Mattes und die Maloche - Helmut Agnesson - E-Book

Mattes und die Maloche E-Book

Helmut Agnesson

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Beschreibung

Das E-Buch enthält Kurzgeschichten aus der Arbeitswelt im Callcenter. Ergänzt werden diese durch drei Erzählungen aus der Bundeswehrzeit und eine Geschichte aus der Arbeit an einer Tankstelle sowie durch zwei Bonusgeschichten. Der Autor hat gut dreizehn Jahre lang in einem Callcenter, eigentlich sollten die MitarbeiterInnen von einem Customer Care Center sprechen, gearbeitet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Helmut Agnesson

Mattes und die Maloche

Geschichten – überwiegend – aus dem Callcenter

Ich widme dieses Buch allen früheren KollegInnen im Callcenter. Und all denen, die in einem solchen anrufen. BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorbemerkung

Dieses Buch erzählt Kurzgeschichten aus der Maloche. Die meisten von ihnen spielen in einem Callcenter. Richtiger wäre die Bezeichnung Customer Care Center, denn die Telefonie ist tatsächlich nur eine der dort zu leistenden Aufgaben. Dieser hatte sich aber nie durchgesetzt. Bei Leserinnen und Lesern könnte der Eindruck entstehen, Mattes habe dort  nicht gerne gearbeitet. Das trifft keineswegs zu. Er hat die Zeit und vor allem die weitgehend frei wählbaren Arbeitszeiten genossen. Dank der flexiblen Schichtplanung und einer frühzeitigen Absprache mit der Einsatzplanerin konnte er Sparpreis-Tickets für Fahrten zu seiner Schatzallerliebsten frühzeitig lösen. Der Gottesdienstbesuch an Feiertagen mit Gottesdienst, aber ohne Arbeitsverbot wie an Purim war ebenfalls problemlos durch späte und verkürzte Schichten möglich. Der Autor hat jedoch die Neigung, vor allem dann Geschichten zu schreiben, wenn ihm etwas weniger gut gefiel. Das trifft auf die weitgehend autobiographisch geprägten Erzählbände, zu denen dieser eindeutig gehört, in besonderem Maß zu. Habt beim Lesen Spaß!

Die Geschichten

Die Geschichten:

01. Mattes' letzter Tag als Stromrat

02. Arbeiten mit Kind

03. Mattes und Felsina

04. Mattes und seine Stimme

05. Mattes tötete seine Mobberin

06. Als Mattes nicht arbeiten durfte

07. Mattes knutscht auf der Betriebsfeier mit Catalina

08. Als Mattes keine Süßigkeiten verschenken durfte

09. Mattes fällt vom Fahrrad

10. Mattes ist unzufrieden

11. Mattes gibt Arbeitsstunden an Paul ab

12. Mattes und die Schnüffelsoftware

13. Mattes und die kreative Lösung

14. Mattes nimmt zu

15. Wirrung in der Elephantenherde

16. Mattes schießt daneben

17. Mattes wird vom MAD verhört

18. Einer der letzten Tage Mattes' bei der Bundeswehr

19. Mattes wird überfallen

20. Strom durch Werbung finanzieren (1. Bonusgeschichte)

21. Gesine und der große Strom (2. Bonusgeschichte)

 Anhang: Dreizehn Tipps zum Umgang mit einem Callcenter

 

Mattes' letzter Tag als Stromrat

 

Mattes' letzter Tag als Stromrat

Im Elul 5771 (September 2011) endete Mattes' Zeit als Stromrat in einem großen Münsteraner Callcenter. Er lebte noch einen halben Monat an seinem alten Wohnort, den er mit dem Ausräumen der dortigen Wohnung und dem Packen für seinen Umzug verbrachte. Zudem ging er an den Hohen Feiertagen letztmalig in die Münsteraner Synagoge. Danach zog er nach Templin zu seiner Schatzallerliebsten.

 

Mattes' Tätigkeit im Callcenter

Knapp dreizehn Jahre lang war Mattes im Callcenter tätig gewesen. Den größten Teil davon hatte er als Stromrat gearbeitet. Angefangen hatte er mit zwei anderen Projekten, nämlich einer Handybestell-Hotline im Inbound und einer zeitlich befristeten Umfrageaktion im Outbound. Auch während seiner Tätigkeit an verschiedenen Hotlines eines Stromanbieters hatte er immer wieder mal kurzfristig bei anderen Projekten ausgeholfen. Die Arbeit wurde mit der Zeit immer abwechslungsreicher. Während Mattes am Anfang ausschließlich telefoniert hatte, kamen bald weitere Arbeiten wie die Schriftbearbeitung hinzu. Am meisten Spaß gemacht hatte ihn die Rückpostbearbeitung, bei der er gemeinsam mit seinen TeamkollegInnen mitunter detektivische Fähigkeiten entwickelten, um neue Adressen in Erfahrung zu bringen. Dass Mattes selbst an seinem letzten Arbeitstag noch von einem Callcenter sprach, stieß bei seinem Chef auf wenig Gegenliebe. Er versuchte mit großem Engagement, die Bezeichnung Customer Care Center durchzusetzen. Hätte er sich für die leichter aussprechbare Bezeichnung Kundenservice-Center entschieden, wäre ihm die Einführung der tatsächlich im Vergleich zu Callcenter sachlich passenderen Benennung wahrscheinlich gelungen. Zeitweise war Mattes auch im Betriebsrat engagiert. Er trat sein Amt als Nachrücker an und gab es auf, als er wegen eines Fahrradunfalls für einen längeren Zeitraum außer Gefecht gesetzt war. Er stürzte bereits auf den ersten Metern während der Fahrt zur Arbeit und brach sich die Hüfte.

 

Warum Mattes das Callcenter verließ

Eineinhalb Jahre zuvor hatte Mattes seine Schatzallerliebste kennen gelernt, die weit weg von Münster an den Brandenburger Seen lebte. Vorübergehend ist eine Fernbeziehung zwar möglich, aber dauerhaft stellt sie keine sinnvolle Lösung dar. Sie mussten somit einen gemeinsamen Wohnort kiesen. Da seine Partnerin einen schulpflichtigen Sohn hatte, fiel Mattes der Umzug leichter als ihr. Mattes dankte ausdrücklich seiner Personaleinsatzplanung. Sie hat ihm immer einen frühen Schluss an dem Tag seiner Fahrt nach Templin und eine Nachmittagsschicht am Tag nach seiner Rückkehr ermöglicht. Er konnte sich auf diese Absprache verlassen und seine Sparpreisfahrkarte mit Zugbindung schon viele Wochen vor der endgültigen Schichtplanung kaufen.

 

Mattes' künftige Arbeit

Mattes wird nach dem Verlassen des Callcenters ausschließlich schreiben. Das hatte er als Nebentätigkeit ohnehin schon getan. Die meisten Texte sind Auftragstexte, aber auch einige E-Bücher werden folgen. Mattes denkt gerne an die Zeit im Kundenservice-Center zurück, auch wenn er über einige weniger schöne Momente Geschichten geschrieben hat. Insgesamt war es eine gute und sogar abwechslungsreiche Zeit.