Das Natron-Handbuch -  - E-Book
SONDERANGEBOT

Das Natron-Handbuch E-Book

0,0
9,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Natron – das unscheinbare weiße Pulver ist in fast jedem Supermarkt erhältlich, doch kaum jemand kennt die erstaunlichen Fähigkeiten des universellen Hausmittels. Unseren Großeltern noch bestens bekannt, ist dieses “Wundermittel” heute weitgehend in Vergessenheit geraten und wurde zunehmend durch alle erdenklichen Spezialprodukte für jedes Problem verdrängt. Dabei geht es fast immer viel preiswerter, gesünder und umweltfreundlicher – dank Natron!

Gute Gründe, warum Natron in keinem Haushalt fehlen sollte:

Gut für die Gesundheit: Dank Natron kannst du zahlreiche bedenkliche Stoffe in Deo, Duschbad, Haarwaschmittel & Co. aus deinem Haushalt verbannen und durch eine unschädliche, aber dennoch genauso wirksame Alternative ersetzen.

Gut für die Umwelt: Selbst gemachte Alternativen mit Natron sparen nicht nur jede Menge Verpackungsmüll und Chemikalien, sie sind auch noch vollkommen unbedenklich für die Umwelt.

Gut für die Haushaltskasse: Vergiss teure Spezialprodukte für jedes Problem, denn das sehr viel preiswertere Natron macht die meisten davon überflüssig.

Gut für dich: Haushaltshelfer mit Natron selbst herzustellen, bereitet Freude, regt die Kreativität an, stärkt das Selbstbewusstsein und macht dich außerdem ein bisschen unabhängiger.

Lass dich inspirieren, und mach auch deinen Haushalt ein bisschen grüner!

Hinweis: Viele der Rezepte und Anleitungen für Natron finden sich auch in unserem Bestseller Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie, in dem wir die besten und nützlichsten Anwendungen für Natron, Soda, Essig, Zitronensäure und Kernseife vorstellen. Falls du das Buch bereits besitzt, wird Das Natron-Handbuch für dich nur teilweise Neues enthalten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 170

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Das Natron-Handbuch

Ein Mittel für fast alles!Mehr als 250 Anwendungen für denumweltfreundlichen Alleskönner inHaushalt, Küche, Bad und Garten

Herausgegeben von smarticular.net

Das Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben

Herausgeber: smarticular Verlag

ISBN Softcover: 978-3-946658-16-0

ISBN E-Book mobi: 978-3-946658-17-7

ISBN E-Book epub: 978-3-946658-18-4

smarticular Verlag ist ein Imprint der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

© 2018 Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt), Berlin

smarticular® ist eine Marke der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

1808

Urheberrecht

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

Inhalt

Einleitung

Was ist Natron?

Wie wirkt Natron?

Verwechslungsgefahr

Natron oder Soda – Unterschiede erklärt

Natron kaufen

Kleines Lexikon der Zutaten

Haltbarkeit selbst gemachter Produkte

Weitere Hinweise

Bevor es losgeht

Immer auf dem neuesten Stand

Abkürzungen

Natron als Küchenhelfer

Backpulver durch Natron ersetzen

Andere Küchentricks mit Natron

Geschmack verbessern

Getränke

Rezepte mit Natron

Gesund dank Natron

Innerliche Anwendungen

Beschwerden in Mund, Hals und Rachen

Hautgesundheit

Fußpflege

Für Sportler

Natron macht schön

Haarpflege

Gesichtspflege

Mundhygiene

Hände reinigen und pflegen

Bad und Dusche

Haarentfernung

Deodorants

Alles sauber mit Natron

Haushaltsreiniger

Badreiniger

Möbel und Betten reinigen und pflegen

Haushaltsgeräte reinigen

Haushaltsutensilien reinigen

Besondere Problemfälle

Natron als Haushaltshelfer

Gerüche beseitigen

Geschirr spülen

Natron als Kammerjäger

Auto und Motorrad

Sonstige

Saubere Wäsche dank Natron

Wäsche waschen

Flecken entfernen

Natron als Gartenhelfer

Reinigungsaufgaben im Garten

Schädlinge im Garten

Weitere Anwendungen im Garten

Lernen und entdecken mit Natron

Auf zum Selbermachen!

Einleitung

Schon unsere Großeltern wussten das universelle Hausmittel Natron zu schätzen, und der ungiftige Alleskönner ist heute aktueller denn je! Es gibt kaum einen Lebensbereich, in dem sich Natron nicht als wirksame Alternative zu den vielen bunten Spezialprodukten einsetzen ließe, die heute lange Regalreihen in den Drogerieabteilungen füllen. Dabei ist Natron in den meisten Fällen nicht nur genauso wirksam wie handelsübliche Putz- und Waschmittel, Pflegeprodukte und Küchenhelfer, sondern auch wesentlich preiswerter und umweltfreundlicher.

Viele übliche Drogerieprodukte bestehen aus komplexen, synthetisch hergestellten Chemikalien, die unsere Gesundheit und das Abwasser belasten und deren Nebenwirkungen und Risiken zum Teil noch nicht einmal vollständig erforscht sind. Dazu gehören Aluminiumverbindungen, Triclosan, EDTA, Parabene, Erdölderivate, Weichmacher und Mikroplastik, die für eine Vielzahl gesundheitlicher und ökologischer Probleme verantwortlich gemacht werden. Sie haben eine hormonähnliche Wirkung und greifen so in den Hormonhaushalt ein, begünstigen Allergien, gelten als Auslöser für Alzheimer und Krebs oder reichern sich im Falle des Mikroplastiks in der Umwelt an und wurden deshalb auch schon in zahlreichen Lebensmitteln nachgewiesen.

Dabei gibt es für diese und weitere Herausforderungen in Haushalt, Küche, Bad und Garten schon sehr lange bewährte, umweltfreundliche Lösungen, die durch intensives Marketing großer Chemiekonzerne immer weiter durch künstliche Spezialmittel verdrängt wurden. Hättest du gewusst, dass das umweltfreundliche, ungiftige Natron als Deo, Shampoo, für die Zahnpflege, als heilsamer Badezusatz, Waschmittel, Fleckentferner, Putzmittel, Pflanzenschutzmittel und für viele weitere Zwecke verwendet werden kann?

Das sind nur einige von vielen guten Gründen, warum der vielseitige Universalhelfer Natron in keinem Haushalt fehlen sollte.

Was ist Natron?

Natron ist der Trivialname für Natriumhydrogencarbonat, ein weißes, geruchloses Natriumsalz, das schon seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen bekannt ist und geschätzt wird. Die Substanz mit der chemischen Summenformel NaHCO3 ist eng verwandt mit Soda (Natriumcarbonat bzw. Na2CO3). Beide Stoffe kommen gemeinsam natürlich an verschiedenen Orten der Welt vor, insbesondere an den Ufern der sogenannten Natron-Seen in Afrika. So waren es auch die Ägypter, die schon vor über 4000 Jahren diese beiden Substanzen ntrj nannten und ihre austrocknende Wirkung bei der Mumifizierung ihrer Ahnen nutzten.

Die Phönizier verwendeten die beiden Salze wahrscheinlich, um Glas herzustellen, und die Römer schätzten ihre reinigende Wirkung für Haut, Haar, Wäsche und im Haushalt.

Das Wort Natron entstand wohl aus dem altgriechischen nítron, wurde weiterentwickelt über das arabische natrūn und gelangte letztendlich in französische Übersetzungen. Im deutschen Sprachgebrauch wurde es schon in den 1730er-Jahren in Zedlers Lexikon beschrieben, unter anderem als Reinigungsmittel und zum Einsalzen von Fleisch.

Aufgrund seiner vielfältigen nützlichen Eigenschaften ist Natron ein unverzichtbarer Hilfsstoff in verschiedenen industriellen Prozessen und Produkten. Es ist als Lebensmittelzusatzstoff unter der Nummer E 500 ii zugelassen und in zahlreichen Fertigprodukten anzutreffen, unter anderem in Waschmitteln, Putzmitteln, Badezusätzen, Badebomben und Zahnpasta sowie in Backpulver und Brausepulver. Natron reduziert den Kalkgehalt in Wasser, löst Fette und Schmutz und vermag schädliche Säuren sowie schlechte Gerüche zu neutralisieren. In Wasser gelöst, wirkt es basisch und reagiert zusammen mit Säuren unter teils heftigem Sprudeln zu anderen Salzen – alles Eigenschaften, die es zu einem idealen Helfer für viele Anwendungen im Haushalt machen.

Sogar im menschlichen Körper spielt Natron eine überlebenswichtige Rolle. Von den Zellen der Magenwand wird unentwegt Natron (genauer: HCO3−-Ionen) gebildet, um überschüssige Magensäure zu neutralisieren und um zu verhindern, dass die Magenwand von der Säure angegriffen wird. Ebenso sind im Darmsekret HCO3−-Ionen enthalten, weil im Darm ein basisches Milieu benötigt wird, um die Nahrung weiter zu zersetzen.

▶  Herstellung und Umweltauswirkungen

Auch heute noch wird Natron natürlich gewonnen – in größeren Mengen in Colorado, einem Bundesstaat im zentralen Teil der USA, wo es unterirdische Vorkommen des Minerals Nahcolith gibt.

Für dessen Gewinnung wird heißes Wasser in Höhlen in knapp 600 Meter Tiefe gepumpt. Darin löst sich das Mineral, und durch Verdampfung und Zentrifugalreinigung wird daraus reines Natron gewonnen. Durch dieses Verfahren können zurzeit bis zu 250.000 Tonnen pro Jahr hergestellt werden. Das Endprodukt wird unter anderem unter der Marke Red Mill Baking Soda vertrieben. Auch der Anbieter Arm & Hammer aus den Vereinigten Staaten gibt an, verstärkt natürlich gewonnenes Natron verwenden zu wollen. Mehr Informationen über den Erwerb von Natron für verschiedene Zwecke erhältst du hier.

Der weltweite Bedarf an Natron und Soda ist jedoch viel größer, als durch dieses Verfahren abgedeckt werden könnte. Dabei spielt die private Nachfrage eine untergeordnete Rolle. Soda ist ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung von Glas und Bestandteil vieler Wasch- und Reinigungsmittel. Natron wird unter anderem industriell bei der Rauchgasreinigung in Kraftwerken und Müllverbrennungsanlagen eingesetzt. Außerdem ist es eine wichtige Komponente in Dialysemischungen.

Das in Europa erhältliche Natron wird überwiegend aus Soda gewonnen, das wiederum beispielsweise im 1860 entwickelten Solvay-Verfahren hergestellt wird. Dabei wird aus Kalk und Kochsalz Soda und in einem weiteren Schritt Natron gewonnen. Der Prozess ist relativ energieintensiv und erfordert große Mengen Wasser. Dennoch ist Natron um einiges umweltfreundlicher als die meisten anderen Produkte, die sich damit ersetzen lassen. Doch auch wenn Natron sehr preiswert erhältlich ist (siehe hier), ist genau wie bei allen anderen Ressourcen ein sparsamer, bewusster Umgang empfehlenswert.

Wie wirkt Natron?

Natron wirkt auf sehr unterschiedliche Weise. Die meisten dieser Wirkungen lassen sich jedoch auf die Reaktion mit verschiedenen Säuren zurückführen.

Demgegenüber gibt es unterschiedlich saure Flüssigkeiten. Kohlensäure ist beispielsweise eine der schwächsten Säuren. Sie schmeckt nicht einmal sauer. Wein und Fruchtsaft schmecken dagegen schon etwas saurer, weil sie Fruchtsäuren enthalten. Essig und Zitronensaft sind bereits so sauer, dass man sie kaum noch „genießen“ kann. Es gibt auch noch wesentlich stärkere Säuren wie zum Beispiel Salzsäure (Bestandteil des Magensaftes), Schwefelsäure und Flusssäure.

Im richtigen Verhältnis miteinander gemischt, heben sich die Wirkungen der Säuren und Basen gegenseitig auf. Beide Substanzen reagieren schäumend unter Bildung von Kohlenstoffdioxid und Wasser. Am Beispiel der Reaktion zwischen Natron und Salzsäure (HCl) in wässriger Lösung lautet die Reaktionsgleichung:

Eine weitverbreitete Meinung lautet: Wenn Basen und Säuren sich neutralisieren, dann seien sie wirkungslos. Das ist jedoch nur bedingt richtig, denn es findet praktisch nie eine vollständige Neutralisation statt. Je nach Rezept sind auch die Reaktionsprodukte (Salze) wiederum erwünschte, wirksame Komponenten der fertigen Mischung. Meistens ist es aber gerade die teils heftig ablaufende Neutralisationsreaktion, die wesentlich zur Reinigungswirkung oder zur Verteilung von Zutaten beiträgt, etwa in sprudelnden Brausetabletten. Bei der Anwendung zur Reinigung wird angestrebt, dass die Gasbläschen des Kohlenstoffdioxids (CO2) unmittelbar am oder im vorhandenen Schmutz entstehen, um ihn so wirkungsvoll „abzusprengen“, etwa beim Abflussreiniger oder beim Scheuerpulver.

Natron eignet sich bestens, um unerwünschte Säuren zu neutralisieren oder ihre Wirkung abzumildern, zum Beispiel bei zu sauren Säften oder bei Konfitüre aus sauren Früchten. Auch die traditionelle Anwendung von Natron bei Sodbrennen basiert auf der Neutralisation der Magensäure.

▶  Thermische Zersetzung

Ab etwa 50 °C beginnt eine thermische Zersetzung, bei der aus Natron das weitaus basischere Soda, Kohlenstoffdioxid und Wasser entstehen. Deshalb ist Natron auch in Feuerlöschpulver enthalten. Im Backpulver sorgt das frei werdende Gas dafür, dass der Teig luftig wird.

Natron kann zu Hause leicht in Soda umgewandelt werden, indem das Pulver auf einem Backblech verteilt und für circa 30 Minuten bei 200 °C erhitzt wird. In manchen der in diesem Buch beschriebenen Rezepte ist die Umwandlung zu Soda gewollt. So wird Natron etwa in kochendes Wasser eingerührt, um eine stärkere Sodalauge zu erhalten. In anderen Rezepten ist die Umwandlung jedoch unerwünscht, etwa beim selbst gemachten Deo, weil das Soda die Haut reizen könnte, und es sollte genau darauf geachtet werden, die Temperaturgrenzen einzuhalten.

▶  Hilft bei der Reinigung

Fettige Verschmutzungen in Haushalt und Wohnung lassen sich mit Natron gut beseitigen, denn auch Fette bestehen, genau genommen, aus organischen Säuren, den Fettsäuren. In Verbindung mit Natron entstehen daraus Natriumsalze, die als Tenside bezeichnet werden. Das sind waschaktive Substanzen, wie sie auch in Waschmitteln und Spülmitteln verwendet werden – es entsteht praktisch Seife! Die Tenside bewirken, dass sich weitere Fettmoleküle im Wasser lösen können.

Hinweis: Natron oder Soda reichen allein nicht aus, um Kalkablagerungen auf chemischem Wege zu lösen. Hier hilft dann alternativ oder zusätzlich ein säurehaltiger Reiniger, zum Beispiel Essig oder Zitronensäure. Als effektives Scheuermittel ist Natron aber durchaus in der Lage, Kalkrückstände und Wasserflecken zu beseitigen.

▶  Natron zur Wasserenthärtung

Wenn Natron in hartem Wasser aufgelöst wird, reagiert es mit den enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen: Sie werden als Carbonate ausgefällt. So trägt Natron beispielsweise in selbst gemachtem Waschpulver dazu bei, das Wasser zu enthärten und die Waschmaschine sowie die Fasern der Wäsche vor Kalkablagerungen zu schützen. Die wasserunlöslichen Carbonate sinken in der Maschine zu Boden und werden mit dem Waschwasser abgepumpt.

▶  Antibakterielle Wirkung

In vielen selbst gemachten Körperpflegeprodukten ist ein basischer pH-Wert willkommen, weil die meisten schädlichen Bakterien ein saures Milieu bevorzugen und in einer basischen Umgebung schlechter oder gar nicht überleben können. So reduziert das Natron zum Beispiel in hausgemachten Deodorants die Vermehrung von Bakterien, die für den unangenehmen Schweißgeruch verantwortlich sind.

▶  Neutralisiert Gerüche

Unangenehme Gerüche werden oft von Säuren verursacht. Dabei handelt es sich meist um organische Säuren wie zum Beispiel Essigsäure oder Buttersäure. Da Natron die Säuren neutralisiert, verschwinden auch die Gerüche, denn die entstehenden Salze und das Wasser sind geruchlos. Zudem führt der basische pH-Wert von 8 bis 8,5 dazu, dass nur noch wenig Schwefelwasserstoff (verantwortlich für den typischen Geruch nach faulen Eiern) und Ammoniak entstehen.

Diese Effekte sind zum Beispiel beim selbst gemachten Deodorant, beim Geschirrspülerdeo oder beim Sauberhalten von Fäkalientanks hilfreich.

▶  Physikalische Wirkung

Grobkörniges Natron regt in Peelings die Durchblutung an und dient je nach Körnung sogar als Schleifmittel, etwa in selbst gemachtem Scheuerpulver. Bei Rezepten wie dem Deopuder oder selbst gemachtem Zahnputzpulver ist diese Wirkung eher unerwünscht. Deswegen sollte hierfür nur sehr feines Natronpuder verwendet werden.

Verwechslungsgefahr

Ein Problem im Umgang mit Natron ist, dass es unter verschiedenen Namen erhältlich ist, die sich je nach Sprache sogar teilweise widersprechen. Natron aus dem Handel sollte als Natron, Speisenatron, Natriumhydrogencarbonat oder Natriumbicarbonat gekennzeichnet sein. Die europäische Zulassungsnummer (E-Nummer) für Natron als Lebensmittelzusatzstoff lautet E 500 ii.

Im englischen Sprachgebrauch werden dagegen die Begriffe Baking Soda oder Bread Soda verwendet, nicht zu verwechseln mit dem hierzulande erhältlichen Backpulver.

In russischen Supermärkten ist häufig Natron in kleinen Kartons anzutreffen, die mit сода (Kyrillisch für Soda) beschriftet sind. Meist handelt es sich dabei um Natriumhydrogencarbonat bzw. Natron, wie dem Kleingedruckten zu entnehmen ist.

Die ähnliche Substanz Natriumcarbonat, auch Soda, calciniertes Soda, (einfach) kohlensaures Natron, reines Soda oder Waschsoda genannt, sollte nicht mit Natron verwechselt werden. Soda trägt die E-Nummer E 500 i. Darüber hinaus gibt es die E-Nummer E 500 als Sammelbezeichnung für Natriumcarbonate, die häufig missverständlich verwendet wird und so zu Verwechslungen führt.

Auf keinen Fall sollte Natron mit Natriumhydroxid, dem sogenannten Ätznatron (NaOH), verwechselt werden. Natriumhydroxid bildet zusammen mit Wasser eine stark ätzende Lauge und kann zu schweren Verätzungen und Augenschäden führen.

Natron oder Soda – Unterschiede erklärt

Da sich Natron und Soda sehr ähnlich sind, in natürlichen Vorkommen oft gemeinsam auftreten und auch eine lange gemeinsame Geschichte in verschiedenen Kulturen und Sprachräumen haben, kommt es immer wieder zu Verwechslungen.

Um nur ein Beispiel zu nennen: In Deutschland darf kohlensäurehaltiges Tafelwasser nur dann Sodawasser genannt werden, wenn es mindestens 570 Milligramm Natron enthält. In Österreich genügt es dagegen, wenn das Wasser Kohlensäure enthält, um den Namen Sodawasser zu verdienen.

In Haushalt, Körperpflege und Gesundheit zeigt sich jedoch schnell, wie verschieden beide Substanzen sind. Beide Produkte sind unentbehrlich im ökologischen Haushalt, können jedoch nicht uneingeschränkt gegeneinander ausgetauscht werden.

Soda ist meist als feines weißes Pulver erhältlich (wasserfreies Natriumcarbonat bzw. kalziniertes Soda, Na2CO3), dem Natron sehr ähnlich. In Österreich wird es häufig auch als Kristallsoda verkauft (Natriumcarbonat-Dekahydrat, Na2CO3 ū 10 H2O), in dem das Soda mit Wassermolekülen verbunden ist.

Soda reagiert sehr viel stärker und ist basischer als Natron. Eine gesättigte Sodalösung hat einen pH-Wert von über 11. Daher ist es für hartnäckige Reinigungsaufgaben meist besser geeignet. Für die körpernahe und innere Anwendung ist es dagegen weniger ratsam. Es ist auch als Gefahrstoff gekennzeichnet und sollte umsichtig gehandhabt werden. Weil das trockene Pulver leicht staubt, ist besondere Vorsicht geboten, denn es kann die Haut, Augen und Atemwege reizen. Vermeide das Einatmen, den Augenkontakt und übermäßigen Hautkontakt.

 NatronSodaChemischer NameNatriumhydrogencarbonatNatriumcarbonatAndere NamenBacksoda, Speisesoda, Speisenatron, Natriumbicarbonat, Sodiumbicarbonat, doppeltkohlensaures Natron, englisch: Baking Soda, Bread SodaSoda, calciniertes Soda, (einfach) kohlensaures Natron, reines Soda, Waschsoda, englisch: Washing SodaFormelNaHCO3Na2CO3E-NummerE 500 iiE 500 iAnwendungen körpernahinnerlich und äußerlich zahlreiche Anwendungennein (bis auf wenige Ausnahmen)HaushaltReiniger, mildes Waschmittel, Scheuermittel, als Fleckentferner, zum Entsäuern von Lebensmitteln, zum Neutralisieren von GerüchenReiniger, Waschmittel, zur Wasserenthärtung und Desinfektion

Natron kaufen

Natron ist in fast jedem Supermarkt zu finden. Die kleinen Tüten aus der Backabteilung, direkt neben dem Backpulver, reichen für viele Anwendungen vollkommen aus. Auch in der Drogerie oder Apotheke ist Natron erhältlich. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Marke ist Kaiser-Natron, daneben gibt es aber immer mehr andere Anbieter. Ob auf der Verpackung mit vegan, glutenfrei oder ohne Gentechnik geworben wird, macht keinen Unterschied, denn diese Attribute treffen auf Natron grundsätzlich zu.

Größere Unterschiede bestehen bei der Qualität der verfügbaren Produkte. Achte beim Kauf von Natron nach Möglichkeit auf den Hinweis zur Lebensmittelqualität und sei bei größeren Mengen besonders aufmerksam, denn immer wieder finden sich Produkte, die schlecht oder sogar falsch ausgezeichnet sind, und es kommt zu Verwechslungen mit dem basischeren Soda oder sogar dem stark ätzenden Natriumhydroxid.

Wenn du allerdings dein Waschmittel, deinen Haushaltsreiniger oder dein Deodorant selber machen möchtest, lohnt sich der Kauf größerer Abpackungen mit einem im Vergleich deutlich geringeren Kilopreis. Größere Mengen zum Selbstabfüllen gibt es in einigen Apotheken und vielen Unverpacktläden. Eine aktuelle Übersicht der Läden findest du unter:

zerowastemap.org

Es gibt auch einige Anbieter, die sich auf den Versand von Natron in verschiedenen Größen spezialisiert haben. In Abpackungen von einem bis zu 25 Kilogramm ist es ab circa 1,50 bis 2,50ū€/kg erhältlich. Weitere, aktualisierte Informationen zu Mengen, Preisen und Verpackungsmaterial findest du auf unserer Webseite:

smarticular.net/natron-online-bestellen-worauf-achten-und-was-kostet-es

Falls du für die innerliche Anwendung auf ein natürlich gewonnenes Produkt zurückgreifen möchtest, ist es auch möglich, amerikanische Produkte aus natürlichen Lagerstätten online zu bestellen, zum Beispiel unter den Marken Bob’s Red Mill und Arm & Hammer.

Beachte jedoch, dass Produktion und Versand hohe Energiekosten verursachen und die Preise entsprechend hoch sind. Die meisten Produkte, die du hierzulande im Handel erhältst, werden in Europa oder sogar in Deutschland hergestellt.

Kleines Lexikon der Zutaten

Neben Natron kommen einige weitere Zutaten besonders oft in diesem Buch vor, die auf den folgenden Seiten ausführlicher beschrieben werden.

Essig, Apfelessig

Essig, insbesondere naturtrüber Apfelessig, enthält über 90 gesunde Inhaltsstoffe, die positiv auf den Organismus wirken. Die im Handel unter der Bezeichnung Tafelessig erhältlichen Produkte enthalten etwa fünf Prozent Essigsäure, was für Anwendungen in der Körperpflege völlig ausreichend ist. Höhere Säurekonzentrationen, zum Beispiel in der Essigessenz, sind dagegen in den meisten Fällen nicht empfehlenswert, weil es schnell zu einer schädlichen Überdosierung kommen kann. Wie du deinen eigenen Fruchtessig aus Obstresten herstellen kannst, erfährst du auf unserer Webseite:

smarticular.net/apfelessig

Kernseife

Seifen sind, chemisch gesehen, die Salze der Fettsäuren und entstehen durch die sogenannte Verseifung von Fetten mit einer Natrium- oder Kaliumlauge. Als natürliche Tenside sind sie in der Lage, Fette und Wasser miteinander zu verbinden, und eignen sich gut für die Reinigung. Reine Kernseife enthält, anders als

Naturseifen, keinen Fettüberschuss, ist frei von Duft- und Farbstoffen und meist hart sowie leicht porös.

Xylitol (auch Xylit, Xucker bzw. Birkenzucker)

Die Zuckeralternative Xylitol wird von den Bakterien im Mund nicht verstoffwechselt, was die Entstehung von Säuren effektiv verhindert. Zahlreichen Studien zufolge hilft die regelmäßige Aufnahme von Xylitol dabei, Karies zu vermeiden und dieser Krankheit vorzubeugen. Diese Eigenschaft und sein mild-süßer Geschmack machen Xylitol zu einer idealen Zutat für selbst gemachte Zahncremes und Mundspülungen.

Ätherische Öle

Anders als der Name vermuten lässt, sind naturreine ätherische Öle keine Fette, sondern flüchtige, hochkonzentrierte Pflanzenextrakte mit vielfältigen Eigenschaften. Sie enthalten Pflanzenwirkstoffe in großer Zahl, deren genaue Zusammensetzung und Wirkung teilweise noch nicht vollständig erforscht ist. Ihre vielfältigen Eigenschaften und ihr Duft machen sie zu idealen Zutaten für selbst gemachte Pflegeprodukte. Sie wirken unter anderem antibakteriell, antiviral, antifungal und teilweise auch zusammenziehend, wodurch sie den Schweißfluss hemmen können.

Hinweis: Sogenannte Aroma- oder Duftöle können leicht mit naturreinen ätherischen Ölen verwechselt werden. Sie sind jedoch in der Regel synthetischen Ursprungs und besitzen weniger oder gar keine heilsamen oder pflegenden Eigenschaften.

Auch zum Beduften der eigenen Kreationen sind ätherische Öle hilfreich. Für einen eher weiblichen Duft, zum Beispiel in selbst gemachtem Deo, sind Muskatellersalbei, Lavendel, Minze, Nanaminze, Zitrusdüfte oder Vanille sehr gut geeignet. Bevorzugst du einen besonders männlichen Duft, dann verwende Zeder, Zypresse, Sandelholz oder Patchouli.

Da es sich um hochkonzentrierte Stoffe handelt, können bei manchen Menschen sowie bei falscher Handhabung allergische Reaktionen auftreten. Verwende die Öle sparsam und ausreichend verdünnt, wie beim jeweiligen Rezept angegeben. Bevor du ein Öl für deine Produkte verwendest, führe diesen einfachen Allergietest durch:

Einen Tropfen des ätherischen Öls auf einige Tropfen Pflanzenöl geben und verrühren.

Davon etwas in die Armbeuge oder eine unauffällige Hautpartie streichen.

Zeigt sich auf der Haut innerhalb von 24 Stunden keine Reaktion, Rötung o. Ä., liegt wahrscheinlich keine Allergie vor.

Achtung: Epileptiker, Schwangere und Mütter in der Stillzeit sollten die Anwendung ätherischer Öle mit einem Arzt, Heilpraktiker oder ihrer Hebamme besprechen. Ätherische Öle bei Kindern zu benutzen, ist nur in wenigen Fällen ratsam und sollte ebenfalls nur nach Rücksprache mit einer fachkundigen Person erfolgen.

smarticular.net/aetherische-oele

Haltbarkeit selbst gemachter Produkte

Die wohl häufigste Frage, die uns gestellt wird, lautet: „Wie lange ist das haltbar?“

Die Frage lässt sich pauschal nur schwierig beantworten. Vorweg: Es ist ganz natürlich, dass hausgemachte Alternativen nicht so lange haltbar sind wie konventionelle Produkte aus dem Handel. Bei den Rezepturen verzichten wir ja ganz bewusst auf synthetische oder vermeidbare Zusätze und Konservierungsmittel. Insbesondere bei Pflegeprodukten tragen naturbelassene Inhaltsstoffe zur besonderen Wirksamkeit und auch dem einzigartigen Charakter der eigenen Kreationen bei. Sie sind aber auch ein Grund für kürzere Haltbarkeit. Zudem herrschen im Haushalt nicht die gleichen sterilen Bedingungen wie in der Massenproduktion.

Umso wichtiger ist es, dass selbst gemachte Lebensmittel, Haushalts- und Pflegeprodukte nicht vor Verbrauch verderben und letztendlich in der Mülltonne landen. Genauso wichtig ist es, keimbelastete Produkte nicht mehr zu verwenden, da sie sonst mehr schaden als nutzen. Falls du in einem deiner Produkte Schimmel, Verfärbungen oder andere Anzeichen von Verunreinigung entdeckst, solltest du es vorsorglich entsorgen.