Das Schwarze-Peter-Spiel - Tom Wittgen - E-Book

Das Schwarze-Peter-Spiel E-Book

Tom Wittgen

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Beschreibung

Bernhard Ramsun, über Jahre zuverlässiger Geldfahrer der Westberliner Wach- und Transportgesellschaft »Edmund«, geht ein Geldbeutel mit 820.000 DM verloren. Ehrliche Müllmänner geben ihn ab. Reporter mischen sich ein, ein Artikl erscheint, der Rausschmiß folgt - Ramsun ist ruiniert. Abrupt aus seinem gewohnten bürgerlichen Dasein gerissen, wird er mit der Schattenseite des Lebens konfrontiert. Gegen seinen Willen und ohne sein Verschulden findet er sich jenseits des Gesetzes wieder. Ihm hat man die Schwarze-Peter-Karte zugeschoben. Er gibt sie weiter …

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Seitenzahl: 259

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Impressum

eISBN 978-3-360-50119-6

© 2015 (1983) Verlag Das Neue Berlin, Berlin

Cover: Verlag

Die Bücher des Verlags Das Neue Berlin erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

www.eulenspiegel-verlagsgruppe.de

Tom Wittgen

Das Schwarze-Peter-Spiel

Das Neue Berlin

I

1

»Gewiß kommen die auch zu Ihnen.«

Die Kellnerin flüsterte und stellte die Nachspeise, die Bernhard Ramsun beiseite schob, wieder aufs Tablett.

»Mokka«, sagte Ramsun.

In kurzen Abständen zuckte Blitzlicht durch den Raum. Der Fotograf gab akrobatische Vorstellungen zum besten, um Direktor Kruse aufs Zelluloid zu bannen. Mit kleinen Tricks versuchte die Kellnerin, mit ins Bild zu kommen, doch der Mann mit dem Fotoapparat vereitelte das durch einen warnenden Blick oder eine ärgerliche Handbewegung. Vom Nebentisch aus beobachtete Bernhard Ramsun diese Szenen. Er lächelte verächtlich.

»Warum eigentlich«, fragte der Reporter, »hat sich Ihre Wach- und Transportgesellschaft den Namen Edmund zugelegt?«

»Oh, das hat symbolische Bedeutung«, erklärte Direktor Kruse bereitwillig. »Edmund heißt der Besitz-Schützer. Gäbe es eine treffendere Bezeichnung für ein Unternehmen, das mit rund eintausend Angestellten Beschützerfunktionen übernimmt?«

»Sie beschirmen Personen und ebenso deren Besitz?«

»Ganz recht.«

Direktor Kruse drückte seine Zigarre aus, für Ramsun ein Zeichen, daß er zu einer längeren Rede ansetzte.

Die Serviererin brachte den Mokka. Da ihr Versuch, zusammen mit dem Direktor in einer Illustrierten zu erscheinen, gescheitert war, hatte sie nur noch Augen für Ramsun. Doch der beachtete sie heute noch weniger als sonst. Er nahm die Tasse auf, trank und verfolgte über den Rand hinweg die Gesten seines Chefs, die Miene des Reporters und die Artistik des Fotografen.

»Für Personen- und Objektschutz sind wir ebenso verantwortlich wie für Transporte von Geld- und Sachwerten«, erklärte Kruse. »Vierzig mit Funk ausgerüstete Wagen durchqueren diese Stadt zur Kontrolle von Gebäuden – Privathäusern zumeist«, fuhr er schnell fort, als der Reporter etwas fragen wollte. »Berühmte Persönlichkeiten vertrauen sich uns an. Verlangen Sie keine Indiskretion von mir. Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß wir hochgestellten Personen aus den Sphären der Kunst und Politik Begleitschutz gewähren.«

Wieder öffnete der Reporter den Mund zu einer Frage, doch Direktor Kruse beantwortete sie schon, ehe sie gestellt wurde.

Ramsun setzte die Mokkatasse ab und beobachtete jetzt offen und ungeniert die Szene am Nebentisch. In der Kantine gab es ohnehin keinen Mitarbeiter der Wachgesellschaft mehr, der das nicht getan hätte. Ramsun brachte es jedoch ein wenig überheblicher, herausfordernder zustande. Er verzog einfach den rechten Mundwinkel, nur so viel, daß sein Gesicht nicht zur Grimasse wurde, sondern lächelnd Geringschätzung ausdrückte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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