Das große Hochbeet-Buch - Doris Kampas - E-Book

Das große Hochbeet-Buch E-Book

Doris Kampas

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Beschreibung

Bis zum Hochbeetrand und noch viel weiter - mehr als 20 Beispiel- und Themenbeete, geballtes Wissen auf 240 Seiten und über 1.000 Tage ernten, ernten, ernten Von den ersten zarten Pflänzchen bis in die Unendlichkeit des Hochbeet-Universums - im großen Hochbeet-Buch bleiben keine Fragen unbeantwortet: vom Start und Aufbau, über den richtigen Standort, erfolgreiche Mischkulturen, Bewässerungssysteme, Düngung, Mulch und Pflege bis hin zur ertragreichen Ernte zu jeder Jahreszeit. Doris Kampas begleitet dich aber auch durch alle Herausforderungen des hochgelegten Gärtnerlebens, erklärt, wie es nach dem ersten Honeymoon-Jahr erfolgreich weitergeht, zeigt, wie dein Hochbeet auch mit Wetterextremen zurechtkommt und lässt mit mehr als 20 Beispiel- und Themenbeeten wirklich jeden Pflanztraum wahr werden. Hast du schon mal daran gedacht, dir mit Jalapeños, Tomatillos, Mais und Co. eine Fiesta der mexikanischen Aromen einzupflanzen? Oder deinen dunkelsten Gartenwinkel mit einem Schattenplatz-Hochbeet aufzupeppen? In die Höhe, fertig, los! Den Kasten am Laufen halten - 365 Tage sind nicht genug Jedes Jahr das Gleiche einsetzen? Sicher nicht! Plane deine Bepflanzung so, dass du über viele Jahre hinweg etwas von deinem Hochbeet hast. Am besten gelingt das, wenn zwischen Vor-, Nach-, Begleit- und Hauptkultur unterschieden wird und die Pflanzabstände gut gewählt werden - das klingt erstmal komplizierter als es ist. Mit Hilfe von übersichtlichen Tabellen und Beispielbeeten kannst du dir je nach Geschmack und Vorstellung dein eigenes System zusammenstellen und mit der richtigen Fruchtfolge ganz genau bestimmen, was und wieviel du anbauen willst. Egal, ob du gerade wenig Zeit oder unendliche Muse hast, dir regelmäßig etwas in den Topf ernten willst oder lieber ein Buffet für Insekten kredenzt, dir deine eigenen Frühlingsvitamine einsetzt oder einfach abwartest und Tee pflückst - der passende Plan ist schon entworfen. Die 11 großen Fragen des Hochbeet-Gärtnerns Es gibt sie - die FAQs des Hochbeets und Doris Kampas kennt sie alle: Was kann im ersten Jahr angebaut werden und was nicht? Was kann ich tun, damit möglichst wenig Nitrat angereichert wird? Wie funktioniert die optimale Bewässerung und muss ich mein Hochbeet düngen? Welche Bepflanzung soll ich wählen, damit ich das ganze Jahr über ernten kann? Und wenn die Basics erstmal im Kasten sind, erweitere deinen Ernteradius doch einfach mit Rankhilfen, Pflanzkästen oder hängenden Töpfen. Entwirf einen 4-Jahres-Plan fürs Beet, säe deine knackige Winterernte aus und freu dich schon mal auf die nächste Reise. Wohin? Zum Rund-ums-Mittelmeer-Hochbeet natürlich! - Alles, was du übers Hochbeet-Gärtnern wissen kannst: Ein umfassenderes Buch zum Gärtnern im Hochbeet gibt es nicht. Von den Basics über Bepflanzungspläne, Bewässerung, Befüllung, Pflanzpartner bis hin zu Profi-Know-how - hier findet jede*r zu mehr als 1.000 Tage Ernteglück. - Hochbeet extrem - heißer, nässer, kälter: Erfahre, wie du dein Hochbeet vor Hitze, Kälte, Starkregen oder Stürmen schützt und welche Pflänzchen du an deiner Seite brauchst, um jedem Wetterereignis zu trotzen. - Ein Hochbeet allein ist nicht genug? Schaffe noch mehr Platz, indem du dein Beet z.B. mit zusätzlichen Pflanzgefäßen erweiterst und die Erntesaison durch geschickte Planung zum Langzeitprojekt werden lässt. Und dann musst du dich nur noch entscheiden, ob das Ab-in-die-Bowl-Hochbeet oder doch das Super-Flinke-Frühjahrsbeet besser zu dir passt.

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Seitenzahl: 344

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BIS ZUM HOCHBEETRAND UND NOCH VIEL WEITER – DAS INHALTSVERZEICHNIS

1.000 TAGE HOCHBEET-ERNTE UND DARÜBER HINAUS

MEIN UNGLAUBLICHES HOCHBEET STEHT – UND JETZT?

ERSTMAL VON VORNE: OHNE BASICS KEIN HOCHBEET

Einmal neues Hochbeet, bitte: Selbstgebaut, upgecycelt oder gekauft

Das beste Plätzchen für dein Hochbeet: Im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse

Lang lebe das (Holz-)Hochbeet: Tipps für eine fruchtbare Langzeitbeziehung

Immer rein damit: Mit der richtigen Befüllung zur Turbo-Ernte

DIE 11 GROSSEN FRAGEN DES HOCHBEET-GÄRTNERNS

1| Nitrat im Hochbeet: Ist das ein Problem?

2| Wer tummelt sich in meinem Hochbeet? Von nützlichen und ungefährlichen Tierchen

3| In meinem Hochbeet wachsen Pilze – ist das bedenklich?

4| Mein Hochbeet steht auf dem Balkon/der Terrasse. Was ist hier anders?

5| Die Befüllung in meinem Hochbeet ist abgesunken, womit fülle ich es wieder auf?

6| Muss ich das Hochbeet nach mehreren Jahren komplett neu aufsetzen?

7| Ich will das Gemüse in meinem Hochbeet biologisch anbauen, wie passt das mit der Noppenfolie zusammen?

8| Am oberen Rand ist die Noppenfolie abgerissen. Was soll ich tun?

9| Kompostieren im Hochbeet – geht das?

10| Gibt es Pflanzen, die nicht ins Hochbeet dürfen?

11| Muss ich im Hochbeet mehr gießen?

DEN KASTEN AM LAUFEN HALTEN: HOCHBEETGÄRTNERN ÜBER DAS 1. JAHR HINAUS

GUT GEPLANT IST FAST GEERNTET

So fängst du mit der Hochbeet-Planung an: Mit Fruchtfolge zur Riesenernte

Die Fruchtfolge hält Hochbeet und Gemüse gesund

Gemüse im Hochbeet anbauen: 5 Pflanzen-Basics, die du wissen solltest

Freiraum für dein Gemüse: Auf den richtigen Abstand kommt es an

Gute Stimmung im Hochbeet: Die richtigen Pflanzpartner finden

Winter im Hochbeet? Ab ins Erntevergnügen!

Jetzt aber raus ins Hochbeet: Anbauen zur besten Zeit

Hurra, jetzt wird geerntet!

Spice it up: Kräuter und Gewürze im Hochbeet

Let it bloom: Blumen im Hochbeet

IN AND OUT: WAS AN DEIN HOCHBEET DARF UND WER BESSER NICHT

Ungebetene Gäste und Krankheiten ade

Düngen im Hochbeet: Futter für die Pflanzen

Mulchen im Hochbeet

Nicht brausen gehen: Bewässerung im Hochbeet

HOCHBEET EXTREM!

Hot, hotter, Hochbeet: Auch bei Hitze ein kühles Beet behalten

Under my umbrella: Lasse dein Hochbeet nicht im Regen stehen

It’s a stormy day: Damit dein Gemüse nicht vom Winde verweht wird

Who the hell is this? Neue Schädlinge – gekommen, um zu bleiben

EIN HOCHBEET ALLEIN IST NICHT GENUG? ERNTEN VON OBEN BIS UNTEN UND RUND UM DEIN HOCHBEET HERUM

Nach oben hin ist immer Platz

Ernte rund ums Hochbeet

ALLE JAHRE WIEDER: 12 THEMENHOCHBEETE FÜR LANGZEIT-GÄRTNER*INNEN

Das Sofort-losernten-Hochbeet

Das Bunte-Frühlingsvitamine-Hochbeet

Das Tex-Mex-Hochbeet

Das Rund-ums-Mittelmeer-Hochbeet

Das Schattenplatz-Hochbeet

Das Süße-Früchtchen-Hochbeet

Das One-Pot-Suppe-oder-Eintopf-Hochbeet

Das Ab-in-die-Bowl-Hochbeet

Das Von-Evergreen-bis-abgefahren-Kräuter-Hochbeet

Das Hier-kreucht-und-fleucht-es-Hochbeet

Das Da-geht-noch-was-Hochbeet

Das Ach-kann-nicht-immer-Winter-sein-Hochbeet

DAMIT DU ÜBER DIE JAHRE DEN ÜBERBLICK BEHÄLTST – DER ANHANG

Bezugsquellen

Wo du noch mehr Infos findest: Verwendete Literatur und Quellen

Über die Autorin

Danke

1.000 TAGE HOCHBEET-ERNTE UND DARÜBER HINAUS

Im 1. Hochbeet-Jahr klappt’s immer. Du kannst dich kaum retten vor Ernteüberflüssen und bewundernden (manchmal auch neidischen) Blicken von Familie, Freund*innen oder Nachbar*innen. Doch wie geht’s weiter? Welche Pflanzen dürfen im 2. Jahr ins Hochbeet? Und welche im 3., 4. oder 5. Hochbeet-Jahr? Und wie verändert sich das Hochbeet mitsamt Befüllung im Lauf der Jahre? Wie sorgst du dafür, dass es dauerhaft fruchtbar bleibt?

Starten wir am Anfang: Du bist noch nicht so weit und legst gerade dein erstes Hochbeet an? Oder du möchtest deinen Hochbeet-Garten erweitern und diesmal Probleme von vornherein vermeiden? Dann blättere zum Kapitel „Erstmal von vorne: Ohne Basics kein Hochbeet“ auf Seite 7. Hier erfährst du alles über das passende Hochbeet-Material, Größe und Höhe, Form und Haltbarkeit, Aufbau, Befüllung und eine Extraportion Komfort im Hochbeet. Auch Balkon-Gärtner*innen kommen nicht zu kurz, denn mit ein paar Kniffen steht deinem Hochbeet-Glück sogar in luftiger Höhe nichts im Weg.

Im Kapitel „Die 11 großen Fragen des Hochbeet-Gärtners“ (Seite 27) findest du Antworten zu Themen, die viele Hochbeet-Gärtner*innen beschäftigen: vom Nitrat im Salat über die Neubefüllung des Beets oder die Reparatur beschädigter Noppenfolie bis hin zu Pflanzen, die besser draußen bleiben.

Und jetzt? Geht’s ans Anpflanzen. Oder Säen. Auf jeden Fall weit über das 1. Hochbeet-Jahr hinaus. Im Kapitel „Den Kasten am Laufen halten“ ab Seite 38 erfährst du alles, aber auch wirklich alles, was du brauchst, um über viele Jahre erfolgreich Gemüse, Kräuter und Co. anzubauen. Ein Fruchtfolgeplan für die ersten 4 Jahre führt dich zur abwechslungsreichen Rund-ums-Jahr-Riesenernte. Weiter geht’s mit viel praktischem Wissen rund um Gemüse im Hochbeet. Welches Gemüse säst du direkt, welches setzt du doch besser als Jungpflanze? Was sind die Lieblingstemperaturen der einzelnen Gemüsearten? Wie lange „besetzt“ welches Gemüse dein Hochbeet? All das erfährst du genauso wie die richtigen Pflanzabstände und die idealen Pflanzpartner im Hochbeet.

Frühling, Sommer und Herbst sind dir nicht genug? Müssen sie auch nicht sein, denn in der kalten Jahreszeit beginnt das winterliche Erntevergnügen aus dem Hochbeet. Ab Seite 76 kannst du nachlesen, wie vielfältig Wintergemüse ist und wie gut es im Hochbeet gedeiht.

Der große Anbaukalender auf Seite 86 gibt dir nochmal eine wunderbare Übersicht über die richtigen Anbauzeiträume von Gemüse und Kräutern. Und wer anbaut, erntet natürlich auch – doch Ernte ist nicht gleich Ernte. Die kleinen, aber feinen Unterschiede dürfen also ebenfalls nicht fehlen. Genau wie die Frage, wie du Kräuter und Blumen im Hochbeet anbaust. Erfahre mehr ab Seite 89.

Ein weiteres Thema, um das wohl kein Weg herumführt, ist die Klimakrise – sie bringt nicht nur uns ins Schwitzen. Auch wenn ein Hochbeet viel ausgleicht, stellt die Witterung deine Pflanzen dennoch vor so manche Herausforderung. Im Kapitel „Hochbeet extrem“ auf Seite 117 findest du Rat, wie du Trockenheit, Dauerregen oder Sturm begegnest.

Kleine Besucher gibt es im Hochbeet zuhauf. Viele dieser Tierchen, wie z. B. Regenwürmer oder Springschwänze, sind nützlich, doch andere erfreuen weder dich noch deine Pflanzen. Damit fressende, saugende oder beißende Insekten und Co. draußen bleiben, beugst du besser rechtzeitig vor. Wie? Das erfährst du im Kapitel „In and out – was an dein Hochbeet darf und wer besser nicht“ (Seite 93). Und wenn es sich die ungebetenen Mitbewohner schon gemütlich gemacht haben? Dann gibt es genug sanfte, biologische Methoden, um sie rasch aus deinem Hochbeet zu vertreiben (Seite 100).

Ins Hochbeet dürfen hingegen: Dünger und Mulch. Welchen Zweck sie erfüllen und was die geeignetsten natürlichen Mittel sind, liest du ab Seite 108. Außerdem findest du ab Seite 113zahlreiche Bewässerungstipps.

Nach so vielen Informationen bist du nicht mehr zu halten und möchtest endlich loslegen? Oder einfach sofort anbauen und dir das Wissen nach und nach aneignen, ganz nach Lust, Laune und Zeit? Dann raus mit dir zum Hochbeet und rein mit den Samen und Pflanzen. Mit über 20 fertigen Anbauplänen für dein Hochbeet kann garantiert nichts schiefgehen. Und wenn doch? Dann blättere einfach wieder ein paar Seiten zurück. Mit diesem Buch gebe ich dir meine gesammelten Erfahrungen mit auf den Weg, damit du einfach das Beste aus deinem Hochbeet rausholst – Jahr für Jahr.

Doris Kampas

MEIN UNGLAUBLICHES HOCHBEET STEHT – UND JETZT?

Los geht’s! Dieses Kapitel ist vollgepackt mit den wichtigsten Basics, egal, ob du bereits ein Hochbeet zu Hause hast oder erst mit dem Gedanken spielst, dir eines zuzulegen. Finde heraus, welches Material für dein Hochbeet geeignet ist, welche Hochbeet-Maße ideal sind, wo das Hochbeet am besten hin soll und was als Befüllung alles hinein darf. Darüber hinaus erfährst du alles rund um Schneckenschutz, Frühbeet-Aufsätze, wie du dein Holz-Hochbeet vor Nässe schützt und was du beim Hochbeet-Gärtnern am Balkon beachten solltest.

ERSTMAL VON VORNE: OHNE BASICS KEIN HOCHBEET

Du bist ein Hochbeet-Neuling und überlegst die Anschaffung deines ersten Hochbeets? Oder du möchtest deinen Hochbeet-Garten erweitern? Dann ist dieses Kapitel für dich genau richtig: Hier findest du kompakt zusammengefasst alles, worauf es bei der Anlage deines Hochbeets ankommt.

EINMAL NEUES HOCHBEET, BITTE: SELBSTGEBAUT, UPGECYCELT ODER GEKAUFT

Ein Hochbeet ist mehr als ein viereckiger Kasten, und genauso vielfältig wie seine Formen sind die Möglichkeiten, wie dein Hochbeet entsteht.

Es gibt zahlreiche im Handel erhältliche Hochbeete. Du kannst dein Hochbeet natürlich auch selbst bauen, z. B. aus Holz oder upgecyceltem Material wie Paletten, ausrangierten Möbeln oder einer alten Badewanne – Wasserabfluss inklusive. Zum Einstieg gibt’s hier einige Hochbeet-Ideen – von klassisch bis ausgefallen.

Hoch, höher, Hochbeet!

Wunderbar stabil – das Hochbeet aus Lärchenholz

Tiefstapeln war gestern: ein Blumenkästen-Hochbeet-Turm

Zucchini ahoi im Boot-Hochbeet

Ab in die Badewanne!

Ein Pyramiden-Hochbeet aus Böschungssteinen passt in jede Ecke.

Ziemlich wow, oder? Das ovale Metall-Hochbeet macht ganz schön was her.

Aus Brunnenringen wird ein Hochbeet.

So viele Baustoffe – so viele Hochbeete

Holz, Metall, Ziegel, Stein, Beton, Kunststoff oder Naturmaterial wie Weidenruten – jeder Werkstoff hat seine Eigenschaften, Vorteile und Nachteile. Für welches Hochbeet-Material du dich letztlich entscheidest, hängt von deinem Geschmack, aber auch deinen Ansprüchen an Haltbarkeit, Klimafreundlichkeit, Preis, Hochbeet-Form und einigem mehr ab.

Hier ein kleiner Überblick über die Pros und Kontras der verschiedenen Hochbeet-Baustoffe:

Holz

Der Naturstoff, der in den Garten genauso passt wie auf Terrasse und Balkon.

Holz-Pros:

▶ Naturmaterial

▶ optisch ansprechend, harmoniert mit Pflanzen

▶ fördert das Pflanzenwachstum: Holz wärmt sich tagsüber auf und gibt gespeicherte Wärme in der Nacht langsam ab.

▶ ökologisch und klimaneutral: Heimisches Holz reist nicht weit und braucht für seine Gewinnung relativ wenig Energie. Der Baum speichert beim Wachsen Kohlendioxid, dieses bleibt in deinem Hochbeet gebunden und wird nicht an die Atmosphäre freigegeben.

▶ darf unbehandelt bleiben: Manche Holzarten brauchen keinen Anstrich. Sie beinhalten Stoffe, die sie vor rascher Verwitterung schützen. Welches Holz das ist, liest du in der Tabelle auf der nächsten Seite.

▶ Holz ist – je nach Art – preiswert bis mittelpreisig.

▶ kann mit etwas Geschick leicht selbst gebaut werden (z. B. aus Holzresten).

Hochbeete aus Lärchenholz sind meine Favoriten.

Holz-Kontras:

▶ Tropenholz ist klimaschädlich – verwende heimisches/mitteleuropäisches Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

▶ Je nach Holzart unterschiedliche Haltbarkeit – von kurz bis sehr lange (schau dir die Tabelle auf der nächsten Seite an).

▶ Manche Holzarten benötigen konstruktiven Holzschutz für längere Haltbarkeit. Das klingt komplizierter, als es ist – wie einfach du konstruktiven Holzschutz umsetzt, steht auf Seite 20.

Ein Paletten-Hochbeet aus Fichtenholz ist günstig und schnell zusammengezimmert.

Mitteleuropäische Holzarten für dein Hochbeet und ihre Eigenschaften:

Metall

Hochbeete aus Metall erleben in den letzten Jahren einen Boom. Auch der Werkstoff Metall hat seine Vorzüge und Schwächen.

Metall-Pros:

▶ lange Haltbarkeit

▶ keine Noppenfolie notwendig

▶ passt gut in Gärten/auf Terrassen/Balkone mit klaren Linien

▶ „edle“ Optik, wirkt modern

▶ lässt sich leicht abbauen und an einen anderen Platz versetzen (wenn du vorher die Befüllung ausräumst)

Hält fast ewig und lässt sich ratzfatz aufbauen: das Hochbeet aus Metall

Metall-Kontras:

▶ höherpreisig

▶ energieaufwändiger in der Produktion und damit klimaschädlicher als Holz

▶ erhitzt sich im Sommer und kühlt im Winter rasch aus

▶ im Winter zusätzliche Wärmedämmung notwendig

▶ je nach Material werden verschiedene Zuschlagstoffe beigemengt (z. B. Zink als Rostschutz, Nickel, Kupfer oder Chrom bei Cortenstahl)

Ab in die Tonne: Auch so geht Hochbeet!

Hochbeete gibt es aus folgenden Metallarten:

METALL

EIGENSCHAFTEN

Normalstahl

unbehandelt, verrostet

Stahl verzinkt

lange Lebensdauer, Schäden an der Zinkschicht vermeiden

Cortenstahl

sehr lange Lebensdauer, rostartige Braunfärbung wird durch verschiedene Zuschlagstoffe erzeugt

Edelrost-Stahl

lange Lebensdauer, Rosteffekt wird durch natürliche Substanzen wie Speiseessig oder Zitronensäure verursacht

Aluminium

sehr lange Lebensdauer, hoher Energieaufwand bei Produktion, allerdings sehr leichtes Material

Edelstahl

sehr lange Lebensdauer, sehr hochpreisig

Stein

(Selbstgebaute) Hochbeete aus Stein verleihen deinem Garten den besonderen Schick.

Kalkstein und Mörtel: Kombi für immer

Stein-Pros:

▶ sehr langlebig und stabil

▶ hervorragende Wärmespeicherung und guter Tag-Nacht-Temperaturausgleich für deine Pflanzen

▶ ideale Resteverwertung, wenn z. B. vom Hausbau Ziegel übrig bleiben

▶ sieht im Garten natürlich und harmonisch aus

▶ Locker gesetzte Hochbeete aus Natursteinen sind gleichzeitig Lebensraum für Gartentierchen wie Eidechsen, Blindschleichen oder Kröten.

▶ je nach Steinart unterschiedlicher, aber insgesamt nicht sehr hoher Energieverbrauch. Regionale Natursteine sind sehr klimafreundlich, gebrannte Ziegel benötigen etwas mehr Energieeinsatz.

Stein-Kontras:

▶ sehr aufwändig in der Errichtung

▶ neu angeschaffte Steine sind sehr teuer, Aufbau durch Fachbetriebe ebenso

▶ hohes Gewicht, daher ungeeignet für Balkone und Terrassen

Tipp:

Achte bei der Anschaffung auf die Frostfestigkeit der Steine. Ideal sind Natursteine oder Klinker. Auch Tuff- oder Kalksteine sind nicht nur hübsch, sondern sehr haltbar.

Ein Hochbeet aus Naturstein ist nicht nur Lebensraum fürs Gemüse: Auch Eidechsen oder Kröten ziehen mit etwas Glück ein.

Kunststoff

Ein viel diskutierter Werkstoff, der auch für zahlreiche Hochbeet-Modelle verwendet wird. Was dafür und was dagegen spricht:

Kunststoff-Pros:

▶ sehr preisgünstig

▶ extrem leichtes Material, ideal für Terrassen und Balkone

▶ bunte, lebendige Farben für jeden Geschmack

▶ zahlreiche Modelle auf Beinen – und damit geringes Gewicht

▶ flexible und erweiterbare Bausteinmodelle erhältlich

▶ sinnvolle Verwertung bei Recycling-Modellen

Kunststoff-Kontras:

▶ Verformung in der Sommerhitze

▶ geringere Stabilität

▶ Zuschläge von UV-Stabilisatoren sind notwendig, damit sich das Plastik nicht zersetzt.

▶ hoher Energieverbrauch bei der Produktion nicht recycelter Kunststoffe

▶ Herkunft oft aus Fernost und mit weiten Transportwegen verbunden

Gut zu wissen:

Eine von der EU beschlossene Vorgabe zur Erhöhung der Recycling-Quote von Kunststoffen hat eine kleine Bewegung in Richtung Produktion verschiedenster Pflanzgefäße, darunter auch Hochbeete, aus Recycling-Material ausgelöst. Diese sind wesentlich nachhaltiger und klimafreundlicher als Hochbeete aus „frischem“ Plastik.

Naturmaterial und Upcycling

Selbstgebaute Hochbeete aus Naturmaterialien oder Upcycling-Hochbeete aus schon verwendeten Gegenständen wie Weinfässern, Gemüsekisten, Paletten, Schubkarren und vielem mehr sind in Sachen Nachhaltigkeit nicht zu schlagen. Sie verursachen kein zusätzliches CO2 und finden auch nach der Erfüllung ihres ursprünglichen Zwecks einen sinnvollen Einsatz. Einige Upcycling-Ideen zeigen dir die Fotos auf Seite 8.

Größe, Höhe und Hochbeet-Form – passend für deine Bedürfnisse

Ideale Hochbeet-Maße gibt es tatsächlich. Sie haben Einfluss auf die Stabilität, das gute Gedeihen deiner Pflanzen und deinen Komfort.

Je nachdem, wie groß du bist, freust du dich bei folgenden Hochbeet-Höhen über gemütliches, rückenschonendes Gärtnern:

KÖRPERGRÖSSE

HOCHBEET-HÖHE

bis 160 cm

70–75 cm

160–180 cm

80–85 cm

über 180 cm

90–100 cm

Kinder (3–10 Jahre)

je nach Alter 40–60 cm

Mini-Gärtner*innen welcome: Hochbeete mit Snackgemüse zu bepflanzen, macht auch Kindern Spaß.

Tipp:

Du bist unsicher, wie hoch dein Hochbeet sein soll? Deine Küchenarbeitsplatte liefert einen guten Vergleichswert. Ist ihre Höhe für dich angenehm, passt diese auch fürs Hochbeet.

Auch die Auswahl der Pflanzen hat Einfluss auf die Höhe des Hochbeets. Für Tomaten, Stangenbohnen oder Rosenkohl genügen bereits 40–50 cm, sonst wachsen sie in den Himmel.

Hier wächst Tomatensoße fürs ganze Jahr.

Dein Hochbeet sollte nur so breit sein, dass du mit deinen Händen bequem zu allen Pflanzen gelangst. Kannst du es von beiden Seiten bearbeiten, sind 100–120 cm ideal, steht es an einer Wand oder neben einem Zaun, genügen 60–80 cm Breite.

Ideale Maße – nicht zu hoch und nicht zu breit: Die Pflanzen wachsen nach oben und können von einer Seite gut bearbeitet werden. Extra-Bonus: Neben der Hauswand ist es kuschelig warm.

Grundsätzlich ist der Länge deines Hochbeets keine Grenze gesetzt, allerdings: Je länger ein Hochbeet ist, desto mehr Füllmaterial fasst es und umso schwerer wird die Befüllung. Diese übt Druck auf die Hochbeetwände aus, vor allem die Längsseiten verbiegen sich unter der andauernden Belastung. Für eine gute Stabilität haben sich 200 cm als ideal herauskristallisiert.

Tipp:

Dein Hochbeet ist länger als 200 cm? Dann helfen zusätzliche Querverstrebungen wie Balken, Gewindestangen oder Ketten. Sie wirken dem Druck von innen entgegen.

Wie du ein Hochbeet stabil baust, liest du auf Seite 18.

Das klassische Hochbeet ist rechteckig und ca. 80 cm hoch. Daneben gibt es noch viele weitere Hochbeet-Formen. Während runde, ovale oder geschwungene Hochbeete eher fürs Auge gedacht sind, nutzen L-förmige oder Dreiecks-Hochbeete den zur Verfügung stehenden Platz gut aus. Vertikale Hochbeete und Pyramiden-Hochbeete vergrößern auf kleinem Raum die Anbaufläche. In Pyramiden-Hochbeeten bringst du auf derselben Fläche wesentlich mehr Pflanzen unter, da der Wurzelraum größer ist.

Einmal um die Ecke, bitte.

Bester Lückenfüller: ein dreieckiges Hochbeet.

Einfach und genial: Im Pyramiden-Hochbeet bringst du auf kleiner Fläche viel unter, in diesem Fall 4 Zucchinipflanzen auf 1 m² Bodenfläche.

DAS BESTE PLÄTZCHEN FÜR DEIN HOCHBEET: IM GARTEN, AUF DEM BALKON UND DER TERRASSE

Die gute Nachricht zuerst: Ein Hochbeet passt nahezu an jeden Standort. Du kannst damit auch Flecken in deinem Garten wiederbeleben, wo bisher nichts gewachsen ist. Ein schlechter, verdichteter Boden oder ein betonierter Platz wird mit dem Hochbeet zum üppigen, fruchtbaren Gemüse- oder Blütenbeet.

Folgendes hilft dir trotzdem, damit dein Hochbeet noch komfortabler und ertragreicher wird:

▶Sonne, Sonne, Sonne: Viele unserer Nutzpflanzen brauchen zum Wachsen neben guter Erde und ausreichend Wasser vor allem eines: viel Licht. Ideal für dein Hochbeet ist also ein vollsonniger Standort. Hast du nicht? Keine Sorge, es gibt ausreichend (Gemüse-)Pflanzen, die auch im (Halb-) Schatten gut gedeihen. Welche das sind, findest du in der Aufstellung auf Seite 167 und im Schattenplatz-Hochbeet zum Nachpflanzen auf Seite 162.

▶Je näher, desto besser: Schnell einen Salat oder ein paar Kräuter in die Küche geholt? Das fällt dir umso leichter, je eher du beim Hochbeet und wieder zurück bist. Denn im Alltag zählt manchmal jede Minute und du hast sicher keine Lust, durch den ganzen Garten zu laufen, während drei Töpfe gleichzeitig am Herd stehen. Ein Hochbeet in Hausnähe hat also unschlagbare Vorteile, zumindest für die wichtigsten Kräuter und Gewürze.

▶Von Ost nach West: Entgegen der oft empfohlenen Nord-Süd-Ausrichtung ist meine Erfahrung, dass die Ost-West-Ausrichtung deines Hochbeets sinnvoller ist. Besonders dann, wenn du auch im zeitigen Frühjahr und im Winter etwas anbauen willst. Warum? Beim Einsatz eines Frühbeet-Aufsatzes zeigt dessen abgeschrägte Seite Richtung Süden – dein Hochbeet fängt damit die Sonnenstrahlen an kalten Tagen optimal ein. Also: Lange Seite Richtung Süden, die beiden kurzen Seiten sind nach Osten bzw. Westen ausgerichtet.

▶Achtung vor gefräßigen Pflanzen: Nein, nicht die Venusfliegenfalle macht uns im Hochbeet Probleme, sondern der Kirschbaum. Oder die Hecke im Nachbargarten. Der Anbau im Hochbeet klappt einige Jahre recht gut, bis nahe Bäume oder Sträucher seine Vorteile entdecken. Dann schlagen sie ihre Wurzeln Richtung Hochbeet und naschen am nährstoffreichen gedeckten Beet mit. Das geht so weit, dass die Wurzeln das Hochbeet komplett durchwuchern. Also: Abstand halten – oder du baust eine wasserdurchlässige Wurzelsperre ein. Lege dazu vor der Hochbeet-Befüllung ein dickes, aber wasserdurchlässiges Vlies auf den Boden. Gut geeignet ist z. B. ein Bauvlies.

Mmmh: immer frische Kräuter abzupfen!

Der große Kirschbaum streckt seine Wurzeln ins Hochbeet, das Vlies sperrt sie aus.

▶Am Balkon oder auf der Terrasse: Frei schwebende Balkone und Terrassen dürfen aus statischen Gründen nur mit einem bestimmten Gewicht belastet werden. Ist die Last punktuell zu schwer, kann es zu Schäden (z. B. Risse im Boden) kommen. Die Belastung wirkt umso stärker, je exponierter das Gewicht ist, also je näher das Hochbeet am Balkonrand steht. Stelle das Hochbeet daher besser nahe zur Hauswand. Das hat übrigens einen Vorteil: Die Pflanzen im Hochbeet profitieren an kalten Tagen von der Abwärme des Hauses und wachsen besser. Mehr über Hochbeete am Balkon findest du gleich im nächsten Punkt.

Dein Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse

Wie bereits erwähnt: Beachte unbedingt das Gewicht deines Hochbeets. Die meisten Hausverwaltungen erlauben eine maximale Belastung von 250–300 kg/m². An diese Vorschriften solltest du dich halten, denn bei Schäden steigt dir jede Versicherung aus – und das kann teuer kommen. Doch keine Sorge: Das ist kein Grund, dich entmutigen zu lassen und auf ein Hochbeet in luftigen Höhen zu verzichten.

Wie du anhand unserer kleinen Berechnung im Kasten siehst, ist ein „normales“ Hochbeet mit Erde-Befüllung für deinen Balkon zu schwer. Es gibt aber genug Wege, um das Gewicht zu reduzieren. Hier ein paar Ideen:

Ein Hochbeet muss nicht immer hoch sein

Terrassen- oder Balkonbeete zwischen 35 und 50 cm Höhe sind wesentlich leichter, die Pflanzen gedeihen darin genauso gut. Sogar tief wurzelndes Gemüse, wie Karotten oder Pastinaken, findet ausreichend Platz. Wichtig: Die Beete benötigen einen Boden, denn sonst ruinierst du deine Terrasse. Idealerweise stellst du das Terrassenbeet auf kleine Pflöcke, damit ein kleiner Zwischenraum zwischen dem Untergrund und dem Beetboden entsteht (ca. 2–5 cm genügen). So kann Luft zirkulieren und überschüssiges (Gieß-)Wasser abrinnen.

Ein Terrassenbeet ist nicht zu schwer und liefert trotzdem eine satte Ernte.

Stelle dein Hochbeet auf Beine

Du willst dich nicht unnötig bücken? Dann stelle dein Hochbeet doch einfach auf Beine. Wichtig ist ein stabiler Boden mit Abfluss, damit deine Pflanzen nicht baden gehen.

Mach deinem Hochbeet Beine.

Schummle dir einen Zwischenboden ins Hochbeet

Ziehe einfach in der Hälfte des Hochbeets einen Zwischenboden ein. Das gelingt gut mit stabilen Leisten, die du an der Innenseite montierst und auf denen du den Boden bzw. einzelne Bodenbretter verschraubst. Auch hier gilt: Kleine Löcher im Zwischenboden verhindern Staunässe.

Leicht, leichter, am leichtesten: Auf die Befüllung kommt es an

Es ist nicht notwendig, dass du dein Hochbeet von unten bis oben mit Erde befüllst. Im Gegenteil, auch am Balkon besteht die ideale Befüllung fürs Hochbeet aus einem bunten Mix verschiedener natürlicher Stoffe. Als Untergrund für die oberste Erdschicht gibt es mehrere leichte Materialien:

Miscanthus: wird auch Elefantengras oder Chinaschilf genannt. Das goldgelbe, kurz gehäckselte Gras wird hauptsächlich zum Mulchen verwendet, hat sich aber auch als ideale Untergrund-Befüllung fürs Hochbeet erwiesen. Es wird selbst bei hoher Wassersättigung nicht schwer und wirkt als Drainageschicht. Überschüssiges Wasser sickert durch, ohne Erde auszuschwemmen.

Blähton: Etwas schwerer, aber immer noch zweckmäßig ist Blähton. Er saugt Flüssigkeit in einer Menge von bis zu 10 % seines Eigengewichtes auf. Allerdings sind die Gewichte verschiedener Blähtone sehr unterschiedlich, lege beim Einkauf ein Augenmerk darauf. Blähton hat den zusätzlichen Vorteil, dass er den Pflanzen gespeichertes Wasser nach Bedarf zur Verfügung stellt.

Perlit: ist ein Vulkangestein, das – ähnlich wie Popcorn – durch starkes Erhitzen kleine, weiße Kügelchen bildet. Es gibt zwei Formen von Perlit:

▶ Agrarperlit: wird als Zuschlagstoff für Erden verwendet und verfügt über ein hohes Wasserspeichervermögen. Agrarperlit saugt Wasser wie ein Schwamm auf, wodurch sich sein Gewicht um ein Vielfaches erhöht.

▶ Wasserabweisender Perlit: wird als Bauzuschlagstoff, aber auch für die Anlage von Dachterrassen verwendet. Dieser Perlit bleibt ultraleicht mit einem Gewicht von 100–150 kg/m³.

Verwende für dein Hochbeet auf Balkon und Terrasse den wasserabweisenden Perlit.

LANG LEBE DAS (HOLZ-)HOCHBEET: TIPPS FÜR EINE FRUCHTBARE LANGZEITBEZIEHUNG

Hochbeete aus Naturmaterialien wie Holz oder z. B. selbstgeflochten aus Weiden- oder Haselzweigen unterliegen natürlichen Prozessen – sprich: der Verwitterung. Statt auf imprägnierte Bretter oder chemische Holzanstriche zurückzugreifen, gibt es einfache, dafür umso effektivere Methoden, um deinem Hochbeet ein langes Leben zu garantieren. Mein erstes Hochbeet aus Lärchenholz erfreut mich seit mittlerweile knapp 20 Jahren und zeigt keine Spur von Altersschwäche.

Nasse Füße unerwünscht

Die fürs Holz gefährlichste Stelle ist der Übergang von Erde zu Luft – genau dort, wo die untersten Hochbeet-Bretter auf dem Boden stehen. In den obersten Zentimetern des Bodens tummeln sich zahlreiche Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen, die unter Zuhilfenahme von Sauerstoff organisches Material – also Holz – abbauen. Auch kleine, im Boden lebende Insekten knabbern am Holz. Besonders rasch geht die Vermoderung voran, wenn der Boden feucht ist. Denn hier nutzen viele Bodenorganismen den Wasserfilm als „Rutschbahn“, um direkt zu ihrer Nahrungsquelle zu kommen. Zudem erhöht Feuchtigkeit die Stoffwechselaktivitäten der Bodenlebewesen und spült ihnen benötigte Mineralstoffe zu.

Die einfachste Lösung ist also, dein Hochbeet von Mikroorganismen und Feuchtigkeit fernzuhalten. Das geht so:

1 Markiere am Boden die Außenränder für dein Hochbeet mit einer Schnur oder einem Spaten. Nun hebe mit dem Spaten entlang der Markierung einen ca. 15 cm breiten und 20 cm tiefen Graben aus. Und zwar so, dass die Hochbeet-Kanten später in der Mitte des Grabens zu stehen kommen.

Achtung:

Grabe nur den Rahmen, nicht die ganze Fläche aus. Innen bleibt Erde, denn Regenwürmer und andere Tiere müssen ins Hochbeet einwandern können. Das gelingt nicht, wenn sie sich durch eine dicke Schotterschicht wühlen müssen.

2 Fülle je nach Geschmack Streusplitt, Kiesel oder Riesel in den Graben. Vermeide große, runde Steine, da diese später sehr unbequem sind, wenn du dich zum Hochbeet stellst. Angenehmer für deine Füße sind Bruchsteine mit einer Körnung von 8–16 mm. Setze für eine höhere Standfestigkeit deines Hochbeets in jede Ecke einen glatten Stein (z. B. einen alten Ziegel- oder Pflasterstein).

3 Setze das Hochbeet in die Mitte des Drainagestreifens, sodass die Holzkanten komplett auf der Kiesschicht aufliegen.

Durch die Kiesdrainage versickert Regenwasser sehr rasch, das Hochbeet trocknet selbst nach Starkregen wieder schnell. Für die Bodentierchen ist die steinige Kiesschicht ungemütlich, sie machen sich nun lieber im Inneren des Hochbeets an die Arbeit – genau dort, wo du sie haben willst.

Eine Drainage aus Kies ist der beste Schutz für Holz, …

… gefolgt von Steinen. Achte auf Fugen zwischen den Steinen, damit (Regen-)Wasser abrinnen kann.

Das Holz an der Innenseite schützen

Auch an der Innenseite kommt das Hochbeet direkt mit Erde in Verbindung. Da sich gerade im Hochbeet viele Tierchen tummeln, die nicht unterscheiden können, ob sie nun die eingefüllten Äste oder doch das Hochbeet-Holz anknabbern sollen, ist auch hier ein konstruktiver Holzschutz notwendig. Der Aufwand dafür ist – sowohl finanziell als auch handwerklich – sehr überschaubar.

Nagele oder schraube eine Noppenfolie an die Innenseite des Hochbeets.

Achtung:

Die Noppen müssen zum Holz zeigen! Dadurch entstehen Hohlräume zwischen Hochbeet und Erde, das Holz kann besser atmen.

Beginne am oberen Rand und verwende Schrauben mit Beilagscheiben (Karosseriescheiben) oder Nägel mit großem Kopf (z. B. Dachpappennägel). Sei ruhig großzügig und befestige die Noppenfolie vor allem im oberen Bereich in 2–3 Reihen in Abständen von 10–15 cm. Die Befüllung des Hochbeets wirkt später mit großen Kräften und zieht die Folie mit hinunter.

Tipp:

Hebe dir Folienreste für spätere Reparaturen auf.

Die Noppenfolie schützt dein Holz vor dem Vermodern. Verwende Nägel mit großen Köpfen.

Konstruktion sticht Holzverbrauch

Für ein stabiles Hochbeet musst du nicht Unmengen an Holz verbauen. Mit einer durchdachten Konstruktion bleibt dein Hochbeet formschön und langlebig.

Holzbretter mit Nut und Feder verzahnen sich und verhindern das Auseinanderdriften der einzelnen Bohlen. Statt die Bretter an innenliegende Holzstaffeln zu schrauben, ist es besser, von außen einen „Gegendruck“ aufzubauen, denn die Hochbeetbefüllung drückt mit hohem Gewicht auf das Holz. Holzbretter, die innen an Querlatten oder Holzstaffeln befestigt sind, werden dennoch auseinandergedrückt. Die Holzstärke spielt dabei keine Rolle. Den Gegendruck erzeugst du hingegen, indem du die Nut-Feder-Bretter an außenliegenden Winkeln (z. B. aus Metall) befestigst. Diese Bauweise spart Platz, Geld und Wald.

Nut-Feder-Bretter und die Verschraubung mit Außenwinkeln sorgen für Stabilität, du sparst Holz(stärke) und damit Geld.

IMMER REIN DAMIT: MIT DER RICHTIGEN BEFÜLLUNG ZUR TURBOERNTE

Wenn dein Hochbeet steht, geht’s an die Befüllung.

Eine kleine Vorwarnung:

Dein Hochbeet schluckt mehr, als du dir im ersten Moment vielleicht vorstellen kannst. Beginne mit dem Sammeln von Befüllungsmaterial, sobald du mit dem Gedanken an ein neues Hochbeet spielst.

So sieht die schichtweise Hochbeet-Befüllung für ein 85 cm hohes Hochbeet aus:

1 Wühlmausgitter

2 30–40 cm hohe Mischung aus Strauch- und Baumschnitt, Ästen, Zweigen, Staudenresten und Stängeln

3 10 cm hohe Mischung aus Gras- und Rasenschnitt, Schnitt von Ziergräsern, samenfreies Beikraut, Miscanthus-Mulch

4 10 cm alte Erde, z. B. aus Blumentöpfen, alter, gut abgelegter Kompost

5 10 cm Laub mit etwas Erde gemischt, Pflanzenreste, Küchenabfälle

6 10 cm Kompost oder Tiermist

7 10 cm reifer Kompost oder Bio-Erde

8 10 cm Bio-Erde

Tipp:

Du musst nicht jedes angeführte Material verwenden – nimm einfach die Stoffe, die in deinem Garten vorhanden sind.

Die folgende Aufstellung gibt dir einen Überblick, welche Stoffe ins Hochbeet dürfen – und welche nicht:

Darf ins Hochbeet

Darf NICHT ins Hochbeet

Strauch- und Baumschnitt, Äste und Zweige von Obst- und Laubbäumen, Ziersträuchern, Wildsträuchern; Holzhäcksel, Waldhackgut

Stämme von Hartholz (z. B. Robinie, Eiche), da diese langsam verrotten. Nadelgehölze; frische Zweige von Weiden, Haseln, Rosen, Himbeeren, Brombeeren etc., da diese wieder austreiben und im Hochbeet anwachsen; Thujen(zweige) und Rindenmulch versauern die Befüllung

Staudenreste, Reste von Zierpflanzen und Blumen, z. B. Stängel von Sonnenblumen, Lavendel, Rudbeckien etc.; Rückschnitt von Kräutern (z. B. Salbei, Thymian)

Rückschnitt von Efeu, Pfefferminze und Wurzelreste oder Rhizome von wuchernden Pflanzen wie Bambus, Topinambur, Ziergräsern usw.

Laub von Obst- und Ziergehölzen

Nuss- und Eichenlaub: enthält Gerbsäure, die das Wachstum hemmt

Gras- und Rasenschnitt, Schnitt von Ziergräsern, samenfreies Unkraut, Miscanthus-Mulch

Wurzelunkraut wie Quecke, Ackerwinde, Giersch, samentragendes Beikraut

ungespritzte Gemüseund Obstreste aus Garten und Küche

kranke Pflanzenreste, gespritzte Pflanzenreste (z. B. Bananenschalen, Zitrusfrüchte)

Kompost, halb und ganz gereift; alte Erde z. B. aus Blumentrögen und -töpfen

ungesiebter Kompost (Achtung, Schneckeneier!), Erde von kranken Pflanzen (z. B. Mehltau)

abgelegter Tiermist von Bio-Betrieben

Tiermist von konventionellen Betrieben (es können Rückstände von Antibiotika und Hormonen enthalten sein), frischer Tiermist

gute Bio-Erde (gekauft)

konventionelle Billigerde, belastete Erde aus dem Garten (es können Reste von Schneckeneiern, Wurzelunkraut und sonstigen Krankheitserregern enthalten sein)

Achtung:

Wühlmäuse lieben die kuschelig warme Hochbeetbefüllung zum Wohnen und als Kinderstube. Lege darum unbedingt ein Wühlmausgitter ins Hochbeet. Wie das geht, liest du gleich auf der nächsten Seite.

Falls es dir komisch vorkommt, dass die cm-Angaben für das eingefüllte Material höher sind als das Hochbeet: Schon während des Einfüllens komprimieren die oberen Stoffe vor allem die Schicht aus Zweigen und Ästen, da diese viel Luftraum enthalten. Die Befüllung wird im Lauf der Zeit noch weiter sinken. Wie du dein Hochbeet wieder auffüllst, liest du auf Seite 32.

Das darf ins Hochbeet:

Zweige

Gras- und Rasenschnitt

Laub

Kompost

alte Erde aus Blumentöpfen und Trögen

frische Bio-Erde als Abschluss

Die Besitzverhältnisse sind dann auch mal geklärt.

Kein Befüllungsmaterial – was tun?

In kleinen Gärten fällt meist nicht ausreichend Befüllungsmaterial an. Doch keine Sorge, du kannst Folgendes zukaufen und anstelle des Gartenmaterials ins Hochbeet füllen:

▶ Holzhäcksel und Waldhackgut statt Strauchschnitt und Zweigen

▶ Miscanthus statt Grasschnitt und Laub

▶ Bio-Erde statt Kompost und Erde

Befüllung am Balkon

Hochbeeten am Balkon, auf der Terrasse oder einer befestigten Fläche fehlt der direkte Erdanschluss. Es können weder Regenwürmer noch andere Bodentierchen einwandern. Ein Schichtaufbau wie im Garten ist daher nicht notwendig, zumal nur wenige Hochbeete am Balkon die klassische Hochbeet-Höhe erreichen. Es genügt also je nach Hochbeet-Höhe eine Befüllung aus leichterem Material und einer üppigen Schicht aus Bio-Erde (20–25 cm).

Welches Material du einfüllen kannst, um dein Hochbeet am Balkon leichter zu machen, findest du auf Seite 18.

Ein bisschen Komfort, bitte: Nützliches und Praktisches rund ums Hochbeet-Gärtnern

Kleine, hilfreiche Erweiterungen sperren unliebsame Tierchen aus, bieten Platz für Handwerkszeug und dehnen die Erntezeit im Hochbeet aufs ganze Jahr aus.

Wühlmausgitter

Auch wenn dir bisher in deinem Garten keine Wühlmaus begegnet ist, ins Hochbeet wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit einziehen. Der lockere Schichtaufbau und das überreiche Nahrungsangebot sind für Wühlmäuse eine direkte Einladung, ihre Zelte in deinem Hochbeet aufzuschlagen.

Eine einfache Abhilfe – übrigens auch, um Maulwürfe und Feldmäuse draußen zu halten – ist ein feinmaschiges Wühlmausgitter. Die Maschenweite sollte etwa 6,5 × 6,5 mm betragen. Ist sie weiter, wie z. B. bei einem Hasengitter, schlüpfen die kleinen Wühlmäuse durch. Ein weiteres Qualitätskriterium für das Wühlmausgitter ist die Art der Verzinkung. Das Gitter sollte punktgeschweißt und anschließend stückverzinkt sein. Dadurch bleibt die Zinkschicht unbeschädigt und das Gitter rostet nicht durch.

Schnell ein letzter Mäusecheck – oder doch besser ein Wühlmausgitter einlegen?

Handlauf

Ein abschließender Rahmen rund ums Hochbeet sieht nicht nur hübsch aus, er ist auch ausgesprochen praktisch. Du kannst am Handlauf Handwerkszeug, Töpfe mit Jungpflanzen oder deine Ernteschüssel deponieren. Eine Breite von ca. 9–12 cm ist als Auflagefläche ausreichend und wirkt elegant.

Tipp:

Verbinde zwei oder mehrere nebeneinanderstehende Hochbeete mit einem Handlauf. Die einzelnen Hochbeete bleiben durch das geringere Volumen stabil, sehen aber wie ein großes, durchgehendes Hochbeet aus.

Schneckenschutz

Wer hat noch nie einen (leisen) Fluch losgelassen, wenn Nacktschnecken den frisch gesetzten Salat über Nacht weggeputzt haben? Hochbeet-Gärtner*innen haben es etwas leichter, denn zuwandernde Schnecken werden von außen einfach ausgesperrt. Eine Schneckenkante, direkt unter dem Handlauf montiert, verhindert das Einwandern der gefräßigen Weichtiere. Auf welchen Wegen Schnecken noch in dein Hochbeet gelangen könnten und wie du dagegen vorgehst, liest du auf Seite 93.

Schnecken müssen leider draußen bleiben.

Frühbeet-Aufsatz

Viele Gemüsearten erfrieren auch bei klirrender Kälte nicht, dennoch gedeihen sie mit einer Abdeckung besser. Mit einem Frühbeet-Aufsatz kannst du zeitig im Frühjahr mit dem Anbauen beginnen, im Herbst verlängert er deine Hochbeet-Saison. Sogar im Winter hält der Frühbeet-Aufsatz nicht nur Schnee und Eis von deinen Pflanzen fern, sondern fördert auch ihr Wachstum, wenn die Sonne scheint.

Der Frühbeet-Aufsatz funktioniert wie ein Mini-Gewächshaus. An sonnigen Tagen durchdringen Sonnenstrahlen die transparente Abdeckung. Erde und Pflanzen erwärmen sich, die Wärme steigt auf, kann aber durch die Abdeckung nicht entweichen. Auch Wasserdampf bleibt unter der Abdeckung, die Luftfeuchtigkeit steigt. In diesem feucht-warmen Mikroklima wächst das Gemüse rascher und üppiger.

Qualitätskriterien für einen Frühbeet-Aufsatz:

▶Öffnen, schließen und lüften: Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit im Hochbeet musst du lüften, sonst entstehen Schimmel und Pilzerkrankungen. Ideal ist also ein Frühbeet-Aufsatz, der sich nicht nur öffnen und schließen lässt, sondern auch eine Lüftungsstufe hat.

▶Transparent, aber nicht durchsichtig: Es muss zwar ausreichend Licht zu den Pflanzen gelangen, allerdings sollen diese nicht verbrennen. Kunststoff schlägt beim Frühbeet-Aufsatz Glas, unter dem es zu rasch viel zu heiß würde. Eine Steg- oder Doppelstegplatte dämmt nicht nur, sondern bricht auch das Licht, damit es nicht zu direkt auf deine Pflanzen trifft.

▶Stabiler Rahmen, solide Verarbeitung: Ein stabiler Rahmen, den du am Hochbeet fixieren kannst, sorgt dafür, dass der Frühbeet-Aufsatz auch Wind und Wetter standhält und beim ersten Luftzug nicht davonfliegt. Einen genaueren Blick solltest du auch auf Beschläge und Schrauben werfen: Sind sie rostfrei?

▶Klobig oder praktisch: Der Frühbeet-Aufsatz bleibt nicht rund ums Jahr auf deinem Hochbeet. Ist er sperrig oder kannst du ihn praktisch verstauen? Lässt er sich gut ab- und wieder aufbauen?

Salat-Gewucher mit Frühbeet-Aufsatz

Vliese, Insektennetze und Stangen

Im Frühling und Herbst leisten Vliese gute Dienste. Je nach Stärke halten sie Frost bis zu -4 °C ab, sorgen für ein günstiges Kleinklima und beschleunigen an sonnigen Tagen das Wachstum von Salat und Co.

Insektennetze schützen dein Gemüse vor gefräßigen Tieren wie Kohlweißling, Erdfloh oder Kohltriebrüssler. Mehr dazu findest du auf Seite 93.

Damit Vliese und Netze nicht direkt am Gemüse aufliegen, spanne sie am besten über (gebogene) Stangen aus Metall oder Kunststoff oder über gebogene Äste.

Kurz mal frische Luft schnappen: Bei hoher Luftfeuchtigkeit wird gelüftet.

Vliese und Insektenschutznetze halten dein Gemüse warm und kleine Fresserchen fern.

DIE 11 GROSSEN FRAGEN DES HOCHBEET-GÄRTNERNS

1 NITRAT IM HOCHBEET: IST DAS EIN PROBLEM?

Frage Nummer 1 aller Hochbeet-Gärtner*innen: Darf ich in den ersten 1–2 Jahren Salat im Hochbeet anbauen? Enthält der Salat zu viel Nitrat und ist das gefährlich für meine Gesundheit?

Auf verschiedenen Internetseiten wirst du rasch fündig. Da hauptsächlich voneinander abgeschrieben wird, scheint es nur eine Antwort zu geben: „Verzichte in den ersten 1–2 Jahren auf Salat aus dem Hochbeet, denn sein hoher Nitratgehalt ist gefährlich für deine Gesundheit. Nitrat kann im menschlichen Körper in Nitrosamine umgewandelt werden, Nitrosamine sind krebserregend.“

Musst du dich nun vor dem Salat-Essen fürchten? Ein Grund, einen tiefergehenden Blick auf das Thema Nitrat zu werfen.

Wie Nitrat ins Hochbeet kommt und warum am Anfang mehr vorhanden ist

Nitrat – chemisch NO3 – entsteht mit Hilfe von Bakterien, die sich im Hochbeet tummeln. Die Bakterien binden einerseits Stickstoff aus der Luft (diese enthält 72 % Stickstoff), andererseits „lösen“ sie Stickstoff aus Pflanzenresten (und, wenn vorhanden, aus Tierrückständen), die du ins Hochbeet gefüllt hast. Durch verschiedene chemische und biologische Prozesse entsteht aus Stickstoff zuerst Ammonium, anschließend Nitrit und schließlich Nitrat. Nitrat ist jene chemische Verbindung, die deine Gemüsepflanzen mit ihren Wurzeln aufnehmen können.

Zu Beginn, also in den ersten 1–2 Jahren nach der Hochbeet-Befüllung, ist das Angebot an verschiedenen organischen Materialien frisch und abwechslungsreich – darum sind die Bakterien besonders aktiv, das Nitrat- und Nährstoffangebot ist hoch. Mit fortschreitendem Abbau des Materials entstehen stabile Humusverbindungen, in die Stickstoff schwer löslich eingebaut wird, das frei verfügbare Nitrat sinkt.

Wie viel Nitrat in deinem Hochbeet vorhanden ist, hängt auch davon ab, welches Material du einfüllst. Besteht die Befüllung zu einem hohen Anteil aus holzigen, strohigen Teilen (z. B. Äste, Zweige, Stängel, Stroh), entsteht weniger Nitrat. Die Bakterien benötigen Stickstoff für den Abbau des groben Materials und können ihn folglich nicht in Nitrat umbauen. Es ist daher für Pflanzen weniger verfügbar.

Kommt mehr „feines“ Material in dein Hochbeet, also Gras, Beikräuter, Gemüsereste, Küchenabfälle und frischer Kompost, ist das Angebot an Nitrat für deine Pflanzen höher.

Am meisten Nitrat steht dem Gemüse zur Verfügung, wenn du eine Lage Tiermist ins Hochbeet gibst.

Nitrat: Ein wichtiger Baustein für dein Gemüse

Nitrat ist für Pflanzen lebenswichtig. Es gelangt über die Wurzeln und die Leitungsbahnen zu den einzelnen Pflanzenteilen, wo es verwertet wird. Aus Nitrat entstehen Aminosäuren, Proteine, Enzyme, Teile der DNA, Senföle, Vitamin B, Chlorophyll (der grüne Pflanzenbaustein) und einiges mehr. „Schluckt“ eine Pflanze zu viel Nitrat auf einmal, speichert sie es in ihren Zellen, um es bei Bedarf wieder zu verwenden. An warmen, sonnigen Tagen erfolgt der Ab- und Umbau von Nitrat in der Pflanze sehr rasch, an kühlen, dunklen Tagen langsamer.

Bei Nitrat- bzw. Stickstoffmangel wächst die Pflanze langsam, ihre Blätter sind hell und bleich, die Wurzeln schwach und sie setzt wenig Blüten oder Früchte an.

In diesen Gemüse(teilen) befindet sich besonders viel Nitrat

Der geringste Nitratgehalt befindet sich in Fruchtgemüse, also z. B. in Tomaten, Paprika, Erbsen, Buschbohnen, Gurken und Zucchini (20–300 mg/kg Frischgemüse).

Gemüse speichert Nitrat auch in seinen Wurzeln und Knollen, darum finden wir in Karotten, Sellerie, Kohlrabi, Blumenkohl und Weißkohl schon höhere Nitratwerte (500–1000 mg/kg Frischgemüse).

Am meisten Nitrat wird jedoch in Blättern deponiert, entsprechende Gemüsearten sind Salat, Spinat, Mangold, Kohl, Chinakohl, Grünkohl und Rucola, der mit durchschnittlich 5000 mg/kg Frischgemüse den Vogel abschießt.

Sogar innerhalb der Blätter verteilt sich das Nitrat. In alten Blättern, Strünken und dicken Blattadern ist der Nitratgehalt höher als in grünen, zarten und jungen Blattteilen.

Ein Ausreißer unter den Knollenfrüchten ist Rote Bete, ihr Nitratgehalt ordnet sich in der Höhe von Salat und Co. ein.

Insgesamt variiert der Nitratgehalt im Gemüse sehr stark und hängt zusätzlich von folgenden Einflüssen ab:

▶ Nitratgehalt im Boden: Klar, je mehr Nitrat im Boden ist, umso mehr kann eine Pflanze aufnehmen.

▶ Tageszeit und Temperatur: Je sonniger und wärmer, desto weniger Nitrat ist im Gemüse, je kälter und dunkler (Wolken, Herbst/Winter) desto mehr.

▶ Ort des Anbaus: Freilandgemüse enthält weniger Nitrat als Gemüse aus Gewächshäusern, da es mehr Sonne bekommt.

▶ Tageszeit der Ernte: Ab Mittag sinkt der Nitratgehalt.

Nitrat: Gut oder böse?

Wir nehmen Nitrat vorwiegend aus drei Quellen zu uns: 70 % aus Gemüse, 20 % aus Trinkwasser und 5 % aus Fleisch(produkten). Der Rest kommt von verschiedenen Nahrungsmitteln wie Obst, Getreide oder Milcherzeugnissen.

Da pflanzliche Kost die Hauptquelle für Nitrat ist, sind die täglichen Aufnahmemengen bei vorwiegend oder ausschließlich pflanzlicher Ernährung höher.

Gefährliches Nitrat …

Seit den 1970er-Jahren steht Nitrat auf Basis von Tierversuchen in Verdacht, auch im menschlichen Körper Nitrosamine zu bilden. Nitrat wird verschluckt, im Magen zu Nitrit reduziert und kann (!) dort bei Vorhandensein von Aminen (das sind natürlich vorkommende Stickstoffverbindungen) und bestimmten Bakterien Nitrosamine bilden. Welche genauen Umstände für die tatsächliche Bildung von Nitrosaminen vorliegen müssen, ist nicht endgültig geklärt. Studien legen nahe, dass die direkte Aufnahme von Nitrit (Achtung: nicht Nitrat!) und Magen-Darm-Infekte die Entstehung von Nitrosaminen begünstigen.

Nitrosamine sind (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) krebserregend. Besonders viel kommt davon in Tabakwaren vor. Auch in Kosmetikprodukten, Gummi, stark erhitzten Fleischwaren (Wurst, Speck), Süßigkeiten, Gewürzen und sogar in verunreinigten Medikamenten kannst du auf Nitrosamine treffen. Durch die Zugabe von Vitamin C, v. a. bei Wurstprodukten, wurde in den letzten Jahrzehnten der Nitrosamin-Gehalt um bis zu 96 % reduziert.

Nitrat bzw. sein Umwandlungsprodukt Nitrit kann für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten zur Gefahr werden. Nitrit wandelt das Hämoglobin, also den roten Blutfarbstoff, in Methämoglobin um. Während erwachsene Menschen das Methämoglobin rasch wieder zurückbilden können, gelingt dies Babys nicht, da sie bestimmte Enzyme noch nicht entwickelt haben. Methämoglobin hemmt den Transport von Sauerstoff im Körper, im schlimmsten Fall kann es zum Ersticken kommen. Zu deiner Beruhigung: In Mitteleuropa gibt es seit den 1960er-Jahren keine bekannten Fälle dieser als Blausucht bezeichneten Krankheit. Und ganz ehrlich: Wer ernährt sein kleines Baby mit Spinatbrei, Salatpüree und Rote-Bete-Saft?