Das Klingonische Rechenbuch - Martin Erik Horn - E-Book

Das Klingonische Rechenbuch E-Book

Martin Erik Horn

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Beschreibung

Wie sprechen wir auf Klingonisch über die Mathematik? Wie sprechen wir über die klingonische Mathematik? Klingonisch ist einfach. Klingonisch ist schön. Und die klingonische Mathematik ist einfach schön, verschroben und interessant - übrigens genauso verschroben und interessant wie der Schöpfer der klingonischen Sprache, Marc Okrand, der leider so gar keine Ahnung von Mathematik hat und deshalb besonders grandios einzigartig-skurile Ideen in die klingonische Mathematik hineinerfindet. Fazit: Ein etwas anderes Algebra-Buch, am Ende mit einem Ausblick auf die klingonische Geometrie, auf die klingonische Pauli-Algebra und die klingonische Fassung der Cramerschen Regel. Und diese Cramersche Regel ist eine Weltpremiere, denn wer hat schon einmal ein lineares Gleichungssystem mit Hilfe von schräg stehenden klingonischen Vektoren gelöst?

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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mI'mey paq mach – Ein kleines Buch der Zahlen

{ghIqtu'} ist das klingonische Wort für mathematische (oder auch chemische) Formeln. Es setzt sich zusammen aus den beiden Worten:

ghIq

dann, anschließend

tu'

finden, entdecken, bemerken, beobachten

{ghIq tu'} mit Lücke bedeutet also:

Dann findet er. Dann findet er es. Dann finden sie.

{ghIq ghIqtu' tu'} heißt also:

Dann findet er eine Formel.

Das könnte eine Umschreibung der Algebra {ghIqghIqtu'tu'} sein, für die bisher noch kein kanonischer klingonischer Begriff bekanntgegeben wurde.

In diesem Buch finden wir jedoch nicht nur Zahlen und Formeln. Wir finden hier gerade auch Sprache. Dies ist ein Buch darüber, wie Klingonen über Zahlen und Formeln reden und sprechen. Es ist ein Sprachbuch. Und es ist ein Mathematikbuch, denn die klingonische Mathematik ist verschroben und interessant – genauso verschroben und interessant wie der Schöpfer der klingonischen Sprache, Marc Okrand, der leider so gar keine Ahnung von Mathematik hat und deshalb besonders grandios einzigartig-skurile Ideen in die klingonische Mathematik hineinerfindet.

Denn aus Versehen hat Marc Okrand – ohne es zu wissen, ohne es zu wollen – Großartiges geschaffen.

Zahlen und Sprache – alles nur Erfindungen

Negative Zahlen gibt es nicht. Sie sind eine Erfindung des menschlichen Geistes, pure Fiktion, sonst nichts, genauso wie die klingonische Sprache. Deshalb schreibe ich dieses Buch, denn in diesem seltsamen mathematischen System, das Marc Okrand den Klingonen ganz aus Versehen unterjubelte, werden negative Zahlen nicht benötigt.

Zwar gibt es ein klingonisches Wort für „negativ“, {Dop}, bzw. für „negative Zahlen“, {mI'mey Dop}, aber eigentlich ist es überflüssig, denn die klingonische Geometrie kennt drei ausgezeichnete Richtungen {chan}, {'ev} und {tIng}, die nicht senkrecht zueinander stehen. Wenn wir in die negative {chan}-Richtung gehen, gehen wir tatsächlich gleichzeitig in die positiven {'ev}- und {tIng}-Richtungen. Wir können also jederzeit etwas Negatives durch eine postitive Linearkombination ersetzen. Etwas mathematisch Negatives ist also nicht notwendig, nirgends. Ist also das Klingonische notwendig?

Übrigens ist dieses Buch ein sehr, sehr konservatives Buch, denn echte, richtige Mathematikerinnen und Mathematiker (also nicht solche komischen Teilzeit-Mathematiker, wie ich es einer bin) gehen noch viel weiter. So schreibt Richard Dedekind in seinem Text „Was sind und was sollen die Zahlen?“:

„Meine Hauptantwort auf die im Titel dieser Schrift gestellte Frage lautet: Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes.“

Quelle: Stefan Müller-Stach (Hrsg.): Richard Dedekind, Was sind und was sollen die Zahlen? Stetigkeit und Irrationale Zahlen. (Klassische Texte der Wissenschaft), Springer Spektrum, Heidelberg 2017, S. 53.

In der echten Welt da draußen gibt es also nicht nur keine negativen Zahlen, nein, es gibt überhaupt keine Zahlen dort. Und es gibt keine klingonische Sprache. Das alles spielt sich nur in unseren Köpfen ab. Dort – in unseren Köpfen – gibt es alles.

ngaS paqvam – Inhalt

1. Addition: boq – Es vereinigt sich

2. Subtraktion: boqHa' – Es spaltet sich ab

3. Ungleichungen: wItte' 'en - Nichtgleichungen

4. Multiplikation: boq'egh – Es vereinigt sich mit sich selbst

5. Potenzierung: Sep'egh – Es brütet sich selbst aus

6. Division: boqHa''egh – Es trennt sich von sich selbst

7. Dezimalzahlen: vI' – Punkt statt Komma

8. Negative Zahlen: Dop – Es ist widersprüchlich

9. Bruchzahlen: loch – Es ist ein Teil

10. Prozentangaben: vatlhvI' – Hundertpunkt

11. Sinus und Kosinus: HuDngech – Berg und Tal

12. Mehrfachoperationen: mI'mey Dotlh choH law'

13. Noch mehr Klammermathematik: pIvghor romtom je

14. Ausblick: baSta'mey - Vektoren

15. Was soll das alles?

3. Ungleichungen: wItte' 'en – Nichtgleichungen

In der Mathematik ist nicht immer alles gleich. Es gibt nicht nur Gleichungen, sondern auch „Nicht-Gleichungen“ oder im deutschen Sprachgebrauch „Ungleichungen“ wie zum Beispiel

3 ≠ 5

wej 'oH; chenbe' vagh.

Es ist eine drei; fünf bildet sich nicht.

⇒ Drei ist nicht gleich fünf.

Nebenbemerkung: Hier wird das {… 'oH}, „es ist … “ als eine Verkürzung der ausführlichen Aussage {… 'oH mI''e'}, „die Zahl ist …“ gesehen. Die Pluralform {wej bIH} macht hier also keinen Sinn.

Darüber hinaus ist{wej} als Zahlwort ein Substantiv, das nicht in den Plural gesetzt werden kann. Im Klingonischen existieren also keine {wejmey} oder {vaghmey}.

Natürlich könnte man auch versuchen, direkt {wej 'oHbe' vagh'e'.}, „fünf ist nicht drei“ zu sagen. Aber das klingt irgendwie unklingonisch, terran gekünstelt. Klingonen lieben Parataxen. Besser ist es also, die oben angeführte Parataxe oder alternativ

3 ≠ 5

wej tu'lu'; chenbe' vagh.

wej tu'lu'; rapbe' vagh.