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Mit dem Medium Internet hat sich die Kommunikation und Interaktion vieler Menschen grundlegend verändert. Menschen nutzen beispielsweise soziale Netzwerke (Social Communities), um soziale Kontakte zu bilden und zu pflegen. Infolgedessen wird im World Wide Web rege kommuniziert und agiert. Reez beschreibt das Internet als Lebensstil, das im 21. Jahrhundert von hoher Signifikanz ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt (vgl. Reez 2012, S. 6). Soziale Netzwerke, internetfähige Handys, wie Smartphones, Tablet-PCs sind im alltäglichen Gebrauch. In diesem Kontext ist das Web 2.0 zu nennen, das dem User einen selbstständigen Umgang mit dem Internet sowie innovative Geschäftsmodelle ermöglicht. Es ist die Rede von einer neuen Generation des Internets, die aktiv am Internet mitwirkt und dadurch das passive Konsumieren abgelöst wird (vgl. ebd.). Soziale Netzwerke im Internet ermöglichen Austausch, Veröffentlichungen, Selbstinszenierung und Mitgestaltung. Die User können Profilseiten erstellen, Gruppen beitreten, Kontakte aufbauen und pflegen sowie sich selbst präsentieren. Im Zusammenhang mit dem Identitätsfindungsprozesses der Jugendlichen, ergeben sich anhand des Web 2.0 mannigfaltige Potenziale. Die Mündigkeit und Selbstständigkeit eines Users kann ebenso als Gefahr betrachtet werden. Da Nutzer Fotos, Nachrichten, Befinden, Beziehungsstatus sowie weitere intime und persönliche Angaben im Internet veröffentlichen, die ein umfassendes Bild der Identität widerspiegeln können, wird insbesondere die Thematik Datenschutz und Privatheit im Internet zunehmend in der medialen Öffentlichkeit, unter Eltern, Pädagogen und Rechtswissenschaftler thematisiert und debattiert. Ziel der Arbeit ist es den Medienalltag, spezifisch den Umgang und Motive von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken zu analysieren, Gefahren in sozialen Netzwerken darzustellen und daraus folgend Herausforderungen und Handlungsbedarf für die Medienpädagogik bezüglich des Umgangs mit persönlichen Daten im Internet zu konkretisieren.
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2021
Datenschutz und Privatheit im Zeitalter des Webs 2.0
2.1 Was ist das Internet? Begrifflichkeit und Entwicklung4
3.1 Medienverhalten und Umgang in sozialen Netzwerken der Jugendlichen – Ergebnisse der JIM-Studie (2011) und der Studie „Persönliche Informationen in aller Öffentlichkeit?“ (2010)
4. Gefahren und Risiken sozialer Netzwerke im Internet
7. Handlungsvorschläge für die pädagogische Praxis
1. Einleitung
Mit dem Medium Internet hat sich die Kommunikation und Interaktion vieler Menschen grundlegend verändert. Menschen nutzen beispielsweise soziale Netzwerke (Social Communities), um soziale Kontakte zu bilden und zu pflegen (vgl. Häusler 2009, S.1). Infolgedessen wird im World Wide Web rege kommuniziert und agiert. Reez beschreibt das Internet als „Lebensstil“, das im 21. Jahrhundert von hoher Signifikanz ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt (vgl. Reez 2012, S. 6). Soziale Netzwerke, internetfähige Handys, wie Smartphones, Tablet-PCs sind im alltäglichen Gebrauch.
In diesem Kontext ist das Web 2.0 zu nennen, das dem User1 einen selbstständigen Umgang mit dem Internet sowie innovative Geschäftsmodelle ermöglicht. Es ist die Rede von einer „neuen Generation des Internets“ (vgl. Gehrke 2007, S. 7), die aktiv am Internet mitwirkt und dadurch das passive Konsumieren abgelöst wird (vgl. ebd.). Ertelt und Röll (2008) erwähnen, dass in den Industrieländern die Anzahl der Internetnutzer seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre stark angestiegen ist (vgl. Ertelt/Röll 2008, S. 7). In den Industrieländern hat sich die Internetnutzung zu einem Massenphänomen entwickelt und wird selbstverständlich und kontinuierlich im Alltag verwendet (vgl. Gehrke/Gräßer 2007, S. 13).
Studien, wie die JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Jahres 2011 und die Teilstudie „Persönliche Informationen in aller Öffentlichkeit?“ der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien des Jahres 2010 belegen, dass viele Jugendliche soziale Netzwerkdienste sowie weitere Internetplattformen regelmäßig nutzen und demnach das Internet bei ihnen einen hohen Stellenwert hat (vgl. Wagner et al. 2010, S.1 und Gehrke/Gräßer 2007, S. 13). Jugendliche, die in einer von mediengeprägten Umwelt aufwachsen, werden als „digital natives“ (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2011, S. 3) bezeichnet.
Gehrke und Gräßer (2007) betonen, dass der Anteil der Menschen, die soziale Software, soziale Netzwerke nutzen und Meinungen veröffentlichen, angestiegen ist. Von großer Bedeutung sind die Sozialen Netzwerke, die derzeitig einen „Boom“ erleben (vgl. Ring 2012). Soziale Netzwerke im Internet ermöglichen Austausch, Veröffentlichungen, Selbstinszenierung und Mitgestaltung. Die User können Profilseiten erstellen, Gruppen beitreten, Kontakte aufbauen und pflegen sowie sich selbst präsentieren (vgl. ebd.). Im Zusammenhang mit dem Identitätsfindungsprozesses der Jugendlichen, ergeben sich anhand des Web 2.0 mannigfaltige Potenziale. Ring (2012) betont ferner, dass ein weiterer Vorteil des Webs 2.0 das aktive und eigenständige Mitgestalten des Internets sei.
Die Mündigkeit und Selbstständigkeit eines Users kann ebenso als Gefahr betrachtet werden. Da Nutzer Fotos, Nachrichten, Befinden, Beziehungsstatus sowie weitere intime und persönliche Angaben im Internet veröffentlichen, die ein umfassendes Bild der Identität widerspiegeln können, wird insbesondere die Thematik „Datenschutz und Privatheit im Internet“ zunehmend in der medialen Öffentlichkeit, unter Eltern, Pädagogen und Rechtswissenschaftler thematisiert und debattiert. Es werden infolgedessen neuartige Sicherheitsfragen in Bezug zur Thematik Datenschutz und Urheberrecht im Internet gestellt (vgl. Gehrke 2007, S. 8). Insbesondere die Angst vor „gläsernen Nutzenden“, personalisierte Werbung, Datenmissbrauch, Cyber-Mobbing und Internetkriminalität sowie undurchsichtige Privatsphäre-Einstellungen in Online-Communities nehmen zu. Aufgrund dessen steht die Medienpädagogik vor ständigen Herausforderungen, auf Gefahren des Webs 2.0 hinzuweisen und aufmerksam zu machen sowie Kinder und Jugendliche im Umgang mit persönlichen Daten im Internet zu sensibilisieren. Gehrke und Gräßer (2007) appellieren für modernisierte Ziele einer Medienkompetenzförderung im Zeitalter des Webs 2.0.
Ziel der Arbeit ist es den Medienalltag, spezifisch den Umgang und Motive von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken zu analysieren, Gefahren in sozialen Netzwerken darzustellen und daraus folgend Herausforderungen und Handlungsbedarf für die Medienpädagogik bezüglich des Umgangs mit persönlichen Daten im Internet zu konkretisieren.
Im Folgenden werden das Internet, das Web 2.0 und soziale Netzwerke definiert. Daraufhin wird der Umgang in sozialen Netzwerken sowie das Medienverhalten von Jugendlichen anhand von zwei Studien expliziert. Das Kapitel vier beinhaltet die Darstellung der Gefahren und Risiken sozialer Netzwerke im Internet. Anschließend wird die Thematik Datenschutz im Internet behandelt. Im weiteren Verlauf wird Medienkompetenz näher vorgestellt sowie Handlungsvorschläge für die pädagogische Praxis dargelegt. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit.
2. Das Internet
2.1 Was ist das Internet? Begrifflichkeit und Entwicklung
Die Begrifflichkeit Internet (interconnected network) bedeutet wörtlich „Zwischennetz“ (Braun 2004, S. 34). Von dem lateinischen „inter“, welches „zwischen“ heißt, leitet sich diese Begrifflichkeit ab. Braun (2004) erwähnt, dass das Internet bestehende, voneinander unabhängige Netzwerke miteinander verbindet, damit ein unbegrenzter Datenaustausch möglich sei. Braun spricht in diesem Zusammenhang von einem „weltweiten Netzwerkverbund von Millionen Rechnern“ (ebd., S. 35). Computernetze sowie einzelne Rechner, die beispielsweise staatlichen Institutionen, Unternehmen, Privatpersonen angehören, können mit dem Internet verbunden werden. Das Internet befindet sich in einem „kollektiven Besitz“ (ebd.) und kann demnach von jeder Person genutzt werden (vgl. ebd.).