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Purim ist ein ausgelassenes Fest. Purimscheze gehören zwar nicht zu den zwingend vorgeschriebenen Geboten, besitzen aber eine lange Tradition.
Das E-Book Das Synagogenschiff und weitere Purimscherze wird angeboten von BookRix und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Purim, Scherze, Bananen, Hülsenfrüchte, Synagoge, Schiff, Rabbiner
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Das Purimfest erinnert an die Rettung der Juden in der persischen Diaspora. Es bezieht sich auf die Erzählung im Buch Esther. Zum Purimfest gehören unterschiedliche Mitzwot wie das Hören der Megilla (der Esther-Rolle), Geschenke an Freunde und Bedürftige und ein gewisses Mindestmaß an Alkohol (wovon Kranke und Schwangere/Stillende selbstverständlich ausgenommen sind). Purim-Scherze sind zwar nicht verbindlich vorgeschrieben, haben aber eine lange Tradition. Dass dieses Buch dreizehn Purim-Scherze enthält, ist ebenfalls kein Zufall, denn im Judentum ist die Zahl 13 positiv belegt. Möge dieses E-Buch beim Lesen Freude bereiten. Wobei die Scherze natürlich auch vor oder nach Purim unterhalten. In Israel hat das heutige Purim-Fest Ähnlichkeiten mit dem Karneval. Das Verkleiden gehörte schon früh zum Fest. Über das Leben Esthers am Hof lässt sich trefflich diskutieren. Denn ihr Umfeld einschließlich des Königs sollte zunächst nicht erfahren, dass sie Jüdin ist. Wie aber kann sie koscher essen, ohne dass ihr Verhalten auffällt? Selbst wenn sie sich als Vegetarierin ernährt hat, erfüllte sie nicht alle Gebote einer streng koscheren Küche. Unabhängig von allen Fragen ist Esther eine starke Frauenfigur der Hebräischen Bibel. Wobei wir Waschti nicht übersehen dürfen, denn deren Verhalten hat Esthers Stärke erst möglich gemacht. Im Anhang findet sich ein kurzer Aufsatz zu Waschti und Esther, der nicht mehr zu den Purim-Scherzen gehört, sondern vollkommen ernst gelesen werden soll. Auch dabei wünsche ich viel Spaß.
Jüdische Urlauber an der Nordsee vermissen die Synagoge ebenso wie auf den Ostsee-Inseln und an den Seen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Das moderne Synagogenschiff MS Jeremijahu schafft Abhilfe, es ist in jüdischen Kreisen jedoch umstritten.
Was leistet das Synagogenschiff?
Das Synagogenschiff ist eine auf dem Wasser fahrende Synagoge und legt während des Jahres in unterschiedlichen Urlaubsorten an, in welchen es keine Synagoge gibt. Das Schiff ist hochseetauglich, aber auch klein genug zum Befahren von Binnenkanälen. Für das erste Betriebsjahr sind Stationen in Helgoland, Norderney, Langeoog, Wyk auf Föhr, Westerland auf Sylt, Ahlbeck auf Usedom, Sassnitz auf Rügen und Templin in der Uckermärkischen Seenlandschaft geplant. Während der Liegezeit des Schiffes finden auf dem Synagogenschiff an Schabbatot Gottesdienste zu Qabbalat-Schabbat und zu Schacharit sowie Hawdalah statt, während der Woche sind Vorträge zu jüdischen Themen geplant. Besonders die Vorträge richten sich an jüdische Urlauber ebenso wie an nichtjüdische Gäste. Die koschere Küche des Synagogenschiffes lädt zu einfachen und wohlschmeckenden Mahlzeiten ein. Die Gebete auf dem Synagogenschiff folgen dem liberalen Ritus, Männer und Frauen sitzen zusammen. Die Initiatoren haben eine Reihe bekannter Rabbinerinnen, Rabbiner, Kantorinnen und Kantoren für die Mitarbeit auf dem Synagogenschiff gewinnen können.
Knatsch um das Synagogenschiff
Gleich nach der Veröffentlichung der ersten Pressemitteilung zum Synagogenschiff gab es die erste Kritik. Ein führendes Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz wies darauf hin, dass es am Schabbat nicht erlaubt ist, ein Schiff zu betreten oder zu verlassen. Von Seiten der Initiatoren wurde gekontert, dass mithilfe des Schiffes jüdische G-ttesdienste in beliebten Urlaubsorten stattfinden können und somit das Ziel die Mittel rechtfertigt. Auf der anderen Seite bleibt das Schiff während des Schabbats im Hafen liegen, so dass es sich bei ihm faktisch vorübergehend nicht um ein solches, sondern um ein temporäres Haus handelt. Die orthodoxe Rabbinerkonferenz weist das erste Argument vehement zurück, während über das zweite aus ihrer Sicht eventuell nachgedacht werden kann. Die Initiatoren zeigen sich von der orthodoxen Kritik nur wenig beeindruckt und weisen zutreffenderweise darauf hin, dass niemand zum Besuch des Synagogenschiffes gezwungen wird und dass orthodoxe Juden ohnehin selten liberale G-ttesdienste besuchen. Viele liberale Rabbinerinnen und Rabbiner haben sich bereits positiv zur Idee des Synagogenschiffes geäußert, aus den USA ist sogar eine Delegation angereist, deren Aufgabe in der Übernahme der Idee in Amerika besteht.
Ein gern gemachter Scherz über die Frage, ob auch eindeutig für Pessach geeignete Lebensmittel einen Kaschrut-Stemp(e)l benötigen, lautete, dass dieser für Bananen doch eigentlich überflüssig sei,In Zukunft wird statt Bananen ein anderes Obst Anwendung finden; die Variante mit Äpfeln beginnt sich durchzusetzen.
Die Litauische Rabbinerkonferenz hat entschieden, ab sofort Bananen mit in die Kategorie Hülsenfrüchte aufzunehmen. Begründet wird dieses damit, dass die Art und Weise, wie eine Banane geöffnet wird, sich nur unwesentlich von der unterscheidet, in der viele Bohnen und Erbsen geöffnet werden. Um fürderhin Verwirrung bei Gemeindemitgliedern zu vermeiden, die mit einer Übertretung des Hülsenfrucht-Verbotes zu Pessach einher gehen kann, hat sich die Rabbinerkonferenz des Ostsee-Landes zu dieser Maßnahme entschlossen.