Das Pony-Café, Band 2: Chili, Schote und jede Menge Chaos - Judith Allert - E-Book

Das Pony-Café, Band 2: Chili, Schote und jede Menge Chaos E-Book

Judith Allert

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Alle lieben das Pony-Café! Denn neben herrlich duftendem Gebäck gibt es auch immer jede Menge Action: Die beiden Mäuse Chili und Schote entkommen nur um Schnurrhaaresbreite der mürrischen Mieze Bertram, und wenn Zwergpony Einstein beim Bedienen hilft, geht so mancher Teller zu Bruch. Überhaupt hat Einstein einen ganz schönen Dickkopf. Eines Morgens will er Alma unbedingt zur Schule begleiten ... Alma, ihre Eltern und Zwergpony Einstein gründen das tollste Café der Welt: ein Kuchenparadies für Mensch und Tier. Naschkatzen, Plappermäuler und schüchterne Kaninchen – bei ihnen sind alle herzlich willkommen und erleben die süßesten Abenteuer Weitere Titel der Reihe "Das Pony-Café": Band 1: Schokotörtchen zum Frühstück Band 2: Chili, Schote und jede Menge Chaos Band 3: Ein Schnabel voll Glück Band 4: Der frechste Gast der Welt Band 5: Eine Fee im Kuchenparadies Band 6: Klassenfahrt auf den Bauernhof

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 89

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Als Ravensburger E-Book erschienen 2017 Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH © 2017 Ravensburger Verlag GmbH Text © Judith Allert

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel – Miniprofessor Einstein

2. Kapitel – Spinnentörtchen mit Sauerkraut

3. Kapitel – Ein Pony im Pausenhof

4. Kapitel – Senfkuchen mit Schokosoße

5. Kapitel – Wenn Nilpferde schweben

6. Kapitel – Mister Glitzer

7. Kapitel – Eine gegen alle

8. Kapitel – Einsteins Geheimnis

9. Kapitel – Zoff im Klassenzimmer

10. Kapitel – Scherben bringen Glück, oder?

11. Kapitel – Das beste Gegenmittel

12. Kapitel – Alle für einen

13. Kapitel – Eine verräterische Verpackung

1. Kapitel

– Miniprofessor Einstein

Miniprofessor Einstein

„Einstein, sitz!“ Ich wedelte mit einem Karotten-Hafer-Törtchen vor der Schnauze des Professors herum. Miniprofessor, genauer gesagt. Denn Einstein ist ja nicht mal so hoch wie unser Küchentisch.

Natürlich meine ich nicht diesen zottelgrauhaarigen Wissenschaftler namens Einstein. Den, der auf diesem superbekannten Poster immer die Zunge rausstreckt. Ich meine unseren Einstein. Der ist mindestens genauso schlau wie der echte. Zottelhaare hat er auch, aber dunkelbraune. Und die flauscheweichste Schnauze der Welt. Außerdem einen Schweif, mit dem er prima Fliegen wegwedeln kann, und vier Beine mit vier Hufen dran.

Man kann ihm richtig viel beibringen. Zumindest, wenn man ein paar von Papas Pony-Törtchen dabeihat. Und weil meine Freundin Elli und ich davon gerade einen ganzen Stapel hatten, versuchte ich es eben auch mit „Sitz!“.

„Pffff!“, schnaubte Einstein allerdings nur, anstatt seinen runden Po auf den Boden plumpsen zu lassen. Er reckte und streckte sich lieber nach dem Törtchen. Vergeblich. So schnell wurde aus einem kleinen Shetlandpony nun mal keine Giraffe.

„Guck, so geht Sitz!“ Ich wollte es ihm vormachen, kippte dabei jedoch nach hinten und landete mit meinem Allerwertesten auf dem Hinterhofpflaster. Autsch!

„He, du gieriges Schleckermaul! Stopp!“, rief ich, ehe ich mich wieder aufgerappelt hatte. Aber zu spät. Der Professor hatte mir schon das Törtchen aus der Hand geschnappt. Elli kicherte vor sich hin und ich konnte Einstein natürlich auch nicht lange böse sein.

Weil er jetzt endgültig keine Lust mehr auf Kunststückchen hatte, machten wir damit weiter, ihn von vorne bis hinten zu striegeln. Dank Papas Pony-Törtchen klappte das, ohne dass er dabei an die Decke ging. Ein paar Tage zuvor war Einstein schon beim Anblick der Bürste durchgedreht. Warum auch immer, er hatte etwas gegen Waschen. Ach, und gegen Spiegel. Und große Kameras mochte er auch nicht.

„He, ihr, ’tschuldigung, ich will zum Pony-Café. Bin ich hier richtig?“

Erst jetzt merkten wir, dass jemand in den Hinterhof gekommen war. Ein junger Typ mit knallroten Strubbelhaaren. Neben sich hatte er einen Hund. Einen riesigen!

„Pony-Café? Nee, wieso? Oder siehst du hier irgendwo ein Pony?“, fragte Elli mit ernstem Blick.

„He!“, flüsterte ich und verpasste meiner Freundin einen Knuff.

Nur weil der Typ die gleiche Haarfarbe wie Pippi Langstrumpf hatte, musste er nicht unbedingt genauso lustig drauf sein.

Er ging neben seinem Hund in die Hocke, der ihm mit seiner meterlangen Zunge übers Ohr schleckte.

„Versteh schon, blöde Frage“, sagte der Typ mit einem Grinsen.

„Na ja, so blöd nun auch wieder nicht“, meinte ich. „Aber das Café macht erst in einer Stunde auf.“

„Echt? Wie schade!“

In dem Moment schaute Papa aus einem der Café-Fenster. „Also, ich habe zufällig gerade ein Probeblech Hunde-Törtchen gebacken – mit magenfreundlichen Kräutern und Banane. Und für den Herrn hätte ich frischen Kaffee und Blaubeer-Vanille-Kuchen.“

„Ey, super! Komm, Schlotti!“ Seite an Seite trabten die beiden Gäste Richtung Café.

„Wau, woff, woff!“, erklang es da. Und das in einem ziemlich piepsigen Tonfall.

„Morti! Mit dem Riesenwauwau kannst du dich doch nicht anlegen“, sagte Elli, als ein winziges Fellbündel an ihr vorbeistürmte. Denn Morti war ein Yorkshire-Terrier-Mix, kaum größer als mein linker Schuh (oder auch der rechte).

„Na ja, er denkt nun mal, er wär’ ein Riese.“ Mortis Herrchen kam mit einem breiten Grinsen auf uns zu. Er hieß Motte und war tatsächlich ein Riese. Breit wie ein Schrank und auch fast so hoch wie einer. Dafür hatte er das Gemüt eines Lämmchens. „So, hab ich was von Kuchen gehört?“

Motte folgte Morti, dem Pippo Langstrumpf – wie ich den Rothaarigen in Gedanken nannte – und Schlotti ins Café. Und weil Elli und ich grundsätzlich nichts gegen Probemampfen hatten, eilten auch wir hinterher.

„Seit Tagen geht das jetzt schon so mit den Überraschungsgästen. Als ob der Duft der Kuchen durch die ganze Stadt ziehen würde“, wunderte sich Herr Wunderlich. Der wohnte genau wie Motte in unserem Rapunzelhaus. Seit meine Eltern das Café im Erdgeschoss übernommen hatten, saß er täglich stundenlang mit seinem Notizblock in seiner Lieblingsecke, um sich Geschichten auszudenken – auch außerhalb der Öffnungszeiten. Das war nämlich sein Beruf: Er war Schriftsteller. Neben Papa und Herrn Wunderlich war noch meine Mama im Café. Die … Moment mal! Vielleicht sollte ich hier einfach mal einen Stopp einlegen und erklären, wer im Rapunzelhaus alles wohnt. Sind ja doch eine ganze Menge Leute!

Also, über dem Café wohnen Papa, Mama und ich. Darüber ist Frau Stock mit ihrem Kater Bertram. Das heißt, seit ein paar Tagen ist der gar nicht mehr so viel in der Wohnung, aber das ist eine andere Geschichte.

Im dritten Stock wohnt Elli mit ihrer Mama. Die hat einen eigenen Friseurladen, der ist auch nur ein paar Häuser weiter. Das erklärt, warum Elli immer so verrückte Frisuren hat. Fast jeden Tag eine andere. Heute war es ein hoher Dutt mit einem Blumenkranz drum herum (den hatte Einstein gleich anknabbern wollen).

Natürlich hat Elli auch einen Papa. Der lebt auch nicht weit weg in einer anderen Ecke der Stadt – bei seiner neuen Freundin. Gerade sind die beiden auf Weltreise und Elli meint, das sei gut so. Die neue Freundin findet sie nämlich nur so lala.

Eins drüber haust Herr Wunderlich, unser Haus- und Hinterhof-Dichter (der hat zwar auch einen Vornamen, aber den merkt sich nie jemand). Dann kommen Motte und Morti.

Über seiner Wohnung, also ganz oben, ist der Dachboden, aber der steht leer. Bis auf ein paar ausgesonderte Möbel inklusive Spinnweben und Staubflusen. In jeder Etage des Hauses ist bloß eine Wohnung, weil das Rapunzelhaus total schmal ist – wie der Turm aus dem Märchen eben.

So, jetzt aber zurück ins Pony-Café. Zu Papas Törtchen und dem, was ich eigentlich erzählen will.

„Die Kuchen sind ja auch ‘ne Wucht!“, sagte Motte als Nächstes und steckte sich eine große Gabel voll in den Mund.

Schlotti hatte schon vier Törtchen verputzt. Aber in so einen Hund passten vermutlich fünfzig. Während Morti vor ihm herumhüpfte und ihn zum Spielen aufforderte, mampfte der Riesenwauwau gemütlich weiter.

Einstein war ausnahmsweise mal satt und hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Ohrenwackelnd schaute er dem Geschehen zu.

„Alle reden von diesem neuen Café hier“, erklärte Pippo Langstrumpf schmatzend, mit Puderzucker auf der Nase. „Aber kein Wunder. Das ist so super hier! Und sonst ist ja oft Hundeverbot.“

Papa grinste selig vor sich hin. „Das Wohl der Gäste ist uns das Wichtigste! Egal, wie viele Beine sie haben.“

„Ein Glück, dass Einstein die Einweihungsparty gestürmt hat, sonst hättest du ja nie Tiertörtchen gebacken“, sagte ich.

„Wie jetzt?“, hakte Pippo nach.

„Willst du die ganze Geschichte hören?“, fragte ich.

Pippo nickte. „Klaro!“

Mama schaute von ihrem Pinsel auf, mit dem sie einen Stapel Trinknäpfe für alle möglichen Tiere mit bunten Pfotenabdrücken bemalte.

„Na, dann machen Sie sich’s mal gemütlich“, sagte sie. „Das kann eine Weile dauern.“ Und Elli und ich erzählten.

2. Kapitel

– Spinnentörtchen mit Sauerkraut

Spinnentörtchen mit Sauerkraut

Es hatte alles damit begonnen, dass Einstein plötzlich im Hinterhof stand, kurz nachdem ich mit Papa und Mama aus unserem Dorf hier ins Rapunzelhaus gezogen war. Erst hatte ich den Professor heimlich im Schuppen versteckt. Aber Elli hat gleich gemerkt, dass ich ihr etwas vormachte. Da dachte ich ja noch, sie wäre eine besserwisserische Großstadt-Tussi. Doch von wegen! Sie hat mir sofort dabei geholfen, Einstein vor den Erwachsenen geheim zu halten. Das ging natürlich nicht lange gut. Denn sooo klein, dass man ihn einfach übersieht, ist Einstein eben doch nicht. Außerdem hat er Unmengen Unsinn im Kopf. Aber zum Glück waren alle anderen im Rapunzelhaus gleich in Einstein verknallt, und Herr Wunderlich und Motte haben Mama und Papa ratzfatz überredet, dass er erst mal bleiben durfte.

Nun ja, und damit ging der Kuddelmuddel so richtig los. Selbst die Fußgängerzone hat Einstein aufgemischt. Und das offizielle Probemampfen im Café, bei dem die ganze Nachbarschaft mitsamt der Presse versammelt war, ist dank Einstein etwas anders abgelaufen als geplant. Seinetwegen ist dann auch noch Bertram ausgebüxt. Bertram, der kränkliche und mürrische Kater der ebenso miesepetrigen Frau Stock.

Da waren alle durch den Wind. Besonders Frau Stock. Aber dann haben wir Bertram in Einsteins Schuppen gefunden – mitsamt einer hübschen Katzendame. Bertram war nämlich gar nicht krank. Der arme Kerl wollte einfach nur mal raus aus der stickigen Wohnung und das Leben genießen.

Tja, und nachdem Einstein das Probemampfen, also die Einweihungsparty, gestürmt hatte, schrieb die Presse einen begeisterten Bericht über unser Pony-Café und Einstein als Café-Maskottchen.

So hat unser Café seinen Namen bekommen. Aber nicht nur das: Der Artikel brachte Papa auch auf die fantastische Idee, das Café zu einem Törtchenparadies für Mensch und Tier zu machen. Natürlich bekam Einstein das erste vierbeinermagenfreundliche Törtchen – als Belohnung.

„Also, das war jetzt eine sehr, sehr kurze Kurzform“, sagte Elli.

„Die ganze Geschichte würde ein komplettes Buch füllen!“, sagte Herr Wunderlich.

„Das würde ich sofort lesen.“ Pippo grinste. „Aber wo kommt Einstein eigentlich her? Hat er keine Besitzer, die ihn suchen?“

Elli zuckte mit den Schultern. „Nieman vermisst ihn. Dabei haben wir überall Bescheid gesagt.“

„Und jetzt ist er unser Pony!“, machte ich schnell klar.

Da sah mich Papa ernst an. „Almalein, du weißt aber schon: Wenn sich doch noch jemand meldet …“

Pippo kratzte sich mit dem Ende der Kuchengabel an der Nase und sah zu Einstein rüber, der nur müde blinzelte. „Ein Pony, das sich total entspannt aufs Sofa fläzt? Einstein muss mal in einer Wohnung gelebt haben. Oder es ist ein Trick – ein Zirkustrick!“

„Einstein und Zirkus? Der kann doch nicht mal Sitz!“, protestierte ich.

Woraufhin Einstein sich sofort aufrappelte und mit dem Po auf dem Polster thronte.

„Außer auf der Couch jedenfalls. Aber nur, weil es so bequem ist“, sagte ich hastig.

Ich war sehr froh, dass in dem Moment die Tür aufging und Nala und Jakob hereinkamen. Denn den Gedanken an Einsteins Besitzer hatte ich mit einer Superrakete in den Weltraum geschossen. Und von dort sollte ihn bitte niemand zurückholen!