Das Haus Zamis 36 - Peter Morlar - E-Book

Das Haus Zamis 36 E-Book

Peter Morlar

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Über der Gestalt der Greisin, die aus dem offenen Grab geklettert war, spannte sich der Nachthimmel. Die blanken Knochen, die um das offene Grab herum verstreut lagen, schimmerten im Mondlicht.
»Weiche von mir, Satan!« schrie die Subpriorin Maria Renata und streckte der Alten das Holzkreuz entgegen. Sie hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als ein Blitz vom Himmel zuckte und die Gestalt der Hexe einhüllte. Einen Augenblick später war sie verschwunden.
Eilig kehrte Maria Renata in den Schutz der Klostermauern zurück und traute sich erst bei Anbruch der Dämmerung wieder auf den Friedhof. Gemeinsam mit den anderen Nonnen kehrte sie die Knochen zusammen und schüttete das Grab zu.
Die alte, verwitterte Holztafel, die unterhalb des zerstörten Sarges versteckt worden war, entdeckte jedoch niemand.


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 117

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Was bisher geschah

DIE FLUCHTAFEL

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

Coco Zamis ist das jüngste von insgesamt sieben Kindern der Eltern Michael und Thekla Zamis, die in einer Villa im mondänen Wiener Stadtteil Hietzing leben. Schon früh spürt Coco, dass dem Einfluss und der hohen gesellschaftlichen Stellung ihrer Familie ein dunkles Geheimnis zugrunde liegt. Die Zamis sind Teil der sogenannten Schwarzen Familie, eines Zusammenschlusses von Vampiren, Werwölfen, Ghoulen und anderen unheimlichen Geschöpfen, die zumeist in Tarngestalt unter den Menschen leben und nur im Schutz der Dunkelheit und ausschließlich, wenn sie unter sich sind, ihren finsteren Gelüsten frönen.

Der Hexer Michael Zamis wanderte einst aus Russland nach Wien ein. Die Ehe mit Thekla Zamis, einer Tochter des Teufels, ist standesgemäß, auch wenn es um Theklas magische Fähigkeiten eher schlecht bestellt ist. Umso talentierter gerieten die Kinder, allen voran der älteste Bruder Georg und – Coco, die außerhalb der Sippe allerdings eher als unscheinbares Nesthäkchen wahrgenommen wird. Zudem kann sie dem Treiben und den »Werten«, für die ihre Sippe steht, wenig abgewinnen und fühlt sich stattdessen zu den Menschen hingezogen.

Während ihrer Hexenausbildung auf dem Schloss ihres Patenonkels lernt Coco ihre erste große Liebe Rupert Schwinger kennen. Als ihr schließlich zu einem vollwertigen Mitglied der Schwarzen Familie nur noch die Hexenweihe fehlt, meldet sich zum Sabbat auch Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, an und erhebt Anspruch auf die erste Nacht mit Coco. Als sie sich weigert, wird Rupert Schwinger in den »Hüter des Hauses« verwandelt, ein untotes Geschöpf, das fortan ohne Erinnerung an sein früheres Leben über Coco wachen soll.

Auf weitere Konsequenzen verzichtet Asmodi vorerst, als es Coco gelingt, einen seiner Herausforderer zu vernichten – durch die Beschwörung des uralten Magiers Merlin, der sich auf Cocos Seite stellt. Merlin aber ist seinerseits gefangen – im centro terrae, dem Mittelpunkt der Erde. Coco gelingt es, ihn zu befreien, doch im Anschluss verliert sie ihre Erinnerungen an die Reise ins centro terrae, so wie Merlin es ihr prophezeit hat.

Zurück auf der Erdoberfläche, erfährt Coco, dass Asmodis Groll auf die Zamis nicht geschwunden ist. Dennoch schließen Asmodi und Michael Zamis einen Burgfrieden. Die Leidtragende ist Coco, die in der Kanzlei des Schiedsrichters der Schwarzen Familie Skarabäus Toth von einer Armee von Untoten getötet wird. Im letzten Moment rettet sie ihre Seele in den Körper der Greisin Monika Beck. Als Toth den Zamis Cocos Leichnam präsentiert, schöpft nur Cocos Bruder Georg Verdacht. In Amerika spürt Coco inzwischen in Monika Becks Körper den Seelenfänger Sheridan Alcasta auf, der ihr die Rückkehr in den eigenen Leib ermöglicht. Zurück in Wien, vernichtet Coco ihre Urahnin Natascha Zamis, die die Menschen in den Bann ihrer Fluchtafeln gezwungen hat. Aber der Dämon Donatius, der Natascha angeleitet hat, lebt – und bestimmt Coco zu Nataschas Nachfolgerin ...

DIE FLUCHTAFEL

von Peter Morlar

Vergangenheit, im Jahre 1748

Die alte Frau stand reglos an der Brüstung und starrte in den wolkenverhangenen Nachthimmel.

Ihre wachsamen Augen beobachteten die fahle Scheibe des Vollmonds, der soeben wieder hinter einem Wolkenberg aufgetaucht war und den Klosterhof unter ihr in geisterhaftes Licht tauchte.

Maria Renata Singer hatte wieder einmal keine Ruhe finden können und beschlossen, noch einen Spaziergang durch das Kloster Unterzell zu unternehmen. Sie hoffte, dadurch die nötige Bettschwere zu erlangen.

Tief atmete sie die kühle Nachtluft ein und schloss für einen Moment die Augen. Ihre Lippen murmelten ein stummes Gebet, das Holzkreuz, das sie stets an einer Kette trug, hielt sie mit beiden Händen fest umklammert.

Als sie die Augen wieder öffnete, nahm sie unterhalb von sich eine Bewegung wahr.

1. Kapitel

Sie schüttelte den Kopf, um den Spuk, der sie offenbar narrte, zu vertreiben.

Doch sie hatte sich nicht getäuscht. Ein finsterer Schatten huschte durch die Grabreihen des kleinen Friedhofs, der im Inneren des Klosters angelegt war.

Maria Renatas Herz übersprang einen Schlag. Wer außer ihr war denn um diese Uhrzeit noch wach? Was hatte der Eindringling auf dem Friedhof zu suchen?

Maria Renata beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie eilte die Treppe ins untere Stockwerk hinab, erreichte den Klosterhof und blickte sich vorsichtig um.

In diesem Moment schob sich eine Wolke über den Mond, sodass die Umrisse der Gräber in tiefer Dunkelheit versanken.

Zögernd setzte die Subpriorin des Klosters einen Fuß vor den anderen. Trotz ihrer Kutte begann sie plötzlich zu frieren. Sie spürte, dass etwas Fremdes, Bösartiges sich ganz in ihrer Nähe befand.

Da hörte die das Geräusch. Es klang wie das Scharren von Pfoten in feuchter Erde, so, als würde ein Hund einen Knochen ausgraben.

Maria Renata näherte sich der Stelle, an der sie die Ursache für die Geräusche vermutete. Obwohl sie ihre Augen weit aufgerissen hatte, konnte sie nichts erkennen.

Sie bedauerte jetzt, keine Laterne mitgenommen zu haben. Aber sie kannte sich gut aus in diesem Kloster, dem sie vor fast einem halben Jahrhundert im Alter von neunzehn Jahren beigetreten war. So bereitete es ihr keine größeren Schwierigkeiten, den Ursprung der seltsamen Geräusche zu lokalisieren.

Maria Renata schluckte, als sie das Bersten von Holz vernahm. Dann hörte sie, wie jemand immer wieder etwas von sich wegschleuderte, das im näheren Umfeld irgendwo gegen prallte und liegen blieb.

Ein boshaftes Kichern drang leise an ihre Ohren, und die fromme, gottesfürchtige Nonne konnte nicht vermeiden, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie umklammerte ihr Holzkreuz fester und nahm all ihren Mut zusammen.

»Wer ... Wer ist da?«, rief sie in die Dunkelheit. Die Geräusche verstummten schlagartig, Stille breitete sich aus. Selbst die Grillen zirpten nicht mehr. Offensichtlich spürten auch sie die Bedrohung, die von dem Unbekannten ausging.

»Antworten Sie mir!«, sagte sie bestimmt.

Doch alles, was sie hörte, war ein Rascheln, dann das Rieseln von Sand und Erdreich.

Der Wolkenberg hatte mittlerweile den Mond passiert. Das diffuse Licht des Erdtrabanten fiel direkt in den Innenhof des Klosters, strich über den Boden, die Gräber – und erreichte die Stelle direkt vor der verängstigten Nonne.

Maria Renata unterdrückte einen Schrei.

Fast wäre sie auf den ausgebleichten Totenschädel getreten, der sie aus finsteren Höhlen anzuglotzen schien! Und um ihn herum lagen unzählige Knochen verstreut.

Ein Grabschänder!, schoss es ihr durch den Kopf.

Da tauchte eine spinnenbeindürre Klaue aus der Tiefe des verwüsteten Grabes auf und krallte sich in das aufgeworfene Erdreich. Eine ausgemergelte Gestalt kroch aus dem finsteren Loch, richtete sich auf und blickte sich lauernd um.

Es war eine uralte Frau. In dem zerfurchten, runzeligen Gesicht stach die Hakennase deutlich hervor, doch dort, wo sich bei einem normalen Menschen die Augen befanden, leuchteten nur zwei weiße Flecke, deren Mitte ein winziger, dunkler Punkt zierte.

Eine Hexe!, schoss es Maria Renata durch den Kopf. Das muss eine Hexe sein!

Einzig aus der Literatur war ihr die Beschreibung einer solchen Teufelsdienerin bekannt, doch jetzt sah sie es mit eigenen Augen.

Die Nonne reagierte geistesgegenwärtig und streckte der Greisin das Holzkreuz entgegen. »Weiche von mir, Satan!«, rief Maria Renata mit zitternder Stimme. »Verlasse diesen heiligen Ort für immer und kehre nie wieder zurück! Im Namen des Vaters, des Sohnes, und es Heiligen ...«

Die Subpriorin des Klosters hatte ihre Worte noch nicht zu Ende geführt, als ein Blitz vom Himmel zuckte und die Gestalt der Hexe einhüllte. Ein grauenhafter Schrei, der direkt aus der Hölle zu kommen schien, erfüllte die Nacht und schmerzte Maria Renata in den Ohren.

Einen Augenblick später war die Hexe verschwunden.

Die Subpriorin atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. Sie hörte eilige Schritte und sah den Lichtschein von Kerzen und Laternen durch das Kloster geistern. Verwirrte Rufe und angsterfüllte Stimmen klangen auf.

Die anderen Nonnen mussten den schrecklichen Schrei der Hexe ebenfalls vernommen haben. Soeben erreichten sie den Innenhof und blieben erschüttert neben dem geöffneten Grab und der blassen Subpriorin stehen.

»Was ist passiert?«, rief eine Nonne und bekreuzigte sich. Sie nannte sich Schwester Theresa.

»Eine Hexe«, antwortete Maria Renata knapp. »Ich erwischte sie dabei, wie sie dieses Grab geschändet hat, doch mit Gottes Hilfe war es mir möglich, sie zu vertreiben.«

»Wo ist sie jetzt?«

»Der Teufel hat sie wieder zu sich geholt.«

Abermals bekreuzigte sich die gottesfürchtige Theresa und blickte ihre Subpriorin misstrauisch an.

Sicher, sie kannte Maria Renata schon seit vielen, vielen Jahren und wusste sie sehr zu schätzen. Doch alles, was sie sah, war das verwüstete Grab, die zerstreuten Knochen der Toten – und die Klosterleiterin.

Von der angeblichen Hexe keine Spur.

Aber sie behielt ihre Gedanken für sich und beschloss, Gras über die Sache wachsen zu lassen.

Am nächsten Morgen wurden die Knochen wieder sorgsam in das Erdreich gebettet und das Grab zugeschüttet.

Die alte, verwitterte Holztafel, die unterhalb des zerstörten Sarges versteckt worden war, entdeckte jedoch niemand ...

»Nein, Herr, das könnt Ihr nicht von mir verlangen!«

Natascha Zamis hatte diese Worte in allergrößter Panik ausgestoßen und starrte entsetzt auf Donatius, der selbstgefällig auf einer Art Thron vor ihr hockte und auf sie herabblickte.

»Du wagst es, mir zu widersprechen?«, donnerte die Stimme des Dämons durch die Höhle. Ein Schwarm Fledermäuse flatterte erschrocken auf und suchte das Weite.

»Ich gehe nicht noch einmal in dieses verdammte Kloster! Die Gottesbilder, die Madonnen, die Holzkreuze, die ganzen sakralen Gegenstände bereiten mir Schmerzen! Fast hätte es diese Nonne geschafft, mich mit ihrem Kreuz zu vernichten!«

»Du warst eben unvorsichtig!«, schimpfte Donatius und erhob sich drohend. »Ja, diese Maria Renata Singer ist schon eine extrem gläubige Frau. Und genau das reizt mich so an ihr.« Er lachte spöttisch. »Es wird mir ein Vergnügen sein, sie von der Macht des Bösen zu überzeugen, sie zu verderben und so weit zu bringen, dass sie ihrem Gott entsagt.«

»Dann macht es selbst!«

Donatius' Gesicht verzerrte sich zu einer dämonischen Fratze. Seine Augen, die schwarzen Kohlestücken gleich in den Höhlen lagen, flammten glutrot auf und schossen einen Blitz ab, der die aufsässige Hexe mitten im Leib traf.

Sie schrie gellend auf und wand sich unter unsagbaren Schmerzen auf dem Steinboden. »Gnade!«, stieß sie winselnd hervor. »Gnade, Herr!«

Donatius weidete sich noch eine Zeit lang an dem Anblick, erst dann beendete er die Folter. »Das, liebe Natascha, war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dich erwartet, wenn du dich meinen Befehlen noch einmal widersetzt. Du kannst selbst entscheiden, welche Schmerzen schlimmer für dich sind: die, denen du im Kloster ausgesetzt bist, oder diejenigen, welche ich für dich bereithalten werde!«

Die Hexe richtete sich wankend auf und starrte ihren Meister aus blicklosen Augen entgegen. »Ich werde gehorchen!«, flüsterte sie und senkte demütig ihr Haupt.

»Warum nicht gleich so?«, höhnte Donatius und lachte meckernd. »Gut, dann wirst du heute Nacht den nächsten Akt einleiten ...«

Schwester Gisela hatte hohes Fieber.

Mit schweißnasser Stirn und glühenden Wangen lag sie in ihrem Gemach im Kloster Unterzell und zitterte wie Espenlaub. Ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander, als der Schüttelfrost sie überkam.

Maria Renata Singer hatte sich der Kranken angenommen und pflegte sie.

Fast stündlich wechselte die Subpriorin des Klosters den feuchten Lappen auf Giselas Stirn, kühlte die Waden der Fieberkranken mit eiskalten Tüchern, um so die Temperatur etwas zu senken.

Doch alle Mühe war vergebens.

Schwester Giselas Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag, und schließlich fiel sie in eine Art Koma.

Maria Renata betete zu Gott, wann immer sie konnte, und bat ihn für ihre Schwester um Beistand.

Gisela erwachte daraufhin zwar nicht mehr, jedoch blieb ihre Verfassung immerhin stabil und verschlechterte sich nicht weiter. Auch die Temperatur ging etwas zurück.

Die Subpriorin suchte Hilfe in alten Büchern über Kräuterheilkunde, deren es Dutzende in der klostereigenen Bibliothek gab. Nach kurzer Suche fand sie ein Kapitel, dem sie zunächst sehr skeptisch gegenüberstand, sich dann aber entschied, die dort empfohlene Rezeptur an Gisela auszuprobieren. Was hatte die schwer kranke Nonne denn noch zu verlieren?

Und so ordnete Maria Renata an, dass ständig jemand an Giselas Bett zu wachen habe, und machte sich auf den Weg, um die notwendigen Ingredienzien zusammenzusuchen. Erst am übernächsten Tag kehrte sie von ihrer Exkursion zurück und verzog sich wortlos in die Küche, wo sie Kräuter und Gewürze in einem Mörser zerkleinerte und aufkochte.

Den Sud schöpfte sie ab und füllte ihn in einen Behälter, mit dem sie sich auf den Weg zu Schwester Gisela machte. Dort flößte sie ihr das Gebräu ein, setzte sich wiederum an das Bett und betete.

Den anderen Nonnen waren Maria Renatas Bemühungen um die Schwerkranke nicht entgangen. Hinter vorgehaltener Hand tuschelten sie und rätselten, mit welchen Mitteln die Subpriorin eine Wende in Giselas Krankheitsverlauf herbeizuführen gedachte.

Schwester Theresa, die sich wieder an den merkwürdigen Vorfall mit dem geschändeten Grab erinnerte, hatte Maria Renata daraufhin heimlich hinterher geschnüffelt und während deren Abwesenheit ebenfalls einen Blick in das Buch geworfen. Entsetzt las sie, dass diese Kräutermixtur unter anderem mit dem Laich einer Unke und der Haut eines Fliegenpilzes angerührt werden musste, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Für Theresa stand fest, dass dies eine Mixtur des Satans war! Umso erstaunter zeigte sie sich, als Gisela schon nach wenigen Stunden wieder zu Bewusstsein kam und sich fortan auf dem Weg der Besserung befand.

Maria Renata dankte Gott für seine Hilfe und ließ die nun ruhig schlafende Schwester zum ersten Mal seit vielen Tagen über Nacht allein.

Niemand bemerkte die schwarz gekleidete Gestalt, die kurz vor Mitternacht neben Giselas Bett aus dem Nichts materialisierte ...

Gegenwart

Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, sah ich Arnulf Roemers besorgtes Gesicht über mir.

Er versuchte ein Lächeln und kniff zuversichtlich die Augen zusammen.

»Hallo, Coco«, meinte er und nahm mir den feuchten Lappen von der Stirn. »Wie geht es dir?«

Es dauerte einen kurzen Moment, bis ich den Sinn seiner Worte verstand. »So einigermaßen«, murmelte ich schwach und versuchte mich aufzusetzen. »Wo ... wo bin ich hier?«

»In meinem Haus«, erklärte Arnulf. »Nach deinem Kampf mit der schwarzen Hexe wurdest du plötzlich ohnmächtig. Ich habe dich sofort mit meinem Wagen hierher gebracht.«

Nur mühsam gelang es mir, mich an die Vorfälle zu erinnern, doch von Minute zu Minute wurden die Bilder vor meinem geistigen Auge immer klarer.

»Wie lange war ich ohne Bewusstsein?«, wollte ich wissen.

»Fast vierzig Stunden«, antwortete Roemer. »Du ...«

Ich wurde bleich. »So lange?«