Das große Buch der Strickmuster -  - E-Book

Das große Buch der Strickmuster E-Book

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Beschreibung

Strickmuster, die das Herz begehrt. Wie vielfältig und wandelbar doch Strickmaschen sind! Stricken Sie die kleinen Garn-Schlaufen mal rechts, mal links, heben Sie sie ab, verkreuzen, verzopfen und kombinieren sie. So entstehen die tollsten Muster und Strukturen! Das Ergebnis wird Sie umwerfen: Je nach Muster wird die Wirkung mal romantisch, mal rustikal, zart-duftig, sportlich oder elegant sein. Wir haben für Sie die schönsten Muster zusammengestellt: Reliefmuster, Jacquards, Hebemaschen, Zöpfe, Noppen und Ajour. Sie werden ausführlich Reihe für Reihe mit Strickschriften erklärt. Für manche Muster gibt es sogar zusätzlich eine Beschreibung in Runden. Suchen Sie sich Ihr Lieblingsmuster aus und greifen Sie gleich zu den Stricknadeln, viel Spaß!

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Das GROSSEBUCH der

Strickmuster

Jacquards · Hebemaschen · Reliefmuster · Zöpfe · Noppen · Ajour

Die schönsten Strickmuster

Muster- und Modellvorschläge im Überblick

RELIEFMUSTER

Rechts-Links Reliefs

Mütze Yvonne

Stola Marina

Reliefmuster mit Flechtoptik

JACQUARDMUSTER

Grafische Bordüren

Flora & Fauna

Norwegersterne

HEBEMASCHEN

Decke und Kissen Kirembo

Hebemaschen mit Streifenoptik

Hebemaschen: Grafische Muster

ZOPFMUSTER

Damenpullover Cendrillon

Allover-Zöpfe

Statment-Zöpfe

Zopf-Lochmuster

NOPPENMUSTER

Noppenmuster

Noppenzöpfe

AJOURMUSTER

Wickeljäckchen und Baby-Bolero Aurora

Spitzenmuster

Blattmuster

Netzmuster

Wellenmuster

NADELSCHAU

Welches Werkzeug für welches Projekt?

STRICKSCHULE

Von Anschlag bis Zusammenstricken – in Wort und Bild genau erklärt

Impressum

Abkürzungen

Die schönsten Strickmuster

Es ist immer wieder unglaublich faszinierend, wie vielfältig und wandelbar Maschen sind. Die kleinen Schlaufen werden mal rechts, mal links gestrickt, abgehoben, verkreuzt, verzopft, vielfarbig kombiniert, zu Noppen verdickt oder mit Umschlägen zu Löchern erweitert – und schon entstehen die schönsten, ausdrucksvollsten Strukturen. Das wirkt mal romantisch, mal rustikal, mal duftig, mal kompakt, mal sportlich, mal elegant – und doch bestehen alle Muster letztendlich nur aus Maschen. Der Schatz an Ideen, die das Stricken so abwechslungsreich und interessant machen, ist riesig. Wir haben Ihnen die schönsten Muster zusammengestellt und zeigen eine große Vielfalt: Reliefmuster, Jacquards, Hebemaschen, Zöpfe, Noppen und Ajour.

Für einige unserer Vorschläge gibt es nicht nur eine übersichtliche Strickschrift für das Arbeiten in Reihen, sondern zusätzlich eine ausführliche Textanleitung in Reihen und Runden sowie eine separate Strickschrift fürs Rundstricken. Und für viele Muster finden Sie eine Videoanleitung auf YouTube: http://goo.gl/QegFRx. Jedes Thema wird mit Hintergrundinformationen und Kurzlehrgängen eingeführt, sodass auch Strickanfänger den Einstieg schaffen. Für sie gibt es außerdem eine ausführliche Strickschule, die vom Maschenanschlag bis zum Zusammennähen alle notwendigen Kenntnisse übersichtlich in Wort und Bild vermittelt.

Alle Muster haben wir aus einem hochwertigen Merinogarn von Lang Yarns gestrickt, das die Strukturen plastisch zur Geltung bringt. Auch unsere fünf Modellvorschläge sind aus Qualitätsgarnen des Schweizer Traditionshauses gearbeitet. Auf Seite 6/7 stellen wir Ihnen mit Knäueln von Lang Yarns die wichtigsten Faserlieferanten vor und auf Seite 8-11 präsentieren wir unser liebstes Handwerkzeug: Stricknadeln!

Tauchen Sie mit uns ein in die wunderbare Welt der Mustermaschen und entdecken Sie die vielen kreativen Möglichkeiten!

Herzlichst

Janne Graf ist zuständig für das Gesamtkonzept, die Serviceseiten und die Produktinformationen.

Helene Weinold ist stricktechnisch mit allen Wassern gewaschen und prüft die Strickanleitungen.

Nadelschau

Zum Stricken braucht man außer Garn nur Nadeln – doch da ist inzwischen das Angebot riesig und sehr differenziert. Erfahren Sie, welche Nadeltypen im Handel sind, und wozu sie dienen.

LANGSTRICKNADELN

Zwei gerade Stäbe, an einer Seite ein Stopper, damit keine Maschen runterrutschen, an der anderen Seite eine Spitze, damit sich die Maschen gut aufnehmen lassen: Voilä – die Langstricknadel. Sie ist das Basismodell für das Stricken in Reihen und der Klassiker unter den verschiedenen Modellen, der auch bei Strickunkundigen sofort mit dieser Handarbeitstechnik assoziiert wird. Ist der Schaft bis auf die Spitze gleichmäßig dick, spricht man von Jackenstricknadeln. Verjüngt sich der Schaft nach hinten zum Stopper hin, haben wir es mit Schnellstricknadeln zu tun: Der verjüngte Schaft nimmt mehr Maschen auf und hilft, schneller und mühelos zu stricken. Langstricknadeln sind im mediterranen Raum sehr beliebt, wo eine etwas andere Stricktechnik als bei uns geläufig ist. Dabei wird die linke Nadel unter dem linken Arm fixiert, die linke Hand legt den Faden, die rechte Hand führt die zweite Nadel, die die neuen Maschen aufnimmt. Weltweit ist diese Methode weit verbreitet und funktioniert natürlich nur mit langen, starren Nadeln. Langhaarige StrickerInnen schätzen diese Stricknadeln auch deshalb, weil man damit bei Bedarf die Haare hochstecken kann. Bei größeren Strickstücken hängt das Gewicht des Strickstücks an den Nadeln und strapaziert die Handgelenke – hier haben Flexi-Nadeln und Rundstricknadeln ihre Vorteile.

SPEZIELL FÜR KINDER

Kinder haben kleinere Hände und ein paar pfiffige Besonderheiten können ihnen das Strickenlernen erleichtern. Kinderstricknadeln haben alle Nadelhersteller im Sortiment. Von Pony, Prym & Co. gibt es für kleine Strickfans allerhand Buntes und Biegsames, das die Verletzungsgefahr minimiert. „addilinos“ heißen zum Beispiel die Kinderstricknadeln von addi.

Die Jackennadeln sind nur 20 cm lang und lassen sich daher einfach bewegen. Sie haben verschiedenfarbige Stopperknöpfe an den Enden, damit Hin- und Rückreihen besser unterschieden werden können. Die Extra-Beschichtung bremst ein bisschen, so dass die Maschen nicht so leicht von der Nadel herunterfallen. addilinos-Rundstricknadeln haben kürzere Spitzen, die in unterschiedlichen Farben auch Erwachsenen mit Rechts-Links-Schwäche das Stricken erleichtert.

 

MATERIALIEN

Stricknadeln müssen absolut glatt sein, damit die Maschen gut rutschen und der Faden nirgends hängenbleibt. Das ist die wichtigste Anforderung an das Material und die Verarbeitung. Davon abgesehen gibt es ein vielfältiges Angebot, bei dem für jeden das Passende dabei ist.

Metall: Stahl-, Messing- oder die leichteren Aluminiumnadeln sind unverwüstlich und – für viele unverzichtbar – sorgen für das leise, rhythmische Klicken beim Stricken, das so ungeheuer beruhigend wirken kann.

Kunststoff: Noch etwas leichter im Gewicht, einfach einzufärben und so zum Beispiel von addi in champagnerfarbenem Goldglitter-Look attraktiv anzuschauen, sind Kunststoffnadeln auch für Nickelallergiker eine gute Alternative

Bambus: Das leichte, temperaturausgleichende Naturmaterial vermittelt ein angenehmes Wärmgefühl, nimmt Hautfeuchtigkeit auf, ist elastisch, federt daher weich, und lädt sich nicht elektrostatisch auf. Das schätzen rheumageplagte Menschen genauso wie Allergiker besonders. Bei Bambus-Nadelspielen rutschen die einzelnen Nadeln aufgrund des geringen Eigengewichts kaum aus dem Gestrick.

Holz: Die Haptik von Holz und die ästhetisch ansprechende Maserung machen Holznadeln zu ganz besonderen Strickwerkzeugen. Es gibt sie beispielsweise aus Olivenholz von nicht mehr tragenden Bäumen, die mit pflanzlichem Öl veredelt sind.

 

NADEL-SETS

Immer die richtigen Nadeln griffbereit – diesem Wunsch kommen Sie mit einem Nadelset sehr nahe, bei dem Nadelspitzen in verschiedenen Stärken frei mit Seilen kombiniert werden können. Profis, die z. B. wissen, dass sie Rückreihen fester stricken als Hinreihen, können für ein noch gleichmäßigeres Maschenbild zwei unterschiedliche Spitzen in einer Rundstricknadel kombinieren. Oder Sie verwenden Spitzen in sehr unterschiedlichen Stärken für ein abwechslungsreiches Muster aus engen und weiten Maschenreihen. Außerdem können Sie jederzeit die Nadelstärke wechseln, wenn Sie beispielsweise nach dem Bund mit größeren Nadeln stricken möchten. Auch die Seillänge lässt sich schnell verändern, etwa wenn Sie viele Maschen dazu aufnehmen.

NADELSPIEL

Zum Stricken in kleinen Runden sind Nadelspiele gedacht. Sie bestehen aus fünf geraden Nadeln mit jeweils zwei Spitzen an den Enden. Die Klassiker sind jeweils 20 cm lang, typischerweise entstehen damit Socken, daher werden sie auch Strumpfstricknadeln genannt. Die 10 und 15 cm langen Varianten sind fürs Handschuhstricken ideal und heißen daher auch nach diesem Kleidungsstück Handschuhnadeln. Mit dem Trend zu dickeren Garnen und dem aktuellen Mützen-Boom sind Nadelspiele jetzt nicht mehr nur in den kleineren Stärken 1,25 bis 5 für die verschiedenen Sockengarnstärken, sondern auch für wesentlich voluminösere Garne in den Stärken 7 bis 15 und 20 erhältlich. Ihre Länge liegt bei 20, 23 oder 25 cm, es gibt aber auch Spielnadeln von 40 cm Länge.

Für jeden Zweck und Geschmack die richtigen Stricknadeln

FLEX-STRICKNADELN

Ein Hybrid zwischen Langstrick- und Rundstricknadeln sind Flex-Nadeln, bei denen jeweils eine starre Spitze mit einem flexiblen Seil verbunden ist, an dessen Ende ein Stopper sitzt, der die Maschen am Abrutschen hindert. Sie sind speziell für große Strickstücke gedacht und schonen die Handgelenke, da das Gewicht des Strickstücks beim Arbeiten auf dem Schoß oder der Unterlage liegt.

NADELSTÄRKEN

Der Durchmesser der Stricknadel bestimmt die Maschengröße, die Nadelstärke muss also zum Garn passen. Auf den Banderolen der Strickgarne sind die empfohlenen Nadelstärken jeweils angeben. Außerdem hilft die Maschenprobe dabei (siehe auch Seite 22), die richtige Nadelstärke für das gewählte Garn und die gewünschte Anleitung zu bestimmen. In Deutschland wird das metrische Maß angegeben, der Durchmesser der Nadel in Millimetern entspricht der Nadelstärke. Vorsicht beim Nadeleinkauf im Ausland oder bei fremdsprachigen Anleitungen: in Großbritannien gibt es ein anderes System, das sich wiederum vom US-amerikanischen unterscheidet.

NADELSTÄRKEN

Auch bei der Länge der Stricknadeln gibt es viel Auswahl. Langstricknadeln messen in der Regel 20 bis 40 cm, Flexi-Nadeln sind oft auch noch länger, da sie für große Projekte gedacht sind. Gängige Längen für Rundstricknadeln sind 40-150 cm, es gibt aber auch extra kurze Rundstricknadeln mit nur 20 und 30 cm Länge. Fein- oder Lacestricknadeln haben besonders feine, lange Spitzen, die die Maschenaufnahme erleichtern.

RUNDSTRICKNADELN

Zwei starre Nadelenden, verbunden durch ein flexibles Seil – bei Rundstricknadeln ist das A und 0 der absolut perfekte, nahtlose Ubergang zwischen glatten, leichten Spitzen und dem flexiblen Seil. Nur wenn hier nichts hakt, ist das Stricken mit Rundstricknadeln angenehm. Konzipiert sind Rundstricknadeln für das Stricken in Runden für Loops, in einem Stück gestrickte Pullover bis zum Armansatz oder Runden, also immer dann, wenn man im Prinzip eine nahtlose Röhre fertigt. Allerdings kann man mit Rundstricknadeln auch sehr gut “offen” in Reihen stricken. Das hat erstens den Vorteil, dass die zweite Nadel immer griffbereit ist und zweitens, dass das Gewicht des Strickstücks nicht an den Nadeln hängt, sondern entweder auf dem Schoß oder – wenn man an einem Tisch sitzend strickt – auf der Platte ruht. Außerdem ist ein Strickstück mit Rundstricknadeln weniger sperrig und lässt sich besser transportieren. Weltweit sind Rundstricknadeln daher mengenmäßig auf dem Vormarsch.

 

NÜTZLICHE HELFER

Nadeln und Faden – das ist die Grundausstattung fürs Stricken. Allerdings gibt es noch nützliches Zubehör, das den Maschenspaß erleichtert.

1 Zählrahmen für die obligatorische Maschenprobe. Damit fällt das Auszählen der Maschen und Reihen pro 10 cm x 10 cm noch leichter, und Sie starten mit dem sicheren Gefühl, dass bei Ihrem Strickmodell die Maße stimmen werden, da die Maschenprobe passt! Von addi mit integriertem Nadelmaß.

2 Maschenmarkierer werden in eine Masche eingehängt, um z. B. den Rundenanfang zu markieren, das Auszählen zu erleichtern, Zu- oder Abnahmen zu kennzeichnen oder Musterrapporte zu verdeutlichen. Sie sorgen für Orientierung im Maschendschungel und werden während der Arbeit gesetzt.

3 Der Dreh für die Übersicht: Reihenzähler werden auf die Nadelenden aufgesteckt; durch das Drehen am kleinen Zählwerk nach jeder Reihe oder Runde, wissen Sie immer, wie weit Sie an Ihrem Strickstück gerade sind.

4 Ein kleiner Bogen in der Mitte macht das Stricken von Zöpfen viel einfacher: Zopfnadeln sorgen dafür, dass die stillgelegten Maschen nicht herunterrutschen. Es gibt sie in Stärke 2,5 und 4 aus Aluminium sowie aus Kunststoff mit Goldflittereinlage in Stärke 7 und 10.

5 Die kleine, scharfe, spitze Schere darf in keinem Handarbeitskorb fehlen.

6 Wie überdimensionierte Sicherheitsnadeln sehen Maschenraffer aus, und sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Sie dienen zum Stilllegen mehrerer Maschen, die von den Nadeln genommen, aber noch nicht abgekettet werden, z. B. beim getrennten Beenden der beiden Seiten am Halsausschnitt oder wenn die Schulternaht später im Maschenstich geschlossen wird.

7 Bunt und lustig sind die Nadelhalter in Bärchenform. Sie kommen zum Einsatz, wenn gerade nicht gestrickt wird und halten Rund-, Strumpf- und Jackenstricknadeln in den Stärken 2-8 zusammen. So sorgen sie dafür, dass das Strickstück z. B. beim Transport nicht abrutscht.

8 Nicht bei allen Stricknadeln findet sich ein Aufdruck, der Auskunft über die Stärke gibt. Da hilft ein Nadelmaß, das auch bei ausländischen Nadeln, die nach einem anderen System gekennzeichnet sind, zuverlässig die Stärke in Millimetern angibt.

9 Die Spirale mit Ösen ist ein Strickfingerhut, der sich beim mehrfarbigen Stricken nützlich macht. Er wird auf den linken Zeigefinger gesteckt, durch die kleinen Ösen können Sie zwei bis vier Fäden ziehen.

Strickschule

Hier kommen die Basics, Stricken von Anfang an: Maschenanschlag, rechts, links, Zu- und Abnahmen – von der allerersten Anfangsschlinge bis zum letzten vernähten Faden haben wir Ihnen in diesem Kurs die Grundlagen der Stricktechnik aufbereitet. Zu jedem Thema gibt es eine Bildfolge, die alles zeigt, mit Erklärungen, die jeder versteht. Wir zeigen ganz genau in Wort und Bild und Schritt für Schritt, wie Stricken funktioniert. Aufbauend auf dieses Grundlagenwissen werden zu jedem Musterthema die spezielleren Techniken vorgestellt, die dort zum Einsatz kommen – jeweils kompakt am Anfang des entsprechenden Kapitels. Dort finden Sie auch für jede Musterfamilie einige Vorschläge, die nicht nur mit einer übersichtlichen Strickschrift vorgestellt werden, sondern als Extra-Service für alle Leserinnen zusätzlich eine ausführliche Textbeschreibung bieten. Und das nicht nur für das offene Stricken in Reihen, sondern darüber hinaus mit Strickschrift und detaillierter Maschefür-Masche-Anleitung für das Stricken in Runden. Auf den folgenden Seiten geht es aber erst einmal um die Anfänge – zur Auffrischung für Wiedereinsteiger, als Einführung für Strickneulinge und als kleiner Technik-Abgleich für Strickprofis.

Das gesammelte Wissen, das in der Kulturtechnik Stricken zum Ausdruck kommt, und in dieser Strickschule zusammengefasst wird, hat eine lange Tradition. Heute steht der kreative Aspekt im Vordergrund und natürlich die Mode! Handstrick- Optik ist und bleibt unverwechselbar und individuell. Selbermachen liegt im Trend, und damit erlebt auch das Stricken einen Boom, gesellschaftliche Anerkennung und die verdiente Wertschätzung. Was viele Strickerinnen am eigenen Leib erfahren, wird jetzt auch wissenschaftlich bewiesen: Stricken entspannt, senkt Pulsrate und Blutdruck, stärkt das Selbstbewusstsein, hält das Hirn fit, hilft bei der Bewältigung von Schmerz, Krankheit und Lebenskrisen – kurz: Stricken tut gut!

Strickkurs für Einsteiger

Hier kommt die Theorie! Aber keine Angst: Alles wird Schritt für Schritt ganz übersichtlich in Wort und Bild erklärt. Die farbigen Zahlen in den Zeichnungen verweisen auf den dazugehörigen Text.

MASCHENANSCHLAG

Der Anschlag wird mit 2 Nadeln gearbeitet, die 2. Nadel herausziehen, wenn die gewünschte Maschenzahl erreicht ist. Zunächst großzügig Faden vom Knäuel abwickeln: etwa 2 cm pro Masche plus ca. 20 cm Zugabe.

1. An der so abgemessenen Stelle den Faden fassen und wie im Bild gezeigt um die linke Hand legen. Der Faden des Knäuels kommt vom kleinen Finger, das abgemessene Fadenende verläuft vom Daumen in die Hand.

2. Die Nadeln in die Daumenschlinge schieben und dann den Faden, der vom Zeigefinger kommt, fassen.

3. Diesen Faden mit den Nadeln durch die Daumenschlinge ziehen.

4. Jetzt den Daumen aus der Schlinge ziehen, unter den vorderen Faden schieben und den Faden, durch Strecken des Daumens in die Ausgangsposition, festziehen. Jetzt liegt die erste Masche auf den Nadeln.

5. Mit den Nadeln den Faden, der vor dem Daumen liegt, fassen.

6. Dann mit den Nadeln wieder den Faden des Zeigefingers fassen und ihn durch die Daumenschlinge ziehen.

7. Den Daumen aus der Schlinge ziehen, ihn unter den vorderen Faden schieben …

8. … und den Faden, durch Strecken des Daumens in die Ausgangsposition, festziehen. Jetzt liegt die 2. Masche auf den Nadeln. Alle weiteren Maschen genauso arbeiten, die Schritte 5 – 8 also so lange wiederholen, bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist. Nachdem alle Maschen angeschlagen sind, die 2. Nadel herausziehen

RECHTE MASCHEN STRICKEN

1. Die Nadel mit den angeschlagenen Maschen in die rechte Hand nehmen, den vom Knäuel kommenden Faden, wie im Bild gezeigt, um die linke Hand wickeln.

2. Dann die Nadel mit den Maschen in die linke Hand nehmen, den Zeigefinger ausstrecken. Der Faden liegt hinter den Anschlagmaschen. Die 2. Nadel in die rechte Hand nehmen und damit von vorn in die 1. Masche stechen.

3. Den Faden fassen und durch die Masche ziehen.

4. Die Masche von der linken Nadel gleiten lassen. Auf der rechten Nadel liegt jetzt die erste rechte Masche.

5. Die Maschen auf der rechten Nadel mit dem Daumen zurückhalten, die nächste Masche auf der linken Nadel mit dem Mittelfinger Richtung Nadelspitze schieben. Mit der rechten Nadel von vorn in die nächste Masche der linken Nadel stechen. Schritt 3–5 stets wiederholen bis alle Maschen von der linken auf die rechte Nadel gewandert sind. Die 1. Reihe ist fertig.

6. Die 2. und alle folgenden Reihen genauso arbeiten, dazu muss nach jeder Reihe die Nadel mit den Maschen gewendet werden. Fadenführung und Handhaltung stets beibehalten, wie in Schritt 2 beschrieben.

MASCHEN ABKETTEN

1. Die ersten beiden Maschen stricken. Dann mit der linken Nadel in die 1. Masche einstechen, sie über die 2. Masche legen und mit der rechten Nadel die 2. Masche durch die 1. Masche ziehen.

2. Die nächste Masche stricken und die vorherige Masche darüberziehen, wie in Schritt 1 beschrieben. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis alle Maschen abgekettet sind. Faden abschneiden und durch die letzte Masche ziehen.

LINKE MASCHEN STRICKEN

1. Im Gegensatz zur rechten Masche liegt bei der linken Masche der Faden vor der Nadel. Mit der rechten Nadel von rechts nach links in die Masche einstechen.

2. Den Faden von vorn nach hinten um die Nadelspitze schlingen und durch die Masche holen.

3. Die Masche von der linken Nadel gleiten lassen; auf der rechten Nadel liegt jetzt eine linke Masche.

In den Rückreihen die Maschen stricken, wie sie erscheinen. Also: rechte Maschen rechts, linke Maschen links stricken. Die 1. und die letzte Masche jeder Reihe bilden später die Kanten des Strickstücks. Für schöne Kanten ist daher die Strickart dieser Randmaschen entscheidend.

KNÖTCHENRAND

1. Die 1. Masche jeder Reihe stets rechts abheben. Dabei liegt der Arbeitsfaden hinter der Nadel.

2. Die letzte Masche jeder Reihe stets rechts stricken.

3. Es ergibt sich ein etwas festerer Abschluss. Hier im Bild ist der rechte Rand (in der Hinreihe) gezeigt.

4. So sieht der linke Rand (in der Hinreihe) aus.

MASCHEN LINKS ZUSAMMENSTRICKEN

1. Wie bei einer linken Masche den Faden vor legen, von rechts nach links durch beide Maschen stechen und den Faden durchholen.

2. Die Maschen von der linken Nadel gleiten lassen; aus 2 linken Maschen ist 1 linke Masche geworden.

MASCHEN RECHTS ZUSAMMENSTRICKEN

1. Wie bei einer rechten Masche liegt der Faden hinter der Arbeit. Mit der rechten Nadel von links nach rechts durch beide Maschen stechen.

2. Den Faden durchholen.

3. Die Maschen von der linken Nadel gleiten lassen; aus 2 Maschen ist 1 rechte Masche geworden.

4. Zwei rechte Maschen werden genauso rechts zusammengestrickt, wie in Schritt 1–3 beschrieben. Dabei wird entsprechend aus zwei rechten Maschen eine rechte Masche.

LINKS VERSCHRÄNKTE ZUNAHME

1. Den Querfaden zwischen 2 Maschen mit der linken Nadel von vorn nach hinten aufnehmen.

2. Den Arbeitsfaden vor die Arbeit legen. Von links nach rechts in den hinteren Schlingenteil einstechen. Faden durchholen.

3. Den aufgenommenen Querfaden von der linken Nadel gleiten lassen. Auf der rechten Nadel liegt nun eine zusätzliche Masche.

RECHTS VERSCHRÄNKTE ZUNAHME

1. Den Querfaden zwischen der zuletzt gestrickten und der nächsten Masche mit der linken Nadel von vorn nach hinten aufnehmen.

2. In den hinteren Schlingenteil einstechen. Der Arbeitsfaden liegt hinten. Faden durchholen.

3. Den aufgenommenen Querfaden von der linken Nadel gleiten lassen. Auf der rechten Nadel liegt nun eine zusätzliche Masche.

SEITEN GETRENNT BEENDEN

1. Für den Halsausschnitt werden die mittleren Maschen abgekettet, dann wird zunächst die linke Seite fertig gestrickt.

2. Die rechte Seite ist stillgelegt, sie bleibt unbearbeitet, bis die linke Seite fertiggestellt ist. Dann wird die rechte Seite ebenso wie die linke gestrickt, Beginn in einer Rückreihe.

KNOPFLOCH

1. In einer Hinreihe nur bis zu der Stelle stricken, die für das Knopflochvorgesehen ist. Dann in der für das Knopfloch gewünschten Breite Maschen abketten und die Reihe zu Ende stricken. In der folgenden Rückreihe die entsprechende Maschenzahl über den abgeketteten Maschen wieder anschlagen.

AUFFASSEN VON MASCHEN

Gestrickte Blenden werden mit einer kurzen Rundstricknadel oder, bei kleineren Ausschnitten, mit einem Nadelspiel gestrickt. Die Flexibilität der Rundstricknadel erleichtert das Auffassen der Maschen, außerdem entfällt beim Stricken in Runden die Naht.

1. An der linken Schulternaht beginnen. Beim geraden, senkrechten Reihenverlauf mit der Nadel das außen liegende Maschenglied der ersten Masche nach der Randmasche erfassen und den Faden durchholen. Bei längeren Geraden ca. jede 4. Reihe übergehen.

2. Beim Auffassen aus den Rundungen müssen die „Treppchen”, die beim Abketten entstanden sind, ausgeglichen werden. Dabei darf auch einmal die Masche einer Reihe tiefer erfasst werden, um eine gleichmäßige Rundung zu erreichen.

3. Beim waagerechten, geraden Abkettrand in die Masche unterhalb des Abkettrands einstechen und den Faden durchholen. Hier wird aus jeder Masche eine Masche herausgestrickt.

FARBWECHSEL AM RAND

1. Die letzte Randmasche vor dem Farbwechsel mit dem neuen und dem alten Faden zusammen, also zweifädig, rechts stricken.

2. Die beiden Fäden der Randmasche zusammen abheben und mit dem neuen Faden weiterstricken. Nach einigen Maschen beide Fäden anziehen, sodass sich ein gleichmäßiges Maschenbild ergibt. Die beiden Fäden der Randmasche dann am Ende der folgenden Reihe als 1 Masche stricken. Den alten Faden nicht zu kurz abschneiden, etwa 10 cm hängen lassen.

FÄDEN VERNÄHEN

1. Die Fadenenden in eine stumpfe Wollnadel fädeln und in die Randmaschen einziehen, dabei einen Faden nach oben, den anderen nach unten ziehen. Bei zusammengenähten Strickteilen die Fäden in die Naht einziehen.

2. Geht ein Knäuel mitten in der Reihe zu Ende oder ist ein Farbwechsel in einer Reihe notwendig, werden die Fäden auf der Rückseite der Arbeit vernäht. Dabei zunächst durch die daneben liegende Masche stechen, sodass zwischen der letzten Masche des alten Fadens, und der ersten, die mit dem neuen Faden gestrickt wurde, eine Verkreuzung entsteht. Den Faden schräg in die Maschenreihen einziehen, dabei immer nur einen Teil der Maschenglieder erfassen, damit der Faden auf der Vorderseite nicht sichtbar ist.

KANTEN UMHÄKELN

1. Mit der Häkelnadel zwischen Randmasche und 1. Masche einstechen und den Faden zu einer Schlinge durchholen. * Eine Reihe weiter links wieder zwischen Randmasche und 1. Masche einstechen und eine Schlinge durchholen. Den Faden um die Häkelnadel legen und durch beide Schlingen ziehen, also eine feste Masche häkeln.

2. Ab * stets wiederholen, dabei immer wieder 1 Reihe übergehen (etwa nach jeder 3. Masche), sonst wellt sich der Rand.

KREBSMASCHEN

Krebsmaschen sind feste Maschen, die von links nach rechts, also rückwärts, gehäkelt werden. Sie werden direkt im Anschluss an die Reihe fester Maschen gehäkelt.

1. Dafür die Arbeit nach der letzten Masche nicht wenden. In die vorletzte feste Masche der Vorreihe einstechen und den Faden zur Schlinge durchholen. Den Faden um die Häkelnadel legen und durch beide Schlingen ziehen. Für jede weitere Krebsmasche sticht man rückwärts arbeitend in die nächste Masche der Vorreihe. An den Knopflöchern dementsprechend nur die Luftmaschen mit Krebsmaschen behäkeln.

2. Es ergibt sich eine feste und gleichmäßige Abschlusskante, die besonders dekorativ wirkt.

AUFSTRICKEN AM RECHTEN RAND

1. Dafür in die 1. Masche wie zum Rechtsstricken einstechen, den Faden zur Schlinge durchholen und auf der rechten Nadel lassen.

2. Mit der linken Nadel die Schlinge von vorne nach hinten erfassen (von rechts her einstechen) und als Masche auf die linke Nadel nehmen.

3. In die neue Masche wieder wie zum Rechtsstricken einstechen und die nächste Masche aufstricken, wie unter Schritt 1 und 2 beschrieben.

4. Diese Zunahme stets wiederholen, bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist.

MASCHEN AM LINKEN RAND DAZU ANSCHLAGEN

1. Dafür den Faden von der Nadel kommend von hinten nach vorn um den Daumen legen, mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger leicht festhalten.

2. Mit der rechten Nadel von vorn nach hinten in die Schlinge stechen und den hinteren Faden fassen.

3. Den Faden zur Schlinge durchziehen, den Daumen aus der Schlinge nehmen und den Faden anziehen, sodass eine neue Masche entsteht. Mit dem Daumen den Fadenso aufnehmen, dass er wieder wie in Schritt 1 um den Daumen liegt.

4. Diese Zunahme stets wiederholen, bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist.

RUNDSTRICKEN MIT NADELSPIEL

1. Maschen anschlagen, allerdings nur mit einer, nicht mit doppelt gelegten Nadeln. Bereits beim Anschlag die Maschen gleichmäßig auf 4 Nadeln verteilen. Sind die Maschen auf der 1. Nadel angeschlagen, die 2. Nadel parallel dazu und direkt darüber halten, sodass die Spitze etwas vorsteht. Dann die Maschen auf der 2. Nadel anschlagen und so fort, bis alle Maschen auf den 4 Nadeln liegen.

2. Die 4 Nadeln zu einem Quadrat legen, dabei darauf achten, dass die unteren Kanten aller Maschen nach innen weisen und keine Maschen verdreht sind. Das Fadenende markiert den Rundenanfang, evtl. zusätzlich den Rundenanfang nach der letzten angeschlagenen Masche mit einem andersfarbigen Faden markieren. Diese Markierung wandert beim Stricken mit nach oben und zeigt an, nach welcher Masche eine Runde abgeschlossen ist.

3. Mit der 5. Nadel die erste Anschlagmasche stricken; dadurch schließt sich die Runde. Den Faden dabei fest anziehen, damit keine Lücke entsteht. Sind die Maschen der 1. Nadel gestrickt, mit der frei gewordenen Nadel die 2. Nadel abstricken und so fort bis die ganze Runde gestrickt ist. Die Markierung nach jeder Runde abheben; sie wandert sozusagen mit.

Strickteile zusammenfügen

Sind alle Teile gestrickt, dann geht es ans Zusammennähen. Damit die Nähte unauffällig, fest und dennoch elastisch sind, werden dabei unterschiedliche Stiche verwendet. Beim Einsetzen der Ärmel sorgfältig darauf achten, dass die Mitte stimmt, sonst sitzen sie später nicht korrekt.

MASCHENSTICH

Diese Naht eignet sich besonders für das Zusammennähen abgeketteter Kanten, z. B. an den Schulternähten. Sie ist schön flach und bildet sozusagen eine genähte Maschenlinie.

1. Die Abkettränder flach gegeneinander legen, die Vorderseiten liegen oben. An einer Kante beginnen, durch die halbe Randmasche des unteren Teils stechen und den Faden durchziehen. Nun in die Randmasche des oberen Teils einstechen und in der Mitte der nächsten Masche (unterhalb des Abkettrands) wieder ausstechen. Wie mit Pfeilen in der Abbildung gezeigt, auch beim unteren Teil mit der Nadel jeweils in eine Masche unterhalb der Abkett-Reihe einstechen und bei der nächsten wieder ausstechen.

2. Beim oberen Teil wiederum versetzt arbeiten, d. h. bei der Masche unter der Abkettreihe ein Maschenglied der letzten und ein Maschenglied der nächsten Masche erfassen, dabei jeweils durch die Mitte zweier Maschen stechen. Nach jeweils etwa 2 cm den Faden anziehen. Die Maschenglieder ziehen sich dabei so ineinander, dass ein durchgehendes Maschenbild entsteht.

MATRATZENSTICH

Eine vielseitige Naht, die schön flach liegt und das exakte Aufeinandertreffen von Farb- oder Musterstreifen ermöglicht, da sie auf der Vorderseite gearbeitet wird. Sie wird zum Beispiel zum Schließen der seitlichen Nähte oder der Ärmelnähte eingesetzt.

1. Vorder- und Rückenteil mit der Vorderseite nach oben parallel nebeneinander legen; die Ärmelschrägungen parallel gegeneinander legen. Mit der Nadel den Querfaden zwischen der Randmasche und der ersten Masche erfassen, Faden durchziehen. Auf der anderen Seite den gegenüberliegenden Querfaden zwischen Randmasche und 1. Masche erfassen und Faden durchziehen. Diesen Vorgang abwechselnd einmal auf der einen, dann auf der anderen Seite wiederholen.

2. Nach ca. 2 cm den Arbeitsfaden anziehen, damit sich die Strickteile übergangslos aneinanderfügen.

GERADE ÄRMEL EINSETZEN

Bei geraden Ärmeln zunächst den offenen Ärmel an Vorder- und Rückenteil nähen und dann Ärmel- und Seitennaht in einem Stück schließen.

1. Zuerst die Ärmelmitte markieren. Die Teile werden mit der rechten Seite nach außen zusammengenäht. Den Ärmel mit Stecknadeln an Vorder- und Rückenteilkante fixieren, die Ärmelmitte trifft auf die Schulternaht, die im Maschenstich geschlossen wurde. Dabei am Ärmel jeweils 1 Masche unterhalb des Abkettrands erfassen, bei Vorder- und Rückenteil jeweils 2 Querfäden zwischen der Randmasche und der 1. Masche erfassen. Da Maschen und Reihen unterschiedlich breit sind, erfasst man ab und zu nur 1 Querfaden.

ÄRMEL MIT ARMKUGEL EINSETZEN

Zunächst die gerade Ärmelnaht schließen.

1. Die Ärmelmitte markieren. Den Ärmel rechts auf rechts an die Schulternaht legen und mit Stecknadeln befestigen, die Ärmelmitte trifft auf die Schulternaht. Von der Mitte ausgehend den Ärmel mit Stecknadeln im Armausschnitt fixieren, dabei die Ärmelweite gleichmäßig verteilen. Die untere Ärmelnaht trifft auf die Seitennaht.

2. Hier wird eine Steppnaht gearbeitet (ausstechen, einen Rückstich arbeiten und links vor der Ausstichstelle wieder ausstechen). Die Stepplinie soll unterhalb des Abkettrands verlaufen. Beim Ein- und Ausstechen möglichst nur zwischen die Maschen stechen, den Faden selbst also nicht durchstechen. Überprüfen Sie ab und zu den Verlauf und das Aussehen der Naht auf der Vorderseite.

MASCHENPROBE

In jeder Anleitung wird eine Maschenprobe vorgegeben, die beim Stricken eingehalten werden muss, sonst wird das Strickstück größer oder kleiner als in den Schnittmaßen angegeben. Dies gelingt durch die Wahl der richtigen Nadelstärke.

1. Zunächst eine Strickprobe anfertigen und prüfen, ob dieselbe Maschen- und Reihenzahl erreicht wird, wie vorgegeben. Dafür ein mindestens 12 x 12 cm großes Stück im angegebenen Muster stricken und dann nachzählen: Wie viele Maschen in der Breite und wie viele Reihen in der Höhe ergeben 10 x 10 cm. Hat die Probe mehr Maschen als in der Maschenprobe angegeben, lockerer stricken oder 1/2 bis 1 Stärke dickere Nadeln nehmen. Hat die Probe weniger Maschen, heißt es fester stricken oder eine dünnere Nadel verwenden.

Das richtige Maß

Damit die selbst gestrickten Pullis und Jacken auch passen: Bitte nachmessen! In der Größentabelle unten finden Sie dann die Größe, die den ermittelten Körpermaßen entspricht. Zu jeder Anleitung gehört außerdem ein Schnitt, der alle Maße im Überblick zeigt. Vergleichen Sie diese Angaben mit Ihrem Lieblingspulli und Sie können abschätzen, wie das Modell bei Ihnen sitzen wird.

Maßnehmen

Brustumfang: Einmal rundum auf Brusthöhe gemessen.

Taillenweite: Schön locker, ohne zu schnüren, einmal rund um die Taille gemessen.

Hüftweite: Waagerecht einmal rund herum an der stärksten Stelle gemessen.

Maßtabellen

Die Maßtabelle hilft bei der Auswahl der richtigen Größe. Vergleichen Sie die gemessenen Körpermaße mit den Werten in der Tabelle.

Reliefmuster

Reliefmuster sind einfach, aber effektvoll. Sie geben gestrickten Flächen Struktur, sind unkompliziert zu nadeln und daher bei Strickanfängern beliebt. Doch auch Profis setzen immer wieder auf das reizvolle Wechselspiel von rechten und linken Maschen. Denn Reliefmuster geben dem Strickstück „Stand“, sie lassen sich leicht variieren, Zu- und Abnahmen sind relativ einfach in den Musterverlauf zu integrieren und sie sind so einfach, dass das Stricken schnell und leicht von der Hand geht.

Die simpelste Form ist auch eine der meist gestrickten: das Perlmuster – rechte und linke Maschen im Wechsel, Reihe für Reihe um eine Masche versetzt. Seine markante, körnige Struktur passt wunderbar zu allen dekorativen Mustermaschen, und überdies ist es der ideale Problemlöser rechts und links vom Mustersatz, bei Zu- und Abnahmen, Übergängen und wenn ein paar Zentimeter mehr oder weniger Weite gebraucht werden. Doch Reliefmuster können noch viel mehr! Flechtoptik, Rauten, Kästchen, Rippen oder Bordüren – der einfache Wechsel von rechten und linken Maschen lässt die interessantesten Effekte entstehen. Wir stellen Ihnen die schönsten auf den nächsten Seiten vor. Allover, in Kombination miteinander oder mit anderen Mustern – Reliefs sind vielseitig einsetzbar! Probieren Sie es aus!

STRICKSCHRIFTEN LESEN

Wie Sie ein Muster stricken, wird in der Strickschrift gezeigt. Dabei steht im Prinzip jedes Kästchen für eine Masche, jede Kästchenreihe zeigt eine Maschenreihe bzw. -runde.

Unsere Strickschriften für das Stricken in Reihen lesen Sie in den Hinreihen von rechts nach links, in den Rückreihen von links nach rechts. Die Abfolge der Kästchen in der Strickschrift entspricht also der Abfolge der Maschen beim Stricken.

Die Zahlen an den Seiten der Strickschriften nennen die Reihenzahlen von unten nach oben, genauso, wie gestrickt wird. Rechts stehen die Zahlen für die Hinreihen, links die der Rückreihen. Bei vielen Mustern sind nur die Hinreihen gezeichnet, in den Rückreihen werden dann die Maschen so gestrickt, wie sie erscheinen. Also: Linke Maschen links stricken, rechte Maschen rechts. Auf Ausnahmen von dieser Regel und auf Besonderheiten weisen wir direkt an der Strickschrift hin. Sind auch Rückreihen gezeichnet, werden die Maschen jeweils so gestrickt, wie angegeben.

Bei den Strickschriften für das Stricken in Runden lesen Sie stets von rechts nach links, die Zahlen an der Seite der Strickschrift bezeichnen die Rundenzahlen.

Wie die jeweilige Masche gestrickt wird, verdeutlichen wir durch Zeichen. Die Erklärungen dazu finden Sie in der Zeichenerklärung. Alle Zeichen sind so gewählt, dass sie möglichst dem Maschenbild ähneln. So prägen sie sich relativ schnell ein und lassen das Muster bildhaft schon in der Strickschrift erkennen. Nur Mut, bald „sprechen“ die Strickschriften auch zu Ihnen!

Der Mustersatz (MS) zeigt die Anzahl der Maschen in der Breite, die Sie benötigen, um das Muster einmal zu bilden. Er wird in den Strickschriften mit Pfeilen oder einer eckigen Klammer markiert. Beim Stricken beginnen Sie mit den Maschen vor dem Mustersatz, dann den Mustersatz stets wiederholen, bis die gewünschte Gesamtbreite erreicht ist, und mit den Maschen nach dem Mustersatz enden.

Die Strickschrift zeigt in der Höhe so viele Reihen bzw. Runden, wie benötigt werden, um das Muster einmal zu bilden. Die gezeigten Reihen/Runden werden stets wiederholt. Ausnahmen von dieser Regel nennen wir an der jeweiligen Strickschrift.

Relief: RECHTS-LINKS-MUSTER

PERLSTREIFEN

IN REIHEN:

M-Zahl teilbar durch 2 +1 + 2 Rand-M. Jede R mit 1 Rand-M beginnen und beenden.

1. Reihe (Hinr), Fb A: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M re.

2. Reihe (Rückr), Fb A: 1 M li, * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

3. Reihe, Fb B: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M li.

4. Reihe, Fb B: 1 M re, * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

5. Reihe, Fb C: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M re.

6. Reihe, Fb C: 1 M li, * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

7. Reihe, Fb A: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M li.

8. Reihe, Fb A: 1 M re, * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

9. Reihe, Fb B: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M re.

10. Reihe, Fb B: 1 M li, * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

11. Reihe, Fb C: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh bis zur letzten M, 1 M li.

12. Reihe, Fb C: 1 M re, * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

Die 1.–12. R stets wdh, dabei die Farbangaben beachten.

IN RUNDEN:

M-Zahl teilbar durch 2.

1. Runde, Fb A: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

2. Runde, Fb A: Wie die 1. Rd str.

3. Runde, Fb B: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

4. Runde, Fb B: Wie die 3. Rd str.

5. Runde, Fb C: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

6. Runde, Fb C: Wie die 5. Rd str.

7. Runde, Fb A: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

8. Runde, Fb A: Wie die 7. Rd str.

9. Runde, Fb B: * 1 M re, 1 M li; ab * fortlfd wdh.

10. Runde, Fb B: Wie die 9. Rd str.

11. Runde, Fb C: * 1 M li, 1 M re; ab * fortlfd wdh.

12. Runde, Fb C: Wie die 11. Rd str.

Die 1.–12. Rd stets wdh, dabei die Farbangaben beachten.

Strickschrift in Reihen:

Strickschrift in Runden:

VIDEO-LEHRGÄNGE

zu vielen der dargestellten Muster finden Sie im Internet auf YouTube:

http://goo.gl/QegFRx

Mütze Yvonne

Aus voluminösem Wollgarn ist diese Mütze im Handumdrehen gestrickt.

Der Wechsel zwischen glatt rechts und glatt links gestrickten Streifen ergibt eine interessante Struktur und sorgt für guten Sitz.

GRÖSSE

Einheitsgröße für einen Kopfumfang von ca. 54–58 cm

GARN

Lang Yarns