Das große Ulmer Gartenbuch. Über 600 Seiten geballtes Gartenwissen - Wolfgang Kawollek - E-Book

Das große Ulmer Gartenbuch. Über 600 Seiten geballtes Gartenwissen E-Book

Wolfgang Kawollek

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Beschreibung

Vom Grundstück zum Gartenparadies: Dieses Buch begleitet Sie zuverlässig durch den Gartenalltag und verleiht jedem Hobbygärtner einen grünen Daumen. Ob Ziergarten mit Gehölzen, Rosen, Stauden und Sommerblumen oder Obst-, Gemüse- und Kräutergarten, ob idyllischer Gartenteich oder sattgrüner Rasen: Es zeigt Ihnen, was Sie für die erfolgreiche Planung, Anlage und Pflege Ihres Gartens wissen müssen. Erfahren Sie alles über Düngung, Kompost, Schnitt und Pflege, und lesen Sie, wie Sie anfallende Arbeiten fachgerecht ausführen. Mit leicht verständlichen Erklärungen, wertvollen Profi-Tipps, nützlichem Arbeitskalender und über 1000 Pflanzenporträts gelingt das große Gartenglück garantiert!

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Seitenzahl: 1353

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Liebe Gärtnerin, lieber Gärtner,

die wohl älteste Form der vom Menschen geprägten Natur ist der Garten, der sogar älter ist als die Landwirtschaft. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Kulturgut Garten unentwegt verändert, war aber stets ein Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft.

Den Garten von heute kann man als eine „Kleinlandschaft“ mit Zweckbestimmung bezeichnen, die den Menschen auf vielfältige Weise nutzt. Er dient der Familie zur Erholung und Entspannung, ist Spielraum für Kinder, wird zur sportlichen Betätigung genutzt und stellt eine das Auge erfreuende Zierde dar. Darüber hinaus wird er von vielen Menschen nach wie vor dazu verwendet, eigenes Gemüse und Obst zu produzieren, weil selbst Angebautes aus dem eigenen Garten gesünder sein kann und auch besser schmeckt als zugekaufte Produkte. Nicht zuletzt ist der Garten von heute auch Lebensraum für die Natur. Es lohnt sich also aus vielerlei Hinsicht zu gärtnern.

Vieles will bei der Anlage und Pflege eines Gartens bzw. den verschiedenen möglichen Gartenbereichen und Themen bedacht sein. Auf damit zusammenhängende Fragen, angefangen bei der Grundstückswahl bis hin zur Auswahl der richtigen Pflanzen, möchte ich Ihnen mit diesem Buch verständliche Antworten und Anregungen geben. Es enthält wertvolle Praxistipps und nützliche Hintergrundinfos – sowohl für Gartenneulinge, die erste Versuche unternehmen wollen, als auch für alte Gartenhasen, die bereits einige Erfahrung in ihrem Haus-, Klein- oder Schrebergarten gesammelt haben.

Möge Sie mein Buch, das mit dem „Deutschen Gartenbuchpreis – Leserpreis Garten“ ausgezeichnet wurde und nun in der 6. Auflage vorliegt, zuverlässig durch die verschiedenen Gartenbereiche und den Gartenalltag begleiten.

Viel Spaß beim Gärtnern wünscht Ihnen

Cover

Titel

1VOM GRUNDSTÜCK ZUM GARTENPARADIES

Bei der Anlage eines Gartens, dessen Neu- oder einer Umgestaltung, gilt es etwas zu schaffen, das den persönlichen Bedürfnissen und Neigungen seiner zukünftigen Benutzer entspricht. Die drei wesentlichen Faktoren, die dabei zu berücksichtigen sind, sind die Gegebenheiten des Grundstücks, die vorgesehene Funktion des Gartens und der persönliche Geschmack. Das Kapitel vom Grundstück zum Gartenparadies liefert die dazu notwendigen Informationen. Wie wird die Gartenanlage geplant und strukturiert? Was kann und sollte ein Garten enthalten? Wie kann man Pflanzen effektvoll gruppieren? Was ist bei der Anlage und Pflege von Rasenflächen unbedingt zu beachten?

Am Anfang steht das Grundstück

Die Gartenplanung

Rasenflächen im Garten

2GARTEN BASICS

Einen Garten anzulegen, ihn das ganze Jahr hindurch in einem guten, möglichst gepflegten Zustand zu haben, das bedarf nicht nur eines gewissen Aufwandes, sondern auch der notwendigen praktischen Kenntnisse. Mit den Bedingungen, die für das Wachstum der Pflanzen von Bedeutung sind, den theoretischen und praktischen Grundlagen beschäftigt sich dieses Kapitel. Es beschreibt, wie man auf naturgemäße Weise den Gegebenheiten von Klima und Boden Rechnung trägt, den Boden fruchtbar hält, den Nährstoffansprüchen der Pflanzen gerecht wird, Schädlinge und Krankheiten sinnvoll bekämpft und wie man Nützlinge im Garten fördern kann.

Kleine Bodenkunde

Die Praxis der Bodenbearbeitung

Mulch und Gründüngung als schützende Decke

Die Düngung im Garten

Die Kompostwirtschaft

Gesunde Pflanzen

Nützlinge im Garten fördern

3GEHÖLZE FÜR JEDEN GARTEN

Bäume und Sträucher sind wichtige Gestaltungselemente eines Gartens. Sie geben dem Garten eine räumliche Gliederung, nicht nur in der Fläche, sondern auch in der Höhe. Sie schirmen ihn nach außen ab, bieten Schutz gegen Wind und zu starke Sonneneinstrahlung. Was man bei der Auswahl der Gehölze, der Pflanzung und Pflege zu beachten hat, wird in diesem Kapitel näher beschrieben. Nach der zukünftigen Größe der Gehölze geordnet, findet der Gartenbesitzer eine große Auswahl von Gehölzen für seine speziellen Bedürfnisse und Wünsche. Dabei kommen auch Kletterpflanzen, Hecken, Rhododendren und Rosen nicht zu kurz.

Bäume und Sträucher

Eine Auswahl schöner Laubgehölze

Eine Auswahl schöner Nadelgehölze

Bodendeckende Laub- und Nadelgehölze

Hecken als Einfriedung

Rhododendren

Kletter- und Schlingpflanzen

Rosen

4DER BLUMENGARTEN

Blumen, ob Stauden oder Sommerblumen, sind ein Muss für jeden Garten. Eine voll erblühte Stauden- oder Sommerblumenrabatte ist für viele Menschen der Inbegriff eines schönen Gartens. Blumen geben dem Garten im Sommer mit ihrer Blütenfülle frohes Leben und eine große Pracht. Die Farbpalette der Blumen wird von keiner anderen Pflanzengruppe erreicht. Es gibt sie in allen Farben, aber auch in einer unvorstellbaren Zahl von Formen und Strukturen, mit zarten bis betäubenden Düften. Die schönsten Sommerblumen und Stauden, Gräser, Zwiebelpflanzen und Knollenblumen werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Sommerblumen im Garten

Eine Auswahl empfehlenswerter Sommerblumen

Stauden im Garten

Eine Auswahl hübscher Beetstauden

Winterharte Ziergräser für den Garten

Zwiebel- und Knollenblumen im Garten

Eine Auswahl schöner Zwiebel- und Knollenblumen

5DER GARTENTEICH

Wasser kann beruhigend und anregend wirken, es bringt einen Hauch von Kühle in den Garten, aber auch von Exotik. Mit einem Wassergarten schafft man nicht nur Lebensraum für besondere Pflanzen, sondern auch für verschiedene Tiere, für Libellen, Wasserläufer, Molche, Frösche und auch Vögel. Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um auf Dauer Freude an seinem Teich zu haben, wie man einen Teich baut und welche Materialien dazu besonders geeignet sind, welche Pflanzen für die verschiedenen Teichzonen in Frage kommen und wie man sie pflanzt und pflegt, wird in diesem Kapitel ausführlich beschrieben.

Ein naturnaher Teich im Garten

Der Bau eines Teiches mit Folienabdichtung

Pflanzen für den Gartenteich

Eine Auswahl hübscher Wasserpflanzen

Die Teichpflege

6DER OBSTGARTEN

Obstbau ist in jedem Garten möglich. Auch das kleinste Gärtchen erlaubt es noch, manche Leckerei zu ziehen. Wie beim Gemüse kommt man in den Genuss von Vorzügen, die uns noch so gepflegte Handelsware nicht bieten kann, nämlich die Frische und die Freiheit von unerwünschten Inhaltsstoffen. Die für unsere Breiten wichtigsten Kern-, Stein-, Schalen- und Beerenobstarten werden in diesem Kapitel beschrieben. Beschrieben wird insbesondere, wie man durch sorgfältige Planung, überlegte Sortenwahl, geeignete Erziehungsmethoden und Pflege auf naturgemäße Weise gesundes und frisches Obst erhält und wie man es lagern kann.

Obst anbauen

Kernobst

Steinobst

Schalenobst

Ziersträucher mit essbaren Früchten

Beerenobst

7DER GEMÜSE- UND KRÄUTERGARTEN

Gemüse und Gewürzkräuter selbst heranzuziehen kann vielerlei Gründe haben. Viele Menschen schätzen die Frische und den guten Geschmack, den gekauftes Gemüse nur selten erreicht. Andere nutzen den Gemüsegarten, um exotische oder ungewöhnliche Arten und Sorten, die sonst kaum erhältlich sind, zu ziehen. Ein weiterer Grund ist die Gewissheit, dass die Produkte nicht mit allerlei zweifelhaften Chemikalien in Berührung gekommen sind. Welches Gemüse und welche Kräuter es sich lohnt in unseren Gärten anzubauen, welche Anbaumethoden die besten Erfolge bringen, welche Sorten besonders geeignet sind, wird in diesem Kapitel beschrieben.

Grundsätzliche Überlegungen

Gemüse unter Folie, Vlies und Netzen anbauen

Know-how rund ums Säen und Pflanzen von Gemüse

Gemüse und Kräuter von A bis Z

8MOBILES GRÜN IN KÜBELN UND KÄSTEN

Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer haben verschiedenste Gewächse in Töpfen gezogen, um ihre häusliche Umgebung zu schmücken. Diese alte Tradition hat auch bei uns große Bedeutung. Ein Garten, in dem nicht auch bepflanzte Gefäße stehen, ist heute eher selten. Wenn in Gärten die Pflanzflächen begrenzt sind, haben Töpfe und Kübel einen unschätzbaren Wert; sie bieten sich aber ebenso an, um Terrassen, Dachgärten und Balkone zu schmücken. Mit der Kultur und Pflege von mobilem Grün beschäftigt sich dieses Kapitel.

Kübelpflanzen pflegen

Eine Auswahl schöner Kübelpflanzen

Eine Auswahl hübscher Balkonpflanzen

Service

Der Autor

Gartenkalender

Impressum

1Vom Grundstück zum Gartenparadies

Am Anfang steht das Grundstück

Die Gartenplanung

Rasenflächen im Garten

Am Anfang steht das Grundstück

Der Garten ist ein von Menschenhand gestaltetes Stück Natur. Und wo der Mensch mit im Spiel ist, werden auch Fehler gemacht. Wie die Erfahrung zeigt, werden bei Neubauten schon schwerwiegende Fehler begangen, bevor der Garten überhaupt entsteht.

Bodenbearbeitung noch vor der Gartenanlage

Bei Neubauten wird der künftige Garten zunächst einmal zum Bauplatz. Bauplätze aber sind Orte, an denen die Natur meist ganz gründlich zerstört und geschunden wird und wo viele Schäden entstehen können, die sich später nicht mehr beheben lassen.

Der Gartenplan sollte bei Neubauten stets zusammen mit dem Bauplan des Hauses entstehen. Es ist grundfalsch, erst mal das Haus zu bauen und dann zu überlegen, was drum herum mit dem Garten geschehen könnte. Nur bei rechtzeitiger Gartenplanung lässt sich verhindern, dass beim Hausbau dem künftigen Gartenboden und, soweit vorhanden, dem Pflanzenbestand Schaden zugefügt wird, der nicht mehr zu beseitigen ist. Viel zu oft wird gegen diesen Grundsatz verstoßen. Dann steht das Haus fertig da in einer von Baumaschinen zerstörten Natur, bei der man ganz bei Null anfangen muss, um etwas

Neues wachsen zu lassen. Überlegt werden muss auch wie und ob die vorhandene Geländeform und vorhandene Höhenunterschiede, die beim rohen Bauplatz in der Regel naturgegeben sind, sinnvoll genutzt werden können, ohne erst einmal mit der Planierraupe alles zu zerstören. Mit der Planierraupe ist es ja so einfach, alles kahl und eben zu machen. Viel reizvoller kann es hingegen sein, natürliche Höhenunterschiede zu nutzen und Erdbewegungen auf das wirklich Unvermeidbare zu begrenzen.

Den Mutterboden bergen und lagern

Eine ganz besonders wichtige Arbeit vor Beginn der Bauarbeiten ist die Bergung des Mutterbodens. Die ist auf allen Flächen, die bebaut werden sollen oder bei denen die Höhe verändert werden soll, nötig: also der Bereich des künftigen Hauses selbst, die Hof- und Wegeflächen und – soweit notwendig – der Bodenabtragflächen und etwaigen Auffüllflächen. Wenn hier sorgfältig verfahren wird und tatsächlich alle Muttererde geborgen wird, kann man sich später den Zukauf teurer Erde sparen. Das hat dann auch den Vorteil, dass die naturgegebenen Bodenverhältnisse nicht durch fremde Muttererde verfälscht werden.

Leider wird diese wichtige Arbeit, wenn überhaupt, oft nur unvollständig vom Bauunternehmer ausgeführt. Hier geht dem künftigen Gartenbesitzer wertvolles Gut verloren, das dann wieder teuer gekauft werden muss. Meistens haben die Bauherren kaum Einfluss auf die Qualität; schlechter Boden muss dann oft mit teuren Bodenverbesserungsmitteln verbessert werden.

Der wertvolle Mutterboden sollte mit der Planierraupe an die Grundstücksgrenze geschoben werden. Allerdings sollte der Haufen mit Muttererde sich nicht zu hoch türmen.

Bodenverdichtungen vermeiden

Der Umgang mit dem Mutterboden will überlegt sein. Die Planierraupe erlaubt bei sachgemäßem Einsatz eine recht genaue Trennung von Muttererde und Untergrund. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass insbesondere bei bindigen Bodenarten (Lehm, tonige Böden) nicht bei starkem Regen und durchnässtem Boden gearbeitet werden darf. Bodenverdichtungen, die nur mit größerem Aufwand später wieder zu beheben sind, wären die Folge. Ist die Witterung zu ungünstig, müssen geduldig bessere Verhältnisse abgewartet werden oder Handarbeit muss an die Stelle treten. Auf keinen Fall sollte man schnelle Arbeit erzwingen wollen. Sandige oder kiesige Unterböden sind weniger gefährdet, weil sie aus weniger wasseraufnehmenden Bestandteilen bestehen und die Kornstruktur auch im verdichteten Zustand erhalten und damit wasserdurchlässig bleibt.

WICHTIG

Der angelieferte Oberboden (Mutterboden) kann viele Wurzelunkräuter (Quecken, Winden, Disteln, Giersch) enthalten. Das ist oft der Fall, wenn der Boden von einer Wiese stammt. Nach Möglichkeit sollte man die Wurzelstücke so vollständig wie möglich auslesen.

Wohin mit der Muttererde?

Der größte Teil der Muttererde wird später einmal in unmittelbarer Nähe des Hauses gebraucht werden, aber da ist er während der Bauphase unerwünscht. Es muss also möglichst in der Nähe ein Erdlager eingerichtet werden. Notfalls braucht man das Einverständnis des Nachbarn, dass bei ihm die Muttererde zwischengelagert werden darf. Dabei muss beachtet werden, dass Muttererde niemals zu haushohen Bergen aufgetürmt werden darf, weil dann im Innern eines solchen Berges das Leben wegen Luftmangel abstirbt. Günstig ist es, die Erde in Mieten von etwa 2 m Breite und 1,5 m Höhe zu lagern. Ideal ist es, wenn der gesicherte Oberboden schattig liegen kann und die Oberfläche mit Gründüngungssaaten (siehe Kapitel „Mulch und Gründüngung als schützende Decke“) wie Esparette, Luzerne oder Lupinen angesät wird. Das verhindert eine Verunkrautung und das Austrocknen der Erde bis zur Wiederverwendung. Dass der Mutterboden vor Verunreinigungen, etwa durch Zementwasser, Beton- und Ölreste oder Chemikalien in der Bauphase zu schützen ist, ist wohl selbstverständlich. Denn solche Verunreinigungen wirken sich noch Jahre später nachteilig auf das Wachstum der Pflanze aus.

Verdichteter Untergrund muss vor dem Anlegen des Gartens unbedingt gelockert werden. Erst danach wird der Mutterboden wieder aufgetragen.

Wohin mit dem Baugrubenaushub?

In der Regel fällt bei einem Neubau Baugrubenaushub an, der oft ohne viel nachzudenken abgefahren wird, soweit er nicht mehr für das Einfüllen der Arbeitsräume benötigt wird. Allenfalls wird alles eben ausgewalzt oder es entstehen sture Böschungen. Selten wird das Baumaterial Erde als billiges, formbares und harte Gegensätze ausgleichendes Gestaltungsmittel benutzt. Dabei können mit einer Oberflächenmodellierung räumliche Verhältnisse verbessert und lebendige Wirkungen erzielt werden. Wenn der Garten einmal fertig ist, geht so etwas kaum mehr. Deshalb ist auch hier eine rechtzeitige Gartenplanung wichtig. Mit einiger Phantasie lassen sich durch Bodenmodellierungen kleine Flächen gliedern. Auch ein Schutz gegen Einblick, Wind und Verkehrslärm lässt sich oft erreichen. Selbstverständlich muss dabei nicht sämtlicher anfallender Rohboden mit aller Gewalt eingebaut werden. Was nicht sinnvoll verwendbar ist, muss abgefahren werden.

Nach Ende der Bauarbeiten?

Nach Abschluss des Hausbaus und vor dem Auftrag des abseits gelagerten oder anzuliefernden Mutterbodens ist es wichtig, alle durch Baumaschinen verdichteten Flächen einer gründlichen Tiefenlockerung zu unterziehen. Sonst kann es noch nach Jahren beim Wachstum der Bäume und Sträucher zu bösen Überraschungen kommen. Je tiefer die Lockerung erfolgt, desto besser. Eine Verzahnung von Unter- und Oberboden, bessere Bodendurchlüftung, Wasserdurchlässigkeit und besseres Wurzelwachstum sind davon in hohem Maße abhängig.

Moos als Folge verdichteten Bodens

Gartenbesitzer fragen oft, was gegen Moos im Rasen zu tun sei. Fachleute wissen, dass die Ursache von Moos im Rasen in aller Regel auf einen verdichteten Boden zurückzuführen ist. In nahezu allen Fällen müssen sich die Gräser auf ungeeigneten Bodenschichten „durchboxen“. Die bekannten Rasendünger mit Moosvernichter können dann auch keinen dauerhaften Erfolg bringen; sie beseitigen nur die Symptome, nicht aber die Ursachen für die Moosentwicklung. Auf Dauer sind die Kosten für eine gründliche Bodenvorbereitung eine lohnende Investition, die sich schon bald amortisiert.

Die Gartenplanung

Die Neuanlage eines Gartens kann sich nicht darin erschöpfen, einige gekaufte Bäume und Sträucher „irgendwo in die Gegend“ zu pflanzen. Nein, man sollte beim Hausbau auch rechtzeitig daran denken, seinen Garten zu planen. Ziel ist, dass Haus und Garten zueinander in Beziehung treten. Das ist für den größeren und den kleineren Garten wichtig. Die vorhandenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, ist das Geheimnis des Erfolges.

Worauf es bei der Gartenplanung ankommt

Tausend Wünsche werden beim Gedanken an den künftigen Garten wach. Es ist nur ein kleines Stück Erde, aber was möchte man nicht alles darin unterbringen. Neunundneunzig von hundert Gärten sind überfüllt und unpraktisch eingeteilt. Zu einer sinnvollen Gliederung kommt der Gartenbesitzer nur dann, wenn er seine Wünsche an den Garten mit der Größe des Grundstückes in Einklang bringt. Es kann gefährlich werden, wenn er alles, was ihm gefällt, auch im Garten besitzen möchte. Der schönste Plan kann seine Wirkung wieder verlieren, wenn ein „Zuviel“ an Bäumen, Sträuchern und Blumen gepflanzt wird. Ohne ausreichenden Raum entwickeln die Pflanzen auch nicht die für sie typische Schönheit und Gestalt. Immer ist zu bedenken, dass ein Garten etwas Wachsendes, Werdendes ist.

Bei größeren Gartenanlagen wird man im Allgemeinen nicht ohne einen erfahrenen Gartenarchitekten oder eine Garten- und Landschaftsbaufirma auskommen. Es zeigt sich immer wieder, dass die hierfür ausgegebenen Mittel die besten Zinsen tragen. Wenn irgend möglich, sollte schon vor dem Hausbau ein befähigter Gartenarchitekt beauftragt werden, mit dem Bauarchitekten zusammen die Lage des Hauses zum Garten festzulegen. Es würden dann sicher viel weniger Häuser als Fremdkörper im Garten stehen. Haus und Garten sollen sich ergänzen. Je inniger die Verbindung zwischen Haus und Garten ist, umso zufriedenstellender wird später das Leben in den beiden sich ergänzenden Objekten sein.

Aber auch bei Einschaltung eines Gartenarchitekten sind die folgenden Betrachtungen wichtig, können wir doch unsere Wünsche dem Gartenarchitekten leichter aufzeigen, und Gartenbesitzer und Gartenarchitekt kommen eher zu einem fruchtbaren Gespräch über das, was geschehen soll.

Checkliste für die Gartenplanung

Allgemeines

⃞Wasseranschlüsse

⃞Elektroanschlüsse

⃞Gartenbeleuchtung

Höhenbewältigung

⃞Stützmauern

⃞Böschungen

Wasser

⃞Teich

⃞Feuchtbiotop

⃞Schwimmteich

⃞Schwimmbad

⃞Gartendusche

⃞Springbrunnen

⃞Vogeltränke

⃞Bachlauf

Einfriedung und Begrenzung

⃞Zäune zur Straße

⃞Zäune zum Nachbarn

⃞Begrenzungen

⃞Sicht- oder Lärmschutz

Ruhe- und Sitzflächen

⃞Terrasse

⃞Ruhebänke

⃞Grillplatz

Gärten

⃞Gemüsegarten

⃞Kräutergarten

⃞Obstgarten

⃞Ziergarten

⃞Wäschetrockenplatz

Abstellflächen

⃞Autoabstellplatz

⃞Carport

⃞Fahrradabstellplatz

⃞Platz für Mülleimer

Gartenbauten

⃞Kleingewächshaus

⃞Frühbeetkasten

⃞Gartenhaus

⃞Gerätehaus

⃞Laube

⃞Pergola

Befestigte Flächen

⃞Vorplatz

⃞Wege

⃞Auf- und Abgänge

Spiel und Spaß

⃞Kinderspielplatz

⃞Sandkasten

⃞Schaukel, Turngerüst

⃞Tischtennis, Federball

⃞Grillplatz

⃞Spielrasen

Was kann und sollte ein Garten enthalten?

Ein Garten kann das Schöne mit dem Nützlichen verbinden, er kann der Erholung dienen, reiner Ziergarten oder Nutzgarten sein. Ein junges Ehepaar mit Kindern hat sicher andere Vorstellungen von einem Garten als ein älteres Ehepaar. Der Naturfreund, der Künstler, sie alle haben andere Vorstellungen.

Zuerst klare Ziele setzen

Damit eine enge Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Garten entstehen kann, ist es zunächst erforderlich, klare Ziele zu setzen. Dazu muss man die Bedürfnisse der Familienmitglieder kennen, das heißt, man muss sich mit der Familie zusammensetzen und gemeinsam beraten, wie der Garten aussehen soll. Man sollte seinen Wunschgarten entwerfen, auch wenn dieser aus finanziellen Gründen erst in einigen Jahren oder nur schrittweise zu verwirklichen ist.

Was soll der Garten enthalten – eine Laube, einen Spielplatz für die Kinder, eine Rosengruppe, ein Erdbeerbeet, ein Blumenbeet, schön blühende Gehölze an den Rändern des Gartens, Himbeer-, Stachelbeer- und Johannisbeersträucher, ein Spargelbeet, eine Ecke für Würz- und Küchenkräuter, Obstbäume und Gemüsebeete nach Raum und Bedarf? Am besten notiert man sich zunächst alle Bestandteile, die der zukünftige Garten haben sollte. Die Checkliste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, soll dazu beitragen, dass bei der individuellen Planung nichts vergessen wird.

Da in einem Garten, wie die Erfahrung zeigt, mit Sicherheit nicht alle Vorstellungen erfüllbar sind, muss man Prioritäten setzen. Wenn einzelne Familienmitglieder im Moment Wünsche zurückstellen müssen, können diese vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt werden. So kann z. B. ein Sitzplatz im Garten neben einem Kinderspielplatz später in eine stille Meditationsecke mit Biotop umgewandelt werden. In beiden Fällen sollte daher an dieser Stelle schon jetzt ein Wasseranschluss vorgesehen werden, damit man den Garten später nicht wieder aufgraben muss. Auch die Bepflanzung kann schon auf die spätere Situation ausgerichtet werden, denn Bäume und Sträucher brauchen mehrere Jahre, bis sie sich voll entfalten.

Entscheidungen über Baumaterialien oder andere Details sind in diesem Stadium der Planung zurückzustellen, man sollte sich nur darum kümmern, was wo wann gemacht werden soll. Von den Elementen, die im Garten untergebracht werden sollen, muss man in diesem Planungsstadium nur wissen, wie groß sie sind, damit man später keine Überraschungen erlebt.

Ein Garten für Kinder

Nicht von ungefähr stehen am Anfang der Planung eines Gartens oft die Kinder. Denn nirgendwo sonst als in der Natur können Kinder so reichliche Erfahrungen machen, die für ihre seelische und geistige, ihre soziale und motorische Entwicklung notwendig sind. Und das nächste Stück Natur ist nun einmal der Hausgarten. Wo sollen Kinder klettern, Stöcke schneiden, Löcher bis ans Ende der Welt graben, im Wasser matschen, Feuer machen, Beeren naschen, Gerümpel zu abenteuerlichen Burgen verbauen, Pflanzen und Tiere beobachten und kennenlernen? Wo sollen sich Kreativität und Phantasie entfalten, wo die Sinne sich üben? Die Natur und damit der Garten sind hierzu durch nichts zu ersetzen.

Im Garten lernen Kinder die Natur mit allen Sinnen kennen.

Erlebnisbereiche für Kinder schaffen

Kinder sollten an einem glücklichem Gartenleben teilhaben können. Ihr Bereich soll so weit wie möglich bemessen und nicht nur auf eine Sandkiste beschränkt sein. Wenn möglich und genügend Platz vorhanden ist, sollten für die Kinder verschiedene Erlebnisbereiche geschaffen werden. Kinder wollen springen, laufen, hüpfen und herumtollen. Man sollte ihnen deshalb die Möglichkeit geben, die Lust an der Bewegung auszuleben. Deshalb ist für Kinder der Rasen ein wichtiger Gartenteil, dort können Ball- und Laufspiele stattfinden. Auch Kletterschaukeln sowie Hangelgerüste zum Wettklettern oder Schwebebalken zum Balancieren usw., die von Spezialfirmen in vielen Variationen angeboten werden, dienen der körperlichen Ertüchtigung. Schöner als vorgefertigte Klettergerüste wäre allerdings, wenn ein zum Klettern geeigneter alter Obstbaum oder sogar mehrere vorhanden wären. Außerdem können darin Baumhütten gebaut, Kletterseile, Schaukel oder Strickleiter befestigt werden. Unter dem Baum ist entweder eine Grasdecke oder eine Sandschüttung zweckmäßig, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Der Baum sollte auch vorher auf brüchige Äste geprüft werden. Kinder wollen auch selbstständig bauen und basteln. Wenn möglich sollte man ihnen deshalb einen versteckten Winkel im Garten hinterlassen, wo sie sich eine Hütte zimmern oder ein Zelt aufstellen können.

Eigenes Pflanzbeet für Kinder

Die Liebe zu den Pflanzen wird bei Kindern geweckt, wenn ihnen etwa im Gemüsegarten ein eigenes Pflanzbeet geschenkt wird. Verständnisvolles Anleiten wird dazu führen, dass sie auch an der Arbeit im Garten spielerische Freude gewinnen. Hier können die Kinder alle sich in der Natur vollziehenden Prozesse am besten miterleben. Sie erfahren die Elemente und deren Wirkung auf die Pflanze. Säen, Jäten, Gießen, Pflanzen, alle diese Tätigkeiten lassen Sorgfaltskräfte in ihnen wachsen. Sie lernen Geduld und Ausdauer zu haben. Und gerade hier kann der Grundstein gelegt werden für den Umgang des Erwachsenen mit der Natur.

Da Kinder mit Tieren schnell Freundschaft schließen, sollte diese Liebe zum Tier auf jede nur erdenkliche Weise im Garten gefördert werden, und dazu gibt es unzählige Gelegenheiten.

In einem Kinderparadies sollte auch das Wasser nicht fehlen. Beispielsweise eine Regentonne zum Wasserschöpfen oder eine Pumpe, aber auch ein Gartenschlauch, der im Sommer als Brause dient, wären eine wichtige Einrichtung.

Sandkasten in der Nähe des Hauses

Bei all den Überlegungen ist aber immer das Alter der Kinder zu berücksichtigen. Während kleinere Kinder sich lieber in der Nähe des Hauses und ihrer Bezugspersonen aufhalten, spielen die größeren lieber unbeaufsichtigt etwas weiter entfernt. Die Kleinkinderecke in der Nähe des Hauses braucht sicher immer einen Sandhaufen. Hierbei ist zu überlegen, wie fest man einen Sandkasten oder Ähnliches baut, da die Kinder schnell größer werden. Je nach Material lässt sich dieser Kasten später vielleicht zu einem Grillplatz, einer Sitzmulde oder einem Wasserbecken umbauen. Deshalb sollte man vorher einen geeigneten Platz überlegen. Eine Kleinkinderecke braucht außerdem meistens einen Schutz, der in Form einer niedrigen Hecke, z. B. mit Spiersträuchern oder Fingersträuchern, ausgebildet sein kann. Und schließlich vervollständigen einige Holzsitzstufen an verschiedenen Plätzen die Spiel-Einrichtung des Gartens.

Die Grundstücksgrenze gestalten

Menschen suchen nicht nur in Häusern, sondern auch in Gärten Geborgenheit. Um dieses elementare Bedürfnis zu erfüllen, wurde der Garten schon von jeher eingefriedet. Im Grunde hat sich an der Abgrenzung gegen außen bis heute wenig geändert. Allenfalls die technischen Hilfsmittel, deren wir uns dabei bedienen, soweit zur Einfriedung nicht Hecken verwendet werden.

Die Bepflanzung der Grenze vermittelt jeweils ein völlig anderes Raumgefühl.

Bei der Bepflanzung mit einer niedrigen Hecke können alle Nachbarn in den Garten hineinschauen.

In diesem Garten ist die Hecke so hoch, dass die Nachbarhäuser „gerade“ unsichtbar sind.

Hohe Sträucher und Bäume an der Grenze werfen viel Schatten.

Die Einfriedung soll vor allem schützen, wie der Name schon ausdrückt. Dabei geht es heutzutage in erster Linie um Sichtschutz. Nicht weniger wichtig ist jedoch die schmückende Funktion, die in vielen Fällen sogar im Vordergrund steht. Niedrige Zäune oder Hecken in Vorgärten deuten den Schutz nur an.

Ein kleiner Vorgarten wirkt durch die Bepflanzung mit niedrigen Sträuchern oder Stauden großzügiger als mit Rasen.

Niedere Hecken

Ein schmaler Vorgarten muss zur Straße hin kaum durch eine mannshohe Hecke oder einen Zaun abgegrenzt werden, im Gegenteil: Der Vorgarten darf sich den Blicken des Ankommenden gerne einladend öffnen und es genügt in den meisten Fällen eine niedrigere Einfassung. Das Haus wirkt großzügiger, wenn der Vorgarten niedrig bepflanzt ist. Um Hunde am Eindringen in den Vorgarten zu hindern, eignet sich am besten ein niedriger Holzzaun. Er steht mit einem Abstand von etwa 50 cm zur Straße und wird von der Pflanzung überspielt. Geschälte Rundholzstangen oder rustikale Bretter eignen sich gut dafür, wenn sie waagerecht angebracht werden. Niedere Drahtflechtzäune oder einfache Spanndrähte fallen in locker gewachsenen Blütenhecken aus beispielsweise Fünffingerstrauch (Potentilla) und Berberitze (Berberis) fast überhaupt nicht auf, schützen aber dennoch.

Hohe Einfriedungen

Bei Grundstücken außerhalb der geschlossenen Bebauung ist der höhere Zaun, die Mauer oder Hecke auch zur Straßenseite hin verständlich, hier steht die Schutzfunktion der Einfriedung im Vordergrund. Eine höhere Einfriedung kann auch wegen des Klimas nötig sein. Dies gilt beispielsweise für Grundstücke in freien und windigen Lagen. Eine hohe Hecke oder Mauer hält auch Straßenstaub ab. Der Garten hinter der Einfriedung bleibt warm und geschützt. Am billigsten ist die Bretterwand, dauerhafter die Mauer und am natürlichsten die Hecke. Bei enger Bebauung und kleinen Parzellen kann ein Sichtschutz notwendig sein.

Eine Hecke kann die Strenge eines Zaunes mildern. Wenn der Zaun sichtbar bleiben soll, sind Holz oder Schmiedeeisen geeignete Baumaterialien. Soll der Zaun dagegen später durch Pflanzen verdeckt sein, so genügt ein unauffälliges Drahtgeflecht.

Terrassen und Sitzplätze im Garten

Die Terrasse

Die Gartenterrasse ist in den vergangenen Jahrzehnten zum unentbehrlichen Bestandteil des Wohnens im Garten geworden. Hier kann man sitzen, liegen, spielen, grillen, den Garten betrachten und vieles andere tun. Ein Wohngarten ohne Terrasse gilt als unvollkommen. Auch auf dem kleinsten Grundstück will man auf diesen zentralen Bestandteil nicht verzichten. Die Gartenterrasse verbindet meistens den Wohnraum im Haus mit dem Garten, kann aber auch als „Ruheplatz“ abgerückt vom Haus entstehen. Eine gut geplante Terrasse bietet ungestörte Privatsphäre und räumliche Geborgenheit. Und sie schafft einen engen Kontakt mit der Gartenvegetation. Drei grundsätzliche Platzierungen für Terrassen sind denkbar.

Nachbarrecht beachten

Bei der Gestaltung der Grundstücksgrenzen ist zu beachten, dass der Gesetzgeber in den einzelnen Bundesländern im Nachbarrecht festgelegt hat, welche Höhe die Zäune oder Hecken haben dürfen, wenn sie auf der Grenze errichtet werden (siehe auch Kapitel „Hecken als Einfriedung“). So sind z. B. in einem Bundesland Einfriedungen bis zu einer Höhe von 1,50 m gestattet. Höhere Zäune müssen um den Betrag der Mehrhöhe von der Grenze abgerückt werden. Ist die Einfriedung also 2,00 m hoch, muss sie 50 cm von der Grenze erstellt werden. Grundsätzlich sollte man sich auf jeden Fall vor der Anlage bei seiner Kommune nach Vorschriften erkundigen, die eingehalten werden müssen.

Terrasse dicht am Haus

Das ist der Normalfall. Hier sind Innen und Außen eng miteinander verbunden. Man ist schnell draußen und bei Störungen schnell wieder im Haus. Dach- und Deckenüberstände sowie Nischen in der Gebäudefassade geben räumlichen Schutz; zusätzliche Wände sind in der Regel nicht erforderlich.

Grenze gemeinsam gestalten

Eine gemeinsame Grenzgestaltung mit den Nachbarn ist sinnvoll. Man kann einen Drahtzaun auf die Grenzlinie setzen und ihn auf beiden Seiten individuell bepflanzen. Später ist der Zaun im Gehölz versteckt und erfüllt doch voll und ganz seinen Zweck. Man kann aber auch auf den Drahtzaun verzichten und auf die Grenze eine gemeinsame Hecke pflanzen.

Terrasse abgerückt vom Haus

Eine Terrasse abgerückt vom Haus ist dann sinnvoll, wenn das Gelände am Haus nicht groß genug ist, beispielsweise bei hoch liegenden Ausgängen aus dem Haus oder sofort abfallenden oder ansteigenden Steilböschungen. Haus und Terrasse können dabei durch Pergolen oder Dächer miteinander verbunden sein. Sie eröffnen großzügigere Spielräume als ein eingeklemmter Platz am Haus. Bei überlegter Planung muss der längere Weg zwischen Haus und Terrasse nicht unbedingt nachteilig sein.

Terrasse weit in den Garten hinausgeschoben

Vorteilhaft ist bei solchen Lösungen das Gegenüber zum Haus, der gegenseitige Sichtbezug. Gärten gewinnen dadurch zusätzlich räumliche Tiefe, besonders wenn dieser als zweiter Platz zusätzlich zu einem hausnahen angelegt werden kann. Die Verbindung zum Gebäude kann unscheinbar und untergeordnet sein. Oft genügt grasdurchwachsenes Pflaster oder nur ein herausgemähter Weg. Eine solche hinausgeschobene Terrasse sollte teilweise umgrenzt sein, nur dann ist man geschützt vor Einblicken und vor Wind. Als Umgrenzung sind denkbar: Sichtschutzmauern, transparente Holzwände, Metallgitter, eine Pergola oder auch eine Hecke in frei wachsender oder geschnittener Form.

Auch Erdmodellierungen können nach außen hin schützen. Sie können entweder als Wälle im ebenen Gelände bei großen Gärten angelegt sein oder im Hang als Einmuldungen mit Randüberhöhungen. Wenn auf den Wällen zusätzlich noch Sträucher gepflanzt sind, ergibt sich eine interessante Raumwirkung, gleichzeitig ist man hier noch besser geschützt. Auf solchen vom Haus abgerückten Terrassen darf der Schattenbaum als grüner Baldachin nicht in Vergessenheit geraten. Es sollte jedoch keine Linde oder Kastanie sein, die sich später riesig ausbreitet. Für den Garten gibt es ausreichend kleinkronige Laubbäume. Liegt die Terrasse unter einem Baum, ist die Wanderung der Sonne im Tageslauf besonders zu beachten. Vorzugsweise sollte der Baum vor Mittagssonne Schatten bieten. Statt einer Terrasse kann man auch ein offenes Gartenhäuschen oder einen Pavillon bauen.

Zwei Sitzplätze: Der Eine direkt am Haus und der Andere abgerückt vom Haus, in die Grenzbepflanzung eingebettet. Eine Pergola bietet hier zusätzlich optischen Schutz.

Der hausnahe Sitzplatz ist günstig in den Winkel des Hauses eingepasst. Ein zweiter Sitzplatz an der Grundstücksgrenze ist durch Steinplatten mit ihm verbunden. Hier bietet ein Baum Schutz vor der Mittagssonne.

Die Terrasse ist hier abgerückt vom Haus angelegt, weil die Fläche am Fuß der Treppe größer ist.

Welche der drei genannten Terrassenanordnungen die zweckmäßigste ist, hängt selbstverständlich von den lokalen Gegebenheiten ab. Oft können auch Kombinationen der verschiedenen Platzierungen richtig sein. Das ebene Gelände bietet die meisten Möglichkeiten. Steigt das Gelände vom Haus aus jedoch steil an oder fällt rasch ab, muss man abgerückt vom Haus eine geräumige Lage finden.

Sitzplätze dem Zweck entsprechend anlegen

Zusätzliche Sitzplätze im Garten sollten auch benutzt werden. Beim Planen ist daran zu denken, welchem Zweck sie dienen sollen. Soll eine größere Familie hier sitzen, sollen hier Kaffeekränzchen oder sonstige Gesellschaften stattfinden? Wird der Sitzplatz nur morgens oder in den Vormittagsstunden benutzt, so kann er ruhig etwas sonniger liegen, sitzen die Bewohner gerne an heißen Nachmittagen draußen, muss für Schatten gesorgt sein. Man sollte versuchen, die Sitzplätze so anzulegen, dass man vom Haus dorthin schauen kann und umgekehrt. Vom Sitzplatz aus soll sich ein schönes Gartenbild bieten; der Blick kann über eine Rasenfläche gehen oder in der Achse eines blumigen Weges enden. Er kann auch in der Nähe eines Teiches liegen. In größeren Gärten sind erhöhte Sitzplätze auf Hügeln, von denen man ungesehen das Straßenleben beobachten kann, besonders beliebt. Ein Sitzplatz kann auch als Naturlaube aus Gehölzen gebildet werden oder mit einem Gitterwerk aus Holz umgeben oder überdacht und bepflanzt sein. Für die eigentliche Sitzgelegenheit gibt es viele Möglichkeiten: frei aufgestellte Bänke, fest eingebaute Bänke oder Sitzmauern.

TIPP für mehr Ruhe

Sitzplätze möglichst nicht direkt angrenzend an die Terrasse im Nachbargarten anlegen. Man hört sonst besonders bei Reihenhäusern jedes Wort, das bei den Nachbarn gesprochen wird.

Rasen an Terrasse anbinden

Es ist sinnvoll, den Rasen flächenbündig an die Terrasse anzuschließen, damit man bei Festen oder beim Spielen dorthin ausweichen kann.

Ausreichend Platz einplanen

Kommen Liegestühle, Gartengrill und Hollywoodschaukel hinzu, ist entsprechend größer zu bemessen. Für Rollstühle werden mindestens 4,5 m2 Fläche angegeben.

Wichtiger als die Größe der Terrasse ist deren Zuschnitt. Extrem schmale, lange oder dreieckige Plätze sind oft schwieriger zu möblieren als quadratische. Runde Plätze schaffen optisch eine zentrale Mitte, auf der man die Möbel aufstellt. Die Ränder sind „Reste“ und schlecht zu möblieren. Zu groß darf die Terrasse aber nicht sein, sonst wird sie schnell zu einer öden Fläche.

Wer sitzt schon gern auf dem Präsentierteller? Mit einem Pflanzwall ist es möglich, auch schmale Gartenteile zu einem intimen Raum auszubauen.

Wege im Garten

Wege gliedern und erschließen, sie führen uns in den Garten zu den Pflanzen und auf den Rasen, sie verbinden die Straße mit dem Haus, die Küche mit dem Kräutergarten und die Terrasse mit dem Sitzplatz oder der Kinderspielecke, einer Baumgruppe, einem Teich, dem Gartenhaus oder dem Grillplatz. Auch der Obst- und Gemüsegarten und vor allem der Kräutergarten müssen gut zugänglich sein. Wege im Garten sollen in erster Linie zweckmäßig sein. Man sollte so wenig Wege wie möglich, aber doch auch so viele wie nötig anlegen. Ein Zuviel an Wegen zerstört räumliche und großzügige Wirkungen.

Ausgangspunkt für das Wegesystem sollte immer das Haus sein. Wege sollten die verschiedenen Gartenbereiche so verbinden, dass sie nicht störend wirken. Wenn sie sich in den Gartenraum eingliedern sollen, muss die Führung der Wege, die Breite und das Material für den Belag aufeinander abgestimmt sein. Wege sollen keine Flächen unnötig zerschneiden. Sie können aber auch – beabsichtigt – Rasen- und Pflanzflächen voneinander trennen, ohne den Gartenraum zu stören.

Schrittplattenwege wirken sehr dekorativ.

TIPP für schönere Wege

Wenn Mauern entlang eines Weges stehen, sollte ein schmaler Pflanzstreifen zwischen Weg und Mauer vorgesehen werden.

Der kürzeste Weg führt zum Ziel

Da der Mensch dazu neigt, jeweils den kürzesten Weg zum Ziel einzuschlagen, ist jede unnötige Wegkrümmung möglichst zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Zielpunkte wie Spielplatz, Gemüsegarten, Wäschetrockenplatz, Garage und Hauseingang von der Straße.

Formal angelegte oder geschwungene Wege

In kleineren Hausgärten ist eine formale Gestaltung besser. In großräumigen Gärten ist dagegen eine weiche, geschwungene, parkartige Wegführung vorzuziehen. Will man bestimmte Pflanzen oder andere Blickpunkte besonders herausheben, kann die gerade Weglinie ohne Weiteres durch leichtes seitliches Versetzen unterbrochen werden. Die Zweckmäßigkeit ist auch hier die Grundlage des Schönen. Wegführungen, die in allen möglichen Kurven den Garten durchschneiden und dem Garten ein landschaftliches Bild geben sollen, sind zu vermeiden.

Mauern und Treppen direkt am Haus sollten von Form und Material in die Gesamtgestaltung mit einbezogen sein. Direkt am Haus ist eine regelmäßigere, strengere Weggestaltung in der Regel eine sinnvolle Lösung. Falls der Garten groß genug ist, können dann entfernt vom Haus die Wege freier geführt werden. Hier kann man dann auch ein anderes Material für den Belag verwenden.

Wege in größeren Gärten, die zu Pflanzungen, zu Bänken, Baumgruppen oder zu einem Teich, Brunnen oder Wasserbecken führen, können geschwungen und freier geführt werden. Sie sollten zum gemütlichen Spazierengehen und Durchwandern einladen. Auch spielt dabei die Bodenmodellierung sowie die Materialauswahl für die Wegbefestigung eine wesentliche Rolle. Mit rechtwinkligen Platten lässt sich schlecht ein geschwungener Wegverlauf gestalten, mit Pflaster- oder unregelmäßigen Natursteinplatten geht das besser.

Nutzung bestimmt Belag

Bei der Planung der Wege ist auch darüber nachzudenken, ob die Wege häufig oder weniger oft begangen werden. Es ist wichtig, sich die künftige Nutzung vorzustellen, denn es muss entschieden werden, ob Schrittplatten, geschotterte Graswege oder befestigte Wege in welchen Breiten gebraucht werden. Auch ist die Nutzung als Fußweg oder Fahrweg oder beides kombiniert festzulegen. Überlegt werden muss auch, welche Wege ganzjährig und welche nur im Sommer benutzbar sein sollen, denn dies wiederum beeinflusst den Wegeaufbau und die Art des Wegebelages. Erhöhte Randbegrenzungen sind bei Wegen meist nutzlos, erschweren die Pflege und verhindern eine enge Verbindung zur angrenzenden Vegetationsfläche. In Ausnahmefällen ist eine erhöhte Randbegrenzung als Wasserführungskante bei langem und starkem Längsgefälle angebracht.

Mauern und Treppen

Mauern haben in einem Garten die unterschiedlichsten Aufgaben zu erfüllen. Sie bieten als frei stehende Mauern beispielsweise Sicht- und Lärmschutz, markieren Grenzen oder dienen im hängigen Gelände als Stützmauern, mit denen Erdreich abgefangen wird. Sie ermöglichen eine bessere Flächenausnutzung als bei steilen Böschungen, mit denen man oft nicht viel anzufangen weiß. Mauern können auch einfach Sitz-, Zier- oder Einfassungsmauern für Pflanzungen und Sandspielplätze sein. Mauern aller Art sind also vornehmlich zweckdienliche Einrichtungen.

Hohe, gartenumschließende Mauern sind heute eher selten und werden von den zuständigen Behörden auch immer seltener genehmigt. Eher bildet man heute mit frei stehenden Mauern intime Wohnhöfe, wo man von Nachbarn ungestört so leben kann, wie es einem beliebt.

Grenzmauern haben zur Straßenseite des Gartens hin nur dann Sinn, wenn sie Höhenunterschiede ausgleichen, wobei sich solche in größeren Gärten auch einfacher und billiger durch eine Böschung bewältigen lassen. Die Böschung kann man mit Gehölzen bepflanzen; sie wird somit zu einer ökologisch sehr wertvollen Fläche. Bei richtiger Bepflanzung kann sie weder abrutschen noch durch Regengüsse ausgewaschen werden.

Gartentreppen

Treppen dienen in erster Linie dazu, Höhenunterschiede zu überwinden. Sie haben aber auch eine gestalterische Funktion. Treppen werden in Gartenanlagen in der Regel dort notwendig, wo größere Steigungen (mehr als 10 %) zu überwinden sind. Bei Wegen mit glattem Belag (z. B. Platten) ist dies ab ca. 8 %, bei rauem Belag (z. B. Natursteinpflaster) ab etwa 15 % Steigung der Fall. Auf kurze Distanz können Wege auch stärkere Steigungen aufweisen, die allerdings unbequem zu begehen sind. Es gibt aber auch Fälle, wo aus gestalterischen Gründen (z. B. bei Terrassenflächen) ein Gefälle von 2 % ungern überschritten wird.

Reihenhausgärten

Grund und Boden ist nicht vermehrbar und wird daher immer teurer, deshalb sind so viele Reihenhäuser entstanden. Auf diese Weise kann ein Maximum an Wohnraum auf möglichst wenig Grundfläche geschaffen werden. Der Freiraum zwischen den einzelnen Häusern wurde eingespart, sodass der Reihenhausgarten in der Regel meist sehr schmal, dafür aber sehr lang ist.

Wenn sich jeder Gartenbesitzer sein ganz individuelles Reich ohne Abstimmung mit dem Nachbarn schaffen will, wird es ganz schnell zu Schwierigkeiten kommen. Nämlich dann, wenn die ersten Baumkronen über den Zaun wachsen, oder wenn der eigene Baumbestand den Nachbargrund in schattiges Dunkel taucht. Grenz abstände, wie sie sonst üblich sind, können ja kaum eingehalten werden und der Kampf um Sonne, Licht und Luft, die jede Pflanze braucht, ist nicht mehr aufzuhalten. Meist liegt auch Terrasse an Terrasse und man kann jedes Wort hören, ob man will oder nicht.

Beispiele für unterschiedliche Grundkonzepte der Gartengestaltung:1 Rechtwinklig konzipierte Grundform2 Schräge Lösung3 Geschwungene Form4 Runde Form

Versuche, großzügige Gesamtanlagen oder Gemeinschaftsanlagen zu schaffen, scheitern fast immer an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Reihenhausbesitzer, denn der eigene Garten ist nun einmal eine ganz individuelle und persönliche Sache, zugeschnitten auf die unterschiedlichsten persönlichen Neigungen und Bedürfnisse.

Gemeinsame Lösungen finden

Trotzdem sollte versucht werden, zumindest in Teilbereichen gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, z. B. bei Gartentrennungen, Sicht- und Lärmschutzeinrichtungen oder im Vorgartenbereich. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Entscheidungen getroffen werden, die sich einfach nicht miteinander vertragen.

Meist wollen Reihenhausbesitzer in ihrem schmalen Garten alles unterbringen, was das Gärtnerherz begehrt: neben der Terrasse einen Sitzplatz im Garten, einen Gartenteich und einen Grillplatz, Kinderspielgeräte, einen Gemüsegarten, Obstbäume, einen Komposter und wenn möglich noch ein Gerätehaus, nicht zu vergessen eine grüne Wiesenfläche und das Ganze soll möglichst wie ein Naturgarten wirken.

5 Durch die unterschiedlich hohe Bepflanzung ist der lange schmale Reihenhausgarten in verschiedene Räume gegliedert.

Optischer Trick macht Garten größer

Bei besonders schmalen aber tiefen Gärten wendet der Fachmann einen optischen Trick an, indem er die Enden des Gartens höher ansetzt, sodass in der Mitte eine Senke entsteht. Dadurch erscheint der Gartenraum breiter als er ist. Diesen Effekt erreicht man entweder durch einen Erdaushub in der Mitte des Gartens, wobei der Erdaushub am Gartenende aufgeschüttet wird oder durch Erhöhung der Gartenenden, z. B. eine höherliegende Terrasse auf der einen Seite und ein stufenförmiger Terrassenaufbau am Gartenende. Ein kleiner Gartenteich in der Senke verstärkt dann den gewünschten Effekt, weil sich die umgebende Landschaft noch im Wasser spiegelt.

Eine weitere Möglichkeit der optischen Verkürzung von Schlauchgrundstücken ist die Unterteilung der Gartenfläche in zwei oder mehrere Bereiche. Dadurch entstehen mehrere, aber besser proportionierte Gartenzellen, und die Tiefe des Gartens ist nicht mehr erkennbar.

Die dritte Möglichkeit wäre die Aufschüttung eines Hügels in der Grundmitte von etwa 1,60 m, denn über diese Erhöhung kann man nicht sehen und der hintere Teil des Gartens wird verdeckt.

Für Berufstätige sind kleine Gärten ideal: Einerseits bieten sie genügend Grünraum an, um sich ausgiebig zu erholen und andererseits benötigen sie keinen zu großen Zeitaufwand für die Pflege.

Rasenflächen im Garten

Ein Garten ohne Rasen ist für viele undenkbar. Durch ihn kommen Stauden, Gehölze und Baulichkeiten erst zur vollen Wirkung. Der Rasen verbindet die Gartenelemente, rundet das Bild ab und schafft eine Atmosphäre behaglicher Wohnlichkeit. Dabei kommen dem Rasen verschiedene Aufgaben zu. Er soll nicht nur den elegant-zierenden Teppich des erweiterten Wohnraumes darstellen, sondern als solcher auch bis zum äußersten strapazierbar sein. Er ist Sport- und Spielplatz, dient als Liegewiese oder Wäschetrockenplatz und ist Mittelpunkt von Gartenfesten.

Eine Rasenkante aus speziell geformten Betonsteinen kann auch geschwungen angelegt werden.

Der Gartenrasen ist eine durch intensive Pflege gleichmäßig niedrige, geschlossene, von Gräsern gebildete, ausdauernde Pflanzengemeinschaft. Voraussetzung für die Entstehung sind insbesondere regelmäßiger Schnitt, Düngung und die Bekämpfung unerwünschter Kräuter. Weitere Kulturmaßnahmen kommen im Laufe der Zeit hinzu. Übrig bleibt eine artenarme und gleichmäßig niedrige Vegetationsdecke, die allerdings den Vorteil hat, dass sie praktisch jederzeit begehbar und für eine Vielzahl von Aktivitäten geeignet ist. Demgegenüber ist die Wiese eine ausdauernde Pflanzengemeinschaft, in der Kräuter und Gräser genügend Zeit haben, ihre Entwicklung bis zur Samenreife abzuschließen. Ihr Bestandsaufbau – nach Arten, Höhe und Dichte unterschiedlich – lässt sich durch Schnitthäufigkeit und -zeitpunkt regulieren.

Die Rasenfläche planen

Bei der Planung einer Rasenfläche darf man nicht nur deren Wirkung für die gesamte Gartenanlage im Auge haben, sondern man muss auch daran denken, dass sie später gepflegt werden muss. Durch eine ungeschickte Formgebung der Rasenfläche kann die Pflege nämlich unnötig erschwert werden. Größere zusammenhängende Rasenflächen lassen sich nämlich viel leichter mähen als unterbrochene, verschnörkelte Beete. Stauden, Sommerblumen, sonstige Beetpflanzen und Gehölze sollten besser am Rande einer Rasenfläche gepflanzt sein als in deren Mitte. Ist allerdings die Mittellage solcher Pflanzbeete gewünscht, sollten die verbindenden Rasenstreifen so breit sein, dass man mit einem Mäher bequem darauf arbeiten kann.

Am schlechtesten lassen sich sogenannte „Hochkanten“ schneiden, die dort entstehen, wo der Rasen direkt an eine Mauer oder an einen Zaun angrenzt. Solche Hochkanten kann man vermeiden, indem man Gehölze pflanzt, Staudenrabatten anlegt, Wege entlangführt oder andere Abgrenzungen bildet.

Auf steil abfallendem Gelände ist die Rasenpflege nicht leicht. Die Neigung des Geländes muss so stark ausgeglichen werden, dass höchstens 30 % Gefälle verbleibt. Dann können immer noch Motorrasenmäher eingesetzt werden. Damit die Grasnarbe beim Mähen nicht beschädigt wird, muss die Böschung möglichst sanft in ebenes Gelände übergehen.

Den Rasen anlegen

Ein gleichmäßig grüner Rasenteppich ist nicht nur das Ergebnis richtiger Pflege und der geeigneten Samenmischung. Ebenso wichtig ist die richtige Bodenvorbereitung, die leider oft vernachlässigt wird.

Lockern genügt nicht

Vor einer ausschließlichen Lockerung und folgender Aussaat kann, zumindest bei Neubauten, nur gewarnt werden. Denn in der Regel wird im Rahmen der Bauphase der Unter- und Oberboden (Mutterboden oder Ackerkrume) so miteinander vermischt, dass der vorhandene Boden sich nicht zur Raseneinsaat eignet.

Den Untergrund lockern

Der Rasen kann sich nur so gut entwickeln, wie der Boden es ihm gestattet. Wasserpfützen nach Regenfällen, eine lückenhafte Grasnarbe, unerwünschte Kräuter und Moose, die die Gräser verdrängen. Ein unansehnlicher Rasen ist in der Regel die Folge einer mangelhaften Bodenvorbereitung.

Man kann fast immer unterstellen, dass beim Bauen schwere Baumaschinen und Transportfahrzeuge den anstehenden Boden bis in Tiefen von 50 cm und mehr verdichtet haben. Vor allem bei lehmigem und tonhaltigem Untergrund sowie bei feinsandigen Böden wird durch die Verdichtung das Gefüge des Bodens so zerstört, dass er wasser- und luftundurchlässig wird.

Häufig beschränkt sich die Bodenvorbereitung darauf, eine 10 bis 20 cm hohe Schicht aus sogenanntem „Mutterboden“ auf dem vorher planierten Unterboden aufzubringen. Auf einem so hergerichteten Boden haben nicht nur Gräser eine geringe Überlebenschance. Bei reichen Niederschlägen versumpft die oberste „Mutterbodenschicht“, da das Wasser nicht versickern kann. Die Bedingungen für die meisten Rasengräser verschlechtern sich und Moos breitet sich aus (ein typisches Zeichen für verdichteten Boden). Fallen keine oder nur wenige Niederschläge, beginnen die Gräser schon nach kurzer Zeit zu vergilben und abzusterben, weil durch die Verdichtungen das Grundwasser nicht aufsteigen kann. Wenn man auf Dauer Freude an seinem Rasen haben möchte, ist die Lockerung eines verdichteten Untergrundes vor dem Auftragen des Mutterbodens unumgänglich. Hierzu eignen sich vor allem Aufreißhaken an Erdbaugeräten und Untergrundlockerer an Schleppern. Sollte durch den Flächenzuschnitt der Einsatz solcher Geräte nicht möglich sein, müsste der Untergrund mit dem Baggerlöffel oder gar mühselig von Hand aufgebrochen werden.

Auftragen des Oberbodens

Nachdem der Unterboden gelockert und die Fläche planiert ist, gilt es den Oberboden, die sogenannte Rasentragschicht, in der die Rasengräser in erster Linie wurzeln, aufzutragen. Verwendet wird dazu der vor Baubeginn abgeschobene und für die Bauzeit gesicherte Mutterboden. Hat man den Oberboden nicht am Rand der Baugrube gelagert (siehe Kapitel „Am Anfang steht das Grundstück“), wird man Mutterboden von außen besorgen müssen.

Beim Auftragen des Mutterbodens ist darauf zu achten, dass das Fahrzeug auf dem abgedeckten Boden fährt. Die dabei entstehenden Verdichtungen reichen nicht tief, sodass sie anschließend mit der Bodenfräse oder durch Umgraben beseitigt werden können. Allerdings ist hierbei auch der Wassergehalt des Bodens zum Zeitpunkt des Einbaus von besonderer Bedeutung. Lehm- und tonhaltige Mutterböden dürfen nur in erdfeuchtem Zustand bearbeitet bzw. ausgebracht werden, weil sie sonst „verschmieren“ und nur durch eine aufwändige Bodenpflege wieder aktiviert werden können.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch jetzt schon der Unkrautbekämpfung. Denn unkrautfreie Flächen sind die Voraussetzung für einen schönen Rasen bzw. eine schöne Wiese, wobei die Unkrautbekämpfung bei der Anlage einer Wiese weitaus größere Bedeutung hat als bei Rasenflächen. Beim Rasen sorgt der regelmäßige Schnitt und die Konkurrenzkraft der Rasennarbe selbst dafür, dass sich Unkräuter erst gar nicht entwickeln können. Auf der Wiese werden die Unkräuter nicht auf diese Weise verdrängt.

Die Dauerunkräuter (Wurzelunkräuter), wie beispielsweise Löwenzahn und Disteln können beim Planieren ausgestochen und ihre Wurzeln sorgfältig beseitigt werden. Den Samenunkräutern kann man durch eine sogenannte Brachebehandlung wirksam entgegenwirken. Bei einer Brachebehandlung wird versucht, alle in der obersten Bodenschicht vorhandenen Unkrautsamen zum Keimen zu bringen. Jedes Mal, wenn das Unkraut aufgegangen ist, wird es durch eine entsprechende Bodenbearbeitung zerstört. Frühestens nach einer sechsmaligen Bearbeitung kann man mit dem Herrichten zur Einsaat beginnen. Die Brachebehandlung dauert mindestens 2 bis 3 Monate.

Unkräuter mit Leguminosen verdrängen

Eine andere Möglichkeit ist die Aussaat von Leguminosengemengen, damit die Unkräuter verdrängt werden. Leguminosen sind zudem Stickstoffsammler und sorgen mit ihrer Pflanzenmasse für eine Nährstoff- und Humusanreicherung im Boden.

Den Oberboden verbessern

Als Regelmaß gilt für Rasentragschichten eine Dicke von 10 bis 20 cm. Die Schicht soll einen guten Luft- und Wärmehaushalt haben, das heißt relativ locker, dabei aber immer noch trittfest sein, im Idealzustand das einsickernde Oberflächenwasser teilweise speichern und Überschusswasser an den Baugrund abgeben können. Ein lehmiger Sandboden wäre hierfür ideal. Meistens sind die Bodenverhältnisse aber anders, dann ist eine gründliche Bodenverbesserung unerlässlich. Am besten lässt man sich anhand von Bodenproben eine exakte Analyse sowie Verbesserungsempfehlungen von einem Bodenuntersuchungsinstitut ausarbeiten (siehe auch Kapitel „Die Düngung im Garten“).

Bei bindigen Böden mit hohem Tonanteil ist gewaschener Sand in der Körnung 0 bis 2 oder 0 bis 4 mm in den Oberboden einzuarbeiten. Je nach Intensität der zu erwartenden Belastung rechnet man für 100 m3 Rasenfläche zwischen 3 und 10 m3 Sand. Geringere Mengen sind nur vorübergehend wirksam.

Anstelle von Sand kann auch Lavamaterial in entsprechender Körnung verwendet werden. Lava hat zudem gegenüber Sand zwei weitere Vorteile, die seine Verwendung gegebenenfalls erforderlich machen. Durch seine raue Oberfläche hat dieses Material eine hohe Scherfestigkeit, was auf Spiel- und Sportrasen von Bedeutung sein kann. Außerdem ist es porös und kann Wasser mit bis zu 50 % seines Eigenvolumens speichern. Darüber hinaus hat sich bei bindigen Böden der Einsatz von sogenannten Bodenhilfsstoffen bewährt. Zum Beispiel „Alginure Bodengranulat“ mit 5 kg je 100 m2 oder „Agrosil® LR“ mit 10 kg je 100 m2 Rasenfläche. Diese Stoffe sind in der Lage, die Tonteilchen miteinander zu verkleben und somit die Struktur zu verbessern. Nachdem der Mutterboden aufgetragen und gegebenenfalls Bodenverbesserungsstoffe ausgebracht worden sind, muss die Rasentragschicht grundlegend bearbeitet werden. Dafür eignen sich insbesondere Motorhacke, Spaten und Grabegabel (siehe Kapitel „Die Praxis der Bodenbearbeitung“).

Herrichten der Saatfläche

Nachdem sich der Boden gesetzt hat, ist das sogenannte Feinplanum an der Reihe. Dabei geht es darum, die mit Bodenverbesserungsstoffen durchmischte und gelockerte Bodenfläche des künftigen Rasens möglichst ebenflächig abzuziehen und die oberste Bodenschicht (3 bis 6 cm) so fein zu krümeln, dass die relativ kleinen Samen der Rasengräser ein optimales Saatbett bekommen. Zu einer feinen Krümelung eignen sich flachgestellte motorgetriebene Bodenfräsen oder Motorhacken sowie handgeführte Gartenfräsen und Krümler. Zum ebenflächigen Abziehen des Bodens verwendet man Rechen aus Holz oder Metall, einen Krail oder auch spezielle Rasenrechen (siehe auch Kapitel „Die Praxis der Bodenbearbeitung“). Beim Abziehen der Fläche ist zu bedenken, dass sich der Boden nach der Bearbeitung noch etwa 2 cm setzt. Wichtig ist dies für die Anschlüsse an die Terrasse, an Plattenwege und an alle sonstigen Mähkanten, die mit der Rasenfläche eine Ebene bilden sollen, um das spätere Mähen zu erleichtern. Soweit Steine und Wurzelunkräuter wie Quecke und Giersch bei der Arbeit ans Tageslicht gefördert werden, werden diese sorgfältig aufgesammelt und anschließend entfernt.

Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit macht das Krümeln und Feinplanieren keine Schwierigkeiten. Bindige Böden bilden jedoch beim Abrechen gerne Klumpen, die bei zunehmender Trockenheit steinhart werden können. Bei trockenem Wetter hilft unter Umständen eine Beregnung, sodass in einem folgenden Arbeitsgang mit dem Rechen oder der Egge die Klumpen zerfallen.

Wuchsformen der Gräser

Horstbildendes Gras

Oberirdische Kriechtriebe bildendes Gras

Unterirdische Ausläufer bildendes Gras.

Rasengräser und Grassamenmischungen

Der Handel bietet verschiedenste Mischungen an, vom robusten Spielrasen bis zum feinsten Zierrasen oder Sondermischungen für Schattenplätze. Rasensamenmischungen sind eine Wissenschaft für sich. Sie enthalten raschwüchsige „Obergräser“ sowie „Untergräser“. Neben horstbildenden Gräsern enthalten die Mischungen ausläufertreibende Gräser. Die horstbildenden Gräser haben einen festen Erdstamm, durch Bestockung vergrößern sie ihren Umfang. Sie werden von den ausläufertreibenden Gräsern umwachsen, die überall da wurzeln, wo noch Platz ist. Erst durch dieses Zusammenspiel entsteht eine dichte, feste Grasnarbe.

Den Boden setzen lassen

Nach der Lockerung des Oberbodens empfiehlt es sich, dem Boden einige Wochen Zeit zu geben, damit er sich setzen kann. Dies ist besonders dann wichtig, wenn auch der Untergrund stark und tief gelockert wurde. Wartet man nicht, kann es später nach dem Auflaufen der Gräser zu ungleichmäßigen Veränderungen in der Rasenoberfläche kommen. Das Setzen des Bodens vor der Aussaat ist vor allem bei den Spiel- und Sportrasen nötig, die eine glatte Fläche haben müssen.

Wer Wert auf Qualität legt, sollte sich Regel-Saatgut-Mischungen kaufen, die auf der Verpackung mit dem Kürzel RSM ausgezeichnet sind. Für den Hausgarten sind von Bedeutung:

• RSM 1.1 Zierrasen

• RSM 2.2 Gebrauchsrasen – Trockenlagen

• RSM 2.3 Gebrauchsrasen – Spielrasen

• RSM 3.1 Sportrasen – Neuanlagen

• RSM 7.1 Landschaftsrasen – Standard.

Die Aussaatmenge in Gramm pro m2 richtet sich in erster Linie nach der Zusammensetzung der Mischung und ist auf der Verkaufspackung angegeben. Nach DIN 18917 sollen 30 000 bis 50 000 Samenkörner auf 1 m2 gesät werden. Das entspricht einer Menge von 15 bis 30 g Gräsersamen.

Die Aussaat

Je gleichmäßiger das Saatgut verteilt wird, desto gleichmäßiger wird der neue Rasen später sein. Gartenbesitzer, die selbst aussäen wollen, können die Grassamen mit Streuwagen oder von Hand ausbringen. Streuwagen kann man auch mieten. Beim Säen mit dem Streuwagen müssen sich die Fahrspuren ausreichend überlappen, damit sich später im Rasen keine Lücken bilden.

Bei der Handsaat wird die Saatgutmenge für die jeweilige Fläche abgemessen, die Menge halbiert und dann in eine Richtung gehend ausgestreut. Beim Verteilen der zweiten Hälfte geht man quer dazu. Bei starkem Wind sollte nicht ausgesät werden, da dabei leichtes (großes) von schwerem (feinem) Saatgut getrennt wird und damit eine Entmischung erfolgt.

Ein guter „Bodenschluss“ ist wichtig; zum Andrücken der Samen ist eine Walze nötig.

Um eine Vorstellung von der notwendigen Saatdichte zu bekommen, steckt man sich am besten vor der Aussaat eine Fläche von 1 m2 ab und wiegt sich die dafür notwendige Menge Saatgut genau aus. Nach dem Einarbeiten ist die Saatfläche anzuwalzen. Bei kleinen Flächen kann man auch mit Tretbrettern (50 × 25 cm) arbeiten, die man an die Schuhe bindet. Sie lassen sich aus alten Kistendeckeln sehr leicht herstellen. Ist der Boden sehr feucht, sollte mit dem Antreten bzw. Walzen gewartet werden, bis der Boden oberflächlich abgetrocknet ist.

Wann aussäen

Günstige Keimbedingungen herrschen ab 8 °C Bodentemperatur bei ausreichender Bodenfeuchte. Das ist in der Regel von Mai bis September der Fall. Wird zu früh bzw. zu spät im Jahr ausgesät, keimen bei den niedrigen Temperaturen die Gräser nicht.

Ob nach der Aussaat gewässert werden muss, hängt von der Witterung ab. Insbesondere in den ersten 2 Wochen nach der Aussaat ist auf ausreichende Feuchtigkeit zu achten. War es vor der Ansaat schon längere Zeit trocken, dann bei heißer Witterung besser nicht wässern, sondern die Ansaat trocken liegen lassen und auf den nächsten Regen warten. Sobald die Samen gequollen sind, darf die Fläche nicht mehr austrocknen; denn wenn der Keimablauf unterbrochen würde, könnte das für den Samen tödlich sein. Bei Wärme und ausreichender Feuchtigkeit keimen nach 4 bis 7 Tagen die ersten jungen Rasenpflänzchen. Es sind in der Regel die wüchsigeren Obergräser. Unauffällig folgen später die Untergräser. Der erste Rasenschnitt sollte erfolgen, wenn die aufgelaufenen Gräser 8 bis 10 cm hoch sind, allerdings nicht tiefer als 5 cm.

Nicht zu tief säen

Grassamen sind lichtgeförderte Keimer und dürfen nicht zu tief in den Boden kommen: etwa 0,5 bis 1 cm. Liegen die Samen zu tief, keimen sie nicht gut. Den Samen am besten mit einem Rechen oder einer Igelwalze ganz oberflächlich mit dem Boden vermengen. Bei rauer Bodenoberfläche ist ein Einarbeiten nicht extra erforderlich, da hier das Saatgut in die Unebenheiten fällt.

Der Rasenschnitt

Nur ein regelmäßig und richtig geschnittener Rasen wird dicht wie ein Teppich. Durch regelmäßiges Schneiden lassen sich unerwünschte Kräuter niederhalten. Diese Kräuter können eine ständige Entblätterung nicht vertragen und gehen zurück, sobald der Rasen dauernd kurzgehalten wird. Einjährige überwinternde Samenunkräuter verschwinden gänzlich.

Eine solche Gartenanlage braucht sehr viel Pflege, vor allem Rasenpflege.

Wird nur selten oder gar nicht gemäht, entwickelt sich eine Wiese mit hoch werdenden Gräsern und Kräutern. Eine solche Fläche darf man dann aber nicht regelmäßig betreten, weil sich im hohen Gras keine belastbare Grasnarbe ausbildet.

Schnitthöhe

Die richtige Schnitthöhe für den Rasen ist der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen. Daraus folgt, dass der Mährhythmus nicht einem starren Schema folgen darf, sondern den Aufwuchsbedingungen der Gräser angepasst sein muss. Bei trockenem Wetter den Rasen nicht kürzer als 4 cm schneiden. Rasen in Schattenlagen nicht unter 5 cm hoch schneiden. Hier muss der Lichtmangel durch größere Blattmasse ausgeglichen werden.

Ist der Rasen einmal zu lang geworden, schneidet man nie mehr als ein Drittel oder höchstens die Hälfte ab. Eventuell muss man in zwei oder gar drei Etappen auf die Normalhöhe mähen, denn hoch gewachsener Rasen trocknet nach kurzem Schnitt im Sommer leicht aus und verbrennt. Im November wird der Rasen das letzte Mal geschnitten.

Wohin mit dem Rasenschnitt

Die Frage, ob man das Schnittgut liegen lassen kann oder abräumen muss, hängt von der Länge des Schnittmaterials ab. Sind die Rasenschnipsel länger als 3 cm sollte man sie abräumen, da die Rasenfläche sonst leicht verfilzt. Rasenschnitt mit Kompost aufgesetzt, ergibt einen nährstoffreichen Kompost. Er eignet sich aber auch vorzüglich zum Bedecken von Baumscheiben und Gehölzgrundflächen. Beim letzten Schnitt im Herbst sollte das Mähgut auf jeden Fall entfernt werden, damit keine Fäulnisherde entstehen können.

Das Erfolgsrezept für einen „englischen Rasen“

Besucher englischer Landhäuser sind immer wieder von der Pracht dortiger Rasenflächen begeistert. Fragt man einen erfahrenen „Herrschaftsgärtner“, wie man einen solch erstklassigen Rasen bekommen kann, dann erhält man stets die gleiche Antwort: „100 Jahre lang regelmäßig schneiden, düngen, wässern und das Unkraut bekämpfen“.

Düngung des Rasens

Ein Rasen soll gesund sein, schön aussehen, dicht wachsen und trittfest sein. Zudem wird er regelmäßig gemäht und muss den Blattverlust durch die Bildung neuer Triebe und Blätter ersetzen. Um das alles leisten zu können, braucht ein Rasen eine umfassende und ausgewogene „Ernährung“. Wie oft und wie viel gedüngt wird, hängt stark von den Anforderungen an den Rasen ab.

Bei Verwendung leicht löslicher mineralischer Dünger (z. B. Blaukorn oder Ammonsulfatsalpeter) ist die Düngermenge auf drei Gaben zu verteilen. Die erste Düngung erfolgt zu Beginn der Vegetationsperiode im März / April, die zweite Nährstoffgabe im Juni / Juli, um den Rasen gegen Sommerstress zu stärken. Im Oktober erfolgt die Herbstdüngung. Der Rasen lagert bereits jetzt Nährstoffe ein, die ihn winterhart und weitgehend resistent gegen Krankheiten machen. So gedüngt, bleibt der Rasen auch im Winter grün, während er sich in dieser Zeit sonst gerne gelb-braun verfärbt. Außerdem wird das Wurzelwachstum angeregt, denn die Gräserwurzeln wachsen auch bei relativ niedrigen Temperaturen von 3 bis 5 °C.

Harmlose Unkräuter

Mit den keimenden Gräsern laufen oft sehr viele Unkräuter auf. Diese werden mit dem ersten Rasenschnitt aber kurz geschnitten und sind daher unproblematisch.

Organische oder mineralische Dünger?

Bei Verwendung von organischen oder organisch-mineralischen Mischdüngern ist die erforderliche Nährstoffmenge ebenfalls auf drei Gaben zu verteilen. Solche Dünger setzen sich langsamer um und wirken länger. Verbrennungen, wie bei den mineralischen Düngern, kommen kaum vor.

Die richtige Schnitthöhe für den Rasen

Rasentyp

Schnitt bei minimaler Wuchshöhe

Schnitt bei maximaler Wuchshöhe

Schnitthöhe auf

Gebrauchsrasen

6 cm

10 cm

3 cm

Spielrasen

6 cm

10 cm

3 cm

Zierrasen

4 cm

7 cm

2 cm

Sportrasen

6 cm

8 cm

3–4 cm

Für die Rasendüngung besonders zu empfehlen sind Langzeit- oder Depotdünger auf synthetisch-organischer Basis. Ohne Gefahr der Überdüngung kann man bei den Langzeitdüngern die gesamte, für ein Jahr notwendige Düngermenge auf einmal im Frühjahr ausstreuen. Der Stickstoff, der bei den Langzeitdüngern in verschiedenen Formen vorliegt, wird nach und nach mineralisiert und steht den Pflanzen dadurch während eines langen Zeitraumes zur Verfügung, während ein geringer Anteil an schnellwirkendem Salpeterstickstoff für eine sofort einsetzende Düngerwirkung sorgt. Da die Umsetzung des Stickstoffs auch von der Temperatur abhängig ist, ist bei warmem Wetter die Stickstoffanlieferung größer als bei kaltem Wetter. Da bei steigenden Temperaturen auch der Rasen stärker wächst, passt sich die Stickstoffversorgung dem wechselnden Stickstoffbedarf der Pflanzen an. Der Nachteil der Langzeitdünger liegt in ihrem relativ hohen Preis.

Die meisten Rasengräser bevorzugen einen schwach sauren pH-Wert (5,5 bis 6,5). Die Kalkung einer Rasenfläche ist in der Regel nicht notwendig, da der Kalkbedarf des Rasens gering ist. Zudem fördert ein hoher Kalkgehalt das Unkrautwachstum und den Kleebesatz.

TIPP

Wichtig zu wissen ist, dass normale Rasenmäher Gras, das höher als 15 cm ist, nicht mehr gut schneiden können. Kritisch wird es hier in der Urlaubszeit.

Ausbringen des Düngers

Bei kleineren Flächen und bei genügend Erfahrung kann man die Dünger von Hand ausstreuen. Dazu gibt es auch mit der Hand zu bedienende Düngerstreuer, die recht zuverlässig arbeiten. Auf jeden Fall muss sorgfältig gearbeitet werden. Werden mineralische Dünger unregelmäßig ausgebracht, können Verbrennungen oder sichtbar ungedüngte Stellen entstehen. Soweit möglich, sollte dann gedüngt werden, wenn Regen zu erwarten ist oder bereits eingesetzt hat. Unabhängiger ist man, wenn hinterher künstlich beregnet werden kann. Wird der ausgestreute Dünger kräftig eingewässert, ist die Gefahr von „Verbrennungen“ gering, die Wirkung setzt rasch ein und eine nicht ganz exakte Verteilung wird weitgehend ausgeglichen.

Unkrautbekämpfung in Rasenflächen

Unkräuter keimen und breiten sich bevorzugt dort aus, wo eine Rasenfläche lückenhaft und spärlich wächst und die Rasenpflanzen durch zu kurzes Mähen und / oder mangelhafte Wasser- und Nährstoffversorgung geschwächt sind. Das heißt, die beste vorbeugende Unkrautbekämpfung ist durch eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung und den regelmäßigen Schnitt gewährleistet. Die Mehrzahl der Rasenunkräuter haben einen kurzen Wachstumsrhythmus und kommen schnell zur Samenreife. Sie passen sich viel besser an die jeweiligen Standortverhältnisse an als die Kulturgräser und verdrängen sie deshalb. Gerade deshalb ist eine Unkrautbekämpfung wichtig. Das Unkraut kann sich in kürzester Zeit so stark ausbreiten, dass Teile der Rasennarbe vollständig absterben. Entfernt man das Unkraut zu spät, so bilden sich Kahlstellen, die neu eingesät werden müssen und dadurch für lange Zeit das Bild eines schönen Rasens zerstören.

Herbizide im Notfall

Auf größeren Flächen ist eine mechanische Bekämpfung in der Regel zu aufwändig und man wird auf chemische Mittel zurückgreifen. Dazu verwendet der Gärtner sogenannte selektive Herbizide, die in Wasser gelöst mit Pflanzenschutzspritzen ausgebracht werden, welche die Unkräuter dezimieren und die Gräser schonen.

Es handelt sich um Mittel auf Wuchsstoffbasis, die auf die zweikeimblättrigen Pflanzen stärker wirken als auf die einkeimblättrigen Gräser. Unkrautbekämpfungsmittel sollten möglichst bei Tagestemperaturen über 18 °C ausgebracht werden; nach dem Ausbringen darf es 24 Stunden lang nicht regnen. Der Rasenschnitt sollte vor der Anwendung etwa 5 Tage zurückliegen. Nach der Anwendung soll wirklich erst dann gemäht werden, wenn eine deutliche Wirkung des Mittels sichtbar ist. Anschließend muss der Rasen gedüngt werden, damit er in der Lage ist, die Lücken zu schließen, die die Unkräuter hinterlassen haben.

Die Mittel müssen sehr sorgfältig nach Gebrauchsanweisung ausgebracht werden. Auch ist unbedingt zu vermeiden, dass Teile der Spritzbrühe abdriften und dadurch andere Pflanzen geschädigt werden. Neben den in Wasser gelösten Unkrautbekämpfungsmitteln gibt es auch solche in gekörnter Form. Interessant für den Hausgarten sind Rasendünger mit Unkrautvernichter, da man hier einen Arbeitsgang spart.

Wurzelunkräuter wie der Löwenzahn lassen sich leicht mit einem mechanischem Gerät namens „Speedy-weedy“ entfernen.

Säure ist nicht schuld

Die Meinung, dass Moos im Rasen die Folge einer sauren Bodenreaktion ist, ist nicht richtig. Kalk nützt nur vorübergehend, weil Moose Reaktionsänderungen relativ schlecht vertragen. Dem Rasen wird mit dem Kalk aber in der Regel kein Dienst erwiesen.

Moos im Rasen

Die Ursachen für die Moosbildung im Rasen sind: Nährstoffmangel, Schatten und Bodenverdichtungen in Verbindung mit Staunässe.

Dies sollte man beachten, wenn man im Handel angebotene Mittel zur Mossbekämpfung einsetzt. Deren Wirkung ist nur vorübergehend, die Ursache der Vermoosung wird mit solchen Mitteln nicht beseitigt.

Bewässerung der Rasenflächen

Rasen, der regelmäßig geschnitten wird, benötigt nicht nur ausreichend Nährstoffe, sondern verlangt auch eine reichliche Bewässerung. Junger Rasen braucht mehr Wasser als alter Rasen mit seiner starken Wurzelmasse. Bei heißem trockenem Wetter verdunsten die Rasengräser häufig mehr Wasser als ihren Wurzeln im Boden zur Verfügung steht. In solchen Fällen sterben ganze Pflanzenpartien ab, sie „verbrennen“. Der Rasen bekommt eine harte, braune Oberfläche. Die Folgen einer Bodentrockenheit für die Rasengräser sind nicht zuletzt abhängig von der Bodenart, denn die Wasserkapazität und Wasserverfügbarkeit ist bei den einzelnen Bodenarten sehr unterschiedlich.

Auf lehmigem Boden wird eine alte eingewachsene Grasnarbe nicht so schnell durch Trockenheit Schaden nehmen. Der