Das Springende Haus. Unter der Ritterburg - Marikka Pfeiffer - E-Book

Das Springende Haus. Unter der Ritterburg E-Book

Marikka Pfeiffer

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Beschreibung

Ein Haus, das um die Welt springt! Was für ein Abenteuer! Lonnis Nachbarn, die Wendelins, haben das beste Haus überhaupt, denn es springt von einem Ort auf der Welt zum anderen! Doch die kaputte Steuerung wird langsam zum Problem. Vor allem, seit Lonni und Nick wissen, dass Opa Widu und Oma Henni wirklich ihre Hilfe benötigen. Warum bloß hat Opa Widu den Code zu ihrer Rettung in ein Rätsel verpackt? Und sind die Sprünge zur Ritterburg und zu den Niagarafällen ein Versehen - oder doch Absicht? Zum Glück sind Lonni und Nick nicht auf den Kopf gefallen. Denn auch zuhause im Blumenviertel geht es rund. Band 2 der spannenden Serie Mit s/w-Illustrationen von Cathy Ionescu

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Seitenzahl: 88

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Marikka Pfeiffer

Das Springende Haus. Unter der Ritterburg

Mit Illustrationen von Cathy Ionescu

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Lonni, Nick und die Wendelins landen bei einem Haus-Sprung in der Ruine einer Ritterburg. Aus Versehen geraten die Kinder in ein unterirdisches Gängegewirr, und in einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie den Weg zurück finden, bevor das Haus wieder weiterspringt. Außerdem suchen sie fieberhaft nach der zweiten Ziffer für den Code, mit dem sie die verschwundenen Großeltern wiederfinden können. Denn nur Opa Widu kann das Haus reparieren und die Sprünge wieder unter Kontrolle bringen. Und der Akku des Hauses wird immer schwächer! Ob der Sprung zu den Niagarafällen einen Hinweis liefert? Derweil ist ihnen zu Hause die spießige Frau Kiesewetter auf den Fersen, die unbedingt wissen will, was es mit dem Haus der Wendelins auf sich hat.

 

Mit s/w-Illustrationen von Cathy Ionescu

Über Marikka Pfeiffer

Marikka Pfeiffer ist in Berlin aufgewachsen und liebte schon als Kind Geschichten. Sie hat Musikpädagogik und Geschichte studiert und arbeitete mit Kindern und Jugendlichen. Sie spielte mit ihnen Theater, drehte Filme und komponierte Lieder. Heute ist sie freie Autorin und gibt Kurse und Workshops im Freien und Kreativen Schreiben. Marikka Pfeiffer lebt in Potsdam, ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Neben Lachanfällen, Milchkaffee und verwunschenen Gärten liebt sie alte Bibliotheken, Schlösser und vor allem – geheimnisvolle Abenteuer.

 

Cathy Ionescu hat in Münster und Seoul Design mit Schwerpunkt Illustration studiert. Sie lebt in Münster, wo sie als freiberufliche Illustratorin in der Ateliergemeinschaft Hafenstraße 64 arbeitet.

Am liebsten zeichnet sie dicke Ponys und edle Rösser, aber genauso gerne Präriehühner mit Hang zu Marmelade.

Prolog

Der Sturm rüttelte an dem Haus. Er riss es hoch in die Wolken, wirbelte es durch die Luft und spuckte es dann wie einen Kirschkern zurück auf die Erde.

Wumms!

Mit Karacho donnerten die blauen Wände auf den Fels. Die Türme wackelten, ein Fenster klirrte.

In der Diele klammerten sich ein älterer Mann und eine Frau an ein Haltetau und bangten um ihre wertvolle Ausrüstung. Hoffentlich hatte sie die Bruchlandung überlebt! Nicht auszudenken, wenn durch den Aufprall etwas kaputtgegangen wäre. Der Ausgang der Expedition und damit die Rettung des Hauses hingen davon ab!

Aufmerksam begutachteten der Mann und die Frau ihr Gepäck. Auf den ersten Blick schien nichts beschädigt zu sein. Defekte Instrumente würden sie nämlich nicht ersetzen können, denn niemand durfte wissen, wo sie sich befanden und was sie vorhatten!

Doch bevor sie ihre Ausrüstung näher in Augenschein nehmen konnten, musste ein Lager errichtet werden. Die Sonne begann bereits unterzugehen. Rasch schleppten der Mann und die Frau Kiste um Kiste aus der Tür und bauten ihr Zelt auf.

Leider dachten sie nicht daran zu prüfen, ob im Haus alles heil geblieben war. Während sie nun die Zeltseile sicherten, begann das Haus ganz unbemerkt zu wackeln. Und als der Mann seine eigens für Forschungsreisen konstruierte Taschenlampe und das Funkgerät aus der Diele holen wollte, ächzte es wie eine alte Dampflok, rumpelte – und verschwand.

Fassungslos standen der Mann und die Frau auf dem Fels. Noch nie war ihr Haus ohne sie zurückgesprungen! Bei der Landung musste die Steuerung beschädigt worden sein.

Und plötzlich war ihre geheime Mission gefährlicher geworden, als sie je geglaubt hatten. Denn nun standen sie hier, niemand, nicht einmal ihre Familie, wusste, wo sie waren, und ihr Transportmittel, das Haus, war weg!

Zum Glück hatten die beiden ihrem Enkelsohn für den Notfall einen Brief hinterlassen. Er würde das darin enthaltene Rätsel lösen, sie in dieser menschenleeren Einöde finden und abholen. Das war ihre einzige Hoffnung.

Das Abenteuer beginnt

Seit Tagen wartete Lonni darauf, dass ihr neues Springometer ausschlug. Jede Minute starrte sie auf den Anhänger ihrer Kette, nur um das Aufleuchten der drei Farbfelder nicht zu verpassen. Selbst in den Nächten hatte sie kaum geschlafen vor Angst, das Haus ihrer Nachbarn, der Wendelins, könnte ohne sie zum Sprung ansetzen.

Doch das Springometer blieb dunkel.

Dabei wünschte sich Lonni nichts sehnlicher, als beim nächsten Abenteuer wieder dabei zu sein, denn das Haus der Wendelins barg ein Geheimnis: Dank einer ausgeklügelten Technik konnte es auf der ganzen Welt herumspringen.

Lonni hopste von der Schaukel am Apfelbaum und lief durch den Garten. Ihre Kette glänzte in der Sonne. Die Rosen dufteten.

Nach ihrem Umzug ins Blumenviertel hatte Lonni erst befürchtet, dort wäre es todsterbenslangweilig. Aber dann hatte sie Nick kennengelernt und das wundersame Haus seiner Familie.

Lonni kicherte bei der Erinnerung an ihre ersten Sprünge. In Afrika war das Haus von einer Giraffe attackiert worden, und in Hollywood hatte Lonni den Wendelins ordentlich aus der Patsche geholfen. Zum Dank dafür besaß sie jetzt die Kette mit dem Springometer. Seine Farbfelder würden ihr anzeigen, wann sich das Haus zum nächsten Sprung bereit machte, sodass sie dabei sein konnte.

Lonni beäugte den Kettenanhänger.

Nichts.

Er blinkte weder gelb noch orange und schon gar nicht rot.

Lonni ließ den Anhänger los und drehte den Gartenwasserhahn auf. Wo blieb Nick nur? Er wollte doch bloß seine Badehose holen. Die Erfrischungspause unter dem Rasensprenger hatten sie sich wirklich verdient. Es war heiß im Tulpenweg, und den ganzen Vormittag hatten sie nach einem weiteren Oktogon gesucht, um das Rätsel aus dem Notfallbrief zu lösen. Bei ihnen hatte Nicks Opa den geheimen Code versteckt, mit dem Nick das Haus zu seinen Großeltern steuern konnte, denn die waren verschwunden. Noch vor den Sommerferien war das Haus von einem Sprung ohne sie zurückgekehrt.

Leider spielte seitdem die Steuerung verrückt. Das Haus sprang, wann und wohin es wollte, der Akku wurde immer schwächer, und einzig Opa Widu war in der Lage, beides zu reparieren.

Zum Glück hatte Lonni seinen Brief an Nick gefunden, in dem er ihm in einer verschlüsselten Nachricht mitgeteilt hatte, wo die vier Ziffern für den Code versteckt waren. Die sollte Nick finden und in den Hauscomputer eingeben. Heimlich und ohne die Familie einzuweihen. Darum hatte Opa Widu ausdrücklich gebeten. Die Technik war nämlich kompliziert, und er traute den Umgang damit nur Nick zu.

Lonni spürte feine Wassertropfen auf ihrem Arm und schielte sehnsüchtig zu dem Sprenger. Natürlich hatte sie sich sofort bereit erklärt, Nick bei der Suche nach den Ziffern zu helfen. Dazu waren Freunde da. So wusste sie jetzt, dass Oktogone geometrische Gebilde mit acht Ecken waren, und die erste Ziffer für den Code, eine Fünf, hatten sie bereits gefunden. In einem achteckigen Kästchen. Doch die Fünf allein reichte nicht. Für den vollständigen Code fehlten noch immer drei Ziffern. Lonni seufzte. Opa Widu hatte die Achtecke verflixt gut versteckt.

Ein Zwicken an der Wade ließ sie zusammenzucken.

«Autsch», sagte sie und hockte sich zu ihrer gefiederten Mitbewohnerin ins Gras.

Dem Präriehuhn schien die Hitze nichts auszumachen. Im Gegenteil. Gackernd stolzierte Esmeralda um Lonni herum und pickte nach dem Springometer, das an einem Silberkettchen um Lonnis Hals baumelte. Lonni umfasste den Anhänger mit der Hand und lachte.

«Du hättest eine Elster werden sollen», sagte sie zu Esmeralda. «Alles, was blinkt, gefällt dir.»

Sie blies die Wangen auf. Wenn er mal blinken würde! Zum tausendsten Mal betrachtete Lonni das Springometer. Was für schöne Steine. Doch leider leuchteten sie nur in der Sonne, nicht von innen. Und nicht von allein. Langsam fragte sich Lonni, ob die Anzeige überhaupt funktionierte. Da hörte sie eine Stimme. Nick. Endlich.

Doch über den Rasen marschierte nicht ihr Freund, sondern Frau Kiesewetter, die neugierige Nachbarin von gegenüber.

«Oh nein!» Lonni duckte sich hinter den erstbesten Strauch. Von Frau Kiesewetter wollte sie nicht entdeckt werden! Wer weiß, was sie diesmal wollte. Bestimmt nichts Gutes, da war Lonni sicher. Obwohl … Sie grinste. Eigentlich war es Frau Kiesewetter und dem Chaos beim Sommerfest zu verdanken, dass Esmeralda bei Lonni hatte einziehen dürfen. Das war eindeutig etwas Wunderbares!

Lonni versteckte den Anhänger unter ihrem sonnengelben Trägerkleid, strich Esmeralda über das Gefieder und lugte durch die Blätter.

«Wenn ich es Ihnen doch sage!» Lonnis Mutter eilte Frau Kiesewetter hinterher, die voranstürmte, als wäre sie die Hausherrin. «Wir haben nichts Altes.»

«Ach nein, meine Liebe?», erwiderte Frau Kiesewetter und musterte die Hecke zum Nachbargrundstück. Ihre grauen Pudellöckchen waren wie jeden Tag mit viel Pomade an den Kopf geklatscht. «Damit haben Sie keine Chance bei unserer Ausstellung.»

«Was für eine Ausstellung?»

Frau Kiesewetter tippte sich auf die Brust. «Dank meiner Wenigkeit wird es im Gemeindehaus eine Ausstellung geben mit dem Titel Die gute alte Zeit. Jeder im Viertel stellt etwas aus, und am Ende erhält das ausgefallenste Stück einen Preis. Einen besonderen Preis.» Frau Kiesewetter hob die Nase. «Natürlich werde ich gewinnen. Aber ich verrate nicht, womit.»

Wie eingebildet, dachte Lonni. Und was für ein schnarchlangweiliges Thema. Wie für einen Schulaufsatz.

Ihre Mutter schien das ebenso zu sehen. Sie strich über ihre Schneiderschürze und antwortete: «Tut mir leid. Aber Sie wissen ja, nach einem Umzug mistet man gern aus.»

Noch immer schielte Frau Kiesewetter zu der hohen und verwilderten Hecke, hinter der sich das Haus der Wendelins verbarg.

Lonni presste die Lippen aufeinander. Sie wusste, wie sehr die Nachbarin darauf brannte, etwas über das geheimnisvolle Haus und Nicks Familie zu erfahren. Aber von ihr würde sie nichts hören, selbst wenn sie sie noch so ausfragte. Nicht ein Sterbenswörtchen würde Lonni verraten. Dafür gab sie ihr Freunde-halten-zusammen-Ehrenwort.

«Und? Wie steht es mit dir?», zischte Frau Kiesewetter plötzlich und wandte sich an Lonni. «Was hockst du da hinter dem Hibiskus wie ein Gartenzwerg?»

«Ich, äh –» Verdattert erhob sich Lonni und verwünschte ihr gelbes Kleid. «Verstecken spielen», sagte sie aufs Geratewohl. «Mit, äh, Esmeralda.»

Als das Präriehuhn seinen Namen hörte, kam es herangetrippelt und plusterte die Federn auf.

«Pah!» Frau Kiesewetter rümpfte die Nase. «Mach lieber bei der Ausstellung mit und nutze deine Ferien sinnvoll, anstatt dich mit einem Huhn und diesem Wendelin-Jungen herumzutreiben. Seine Familie ist eine Schande für unser Viertel! Guck dir die verwahrloste Hecke an.»

Lonni schnappte nach Luft.

Noch bevor ihr eine passende Antwort einfiel, reagierte ihre Mutter: «Gute Frau, ich glaube, die Hitze bekommt Ihnen nicht!» Sie fasste die Nachbarin unter den Arm. «Ich bringe Sie besser nach Hause.»

Frau Linde warf ihrer Tochter einen entschuldigenden Blick zu und bugsierte Frau Kiesewetter zum Gartentor. Bevor die Nachbarin um die Hausecke verschwand, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und versuchte, einen letzten Blick über die Hecke zu erhaschen.

Lonni schüttelte sich. «Wie aufdringlich», kommentierte sie leise.

Esmeralda gab ein empörtes «GOCK» von sich und stellte ihre Schopffedern auf, sodass es aussah, als hätte sie Kaninchenohren.

Lonni nickte. «Du hast es auch gemerkt, stimmt’s? Die schnüffelt wieder rum.» Eilig schlüpfte sie in ihre Flip-Flops. «Möchte wissen, wo Nick bleibt.»