0,00 €
Rebell der Freiheit
Wales 1263: Für den achtzehnjährigen Tudur gibt es nichts anderes als den Kampf für sein Land und die Freiheit seines Volkes. Sein ganzes Leben bereitete er sich darauf vor, seinem Vater nachzufolgen und dem Fürsten Llewelyn als Seneschall zu dienen. Doch eine Schlacht gegen England zerstört all seine Pläne. Als sein Fürst dann auch noch ein Bündnis mit dem Feind schließt und eine Normannin zur Frau nehmen will, soll ausgerechnet Tudur die zukünftige Braut davon überzeugen, nach Wales zu kommen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 58
Veröffentlichungsjahr: 2025
Rebell der Freiheit
Wales 1263: Für den achtzehnjährigen Tudur gibt es nichts anderes als den Kampf für sein Land und die Freiheit seines Volkes. Sein ganzes Leben bereitete er sich darauf vor, seinem Vater nachzufolgen und dem Fürsten Llewelyn als Seneschall zu dienen. Doch eine Schlacht gegen England zerstört all seine Pläne. Als sein Fürst dann auch noch ein Bündnis mit dem Feind schließt und eine Normannin zur Frau nehmen will, soll ausgerechnet Tudur die zukünftige Braut davon überzeugen, nach Wales zu kommen.
Sabrina Qunaj wuchs in einer Kleinstadt in der Steiermark auf. Nach der Matura an der Handelsakademie arbeitete sie in einem internationalen College ehe sie das Schreiben zum Beruf machte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Steiermark und hat bereits mehrere erfolgreiche historische Romane veröffentlicht.
Einmal im Monat informieren wir Sie über
die besten Neuerscheinungen aus unserem vielfältigen ProgrammLesungen und Veranstaltungen rund um unsere BücherNeuigkeiten über unsere AutorenVideos, Lese- und Hörprobenattraktive Gewinnspiele, Aktionen und vieles mehrFolgen Sie uns auf Facebook, um stets aktuelle Informationen über uns und unsere Autoren zu erhalten:
https://www.facebook.com/aufbau.verlag
Registrieren Sie sich jetzt unter:
http://www.aufbau-verlage.de/newsletter
Unter allen Neu-Anmeldungen verlosen wir
jeden Monat ein Novitäten-Buchpaket!
Sabrina Qunaj
Das Schicksal der Drachenkrone
Historischer Roman
Cover
Titel
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Titelinformationen
Informationen zum Buch
Newsletter
Abergavenny, Südostwales
April 1263
Penmynydd, Anglesey, Nordwestwales
Mai 1263
Abergwyngregyn, Gwynedd, Nordwales,
Juni 1263
Impressum
Rache. Bald schon würde er Rache üben, und das Wissen darum verlieh ihm Kraft. Seit zweihundert Jahren versuchten die Freinc sein Land zu erobern, plünderten, brandschatzten, mordeten. Seit zweihundert Jahren hielt sein Volk dagegen. Sie waren Briten, dies war ihre Heimat, und sie würden weiter Widerstand leisten. Ungebrochen, wie seit jeher.
Sein Volk hatte die Römer überlebt. Und es hatte die Angeln und Sachsen überlebt, die übers Meer gekommen waren, um die Insel mit dem fruchtbaren Land für sich zu beanspruchen. Die Briten waren in den Westen zurückgedrängt worden, aber die schroffen Hügel, dichten Wälder und tapferen Herzen vergangener Helden hatten sein Volk vor dem Untergang bewahrt. Den Angelsachsen war es nicht gelungen, weiter vorzustoßen und so hatten sie einen Wall von Nord nach Süd errichtet und alles östlich davon England genannt und alles westlich davon Wales – Land der Fremden. Und sein Volk der Briten nannten sie Waliser – Fremde. Jahrhunderte waren vergangen, in denen sich sowohl Angelsachsen wie Briten gegen die Wikinger hatten erwehren müssen, und dann hatte ein neuer Feind seinen Kopf geregt. Die Freinc aus Frankreich. Oder Normannen, wie sie sich nannten. Sie hatten den Thron Englands für sich beansprucht und die Angelsachsen in nur einer alles entscheidenden Schlacht geschlagen. Und dann hatte sich ihr gieriges Auge auf Wales gerichtet. Nur waren die Briten keine Angelsachsen. Sie hielten seit zweihundert Jahren stand. Nein, mehr noch. Und jetzt, jetzt nahmen sie sich alles zurück, was die Freinc ihnen genommen hatten.
Tudur blickte zwischen den Bäumen hinunter auf das feindliche Heer und lächelte. Angst war ihm mit seinen achtzehn Jahren fremd. Er wusste, wofür er kämpfte, für sein Land, seine Freiheit und für das ganze britische Volk, das zu viel geblutet hatte. Seit er zwölf Jahre alt war, tat er kaum etwas anderes. Dies war nicht sein erster Krieg.
Der Feind bewegte sich ahnungslos über die Waldstraße am Fuße des Hangs. Zuerst die Reiter in ihren Ringpanzern und mit den schweren, kräftigen Rössern. Gefolgt von simplen Fußsoldaten und Bogenschützen. Sogar ein paar Männer mit Armbrüsten waren unter ihnen. Eine Waffe, die zwar enorme Durchschlagskraft hatte, aber zu viel Zeit erforderte, um nachgeladen zu werden in einer Schlacht. Aber der Feind war ja auch nicht auf dem Weg in eine Schlacht, sondern zu einer Burg, um diese zu verstärken. Um die Belagerung von Tudurs Vater zu zerschlagen, der als Seneschall dem Fürsten von ganz Wales diente. Diese Burg mussten sie dem Feind noch nehmen und ihnen damit einen schmerzhaften Stich versetzen. Alles, was sie dazu tun mussten, war zu verhindern, dass die Verstärkung aus England jemals ankam. Diese Aufgabe war Tudur zugefallen. Sein Vater vertraute darauf, dass er und seine Kameraden den nachrückenden Feind aufhielten.
Der entfernte Ruf eines Kuckucks erklang – das Zeichen seines Onkels, der wie vereinbart den Vogel imitierte –, und Tudur stellte seinen Bogen zwischen die Beine. Auf den ersten Blick sah seine Waffe aus wie ein simpler Stab, der ihm vom Boden bis zur Achsel reichte, aber sie war tödlich. Sein Volk war berühmt für die stärksten Bögen der Welt.
Lautlos, genauso wie seine Waffenbrüder, die sich hinter den dicht stehenden Bäumen auf den Hügelflanken beider Straßenseiten versteckten, nahm er eine Flachssehne aus dem Beutel an seiner Hüfte. Er hängte sie in den unteren Wurfarm des Bogens, und spannte ihn dann mit der Kraft, die Jahre dieses Tuns ihm verliehen hatte. Vielen Männern, ja sogar erfahrenen Kriegern, fehlte die Stärke, um einen britischen Bogen zu spannen. Aber obwohl er als Nobler aufgewachsen war und den Umgang mit dem Schwert erlernt hatte, fühlte sich der Bogen als Waffe des einfachen Manns in seinen Händen von klein auf natürlicher an.
Leises Knarzen erklang, aber es könnte auch von den Bäumen stammen, die sich im Wind wiegten. Niemand von den feindlichen Männern dort unten schien besorgt. Niemand hatte die tödliche Falle bemerkt.
Tudur zog einen Pfeil aus dem Beutel an seiner Hüfte und legte ihn an die Sehne. Er führte das gefiederte Ende an sein Gesicht, suchte sein Ziel. Wo war Lord Edward? Welch Triumph wäre es, den Sohn des Königs von England zu vernichten! Wo war der große Edward Longshanks, der seine Turniere in Frankreich verlassen hatte, um ein Heer für seinen schwachen Vater zu führen, um den Fürsten von Wales aufzuhalten, der drauf und dran war, die Freinc für immer zu schlagen.
Er musste vorne bei den Rittern sein, aber in ihren Ringpanzern und mit den Topfhelmen sahen alle gleich aus. Sie trugen keine Waffenröcke, keine Banner, nichts unterschied sie voneinander. Also nahm Tudur einen Armbrustschützen ins Visier. Solch einer sollte es nie bis zur Burg schaffen, denn dort würde er zu einer zerstörerischen Waffe.
Tudur drückte den Bauch des Bogens mit der linken Hand nach vorne, während die rechte weiterhin mit dem Pfeil an seinem Gesicht verharrte. Seine Muskeln spannten sich an, brannten ob des enormen Kraftaufwands.
»St. David!«, erklang dann plötzlich der britische Schlachtruf, ausgestoßen von seinem Onkel, der den Angriff führte.
Langsam atmete Tudur aus und ließ los. Die Sehne schnellte nach vorne, schrammte über den Lederschutz an seinem linken Arm, mit ihr der Pfeil, der genau wie geplant zwischen zwei Ulmen hindurch zischte und den ungerüsteten Armbrustschützen in den Oberkörper traf.