Das Handbuch für digitale Nomaden - Sebastian Kühn - E-Book

Das Handbuch für digitale Nomaden E-Book

Sebastian Kühn

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Beschreibung

Jeder, der selbstbestimmt und ortsunabhängig arbeiten möchte, muss sich – anders als in einem herkömmlichen Angestelltenverhältnis – ganz besonderen Herausforderungen stellen: Welche Auswirkungen hat dies auf den Alltag? Welche bürokratischen und auch ganz praktischen Hürden gilt es zu überwinden? Was muss beispielsweise bei Versicherungen, Erreichbarkeit und Steuer beachtet werden? Sebastian Kühn hat den Schritt in die ortsunabhängige Selbstständigkeit erfolgreich geschafft und hilft mit seinem Buch nun anderen dabei, das zu erreichen, was er bereits lebt. In seinem Handbuch für digitale Nomaden berichtet er – und viele andere digitale Nomaden – von seinen Erfahrungen und bietet ein praxisbezogenes Nachschlagewerk, um den Traum vom ortsunabhängigen Arbeiten mit einem guten Plan in der Hinterhand umzusetzen.

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Seitenzahl: 341

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Sebastian Kühn

Das Handbuch für digitale Nomaden

Selbstbestimmt leben – ortsunabhängig arbeiten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2016

© 2016 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Monika Spinner-Schuch, Bad Aibling

Umschlaggestaltung: Karen Schmidt, München

Umschlagabbildung: shutterstock.com

Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

ISBN Print 978-3-86881-624-2

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-883-5

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-882-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.redline-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Imprints unter

www.muenchner-verlagsgruppe.de

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Für wen dieses Buch ist

Über den Autor

1Selbstbestimmt leben

1.1 Verantwortung übernehmen

1.2 Unsicherheit akzeptieren

1.3 Anker reduzieren

1.4 Finanzen ordnen

1.5 In der Gegenwart leben

2Ortsunabhängig arbeiten

2.1 Remote Worker: Kompromiss ohne Anwesenheitspflicht

2.2 Freelancer: Services anbieten

2.3 Infopreneur: Digitales Wissen verkaufen

2.4 Entrepreneur: Lifestyle-Business aufbauen

3Lifestyle-Business

3.1 Idee, Nische und Positionierung

3.2 Geschäftskonzept erstellen

3.3 Validierung der Geschäftsidee

3.4 Umsetzung mit Komponenten

3.5 Ausbau der Reichweite

3.6 Kontinuierliche Optimierung

3.7 Outsourcing und Automatisierung

4Rechtliche Selbstständigkeit

4.1 Passende Rechtsform finden

4.2 Gründungszuschuss: Fördermittel beantragen

4.3 Gewerbe anmelden

4.4 Versicherungen und Vorsorge

4.5 Steuern für dein Gewerbe

4.6 Buchhaltung für Nicht-Buchhalter

4.7 Grundsätzliches zum Internetrecht

5Digitale Selbstständigkeit

5.1 Routinen: Deinen Arbeitsrhythmus finden

5.2 Produktivität: Techniken und Tools

5.3 Arbeitsplätze: Wo es sich gut arbeiten lässt

5.4 Technik: Dein digitales Büro

5.5 Austausch mit Gleichgesinnten

5.6 Lebenslanges Lernen

5.7 Nachhaltig denken und handeln

6 Reisen und Arbeiten von unterwegs

6.1 Kosten sparen: Geo-Arbitrage und Travel Hacking

6.2 Erreichbarkeit: Telefon, Briefpost und Internet

6.3 Reisekrankenversicherung und Gesundheit

6.4 Visumsangelegenheiten

6.5 Unterwegs an Bargeld kommen

6.6 Nachhaltiges Reisen

6.7 Locations: Die besten Orte zum Arbeiten und Leben

6.8 Testlauf: Ortsunabhängigkeit auf Probe

7Langfristig ausreisen

7.1 Wohnsitz aus Deutschland abmelden

7.2 Vor der Ausreise: Wohnsitzloses Leben vorbereiten

7.3 Offshore-Strategien: Unabhängigkeit durch Internationalisierung

7.4 Ausflaggen: Die ultimative Ortsunabhängigkeit

Danksagung

Anmerkungen

Stichwortverzeichnis

Ein freier Mensch

Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein. Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen, wenn ich es kann.

[…]

Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen: Dies ist mein Werk.

Das alles ist gemeint, wenn wir sagen: Ich bin ein freier Mensch!

Albert Schweitzer

Vorwort

Es gibt immer mehr Menschen, die als digitale Nomaden selbstbestimmt und ortsunabhängig arbeiten wollen, immer mehr, die mit ihrem Laptop im Handgepäck um die Welt reisen. Für all diese ist nun dieses Handbuch erschienen. Wie auch im E-Book-Vorläufer »Wireless Life Guide« findest du in diesem Buch aktuelle und konkrete Anleitungen zu ortsunabhängigen Geschäftsmodellen, alle benötigten Informationen zu rechtlichen Anforderungen an digital Selbstständige sowie Wissenswertes zum Reisen und Arbeiten von unterwegs.

Seit Anfang 2012 beobachte ich auf Konferenzen, in Onlinecommunitys und an Hotspots in der ganzen Welt, wie sich immer mehr Menschen für unkonventionelle Lebenswege entscheiden. Dabei sind Hintergründe, Motivation und Demografie der digitalen Nomaden genauso vielfältig wie die Anwendung der Möglichkeiten, die uns das Internet bietet.

Egal ob Familien, Studenten, Langzeitangestellte oder Berufseinsteiger, sie alle suchen nach einem Leben mit mehr Erfüllung und weniger Fremdbestimmung. Mit der ortsunabhängigen Selbstständigkeit und vielen Freiheiten bietet das digitale Nomadentum eine großartige Alternative.

Du hast dieses Buch in der Hand, weil auch du kleine oder große Veränderungen in deinem Leben anstoßen willst oder bereits angestoßen hast. Für diesen Mut zolle ich dir meinen größten Respekt. Jetzt gilt es, die nächsten Schritte zu wagen. Als Begleiter auf deinem Weg soll dir das Handbuch für digitale Nomaden als Nachschlagewerk für dein großes Abenteuer dienen.

Hinweise

Geschlechtergerechte Ansprache: Um den Lesefluss im Buch nicht zu behindern, habe ich mich für die standardmäßige männliche Ansprache entschieden. Ich hoffe, dass du als Freiheitskämpferin, digitale Nomadin und Gründerin dafür Verständnis hast.

Anglizismen: Die Arbeit im Internet und das Leben außerhalb Deutschlands setzen zumindest grundlegende Kenntnisse der englischen Sprache voraus. Einige englischsprachige Zitate, Redewendungen und Begriffe verlieren mit der Übersetzung ganz einfach ihre ursprüngliche Bedeutung, weshalb du sie in diesem Buch im Original findest.

Disclaimer: Auch wenn ich kein großer Freund von solchen Hinweisen bin, muss ich doch erwähnen, dass ich weder Steuerberater noch Gründungsexperte bin. Ich bitte dich also darum, alle Informationen in diesem Buch kritisch zu betrachten und dir im Zweifel zusätzliche Meinungen einzuholen.

Einleitung

»To make profound changes in your life, you need either inspiration or desperation.«

Anthony Robbins

Zum Auftakt möchte ich dir drei kleine Geschichten erzählen, die in vielerlei Hinsicht als Metapher für dieses Buch dienen. Vielleicht erkennst du dich darin wieder. Vielleicht hast du dich davon auch schon befreit. In jedem Fall werden sie dich in die richtige Stimmung zum Lesen versetzen.

Schalentiere und unsere egoistische Gesellschaft

In der Soziologie gibt es den Begriff »Krabbenmentalität«. Dieses Verhalten bezeichnet Krabben, die in einem Eimer gefangen sind und sich gegenseitig daran hindern, an der Eimerwand heraus in die Freiheit zu klettern. Sobald es eine von ihnen bis zum Rand geschafft hat, wird sie von den anderen Krabben wieder hinuntergezogen, ganz nach dem Motto »Wenn ich nicht entkommen kann, dann bleibst auch du hier«.

Kennst du dieses kuriose Verhalten? Du hast es sicher schon bei Personen in deiner Umgebung beobachtet. Angst, Neid, Gier, Eigensinn oder einfach Unverständnis führen dazu, dass wir uns manchmal gegenseitig Steine in den Weg legen. Dieses engstirnige Denken basiert darauf, dass wir uns ständig mit anderen Menschen vergleichen. Die Angst davor, dass jemand einen besseren Weg einschlägt, der den Egoisten dann vergleichsweise schlechter dastehen lässt, endet in der gemeinsamen Gefangenschaft, anstatt einander zur Freiheit zu verhelfen.

Unverbesserliche Nörgler und ein überkritisches Umfeld können wie ein riesiger Klotz am Bein wirken, da sie dich immer wieder in ihre bestehende »Realität« zurückholen. Familie und Freunde sollten uns und unser Verhalten natürlich kritisieren dürfen, aber müssen wir uns deshalb ständig vor ihnen rechtfertigen? Versuche, dich mit Menschen zu umgeben, die geschafft haben, was du erreichen willst, oder die dich zumindest dabei inspirieren und motivieren können.

Übrigens gibt es für die Krabben auch einen Alternativplan. Wenn diese weniger egoistisch wären, dann würden sie sich einfach alle auf einer Seite des Eimers versammeln und diesen umkippen. Damit würden alle zur gleichen Zeit entkommen und niemand würde sich ungerecht behandelt fühlen.

Festgekettet an Erinnerungen und Gewohnheiten

Von einer weiteren traurigen Geschichte habe ich zum ersten Mal gehört, als ich vor einigen Jahren im Norden Thailands den so typischen Ritt auf einem Elefanten gemacht habe. Die tonnenschweren Dickhäuter werden an einem kleinen Pfahl angekettet, den sie eigentlich problemlos aus der Erde ziehen könnten. Dennoch geben sie sich ihrem Schicksal hin, tragen Touristen auf ihrem Rücken umher und reißen Bäume aus dem Boden. Warum ist das so?

Bereits als Baby wurden die Elefanten entweder im Zirkus oder als Arbeitstiere angebunden. Der kleine, schwache Elefant hat unermüdlich, aber vergebens versucht, sich zu befreien. Es blieben jedoch nur schmerzhafte Erinnerungen an die Kette, die sich tief in die Haut bohrte und dafür sorgte, dass der Elefant weiterhin kleine Kreise um den Pfahl drehte.

Einige Jahre später ist der Dickhäuter nun zu einem wahren Giganten herangewachsen, der sich aufgrund seiner immensen Kraft problemlos aus der Gefangenschaft befreien könnte. Leider hindern ihn seine schmerzhaften Erinnerungen und die vielen fehlgeschlagenen Versuche daran, es erneut zu probieren. Er ergibt sich also in sein Schicksal und führt weiterhin sein trauriges Dasein, angekettet an einen vermeintlich unüberwindbaren Pfahl.

Fühlst du dich auch manchmal wie der Elefant, der trotz seiner enormen Stärke an einen kleinen Pflock gefesselt ist? So oft kommt es im Leben vor allem auf die mentale Stärke an. Wie der Elefant halten wir viel zu oft an alten Gewohnheiten fest oder geben zu schnell auf, wenn wir in der Vergangenheit mit etwas gescheitert sind. Wie den Elefanten halten uns fehlgeschlagene Versuche davon ab, etwas erneut auszuprobieren. Aber genauso wie der Elefant haben wir weitaus mehr Kraft, als uns bewusst ist. Alles, was wir brauchen, um uns von der Kette loszureißen, ist Willenskraft. Die oft unbewusste Entscheidung, uns von einer Gewohnheit oder einer gesellschaftlichen Norm leiten zu lassen, führt dazu, dass wir unser Potenzial nicht ausschöpfen. Vielmehr noch, es führt dazu, dass wir uns mit Situationen zufriedengeben, die eigentlich nicht zufriedenstellend sind.

Nimm dir einfach ein paar Minuten Zeit und überlege in aller Ruhe, was dich daran hindert, dein Traumleben zu führen. Erkenne die Pflöcke und Ketten, gib ihnen einen Namen und bestimme deren Ausmaß. Wie groß ist dein physischer, emotionaler und intellektueller Bewegungsradius? Gibt es gute Gründe dafür, dass du in deiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt bist? Sobald du diesen Ketten einen Namen gegeben hast, wird es so viel einfacher, sich von ihnen zu befreien.

Über das Verlassen der Komfortzone

Die letzte Geschichte stammt aus der griechischen Mythologie. Es geht um Ikarus und seinen Vater Dädalus, die beide vom griechischen König Minos gefangen gehalten wurden. Der einzige Ausweg führte über den Luftweg, weshalb Dädalus für sich und seinen Sohn Flügel aus Federn und Wachs baute.

Die Wachsflügel brachten allerdings zwei Probleme mit sich: Wenn die beiden zu nah an die Sonne fliegen, dann wird das Wachs schmelzen. Fliegen sie allerdings zu tief über dem Meer, dann wird die Gischt der Wellen das Wachs aufweichen. Trotz aller Warnungen seines Vaters führte der Übermut von Ikarus schließlich dazu, dass er zu nah an die Sonne heranflog und nach einem Absturz ins Meer starb. Er bezahlte mit seinem Leben, weil er den Ratschlag seines Vaters nicht befolgte.

Diese Sage wird oft erzählt, um uns vor Übermut zu warnen. Wage dich ja nicht zu nah an die Sonne, fliege aber auch nicht zu tief am Wasser. Bleibe immer schön in der Sicherheitszone, in der nichts Schlimmes passieren kann. Eine Belegschaft, Anhänger einer Religion und ganze Völker sind viel einfacher zu kontrollieren, wenn sie sich an genau diese Vorgaben halten. Sicher ist jedoch, dass das Leben in der Komfortzone nicht unbedingt zur größeren Zufriedenheit führt.

Lasse dir von niemandem erzählen, dass du ins Wasser stürzt, wenn du zu nah an die Sonne fliegst. Wenn wir uns permanent in der sicheren Zone aufhalten, begrenzen wir zwar die Gefahr, Fehler zu begehen oder bei einem Vorhaben zu versagen. Zur gleichen Zeit begnügen wir uns dann aber auch mit einem Lebensweg, der zu großen Teilen vorgegeben ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu unseren eigenen Plänen passt.

Du liest dieses Buch, weil du dich nicht von anderen Krabben herunterziehen lässt, weil du dich vom Pflock losgerissen hast und ganz nah an die Sonne heran willst. Die Masse der Menschen will das nicht, es fehlt ihnen ganz einfach der Mut dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich weiß, dass du dazu bereit bist, die Verantwortung für dein eigenes Schicksal zu übernehmen, und dafür zolle ich dir meinen Respekt.

Für wen dieses Buch ist

»Die Zukunft hat viele Namen: Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte, für die Tapferen ist sie die Chance.«

Victor Hugo

In den letzten Jahren fühlte sich nicht einmal jeder sechste Angestellte seinem Job verpflichtet. Der größere Anteil reichte von wenig engagiert bis hin zur inneren Kündigung. Schuld daran sei laut des Gallup-Instituts, welches seit 2001 eine jährliche Arbeitnehmerbefragung durchführt, das Gefühl, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitnehmer ignoriert werden.1

Das Ziel dieses Buches ist es ganz und gar nicht, das gegenwärtige System der Arbeit zu kritisieren oder Führungsstrategien großer Konzerne zu beklagen. Vielmehr geht es darum, Alternativen für diejenigen von uns zu bieten, die sich in den traditionellen Strukturen der Arbeitswelt nicht mehr wohlfühlen, sondern vielmehr unabhängig von Ort, Zeit und festen Strukturen arbeiten wollen. Diese Alternativen gibt es reichlich, jedoch eignen sie sich nicht für jedermann.

Zusätzliche Freiheit bedeutet auch, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Selbstbestimmt zu leben bedeutet, sich dafür zu entscheiden, auf gewisse Sozialleistungen des Staates zu verzichten und das vermeintlich sichere Netz der Festanstellung aufzugeben.

Diesem Risiko gegenüber stehen eine größere Entscheidungsvielfalt in vielen Bereichen deines Lebens und Unabhängigkeit von Arbeitgeber, Staat und anderen »Fremdbestimmern«. Wie viel Sicherheit du für eine neu gewonnene Freiheit aufgeben möchtest, liegt ganz bei dir.

Dieses Buch ist eine Anleitung, die dir dabei helfen soll, dein ortsunabhängiges Leben nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Wenn du bereits ortsunabhängig selbstständig bist, dann suche dir die Kapitel heraus, die deinen Informationsbedarf stillen. Sieh es als Nachschlagewerk, zu dem du immer wieder zurückkehren kannst. Solltest du noch ganz am Anfang stehen und nach konkreten Schritten suchen, die dir bei der Gestaltung deines gewünschten Lifestyles helfen, dann lies das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Mein Ziel beim Schreiben dieses Guides war es, gemeinsam mit dir konkrete Schritte zu erarbeiten, die du nach dem Lesen umsetzen kannst.

Bitte erwarte von diesem Buch (oder von irgendeinem anderen Buch) nicht, dass es eine Anleitung zum Glücklichsein ist. Es soll dir alternative Lebensstile zeigen und dich inspirieren. Es soll dich mit vielen Tools und Informationen auf deinem Weg zum ortsunabhängigen Leben unterstützen. Gehen musst du diesen Weg selbst. Verstehe dieses Buch deshalb als Ratgeber und Inspiration.

Über den Autor

»Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert.«

Paul Watzlawick

Freiheit und Selbstverwirklichung sind bestimmende Werte in meinem Leben. Das war allerdings nicht immer so. Aufgewachsen in Brandenburg, war ich bis zu meinem 23. Lebensjahr eher planlos. Abitur, Wehrdienst, Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und dann eine recht gut bezahlte Festanstellung.

Ich kann dir nicht genau sagen, was dann passiert ist, aber es plagte mich eine innere Unzufriedenheit. Relativ spontan entschloss ich mich zu einer Auszeit. Meine Festanstellung, eine Beziehung und eine für viel Geld renovierte Altbauwohnung in Berlin gab ich auf, packte meine Sachen und flog 2006 nach Australien. In diesem einen Jahr Work & Travel wurden mir die Augen geöffnet. Dank der vielen Eindrücke und Bekanntschaften bekam ich ein viel klareres Bild davon, welche Prioritäten mein Leben von nun an bestimmen sollten.

Weniger planlos ging es dann in Berlin zurück auf die Schulbank und fünf Jahre später durfte ich mich Bachelor in BWL und Master in International Business nennen. Wirklich gebrauchen konnte ich die Abschlüsse bis heute nicht, geprägt hat mich diese Zeit dennoch sehr. Immer stärker kam der Wunsch auf, selbst etwas zu schaffen, anstatt für den Erfolg anderer Menschen zu arbeiten. Denn genau so war es bei meinen kurzen Anstellungen in großen Konzernen. Auch bei Nebenjobs während des Studiums in kleineren Unternehmen, bei denen ich ganz sicher viel gelernt habe und auch mehr Mitspracherecht hatte, fehlte mir einfach das Gefühl, etwas bewegen zu können.

Nach vielen Reisen, einer großartigen Zeit in Berlin und dem Ende des Studiums hat es mich 2012, gemeinsam mit meiner Freundin, nach Shanghai verschlagen. Anders als ursprünglich geplant, sind wir Mitte 2015 immer noch hier. Sehr wahrscheinlich werden wir jetzt, während du das Buch liest, eine neue Homebase in Asien gefunden haben.

Schon während des Studiums habe ich online als Freelancer gearbeitet und nach Wegen gesucht, mir mithilfe kleinerer Jobs meine Reisen zu finanzieren. Das ging eher schlecht als recht, hat mich aber nicht davon abgehalten, es in Shanghai dann ernsthaft zu versuchen. Nach meinem letzten Arbeitsvertrag Mitte 2012 habe ich mein Geld als Übersetzer und Social Media Marketer verdient. Es war mühselig, schlecht bezahlt und hat gerade so gereicht, um die Miete zu bezahlen.

Von Anfang an habe ich mir aber immer ein wenig Zeit für eigene Projekte gelassen, meinen ersten Blog gestartet und mich mit Themen wie Affiliate-Marketing, Webdesign und dem digitalen Nomadentum auseinandergesetzt. Heute verdiene ich neben meiner Marketingagentur einen großen Teil meines Geldes durch ein Portfolio an Affiliate-Nischenseiten. Genug, um mich Leidenschaftsprojekten wie unserer Community My Wireless Life, meinem Blog Wireless Life2 und weiteren Vorhaben zu widmen. Diese Plattformen sind nicht darauf ausgelegt, direkt Gewinn zu erzielen, sondern dienen mir als Sprachrohr, zum Netzwerken und zum Aufbau meiner eigenen Marke. Daraus ergeben haben sich zahlreiche Interviews, Kooperationen mit Unternehmen, Angebote für Vorträge und Workshops und nicht zuletzt die Veröffentlichung des Buches, das du gerade in den Händen hältst.

Rückblickend auf die letzten vier Jahre kann ich sagen, dass ich viel probiert, gelernt, aufgebaut und auch aufgegeben habe. Mein Weg war alles andere als geradlinig und oft von Planlosigkeit bestimmt. Trotz innerer Zweifel und einem über weite Strecken leeren Bankkonto habe ich mich jedoch nie mit einer Situation abgefunden, die ich als unbefriedigend empfand. Ich bin überzeugt davon, dass mich diese Einstellung und eine große Neugier an den Punkt gebracht haben, an dem ich mein Leben für nichts in der Welt eintauschen würde.

In den letzten Jahren hatte ich das große Glück, dass ich nicht nur mein eigenes, sondern auch das Leben vieler anderer Menschen positiv beeinflussen konnte. Viele Leser fanden Inspiration in meinen Beiträgen, Jobs wurden gekündigt, Unternehmen gegründet und viele Denkbarrieren durchbrochen. Durch zahlreiche Leserkommentare auf meinem Blog, den regelmäßigen Austausch mit Mitgliedern unserer Community und viele Gespräche mit Gleichgesinnten weiß ich recht gut, welche Fragen Menschen bewegen, die sich auf den Weg in die Ortsunabhängigkeit machen.

Die Fehler, die ich begangen habe, und die Erfolge, die ich bis heute feiern konnte, möchte ich in diesem Guide niederschreiben und mit dir teilen. Dabei besteht meine größte Motivation darin, auch dich ein kleines Stück auf dem Weg in dein neues Leben begleiten zu dürfen.

1Selbstbestimmt leben

»If you don’t design your own life plan, chances are you’ll fall into someone else’s plan. And guess what they have planned for you? Not much.«

Jim Rohn

Spätestens seit dem Erfolg der »4-Hour Workweek« von Tim Ferriss3 im Jahr 2007 hat der Begriff des Lifestyle-Design eine klare Bedeutung bekommen und viel Aufmerksamkeit erhalten. Immer mehr Menschen suchen seitdem nach alternativen Arbeitsformen und Selbstverwirklichung. Lifestyle-Designer möchten ihr Leben selbst gestalten, anstatt dem zu folgen, was die Gesellschaft für sie vorgesehen hat.

Als Lifestyle-Designer entscheidest du darüber, wie dein Leben in der Zukunft aussehen soll. Du brichst mit alten Annahmen und Erwartungen deines Umfelds, um ab sofort deine eigenen Regeln zu schreiben. Genau das verstehe ich unter einem selbstbestimmten Leben.

Im weiteren Sinne ist Selbstbestimmung die Unabhängigkeit von anderen Menschen, von einem Umfeld, einem Sozialsystem, einem Arbeitgeber und ungewollten Verpflichtungen, die dir keinen Mehrwert bringen. Damit will ich nicht sagen, dass Abhängigkeiten immer negativ sein müssen. Ich möchte jedoch die Freiheit haben, über diese Abhängigkeiten selbst entscheiden zu können. Dazu gehört,

•wann und wo ich arbeite,

•mit wem ich meine Zeit verbringe,

•auf welche Art und Weise ich mich absichere,

•wie ich für mein Alter vorsorge,

•in welchem Land ich lebe und Steuern bezahle und

•welchen Konventionen ich folge.

Die Gesellschaft, in der wir leben, basiert auf Konventionen. Ohne diese ungeschriebenen Regeln und Normen wäre ein friedliches Zusammenleben nur schwer möglich. Aber diese Konventionen können uns gleichzeitig in unserer Handlungsfreiheit einschränken.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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