Das Wunder der Bindung - Jochen Bendel - E-Book
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Das Wunder der Bindung E-Book

Jochen Bendel

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Beschreibung

Jochen Bendel, der beliebte Moderator der Sendung "Haustier sucht Herz" und "Hundepapa" der beiden Hunde-Persönlichkeiten Gizmo und Khaleesi, nimmt Sie in "Das Wunder der Bindung" mit auf seine persönliche, unterhaltsame, witzige und erfrischend selbstkritische Reise hin zu einer richtig guten Mensch-Hund-Beziehung. Neben der Beziehung von Jochen und seinen Hunden sorgen auch die Geschichten von ganz unterschiedlichen Vierbeinern und ihren "Problemfällen" aus dem Hunde-Schul-Alltag für einen tiefen und ungewöhnlichen Einblick in die kleinen und großen Beziehungs-Dramen und Happy-Ends. Das Ergebnis: ein ganz außergewöhnliches Hundebuch, das nicht beansprucht, die neueste "Methode zur Hundeerziehung" zu sein, sondern allen, die die Beziehung zu ihren Hunden nachhaltig stärken und vertiefen möchten, ganz lebensnah, persönlich und anschaulich näher bringt, wie das "Wunder der Bindung" passieren kann: Mit Liebe, Vertrauen, Zeit und der Bereitschaft, sich ganz auf den Charakter und die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes einzulassen, ihn immer noch besser zu verstehen und ihm individuell gerecht zu werden. 

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Seitenzahl: 225

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Sonja Maria Forster

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Bildredaktion: Petra Ender

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Gabriel Mlesnite

ISBN 978-3-8338-7242-6

1. Auflage 2019

Bildnachweis

Fotos: Debra Bardowicks, Garbo Geissler, Eichenau

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER VERLAG LeserservicePostfach 86 03 1381630 MünchenE-Mail: [email protected]

Telefon: 00800 / 72 37 33 33*Telefax: 00800 / 50 12 05 44*Mo-Do: 9.00 – 17.00 UhrFr: 9.00 bis 16.00 Uhr (*gebührenfrei in D,A,CH)

Wichtige Hinweise:

Die Haltungsregeln in diesem Buch beziehen sich auf gesunde und charakterlich einwandfreie Hunde. Es gibt Hunde, die aufgrund mangelhafter Sozialisierung und schlechter Erfahrungen mit Menschen in ihrem Verhalten auffällig sind und eventuell zum Beißen neigen. Solche Hunde sollten nur von Hundekennern gehalten werden.

ALLES BINDUNG, ODER WAS?

Um es gleich vorweg zu sagen: Sie halten gerade kein neues Buch über Hundeerziehung in den Händen und auch keinen Ratgeber mit Profitipps zur Therapie von Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden. Zum einen gibt es diese Art von Büchern nämlich schon zur Genüge. Zum anderen bin ich als »Hundepapa« von zwei wirklich außergewöhnlichen Fellnasen (aber haben wir die nicht alle?) erst vor Kurzem und über Umwege Hundeprofi geworden. Davor habe ich mir, wie die meisten Hundehalter wohl auch, beim Gassigehen viele gut gemeinte Erziehungsratschläge von anderen Hundebesitzern eingeholt oder bequem von der Couch aus das World Wide Web befragt. Und dann, ja dann einfach rumexperimentiert. Mit mehr oder weniger großem Erfolg.

Erst meine Ausbildung zum Hundetrainer, die täglichen Praxisstunden in der Hundeschule, die vielen verzweifelten Hundebesitzer mit ihren »Problemfällen« – oder besser gesagt: die vielen verzweifelten Hunde mit ihren »Problemfällen« am anderen Ende der Leine – haben meinen Blick geschärft und sensibel gemacht für das Zusammenleben mit dieser besonderen Spezies. Deshalb erfahren Sie in diesem Buch fast nichts über Erziehung, sondern über etwas viel Gewaltigeres. Etwas, was über allem schwebt, so wie das gigantische Alien-Raumschiff in dem Film »Independence Day« über Los Angeles: Bindung. Denn sie ist der Superkleber für jede Mensch-Hund-Beziehung.

Vermutlich werden jetzt viele von Ihnen sagen: »Klar, hab ich schon gehört, weiß ich alles.« Andere werden fragen: »Was ist diese ominöse Bindung eigentlich genau? Wie stellt man sie her? Kann ich das lernen und was verdammt noch mal kostet das?« Und zumindest zum letzten Punkt kann ich gleich mal sagen: Bindung kostet nichts – außer Liebe, Vertrauen und Zeit. Wie bei uns Zweibeinern auch.

Ich habe für dieses Buch Experten für ein glückliches Zusammenleben mit Hunden interviewt, Fälle aus meinem Berufsalltag als Trainer herangezogen und – eigentlich das Wichtigste – mir erst mal an die eigene Nase gefasst. Denn die größten Fehler macht man ja bekanntlich am liebsten immer selbst.

Jochen Bendel

EIN UNSICHTBARES BAND

BINDUNG – EIN GROSSES WORT MIT JEDER MENGE SPRENGKRAFT. UNZÄHLIGE BÜCHER SIND ZU DIESEM THEMA ERSCHIENEN, ZAHLREICHE WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNGEN WURDEN UND WERDEN IMMER NOCH DAZU GEMACHT. DAS BESTE ABER IST: BINDUNG HERZUSTELLEN IST VIEL EINFACHER, ALS MAN DENKT.

MEIN MOPS, MEIN LABBIMÄDCHEN UND ICH

Ein Hund kann das Leben ganz schön durcheinanderwirbeln. Das gilt erst recht, wenn plötzlich eine kleine Hundedame in einem Männerhaushalt landet und lebhafter Labrador auf stoischen Mops trifft. Wenn mir das mal einer früher gesagt hätte …

Hunde begleiten mich, seit ich klein bin. In ihrer Gegenwart fühlte ich mich immer geborgen und beschützt. Die erste Hündin in meinem Leben war Chica, eine betagte, stolze Airedale-Terrier-Mix-Dame, die mich dreijährigen Stöpsel, wie eine Supernanny, nie aus den Augen ließ und auf Schritt und Tritt verfolgte. Danach trat Fido in mein Leben, ein gigantischer 28-Kilo-English-Basset mit ewig langen Schlappohren, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Sein Bellen klang so tief und beruhigend wie der Donner während eines lang ersehnten Sommergewitters. Dieser Hund war so was von gemütlich, entspannt und geduldig, dass er sogar seinen Namen wortlos hinnahm, obwohl »er« eigentlich eine Hündin war, kein Rüde.

Aktuell teile ich mein Leben mit zwei ganz besonderen Exemplaren der Spezies Canis lupus familiaris, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Gizmo ist ein acht Jahre alter Mopsrüde, Khaleesi eine vierjährige Labradorhündin. Buddhistische Ruhe prallt auf ungezügeltes Temperament – und gleicht sich in unserer kleinen Familie auf magische Weise perfekt aus. Das war allerdings nicht immer so. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als mein Mann Matthias und ich beschlossen haben, für uns und unseren kleinen Mopsprinzen eine Prinzessin zu suchen. Eine Hündin, die unseren Männerhaushalt mit weiblichem Yin bereicherte. Ja, Sie denken jetzt bestimmt: Typisch, so können auch nur zwei schwule Männer denken. Und ja, vielleicht haben Sie recht. Wir haben das Ganze tatsächlich ziemlich naiv durch eine rosa Brille gesehen. Ein zweiter Hund in der Familie. Was macht das schon groß für einen Unterschied? Der Aufwand bleibt doch derselbe. Und so ein kleines, süßes Welpenmädchen bringt sicher frischen Wind in Gizmos eher gemütliches Mopsleben. Im Gegenzug, so dachten wir, würde sein ruhiges Wesen unserem blauäugigen Labradorbaby die Eingewöhnungszeit erleichtern. Gizmo würde wie ein liebevoller älterer Bruder ihr Heranwachsen begleiten. Ja, genau das dachten wir.

Kurzer Reality Check zwischendurch: Rüden sind kleinen, temperamentvollen und von Mutter Natur mit rasiermesserscharfen Zähnen ausgestatteten Hundebabys gegenüber häufig eher abweisend eingestellt. Welpen dagegen sind in ihrer ganzen Kommunikation unbeholfen und distanzlos. Im Zusammenleben mit anderen Hunden überschreiten sie ständig Grenzen und testen sich aus. Vergessen Sie dabei bitte das Märchen vom Welpenschutz. Es gibt kein genetisches Programm, das erwachsene Hunde daran hindert, fremde Welpen oder junge Hunde zu beißen. Genauso hält sie kein Instinkt davon ab, unfreundlich mit ihnen umzugehen.

»KHALEESI SOLLTE FÜR FRISCHEN WIND IN DER MÄNNER-WG SORGEN.«

VON NAIVEN MENSCHEN UND ÜBERFORDERTEN HUNDEN

Von alldem hatten wir jedoch nicht die leiseste Ahnung, als Khaleesi, gerade mal zehn Wochen alt und wahrlich ein königliches Exemplar von einem süßen Drachen, in unsere Dreier-WG Einzug hielt. Dabei hatten wir als verantwortungsvolle Hundeeltern durchaus vorgesorgt: Drei Wochen vorher fuhren wir mit Gizmo zu der mit uns befreundeten Züchterin, um unserem »Erstgeborenen« die sensationelle Möglichkeit zu bieten, sein neues »Schwesterchen« möglichst früh kennenzulernen. Lustlos trottete er mit uns ins Welpenhaus – um attackiert von acht endorphingepushten Hundebabys sofort wieder den gesicherten Rückzug anzutreten. Interesse für seine zukünftige Mitbewohnerin: zero. Matthias‘ und meine Erwartungen an dieses erste Kennenlernen hatten, schon bevor es überhaupt begann, einen fetten Dämpfer bekommen. Während des gesamten Besuchs ließ sich Gizmo nicht mehr blicken. Er hatte Besseres zu tun. Schließlich lagerte im Nebenzimmer das Welpenfutter, und sich daran großzügig zu bedienen war in seinen Augen offenbar die gerechte Entschädigung für den plötzlichen Welpenschock.

Wenige Wochen später zog unser Familienzuwachs bei uns ein – und entwickelte sich prächtig. Okay, unser Alltag wurde vom ganz normalen Babywahnsinn bestimmt: Bloß nicht die Pipikackazeiten alle zwei Stunden und nach dem Herumtollen, Aufwachen und Fressen verpassen. Für die neugierige Flut an Besuchern, die unseren Nachwuchs natürlich sehen wollten, hätten wir fast schon Tickets vergeben können. Und die Frage »Na, schläft eure Kleine denn schon durch?« durften wir Glückspilze bereits nach zehn Tagen mit stolz geschwellter Elternbrust bejahen.

Läuft bei uns, dachten wir damals. Was für eine gigantische Fehleinschätzung! Denn für ein Individuum in unserem Haushalt sah die Realität deutlich weniger harmonisch aus. Ich werde das Bild wohl nie mehr aus meinem Kopf bekommen: Gizmo saß wimmernd und regungslos auf dem Parkett, während ein vier Monate alter Labradorwelpe sein Piranhagebiss in sein kleines, flauschiges Kringelschwänzchen bohrte. So zerrte sie den zehn Kilo Mops erst noch zögerlich ruckhaft, dann aber energisch und skrupellos durchs Wohnzimmer. Spätestens ab diesem Moment ahnte ich, dass wir womöglich in den letzten Wochen einiges falsch gemacht hatten.

Gizmo und Khaleesi sind heute ein Herz und eine Seele. Bis es so weit war, mussten sie aber eine Menge lernen – so wie ich auch.

DES EINEN FREUD, DES ANDEREN LEID

Ersthunde in einer Familie brauchen besonderen Schutz und Rückzugsräume, wenn ein neuer Hund einzieht – egal, ob der noch ein Welpe ist oder bereits erwachsen, zum Beispiel aus dem Tierschutz. Gizmo hatte im Umgang mit anderen Hunden in seinem Leben bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Deshalb reagierte er auf die Attacken eines übermütigen Welpen anfangs noch cool und zurückhaltend. Aber auch wenn er nach außen gewohnt gelassen und stoisch alles erduldete: Unsere über die Jahre hinweg gewachsene Bindung aus Vertrauen und Verständnis begann zu bröckeln. Je mehr wir uns darauf konzentrierten, Khaleesis erste Lebensmonate so sicher und perfekt wie nur möglich zu gestalten, desto mehr vergaßen wir, die Bedürfnisse unseres Ersthundes nach Schutz, Ruhe, Liebe und Aufmerksamkeit zu stillen. Unsere Beziehung hatte einen echten Knacks bekommen. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Typischer Fall von grober Vernachlässigung.

Noch deutlicher zeigte sich das ganze Dilemma beim Gassigehen. Khaleesi wuchs immer mehr heran und wollte mit uns die Welt entdecken. Und wo ging das besser als bei unseren täglichen Spaziergängen zu viert. Spielerisch übten wir mit ihr das Laufen an der lockeren Leine oder trainierten schon mal den Rückruf. Ihr als Labrador Retriever genetisch fixiertes Aufsammeln und Heranschleppen von Stöckchen, Ästen oder halben Bäumen feierten wir stolzen Hundeeltern mit Standing Ovations. Und wie ihre mittlerweile ins Bernsteinhelle gewechselten Augen blitzten und leuchteten, als wir ihr beibrachten, hinter einem quietschgelben Tennisball herzujagen. Unbeschreiblich! Endlich konnte sich unsere kleine Actionheldin mal so richtig auspowern. Und unser knopfäugiger Mops-Buddha? Der kommentierte all diese Dinge für gewöhnlich mit einem abschätzigen Blick. Zeug anschleppen und Bällen hinterherjagen? Das war eindeutig unter seiner Würde.

Noch mal ein kurzer Reality Check: Das mit dem Tennisball war richtig Kacke. Zu glauben, dass Hinter-einem-Tennisball-Herrennen einen Hund auslastet, ist ein fataler Irrtum. Was stimmt: Die meisten Hunde lieben diese Art von Ballsport. Die Hundespielzeugindustrie hat ihn deswegen sogar so weit pervertiert, dass sie entsprechende Wurfschleudern anbietet, damit sich Frauchen und Herrchen nicht mal mehr großartig bücken müssen und der Ball fast bis hinter den Horizont fliegt. Die Wahrheit hinterm Horizont ist allerdings erschütternd: Hunde lieben es, hinter fliegenden Objekten herzujagen, weil diese Beute imitieren. In ihnen läuft also ein genetisch fixiertes Programm ab.

In der Endphase, kurz vor dem Zugriff, muss der Hund noch einmal all seine Kräfte bündeln. Der Körper schüttet daher das Stresshormon Adrenalin aus. Das Herz pumpt das Blut jetzt noch schneller durch den Körper, die Muskulatur ist bis zum Zerreißen gespannt, bereit, Höchstleistungen zu vollbringen. Der ganze Körper steht unter Strom.

Kaum hat der Jägersmann das Beute-Bällchen im Maul, belohnt ihn dann sein Nebennierenmark zusätzlich mit einer großzügigen Ladung Dopamin. Und dieses Hormon macht glücklich und süchtig. Auf diese Weise zieht man sich regelrechte Ball-Junkies heran, die einem hechelnd und mit suppentellergroßen Pupillen unaufhörlich, wie in einer Zeitschleife gefangen, Bällchen oder Stöckchen vor die Füße legen.

Das Problem ist nicht das Stöckchen oder der Ball an sich, sondern die Häufigkeit, mit der man es/ihn wirft. Während der Körper die in kurzen Intervallen ausgestoßenen Dosen Adrenalin relativ schnell wieder abbaut, schüttet er etwa eine Viertelstunde danach das Stresshormon Cortisol aus. Es soll den mittlerweile ausgepowerten Hund vor den schädlichen Auswirkungen von zu viel Adrenalin schützen, bewirkt aber gleichzeitig eine erhöhte, länger anhaltende Wachsamkeit – und genau das stresst. Ein ständig erhöhter Cortisolspiegel ist für Hunde daher extrem gesundheitsschädlich – für uns Menschen gilt übrigens dasselbe. Während das brave Hündchen also abends in seinem Körbchen liegt und scheinbar friedlich ruht, schießt durch seinen matten Körper immer noch so viel Cortisol wie bei uns damals nach dem ersten Techno Rave. Die Augen und der Körper sind müde, aber das Gehirn ist immer noch am feiern. »BummBummBummBumm«.

Ehrlich gesagt wusste ich auch davon wieder mal nichts. Stattdessen fühlte es sich richtig cool an, mit diesem aufgedrehten Wirbelwind unterwegs zu sein. Spaziergänger blieben staunend stehen und beobachteten unsere silbergraue Baby-Ninja-Jägerin, die einer neongelben Filzkugel hinterherfetzte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ob über Gräben oder durchs Wasser, als wollten wir sie für den Iron Man fit machen. Das Leben mit Khaleesi war der unübersehbare Gegenentwurf zu unserem bisher chilligen Dasein mit Mops. Wir träumten davon, wie sich unser leicht phlegmatischer »Erstgeborener« von Khaleesis Temperament anstecken lassen würde. Wie beide gemeinsam durch die Wälder und über Wiesen jagen und zusammen die Welt entdecken würden. Und bis es so weit war, übten wir mit unserer Kleinen noch fleißig Grundübungen wie »Sitz! Platz! Bleib!«. Das absolvierte sie, gerade mal fünf Monate alt, zwar schon mit Bravour. An gemeinsames Herumtollen war jedoch überhaupt noch nicht zu denken. Khaleesi tollte und Gizmo schmollte.

»LANGSAM BEGANN MEINE BINDUNG ZU GIZMO ZU BRÖCKELN.«

Jeder hat sein Tempo. Aber wenn einer sich immer absondert, ist das auf Dauer nicht gut für die Bindung.

UND DANN WAR ERST MAL SCHLUSS

Heute, nach meiner Trainerausbildung und Jahre später, muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, wie ich Khaleesi immer mehr aufdrehte und überforderte und wie sich Gizmo immer mehr von unserem kleinen »Rudel« entfernte. Nicht nur mental, sondern auch körperlich. »Wo steckt der alte Trödelbär jetzt schon wieder?«, fragte ich mich hinter jeder Abbiegung. Mein kleiner, noch vor wenigen Monaten so aufgeweckter und stets aufmerksamer Mops ließ sich bei unseren gemeinsamen Exkursionen immer weiter zurückfallen. Er machte sein eigenes Ding. Schnüffeln hier und schnuppern da – möglichst außer Sichtweite und mit einem Mindestabstand von gefühlt 100 Metern. Meine ewige Warterei und das Gerufe »Giiiizmooooo, koooooomm!« ging mir auf die Nerven. Dazu entwickelte sich auch noch eine ganz seltsame Dynamik: Je öfter und genervter ich nach meinem Sonderling rief, umso mehr Zeit ließ der sich. Als ob ein unsichtbares Bitte-nicht-stören-Schild über ihm schwebte.

Ich probierte viel aus, um Gizmo aus seinem Einsiedlerdasein zu locken und ihn wieder back on track zu bringen. Leckerchen, noch bessere Leckerchen, supermega Leckerchen, Leberwurst. Die ganze Klaviatur der Verführung. Nichts half dauerhaft, nach kurzer Zeit war alles wieder wie vorher. Nach jeder Wegbiegung warten, länger warten, dann rufen gefolgt von noch mehr rufen. Es war zum Aus-der-Haut-Fahren. Wenn Gizmo sich endlich dazu »bequemte«, mit gesenktem Kopf zu mir aufzuschließen, kassierte er erst mal einen fetten Anschiss. Eine Schimpftirade erster Güte brach über ihn herein, die ihm bis zum nächsten Ausflug in Erinnerung bleiben sollte.

Wenn ich diese Sätze aufschreibe, bekomme ich immer noch ein ganz schlechtes Gewissen und schäme mich für meine damalige Ignoranz. Da macht der Hund endlich das, was er soll, und wird am Ende dafür bestraft. Mein Trost: Mir ging es wie den meisten Hundebesitzern, ich wusste es einfach nicht besser. Die Folgen aber waren weitreichend. Die Harmonie in unserer Truppe war nicht nur draußen, sondern auch zu Hause kräftig durcheinandergeraten. Der Umgang der beiden Hunde miteinander wurde immer angespannter. Kein Wunder, irgendwo musste Khaleesi den Druck, der sich durch unsere ständige Beballerung angestaut hatte, ja loswerden. Sonst läuft das Fass irgendwann über.

Anfangs reagierte Gizmo, von mir top sozialisiert, auf die überfallartigen Annäherungsversuche seiner Welpenschwester noch mit nobler Zurückhaltung und Ignoranz. Er ging ihr einfach aus dem Weg. Doch schon wenige Wochen später zeigte er sich ihr gegenüber immer öfter drohend-aggressiv. Kuschelangriffe in seinem Körbchen wurden vehement niedergeknurrt und an gemeinsames Füttern war überhaupt nicht mehr zu denken. Haben Sie eine Vorstellung, wie schnell ein Mops fressen kann? Megaschnell! Doch das ist nichts im Vergleich zum WARP-Fressantrieb, den die Natur einem Labrador Retriever in die Wiege gelegt hat. Noch bevor man den Satz »Lasst es euch gut schmecken« überhaupt ausgesprochen hatte, war Madames Napf bereits leer – und ihr Drang, auch noch Gizmo beim Herunterschlingen seiner Portion behilflich zu sein, groß. Khaleesis aufdringliches »Hilfsangebot« endete jedes Mal in einer handfesten Küchenschlacht. Es wurde geknurrt und geschnappt. Die Näpfe flogen durch die Luft, wenn sich mein genervter Rüde zähnefletschend auf den verdatterten Welpen stürzte. An jeder Ecke ploppte ein neues Problem auf und nicht nur unsere beiden Hunde wirkten zunehmend verunsichert und ratlos. Wir Menschen waren es auch.

»JE ÖFTER UND GENERVTER ICH NACH GIZMO RIEF, DESTO MEHR ZEIT LIESS DER SICH.«

ZURÜCK AUF ANFANG

Der erste Leitsatz meiner Ausbilderin und Lehrerin Rita Kampmann, der sich mir für immer eingebrannt hat, lautet: »Hunde machen nichts falsch, sie reagieren nur auf Situationen.« Es war also ein Irrtum zu glauben, unser Ersthund würde die neue Lebenssituation einfach so wegstecken. Hunde sind soziale Lerntiere und versuchen grundsätzlich erst einmal, Stress aus dem Weg zu gehen. Gizmos Bedürfnisse nach Ruhe und Raum vor dem stürmischen kleinen Labrador wurden jedoch von uns ständig ignoriert. Und wenn er mal dezente Warnsignale abfeuerte, wie Bellen oder Knurren, habe ich ihn für sein in meinen Augen unhöfliches Verhalten auch noch gerügt. Im Nachhinein bin ich echt froh über Gizmos vornehme Zurückhaltung. Ein anderer Rüde, mit mehr Temperament und niedrigerer Frustrationsschwelle, zum Beispiel ein Terrier, hätte unseren Welpen unter Umständen deutlich härter attackiert und vielleicht sogar gebissen – was vermutlich noch schwerwiegendere Auswirkungen nach sich gezogen hätte.

Hunde brauchen Sicherheit. Sie müssen erkennen, dass wir Menschen, ihre sozialen Bindungspartner, in neuen, ungewohnten und vielleicht auch mal unangenehmen Situationen vorausschauend für sie mitdenken und Entscheidungen treffen. Im Idealfall besteht zu unserem Hund eine dauerhafte WLAN-Verbindung. Ein unsichtbares Band aus nonverbaler Kommunikation und Gefühlen. Wie in einer menschlichen Beziehung können wir erst dann sicher und entspannt mit unserem Partner leben, wenn alle für die Bindung relevanten Parameter gut und ausgeglichen bedient sind. Dazu sind gemeinsam durchgestandene kritische Situationen, gute Erfahrungen, eine verständnisvolle Kommunikation und geteilte positive Emotionen ganz wichtig. Bindung ist wie Vertrauen etwas, was man nicht, einmal gewonnen, grenzenlos belasten kann. Vielmehr muss man immer wieder, besonders in fordernden und ungewohnten Situationen, beweisen, dass man einander vertrauen kann. Beziehungsarbeit – ganz wie bei uns Menschen.

Bei meinem Mops war dieses Gefühl der Sicherheit nach nur drei Monaten weg. Vertrauen? Aufgebraucht! Gizmo hatte sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen, er sonderte sich ab und machte von da an sein eigenes Ding. Die Entfernung zwischen uns wuchs nicht nur bildhaft ständig an. Die Kommunikation war unterbrochen. Ich musste unsere WLAN-Verbindung um jeden Preis wiederherstellen. Aber mit Netzstecker ziehen und Router hochfahren war es in diesem Fall leider nicht getan.

»GIZMO WOLLTE NUR, DASS ICH IHN VOR KHALEESI ›BESCHÜTZE‹.«

Gemeinsam die Welt entdecken und auf Spurensuche gehen schweißt zusammen.

MEHR ZUWENDUNG, STÄRKERE BINDUNG

Neben unseren Runden zu viert begann ich, zusätzlich auch wieder längere Spaziergänge mit Gizmo allein zu unternehmen. So waren wir beide ungestört und konnten uns ohne Ablenkung besser aufeinander einstellen. Jeder Blick, jede auch noch so kleine Aufmerksamkeit mir gegenüber wurde ab sofort belohnt – mit Leckerchen oder aufmunternden, freundlichen Worten. So hoffte ich, meinen Schatz aus seiner Isolation zu befreien. Diese Gassirunden wurden zu unserem ganz persönlichen Erlebnis: Zeit nur für uns beide, mit kurzen Spielunterbrechungen und Streicheleinheiten. Wenn sich Gizmo mal wieder an einer besonders spannenden Ecke ausloggte, vermied ich es, ihn einfach nur zu rufen. Hunde in dieser Situation beim Namen zu rufen ist sowieso sinnlos. Sie interpretieren das Rufen nämlich völlig anders. Für sie ist es nur die Bestätigung, dass ihr Mensch in Hörweite ist. Mehr nicht. »Mach dir keine Sorgen mein Schatz, ich bin noch dahaaaaa!« Eigentlich logisch, dass sich mit dieser Rückversicherung jede Schnüffelnase erst recht Zeit lässt.

Statt zu rufen, deponierte ich ein paar Leckerchen neben mir am Boden und begann dann ganz aufgeregt, an dieser Stelle mit dem Fuß herumzusuchen. Nach einer Weile kam mein knopfäugiger Freund neugierig angetrottet.

Und diesmal schimpfte ich ihn nicht, sondern zündete ein kleines verbales Begrüßungsfeuerwerk für den »Heimkehrer«. Zu allem Überfluss stellte Gizmo auch noch fest, dass der Jochen da wohl was richtig Tolles entdeckt hatte. Und schien daraus zu schließen: »Wenn mein Herrchen hier draußen so tolle Sachen findet, dann lohnt es sich bestimmt, ihn im Auge zu behalten.«

Giszmos Aufmerksamkeit zu belohnen, Abwechslung und eine entspannte Kommunikation brachten nach kurzer Zeit die Bindung zwischen uns zurück. Ich musste dazu nicht Gizmo wieder zurück ins Team holen. Ich musste mich wieder interessant für ihn machen. Mein ehemals so frustrierter Hund vertraute mir wieder, weil er fühlte, dass ich seine Bedürfnisse erfüllte.

Auch zu Hause nahm ich meine Sorgfaltspflichten jetzt gründlicher wahr. Gemeinsames unkontrolliertes Spielen wurde eingestellt. Khaleesi lernte, Gizmos Komfortzone anzuerkennen, weil ich sie ihm zuverlässig sicherte. Das war eigentlich ganz leicht: Die kommenden Wochen wurden beide Hunde getrennt gefüttert, und wenn ich merkte, dass die Kleine zu sehr aufdrehte, ließ ich sie gar nicht erst in Gizmos Reichweite oder brach zu heftiges Spielen umgehend ab. Auch wenn es noch so herzallerliebst aussah, wenn beide im selben Körbchen kuscheln: Khaleesi musste akzeptieren, wenn Gizmo darauf keinen Bock hatte.

Aus dem Bauch heraus und ganz unbewusst habe ich durch kleine Verhaltenskorrekturen und Übungen unsere geschwächte Beziehung irgendwie auf Vordermann gebracht. Wir waren mit einem blauen Auge davongekommen. Erst viel später bekam ich durch meine Ausbildung zum Hundetrainer eine professionelle Sicht auf das Thema »Bindung«. Und es hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert: Das, was wir uns selbst von einem geliebten Menschen wünschen – aufeinander achten, sorgsam und sensibel für die Bedürfnisse des anderen sein, zuverlässig, liebevoll, konsequent und ohne Zorn –, erwarten unsere Hunde auch von uns. Fast zehn Millionen Fellnasen leben in Deutschland mit uns unter einem Dach. Sie bestreiten den Alltag mit uns und lassen sich auf uns als Sozialpartner ein. Sie haben es verdient, von den Menschen, die sie lieben und denen sie ihr ganzes Vertrauen schenken, nicht enttäuscht zu werden. Durch die Erfahrungen mit meinen eigenen Hunden habe ich begriffen, was für eine enorm wichtige Rolle die Bindung dabei spielt. Ich stelle sie mir wie ein unsichtbares Gummiband vor, das uns, was auch passiert und wie sehr es auch strapaziert wird, durch seine Kraft immer wieder zueinanderführt. So eng, dass nichts auf dieser Welt dazwischenpasst. Wunderbar!

»DAS GEHEIMNIS GUTER BEZIEHUNGSARBEIT: MACH DICH WIEDER INTERESSANT.«

BINDUNG IST WIE SUPERKLEBER

Kein Gedanke hat in den letzten Jahren Kynologen, Soziobiologen und Verhaltensforscher mehr fasziniert als die Rolle der Bindung in der Mensch-Hund-Beziehung.

Bindung ist ein einfaches Wort, dabei steckt so viel Power dahinter. Es besteht aus sieben Buchstaben und bietet trotzdem Raum für tausend Interpretationen. Jeder, der auf dem Hundeplatz gescheit und up to date wirken will, redet darüber. Und im Gespräch mit selbst ernannten Hundeflüsterern auf der Kacka-Wiese, einfach mal so cool fallen gelassen, sorgt es dafür, dass man nicht ganz so ahnungslos erscheint, wie man vielleicht ist.

Sie sehen, Bindungs- oder Beziehungsarbeit ist momentan bei Hundebesitzern einfach mega in. Aber was ist eigentlich genau damit gemeint? Funktioniert sie erfolgreich? Kann sie wirklich jeder aufbauen? Und ist sie tatsächlich der alleinige Schlüssel zu einem glücklichen und stressfreien Leben mit Hund? Im Prinzip könnte ich dieses Buch an dieser Stelle mit einem dreifachen »Ja!« beenden. Aber ich habe für die Arbeit an diesem Buch meinen Lebensmittelpunkt – und den meiner Fellnasen – nicht für viele Stunden, Tage und Wochen ins Arbeitszimmer verlegt, um dann so schnell und billig den Sack zuzumachen. Stattdessen begebe ich mich für Sie in den kommenden Kapiteln auf eine aufregende und spannende Suche nach Antworten auf diese für die gelungene Mensch-Hund-Beziehung so wichtigen Fragen. Damit jeder, der Hunde liebt, diese wunderbaren Tiere noch besser versteht und glücklich und entspannt mit ihnen zusammenleben kann.

BINDUNG ODER BEZIEHUNG?

Wir verwenden die Begriffe Beziehung und Bindung ja gern synonym. Streng wissenschaftlich, meinen sie aber nicht dasselbe. Genau genommen haben wir Menschen nämlich mit allem und jedem eine Beziehung. In dem Moment, wo zwei Individuen durch ihr Denken, Fühlen oder Verhalten Bezug aufeinander nehmen, egal ob gut oder schlecht, ob mit oder ohne Gefühl, stehen sie in einer Beziehung. Das heißt, wir gehen nicht nur mit unserem Partner oder unserer Partnerin eine Beziehung ein, sondern auch mit unseren Kindern, Enkeln und Freunden, genauso wie mit der Kassiererin im Supermarkt, dem Taxifahrer oder dem Pizzalieferanten. Und natürlich gehen wir auch eine Beziehung mit unseren Fellnasen ein.

Beziehungen an sich sind also bisweilen relativ beliebig. Erst wenn die Bindung dazukommt, geht es um Gefühle. Und wie so oft, wenn Emotionen ins Spiel kommen, das wissen wir alle aus eigener Erfahrung, wird es damit auch gleich etwas komplizierter. Die emotionale Verbundenheit zweier Lebewesen ist nämlich nicht beliebig übertragbar. Sie ist einzigartig. Das Bedürfnis danach und die Fähigkeit dazu sowie die spezifische (gattungstypische, aber auch individuelle) Ausprägung ist angeboren – bei Menschen genauso wie bei Hunden. Diese angeborene, genetisch fixierte Fähigkeit nennt man Bindungsverhalten. Babys und Kleinkinder fangen an zu schreien und strecken die Arme nach ihren Eltern aus. Sie suchen Schutz und Beruhigung. Hunde setzen sich zwischen unsere Füße oder laufen mit gesenktem Kopf schwanzwedelnd auf uns zu. Beides ist Bindungsverhalten.

Je öfter ein Individuum positive Reaktionen auf sein Bindungsverhalten erhält und je mehr gute Erfahrungen es macht, umso schneller entwickelt sich eine sichere Bindung. Und umso tiefer ist diese auch. Verhaltenspsychologen sprechen dann von einem »sicheren Hafen«, der die Persönlichkeit stabilisiert und uns leichter bereit sein lässt, Neues zu entdecken, zu lernen oder mit anderen Individuen zu kommunizieren.