Das Wörterbuch der Lügenpresse - Thor Kunkel - E-Book

Das Wörterbuch der Lügenpresse E-Book

Thor Kunkel

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Beschreibung

Warum eine ideologisch manipulierte Sprache unser Denken blockiert - und was wir dagegen tun können

Schluss mit der Sprachmanipulation durch die »Qualitätsmedien«! Der Bestsellerautor Thor Kunkel erklärt anhand von circa 300 teils illustrierten Beispielen, wie Begriffsumdeutungen den gesunden Menschenverstand ausschalten sollen.

Durch Sprachregelungen errichtet eine gleichgesinnte Obrigkeit aus Politikern und Journalisten immer neue moralische Denkblockaden, die eine kritische Auseinandersetzung mit den Realitäten verhindern sollen. Denn was nicht gedacht werden kann, kann auch nicht artikuliert werden.

Sprache als Werkzeug der Repression und Gedankenkontrolle

Die von den staatstragenden Medien vorangetriebene Infantilisierung der deutschen Sprache, einst eine der präzisesten Sprachen der Welt, hat inzwischen groteske Ausmaße erreicht. Ein Blick in die deutschen Gazetten zeigt: Sie quellen über von Worthülsen, Begriffsumdeutungen, halbwahren Floskeln, wohlfeilen Mustersätzen, linguistischen Simplifizierungen, Kampfbegriffen und ewig gleichen linkspädagogischen Argumentationsmustern, die das Denken der Menschen normieren, ja ausschalten sollen.

Man muss kein Linguist sein, um in diesem Gesinnungsdiktat, das erwachsenen Menschen verbieten will, so zu sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, eine volkspädagogische Erziehungsmaßnahme zu erkennen.

Auch gut gemeinte Bevormundung ist Manipulation

Es ist Zeit, sich die sprachliche und somit intellektuelle Entwaffnung zu verbitten und das »Wahrlügen« der Medien an konkreten Beispielen zu hinterfragen. Wer der Zerstörung seiner Sprache nur untätig beiwohnt und ihre Verarmung auch noch begrüßt, dessen geistiger Horizont sinkt irgendwann auf die Breite des von der Regierung erwünschten Meinungskorridors ab.

Für dieses Werk betrieb der Bestsellerautor und Kommunikationsberater Thor Kunkel zusammen mit seinen Mitarbeitern 2 Jahre lang ein breit gefächertes Media-Monitoring.

Dieses Buch ist auch eine Einladung an alle, sich aktiv der Infantilisierung ihrer Sprache - und ihres Denkens - zu widersetzen und selbst zu Aktivisten zu werden. Es ist auch ein »Trainingslagerbuch« mit vielen Tipps aus der Praxis. Holen wir uns unsere Sprache zurück!

»Deutschland muss nicht erwachen, sondern endlich erwachsen werden. Die Gängelei durch die Medien ist erwachsener Menschen einfach unwürdig.«

Aus dem Inhalt:

  • Sprache als Werkzeug der Repression und Gedankenkontrolle
  • Soziolinguistische Sprechverbote als moralische Fesseln und Mittel der Infantilisierung
  • Der Krampf gegen Rechts und die Grammatik der Lüge
  • Auch gut gemeinte Bevormundung ist Manipulation
  • Die harten Bandagen der Mediendemokratie
  • Linksschreibung statt Rechtschreibung
  • Wie aus öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten Wählertäuschungsanstalten wurden
  • Wenn Gottes Sohn plötzlich ein Flüchtling ist
  • Wenn sprachliches »Voodoo mit wissenschaftlichem Anstrich« Familien zerstört
  • Spieglein, Spieglein in der Hand, wer lügt am besten im ganzen Land?
  • Deutschland hat kein Politikproblem, sondern ein Medienproblem 
  • Einsatzgebiete für Sprachaktivisten
  • Subversives Denken und Memes

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Seitenzahl: 358

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1. Auflage März 2020 2. Auflage April 2020 3. Auflage Dezember 2020 Copyright © 2020 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Helmut Kunkel ISBN E-Book 978-3-86445-749-4 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Zitat

Siehst du denn nicht, dass die Neusprache kein anderes Ziel hat, als die Reichweite der Gedanken zu verkürzen? […] Es ist lediglich eine Frage der Wirklichkeitskontrolle. Die Revolution ist vollzogen, wenn die Sprache geschaffen ist. […] Es wird überhaupt kein Denken mehr geben.

George Orwell, 1984(Originaltitel: Der letzte Mensch in Europa)

Stimmen

Stimmen

Die Sprache ist inzwischen zum Schlachtfeld eines Kulturkampfs geworden, auch anderswo. Worte werden geprägt, die nach George Orwell klingen, zum Beispiel: »Wir sind ihr.«

Der Tagesspiegel, 24.2.2019

Offenbar gibt es neue Sprachregeln von oben, statt »Kriminalität« soll man »Vielfalt« sagen. »Armut« heißt neuerdings »Lebenslust«.

Harald Martenstein, Der Tagesspiegel, 9.12.2018

Nicht die Migranten sollen angehalten werden, die Sprache des Gastlands ausreichend zu lernen, sondern die (deutsche) Bevölkerung soll sich auf die Standards der Migranten einstellen.

Prof. Dr. Josef Bayer, Uni Konstanz, 2017 2

Wo die Normalsprecherin und der Normalsprecher nicht mehr reden und schreiben können, wie ihnen Hand, Kopf und Schnabel gewachsen sind, vergehen wir uns an ihnen und an der Sprache.

Peter Eisenberg

Sprache sagt viel darüber aus, wie eine Gesellschaft tickt.

Katarina Barley, Bundesjustizministerin, SPD, 2018

Immer weniger wird noch benannt, wie es ist. Es wird verschwiegen oder beschwichtigend verharmlost. Und wenn einige wenige Medien die Fakten doch nennen … dann werden vielfach nicht die Tatsachen beklagt, sondern wird derjenige beschimpft oder gar der Aufwiegelung bezichtigt, der die Realität beschreibt.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Die Welt, 10.10.2019

Wir haben uns – unter dem Deckmantel der Redefreiheit und der unbehinderten Meinungsäußerung – in einem System der Unterwürfigkeit, besser gesagt: der organisierten sprachlichen und gedanklichen Feigheit eingerichtet, das praktisch das ganze soziale Feld von oben bis unten paralysiert.

Peter Sloterdijk: Von Feigheit paralysiert, 2019

Die Nachrichtenlage war klar genug. Es war ein Versäumnis, dass die 19-Uhr-heute-Sendung die Vorfälle nicht wenigstens gemeldet hat.

Elmar Theveßen, ZDF, 5.1.2016

Regierung, Regierungsparteien und Medien betreiben einen großen Aufwand, um unseren Blick auf die gesellschaftlichen Realitäten zu trüben und zu verstellen.

Rainer Mausfeld, Kognitionsforscher, Universität Kiel, 2017

Anders gesagt … sprechen im Gehorsam gegenüber der Diktatur der allgemeinen Meinung ist eine Art Prostitution des Wortes und der Seele.

Benedikt XVI., Eucharistiefeier, 2006

Leider hatte sich bei den Hamburger Kollegen (Der Spiegel) eine Kultur des Totschweigens entwickelt; manches und mancher wurde ausgeblendet und blieb auf der Strecke.

Helmut Markwort, Junge Freiheit, 3.6.2016

Mit Sprache lässt Bewusstsein sich von innen heraus manipulieren. Wer weiß noch, dass der gewiefte Stalin sich ernsthaft für einen Linguisten hielt und Briefe über die Sprachwissenschaft verfasste? Ohne Sprache kein Denken, lautete sein Credo.

Durs Grünbein, Zeit Online, 9.1.2019

Was nicht benannt werden kann, kann auch nicht behoben werden.

Die Zeit, »Neusprech und Gutdenk«, 15.4.2010

Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben.

Titel eines Duden-Leitfadens zur gendergerechten Schreibweise, 2017

Dieser Leitfaden ist ein Machwerk einer an Orwell’schen Neusprech erinnernden Sprachpolizei, die mittels Sprache Volkspädagogik inszeniert.

Josef Kraus, Präsident a. D. des Deutschen Lehrerverbands, 2017 zum Duden-Leitfaden zur gendergerechten Schreibweise

Deutschland ist umstellt von Denkverboten.

Alice Schwarzer

Die neuen Ingenieure der Seele arbeiten mit Sprachcodes, Gruppenidentitätszuschreibungen und Trainingscamps für »sensitivity« und »awareness«. […] Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht. Abweichende Meinungen werden heute schärfer sanktioniert als abweichendes Verhalten. Diese Sanktionen laufen zumeist nicht über Diskussionen, sondern über Ausschluss.

Norbert Bolz, Der Tagesspiegel, 4.1.2017

Ich kann Ihnen ebenfalls keine rationale Erklärung dafür geben, warum im Westen die Presse, die Jurys, die Komitees allesamt linksgerichtet sind. […] Als ich 1949 aus Ungarn nach Israel geflüchtet war und laut gesagt habe, der Stalinismus sei ein schreckliches System, wurde ich von diesem Moment an boykottiert.

Ephraim Kishon, Junge Freiheit, 2001

Wenn schon ein Beamter wie ich mit vier Sätzen eine Staatskrise auslösen kann, dann muss was mit dem Staat nicht richtig sein.

Hans-Georg Maaßen, 2019

Dass man das, was Herr Tönnies gesagt hat, nicht sagen und auch nicht einmal denken darf, ist in meinen Augen unstrittig.

Alexander Nübel, Kapitän Schalke 04, 2019

Schlimm genug, dass uns die Rechtspopulisten zwingen, über Teile der Wirklichkeit zu reden, die wir bislang gern im liberalen Diskurs ausgeblendet haben …

Sigmar Gabriel, Außenminister a. D., 2018

Das Letzte, was hilft, sind übrigens all die Denk- und Sprechverbote, die die deutschen Debatten prägen.

Jens Spahn, CDU, Hamburger Abendblatt, 17.8.2015

Europa ist nicht frei, weil die Freiheit mit dem Aussprechen der Wahrheit beginnt. In Europa ist es heute verboten, die Wahrheit zu sagen. Ein Maulkorb ist ein Maulkorb – auch wenn er aus Seide hergestellt wird.

Viktor Orbán, Der Tagesspiegel, 4.1.2017

Insofern ist es nur konsequent, wenn neototalitäre Stichwortgeber wie der CDU-Staatssekretär Peter Tauber fordern, den politischen Widersachern vom »rechten Rand« die Grundrechte nach Artikel 18 des Grundgesetzes gleich ganz abzuerkennnen.

Dr. Ludwig Witzani, Junge Freiheit, 16.8.2019

Sprachverbote und Zensur vergiften die geistige Atmosphäre und lähmen die lösungsorientierte Debatte. Statt zu Offenheit und Toleranz führt Politische Korrektheit zu Feigheit und Anpassertum.

Thomas Wolf, Focus, 30.1.2013

Nicht nur die Nachrichtensendungen, sondern auch die politischen Magazine und Talkshows verkommen immer mehr zu einheitlichen Indoktrinierungsplattformen, die durch eine linksgrüne Weltanschauung geprägt sind.

Michael v. Abercron, NOZ, 14.1. 2020

Nehmen Sie nur die AfD. Da werden Dinge gesagt, die völlig unsagbar sind, und keiner bestraft sie dafür.

Thorsten Schenk, Sportfunktionär, 30.10.2019

Bis »Europa« steht, also bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, wird in der deutschen Öffentlichkeit Politik durch sprachliche Moralprüfungen ersetzt. Wer es versäumt, die immer zahlreicher werdenden semantischen Geßlerhüte korrekt zu grüßen, läuft Gefahr, … aus der »pro-europäischen« Kommunikationsgemeinschaft vertrieben zu werden.

Wolfgang Streek, Direktor Emeritus, Max-Planck-Institut, FAZ, 4.8.2018

Was ich an vielen Stellen erlebe, ist eine Polarisierung und Verrohung der Sprache. […] Egal wie verroht und niveaulos sich andere ausdrücken, wir müssen auf unsere Sprache achten.3

Franziska Giffey, SPD, 15.9.2018

Die Fake-News-Journalisten hassen mich, weil ich sie »Feinde des Volkes« nenne. Aber ich habe recht damit. […] Sie spalten absichtlich das Volk und säen Misstrauen.

Donald Trump, 5.8.2018

Linke wollen keine Sprachverbote installieren, sie halten bloss an einem vielleicht etwas altmodisch scheinenden Ideal fest: dass wir nämlich Rechenschaft schuldig sind für das, was wir von uns geben – und auch dafür, wie wir es sagen.

Florian Keller, WOZ, 29.11.2018

Ist das politische Handwerkszeug, also das Medium Sprache, erst einmal nachhaltig infiziert und beschädigt, so geht der Politik das Vertrauen in ihr Aushandlungsmedium, in ihr Instrumentarium verloren. Damit gerät ihre Handlungsfähigkeit grundsätzlich in Gefahr.

Prof. Ekkehard Felder, Direktor des europäischen Zentrums für Sprachwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Das deutsche Feuilleton sollte endlich als Religionsgemeinschaft anerkannt werden.

Fabian Schmidt-Ahmad, Junge Freiheit, 11.8.2018

Wenn wir über Sprache reden, müssen wir feststellen, dass sich in den letzten Jahren etwas verändert hat. In den digitalen Medien droht die Grenze des Sagbaren schon zu verschwimmen und ist schon verschwommen.

Frank-Walter Steinmeier, ZDF-Sommerinterview, 8.7.2018

Deutschlands Politik- und Medieneliten schlafen den Schlaf der Selbstgerechten und träumen den Wunschtraum der Political Correctness.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Die Welt, 10.10.2019

Ich bin der Meinung, dass wir uns zunehmend Denkverbote auferlegen. […] Heute wird das Benennen von Missständen oft bereits als Tabubruch gewertet. In einer pluralistischen Gesellschaft kann man wichtige Fragen aber nicht nach dem Motto aussparen: Darüber wird nicht gesprochen, weil ich missverstanden werden könnte oder weil es unbequeme Folgefragen aufwirft.

Stephan von Dassel, Die Grünen, TAZ, 5.8.2018

Es ist eine Verwilderung der demokratischen Sitten, wenn andere Meinungen nicht mehr toleriert und respektiert werden.

Erika Steinbach, CDU-Bundestagsabgeordnete, 2011

Politik ist Wortpolitik, und wer die Diskurse beherrscht, wer die Bedeutung der Worte prägen kann, wer Sprachpolizei sein darf, sitzt am Hebel der Macht. […] Hier den Prägestempel in der Hand zu halten oder zensieren zu können, bedeutet im Besitz der Macht zu sein.

Norbert Bolz, Freilich, 20.1.2020

Die kritisierten Eliten, die aufgrund ihrer Kapital- und Strukturvorteile über Benennungs- und Klassifizierungsmacht verfügen, verstehen sich darin, die unliebsamen Stimmen aus der Bevölkerung in schöner Regelmäßigkeit abzuwerten, indem sie Form und/oder Inhalt des Protestes als illegitim abqualifizieren. Mit dieser Methode kann bis tief in die Sprache eingedrungen werden, indem selbst die Worte, die die Bürger gebrauchen, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen, stigmatisiert werden. Man beraubt so förmlich die Bürger der Möglichkeit, sich ihrer eigenen Sprache zu bedienen, getreu dem Prinzip: Bürger, ihr dürft euren Protest zum Ausdruck bringen. Aber hier ist die Liste dessen, was nicht gesagt und getan werden darf.

Marcus Klöckner, Telepolis, 26.9.2018

Ich werde nie verstehen, wie es jemand vorziehen kann, in einer Fake-Welt zu leben.

Upgrade, 2018

Einleitung: Sprache als Werkzeug der Repression und Gedankenkontrolle

Einleitung

Dort, wo der Staat gewesen sein könnte oder sein sollte, erblicke ich nur einige verfaulende Reste von Macht, und diese offenbar kostbaren Rudimente von Fäulnis werden mit rattenhafter Wut verteidigt! 4

Heinrich Böll

Sprache als Werkzeug der Repression und Gedankenkontrolle

Wenn politische Impotenz zur Ersatzreligion wird, ist es Zeit für einen gesellschaftspolitischen Wandel.

Etwas hat sich in Deutschland verändert: Es ist unmöglich geworden, offen über gesellschaftliche Realitäten wie Einwanderung, den Islam oder die Ursachen der Klimakrise zu sprechen. Inoffizielle Sprechverbote haben zu einer landesweiten Meinungsuniformierung geführt. Eine grundsätzliche Unversöhnlichkeit verhindert seitdem jeden Diskurs. Das Land ist in zwei segmentierte Teilöffentlichkeiten gespalten, die sich am Gebrauch der politisch korrekten Sprache entzweien: Da gibt es zum einen jene, die als »Gutmenschen« verhöhnt werden und für ein grün-linkes Sendungsbewusstsein stehen, und dann die »Wutbürger«, die es nicht hinnehmen wollen, dass indigene Deutsche auf ihrem eigenen Territorium keine Definitionshoheit genießen und einfach nur die Rolle des braven, politischen Konsumenten ausfüllen sollen. Diese Gruppe sieht sich seit den Landtagswahlen 2019 in die »Nazi-Ecke« gestellt. Wer dazu gezählt wird, wird zum Vogelfreien erklärt, seine soziale und wirtschaftliche Existenz bis in die Grundfesten demontiert, zumeist aufgrund von fälschlichen, überspitzten Beschuldigungen, die von den Medien verbreitet werden. Das Gift des Mediumismus wirkt langsam, aber es wirkt, denn wer einmal am Internetpranger steht, steht dort für alle Zeit.

Nicht weniger als 78 Prozent aller Deutschen sind sich dieser Gefahr, einer Allensbach-Studie von 2019 zufolge, inzwischen bewusst und vermeiden es, sich zu bestimmten Themen »frei zu äußern« – ein Zustand, der für die Honecker-DDR typisch gewesen sein mag, doch für ein Deutschland des 21. Jahrhunderts ist das eine Horrorvorstellung. Es sei hier an die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley erinnert, die schon kurz nach der Wende vor einer Rückkehr der Stasi-Methoden warnte:

Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.5

Tatsächlich sind die Methoden feiner geworden. Und effektiver. Faktisch richtige Aussagen zu Gewaltverbrechen oder zur Einwanderungspolitik lösen bei vielen Deutschen physisches Unwohlsein aus, etwa vergleichbar mit dem Protagonisten aus Clockwork Orange, der nach seiner Ludovico-Therapie im Angesicht von Gewalt nur noch Brechreiz empfindet. Auch der Autor dieser Abhandlung hätte es sich in den 1990er-Jahren niemals vorstellen können, dass er einmal genötigt sein würde, »maskierte« Literatur zu schreiben, um über seine Lebensverhältnisse im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts Auskunft zu geben. Die Zustände erinnern inzwischen an George Orwells Roman 1984, was allerdings nur Menschen bemerken, die eine vom Mainstream abweichende Meinung offen vertreten. Geleakte interne Sprachregelungen der Haltungsmedien 1* korrespondieren inzwischen 1:1 mit der von Frank-Walter Steinmeier geforderten »Disziplinierung der Sprache«.

Grünlinke, humansozialistische Funktionäre gehen auf allen Ebenen mit gutem Beispiel voran, zum Beispiel, wenn der Rektor eines Gymnasiums in einem Elternbrief schreibt, »Miniröcke (von Schülerinnen) könnten zu Missverständnissen (mit Flüchtlingen) führen« 6, oder eine Oberbürgermeisterin zu den Geschehnissen in der Kölner Silvesternacht anmahnt, dass es für Frauen besser sei, »von sich aus … keine große Nähe (zu) suchen zu Menschen, die einem fremd sind 2*  … und eine Armlänge Abstand zu halten …« – als ob sich zuerst die geschädigten Frauen an die Täter herangemacht hätten.

Noch gravierender ist die systematisch betriebene, pathologische Psychologisierung von Idiomen und Wortfeldern, die zu schwerwiegenden kognitiven Störungen führt. Denn Sprache – jede Sprache – ist und bleibt Medium des Denkens und der Grundlage von Weltverständnis schlechthin. Wer seine Sprache mutwillig zerstört, ihre Verarmung und Trivialisierung begrüßt, dessen geistiger Horizont sinkt unweigerlich. Die Bandbreite seiner Gedanken wird schmäler, aus einem wachen Bewusstsein wird ein indoktriniertes, das die Parolen der politisch korrekten »Oberschicht« (wie Tübingens OB Boris Palmer die Gestalter der Elitendemokratie nennt) mit eigenen Gedanken verwechselt.

Die von den staatstragenden Medien vorangetriebene Infantilisierung der deutschen Sprache (einst eine der präzisesten Sprachen der Welt) hat inzwischen groteske Ausmaße erreicht. Ein Blick in die deutschen Gazetten zeigt: Sie quellen über von Worthülsen, Täuschwörtern (im Sinne von Begriffsumdeutungen), halbwahren Floskeln, Meliorationen 3* , wohlfeilen Mustersätzen, linguistischen Simplifizierungen, Kampfbegriffen und ewig gleichen, »linkspädagogischen« 4* Argumentationsmustern, die das Denken der Menschen »normieren«, ja ausschalten sollen. Dies lässt sich am besten noch als sprachliche Normopathie 5* oder zwanghafte Konformität bezeichnen, die zu einem allgemein spürbaren Gesinnungsdruck führt. Aus der Pflicht zu neutraler Berichterstattung haben die Manipulatoren ein Bett des Prokrustes gemacht; was an Wirklichkeit übersteht, wird abgehackt; was nicht ins ideologisch geeichte Maß passen will, gereckt, gestreckt – oder auch mal gehenkt. Schlimmer noch, wenn sie – in strafender Manier – mit ihren Schlagwortwolken und Holzhammerbegriffen (rassistisch, sexistisch, islamophob, faschistisch etc.) jeden Diskurs sofort abwürgen und den Gegner diskreditieren. Neuerdings auch dabei: der forcierte Einsatz von Pejorativen. Man bedenke etwa nur, wie negativ »alter, weißer Mann« klingt. Man schämt sich fast, zu diesen Aussätzigen der Menschheit zu zählen.

Man muss kein Linguist sein, um in diesem Gesinnungsdiktat, das erwachsenen Menschen verbieten will, so zu sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, eine Verblödungsmaschinerie zu erkennen. Dass diese noch immer ausgebaut werden kann, davon zeugt leider auch die unseriöse Berufsauffassung der heutigen Journalisten, die sich als politische Aktivisten betätigen. 6* Sie kennen dann nur noch Hype oder gezielte Verdrängung. Zwischentöne, Analysen – Fehlanzeige. Sie sind es auch, die die ethnischen Benachteiligungen gegen die Biodeutschen formulieren und dafür sorgen, dass freien Autoren soziale Ächtung oder das berufliche Aus widerfährt.

Trotz dieses beinahe kriminellen Geschäfts wähnt sich die Mehrheit der hypersensibilisierten Gouvernanten, die für die zunehmende Abständigkeit unserer Sprache von der Realität verantwortlich sind, auf einer humanitären Weltmission, die sie mit gefühlter Selbsterhöhung und einem Zuwachs an sozialem Kapital belohnt.

Bleibt die Frage: Wenn es der Sprache verwehrt bleiben soll, die Wirklichkeit zu erfassen, und wenn der deutsche Michel lernen soll, es sei im Sinne höherer Moral, »eines anderen Vorteil zu suchen und eines anderen Gewinn zu bewirken« 7* , was in der Realität auf die Kapitulation vor dem Leben und seinen Herausforderungen hinauslaufen muss, wem ist es dann noch gestattet, Realität zu erfassen und Kontext zu reden? Müssten die Deutschen – vor allem ihre Linguisten, Philologen, Schriftsteller, überhaupt alle Intellektuellen – sich nicht gegen eine solche Entwicklung empören? Wo ist die neue Hannah Arendt unter den feministischen Autorinnen, die glasklar verkündet: »Menschen sind nur darum zur Politik begabte Wesen, weil sie mit Sprache begabte Wesen sind.« 7 Demnach wäre die gesteuerte Zersetzung der Sprache ein Anschlag auf unser Menschsein, nicht nur auf die Demokratie. Doch offensichtlich ist der Gesinnungsdruck einer von Fördermitteln abhängigen Branche zu groß, man hält sich daher lieber bedeckt.

Nun ist es nichts Neues, dass »Wahrheiten« von etablierten Denksystemen (bzw. Ideologien) abhängig sind. In Deutschland kommt noch der seit einem halben Jahrhundert ausgebaute Schuldkult hinzu, der bedingt, dass Politiker immer so tun, als ob diese Welt in Wahrheit doch ein Ponyhof sei. Wer einmal gedacht hat, das Thema würde irgendwann seinen Stellenwert finden, der dürfte mittlerweile begreifen, dass die ewige Erneuerung des Makels, ein Deutscher zu sein, zu den Kernaufgaben der Medien gehört.

Doch auch in den Naturwissenschaften ist es inzwischen nicht anders, wenn beispielsweise die Deutsche Zoologische Gesellschaft dazu auffordert, den Begriff »Rasse« aus dem offiziellen Sprachgebrauch des Landes zu streichen. 8*

Kein Witz: Was für Hunde, Katzen und Pferde gilt, überhaupt alle Lebewesen, und unter Biologen völlig unstrittig ist, muss jetzt als Begriff abgeschafft werden, um einer objektiven Kritik an Merkels Schmelztiegelexperiment die Worte zu nehmen. Schon jetzt erregt die berechtigte Frage, wieso Japaner oder Chinesen nicht ebenso zahlreich in die Delinquenz einwandern wie Araber, Türken oder Nordafrikaner, allgemeines Entsetzen. Wird das Wort Rasse also in Zukunft getilgt, geschieht das, was Wittgenstein einmal sagte: »Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.« Zwangsläufig. Selbst harmlose Metaphern wie »Asylantenflut« soll es zukünftig nicht mehr geben. Dabei stammen diese Begrifflichkeiten aus den 80er- und 90er-Jahren. Die heute linksdrehende FAZ versah 1980 noch einen Leitartikel mit der Überschrift: »Dämme gegen die Asylantenspringflut«. Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes warnte im selben Jahr vor der »Überschwemmung von Ausländern, die der BRD drohe«, und vor einem »Völkerbrei«. Würde er eine solche Formulierung heute wählen, wäre er sofort gesellschaftlich tot, nicht wenige Fraktionen des Bundestages würden seine Amtsenthebung fordern.

Keine Frage, es ist erneut eine Krux mit den Deutschen, und man möchte verzweifeln, dass sie die positive Entwicklung ihres Landes nun so weit treiben, dass ein geistiger Bürgerkrieg tobt. Gerade sind sie das NS-Deutsch losgeworden, da fangen sie an, in einer Orwell’schen Sprache zu sprechen. Und Gutdenk zu denken – vorerst nur mit Gender-Sternchen und Binnen-Is, doch es dürfte nicht lange dauern, und sie werden Fragezeichen durch Sicheln und Ausrufzeichen durch Hämmer ersetzen …

Um zu verstehen, was bei den Medien abläuft, lohnt sich ein Rückblick auf den Umgang der Nazis mit Sprache. Wenn der in Nürnberg gehängte Reichsjustizminister Hans Frank in seinen Memoiren ungeniert von »Verniggerung« schrieb, war das Ausdruck einer damals weltweit üblichen, gewalttätigen Form von Kommunikation. Sie war Ausdruck von Dominanz und Standesdünkel. Viel länger noch als in Deutschland aber wurde das N-Wort im angloamerikanischen Sprachraum gebraucht. Es ist zweifellos ein diskriminierendes Wort wie »Kümmeltürke« oder »Volksschädling«, und doch nicht herabwürdigender als die vielen neuen Neusprechvokabeln, die jetzt angewandt werden, um den politischen Gegner konsequent zu entmenschlichen.

Wo die Sprache »entdeutscht« und von Lokalkolorit bereinigt wird, bleiben auch ihre ästhetischen Eigenschaften – Rhythmus, Stil, Klang, Mundart – auf der Strecke. Aus einer lebendigen, farbenprächtigen Sprache wird angewandte Informationstheorie im Sinne eines Austauschs von Sprachbausteinen – Signale statt Poesie.

Auch die pauschale Anwendung sogenannter »leichter Sprache« 9* im Dunstkreis von Behörden, die – unter dem Vorwand des Behindertengleichstellungsgesetzes« (2002) – eine »inklusive Gesellschaft« promoten, dürfte einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisten, der Sprache ihre Schönheit zu nehmen und unser Umgangsdeutsch endgültig auf Migrantenniveau abzusenken. Wie ein Professor für Sprachwissenschaft meinte:

Nicht die Migranten sollen angehalten werden, die Sprache des Gastlands ausreichend zu lernen, sondern die (deutsche) Bevölkerung soll sich auf die Standards der Migranten einstellen.8

Wo auf Nebensätze, Konjunktive und Genitive verzichtet wird, dürfte sich auch die Zahl der Analphabeten 10* weiter erhöhen. Wenn man dann noch bedenkt, dass die wenigsten Kinder türkischer oder arabischer Großfamilien auch in der zweiten Generation ein Deutsch sprechen, das man wohlwollend als Pidgin- oder Kreol-Deutsch bezeichnen mag, dann wird klar, in welchem Zustand sich die Sprache der Dichter und Denker befindet. Ihre Brillanz, die geniale Geister wie Nietzsche, Schopenhauer, Einstein, von Humboldt (um nur ein paar zu nennen) hervorgebracht hat, dürfte völlig verschwinden. Dank ihrer Schärfe ist eine »politisch korrekte Rede« im Grunde nicht möglich.

Auch die Tabuisierung des sprachlichen Ausdrucksvermögens (was negative Empfindungen wie Hass und Wut anbelangt) lässt sich nur als Maßnahme deuten, die Bürgerinnen und Bürger flächendeckend mundtot zu machen. Denn der Ausdruck unserer Gefühle gründet in unserer Interpretation des Verhaltens anderer Menschen. Wenn der Neusprech von einer neuen, gruppenbezogenen »Menschenfeindlichkeit« gegenüber Arabern und Afrikanern spricht, dann unterschlägt er die Feindseligkeiten, die unentwegt von dieser Gruppe gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeht; es würde der Natur des Menschen zutiefst widersprechen, sich einschüchtern, unterdrücken und zuletzt komplett ausmorden zu lassen.

Nun gibt es einen Punkt, an dem jeder Mensch zum Aktivisten wird: Man erlebt etwas, das so ärgerlich und beängstigend ist, dass man handeln muss, weil man das Erlebte als unerträglich empfindet. In meinem Fall waren es gleich drei Vorfälle, die mich veranlassten, mein ruhiges berufliches Fahrwasser zu verlassen:

der »Willkommens«-Putsch im Jahr 2015, der plötzlich von den Medien wie ein Ablasshandel für deutsche Kriegsschuld zelebriert wurde;

die mit mehrtägiger Verspätung – und erst auf Druck ausländischer Medien – erfolgte Nachrichtenkorrektur über die Massennotzucht auf der Kölner Domplatte, die uns zuerst als »friedlich-fröhliche« Silvesternacht aufgetischt wurde;

die falsche Berichterstattung über die Bluttat von Chemnitz und die Versuche, eine »Hetzjagd auf Ausländer« zu konstruieren.

Es ist mir seitdem unmöglich geworden, eine deutsche Zeitung zu lesen, einen ARD-Spielfilm zu sehen oder Nachrichten zu hören, ohne an die Wiedergeburt einer neuen Form von religiös angehauchtem Totalitarismus zu denken – etwas so Übles, das ich es mangels eines besseren Wortes als »spirituelle Korrektheit« bezeichne – was ich als das genaue Gegenteil eines selbstbestimmten Lebens empfinde.

Fürwahr, wir leben in einer befremdenden Zeit, in der Deutschlands Umschmelzung zum multiethnischen Vielvölkerstaat (ich glaube, »Eurabien« dürfte bald besser zutreffen) plötzlich zum metapolitischen Ziel aller Politik erklärt wurde und ein grüner Kanzler, als Oberschamane einer humansozialistischen Verbotspartei, erstmals denkbar geworden ist.

Es gilt heute, diese Gefahr abzuwenden und eine »Melonen«-DDR (außen grün, innen rot) zu verhindern. Damit befinden wir uns in einer wahrscheinlich vorrevolutionären Zeit, und eines der lohnenswerten Ziele dürfte es sein, endlich die Lufthoheit über die Begriffe und somit über die Sprache zurückzugewinnen. Letzten Endes geht es darum, wem die Sprache gehört. Sicher ist, Kulturpolitik allein wird nicht reichen, den jahrelangen Missbrauch zu beenden, es bedarf einer Graswurzelbewegung von Engagierten, die bereit sind, gegen den Missbrauch ihrer Sprache auf die Barrikaden zu gehen. Dabei sollte man sich auch subversiver Mittel bedienen und sich auf einen langen und mühseligen Prozess einstellen, denn der Gesamtdreck, als den man Deutschlands Obrigkeit bezeichnen kann, wird nicht freiwillig gehen. Oder wie Rudi Dutschke einmal in einem seiner hellen Momente sagte:

Revolution ist kein kurzer Akt, wo mal irgendetwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer, komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss.9

Vor allem gälte es zuallererst, »ein Bewusstsein des Missstandes zu schaffen«.

Die Tatsache, dass Sie dieses Buch heute in den Händen halten, zeigt: Die Revolution ist auf dem richtigen Weg.

Teil 1: Sprachpolitik und Massenwahn – eine thematische Annäherung

Teil 1
Sprachpolitik und Massenwahn
Eine thematische Annäherung

Werden wir richtig informiert? Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass von der Antwort auf diese Frage die Zukunft der Gesellschaft abhängt.

Arnold J. Toynbee

Der Schein mag trügen, aber er scheint.

Larsen in Sven Reckers Fake Metal Jacket

Kapitel 1: Soziolinguistische Sprechverbote als moralische Fesseln und Mittel der Infantilisierung

Kapitel 1

Viele Briten meinen, die Deutschen hätten ihr Gehirn verloren!

Anthony Glees, Britischer Politologe, 2015

Soziolinguistische Sprechverbote als moralische Fesseln und Mittel der Infantilisierung

Wer nicht sagen kann, was er denkt, dessen Gedankengänge sind blockiert. Mittels Sprachregelungen errichten Soziolinguisten und Säkularhumanisten immer neue Gedankenblockaden für Deutsche. Diese dienen der Verschleierung der gegenwärtigen politischen Anomalie.

Ende der 1990er-Jahre, als sich das Internet am Millennium-Bug abarbeitete, machte das Wort VUCA die Runde. Ich hörte es zuerst in der niederländischen Werbeagentur, für die ich arbeitete. Der Begriff stammt aus der Lebensweltforschung und bezeichnet ein Milieu, das auf Unbeständigkeit (volatility), Unsicherheit, (uncertainty), Komplexität (complexity) und Mehrdeutigkeit (ambiguity) basiert. Er diente damals dazu, das Lebensgefühl der ersten Digital Natives, einer noch überschaubaren Netzgemeinde, zu beschreiben. Heute stellen wir fest, dass wir alle in einem VUCA-Land leben.

Wir befinden uns in Deutschland in einer Situation, die es so vorher in der Geschichte der westlichen Industrienationen nicht gab, und sie entstand aus dem konsequenten Missbrauch unserer Sprache durch privilegierte Kulturlenker und kryptomarxistische Politiker, die die Demokratie von innen ausgehöhlt haben. Übler noch, eine internationale Sekte aus Multimilliardären 11* und Medienfürsten kontrolliert in der Großraumordnung Europas die veröffentlichte Meinung, die durch ihre zunehmende Abständigkeit von der Lebenswirklichkeit immer mehr einem Phantasma ähnelt, an das nur jene glauben, die von den Vorteilen einer Elitendemokratie profitieren.

Zahllose journalistische (An)richter leisten das tägliche plausible Umlügen der Wahrheit und die notwendige Empörungsbewirtschaftung. Wie Informationsoffiziere einer Besatzungsmacht definieren sie die Relevanzkriterien für Politik, Geschichte und Kultur – kurz gesagt: das gemeinsam Bedeutsame und die Grundlagen gesellschaftlichen Zusammenlebens. In ihrer Routine drehen nun viele am Rad: Das objektive Benennen der Realität wird als »faschistisch« gebrandmarkt; auch das Analysieren von Fakten ist angeblich »faschistisch«. Selbst der Hinweis auf die Religionszugehörigkeit eines Terroristen wird als »rassistisch« verdammt.

Für den Berliner Blogger Nathan Mattes, Betreiber der Website wir-sind-afd.de, ist schon der Satz: »Die Evolution hat Afrika und Europa – vereinfacht gesagt – zwei unterschiedliche Reproduktionsstrategien beschert« eine »rassistische und menschenverachtende Aussage«. Nach einer Begründung sucht man auf seiner Website vergeblich, vielleicht weil das Mattes’ intellektuelle Kapazität übersteigt oder weil es ihn zwingen würde, die Aussage doch als faktisch richtig zu sehen. Dann lieber die Begriffsverwirrung vertiefen.

Um die Folgen der Einwanderung zu kaschieren, wurde Vergewaltigung zum »Erlebnis sexueller Gewalt« umgedeutet und archaisches Faustrecht dem BGB gleichgesetzt; Sozial- und Asylbetrüger mit einem Dutzend falscher Identitäten werden auf Händen aus dem Gerichtssaal getragen, während man einen 90-Jährigen wegen eines »Meinungsverbrechens« zu Gefängnis verurteilt.

Von außen – über die Grabenkämpfe empörter Bürger und moralinsaurer »Gutmenschen« hinweg – ist es bereits deutlich zu sehen: Deutschlands historische Entwicklung von einer landesweiten Besserungsanstalt (als Folge des verlorenen Weltkriegs) zu einer psychiatrischen Anstalt ist fast vollendet. Mittlerweile wird es schon problematisch, beim Bäcker nach Mohrenköpfen 12* für den Kindergeburtstag zu fragen. »Alles, was wir heutzutage sagen und tun, ist rassistisch, aber wir müssen uns alles gefallen lassen« – so präzise brachte es eine Facebook-Nutzerin (die sich zum Mohrenkopf-Dilemma der Firma Richterich äußerte 10) auf den Punkt.

Die Wächter der journalistischen Correctness pochen immer unverblümter auf den Gebrauch einer politisch korrekten Sprache (freilich nur indigenen Deutschen gegenüber). Sprache dient auch immer öfter als Anklageinstrument gegen Andersdenkende, die man allein für ihre Wortwahl verurteilt. Altbundespräsident Joachim Gauck nannte den Vorgang kürzlich »betreutes Sprechen« und warnte vor »Übertreibungen …, die von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt werden«. 11

Die deutsche Presse – soweit als Medium der Berichterstattung überhaupt noch erkennbar – arbeitet heute in drei politisch korrekten Sprachmodi:

Unterwerfungsmodus (gegenüber Minderheiten, Migranten und Randgruppen, deren Minimalstbeiträge der Mehrheitsgesellschaft gegenüber als »Bereicherung« verklärt werden, um die gewünschte permissive Weltsicht der Deutschen zu bestätigen: Nachgeben ist immer gut).

Belehrungs- und Sedierungsmodus (»Erziehungsauftrag« gegenüber den ohnehin lahmgezähmten, effeminierten Deutschen, die nicht aufmucken dürfen); unangenehme Tatsachen werden kaschiert, geklittert etc.

Schnüffel- oder Diffamierungsmodus (gegenüber kritischen, als »rechts« abgestempelten Stimmen). Das konkrete Ziel dieses Modus ist die soziale und intellektuelle Ausbürgerung bzw. Beugung einer Biografie, Leugnung einer Lebensleistung bis hin zur existenziellen Vernichtung.

Es geht demnach um Repression und Unterdrückung. Unterstützt werden die staatstragenden Medien dabei neuerdings von Zensurunternehmen, die die Meinungsäußerung in den sozialen Medien sanktionieren und eine neue politische Willensbildung verschleppen. Das angeschlagene, demaskierte System spielt seit 2017 auf Zeit. Es ist bemerkenswert, wie grobschlächtig die selbst ernannten »Verstehenshelfer« inzwischen agieren, und man möchte mit Jörg Kachelmann rufen: »Was mich ... am meisten abstößt, ist, dass ich, der ich den gegen Linke gerichteten Radikalenerlass noch miterlebt habe, nun mit Linken ... zu tun habe, die mit rechtsextremen Methoden Menschen denunzieren, die angeblich falsch denken!« 12

Das falsche Denken der Deutschen – es ist ganz einzigartig auf der Welt und offenbar nur durch Sprachtabus, ideologisch verminte Gebiete und strafbewehrte »Kommunikationsdelikte« (zum Beispiel §130 StGB) unter Kontrolle zu halten. Manche sprechen inzwischen von Orwell’schen Zuständen, anderen hat es gänzlich die Sprache verschlagen. Man verfügte eben nie über eine Kulturtechnik, die es erlaubt hätte, sich die Bevormundung zu verbitten; infolgedessen wurden Sprech- und Denkverbote zum vie quotidienne 13* .

Ein Zyniker würde sagen, Deutschlands Meinungsklima werde von einer austauscharmen Wetterlage beherrscht. Viele, denen inzwischen die Folgen der grenzenlosen Einwanderung aufstoßen, müssen erkennen, dass es für sie, ihre Familien und ihr soziales Umfeld besser ist, wenn sie schweigen. Kurskorrekturen fanden trotz verheerender Wahlschlappen nicht statt, und am Ende des 21. Jahrhunderts dürfte kein weltoffener, kunterbunter »Hippiestaat« 14* stehen, sondern ein gesetzloses Ansiedlungsgebiet für alle Höhlenbewohner und Frau-als-Tier-Halter der Dritten Welt, höchstwahrscheinlich mit Minaretten bestückt. Wollen wir das? – Die schweigende Mehrheit der Deutschen sicherlich nicht. Sie ahnen die irrationale Dimension, die aus jedem Werden in Varianten (Vielfalt) erwächst, weil sich zufallsgesteuerte Prozesse niemals vorhersehen lassen. Das große Experiment der deutschen Eliten kann gutgehen – oder auch nicht. In diesem Kontext ist es sicherlich falsch, die Regierungspolitik als »alternativlos« zu labeln. Doch bekanntlich wurde auch diese Kröte aus Merkels stiefmütterlichem Mund von den Deutschen geschluckt.

Menschen werden mittels Sprache buchstäblich programmiert, und tatsächlich – liest man die Tageszeitungen, stößt man überall auf dieselben Argumentationsmuster: Nachgeben ist »gut«, sich wehren »faschistisch«. Wer bunte Vielfalt will, sagt »Ja zu offenen Grenzen«. Wer einen kriminellen Flüchtling als kriminell bezeichnet, ist ein »intoleranter Rassist«. Mit anderen Worten, jeder Widerstand gegen die Einwanderungspolitik der Regierung ist sinnlos. Kein Zeitungsartikel ohne Denkkorrektur oder moralistische Rüge innerhalb eines geschlossenen Wahrheitssystems: Die Definition der Wirklichkeit verläuft hier von innen nach außen.

Wenn man es »normal« nennen mag, dass sich Gedanken aufgrund sensorischer Wahrnehmungen bilden, projiziert sich die intrinsische Welt (der ideologischen Vorgaben) jetzt nach außen und stülpt sich analog einem Augmented-Reality-Spiel über die Realität. Einen Spielraum des Kognitiven gibt es nicht, es geht nur noch um Gläubige gegen Ketzer, Konsens oder (Nazis) raus.

Infolgedessen findet bei den Menschen pausenlos ein inneres Umlügen statt, um sich die Wertvorstellungen einer totalitär permissiven Weltsicht zu bewahren.

Eine flächendeckende Begriffsverwirrung, die Orwells Newspeak (Neusprech) entspricht, ist die Folge, und es dürfte mehrere Jahrzehnte dauern, die deutsche Sprache zu restaurieren. Zum Beispiel: Von Migranten begangene Straftaten werden seit 2015 als »Antanzen« und »Rohheitsdelikte« verharmlost, vom Chefkommentator der Süddeutschen wurde in diesem unerfreulichen Kontext die begriffliche Deformation des »sanften Rechtsbruchs« eingeführt. Ursprünglich als juristisches Laissez-faire für den Umgang mit Priestern gedacht, findet der Begriff inzwischen inflationäre Anwendung durch die deutsche Justiz.

Die deutsche Sprache ist wegen ihrer Flexibilität im Satzbau und ihres Wortschöpfungsreichtums (Bildung von Komposita) von Natur aus zu hoher Präzision fähig und eignet sich daher insbesondere für naturwissenschaftliche und philosophische Texte (Hegels Motto beim Schreiben war die »Klarheit der Sprache«). Dank der Medien wurde dagegen die nebulöse Sprache gefördert. Vor allem die vielen sinnverdrehenden, flutschgerechten Wortneuschöpfungen führten zu einer Lesart, die manche noch aus der DDR kennen – zwischen den Zeilen zu lesen und aus der Kernaussage einer Botschaft exakt auf den diametral entgegengesetzten Sinn zu schließen.

Dieses medial induzierte Irresein hat mittlerweile tatsächlich alle Lebens-und Arbeitsbereiche der Gesellschaft erfasst. Deutsch – ob als Nationalität oder als Sprache – bedeutet, komplett gaga und sich über alles in der Welt im Unklaren zu sein (außer über die »Rechten«, versteht sich, denn die sind allesamt Nazis).

Im Ausland werden die vielen deutschen Sprachregelungen übrigens schon seit einiger Zeit – selbst von linksdrehenden Journalisten – mit Argwohn beschrieben. Exemplarisch sei hier aus einem Artikel der Schweizer Tageszeitung Blick vom Sonntag, dem 1.10.2017, zitiert. Hier wunderte sich die Schweizer Autorin Julia Onken über die Mail einer jüngeren Kollegin aus Berlin. Deren Laptop sei gerade von »gut ausgebildeten Fachkräften« gestohlen worden. Wörtlich: »Sie sei selbst schuld, meinte sie, denn zur späten Stunde sei es für eine Frau geradezu leichtfertig, gewisse Straßen entlang zu gehen – das sei ja bekannt. Sie habe nach einer späten Redaktionssitzung zur Tiefgarage gehen wollen, da habe sie zwar gesehen, dass am Eingang ›ein Rudel von Fachkräften‹ herumlungerte …«

Ein Rudel von Fachkräften? Nein, das war von der Bestohlenen nicht zynisch gemeint. Onken weiter: »Ehe sie (die Kollegin) sich versah, sei sie von zwei Fachkräften eingekreist worden, der eine schnappte ihre Tasche, der andere hielt ihr den Mund zu.« Haben Sie jemals eine wahnwitzigere Beschreibung eines Raubüberfalls gelesen? Auch Onken war irritiert. Weshalb sie, die Kollegin, denn von »Fachkräften« als Tätergruppe spreche? Die Antwort der Deutschen setzt dem Vorfall eine zweite Krone des Aberwitzigen auf. Bei der Strafanzeige habe die Berliner Polizei ihr empfohlen, »den Tathergang möglichst neutral zu Protokoll zu geben«. Sie habe sicher »keine Lust, auch noch als Rassistin abgekanzelt« zu werden. Was nach einem surrealen, unheimlichen Filmskript klingt, ist in der deutschen Hauptstadt offenbar zum Modus Vivendi geworden.

Kurz und schlecht: Der Deutsche ist zu einem trüben Gast des Daseins geworden, zu einem Gespenst, das mit erhobenem Zeigefinger wieder einmal seinesgleichen und eigentlich ganz Europa schulmeistern will. Sein einst bewunderter »Wirklichkeitssinn« 15* hat aufgehört zu bestehen, das Analysieren von multikausalen Zusammenhängen, das im Wesentlichen auf der Bildung von Diskriminanten beruht und zur – man könnte sagen – »Arithmetik des Alltags« gehört, ist ihm selbst nicht mehr geheuer. Die Kontrolle über sein Leben hat er an seine Gesinnungsgemeinschaft delegiert, der passivierende und die Welt simplifizierende »Regenbogenfilter« läuft auf geistigen Kadavergehorsam hinaus. Wäre es nicht auch wieder ein Ausspruch, in dem ein ganz schlimmes Wort vorkommt, könnte man hier den Kulturpessimisten Julius Evola zitieren, der schon in den 1930er-Jahren in der Sprache seiner Zeit schrieb:

Wenn eine Rasse die Berührung mit dem, was allein Beständigkeit hat und geben kann – mit der Welt des Seins – verloren hat, dann sinken die von ihr gebildeten kollektiven Organismen, welches immer ihre Größe und Macht sei, schicksalhaft in die Welt der Zufälligkeit herab.13

Wir sind Zeugen dieser Entwicklung geworden. Und dass der deutsche Staat mit seinen offenen Grenzen, seinen aufgeweichten Gesetzen und Regierenden im Volksaufseherformat bereits einer »Welt der Zufälligkeiten« gleicht, würde wohl niemand bestreiten. Doch das ist erst der Anfang.

Kapitel 2: Realität? Für Deutsche strengstens verboten!

Kapitel 2

Die Seuche dieser Zeit: Verrückte führen Blinde.

Shakespeare, King Lear

Realität? Für Deutsche strengstens verboten!

Deutschland muss nicht erwachen, sondern endlich erwachsen werden. Die Medien mit ihrem wattierten Wording fördern stattdessen die Infantilisierung der öffentlichen Meinung, indem sie Fakten durch »Geglaubtheiten« ersetzen.

»Die Gängelei durch die Medien ist erwachsener Menschen einfach unwürdig. Schließlich sind Deutsche doch keine Kinder, denen man ein X für ein U vormachen kann.«

Diese Bemerkung eines amerikanischen Internetgurus und Freundes, der mich 2017 während des Bundestagswahlkampfs in Berlin unterstützte, klingt mir bis heute nach. Dabei erscheinen mir jene politischen Menschenrechtslyriker, welche die Auflösung Deutschlands wollen, selbst geistig unreife Vertreter einer in Allmachtsfantasien schwelgenden Verantwortungslosigkeit zu sein. Ihre verschnupften Reaktionen auf die Tatsache, dass sich die ewigen deutschen Kälber zusehends weigern, ihre Metzger wiederzuwählen, erinnern an das Motzen verzogener Blagen.

Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, dass auch echte Kinder wie Greta Thunberg in die Politik drängen, aber auch sie ist kein begabtes, unerschrockenes Menschlein, sondern ein autoritär denkendes, Konformismus forderndes und über jede Normabweichung losplärrendes Balg, das seine dünkelhafte Fixierung auf das eigene aufgeblasene Ich (sie rettet die Welt, indem sie auf einer Luxusjacht von Europa nach Amerika segelt!) mit einer Art Ökoausgabe von Harry Potter verwechselt. Sie ist die Schwundstufe eines erwachsenen Menschen, ein Abziehbild, und genau deshalb schließt alles, was sie sagt (oder andere sie aufsagen lassen), so perfekt an den Mainstream an.

Ein wirklich Erwachsener kann sich die Infantilisierung seiner Weltsicht nicht leisten. Er lebt in einer weitgehend »entzauberten« Welt, weiß um die eigene Endlichkeit und bewahrt da, wo sich Kinder und Jugendliche mitreißen lassen, Distanz. Er zieht es vor, pragmatisch statt enthusiastisch zu handeln. Nicht überschwänglich, sondern nach reiflicher Überlegung stellt er sich den Problemen. Die von den Medien geächtete Sichtweise ist also gar nicht »rechts«, sondern realistisch. Die normative Kraft des Faktischen bedingt eben auch, unbequeme Entscheidungen zu treffen, um die Stufe, die man im Entwicklungsprozess – gesellschaftlich, ökonomisch wie individuell – erreicht hat, zu bewahren. Was wäre natürlicher als diese Haltung? Der wirklich Erwachsene »verspielt« ungern, was er hat, zumindest nicht in einem Wirtschaftssystem, in dem jeder gegen jeden um seinen Anteil an der Wirklichkeit konkurriert. Er geht zwar risikofreudig, aber nicht naiv und blauäugig vor – eine fatale Wesensart, wie sie den leicht zu begeisternden Deutschen schon von Napoleon nachgesagt wurde.

Einer Fehleinschätzung ist es übrigens gleich, ob sie im Brustton der Überzeugung von Fanatikern vorgebracht wird oder im lakonischen Tonfall des Menschen, der aus seinen Träumen »böse erwacht ist«. Je älter ich wurde, umso mehr erschien mir das »böse Erwachen« die eigentliche Eintrittskarte in Gottes schöne Welt mit ihren fragwürdigen Herrlichkeiten zu sein. Ein Mensch mit einer stabilen Persönlichkeit kann aber mit diesem bösen Erwachen gut leben. Er ist nicht misstrauisch oder menschenfeindlich, sondern handelt im Geiste einer praktikablen Phronesis 16* , nach Cicero eine der vier Kardinaltugenden, vornehmlich die Fähigkeit, besonnen zu handeln und unter Berücksichtigung der Faktoren das ethisch Angemessene zu erreichen. Mehr will und kann der Erwachsene in dieser Welt gar nicht sein. Im Unterschied zur Weisheit wird Phronesis einfach als pragmatische Klugheit gedeutet, die mit der zunehmenden Urteilskraft, die für Kant das Erwachsenwerden ausmachte, wächst. Sie greift, wo die archaischen Mythen der Kindheit unter dem Brennglas der Rationalität schmelzen und Erwachsene das Realitätsprinzip akzeptieren; hier in diesem Kreis ist man sich sicher, dass ein für sechzig Personen ausgelegtes Rettungsboot nicht 1000 Schiffbrüchige aufnehmen kann, weil sich die Naturgesetze auch durch die schönste Gefühlsduselei nicht ändern. Fakten werden immer das letzte Wort sprechen. Infolgedessen hat ein Erwachsener auch akzeptiert, dass zum Genuss von Fleisch das Töten von Tieren notwendig ist und dass zu jeder funktionsfähigen Zelle in seinem Körper eine intakte, die inneren Vorgänge begrenzende Zellmembran gehört. So ist es auch mit dem Staat, dem der Erwachsene die sicheren und geordneten Bahnen seines Lebens verdankt. Das weltfremde Lebensmodell der Besserbuntmenschen erfüllt ihn deshalb mit Skepsis, denn er sieht – im Hinblick auf die offenen Grenzen –, wie schnell und brutal die Wirklichkeit ihren Tribut fordert.

Man muss daher kein Politverächter sein, um sich der Scharade, die seit über 10 Jahren im Bundestag läuft, bis auf die Knochen zu schämen. Vom Minister-Piccolo-Darsteller Maas bis hin zum Antifa-Gönner Frank-Walter Steinmeier, einer komplett unfähigen Verteidigungsministerin, der das Amt von einem noch größeren Desaster namens »Flinten-Uschi« vererbt wurde, vom polternden Nichtstuer Hofreiter-Anton bis hin zu der gruseligen Erscheinung namens Volker »Crystal« Beck – sie alle sind große, verwöhnte Lausmädels und – buben, die sich niemals von ihren Allmachtsfantasien verabschieden konnten. Gegenseitig bieten sie sich die große Bühne, schüren den Kampf gegen die böse, böse Erwachsenenwelt, deren Einspruch gegen das kindische Geplapper von höheren »Werten« und »moralischer Verantwortung« stets lauter wird, und vergessen dabei: Wer nicht erwachsen werden, also »Kind bleiben« will, wirkt irgendwann nur noch kindisch. Der von seiner Geschichte traumatisierte deutsche Michel freilich ist noch immer in seiner Duldungsstarre gefangen, statt die Bande in einem großen Kehraus zum Teufel zu jagen.

Das Wort Trauma bedeutet im Altgriechischen Wunde, und Deutschlands »Wunde« – die Niederlage des Zweiten Weltkriegs mit all ihren nachhaltigen Demütigungen – wird seit mehr als einem halben Jahrhundert von den Medien immer aufs Neue infiziert. Den Eiter kann man zwischen den Zeilen des Spiegels fast riechen.

Tatsächlich lässt sich die Phase politischer Anomalie, in der sich Deutschland befindet, nur mit einer Kollektivpsychose erklären. Eine mediale Verunklärung der Wirklichkeit soll die Deutschen daran hindern, hinter der Einwanderungspolitik der Regierung auch die Möglichkeit einer Selbstausrottung zu sehen. Die Mehrzahl der Deutschen, die den Kartellparteien die Treue hält, negiert offenbar die eigene geistige Störung. Als Folge dieser anhaltenden Erschütterung der Kollektivseele begegnen uns heute überall denunzierende, humansozialistische Zausel, für die der Faschismus schon mit dem Wort »Führerscheinprüfung« beginnt. Ein offen zur Schau getragener, wirtschaftlich vorteilhafter Selbsthass und die Kultivierung einer offen propagierten Form von Nationalmasochismus – wenn man einerseits die Kinderehe des Migranten toleriert, gleichzeitig aber die gegen Gewalt demonstrierenden Frauen als »Nazischlampen« beschimpft – sind nur weitere Komorbiditäten 17* eines Systems, dessen Fundamente zerfallen. Die Diskussion um den Begriff »Leitkultur« zeigte bereits, wie es um das Selbstbewusstsein deutscher Politiker steht: Wer Herr im eigenen Haus ist, muss sich dessen nicht auf so unwürdige Weise versichern. Doch der isolierte, verhausschweinte Deutsche weiß genau, dass er gegen vitale, gut organisierte Migrantenclans stets das Nachsehen haben wird:

Hier hypersensibilisierte, vergeistigte Individuen in überalterten, geschwächten Körpern, dort animalische Kollektivseelen, denen der eigene Körpersaft – das Blut – ihr Heiligstes ist und die (bei allen Defiziten) doch durch ihre Vitalität und Fruchtbarkeit dominieren. Der Deutsche verhält sich infolgedessen wie die gesunde Zelle eines insgesamt moribunden Organismus – er hält durch, solange es geht. Im Übrigen weiß er, das mit Gewalt widerlegte Volk mag noch immer keinen Staatsvertrag haben – seine vielen Knechtschaftsverträge mit fordernden Minderheiten wusste es immer gewissenhaft zu erfüllen. So wird es auch bei den Neusiedlern sein. Dass der weltfremde, »spinnerte« Deutsche inzwischen in ganz Afrika als Fußabtreter gilt, macht da auch nichts mehr aus. Das an Irrwitz grenzende Ausblenden marodierender Neusiedler ist ebenso wenig normal wie das Beschweigen der eigenen Opfer. Selbst eine Art Schockzäsur nach der Massennotzucht von Köln (2015) gab es nicht. Das verminderte Selbstwertgefühl des Volkes ließ offenbar eine landesweite Erhebung nicht zu.

Fair is foul and foul is fair, shit is gold and gold ist shit, black is white and white is black.

Wer jemals versucht hat, mit jungen Linken zu diskutieren, wird feststellen, dass sie gar nicht so anders denken, sondern eine andere Wirklichkeit sehen. Ihr Verhalten entspringt einer transverbalen Disposition, besser gesagt, einer bizarren Mischung aus kindlichen Allmachtsfantasien und Strebertum, welches sich jetzt im Aufstieg der Ökobewegung zur Religionsgemeinschaft manifestiert. Mehr noch als Begrifflichkeiten sind es die evozierten Bilder (i-magos), die zum Massenwahn treiben. Eine anerzogene, von den Medien mittels Sprache eingepflegte Psychoblockade verhindert hier die kognitive Arbeit des Hirns. Ein Differenzieren (das heißt Bilden von Diskriminanten) zur Erfassung der Realität ist in diesen Gehirnen blockiert. (Schon diese Formulierung dürfte viele verstören: Welche Realität? Deine, meine, Muttis oder die von – sagen wir mal – Alf, dem Außerirdischen?) Im linken Gutdenk geht es vornehmlich nur noch um Berücksichtigung des fremden Standpunkts, was zu einer Form temporärer Entkörperung führt und das erweiterte Selbstbewusstsein durch ein diffuses, empathisches Kollektivsein ersetzt. Man könnte von einem Rauschmittel sprechen, einem ideologisch erzeugten Amphetamin.

»Auf einer Sache empathisch zu beharren, obwohl es das Gegenteil der Wahrheit ist«, schrieb einst der Psychologe Andrzej Łobaczewski, »blockiert den Verstand eines Menschen vor der Wahrnehmung der Wahrheit.« 14 – Wie ließe sich der Zustand der deutschen, lieber »mit Empathie schreibenden« Haltungspresse besser charakterisieren?

Die von den Medien ausgelösten Gedankenblockaden äußern sich daher im aufgeheizten Kampf um bestimmte Begriffe. Besieht man sich die offizielle Liste sogenannter Unwörter (Opfer-Abo, Sozialtourismus etc.), fällt auf, dass hier vor allem Wörter, die rechtskonservativen Kreisen nützlich sein könnten, ausgesiebt wurden. Konkret geht es um das Ausschalten jenes »treffenden« Worts, das Herzen und Hirne bewegen könnte. Prämierte Wörter des Jahres (Wutbürger, Besserwessi etc.) nützen dagegen den staatstragenden Medien. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache ist offenbar ebenfalls zu einer Agitprop-Truppe der Regierung verkommen: Einerseits werden also regelrechte Wort-Wohlfühlmarken (»Willkommenskultur«, »Bunte Vielfalt«) kreiert, andererseits bestimmte Idiome und Redewendungen als »unsagbar« stigmatisiert.

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um darin den Versuch einer neurolinguistischen Programmierung der Gesellschaft zu erkennen. Durch die Flüchtlingskrise hat das einstige Begriffstheater plötzlich eine konkrete, äußerst fragwürdige Zielsetzung bekommen: Begriffe, die die grünlinksliberale Deutungshoheit unterminieren, sollen aus dem Diskurs entfernt werden; der ahnungslose Benutzer könnte sich ja eine existenzielle Schädigung holen.

Beispiele gibt es zuhauf: Was sind das für Menschen, die beim Anblick eines ertrunkenen Flüchtlingskinds Weinkrämpfe bekommen, doch die zahllosen, von muslimischen Einwanderern im Namen der Ehre geschlachteten Mädchen als »interkulturelle Missverständnisse« schönreden? Sind sie verrückt oder fehlen ihnen einfach die Worte?

Wer jemals versucht hat, die alltäglichen Übergriffe auf Frauen (durch zugewanderte Mihigrus) mit den im Neusprech erlaubten Wörtern korrekt zu beschreiben, der merkt schnell, dass das nicht mehr geht, vielleicht nie mehr gehen wird, wenn der von einer Feministin 18* 2016 für die Opfer von Vergewaltigungen vorgeschlagene Begriff »Erlebende sexueller Gewalt« an deutschen Grundschulen gelehrt werden wird.

Die selbst auferlegte Einschränkung der kognitiven Fähigkeit ist inzwischen so groß, dass beispielsweise Venny Lang vom Sozialflügel der CDU im Juni 2018 zwitscherte, Susanna M. Feldmann, ein weiteres Migrantenopfer, wäre »ansonsten wohl vielleicht von einem Auto überfahren worden oder jemand anderes hätte sie getötet«. (Man stelle sich so eine Aussage nur einmal im Kontext des Holocausts vor.) Richtig, die kognitive Dissonanz des Mitmenschen mutet einem heutzutage so einiges zu.

Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch geht sogar noch einen Schritt weiter. Er kriminalisiert die Kritiker linker Sprachregelungen pauschal als »fremdenfeindlichen Mob«. Selbst ein neutraler Begriff wie Islamkritiker »verschleiert etwas, was nicht verschleiert werden soll«. (Womit er wohl den Fremden- und Menschenfeind meint. Dass Misanthropie auch eine grundsolide philosophische Haltung sein kann, scheint Stefanowitsch vergessen zu haben.)

Es wundert dann auch nicht, wenn die Deutsche Presseagentur (dpa) ihren Autoren die Verwendung der Begriffe »Asylgegner« und »Asylkritiker« strikt untersagt. Die Begründung des gesinnungskonformen Chefredakteurs:

Das sind missverständliche Begriffe, die den tatsächlichen Sachverhalt verschleiern und beschönigen. […] Und wenn wir einen übergreifenden Begriff für die Gesinnung brauchen, die zu diesen Formen des Protests führt, wird es am ehesten »Fremdenfeindlichkeit« sein.15

Bürger, die gegen kriminelle Migranten, muslimische Kinderschänder (nein, die Unzucht mit 13-Jährigen ist keine »kulturelle Besonderheit«) und andere Formen der Kulturbereicherung demonstrieren, werden demzufolge seither von der dpa pauschal als »Fremdenfeinde« bezeichnet. Und das ist erst der Anfang dessen, was uns in den nächsten Jahren erwartet.

Denn damit dieses Lügengebäude nicht doch noch vor dem vollendeten Umbau Deutschlands einstürzt, muss es nun – mittels Durchsetzung einer für alle verbindlichen Irrsprache – zu etwas Noch-nie-Dagewesenem kommen: einer vollkommenen Entwirklichung des Realen bei gleichzeitiger virtueller Verwirklichung des Utopischen. Die Flut neuer, auf einen Bruch mit der »alten Wirklichkeit« abzielender Idiome überschwemmt inzwischen das gesamte Abendprogramm: von den 20-Uhr-Nachrichten bis zur Talkshow. Hier reichen sich die lizensierten Volkserzieher und Ereignis-Bedeuter die von oben ausgegebenen Worthülsen weiter. Die anfangs so lockere Schwatzrunde vollzieht zuletzt immer das strenge Symbolbildungsritual einer etablierten Mediendemokratie, besser noch Imagokratie 19* . Der Erfolg der Grünen zeigt, wie es geht: Das Spitzenpersonal tritt inzwischen wie ein Klub von Wahrsagern auf, der sich nicht entblödet, bei jeder Gelegenheit der ersten Prophetin der Neuzeit 20* zu huldigen. Dank der imagokratischen Bühnen ist man nicht mehr verpflichtet, etwas konkret zu beweisen, man muss nur emotionalisieren, um die desinformierten und erregten Massen zur Urne zu treiben: eben kurz die Welt retten … und dann weiterkiffen.

Es ist nicht falsch zu behaupten, das Denken der jüngeren Postlinken ähnele eher einem bewussten Halluzinieren, abhängig von dem kontinuierlichen Bilderstrom, den die linksgeeichte Medienmaschinerie produziert.

Zeitgleich füttert man die jungen, psychosozialen Aktivisten mit den neuesten Regierungsparolen – eine fatale Mischung, die schon bald zu vorbürgerkriegsähnlichen Zuständen wie in Schweden und Dänemark führen wird. Können das die hochkarätigen Beraterteams der Regierung nicht sehen? Im Laufe von 2 Jahrzehnten erlebten wir, wie dichotomische Willkürverknüpfungen von Wörtern wie Buntheit / Rassismus, One World / Nazion (tatsächlich so geschrieben), Regenbogen-Nation / Deutschtum, Willkommenskultur / Fremdenfeindlichkeit in die Alltagssprache eingeschrieben wurden. Inzwischen sind sie durch die pausenlose Penetration zu »denknotwendigen« Normen geworden. Wer sein Leben nicht als arbeitsloser Nonkonformist ohne Sozialprestige und Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg fristen will, sollte sie verinnerlicht haben.

Es waren niemals Berufspolitiker, sondern stets freie Denker, die die Menschen aus der geistigen Umnachtung zum Erkennen der Wirklichkeit geführt haben. Die neuen Rechten sind in dieser Wirklichkeit unterwegs, die Identitätslinken dagegen auf dem Weg in eine utopische Welt – ein Ansatz, der in den 1970er-Jahren die Gesellschaft vorangebracht hatte, jetzt aber zu den ausgedienten politischen Konzepten gehört. Gesucht wird heute eine Form von Governance, die eine vernünftige Schnittmenge aus rechten und linken Denkfiguren ergibt, die einerseits Realitäten verhandelt, andererseits die Werte der Aufklärung – zu denen ich auch das Wissen um eine gemeinsame kulturelle Identität zähle – bewahrt.

Doch dürfen Deutsche noch in ihrem eigenen Land den Wunsch äußern, dass sie es bevorzugen, unter ihresgleichen zu leben? Dass sie die multikulturelle Dauerbereicherung eher als Dauerstörung erleben? Schwerlich, denn diese Sichtweise insinuiert in den Augen der Aufpasserpresse bereits eine fremdenfeindliche Intention.

Umgekehrt respektiert man den Wunsch der Einwanderer, »unter sich« bleiben zu wollen. In nahezu allen Unterkünften bevorzugen Syrer die Gesellschaft von ihresgleichen, dasselbe gilt für Afghanen, Somalier und Eritreer. Sie grenzen sich ab und bilden sofort »Gebiete«, in denen sie ihre gewohnte Lebensweise entfalten. Wieso werden Deutschen dieselben Rechte versagt, wieso sind ausgerechnet sie zum Multikulturalismus verdammt? Wieso sollten sie überhaupt ihren Wohlstand mit Fremden teilen und zu deren Gunsten zurückstecken müssen?

Die ernüchternde Antwort ist: Weil die Lenkungskaste und ihre medialen Mundwerker glauben, nicht den geringsten Respekt vor Deutschen haben zu müssen. Sie halten sie tatsächlich für Kinder, die sie gängeln, einschüchtern und abstrafen können. Die neuen halbkriminellen Gesetze gestatten es ihnen, Kritiker mundtot zu machen.

In der gegenwärtigen Zerrüttung der Meinungsfreiheit spiegelt sich aber noch eine viel größere Krise wider: die der freien Marktwirtschaft. Unser System, das einst Leistung predigte, belohnt seine Leistungsträger nicht mehr. Eine Schicht leistungslos aufgestiegener Systemgünstlinge sorgt dafür, dass Konkurrenz um die bessere Idee und bessere Lösung schon im Vorfeld ausgesiebt wird. Heute ist es der »Biodeutsche«, der die Kröte der Diskriminierung auch im Wettbewerb um die Wirklichkeit zu schlucken hat. Er erlebt politische Korrektheit inzwischen als gezielte Wettbewerbsverzerrung, die sich immer zu seinem Nachteil auswirkt.

Die vereinte Schwarmintelligenz aller Gesinnungsbüttel liefe dennoch ins Leere, gäbe es nicht eine reale, machtsoziologische Matrix hinter den Medien. Man muss Oswald Spenglers Thesen nicht teilen, um ihn hier zu zitieren:

Die weißen Herrenvölker sind von ihrem einstigen Rang abgestiegen. Sie verhandeln heute, wo sie gestern befahlen, und werden morgen schmeicheln müssen, um verhandeln zu dürfen.16

Genauso ist es gekommen. Der irrational begründete Ruf, Deutschland sei das Sozialamt der Welt, in der die schuldbeladenen Nachkommen der Nazis am »Willkommenen« Buße tun wollen – er hat die junge, fitflexible Gaunerwelt des afrikanischen Youth Bulge 21* gerufen. Letzte Schätzungen, was die »Integration« kosten wird, liegen im dreistelligen Milliardenbereich. 22* Jeder Erwachsene weiß, eine derartige Summe wird sich nicht von Geisterhand »erwirtschaften« 23* lassen, doch da die Welt von morgen ohne die deutsche »Lederhosenkultur« sicher besser auskommen wird, befeuert man lieber die perverse Lust des kollektiven Selbstmords auf Raten.

De facto sind die genannten Milliarden Steuergelder. Deutsche Familien, die sich und ihre 1,3 Kinder selbst kaum über Wasser halten können, schleppen demnach hundertköpfige Großfamilien aus Absurdistan durch. Im Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes von 2013 hieß es bereits: