DEEP OCEAN  - das geniale Persönlichkeitsmodell - Alexander Hartmann - E-Book

DEEP OCEAN - das geniale Persönlichkeitsmodell E-Book

Alexander Hartmann

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Beschreibung

"Warum du bist, wie du bist. Warum die anderen sind, wie sie sind. Und warum beides zu 100% ok ist!  Wenn du viel zu oft verständnislos vor deinen Mitmenschen stehst - und dich fragst "Was ist bloß falsch mit ihm!?" Wenn du dich viel zu oft fragst, "Was ist bloß falsch mit mir!?" … dann wird dich dieses Buch glücklich machen! Alexander Hartmann und Vanessa Buchner entschlüsseln mit dem wissenschaftlich belegten Deep O.C.E.A.N. Modell die Geheimnisse deiner einzigartigen Persönlichkeit. Das power couple der deutschen Lifecoaching-Szene lädt dich mit diesem Buch ein, dein wahres Selbst zu erkennen und dein bestes Ich zu werden. Für erfüllende Beziehungen, mehr Erfolg im Beruf und ganz einfach mehr Glück und Zufriedenheit in deinem Leben.  Das O.C.E.A.N. Modell wurde weltweit über 60 Jahren lang in über 8.000 Studien erforscht und macht Persönlichkeit mit einer einzigartigen Präzision erfahrbar. Es kennt mehr Persönlichkeiten, als es jemals Menschen gab und mehr als es jemals Menschen geben wird: Welche davon bist du?"  Dieses in unterhaltsamem und lebendigem Stil geschriebene Buch erzählt spannende (Fall)Geschichten. Es erläutert Theorie und wissenschaftliche Grundlagen des Deep O.C.E.A.N. Modells. Es liefert klare Handlungsimpulse und sofort anwendbare Strategien. Außerdem ist es interaktiv! Nach jedem der Hauptkapitel gibt es die Möglichkeit einer kurzen Selbsteinschätzung. Regelmäßig führen Links und QR-Codes den Leser zu ergänzenden Lehrvideos, Interviews und weiteren Quellen. Damit ist es ein fundiertes und Selbstcoaching-Tool.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 361

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Ariane Hug

Lektorat: Imke Rötger

Corporate Branding Deep O.C.E.A.N: Christiane Benecke

Umschlaggestaltung: ki 36 Editorial Design, Daniela Hofner

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-8948-6

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Autorenfotos: Alexander Hartmann; Fotobearbeitung: Christian Lehnen

Coverabbildung: Istock

Fotos: Istock; Dr. Frederik Hümmeke

Syndication: www.seasons.agency

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Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasser dar. Sie wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

To our family. Always.

Du bist nicht zu viel oder zu wenig, zu laut oder zu leise, zu kreativ oder zu pragmatisch, zu schnell oder zu langsam, zu stark oder zu weich, zu launisch oder zu unemotional, zu ängstlich oder zu draufgängerisch, zu faul oder zu fleißig, zu ordentlich oder zu chaotisch …

Jeder Mensch ist einzigartig und wundervoll. Du bist einfach du. Und genau richtig.

Wir, Vanessa & Alex, freuen uns, dich auf diese Reise mitnehmen zu dürfen. Eine Reise in die Tiefen des Ozeans deiner Persönlichkeit. Eine Reise, die für uns nach Jahrzehnten der Persönlichkeitsentwicklung noch einmal alles auf den Kopf gestellt hat.

Du möchtest mit dir selbst glücklich sein, deinen Traumberuf entdecken oder deinen Seelenverwandten finden? Du möchtest in deiner bestehenden Beziehung mehr Liebe, Vertrauen und Verständnis leben? Du willst beruflich mehr Erfolg? Du willst eine gute Beziehung zu deiner Familie, deinen Eltern oder Kindern führen? Dann kann dieses Buch dein Gamechanger sein!

Mit dem Deep O.C.E.A.N. Modell erlangst du die zwei wichtigsten Fähigkeiten unserer Zeit:

• dich selbst wirklich zu verstehen

• andere Menschen wirklich zu verstehen

Wenn du dich selbst verstehst, kannst du dich wirklich annehmen und hörst auf, immer wieder gegen dieselben Wände zu laufen. Du erlangst wahres Selbst-Bewusstsein und kannst endlich dein Potenzial und deine wahren Talente leben. Wenn du andere wirklich verstehst und weißt, welche Bedürfnisse in ihrer individuellen Persönlichkeit stecken, kannst du tiefe und glückliche Beziehungen führen.

Und dann gibt es keine Berge, die du nicht versetzen kannst.

»Ich bin beeindruckt und begeistert. 6 von 5 Sternen.«

Stephan, über sein Deep O.C.E.A.N. Coaching

»Die positivste Erfahrung ist, dass das, was durch Deep O.C.E.A.N. passiert, nachhaltig ist. Es geht schnell und es geht tief und es ist nachhaltig.«

Kerstin, Coach

»Kein Coaching mehr ohne Deep O.C.E.A.N.«

Sabine, Persönlichkeits-Coach

»Deep O.C.E.A.N. hat uns extrem geholfen, aus der Ehe, die wir mit einem Ring besiegelt haben, so viel mehr zu machen. Eine Ehe, die tagtäglich Spaß macht und nicht immer mal wieder zu einem ›Wir krachen uns, warten, vertragen uns wieder‹ führt, sondern wirklich von einem tiefen Verständnis füreinander getragen ist. Und das ist richtig, richtig geil!«

Andreas, verheiratet

»Es hat sich einiges getan – in mir – und dadurch auch im Außen! Endlich ein Job nach meinen Vorstellungen, eine absolute Klarheit in mir und eine unbeschwerte Leichtigkeit. Ich erlebe ein Miteinander und eine Tiefe, auch in persönlichen Beziehungen, wie nie zuvor.«

Karin, über ihr Deep O.C.E.A.N. Coaching

»Liebe Vanessa, lieber Alexander, ich möchte Euch von Herzen Danke sagen. Ihr habt mir das Leben gerettet. Und viel wichtiger: Ihr habt meine Familie gerettet. Und meine Firma, das Vermächtnis meines Vaters. (...) Natürlich werdet Ihr sagen, Ihr habt nur den Anstoß gegeben, gegangen bin ich den Weg selbst. Und das stimmt. Und Ihr könnt Euch denken, ich mit Dominanz hoch bin darauf auch verdammt stolz. Aber ich möchte Euch trotzdem Danke dafür sagen. Ihr habt mir eine neue Welt gezeigt.«

Simon, Unternehmer

Einführung: Herzlich willkommen an Bord

Wir, Vanessa & Alex, freuen uns, dich auf diese Reise mitnehmen zu dürfen. Eine Reise in die Tiefen des Ozeans deiner Persönlichkeit. In die Tiefen deines Selbst.

Eine Reise, die, als wir sie machten, für uns nach Jahrzehnten der intensiven Auseinandersetzung mit Persönlichkeitsentwicklung noch einmal alles auf den Kopf gestellt hat. Deep O.C.E.A.N. ist für uns der Gamechanger No. 1 – und in diesem Buch möchten wir unser Wissen darüber mit dir teilen.

Mit dem Deep O.C.E.A.N. Modell machst du dir die zwei wichtigsten Fähigkeiten unserer Zeit zu eigen:

dich selbst wirklich zu verstehenandere Menschen wirklich zu verstehen

Wir nennen es die Fähigkeit: »Ich kann Menschen.«

Wenn du dich selbst wirklich verstehst und weißt, wie deine Persönlichkeit strukturiert ist, dann kannst du dich selbst wirklich annehmen, hörst auf, immer wieder gegen dieselben Wände zu laufen, und kannst endlich dein Potenzial, deine wahren Talente leben.

Du wirst dich durch dieses Buch auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen. Du wirst in vielen Momenten deines Lebens auf einmal ein großes »Ahaaa!« erleben, da dir Unbewusstes auf einmal bewusst wird. Du wirst dich selbst mit ganz anderen Augen betrachten. Mit mehr Verständnis, mit mehr Akzeptanz. So wie du bist. Und dabei ein Lächeln auf den Lippen haben.

Ebenso wichtig ist es, dass du andere wirklich verstehst, denn wir leben in einer Kommunikations- und Beziehungsgesellschaft. Die wichtigste Fähigkeit für ein erfolgreiches und glückliches Leben ist heute: »Ich kann Menschen.«

Im Privatleben gilt:

100 % aller Freund:innen sind Menschen.

100 % aller Familienmitglieder sind Menschen.

100 % aller Lebenspartner:innen sind Menschen.

Im Business gilt:

100 % aller Kund:innen sind Menschen.

100 % aller Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen sind Menschen.

100 % aller Entscheider:innen auf dem Weg der Karriereleiter sind Menschen.

Du hast einen Vorsprung mit Siebenmeilenstiefeln darin, Beziehungen glücklich und gewinnbringend zu leben, wenn du dein Gegenüber wirklich verstehst und seine Bedürfnisse und Motivationen erkennst. Denn dann weißt du, warum er oder sie so denkt, fühlt und handelt, und du kannst deine Kommunikation und dein Handeln perfekt darauf ausrichten.

Durch Deep O.C.E.A.N. wirst du andere Menschen anders wahrnehmen. Du wirst Momente erleben, in denen du denkst: »Ah, die Person hat wahrscheinlich diese und jene Persönlichkeitsausprägung!« Und daraus kannst du ableiten, was die Person tief im Inneren bewegt. Welches Bedürfnis dahintersteht und wie du am besten mit ihm oder ihr interagieren kannst. Andere Menschen werden für dich »lesbar« wie ein Buch und du kannst Beziehungen mit Qualität leben.

Beantworte dir selbst einmal diese Fragen: Wer sind die wichtigsten Menschen in deinem Leben? Mit wem hast du tagtäglich zu tun? Wer ist da alles? Wie oft gab es schon Momente, in denen du dich gefragt hast: »Warum, um Himmels willen, macht er das?« Oder: »Warum ist sie nur so?!«

In diesem Buch bekommst du die Antworten auf diese Fragen. Und ebenso auf die Frage: »Warum mache ich das schon wieder? Warum bin ich so?!«

Deep O.C.E.A.N. beleuchtet wie eine Taschenlampe das Unbewusste und ermöglicht dir, dich selbst und andere wirklich zu verstehen.

Und dann gibt es keine Berge, die du nicht versetzen kannst.

Unser Geschenk für dich

Möchtest du aus diesem Buch das Maximum für dich und dein Wachstum herausholen? Dann folge unserer Einladung: Wir wollen dir mit diesem Buch ein komplettes Seminar an die Hand geben, das du in deiner eigenen Zeit erleben kannst.

Deshalb haben wir einen ausführlichen Onlinekurs geschaffen, der dich auf dieser Reise begleitet und auf viele Themen des Buchs vertiefend eingeht. Im Buch verweisen wir immer wieder mit Links und QR-Codes auf ihn. Du bekommst damit das Äquivalent zu einem mehrtägigen Präsenzseminar. Mit etlichen Stunden Videomaterial, mp3s und PDFs ist dieses Onlineprogramm dein perfekter Begleiter in die Welt von Deep O.C.E.A.N.

Und das Beste: Wir wollen ihn dir nicht verkaufen. Wir wollen ihn dir schenken!

Gehe einfach auf:

ocean-buch.de/geschenk

Sobald du dich angemeldet hast, kannst du auch alle im Buch verlinkten Ressourcen aufrufen.

Wieso Deep O.C.E.A.N.?

Der Brief liegt vor uns. Ein samtblauer Umschlag. Aus festem Papier. Mit einem silbernen Wachssiegel. Vanessa öffnet den Umschlag behutsam und faltet das Briefpapier auf.

17. Februar 2022

Mirissa, Sri Lanka

Liebe Vanessa, lieber Alexander,

ich möchte Euch von Herzen Danke sagen.

Ihr habt mir das Leben gerettet.

Und viel wichtiger: Ihr habt meine Familie gerettet.

Und meine Firma, das Vermächtnis meines Vaters.

Wie Ihr wisst, war ich Anfang letzten Jahres an einem Tiefpunkt angelangt.

Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ich hätte alles hinschmeißen können.

Die Firma, in die ich über 20 Jahre lang mein Herzblut gegossen hatte, war der goldene Käfig geworden, den ich nie wollte.

Meine Ehe stand vor dem Aus. Eigentlich hielten uns nur noch die Kinder zusammen.

Heute schreibe ich diesen Brief leichten Herzens von der Veranda einer kleinen Finca, während Marie und die Kinder unten am Pool spielen.

Ich kann die Firma zeitweise von hier aus leiten, wobei ich es wahrscheinlich in 6 Monaten schon von wo ganz anders aus tun werde. Sie ist das Vehikel geworden, diesen Lifestyle möglich zu machen, und blüht auf, während ich lerne, immer mehr loszulassen. Ich habe, wie Ihr sagt, »dienliche Muster gebaut«, die es mir erlauben, immer mehr meine ganze Persönlichkeit zu leben. Das fühlt sich einfach unglaublich an!

Meine Ehe hat ein neues Feuer gefangen und unsere Beziehung eine neue Tiefe bekommen. Ich bin so dankbar, dass wir uns nicht mehr täglich anschreien, wegen so viel unwichtigem Scheiß. Ich habe endlich kapiert, was Marie wirklich von mir braucht, statt ihr ständig das Falsche zu geben und mich dann zu wundern, warum sie es nicht mal sieht.

Ich bin glücklich und froh, dass wir diesen unglaublichen Vorsprung jetzt schon an unsere Kinder weitergeben können, damit sie als junge Erwachsene gar nicht erst so viel Ballast im Rucksack haben, den sie dann erst mühevoll wieder loswerden müssen.

Natürlich werdet Ihr sagen, Ihr habt nur den Anstoß gegeben, gegangen bin ich den Weg selbst. Und das stimmt. Und Ihr könnt Euch denken, mit Dominanz hoch bin ich darauf auch verdammt stolz.

Aber ich möchte Euch trotzdem Danke dafür sagen. Ihr habt mir eine neue Welt gezeigt.

Ich hoffe, Ihr genießt Eure Zeit und wir sehen uns bald wieder.

Euer Simon

Was bedeutet das für dich?

Unsere eigene und die Persönlichkeit anderer Menschen zu kennen, hilft uns, uns selbst und unsere Beziehungen besser zu verstehen und bewusst gestalten zu können.

Es hilft uns zu erkennen,

was unsere wirklichen Stärken und Herausforderungen sind,welche Bedürfnisse in uns erfüllt werden wollen,wie wir unsere Energieakkus aufladen können,wie wir unser Potenzial wirklich leben können,welche blinden Flecken wir möglicherweise haben,wie wir mit statt gegen unsere Persönlichkeit arbeiten und neue, dienliche Glaubenssätze und Gewohnheiten in unser Leben implementieren können,

aber auch,

warum wir bisher immer gescheitert sind, dieses eine Verhalten zu ändern, und wir immer wieder die gleichen Fehler gemacht haben, obwohl wir uns doch fest vorgenommen haben, es beim nächsten Mal besser zu machen;warum wir manche Sachen schwerer lernen und es uns mehr Energie kostet, obwohl sich andere scheinbar so leichttun;warum wir manchmal einfach anders sind als andere Menschen – und warum das gut so ist.

Bezogen auf andere Menschen hilft es uns zu erkennen,

was die Stärken und Herausforderungen der anderen Menschen sind,welche Bedürfnisse hinter ihren Persönlichkeitsausprägungen stehen,was ihnen Energie gibt und was sie auslaugt,wie wir lernen können, ihre Sprache zu sprechen

aber auch,

warum »Man muss das doch können/verstehen/sehen!« und »Das macht maneinfach so!« nicht mehr gelten,warum andere Menschen bestimmte Dinge schwerer lernen und es sie immer viel mehr Energie kosten wird als vielleicht dich,dass es keinen Universalplan, keine Universalstrategie, keinen Universalweg für alle gibt,dass der/die andere wirklich anders ist.

Wenn du neugierig bist, wie radikal sich die Leben von echten Menschen infolge von Deep O.C.E.A.N. geändert haben – im Beruf, im Coaching, in ihren Beziehungen, Partnerschaften und Familien –, und du aus diesen Fallbeispielen lernen möchtest, kannst du hier ihre persönlichen Geschichten hören:

ocean-buch.de/geschichten

Exkurs: Ausbildung zum Deep O.C.E.A.N. Coach

Wenn du planst, die Methoden in professionelle Coachings einzubauen, empfehlen wir dir, mit der Ausbildung zum zertifizierten Deep O.C.E.A.N. Coach noch tiefer einzutauchen. Tatsächlich benötigst du auch eine Lizenzierung, um mit dem Modell in all seinen Facetten professionell arbeiten zu können, die wissenschaftliche Deep O.C.E.A.N. Persönlichkeitsanalyse inklusive dem darauf aufbauenden Coaching als Dienstleistung anzubieten und dich Deep O.C.E.A.N. Coach nennen zu dürfen. In diesem Fall ist das Buch eine wertvolle Grundlage, die dir hilft, bestens vorbereitet in den Persönlichkeitsozean zu springen. Hast du Interesse daran, dann findest du hier alle weiteren Informationen:

ocean-buch.de/ausbildung

Ja, du bist normal!

Durch unsere Arbeit als Ausbilderin und Ausbilder für Coaches sind wir beide viel unterwegs und wir lernen zahlreiche Menschen und ihre Geschichten kennen. Viele von ihnen stellen uns Fragen zu ihrem Verhalten und indirekt ihrer Persönlichkeit und wünschen sich, bestimmte Dinge in ihrem Leben zu ändern, oder berichten von Eigenschaften, die sie extrem an sich selbst stören. Beispielsweise fragen sie sich und uns:

»Warum rege ich mich immer wieder über Kleinigkeiten auf?«»Ich kann auch am Wochenende selten wirklich entspannen und auch mal nichts tun. Ich muss immer etwas tun. Wieso?«»Ich streite mich immer wieder mit meiner Mutter, obwohl ich das gar nicht will. Wie schafft sie es, mich immer wieder innerhalb von Minuten auf die Palme zu bringen?«»Warum bin ich immer so schnell gestresst?«»Warum schaffe ich es nicht, mich emotional abzugrenzen?«»Ich weiß schon am Beginn einer Partnerschaft, dass diese Frau/dieser Mann nicht gut für mich ist. Trotzdem werfe ich mich sehenden Auges immer wieder in Beziehungen mit demselben Typ Frau/Mann. Warum mache ich das?«»Warum schaffe ich es nicht, auch mal Nein zu sagen?«

Vielleicht findest du dich in der einen oder anderen dieser Aussagen wieder. Hinter jeder dieser Aussagen steckt eigentlich eine Frage: »Warum bin ich so?« Oder auch: »Was stimmt nicht mit mir?«

Und dahinter steckt die Frage, die uns alle auf irgendeinem Level beschäftigt: »Bin ich okay? Bin ich normal?«

Wir können hier und heute die frohe Botschaft mit dir teilen, was jahrelange Forschung bestätigt hat: Du bist normal.

Jeder Mensch ist einzigartig und wundervoll. Und du bist gut, so wie du bist.

Und es gibt sogar noch eine gute Nachricht: Der/die andere ist auch normal. Auch wenn er oder sie ganz anders ist als du – oder sich anders verhält, als »man es ja schließlich tut«.

Das Wasser auf der anderen Seite des Ozeans

Bevor die Reise nun beginnt, möchten wir eines noch kurz ansprechen: Oft denken wir, das Wasser wäre blauer auf der anderen Seite des Ozeans. Wenn man beginnt, sich auf diesem strukturierten Weg mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen, kann es schnell passieren, dass man denkt: »Wie sollte meine Persönlichkeit denn am besten sein? In Extraversion sollte ich wahrscheinlich hoch ausgeprägt sein! Und in Gewissenhaftigkeit! Aber in Neurotizismus … das klingt ja schon nach Neurose und Gummizelle. Da muss ich besser niedrig ausgeprägt sein, oder? Oder?!«

Das sind zum Glück die falschen Fragen. Um das ganz klarzustellen: Du musst gar nichts. Und du musst schon gar nicht irgendwo hohe Werte erreichen. Denn darum geht es im Deep O.C.E.A.N. Modell nicht. Es geht nicht ums Gewinnen. Und nicht darum, etwas zu sein, was du nicht bist.

Es geht darum, ehrlich zu dir selbst zu sein – und dich so kennenzulernen, wie du wirklich bist.

Nur wenn du dich wirklich kennst, kannst du verstehen, warum du fühlst, denkst und handelst, wie du es tust. Und nur dann kannst du daran, wenn du möchtest, etwas ändern.

Denn deine Persönlichkeitsmerkmale sind nicht gut oder schlecht. Sie sind. Sie beschreiben nichts weiter als Tendenzen, in bestimmten Situationen auf eine bestimmte Art und Weise zu reagieren.

Jede Ausprägung hat Vor- und Nachteile. Auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht sieht. Auch hoher Rückzug hat Vorteile! Hohe Dominanz hat Nachteile! Niedrige Ordnung hat Vorteile! Hohe Empathie hat Nachteile! Niedriger Intellekt hat Vorteile! Hoher Fleiß hat Nachteile! Und so weiter und so fort.

Oft denken Menschen: »Ich hätte gern deine Probleme.« Dabei kennen wir die Probleme des anderen nur nicht gut genug, um lieber nicht tauschen zu wollen. Unsere eigenen dafür umso besser.

Wir schauen uns das alles in den folgenden Kapiteln in Ruhe an. Aber du kannst sicher sein: Das Wasser auf der anderen Seite des Ozeans ist nicht blauer.

0 % Schuld. 100 % Verantwortung.

Dich trifft keine Schuld für deine Persönlichkeit. Sie ist bereits im Alter von fünf Jahren relativ stabil. Sie ist zum einen genetisch und zum anderen durch frühe Prägung bedingt. Das haben wir uns nicht ausgedacht, um dich zu trösten. Das ist wissenschaftlich bestätigt.

Diese Tatsache zu realisieren, ist für dich bereits der erste Schritt zu einer größeren Selbstakzeptanz. Denn sie bedeutet, dass du für deine bestimmenden Persönlichkeitsmerkmale nichts kannst. Du bist ja auch nicht für deine Körpergröße verantwortlich oder dafür, dass du blonde Haare oder braune Augen hast. Genauso bist du nicht dafür verantwortlich, wenn du zum Beispiel besonders dominant, mittelmäßig ordentlich oder unfassbar empathisch veranlagt bist.

Zugleich ist deine Persönlichkeit keine Universalausrede. – Ja, du wusstest, da kommt noch ein Haken. – Wofür wir sehr wohl verantwortlich sind, sind unsere Handlungen. Es ist zu 100 Prozent unsere Verantwortung, so gut wie möglich mit unserer Persönlichkeit zu leben.

Du kannst beispielsweise einen Hang zur Unordnung haben. Das ist dann eben so. Aber du kannst auch lernen, Verhaltensmuster aufzubauen, die es dir erleichtern, Ordnung zu halten – da, wo es dir wichtig ist.

Du kannst einen Hang dazu haben, schnell in starke negative Gefühle zu gehen, wie zum Beispiel Wut. Dennoch hast du die Verantwortung, zu lernen, so gut wie möglich damit umzugehen und Wege zu finden, mit den Menschen, die dir wichtig sind, auch in Momenten, in denen Gefühle hochkochen, angemessen umzugehen.

Mit dem Wissen um die eigene Persönlichkeit, deine Stärken und Schwächen sowie deine wahrscheinlichen Reaktionsmuster kann es leichter fallen, ein Verhaltensmuster mit Absicht aufzubauen. Deshalb lieben wir das Deep O.C.E.A.N. Modell.

Wären wir nicht überzeugt, dass es möglich ist, an sich zu arbeiten, dann wäre dieses Buch sinnlos.

Deine Wahl. Deine Freiheit. Deine Verantwortung. Dein Leben.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Deine Reise in die Welt des Deep O.C.E.A.N. ist in drei Teilen aufgebaut:

In Teil 1 legen wir ein stabiles Fundament. Wir schauen uns an, was Persönlichkeit eigentlich ist und wie Verhalten entsteht und zudem, über welche Hebel man es verändern kann. Darauf aufbauend erfährst du, wo das Deep O.C.E.A.N. Modell ansetzt und wie es entstanden ist.

In Teil 2 schauen wir uns die 10 Dimensionen der Persönlichkeit im Detail an. Hier lernst du die zehn Ausprägungen der Kernpersönlichkeit in der Tiefe zu verstehen, und du bekommst bereits eine Menge konkrete Anwendungstipps. Du lernst dich selbst in der Tiefe kennen und dich zu sehen, wie du bist. Und du beginnst, dich selbst und andere besser einzuschätzen.

In Teil 3 geht es um Deep O.C.E.A.N. in deinem Leben. Wir zeigen dir, wie du dein Wissen rund um das Deep O.C.E.A.N. Modell für dein eigenes Wachstum, deinen Beruf und deine Beziehungen anwenden kannst.

Also, auf geht’s: Komm mit uns in die Welt des Deep O.C.E.A.N. In eine Welt, in der du dich selbst und andere wirklich in der Tiefe verstehst.

Bist du bereit?

Was ist eigentlich Persönlichkeit?

Wir alle kennen Menschen, die von Natur aus dominanter auftreten, und andere, denen es, egal wie viele Managertrainings sie besuchen, immer etwas schwerer fallen wird, sich in einem Raum voller Alphatierchen zu behaupten. Und wir kennen Menschen, die von Natur aus emphatischer sind als manche andere, sowie Menschen, die sich in Stresssituationen schneller Sorgen machen, und andere, die von Natur aus stabiler sind, egal welcher Sturm ihr Schiff rockt.

Wenn wir »von Natur aus« sagen, bedeutet dies, dass diese Dinge in der jeweiligen Persönlichkeit der Menschen begründet liegen.

Aber was ist denn eigentlich »Persönlichkeit«? Diese geheimnisvolle Essenz, die uns ausmacht und die unser Verhalten zu einem großen Teil bestimmt?

Die Forschung zur Struktur der Persönlichkeit befasst sich mit zwei grundlegenden Fragen: Was sind die Einheiten oder Konstrukte, die man verwenden kann, um die Persönlichkeit zu beschreiben und zu untersuchen? Und auf welche Weise sind diese Einheiten miteinander verbunden oder organisiert?

Ziemlich sicher haben sich unsere Vorfahren bereits seit sehr frühen Stadien der Menschwerdung mit diesen Fragen beschäftigt. Es war schließlich wichtig, zu wissen, welches Mitglied unserer haarigen Horde auf welche Weise reagieren wird, wenn wir auf eine bestimmte Art und Weise mit ihm in Interaktion traten, ihm beispielsweise eine Banane streitig machten.

Wir nutzten dieses Wissen um die Persönlichkeit also dazu, die Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, mit der jemand auf eine bestimmte Art reagieren würde. Das Wissen um die Persönlichkeit unseres Gegenübers erlaubt uns nämlich in gewissem Sinne einen Blick in die Zukunft. Das ist doch wirklich großartig. Und extrem nützlich!

Würde der Kollege die Banane bereitwillig hergeben oder wäre es eher wahrscheinlich, dass er uns mit einem Stein auf den Kopf hauen würde? Und wenn eher Letzteres, wie wahrscheinlich wäre es? Und wie doll würde er zuschlagen?

Da sich die Gattung Homo sapiens von Individuum zu Individuum im Verhalten unterscheidet, ist es lebenswichtig, das Verhalten der einzelnen Mitglieder unserer Gruppe – und natürlich das von Mitgliedern anderer Gruppen – möglichst valide vorhersagen zu können. Ganz besonders in den Fragen nach den Wahrscheinlichkeiten liegt bereits ein sehr modernes Verständnis von Persönlichkeit zugrunde. Denn die Antwort ist in den meisten Fällen kein klares »Ja« oder »Nein«, sondern eher ein abwägendes »Könnte sein«. Und das macht klar, dass Persönlichkeitseigenschaften auf einer Skala eingeschätzt werden müssen.

Aber was ist Persönlichkeit nun genau?

Dein Charakter, dein Temperament oder vielleicht doch etwas ganz anderes? »Persönlichkeit« ist ein Ausdruck, den wir oft umgangssprachlich verwenden, ohne so genau zu wissen, was damit wirklich gemeint hat.

Wir definieren Persönlichkeit gerne so:»Unsere Persönlichkeit ist die Gesamtheit der Eigenschaften, Qualitäten und Tendenzen, die uns als Individuum in unserem Denken, Fühlen und Handeln von anderen Menschen charakteristisch unterscheiden.«

Die Persönlichkeitsmerkmale sind so tief in uns verankert, dass sie ab dem fünften Lebensjahr zu über 90 Prozent fix sind.

Einen noch besseren Blick auf die im Gehirn verankerte Kernpersönlichkeit gibt uns die folgende Definition, mit der das Deep O.C.E.A.N. Modell arbeitet:

Persönlichkeit bezeichnet die sehr stabilen Wahrnehmungen, Emotionen, Kognitionen und Motivationen, die Menschen systematisch beziehungsweise auch als Reaktion auf einen Außenreiz zeigen.2

Ein Außenreiz kann alles sein, was unser Körper über seine fünf Sinne wahrnehmen kann. Alles, was wir sehen (visuell), hören (auditiv), spüren/fühlen (kinästhetisch), riechen (olfaktorisch) oder schmecken (gustatorisch) können.

Wenn ein Außenreiz wahrgenommen wird – sei es bewusst oder unbewusst –, kann die Reaktion bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ausfallen. Ein Beispiel:

Der Außenreiz erfolgt in Form einer E-Mail, SMS oder WhatsApp-Nachricht. Der Inhalt ist eindeutig unerfreulich.

Nun gibt es Menschen, die diese Nachricht lesen und denken: »Na gut, kriegen wir schon irgendwie hin.« Und das war’s. Basisentspannt. Fels in jeder Brandung.

Und es gibt andere, deren ganzes Nervensystem in diesem Moment auf Stress schaltet. Da gehen die Alarmglocken an, Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden freigesetzt. Eine SMS – zack, der Tag ist gelaufen. Wut oder Panik und 10 000 Gedanken kommen auf und beherrschen den betreffenden Menschen.

Vom Einzelfall zur kontextübergreifenden Handlungstendenz: In Normalsituationen, wenn kein Notfall, keine Stresssituation, kein Hunger-Müde-Pipi-Kalt den Menschen bedrängt, lassen sich sehr gut situationsübergreifende Muster erkennen, die ein guter Hinweis auf unsere Kernpersönlichkeit sein können.

Wenn wir also alle deine Lebensbereiche von oben betrachten und auf alle Situationen, die sich in deinem Leben ergeben, von oben schauen würden: Welche Muster würden erkennbar werden?

Übertragen wir das Verhalten der Personen aus dem obigen Beispiel auf weitere Lebensbereiche, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Person, die bei der Nachricht entspannt reagiert, auch situationsübergreifend,also auch in anderen potenziell stressigen Momenten, ruhiger bleibt als ihr emotional volatileres Gegenstück.

Vielleicht wendest du jetzt ein: »Aber manchmal bin ich doch so und manchmal anders. Auf der Arbeit bin ich zum Beispiel manchmal ganz anders als privat! Was davon ist denn jetzt meine Persönlichkeit?«

Ja, du hast recht, das spielt eine Rolle. Darum geht es gleich im Kapitel »Genese von Verhalten: Warum wir tun, was wir tun« im Detail. Vorab kannst du dir merken: Es gibt die Kernpersönlichkeit, die unsere Handlungstendenzen in den meisten Momenten und Kontexten beschreibt. Und es gibt Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster, die wir in bestimmten Kontexten gelernt haben.

Für mehr Klarheit hilft oft die Überlegung: Wie ist es in den meisten Lebensbereichen und Rollen, die du lebst? Oder auch: Wie war es denn früher?

Die Persönlichkeit als Filter

Unsere Persönlichkeit hat Einfluss darauf, welche Informationen wir überhaupt wahrnehmen.3 Beispielsweise bekommen Menschen, die im Neurotizismus hoch ausgeprägt sind, häufig von ihrem Gehirn die Information »Außenreiz: Gefahr!«, wohingegen Menschen mit Neurotizismus niedrigin den gleichen Momenten vielleicht gar keine direkte Information vom Gehirn bekommen. Wenn Neurotizismus hoch zu Neurotizismus niedrig sagen würde »Achtung, das und das kann passieren!!!«, läge darunter der Subtext: »Gefahr!« Neurotizismus niedrig würde denken: »Oh, habe ich gar nicht gesehen. Aber ja … und jetzt?« Subtext: »Da ist doch gar keine Gefahr!«

Das heißt, der Einfluss der Persönlichkeit auf unser Denken, Fühlen und Handeln fängt schon bei der Wahrnehmung an!

Welche Informationen überhaupt zu uns durchdringen, hängt davon ab, ob unser Gehirn sie für wichtig hält.

Kann man Persönlichkeit verändern?

Wahrscheinlich fragst du dich jetzt zu Recht: »Wenn unsere Persönlichkeit ab dem 5. Lebensjahr fix ist – welchen Sinn hat es dann, an mir zu arbeiten?«

Die Antwort ist: Die Kernpersönlichkeit ist fix, die kann man nicht ändern. Aber auf unsere Gedanken, Gefühle, Handlungen und Glaubenssätze haben wir natürlich trotzdem Einfluss.4

Wenn wir – Vanessa und Alex – der Überzeugung wären, Menschen könnten sich nicht verändern, dann wären wir wahrscheinlich keine Coaches geworden. Unsere ganze Arbeit beruht auf dem Grundgedanken, Menschen bei Veränderungen zu helfen.

Die gesamte Psychologie, ebenso die Pädagogik, die Soziologie, alle Wissenschaften, die mit Menschen zu tun haben, und alle Menschen, die mit Menschen arbeiten, gehen davon aus und erleben ständig, dass Menschen sich ändern können.

Und in den letzten 15 Jahren haben wir im Kontext unserer Arbeit Hunderte, Tausende Transformationen erlebt, die uns gezeigt haben, dass Menschen mit der vollen Verantwortung für ihr Leben auch eine große Macht haben, es zu lenken und selbst eingefahrene Verhaltensmuster, da wo sie es wünschen, zu verändern.

Um diese Veränderung bestmöglich und maßgeschneidert kreieren zu können, braucht es aber den individuellen Blick auf die Persönlichkeit. Und wir brauchen noch einiges mehr, denn unser Verhalten speist sich ja nicht nur aus unserer Persönlichkeit, auch wenn sie einen großen Einfluss darauf hat.5 Darum geht es im nächsten Kapitel.

Genese von Verhalten: Warum wir tun, was wir tun

Unsere Persönlichkeit beeinflusst unser Verhalten. Sie bestimmt es aber nicht allein. Es spielen noch ein paar weitere wichtige Einflussfaktoren eine Rolle, die unsere regelmäßig auftretenden Verhaltensweisen auslösen beziehungsweise beeinflussen können.

Unser Verhalten ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Persönlichkeit, Intelligenz, unserer Umwelt und unseren gelernten Verhaltens- und Denkmustern.6

Dr. Frederik Hümmeke beschreibt die Entstehung menschlichen Verhaltens übersichtlich in seinem Modell »Genese von Verhalten«.7

Gene-was? Genese bedeutet »Entstehung«. Also ein Modell dafür, wie Verhalten entsteht. Im Folgenden erklären wir das Modell. Wenn du gerne audiovisuell lernst, findest du hier ein Video dazu:

ocean-buch.de/genese-von-verhalten

Beginnen wir in der unteren Ebene:

Persönlichkeit

Da du in den kommenden Kapiteln noch sehr viel über sie erfahren wirst, halten wir es hier extrem kurz: Persönlichkeit prägt unser Verhalten, da sie Einfluss darauf hat, welche Bedürfnisse wir mit unserem Verhalten bevorzugt erfüllen wollen und zu welchem Verhalten wir daher von Natur aus neigen.

Intelligenz

Intelligenz bezeichnet die Problemlösungsgeschwindigkeit unseres Gehirns.8 Jemand, der intelligenter ist, löst Probleme schneller. Seine kognitive Leistungsfähigkeit ist höher als die des Durchschnittsmenschen.9 Dieser Bezug ist wichtig: Denn Intelligenz wird mit Tests nie absolut gemessen, sondern immer relativ – im Vergleich zu allen anderen Menschen.

Vereinfacht heruntergebrochen:

Der IQ (der Intelligenzquotient) ist in der Gesellschaft normal verteilt:10

Der Durchschnitts-IQ liegt bei ca. 100.

Ab 120 fällt ein Hochschulabschluss im Regelfall relativ einfach.

Ab 80 und darunter sind auch Vorhaben wie »Schuhe binden lernen« eine etwas langwierigere Angelegenheit.

Normalverteilung bedeutet also, dass es Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz gibt und Menschen mit höherer und niedrigerer Intelligenz. Dabei gibt es relativ – im Vergleich zu allen anderen Menschen – weniger Menschen mit hoher und niedriger Intelligenz. Je relativ höher als der Durchschnitts-IQ die Intelligenz ist, desto weniger Menschen gibt es in diesem Bereich. Ebenso: Je relativ niedriger als der Durchschnitts-IQ die Intelligenz ist, desto weniger Menschen gibt es mit dieser Ausprägung.

Ähnlich wie Persönlichkeit folgt auch der IQ einer Normalverteilung also einer Gauß’schen Glocke: Gerade für den Blick auf die 10 Persönlichkeitsdimensionen ist es wichtig, dies im Hinterkopf zu haben. Das Wichtigste, was du dir für beide Bereiche merken kannst, ist: Die meisten liegen in der Mitte. Je weiter man an die Ränder kommt, desto seltener werden die Exemplare, die sich dort tummeln.11

Besonders Interessierte finden hier einen Exkurs darüber, wie sich Intelligenz auf die Denkmuster eines Menschen auswirkt:

ocean-buch.de/intelligenz

Die Umwelt- und die Musterebene

Mit unserer Intelligenz und unserer Persönlichkeit gehen wir also hinaus in die Welt und machen Erfahrungen. Wir begegnen anderen Menschen – unserer Umwelt. Das können deine Familie, Freund:innen, deine Kommiliton:innen, Arbeitskolleg:innen, die Bekannten aus dem Verein sein und auch die Menschen, die du auf der Straße triffst, beim Bäcker, im Fitnessstudio, beim Physiotherapeuten. Einfach alle.

Angestoßen von den Verhaltensimpulsen der Persönlichkeit probieren wir Strategien aus, uns in bestimmten Momenten zu verhalten. Und abhängig davon, wie das Feedback unserer Umwelt auf unser Verhalten ausfällt, werden wir – auch abhängig vom Umgang unserer Persönlichkeit mit diesem Feedback – dieses Verhalten dann in Zukunft öfter oder weniger oft anstreben. Wir bilden ein Muster aus. Hierbei ist der Faktor »abhängig von unserer Persönlichkeit« nicht zu unterschätzen.

Schauen wir uns diesen Musterbildungsprozess an einem Beispiel an:

Du bist auf einer Party und du erzählst einen Witz oder eine deiner Ansicht nach lustige Anekdote. Der Humor ist leicht grenzwertig, aber du denkst: »Den kann ich schon bringen!«

Geschichte. Punchline … Schweigen. Irritierte Blicke.

»Okay, der war wohl doch nicht soooo gut.«

Was lernt dein System aus dieser Erfahrung? – Es kommt drauf an!

Abhängig von der Persönlichkeit kann es sein, dass wir aus diesem Feedback lernen »Den erzähle ich nie wieder.« oder im Extremfall »Vor Gruppen erzähle ich nie wieder was!«. Wie Letzteres könnte eine Lernreaktion bei Empathie/Politeness und Rückzug hoch aussehen. Denn dann ist wichtig, was die anderen denken, und negative Gefühle bei Stress verstärken diesen Lernprozess.

Jemand mit Dominanz und Enthusiasmus hoch + Politeness und Rückzug niedrig denkt sich vielleicht: »Was ist denn mit denen los? Warum hab’ ich hier als Einziger Humor?« Und er erzählt den Witz auf der nächsten Familienfeier wieder. Wir alle kennen diesen Onkel. Denn: Was die anderen denken, ist Politeness niedrig nicht sooo wichtig. Dominanz hoch weiß, dass er recht hat, es also definitiv lustig war, auch wenn es sonst keiner bemerkt, und wirklich stressen lässt sich Rückzug niedrig von so einem kleinen Reinfall auch nicht.

Die Persönlichkeit spielt also auch darin eine Rolle, wie wir auf Feedback reagieren und welche Schlüsse wir aus der Reaktion anderer für unser zukünftiges Verhalten ziehen.

Aber natürlich spielt auch das Feedback selbst eine Rolle dabei, ob wir ein Verhalten in Zukunft tendenziell öfter oder seltener zeigen. Beim Musterbildungsprozess, durch den unsere gelernten – also nicht nur persönlichkeitsbasierten – Verhaltensweisen und Glaubenssätze beziehungsweise Denkmuster entstehen, spielen neben der Persönlichkeit und der Intelligenz auch der Einfluss der Umwelt und der Erfahrungen, die wir machen, eine große Rolle.12

Das führt manchmal dazu, dass wir Denk- oder Verhaltensmuster entwickeln, die sich nicht klassisch mit unserem O.C.E.A.N.-Profil decken, die unserer Ausprägung sogar entgegenstehen können. Nämlich immer dann, wenn wir auf Musterebene ein anderes Verhalten gelernt haben.

Beispiel: Ein junger Mann, Timon, mit einer sehr niedrigen Ausprägung in der Dimension Gewissenhaftigkeit (Ordnung und Fleiß), wird, wenn er vielleicht mit Anfang zwanzig in eine Wohngemeinschaft zieht, am Verhalten der anderen Bewohner ihm gegenüber merken, dass es im engen Zusammenleben mit anderen Menschen nicht besonders ratsam ist, die volle Dosis der eigenen Unordentlichkeit auszuleben. Er stellt Tasse um Tasse in die Spüle. Wenn keine Tassen mehr im Schrank stehen, spült er eine aus und gut ist. Findet er. An der Reaktion der Mitbewohner merkt er bald, dass irgendwas nicht stimmt. Spätestens, als er zu einem unangenehmen Gespräch im Kreis der übrigen Bewohner über das hohe Insektenaufkommen in der Küche zitiert wird, versteht er, dass er im Sinne eines reibungslosen Zusammenlebens besser fahren würde, regelmäßig ein paar Minuten in die Aufrechterhaltung der Ordnung zu investieren.