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Band 3 der zauberhaften Reihe um die kleine Blumenfee Lowinda Löwenzahn und ihre Feenwächter Polli und Luk Was macht Kosi Krokus denn um diese Jahreszeit im geheimen Feengarten? Der Herbst hat doch längst Einzug gehalten, und Kosis Anwesenheit sorgt für ein absolutes Chaos. Alle Blumenfeen sind außer Rand und Band, und wie sollen Polli und Luk bloß die blühenden Frühlingsblumen im Schulgarten erklären? Nur die Blumenfee Selda Safran könnte das Problem lösen – doch die kleine Safranfee ist wie vom Erdboden verschluckt. Ob ihr Verschwinden etwas mit ihrem sehr seltenen und wertvollen Gewürz zu tun hat? Als Polli und Luk sich auf die Suche nach Selda machen, kommen sie einem gemeinen Bösewicht auf die Spur – doch wie können sie Selda aus seinen Fängen befreien? Lowinda bietet all ihre magischen Kräfte auf, und Polli und Luk stürzen sich in das größte und gefährlichste Abenteuer ihres Lebens …
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Seitenzahl: 108
Veröffentlichungsjahr: 2024
Marikka Pfeiffer
Band 3 der zauberhaften Reihe um die kleine Blumenfee Lowinda Löwenzahn und ihre Feenwächter Polli und Luk
Was macht Kosi Krokus denn um diese Jahreszeit im geheimen Feengarten? Der Herbst hat doch längst Einzug gehalten, und Kosis Anwesenheit sorgt für ein absolutes Chaos. Alle Blumenfeen sind außer Rand und Band, und wie sollen Polli und Luk bloß die blühenden Frühlingsblumen im Schulgarten erklären? Nur die Blumenfee Selda Safran könnte das Problem lösen – doch die kleine Safranfee ist wie vom Erdboden verschluckt. Ob ihr Verschwinden etwas mit ihrem sehr seltenen und wertvollen Gewürz zu tun hat? Als Polli und Luk sich auf die Suche nach Selda machen, kommen sie einem gemeinen Bösewicht auf die Spur – doch wie können sie Selda aus seinen Fängen befreien? Lowinda bietet all ihre magischen Kräfte auf, und Polli und Luk stürzen sich in das größte und gefährlichste Abenteuer ihres Lebens …
Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch
Marikka Pfeiffer studierte Musikpädagogik, Psychologie und Geschichte und arbeitete mit Kindern und Jugendlichen an Theaterstücken und Filmen. Sie hat einen erwachsenen Sohn und lebt heute in der Nähe von Berlin, wo sie oft durch verwunschene Parks und Gärten streift. Dabei hat sie auch Lowinda Löwenzahn entdeckt, denn sie glaubt fest an Feen und Wunderwesen.
Miriam Koch wurde 1980 geboren, studierte Kommunikationsdesign in Trier und entdeckte dabei ihre Liebe zur Kinderbuchillustration. 2007 erschien ihr erstes Buch, und seitdem arbeitet Miriam Koch als selbstständige Autorin und Illustratorin.
Lowinda Löwenzahn ist ein Feenmädchen. Das Fliegen fällt ihr ziemlich schwer, denn sie verliert öfter das Gleichgewicht. Damit sie schneller durch den magischen Garten hopsen kann, zaubert sie sich meistens so groß wie ein Menschenkind. In ihren Pusteblumenhaaren trägt sie ihren magischen Blütenstaub wie silberne Perlen. Sie ist fröhlich und neugierig, unglaublich hilfsbereit und leider etwas tollpatschig.
Herr von Gomp ist ein Heuspringer aus altem Heupferd-Adel, klug und belesen und Lowindas treuer Freund. Sein Traum ist es, einmal den Grillenwettbewerb zu gewinnen – aber leider fiedelt er ziemlich grässlich …
Polli ist 9 Jahre alt und hat lange dunkle Haare. Sie hört das Gras wachsen, ist hilfsbereit und mag keine Ungerechtigkeiten. Sie wünscht sich schon lange eine beste Freundin.
Luk ist auch 9 Jahre alt. Er hat einen «grünen Daumen» – das sagt zumindest sein Opa, der sich sehr gut mit Pflanzen auskennt. Er hat auch keinen besten Freund, und Fußball ist überhaupt nicht sein Ding.
Kosi Krokus ist eine Blumenfee mit lila Haaren und einer magischen Schaufel. Mit der vergräbt sie im Herbst ihre Blumenzwiebeln, damit im Frühling viele Krokusse wachsen.
Selda Safran ist die Cousine von Kosi Krokus und hütet einen Herbstkrokus. Sie ist ein wenig rundlich, weiß genau, was sie will, und trägt ihr magisches Gartenwerkzeug an einem Gürtel.
Sarina Schlüsselblume – taucht in ihrem zartgelben Kleid irrtümlich im Herbstgarten auf und verrät den Feenwächtern ein verblüffendes Geheimnis.
Tante Zirkadia ist eine majestätische Heuschrecke und reist mit großem Gefolge, wie eine Königin. Leider ist sie ziemlich streng und pingelig. So muss im Garten immer alles ganz ordentlich sein und seinen Platz haben.
Paul Bachland studiert Biologie, trägt seine Haare zum Pferdeschwanz gebunden und möchte gern auf große Expeditionen gehen.
Knall und Kicher Erbse sind Schwestern und beide kugelrund. Sie flitzen durch die Gegend wie Feuerwerksböller und fallen gern aus der Rolle. Für Menschen sehen Knall und Kicher aus wie zwei Hummeln.
Außerdem wohnen im Feengarten Berna Brombeere, Donna Dahlie, Lio Lampenputzer und viele andere Blumenfeen.
«ÜBERRASCHUUUNG!»
In ihrem Hügelhaus im Feengarten hielt Lowinda Löwenzahn eine riesige Kastanientorte in die Höhe, zwinkerte ihren Freunden Polli und Luk zu und blickte gespannt zur Schlafgalerie unter dem Dach.
Prompt erschien auf dem Geländer ihr bester Freund und Mitbewohner, Herr von Gomp. Der Heuspringer blinzelte.
«Hat jemand Geburtstag?», wunderte er sich und betrachtete verdutzt die Torte, die aus unzähligen Minitörtchen bestand und safranrote Glitzersternchen versprühte. Auf der Spitze thronte eine Grillenfigur aus Blütenblättern.
«Kein Geburtstag, aber – TADAAA», rief die Löwenzahnfee, und das Herbstlicht hüllte sie in einen goldenen Schimmer. «Wir oder besser gesagt du bekommst wichtigen Besuch.» Lowinda musste vor Aufregung kichern. Denn dass in der Torte ein pusteblumenwundersames Geheimnis steckte, brauchte ihr Freund nicht zu wissen.
Noch nicht.
«Morgen kommen deine Verwandten», rief Luk zu dem olivgrünen Heuspringer hinauf.
Und Polli ergänzte feierlich: «Zum diesjährigen Grillenwettbewerb.»
Verdattert riss Herr von Gomp die Augen auf.
«Na, was sagst du?» Lowinda strahlte mit Polli und Luk um die Wette. «Das haben wir alles organifiz…» Sie stockte und wandte sich an Polli und Luk. «Wie hieß das noch mal?»
«Organisiert», rief Luk.
«Ja, also, das … das …» Herr von Gomp kam tatsächlich ins Stottern.
Und Lowinda freute sich. Die Überraschung war gelungen. So viel stand fest.
Der magische Blütenstaub in ihren Pusteblumenhaaren schimmerte wie Silberperlen, als sie die Torte durch das Hügelhaus zur Küche trug.
«Und wir haben beim Tortenbacken und Einladungenverschicken geholfen», sagte Polli.
«Ach du lieber Löwenzahn!», zirpte Herr von Gomp los, und Lowinda musste schmunzeln. Das war eigentlich ihr Ausruf. Sie hatte noch nie gehört, dass der Heuspringer ihn benutzte. Er musste wirklich aufgeregt sein.
«Habt ihr deshalb in den letzten Wochen immerzu getuschelt und seid verstummt, wenn ich in die Nähe gekommen bin?» Herr von Gomp sprang auf dem Geländer umher, dass die rote Fliege um seinen Hals wackelte. «Ich hätte mir ja denken können, dass da was im Busch ist.»
Lowinda stellte die Tortenpyramide auf dem Küchentisch ab. «Im Busch ist gut», sagte sie. «Genau da sitzen nämlich bald deine Verwandten, um den Konzerten der Wettbewerbsteilnehmer zu lauschen. In unseren Feengartenbüschen.»
«Ach du lieber Löwenzahn», zirpte Herr von Gomp erneut und sprang mit einem Satz auf den Kuchen. «Der Grillenwettbewerb findet in unserem Feengarten statt, und wir richten ihn aus? Das gab es ja noch nie. Was für eine Ehre. Kommt Tante Zirkadia etwa auch?»
«Ja, alle haben zugesagt.»
«Obwohl der Sommer vorüber ist?»
Lowinda nickte, und Polli erklärte: «Sie freuen sich sogar sehr, dass der Wettbewerb noch stattfinden kann. Wo er doch im Sommer wegen der Trockenheit abgesagt werden musste.»
«Wie grandios», sagte Herr von Gomp und beschnupperte die Grille auf der Tortenspitze. «Ihr habt sogar an einen Preis für den Sieger gedacht. Fabelhaft!»
Doch plötzlich sprang er hoch wie von einer Schlange gebissen. «Oje», rief er und krallte sich an der Gardinenstange fest. «Vorher müssen wir unbedingt aufräumen. Wenn meine Verwandten kommen, muss alles PERFEKT sein. Tante Zirkadia ist sehr pingelig. Und hier sieht es aus wie im Dschungel!» Er deutete auf die Unterseite der Galerie, von der büschelweise Ringelblumen, Löwenzahn und Brombeerblätter zum Trocknen herabhingen und einen würzigen Duft verströmten.
«Ja, ja», murmelte Lowinda. «Die Pflanzen füllen wir noch in Teedosen. Wir können ja nicht alles auf einmal machen, stimmt’s?»
Sie stupste die Kinder an, und Luk sagte: «Aber wir hatten doch abgemacht, wenn alles für den Wettbewerb vorbereitet ist, dann –» Erschrocken brach er ab, warf einen Blick zu Herrn von Gomp und flüsterte Lowinda ins Ohr: «Du hast versprochen, für uns Du-weißt-schon-was zu suchen. Es ist schon so lange Herbst!» Beinahe vorwurfsvoll guckte er die Löwenzahnfee an.
Sie schnaufte. Richtig. Beim Mondscheinfest im Sommer hatte sie den Kindern versprochen, ihnen das Fliegen beizubringen. Doch das hatte bis zum Herbst warten müssen, denn um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen, musste sie eine magische Pusteblume wachsen lassen. Menschenkinder konnten ja nicht einfach so fliegen, selbst wenn sie, wie Polli und Luk, feensichtig waren. Und eine Wunschpusteblume konnte Lowinda nur einmal in jeder Jahreszeit wachsen lassen.
Allerdings waren außer der Wunschpusteblume fürs Fliegen auch Lowindas Ersatzflügel nötig, und das war viel kniffliger, denn die Löwenzahnfee konnte sich kein pusteblumenbisschen daran erinnern, wo sie die verstaut hatte. Lowinda flog nämlich nicht gern. Sie brauchte als einzige Blumenfee noch Stützflügel, weil sie ständig das Gleichgewicht verlor. Deshalb zauberte sich die Löwenzahnfee lieber so groß wie Polli und Luk und lief durch den Garten. Am liebsten barfuß. Und weil Lowinda keine Ahnung hatte, wo die Flügel sein könnten, raunte sie Luk zu: «Natürlich suchen wir sie. Pusteblumenklar!»
Doch sie hatte nicht mit Herrn von Gomps feinem Gehör gerechnet. «Also wirklich!», zirpte ihr Freund empört. «Das verschieben wir schön auf später. Zuerst muss der Feengarten perfekt aussehen.» Der Heuspringer setzte sich auf Lowindas Schulter. «Außerdem fliegen Menschen nicht», trötete er vorwurfsvoll. «Sie sind doch keine Käfer!»
«Wieso?», entgegnete Lowinda. «Wenn sie es hier tun, ist doch nichts dabei.» Die Löwenzahnfee öffnete die Haustür und deutete auf den Feengarten. Sie verstand auch nicht, was am Fliegen so toll sein sollte, aber versprochen war versprochen. Ihr Blick fiel auf die magische Blumenuhr an der Wand.
Der Anblick einer zartlilafarbenen Blüte, die eben neben einem gelben Sonnenhut aufgeploppt war, irritierte sie. Sie hätte aber nicht genau sagen können, warum.
«Komisch», murmelte sie, doch da zirpte Herr von Gomp laut an ihrem Ohr: «Hach, ist das aufregend. Sieh nur, wie schön unser Herbstgarten ist. Meine Verwandten werden Augen machen. Sie kennen ja sonst nur Sommerfelder. Leider findet es Tante Zirkadia äußert seltsam, dass ich hier bei dir wohne anstatt bei meinen Artgenossen. Aber wenn sie erst unsere wundervollen Blumen sieht und dich kennenlernt, dann … OH! Was wächst denn da?»
Ein zarter Wind brachte die Blütenglocken neben der Haustür zum Klingeln, und Lowinda stutzte. Was meinte Herr von Gomp? Die vier Freunde traten ins Freie und blickten sich um.
Der Feengarten sah zauberhaft aus. Als wäre ein Feuerwerk an Farben explodiert. Die Blätter der Ahornsträucher strahlten in warmen Rottönen und umrahmten die orange glühenden Lampionblüten. Pink aufragende Dahlienkugeln und violette Astern wiegten sich in dem Windhauch auf der Wiese. An dem alten Schuppen rankte der wilde Wein empor wie eine Purpurgirlande, und auf den ersten Blick sah alles aus wie immer. Nur am Schneebeerenstrauch schimmerten neue weiße Früchte. «KNALL. BUUUM. Gnihihihi», tönte es zwischen den Zweigen, und lärmend und kichernd stoben die Schwestern Knall und Kicher Erbse hervor und sausten wie Raketen durch den Garten. Lowinda konnte Polli und Luk gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn ziehen.
Und dann entdeckte sie, was Herr von Gomp im Garten gesehen hatte.
«Guckt mal, da!», rief Polli nämlich plötzlich und
zeigte auf eine kleine Pflanze mit einer lilafarbenen Blüte zwischen den Pflastersteinen eines kaum erkennbaren Weges, der durch den Garten von der Brombeerhecke zu dem alten Schuppen führte. «Ist das … äh … ein … Krokus?»
Lowinda antwortete: «Also, ja. Es sieht ganz danach aus. Aber wenn, dann ist das eine Herbst …» Sie stutzte und brach mitten im Wort ab.
«Eine Herbstzeitlose», sagte Herr von Gomp auf ihrer Schulter. «Natürlich. Die sieht einem Krokus sehr ähnlich. Obwohl die Herbstzeitlose giftig ist. Von der lasst ihr lieber die Finger», warnte er Polli und Luk.
Am anderen Ende der Wiese erhob sich eine zartlila Blumenfee.
«Ach du dicke Wurzelknolle!», entfuhr es Lowinda. Jetzt wusste sie, was die magische Blumenuhr Sonderbares gezeigt hatte, und auch, dass ihr lieber Gomp sich diesmal irrte.
Die Löwenzahnfee beugte sich über die Blüte vor ihnen und musterte sie prüfend.
«Kein Zweifel», murmelte sie. «Da sind nur drei Staubfäden in der Mitte. Und sie sind gelb.» Ungläubig richtete sich Lowinda wieder auf.
«Da!», rief Luk. «Da ist noch eine.»
«Und da!» Polli wies auf ein Band aus lilafarbenen Blüten, das sich neben dem Weg über die Wiese zog. «Da stehen ganz viele Herbstzeit-dinger.»
«Herbstzeitlose», trötete Herr von Gomp. «Die sind nicht gefährlich, wenn wir sie in Ruhe lassen. Das wird euch Hermine Herbstzeitlos bestätigen. Wo ist sie überhaupt?»
Lowinda blies die Wangen auf. «Ich fürchte, sie ist dafür nicht verantwortlich, sondern ihre Cousine.» Die Löwenzahnfee deutete auf die zartlilafarbene Blumenfee, die mit einer Hand über den Augen suchend über die Wiese trudelte und eine Spur von Pflanzen hinterließ, die überall dort aus dem Boden schossen, wo sie vorbeikam.
«Darf ich vorstellen», sagte Lowinda. «Da kommt – Kosi Krokus.»
«Kosi Krokus?» Polli glaubte, sich verhört zu haben. Obwohl sich Luk mit Pflanzen besser auskannte als sie, weil er früher seinem Opa im Kleingarten geholfen hatte, wusste Polli doch ganz genau, dass Krokusse im Frühling wuchsen. Und nicht im Herbst.
Verblüfft starrte sie auf die lila Blüten, die den Weg säumten und mittlerweile auch einen zarten Frühlingsduft verströmten.
«Was machst du denn hier?» Herr von Gomp starrte die Krokusfee an, die herangeflattert kam. «Du musst sofort wieder verschwinden! Meine Verwandten kommen bald», erklärte er mit Nachdruck. «Für den Grillenwettbewerb muss der Garten absolut perfekt aussehen. Was sollen denn meine Artgenossen denken, wenn hier plötzlich Frühlingsblumen wachsen?» Mit hochrotem Kopf zirpte er: «Es ist Oktober, nicht März!»
«Natürlich, keine Sorge! Ich werde nicht lange