Das Tai Chi-Feeling - Christoph Eydt - E-Book

Das Tai Chi-Feeling E-Book

Christoph Eydt

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Beschreibung

Tai Chi, auch „weiches Boxen“ genannt, ist eine alte chinesische Kampf- und Bewegungskunst. Der Fokus liegt auf mühelosen, geschmeidigen Bewegungen. Aufmerksamkeit, Intuition und Entspannung sowie der Einsatz der Vorstellungskraft sind Merkmale dieser Kunst. Tai Chi … schärft das Bewusstsein koordiniert Bewegungen erzeugt Kontrolle vermindert Verschleiß schafft innere Ruhe optimiert die Körperstruktur erzeugt eine elastische Kraft, die jederzeit abrufbar ist und vermittelt ein tieferes Körperverständnis, das den Alltag erleichtert Um diese Vorteile zu genießen, muss man intensiv trainieren. Der Autor zeigt einen komfortablen und höchst effektiven Weg, dieses Training in den Alltag zu integrieren. Hemmende und destruktive Bewegungsmuster werden zu kraftvollen, koordinierten Bewegungen, die mühelos und geschmeidig ausgeführt werden.

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Seitenzahl: 128

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Tai Chi – Power durch Entspannung

2. Herausforderung „Alltag“

2.1 Die Last des digitalen Zeitalters

2.2 Haltung, Bewegung und Beschwerden im Alltag

2.3 Raus aus dem Alltagstrott

.

3. Tai Chi – Eine innere Kampfkunst für mehr Gesundheit und Wohlbefinden

3.1 Was ist Tai Chi?

3.2 Was ist das Innere an einer inneren Kampfkunst?

3.3 Entspannung und Körperstruktur

3.4 Beweglichkeit

3.5 Die Entdeckung der Langsamkeit

4. Tai Chi im Alltag – Alltag im Tai Chi

4.1 Fitness ist nicht gleich Fitness

4.2 Genussvolle Bewegungen

4.3 Die Kraft unserer Vorstellung

4.4 Berührungen erfahren

4.5 Körperbewusstsein und Lockerheit

4.6 Präsenz und Präzision

4.7 Treiben lassen – der Schwerkraft sei Dank!

4.8 Unten schwer und oben leicht

4.9 Auf den Rücken kommt es an

4.10 Richtig atmen

4.11 Der Alltag - das Fitnessstudio 2.0

5. Lebe Tai Chi!

1. Tai Chi – Power durch Entspannung

© Taiji-europa.de

Millionen Menschen praktizieren täglich Tai Chi. Sie finden sich in unterschiedlichen Schulen mit unterschiedlichen Lehrern und unterschiedlichen Zielen zusammen. Eines eint sie alle: die Freude an der Bewegung. In Deutschland und anderen westlichen Ländern wird Tai Chi vor allem wegen der gesundheitlichen Vorzüge geschätzt. Es trägt zu mehr Entspannung in Körper und Geist bei, reguliert Organaktivitäten, regt die Durchblutung an, kräftigt die Sehnen und Bänder, stärkt die Muskeln, fördert die Konzentrationsfähigkeit und ermöglicht ein tieferes Körperbewusstsein. Darüber hinaus bietet Tai Chi hervorragende Möglichkeiten zu einer effektiven Selbstverteidigung, die im Ernstfall das eigene Leben oder das Leben anderer Menschen schützen kann. Weil es in einen kulturellen und philosophischen Kontext eingebettet ist, kann man über Tai Chi einen Zugang zu neuen Gedanken erhalten, man kann den Alltag anders wahrnehmen und sich neuen Lebenseinstellungen gegenüber öffnen. Tai Chi ist eine sogenannte innere Kampfkunst und durch weiche, entspannte Bewegungen gekennzeichnet. Diese Weichheit und Entspannung gilt es auch im Alltag zu kultivieren, damit der Körper von den täglichen Belastungen befreit werden kann. Und wenn der Körper frei ist, befreit das auch den Geist.

Der moderne Mensch gestaltet sein alltägliches Leben zunehmend oberflächlich und destruktiv. Gerade was seine Bewegungen und Körperhaltungen angeht, hat er kaum noch ein Bewusstsein dafür, was dem Körper gut tut und was nicht. Die vermehrte Sitztätigkeit vor Computern und anderen Geräten bedingt Fehlhaltungen, die den Körper beeinträchtigen und Schmerzen provozieren. Bewegungsmangel, Stress, unausgewogene Ernährungsweisen und Desinteresse am eigenen Körper führen kurz- oder langfristig zu Schäden, die nur schwer behoben werden können. Regelmäßiges Tai Chi-Training ist eine einfache und angenehme Form der Prävention gegen körperlichen und geistigen Verschleiß. Tai Chi kann darüber hinaus auch bei bestehenden Problemen genutzt werden, um Fehlhaltungen zu korrigieren und den Genesungsprozess bei Krankheiten zu unterstützen.

Die in diesem Buch dargelegten Prinzipien und Übungshinweise sind keinem speziellen Tai Chi-Stil entnommen, sondern lehnen sich an die wesentlichen Aspekte des Tai Chi an. So ist es jedem Praktiker möglich, die hier dargestellten Informationen für sich zu nutzen - ganz gleich, welchen Stil er übt. Auch Anfänger, die sich noch für keinen bestimmten Tai Chi-Stil entschieden haben, können mit diesem Buch einen Zugang zu ihren eigenen Bewegungen und zum Tai Chi öffnen.

Anders als in den meisten Büchern, die Tai Chi vorstellen, enthält dieses Buch keine Beschreibung einer Tai Chi-Form (Bewegungsabfolge von bestimmten Tai Chi-Bewegungen). Wenn Du also eine Form lernen möchtest, solltest Du Dich an einen qualifizierten Tai Chi-Lehrer wenden und/ oder Medien hinzuziehen, die eine Tai Chi-Form nicht nur beschreiben, sondern auch erklären. Das bedeutet nicht, dass mein Buch nichts für Dich wäre. Im Gegenteil! Der Kern des vorliegenden Buches ist zwar nicht die nach außen hin sichtbare Form, aber dafür liefert es die dahinterstehenden Prinzipien, die Dir erst die Form ermöglichen. Deswegen ist mein Buch sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene interessant. Da ich selbst von zahlreichen Tai Chi-Büchern enttäuscht bin, weil sie mir entweder zu theoretisch oder zu „abgedriftet“ erschienen, habe ich mir vorgenommen, Dir die Grundlagen des Tai Chi in einer einfachen und verständlichen Sprache zu vermitteln. Unser gemeinsamer Nenner werden alltägliche Bewegungen sein, über die wir gar nicht mehr nachdenken, weil sie uns zur Gewohnheit geworden sind. Doch es sind diese Gewohnheiten, an denen effektives Tai Chi-Training ansetzt. Indem wir unsere Bewegungs- und Haltegewohnheiten umprogrammieren, können wir langfristig von einem Tai Chi-Training profitieren.

Neben notwendigen theoretischen Erläuterungen und einer Einführung in die philosophischen und historischen Hintergründe des Tai Chi enthalten die Kapitel ausgewählte Tai Chi-Übungen sowie Hinweise und Übungstipps für ein gelungenes Training im Alltag. Ich habe mir das Ziel gesetzt, Dich über den Alltag an Tai Chi heranzuführen, damit Du ein Bewusstsein für Deine Bewegungen erhältst. Danach stelle ich Dir Tai Chi vor und berücksichtige die wichtigsten Bewegungsprinzipien. In einem dritten Schritt wirst Du wieder an Deinen Alltag herangeführt. Diesmal aber mit einem erweiterten Bewusstsein und mit dem nötigen Wissen darüber, wie Du nicht nur Dein Tai Chi verbessern kannst, sondern wie Du es schaffst, dass Du jeden Tag mühelose, entspannte, kraftvolle, genussvolle – schlicht: gesunde - Bewegungen ausführst. Dafür stelle ich Dir einige Trainingsgeräte vor, die Du nahezu überall findest. Das Wichtigste beim Üben ist jedoch Deine Aufmerksamkeit, und wie Du mit dieser bewusst und aktiv arbeiten kannst. Genau das möchte ich Dir nun zeigen. Deine Aufmerksamkeit ist das A und O eines bewussten Lebens. Worauf Du Deine Aufmerksamkeit lenkst, darauf richtest Du auch Deine Energie. Nutze Deine Energie für einen starken Körper und einen wachen Geist!

Wenn Du schon eine Tai Chi-Form beherrschst, dann werden Dir die folgenden Inhalte nutzen, um die in der Form verborgenen Inhalte besser erkennen und in andere Situationen transferieren zu können.

Wenn Du noch keine Tai Chi-Form beherrschst, dann werden Dir die nachfolgenden Inhalte nutzen, um Dir von Deinen Alltagsbewegungen die korrekten Tai Chi-Bewegungen abzuleiten, die Du dann in Deiner Form umsetzen kannst.

2. Herausforderung „Alltag“

Unser Alltag ist der All-Tag – ein Tag, der wie alle anderen Tage ist, und doch ist jeder Tag ein neuer, ganz eigener Tag. Mit dem Wort „Alltag“ bezeichnet man Routinehandlungen innerhalb einer zivilisierten Gesellschaft, die in einem bestimmten Tages- und Wochenzyklus verlaufen. Gekennzeichnet ist der Alltag durch sich wiederholende Muster von Arbeit, Freizeit, Arbeitswegen, Einkäufen, Schlaf, Körperpflege und sozialer sowie kultureller Betätigung.

Der Alltag ist also etwas Gewöhnliches, etwas, das täglich stattfindet und damit berechenbar ist. Und genau hier liegt eine gefährliche Fehleinschätzung vor: Auch wenn wir täglich dieselben Handlungen ausführen, führen wir sie doch immer wieder aufs Neue aus. Jeder Tag ist ein neuer Tag und für uns ein neuer Anfang. Die unzähligen Wiederholungshandlungen lassen schnell den Eindruck der Routine entstehen.

Wir haben kein Alltags-Bewusstsein mehr, denken selten darüber nach, was und wie wir essen oder trinken, wie wir uns bewegen, wie wir etwas greifen, wie wir mit anderen Menschen reden, wie wir den Arbeitsweg gehen usw. Wir tun diese Dinge, sind aber in unserem Geist nicht in der jeweiligen Alltagssituation.

Unsere Gedanken führen uns woanders hin: zum nächsten Urlaub, zur Sprechstunde mit dem Chef, zum kommenden Familientreffen etc. Durch diesen Kontrollverlust ist uns das Bewusstsein für einen kreativen Alltag entschwunden. Wir tun, was wir immer tun und denken nicht großartig darüber nach. Der enorme Leistungsdruck und die hohe Geschwindigkeit unseres Alltages lassen solch ein intensives Bewusstsein nicht mehr zu. Damit schaden wir nicht nur unserer geistigen Wachsamkeit, sondern wir betreiben auch Raubbau an unserem Körper. Wir bemerken Fehlhaltungen und falsche Belastungen erst, wenn es zu spät ist - nämlich dann, wenn der Rücken schmerzt, die Schultern ziehen oder man plötzlich unter starken Kopfschmerzen leidet.

Tai Chi bietet eine einfache Form der Alltagsbewusstheit an, mit der man seine täglichen Gänge nicht nur bewusster und gesünder gestalten, sondern auch eine heitere Gelassenheit entwickeln kann, die das Leben leichter und zufriedener werden lässt. Jeder Tag kann ein spannender und zugleich ein entspannender Tag sein – gestalten wir unseren Alltag also aktiv und mit einem wachen Bewusstsein!

2.1 Die Last des digitalen Zeitalters

Das digitale Zeitalter ist eingeläutet – die Zeit mobiler Technologien, des Internets und des Computers hat unser aller Leben entscheidend getroffen. Wir arbeiten an Bildschirmen, surfen privat oder beruflich im Internet, nehmen Bestellungen über das Internet vor und sehen Filme am Computer. Handys und Tablet PCs helfen uns, unterwegs online zu bleiben. Die digitale Technik erspart uns viele Wege und erlaubt eine hohe Bequemlichkeit – auf Kosten unseres Körpers.

Wenn wir uns bewusst machen, dass bis in das 20. Jahrhundert hinein ein Großteil der menschlichen Arbeit körperliche Arbeit war und wir heutzutage in unserer Lebenswelt fast ausschließlich Sitztätigkeiten nachgehen, so erscheint diese Entwicklung bedenklich. Jahrtausende lang hat der Mensch durch Bewegung gelebt und überlebt. Er ging auf die Jagd, hat Felder bestellt, Häuser errichtet und Gärten angelegt. Ohne Zweifel: Auch heute finden noch viele Arbeiten durch anstrengende körperliche Tätigkeiten statt. Aber in unserer Gesellschaft werden es immer weniger. Der Schwerpunkt rückt zunehmend auf Sitztätigkeiten, die am Computer bzw. Schreibtisch ausgeführt werden.

So positiv die technischen Entwicklungen sein mögen, so schädlich können sie auch sein. Gerade Menschen, die täglich am Computer arbeiten, werden nach kurzer Zeit ihren Körper spüren, weil sie einer Arbeit nachgehen, für die der menschliche Körper nicht ausgelegt ist. Am Schreibtisch entwickeln sich unnatürliche Körperhaltungen, die oftmals viel zu spät als Störung bemerkt werden.

Problemfeld Computer

Vor allem der Computer ist in den letzten Jahren zu einem Alltagsgegenstand geworden, der in kaum einem Haushalt mehr fehlt. Er wird beruflich wie privat häufig benutzt. Immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit vor dem Gerät. Im Folgenden werden die größten Probleme des Körpers dargestellt, die im Zusammenhang mit einer Computernutzung entstehen. Daran werden Tipps und Hinweise gegeben, um solchen Problemen vorzubeugen. Diese Hinweise sind allesamt dem Tai Chi entnommen und konzentrieren sich auf eine natürliche und entspannte Körperhaltung.

Tastatur und Maus

Die Fehlhaltungen beginnen bereits bei der Haltung der Hände an einer Computertastatur: Die Tastatur wird in einem schrägen Winkel betätigt, durch den die Hände nach außen gebogen werden müssen. Mache den Test: Setz Dich an Deinen Computer und lege Deine Hände auf das Tastenfeld. Achte auf Deine Handgelenke. Siehst Du, dass das Handgelenk geknickt werden muss, damit die Finger die Tasten berühren können? Wenn Du Deine Hände täglich mehrere Stunden in dieser Position belässt, wird diese Fehlhaltung zu einer schädlichen Gewohnheit. Die Sehnen der Handgelenke können sich durch die zu starke Umlenkung und durch zu viel Reibung entzünden.

© Repetitive-strain-injury.de

Wenn Du aufrecht stehst und Deine Arme an den Seiten herunterhängen lässt, dann richten sich die Hände natürlich aus. Ganz entspannt. Setz Dich für einen weiteren Test vor den Computer: Lass Deine Arme nach unten hängen. Führe dann Deine Hände auf die Tastatur, aber ohne die Hände zu bewegen. Die Bewegungen finden nur in den Schultern und den Ellbogen statt. Wenn Du diese Bewegung korrekt ausführst, müsstest Du sehen, liegen die Hände in ihrer natürlichen Weise auf der Tastatur – und diese natürliche Weise widerspricht der Tastenanordnung der meisten Computertastaturen. Die „Bretttastatur“ zwingt den Nutzer zu einer verkrampften Haltung. Das gilt nicht nur für die Hände: Man zieht die Schultern zusammen und der gesamte Schulter-Nacken-Bereich wird verspannt.

Ein weiteres Problem bei der Verwendung der Computertastatur ist das Tippen mit wenigen Fingern. Geübte Schreiber nutzen das 10-Finger-System. Der Durchschnittsnutzer verwendet meistens die beiden Zeigefinger und ein bis zwei „Hilfsfinger“. Durch diese unausgewogene Schreibweise kommt es auch hier zu unausgewogenen Belastungen des Körpers. Um diesen vorzubeugen, solltest Du entweder das 10-Finger-System lernen oder auf regelmäßige Pausen achten, in denen Du leichte Fingergymnastik praktizieren kannst.

Bei der Verwendung der Maus ist Ähnliches zu beobachten. Was im Folgenden für die Rechtshänder beschrieben wird, trifft in gleicher Weise für Linkshänder zu. Die Maus befindet sich in der Regel auf Höhe der Tastatur. Sie liegt auf der rechten Seite und wird von der rechten Hand gesteuert. Die rechte Hand umschließt die Maus und zieht sie nach hinten, schiebt sie nach vorn oder zu den Seiten. Der Zeigfinger klickt wesentlich häufiger als der Mittelfinger und die linke Hand tut nichts. Es findet eine einseitige Belastung statt. Schmerzen in der Hand, im Arm, in der Schulter und auch im Rücken können die Folge einer exzessiven Mausnutzung sein.

Wenn sich die Maus zu weit vom Körper entfernt befindet, wird der Arm gestreckt. Diese Streckung führt zu einer dauerhaften Belastung der Schulter-Arm-Muskulatur. Vor allem wenn der Nutzer sich in seinem Stuhl zurücklehnt, wird dieser Muskelbereich gestreckt. Je weiter sich der Nutzer zurücklehnt, desto stärker werden Ellbogen und Handgelenk beansprucht. Manche Menschen lassen die Maus gar nicht mehr los. Wer viel im Internet surft oder viel am Bildschirm lesen muss, lässt seine Hand permanent auf der Maus, um sofort Aktionen mit den Maustasten oder dem Mausrad durchführen zu können. Selbst anfängliche leichte Schmerzen sollten ernstgenommen werden! Schnell können sich chronische Leiden entwickeln. Um Mausbenutzungen zu reduzieren, kann man auf Tastaturbefehle umsteigen.

Sitzen am Computer

Das Sitzen an einem Desktop-PC oder an einem Laptop kann zu schweren Haltungsfehlern führen, die den gesamten Körper betreffen. Gerade Laptops erschweren eine natürliche Körperhaltung und begünstigen Verkrampfungen im Nacken- und Rückenbereich. Aufgrund der ungünstigen Lage der Tastatur und des Bildschirms vernachlässigen wir aus Bequemlichkeit schnell unsere Körperhaltung. Wir lehnen uns nach vorne, bilden einen Rundrükken, ziehen die Schultern hoch und halten unseren Kopf unnatürlich weit nach vorne bzw. nach unten. Mögliche Folgen: Schmerzen und/oder Verspannungen im Rücken, im Kopf, in den Armen, in den Händen und sogar Augenprobleme.

Wenn wir also vor einem Computer sitzen, sollten wir immer wieder unsere Körperhaltung prüfen.

Wer sich vor seinen Computer in den Stuhl fallen lässt, begeht den ersten Fehler. Bewusstes Hinsetzen und eine entspannte Haltung sind unabdingbar, um Schäden am Körper zu vermeiden. Für eine entspannte Haltung ist die Ausrichtung des Bildschirms wichtig. Im Tai Chi ist eine aufrechte Haltung die Grundlage für jede Bewegung – sowohl körperlich als auch geistig. Diese Aufrichtigkeit soll auch im Alltag erhalten bleiben, somit auch am Computer. Pass also Deinen Arbeitsplatz diesem Umstand an – Dein Körper wird es Dir danken.

Es ist ein allgemeiner Irrtum, zu glauben, man müsse geradeaus auf die Mitte des Bildschirms sehen. Unsere natürliche Körperhaltung ist so, dass unser Kopf leicht nach unten geneigt ist. Im Tai Chi gibt es die Vorstellung, dass auf der Kopfmitte ein Faden befestigt ist, an dem der Körper hängt. Der Körper richtet sich an dieser Vorstellung aus, sofern eine Entspannung vorliegt und keine Verspannungen im Körper sind.

Wenn Du den Kopf gerade hältst, dann wird die Nackenmuskulatur angespannt. Bleibt diese Spannung erhalten, kommt es zu Verspannungen. Darum ist es wichtig, den Bildschirm weder direkt auf Augenhöhe noch darüber einzustellen. Besser ist es, den Bildschirm etwas tiefer als die Augenhöhe zu setzen. Aber Vorsicht: Ein zu tief eingestellter Bildschirm begünstigt ebenfalls Fehlhaltungen und Verspannungen. Wichtig ist, dass der Kopf stets in seiner natürlichen Haltung bleiben kann. So kann der Körper im Sitzen entspannen. Außerdem entspannen wir auf diese Weise unsere Augen. Wenn der Kopf gerade gehalten wird, müssen die Augen nämlich weit geöffnet werden. Auf der vergrößerten Fläche kann dann mehr Tränenflüssigkeit verdunsten und der Lidschlag der Augen wird verringert; dadurch wird die Tränenflüssigkeit nicht optimal verteilt. Die Folge sind trockene Augen – ein häufiges Leiden von Büroangestellten. Das Beste für unsere Körper ist es, im aufrechten Sitzen gerade über den Bildschirm hinweg sehen zu können.

Bildschirm und Tastatur sollten parallel zur Tischkante stehen, damit man gerade vor dem Arbeitsplatz sitzen kann und sich nicht verdrehen muss. Generell solltest Du ein häufiges Zur-Seite-Sehen vermeiden, um Verspannungen vorzubeugen. Bleibe stets aufrecht.