Days of Desire - Summer Alesilia - E-Book

Days of Desire E-Book

Summer Alesilia

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Beschreibung

Sinnliche Kurztrips für deine Fantasie – aufregend, prickelnd und voller Leidenschaft!

Tauche ein in eine Sammlung verführerischer Kurzgeschichten, die Lust auf mehr machen. Wie wäre es mit einer entspannenden, aber durchaus aufregenden Massage? Oder einem eleganten Gala-Abend, an dessen Seite ein unwiderstehlicher Escort-Mann auf dich wartet? Vielleicht lässt du dich lieber auf ein geheimnisvolles Chat-Abenteuer mit einem Unbekannten ein oder genießt den nervenkitzelnden Blick eines Fremden in einem exklusiven Table-Dance-Club.

Ob eine heiße Begegnung auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff oder ein leidenschaftliches Abenteuer inmitten der ungezähmten Natur – diese sechs Geschichten erzählen von knisternden Momenten, unerwarteten Begegnungen und intensiven Emotionen.
Lass dich verführen und erlebe mit jedem Kapitel eine neue, sinnliche Seite der Leidenschaft!

Story 1: Alania & Santiago (Portugal)
Story 2: Vica & Stefano (Italien)
Story 3: Coco & Patrice (Frankreich)
Story 4: Helena & Leon (Griechenland) 
Story 5: Mila & Xavier (Spanien)
Story 6: Edita & Roko (Kroatien)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Days of Desire

Kurzgeschichten-Sammelband

Summer Alesilia

Über die Autorin

Summer Alesilia ist das Pseudonym einer in Deutschland lebenden Autorin. Mit ihrer Familie wohnt sie in der Nähe von Ulm. Sie hat schon immer gerne gelesen, der Gedanke, selbst ein Buch zu schreiben, kam ihr erst 2017.

Sie liebt es, Leidenschaft, Herzschmerz und Liebe aufs Papier zu bringen. Ebenso Cliffhanger, Dramatik und spannende zwischenmenschliche Beziehungen. Selten passt ihre Geschichte in nur ein einziges Genre, oft ist es eine komplexe Mischung. Von zarter Liebe bis harte Obsession ist bei ihr alles vertreten. Ob es immer ein Happy End für die Protagonisten sein muss?

Wenn sie nicht schreibt oder liest, schaut sie gern Serien und Filme oder unternimmt etwas mit ihrer Familie.

Ihre Ideen nimmt sie so gut wie immer aus alltäglichen Situationen, die Orte ihrer Geschichten kennt sie teilweise aus erster Hand.

Hauptberuflich ist sie wie die Protagonistin ihres Debütromans in der Männerbranche tätig.

Wie ihr Name andeutet, ist sie ein Sommermensch, liebt das Meer und das mediterrane Lebensgefühl. Dies lässt sie auch in ihre Geschichten einfließen.

Impressum

© 2021/2022 Copyright by Summer Alesilia

Buchsatz: Summer Alesilia

Covergestaltung: Massimo Pedicillo (NessunoMass)

Lektorat und Korrektorat: Vivian Valentine

Summer Alesilia

c/o Autorenservice Gorischek

Am Rinnergrund 14/5

8101 Gratkorn

Österreich

[email protected]

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Jede Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung auch von Teilen des Werks oder von Abbildungen, jede Übersetzung, jeder auszugsweise Nachdruck, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen und multimedialen Systemen bedarf der ausdrücklichen Genehmigung

Dieses Buch mit seinen Geschichten widme ich Vivian.

Ohne deinen Zuspruch und ohne deine Hilfe hätte ich es wohl nie veröffentlicht.

Hinweis

Freut euch auf prickelnde Kurzgeschichten und lasst euch von den Paaren verführen.

Denkt immer dran: Im wahren Leben sind Kondome ein Muss. In dieser Geschichte verzichte ich aus künstlerischen Gründen darauf, es ausdrücklich zu erwähnen.

Auch enthalten sämtliche Geschichten explizite erotischen Szenen. Ich hoffe, genau das gefällt dir und deswegen wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.

Es ist wichtig, sich Zeit für die wertvollen Dinge im Leben zu nehmen. Und sei es nur eine Massage

Über die Story

Alania arbeitet als Therapeutin und bietet in ihrer Praxis medizinische Massagen an. Dem Charme des neuen Patienten, der seit Kurzem ihren Arbeitsalltag aufmischt, kann sie sich trotz aller Professionalität nicht entziehen. Erst als sie ihn googelt erfährt sie, dass ihr Kunde einer der begehrtesten und reichsten Singlemänner Portugals ist.

Entschlossen, ihre Libido im Griff zu haben, steht der nächste Termin an. Allerdings ist das nicht so leicht.

Santiago will seine Zeit nicht bei einer Massage verschwenden. Er ist auf keinen Fall überarbeitet und bekommt ein Burn-out-Syndrom! Und außerdem kostet ihn jede Minute Geld. Auf Nachdruck, es wenigstens zu versuchen, vereinbart er einen Termin. Hätte er gewusst, was die Massagen der hübschen Masseurin mit ihm anstellen, wäre er entweder schon früher gekommen oder besser niemals hier aufgetaucht.

Ein unerwartetes Aufeinandertreffen mit weitreichenden Folgen, lässt ihn seine Lebenseinstellung überdenken.

Alania

In zwei Stunden hast du deinen Termin bei mir. Noch einhundertzwanzig Minuten, in denen ich vor Aufregung vergesse, wie ich meinen Job zu machen habe. Bereits gestern waren die ersten Anzeichen von Vorfreude und Nervosität zu spüren; die Nacht nicht so erholsam wie die davor. Und eben bei meinem schnellen Frühstück flatterte mein Magen vor Aufregung.

Drei Mal warst du schon mein Kunde, drei Mal bist du mit einem entspannten, zufriedenen Lächeln weggegangen und genauso oft hast du mir gesagt, dass ich meine Arbeit gut gemacht habe.

Nun kommt Senhor Pereira, Mitte sechzig, in meine Praxis. Medizinische Massage steht auf dem Programm und wie die meisten Patienten, die diese bekommen, hat er Rückenprobleme. Meine Kollegin und ich haben uns auf diesem Gebiet spezialisiert und führen gemeinschaftlich eine Praxis im Zentrum Lissabons.

Die Wirkung unserer Arbeit reicht von der lokalen Steigerung der Durchblutung über das Lösen von Verklebungen und Narbenbehandlung bis hin zur Schmerzlinderung oder Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz.

Du kommst zur Stress-Reduktion. Als Geschäftsführer eines großen Unternehmens fürchtet dein Arzt offenbar um Langzeitschäden wegen deines enormen Stresses und will einem Burn-out-Syndrom vorbeugen. Der erste Besuch war nur zum Testen, wie du mir erzählt hast; die Nächsten hast du freiwillig und mit deutlicher Begeisterung gemacht.

Vor deinem ersten Besuch dachte ich mir nichts; ging davon aus, dass du ein normaler Kunde wie alle anderen wärst. Aber auf dich war ich nicht vorbereitet. Groß und breit, geschätzt höchstens Ende dreißig und so verdammt gut in Form, dass du es mit jedem Mittzwanziger aufnehmen könntest. Dein tatsächliches Alter, das ich beim Ergänzen deiner Daten, bei dem ersten Besuch erfahren habe, hat mich dennoch überrascht. Wie kann man mit achtunddreißig so erfolgreich sein und so gut aussehen? Nicht, dass ich das sofort wusste, ich musste dich erst googeln. Und das war ebenso informativ wie vernichtend. Auf jedem dritten Bild warst du mit einer attraktiven Frau zu sehen, eine hübscher als die andere. Natürlich ist mir klar, dass du nicht mit allen etwas hattest, dennoch ist es ein wenig verstörend, wie viele Verschiedene es sind.

Und obwohl mir mein rationaler Teil sagt, dass du nur wegen der entspannten Auszeit kommst und nicht wegen mir, freue ich mich wie eine Dreizehnjährige, die ihren großen Boy-Band-Schwarm trifft. Wenn du hier bist, tue ich meine Arbeit nicht nur gern, sondern genieße sie regelrecht. Vermutlich genieße ich sie bei dir sogar zu sehr. Am Abend ist das Vollbad im duftenden Schaum obligatorisch und dringend nötig, um die erotische Verspannung meines Körpers zu lösen. Das Bild wie du nur mit einem Handtuch um die Hüften, das an dir zu klein wirkt, aus dem Separee trittst, hat sich längst in mein Gedächtnis gebrannt. Die leisen Seufzer, die du von dir gibst, wenn ich an einer verspannten Stelle massiere, bekomme ich nie wieder aus dem Kopf.

Ich denke schon die ganze Zeit, während meine Hände noch Senhor Pereira bearbeiten, an dich und ehe ich mich versehe, ist die Zeit mit dem netten, älteren Herrn um. Als ich mich von ihm verabschiede, habe ich noch eine halbe Stunde Pause. Zeit, um aufzuräumen, alles für dich herzurichten und für einen schnellen Kaffee oder eine Erfrischung für mich.

Als es Zeit für deinen Termin ist, habe ich dank der Nervosität einen Kaffee und ein Erfrischungsgetränk intus.

Santiago

Bereits beim Betreten deiner Praxis überkommt mich der erste Hauch von Entspannung und Ruhe. Der angenehme Geruch nach Pfingstrosen und Lavendel, die leise unaufdringliche Musik und die ansprechende Einrichtung verbreiten eine angenehme Stimmung. Gespannt warte ich am Empfang auf dich. Bis auf einmal warst du jedes Mal dort, um mich zu begrüßen. Die Brille, die du dann trägst, schmeichelt deinem Gesicht. Doch heute bist du noch nicht zu sehen. Als du in Gedanken versunken um die Ecke biegst und ich dich mit einem »Hallo« begrüße, zuckst du erschrocken zusammen. Du fasst dir an die Stelle deines Herzens und siehst mich mit großen Augen an.

»Jetzt haben Sie mich aber erschreckt!«

Ich schmunzle nur, während mein Blick über die weiblichen Formen deines Oberkörpers gleitet, allerdings mahne ich mich zum Anstand und sehe dir stattdessen gesittet in die bernsteinfarbenen Augen. Der warme Ton passt wundervoll zu deinen goldfarbenen Haaren und genau das macht dich besonders und engelsgleich.

Meine Gedanken fliegen kurz zu unserer ersten Begegnung. Anfangs war ich dagegen, hielt eine Massage zwar für angenehm, aber nicht für notwendig. Es war also mehr oder weniger Zeitverschwendung für mich. Ich lebe nach dem Motto: Jede Minute zählt, ist bares Geld wert. Ja, ich bin ein Workaholic, meine Gedanken kreisen Tag und Nacht um die Arbeit. Und auch wenn ich es für unumgänglich halte, komme ich mir manchmal vor wie der Hamster im Rad.

Als vor Kurzem mein Freund, der ebenfalls für die Arbeit lebt, einen Herzinfarkt erlitten hat, brachte mich das zum Nachdenken. Er ist nur wenige Jahre älter als ich, und ich wollte auf keinen Fall so enden wie er.

Die Besuche bei dir sind mittlerweile eine willkommene Abwechslung und deine Praxis wie eine kleine Oase für mich. Deine Hände fühlen sich an wie eine Woche Urlaub.

Jedes Mal, wenn ich dich verlasse, fühle ich mich einsam. Aber ich brauche niemanden; ich bin unabhängig und frei. Zumindest sage ich mir das stets.

Sobald ich hinter meinem Schreibtisch sitze und in meinen Alltag eintauche, verschwindet das Gefühl der Einsamkeit wieder und ich verschmelze mit meiner Arbeit, lasse mich durch sie ablenken und einnehmen. Abends aber sehne ich mich nach deinen Berührungen und verstehe die Welt nicht mehr. Du hast magische Hände, die mich nicht nur körperlich berühren. Egal mit wem ich mich geschäftlich oder privat verabrede, du bist derzeit öfters in meinem Kopf, als die Zahlen der letzten Bilanz oder die aktuellen Umsatzzahlen. Selbst als ich gestern Nacht Liliana so hart gefickt habe, dass sie im Anschluss nachfragte, ob bei mir alles in Ordnung sei, konnte ich dich nicht aus meinem Gedächtnis verbannen.

Du lächelst mich an und ahnst nichts von meinen Gedanken und Gefühlen, was vermutlich besser so ist. Wie jedes Mal bittest du mich, dir zu folgen. Diese Anweisung nehme ich gern an. Vermutlich weißt du inzwischen, wer ich bin, welches Imperium ich führe. Befehle gebe normalerweise nur ich. Immer!

»Wie war Ihr Arbeitstag bisher?«, erkundigst du dich beiläufig.

»Habe einige wichtige Entscheidungen getroffen, die sich hoffentlich in den nächsten Wochen und Monaten positiv auswirken werden. Und Ihrer?«

»Angenehm. Meine Kunden sind meistens sehr nett«, sagst du und ohne erkennbaren Grund wallt Eifersucht in mir auf. Obwohl ich tolerant bin, kann ich die Vorstellung, dass du andere Männer ebenso massierst wie mich, nicht ausstehen. Bei sämtlichen Affären oder One-Night-Stands geht es mir am Arsch vorbei, ob ich ihr einziger Stecher bin. Was zum Teufel ist das also mit dieser goldblonden Frau mit den warmen Augen?

»Das freut mich«, brumme ich mit neutraler Miene und verschwinde hinter der Trennwand. Ein Handtuch liegt parat und ich entkleide mich, hänge meinen Anzug auf den Bügel und lege die Unterwäsche in das Regal. Kurz frage ich mich, wann ich mich das letzte Mal für eine Frau ausgezogen habe und dann keinen Sex mit ihr hatte. Die Antwort lautet wohl: noch nie.

Ist mein Leben dadurch armselig? Ich würde Nein sagen, aber vermutlich ist es das doch. Die Frauen, mit denen ich mich treffe, dienen zur Befriedigung meiner Lust. Das wissen sie stets. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Ein zweckmäßiges Arrangement.

Denn die Wahrheit ist: Ich habe keine Zeit für eine Beziehung.

Alania

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie du hinter der Begrenzung hervorkommst und dich mit dem Bauch voran auf die Liege legst. Ich verrate dir nicht, dass ich beim letzten Mal eher unabsichtlich eine deiner Pobacken gesehen habe, bevor du dein Handtuch ausrichten konntest. Es hat gereicht, um meinen Schoß warm und feucht werden zu lassen. Wäre ich ein Mann, wäre ich vermutlich mit einer mächtigen Dauererektion durch die gesamte Massagesitzung gegangen.

»Wollen wir das Gleiche wie beim letzten Mal machen oder sollen wir mal eine andere Massage versuchen?« Da dein Arzt mehrere Variationen zur Behandlung verordnet hat, können wir aus dem gesamten Programm wählen.

»Wenn Sie mich so fragen, schwebt Ihnen doch sicher etwas vor, Alania. Ich denke, heute bin ich mutig und überlasse Ihnen die Entscheidung.«

»Ich mache alles, was Sie möchten, Senhor Martins.«

Ich höre, wie du leicht die Luft zwischen den Zähnen durchziehst und frage mich, warum du so reagierst. Hast du etwa auch so zweideutig gedacht wie ich?

»Nein, schon gut, diesmal ist es Ihre Entscheidung. Ich bin bisher wirklich sehr zufrieden. Am liebsten würde ich Sie privat buchen, jeden Abend.«

Ich halte in der Bewegung inne, als du das sagst. »Dafür gibt es mobile Massagedienste«, führe ich an und bereue meine Aussage, auch wenn sie wahr ist. Wir bieten so etwas nicht an. Einen Augenblick habe ich Sorge, dass du alle künftigen Termine cancelst. Du drehst deinen Oberkörper etwas, spannst dich dadurch an und ich kann nur nervös schlucken, als ich sehe, wie sich deine Muskeln unter der Haut auf deinem Rücken anspannen. Dein Blick wirkt besorgt.

»Verzeihung, das sollte nicht so klingen, wie es sich vermutlich angehört hat. Ich wollte damit nur sagen, wie gut Sie Ihre Arbeit machen. Und auf keinen Fall würde ich jemand anderes an meinen Körper lassen.«

Ich räuspere mich. »Danke! Es freut mich wirklich sehr, dass Sie so zufrieden sind.« Ich gehe an das Regal und suche das passende Öl. Als ich mich zu dir wende hast du dich wieder hingelegt. »Treiben Sie oft Sport?«

»Ja, jeden zweiten Tag.«

»Wann das letzte Mal?«

»Heute Morgen. Warum die Frage?«

»Ich habe hier ein spezielles Öl: Arnika, Rosmarin und einige weitere Aromen. Das ist besonders gut bei Muskelkater, Schmerzen oder einfach nach einer anstrengenden Sporteinheit. Es erinnert an Wald und einen üppigen Kräutergarten.«

»Darf ich mal riechen?« Du stützt dich mit den Unterarmen auf die Liege, dabei spannt sich deine gesamte Oberarmmuskulatur an und meine Konzentration verschwindet abermals ins Nirwana. Ich komme auf dich zu und halte dir die geöffnete Ampulle unter die Nase. Leicht zittern meine Hände, so nervös bin ich. Das Flattern wird erst verschwinden, wenn ich meiner Arbeit an deinem göttlichen Körper nachgehen kann.

»Ein tolles Duftöl«, stellst du fest. »Gibt es dazu eine spezielle Massage?« Dein Ton klingt leicht verspielt, nicht so geschäftsmäßig wie sonst.

»Es ist mehr ein Ausstreichen als ein Kneten. Wenn es Ihnen nicht gefällt, können wir auch wieder wie bisher verfahren.«

Du legst deinen Kopf auf die Halterung und lockerst mit einer kurzen Bewegung deine Schulterpartie. Das ist mein Stichwort.

Es folgt ein tiefer Atemzug von mir, dann lasse ich das Öl auf meine Handflächen laufen und verstreiche es auf deinen Schultern. Diesmal ist der Stromschlag heftiger. Es ist kein elektrischer Schlag, den auch du spürst, vielmehr ist es, als würde jemand vibrierende Liebeskugeln in meinem Inneren einschalten. Mein Körper scheint in deiner Gegenwart überempfindlich zu sein. So sensibel, dass selbst eine harmlose Berührung mich in meinen Tiefen zum Summen bringt.

Ich gleite über deine Haut, verreibe das Öl und beginne mit der eigentlichen Massage. Das Aroma von Nadelhölzern breitet sich im Raum aus. Nach etwa einer Minute bin ich in meiner Routine und ich werde etwas ruhiger. Ich konzentriere mich auf mein Können und lasse dich mein Fachwissen spüren. Schultern, Oberarme, dann die Muskelstränge neben der Wirbelsäule bis hinunter zum Steiß werden ausgestrichen. Gelegentlich zuckst du leicht. Bei diesen Massen an Muskeln ist es für mich wirklich Schwerstarbeit. Der Griff muss fester sein, damit du überhaupt etwas spürst, aber ich genieße es.

Schneller als es mir lieb ist, vergeht die Stunde und ich bin bei deinen männlichen Waden angekommen. Eine Stunde hatten die Gefühle Zeit, sich hochzuschaukeln und sich in jedem Winkel meines Körpers auszubreiten. Nun brennt das Verlangen heiß in mir, aber ich verstecke es unter einer gelassenen Fassade. Ich muss es, denn alles andere wäre unprofessionell. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist, dass du etwas von dem Sturm in meinem Inneren erfährst. Wir haben eine Geschäftsbeziehung und dabei muss es bleiben. Ich werde mir heute Abend wieder ein sehr langes Vollbad gönnen. Dein sexy Auftritt in meinem Kopf kann mir keiner nehmen und ein fulminantes Ende ist dadurch so sicher, wie das Amen in der Kirche. Meine Wangen fühlen sich heiß an und ich sollte mich dringend auf die letzten Handgriffe konzentrieren.

Santiago

Ich merke, dass es aufs Ende zugeht. Verdammt schade, denn diese Hände könnte ich stundenlang genießen – überall. Während deiner Massage vergesse ich tatsächlich die Welt um mich herum. Sämtlicher Stress fällt von mir ab.

Als du vorhin die Stelle knapp unterhalb meines Hinterns massiert hast, wurde es kurz unentspannt unter dem Handtuch. Nicht zum ersten Mal sorgst du, ohne es zu wollen, für eine Erektion bei mir. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn du davon Wind bekämst. Es würde wahrscheinlich mit einem Rauswurf enden und nicht wie in Pornos mit einem geilen Blowjob und einem heißen Fick auf der Massageliege.

Aber das würde ich ohnehin nicht wollen. Du bist keine dieser geldgeilen Schlampen, die für ein bisschen Ruhm oder Aufmerksamkeit alles tun würden. Keine, die schnell die Beine breit macht, nur weil sie auf meinen Körper oder mein Geld scharf ist. Eigentlich stört es mich nicht, wenn die Frauen willig sind; es macht vieles einfacher. Langes Umwerben kostet mich nur unnötig Zeit und die habe ich nicht. Aber ich erinnere mich daran, dass ein Nein früher erst mein Jagdtrieb geweckt hat und das Erbeuten des Objekts meiner Begierde umso intensiver war. Gerade überdenke ich meine Einstellung jedoch. Oft sind die Dinge, die länger auf sich warten lassen und schwieriger zu erreichen sind, viel interessanter und auch viel mehr wert.

Morgen werde ich so voller Motivation und Elan sein, dass meine Assistentin sich fragen wird, ob mit mir alles in Ordnung ist. Jedoch muss sie gar nicht wissen, dass es mir unglaublich gutgeht. Dass ich mir jetzt bewusst für etwas Zeit nehme, sorgt für mehr Energie danach und wirkt sich auch noch am nächsten Tag aus.

»So, das wars für heute, Senhor Martins«, höre ich dich das Befürchtete sagen.

»Das ist wirklich schade.«

Du lächelst, als ich zu dir blicke. »Wie hat es Ihnen gefallen?«

»Sehr gut. Es fühlt sich an, als hätten alle meine Muskeln vergessen, wozu sie da sind und was sie zu tun haben.«

»Ich glaube, diesen Vergleich habe ich so auch noch nie gehört«, sagst du lachend. »Gefällt mir aber.«

Ich richte mich auf und setze mich auf die Liege. Es ist eine knappe Sache mit diesem Handtuch. Vielleicht gibst du mir mit Absicht das Kleinste, aber vermutlich sind die Dinger alle gleichgroß. Ich schmunzle über meinen Gedankengang.

»Ich werde Sie jetzt wie immer noch ein paar Minuten allein lassen. Die Erfrischung und ich warten am Empfang auf Sie.« Mit diesen Worten verlässt du mich.

Das Gefühl deiner Hände ist noch immer präsent und die Wärme durch die Massage wirkt noch nach. Auch der Geruch des Öls ist sehr angenehm.

Während ich mich langsam wieder anziehe, überlege ich mir, was passieren würde, wenn ich dich zum Essen einlade.

Würdest du Ja sagen? Würdest du dich danach küssen lassen? Müsste ich ein-, zwei oder dreimal mit dir ausgehen, bevor du mich bitten würdest, hereinzukommen? Und wenn es soweit ist? Was würdest du von mir erwarten? Was könnte ich dir bieten?

All diese Fragen kann ich nicht beantworten, weswegen ich denke, es ist besser, wenn es bleibt, wie es ist. Ich kann dich nicht haben und dennoch reizt du mich mehr, als alle meine Affären zusammen.

Nachdem ich mich angezogen habe, komme ich zu dir nach vorn. Wie immer plaudern wir ein wenig, während ich deine Gesellschaft und das Getränk genieße. Leider habe ich nicht mehr so viel Zeit. Ein wichtiger Termin steht noch an und der sitzt mir im Nacken. Als dann auch noch mein Handy klingelt, verabschiede ich mich von dir. Ich sehe, wer anruft und drücke ihn weg.

»Bis nächste Woche, Senhor Martins. Es hat mich gefreut.«

»Habe ich Ihnen nicht das letzte Mal angeboten, mich beim Vornamen zu nennen? Das müssen Sie noch üben. Auf Wiedersehen, Alania.« Mit einem Lächeln wende ich mich ab.

Mein Fahrer wartet auf dem Parkplatz. Während ich einsteige, drücke ich die Wahlwiederholung.

»Was gibt es Neues, Digo?«, frage ich den Mann, den ich eben am Telefon weggedrückt habe.

»Ich habe die gewünschten Informationen.«

Es herrscht einen Moment Stille.

»Schick mir alles per E-Mail.«

»Schon unterwegs.«

Nach nicht einmal einer halben Minute lege ich auf. Es dauert nur wenige Sekunden, da zeigt mir der Briefumschlag auf dem Handydisplay den Eingang einer E-Mail an, die ich sofort öffne.

Die Frage ist nur, was mache ich mit diesen Informationen?

Alania

Ich verstehe nicht, weswegen ich mich wieder habe breitschlagen lassen. Warum bin ich mit meiner Geschäftspartnerin, die auch meine Freundin ist, in diese Bar gegangen? Nicht, dass ich viel getrunken hätte, aber das späte Schlafengehen wird sich morgen wieder rächen. Außerdem konnte ich mein Entspannungsbad nicht nehmen und bin entsprechend überreizt. Fast hätte ich diesen attraktiven Kerl am anderen Ende des Tresens aus reiner Verzweiflung angesprochen. Aber er ist nicht der, den ich will und letztendlich hat ihm das gewisse Etwas gefehlt.

Ja, würdest du mich um eine heiße Nacht bitten, ich könnte nicht ablehnen. Zu deinen schwarzbraunen Augen könnte ich niemals Nein sagen. Bei der Vorstellung, wie du mich mit deinem mächtigen Körper gegen die Wand presst oder ich unter dir liege, wird mir schwindelig vor Lust.

Das Taxi hält vor meinem Haus an und ich steige aus. Heute wird es ohne Vollbad gehen müssen. Als die kühle Nachtluft über meine Haut streicht, bekomme ich eine Gänsehaut und meine Nippel werden hart. Sie sind sensibel, bei jedem Schritt reibt der Stoff darüber und stachelt mich weiter an. Ich muss dringend in meine Wohnung.

Aufgewühlt lehne ich mich an die Hauswand und atme tief durch, weil die zwei Drinks doch mehr Auswirkung auf mich zu haben scheinen. Es ist still und die Dunkelheit legt sich schützend um mich, als ich mit den Händen über meine Brüste fahre. Sie fühlen sich heiß und schwer an.

Wie kann die Vorstellung eines Mannes einen derartigen Ausnahmezustand bei mir hervorrufen? Ich glaube, es wird von Mal zu Mal schlimmer.

Entschlossen stoße ich mich von der Wand ab und betrete meine Wohnung. Als ich die Tür hinter mir schließe, die Schuhe abstreife und meine Tasche aufhänge, frage ich mich, wie ich das nächste Mal mit dir überleben soll. Allerdings weiß ich nicht, wie oft du noch kommen wirst. Und die Vorstellung, dass ich dich bald nicht mehr sehen werde, tut mir fast noch mehr körperlich weh.

Plötzlich vernehme ich ein zaghaftes Klopfen an der Haustür und denke, dass ich es mir nur eingebildet habe. Ich bleibe stehen und lausche. Stille. Doch dann höre ich es erneut; nicht viel lauter, aber etwas länger. Vorsichtig sehe ich durch den Türspion und eine heftige Panikattacke ereilt mich. Nachdem ich mich einige Sekunden gesammelt habe, sehe ich nochmals durch. Noch immer steht Santiago Martins vor meiner Tür und wirkt unruhig, unschlüssig oder sogar nervös. Schwer zu sagen bei meinem Herzrasen und über die Distanz.

Erneut hebst du die Hand, um zu klopfen. Ohne nachzudenken öffne ich und du wirkst überrascht, während du mitten in der Bewegung stoppst. Wir starren uns an und meine Libido kocht allein durch deinen phänomenalen Anblick über. Der Anzug steht dir unglaublich gut und da ich weiß, was sich darunter verbirgt, kann ich meine aktuellen Gefühle nicht kontrollieren.

»Guten Abend, Alania.«

»Hallo, Senhor Martins. Was …«

»Santiago!«, unterbrichst du mich streng.

»Santiago. Was machen Sie hier?«

»Ich fuhr die Straße entlang und habe Sie aus dem Taxi steigen und in dieses Haus gehen sehen. Warum ich angehalten habe und nun hier stehe, weiß ich nicht so genau.«

»Oh«, entweicht mir und ich starre dich an.

»Verzeihung, das war unangemessen! Ich werde gehen.« Du wirfst den Blick auf dein Handgelenk, an dem du eine schicke Rolex trägst. »Es ist weit nach elf, fast Mitternacht.«

»Nein!«, rufe ich aus und weiß nicht, was du gleich von mir denken wirst. »Möchten Sie hereinkommen und etwas trinken?« Nervös nestle ich an der Schleife meines Kleids und dein Blick gleitet zu der Stelle. Langsam hebst du deinen Kopf und lässt deine Augen über meinen Körper wandern. Du ziehst dabei eine imaginäre, heiße Spur über meine Haut. Ich sehe, wie sich die Farbe deiner Iriden verändert. Als du mir in die Augen siehst, sind sie schwarz wie die Nacht und es lodert ein Feuer darin.

Du räusperst dich. »Ich glaube, das ist eine schlechte Idee.« Deine Stimme klingt tief, unglaublich samtig, absolut sexy und verführerisch.

Ich möchte nicht, dass du gehst, aber ich kann dich schließlich nicht anbetteln, wobei ich kurz überlege genau das zu tun. Kurz schaue ich verlegen auf den Boden zwischen uns. Als ich den Blick hebe, muss ich hart schlucken, da ich sehe, wie sich dein praller Schwanz gegen den Stoff der Anzughose presst. Obwohl du deine Hände in den Taschen hast, erkenne ich seine pralle Form. Das süße Prickeln zwischen meinen Beinen verrät mir, wie sehr ich dich begehre. Ich erahne, dass deine Körpermitte ebenso mächtig ist, wie dein starker Körper es verheißen lässt.

Wie ferngesteuert trete ich nach hinten und mache dir Platz, damit du in die Wohnung eintreten kannst. Du weißt es in diesem Moment und ich weiß es auch. Wir wissen beide, wie dieser Abend enden muss. Wenn du jetzt gehst, werde ich all deine Termine absagen müssen und dich nie wieder massieren können. Es würde mich vernichten.