Den Inneren Kritiker zähmen (Fachratgeber Klett-Cotta) - Angelika Rohwetter - E-Book

Den Inneren Kritiker zähmen (Fachratgeber Klett-Cotta) E-Book

Angelika Rohwetter

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Beschreibung

Menschen mit geringem Selbstbewusstsein leiden meist unter einem übermäßig strengen Inneren Kritiker oder Zensor. Der Fachratgeber zeigt in Beispielen und mit Übungen, wie aus dieser destruktiven Instanz ein »Innerer Unterstützer« werden kann. Der Innere Kritiker ist eine Instanz, die viele Menschen gut kennen. Er sagt oft Sätze wie »Das schaffst du nie!«, »Was hast du schon wieder angestellt!«, »Dazu bist du zu dumm!« und Ähnliches mehr. Es sind Erziehersätze, die uns so lange gesagt wurden, bis wir sie verinnerlicht haben. Je geringer ausgeprägt das Selbstwertgefühl ist, desto fataler schlägt der Innere Kritiker zu. Die erfahrene Psychotherapeutin Angelika Rohwetter zeigt in diesem Buch, wie sich der Kritiker mit Konsequenz und Geduld in einen Inneren Unterstützer verwandeln lässt. Den Inneren Kritiker zu zähmen bedeutet konkret: • Wir erforschen, wer aus ihm spricht und geben ihm ein Gesicht. • Wir beobachten ihn und fragen nach seinen Intentionen. • Wir versöhnen uns mit ihm und bieten ihm an, uns unterstützen zu dürfen.  - Selbstwertprobleme begleiten viele Menschen ein Leben lang und gehen oft mit anderen psychischen Problemen einher - Mit zahlreichen Übungen, Beispielen und Anregungen zum Selbst-Coaching Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit

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Seitenzahl: 227

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ANGELIKA ROHWETTER

Den Inneren Kritiker zähmen

Strategien für ein gutes Selbstwertgefühl

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Klett-Cotta

www.klett-cotta.de

© 2015 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung

Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Weiß-Freiburg GmbH – Graphik & Buchgestaltung

Titelbild: © yuriyzhuravov / fotolia.com

Datenkonvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Printausgabe: ISBN 978-3-608-86049-8

E-Book: ISBN 978-3-608-10823-1

PDF-E-Book: ISBN 978-3-608-20274-8

Dieses E-Book basiert auf der aktuellen Auflage der Printausgabe.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Schnelleinstieg

Die inneren Stimmen kennenlernen

▶ SEITE 16

Das Ich und die Ich-Anteile

▶ SEITE 37

Die eigene Buddhanatur spüren: Versöhnung mit dem Kritiker

▶ SEITE 42

Die Rolle des »Ungeschickten Verteidigers«

▶ SEITE 45

Warum wir das Gewissen brauchen

▶ SEITE 50

Wer dem Inneren Kritiker zuhört

▶ SEITE 53

Woran der Innere Kritiker uns hindert

▶ SEITE 60

Zusammenarbeit des Kritikers mit dem Ich, Teil 1

▶ SEITE 75

Test: Wer bestimmt über Ihr Leben?

▶ SEITE 90

Zusammenarbeit des Kritikers mit dem Ich, Teil 2

▶ SEITE 103

Auf dem Weg zur Versöhnung

▶ SEITE 120

Extraübungen

▶ SEITE 152

Inhalt

Vorwort

A Verschiedene Seelen wohnen in meiner Brust

I. Kennenlernen der inneren Instanzen

1. Der Innere Kritiker

Tricks des Inneren Kritikers

2. Der Ungeschickte Verteidiger

3. Das Gute Objekt

4. Das Innere Kind– die Inneren Kinder

5. ICH

6. Das Starke Kind

II. Die Ego-State-Theorie– das Ich und seine inneren Gestalten

III. Buddha und was er mit dem Inneren Kritiker zu tun hat

IV. Was unterscheidet den Ungeschickten Verteidiger vom Guten Inneren Objekt?

V. Was unterscheidet den Inneren Kritiker vom Gewissen?

VI. Exkurs: Das Gewissen

VII. Wer dem Inneren Kritiker zuhört

1. Der Innere Kritiker und das traurige oder Ängstliche Kind

2. Der Innere Kritiker und das Wütende Kind

3. Der Innere Kritiker und der Ungeschickte Verteidiger

4. Der Innere Kritiker und das Gute Objekt

5. Der Innere Kritiker und das erwachsene Ich

6. Der Innere Kritiker und das Starke Kind

VIII. Woran der Innere Kritiker uns hindert

1. Der Innere Kritiker hindert uns daran, ein fröhlicher, selbstsicherer Mensch zu sein

2. Der Innere Kritiker hindert uns, gute Beziehungen zu führen

3. Er hindert uns daran, uns zu mögen

4. Der Innere Kritiker hindert uns daran, andere zu mögen

5. Der Innere Kritiker macht es uns schwer, Sympathien von anderen anzunehmen

6. Der Innere Kritiker hindert uns daran, ein guter Mensch zu sein

B Begegnungen und erste Zusammenarbeit

I. Exkurs: Es geht wirklich ohne Kritik

II. Warum der Innere Kritiker tut, was er tut

III. Einzelgespräche. Erster Teil

C Test: Wer bestimmt über Ihr Leben?

I. Test: Welche innere Gestalt ist bei Ihnen am stärksten vertreten?

II. Testergebnisse

D Weitere Annäherung

I. Flammende Rede des Inneren Kritikers

II. Die erste Konferenz

III. Einzelgespräche. Zweiter Teil

1. Gespräch mit dem Ängstlichen Kind

2. Gespräch mit dem Wütenden Kind

3. Gespräch mit dem Starken Kind

4. Gespräch mit dem Ungeschickten Verteidiger

5. Gespräch mit dem Guten Objekt

E Auf dem Weg zu Versöhnung und Integration

I. Ausführliches Gespräch mit dem Inneren Kritiker

II. Versöhnung

1. Vom (persönlichen) Nutzen der inneren Instanzen

2. Die Eltern unserer Kindheit

3. Die zweite Konferenz

4. Einübung in akzeptierenden Umgang

5. Über den akzeptierenden Umgang mit Kritik der anderen

III. Das Ich hält eine Rede

Nachwort– und wie es weitergeht

Extraübungen

Verzeichnis der Übungen

Literatur

Vorwort

Oft fühle ich im Laufe einer Therapie, wie unglücklich der Mensch ist, der mir gegenübersitzt. Und ich verstehe, wie es zu diesem Leid kam. Dann arbeiten wir an den Wurzeln des Unglücks und daran, wie sich das Leben zum Besseren wenden kann. Bei anderen Menschen denke ich manchmal, dass ich deren Unglück nicht wirklich verstehe. Sie sind doch mit allem ausgestattet, was es braucht, um glücklich zu sein: gesichertes Einkommen, funktionierende Beziehung, körperliche Gesundheit, Freundeskreis. Was fehlt? Warum reicht es nicht? Irgendetwas ist immer falsch, irgendwer tut ihnen gerade weh, irgendetwas, was sie sich wünschen, bekommen sie nicht, oder sie sind nicht gut genug. Sie glauben, dass keiner sie wirklich schätzt, weil sie so viele Fehler haben. Und weil sie so fehlerhaft sind, so der Glaube vieler Menschen, können sie auch nicht zufrieden mit sich oder gar stolz auf sich sein.

Im Zusammenhang mit einer Fortbildung in Trauma-Psychotherapie stieß ich auf die Erklärung: In vielen (wenn nicht in allen) Seelen wohnt eine Gestalt, die immer unzufrieden ist, Glück nicht gern zulässt– wenn es nicht unter Schmerzen verdient ist. Diese Gestalt gab dem Buch seinen Titel.

Bei meiner Beschäftigung mit den unterschiedlichen Meditationsmethoden habe ich viel über den tibetischen Buddhismus gelesen. Mich beeindruckte der Abschnitt der Lehre, der besagt, dass wir alle schon eine Buddhanatur in uns hätten. Wir müssen sie nur finden, mit ihr in Kontakt kommen. Mit Buddhanatur ist der Teil in uns gemeint, der gütig, geduldig, selbstbewusst, humorvoll und zufrieden ist. Je nach psychologischer Schule könnte man auch vom »gesunden Selbst« sprechen. Dieses Selbst verbirgt sich hinter Ängsten, Abwehrmechanismen, Selbstzweifel, Neid und anderen »Symptomen«, die uns am Glücklichsein hindern.

Zweifel und Kritik sind dabei die größten Hindernisse, oft lösen sie weitere Symptome wie Ängste oder Depressionen aus. Dieses Buch beschäftigt sich mit einem wichtigen Verursacher diesen Unglücks, dem Inneren Kritiker. Er ist weder gelassen noch akzeptierend noch mitfühlend– was wichtige Voraussetzungen für Zufriedenheit sind.

Wir sind erfüllt von Kritik, Wertung und Verurteilung, oft untermauert mit dem wahrhaft erschlagenden Argument: »Du musst die Wahrheit vertragen können.«

Wir unterscheiden zwischen richtig und falsch, gut und schlecht. Das sind unsere Hauptkriterien. Dabei bemühen wir uns, alles »richtig« zu machen und »gut« zu sein. Leider führt jede Kritik, jede Bewertung, gleich, ob wir sie an uns selbst vornehmen, an den anderen Menschen oder an irgendwelchen Ereignissen, zu einem größeren Gefühl von Unzulänglichkeit und Scham. Das gilt auch, wenn wir andere kritisieren und von uns selbst meinen, »recht zu haben«, denn tief in unserem Inneren glauben wir nicht, dass wir wirklich besser sind als alle, die wir kritisieren.

Dieses Buch zeigt einen Weg aus dem Dilemma von Kritik, Schuldzuweisung und Scham. Es ist ganz einfach (was nicht bedeutet, es sei leicht in die Realität umzusetzen): Wir können aufhören, alles zu bewerten. Die Dinge sind, wie sie sind, ich bin, wie ich bin– jedenfalls in diesem Augenblick. Alles kann sich ändern, muss es aber nicht.

Ich schreibe in diesem Buch nicht nur über den Inneren Kritiker, sondern auch über gesunde Ich-Anteile und starke, fröhliche Kinder in uns. Es geht auch nicht darum, den Inneren Kritiker loszuwerden. Das funktioniert einfach nicht. Es geht darum, ihn zu zähmen, ihn sich vertraut zu machen. Wie sagt der schlaue Fuchs zu dem Kleinen Prinzen: »Man kennt nur die Dinge, die man zähmt.« Und: »Wenn du einen Freund willst, so zähme ihn.« Das heißt, seine Kritik abzumildern, zu relativieren und ihn zu integrieren, uns mit ihm zu versöhnen. Er gehört zu unserer Persönlichkeit und hat seine Bedeutung. Aber er hat noch nicht verstanden, dass wir erwachsene Menschen sind und ihn so, wie er sich gerade benimmt, nicht wirklich brauchen. Wir zeigen ihm, wie wir ihn brauchen. Damit übernehmen wir ein Stück mehr die Verantwortung für uns selbst.

Wir können zu uns selbst die akzeptierende Haltung einnehmen, die wir als Kind von unseren Bezugspersonen gebraucht hätten. Wie ein Kind können wir beobachten, statt zu urteilen. Wir können staunen über das, was wir sehen. Wir können neue Zusammenhänge erkennen, die uns durch Kritik und Urteile verschlossen bleiben. So können wir das Leben in seiner Fülle neu genießen.

Bemerkungen über Ratgeber im Allgemeinen

Es gibt viele Ratgeber auf dem Büchermarkt, und dieser Markt wächst. Und es gibt viele Menschen, die Ratgeber kaufen. Diese Bücher füllen eine Lücke zwischen »Ich kann mein Leben ohne größere Schwierigkeiten allein bewältigen« und »Ich habe ein oder mehrere große Probleme und brauche professionelle Hilfe«.

Kann denn ein Ratgeber wirklich helfen? Die Antwort ist eindeutig: Nein, kann er nicht! Ein Ratgeber, der das von sich behauptet, ist unlauter, beziehungsweise sein Autor ist es. Warum also schreibe ich Ratgeber, warum kaufen und lesen Sie welche? Ist das dann sinnvoll? Ja, ist es. Und das ist kein Widerspruch. In einem Ratgeber gibt jemand sein Wissen und seine Erfahrungen weiter, seine Ideen zur Bewältigung verschiedener Konflikte oder Probleme. Er beschreibt Strategien, Techniken, gibt auch Erklärungen darüber, wie ein Konflikt zustande kommen kann, weil schon das Verständnis oft eine Erleichterung bringen kann. So bietet der Ratgeber gleichsam eine Kiste voller mentaler Schätze, aus der Sie aussuchen können, was Ihnen für sich selbst angemessen, nutzbar und Erfolg versprechend erscheint. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist: Ein Ratgeber hilft nicht, wenn Sie es nicht selbst tun. Selbst die Verantwortung zu übernehmen für sich, seine Entscheidungen, seine Gefühle, gehört zum Schwersten, das uns das Erwachsensein aufbürdet. Selbst wenn wir erkennen, wie viele unserer Probleme und merkwürdigen Verhaltensweisen in unserer Kindheit liegen, müssen wir die Veränderungen selbst und aus eigener Kraft vornehmen. Auch wenn Sie Unterstützung von Freunden, Therapeuten oder Ratgebern in Anspruch nehmen, entstehen Veränderungen aus Ihrer eigenen Kraft heraus. Also: Ein Ratgeber ist wie ein Autoatlas. Sie sind gleichzeitig Fahrer und Auto. Auto ist das, was Sie gerade sind, was Sie mitbringen, Ihren Charakter, Ihren Intellekt, Ihre Gefühle, Ihren Körper. Fahrer sind Sie, weil Sie sich (Ihr ICH) lenken, Ihren ganzen Lebensweg lang.

Ich benutze auch gern folgendes Beispiel, um klarzumachen, dass Sie selbst handeln müssen: Wenn Sie schwimmen lernen wollen, brauchen Sie jemanden, der Ihnen sagt und zeigt, wie es geht. Dadurch können Sie allerdings noch nicht schwimmen, Sie müssen ins Wasser gehen! Manche Menschen stehen ihr ganzes Leben am Beckenrand und sagen: »Ich gehe erst ins Wasser, wenn ich schwimmen kann.«

Zum Lernen gehört immer eine sinnliche Erfahrung. Deshalb können Sie aus einem realen Buch eher lernen als aus einem virtuellen. Nichts gegen E-Books im Urlaub, aber ein Ratgeber muss aus Papier sein. Dann können Sie ihn mit dem Bleistift bearbeiten oder nach Lust und Laune nutzen.

Zum Schwimmenlernen ist es notwendig, wirklich schwimmen können zu wollen, Veränderungen wirklich zu wollen. Und um etwas wirklich wollen zu können, muss es auch Spaß machen! Das hat inzwischen die Gehirnforschung nachgewiesen: Wenn wir mit Freude lernen (oder arbeiten), ist es nicht nur leichter, sondern jedes kleine Ergebnis erhöht die Freude und macht Lust auf weiteres Wissen und Lernen. Und die Forschung hat auch mit der Idee aufgeräumt, unser Gehirn sei wie ein Bücherregal, das einfach mal voll ist. Je mehr wir lernen, umso mehr neue Synapsen bildet das Gehirn und umso mehr können wir lernen– bis an unser Lebensende. Ähnlich ist es mit Veränderungen, die Sie aus eigener Kraft erreicht haben. Sie entwickeln eine Sicherheit, in Ihrem Leben die Verantwortung übernehmen zu können, wirksam zu sein. Dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit ist unsere wichtigste Kraft bei Problemen und im Leid. Genau deshalb legt dieser Ratgeber auch Wert auf die sogenannte Psychoedukation. Damit sind die Erklärungen (Theorien) gemeint, die ich zu den jeweiligen Aspekten unseres Themas gebe. Zu verstehen, wie unser Verhalten entstanden ist, hilft uns, geduldiger mit uns zu sein, Zusammenhänge zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. So werden wir zum selbständigen Erwachsenen.

Ich hoffe, dass Sie viel Spaß mit diesem Ratgeber haben und die eine oder andere Veränderung oder Persönlichkeitsentwicklung, die Sie sich wünschen, auch erreichen. Wie das gehen könnte, beschreibe ich im nächsten Kapitel.

Wie Sie mit diesem Buch arbeiten können

Wie also können Sie mit diesem Buch arbeiten? Wie Sie wollen, wie es Ihnen Spaß macht, ist die logische Antwort, die aus dem Abschnitt über Ratgeber im Allgemeinen hervorgeht. Die Struktur des Buches lässt außerdem verschiedenste Möglichkeiten zu:

Sie können es einfach in Ihr Bücherregal stellen– neben einen anderen Ratgeber aus diesem Verlag. Eine solche Serie habe ich auch, und die Reihe sieht sehr hübsch aus.

Sie können das Buch lesen, ich habe mich bemüht, mich nicht zu kompliziert auszudrücken, also ist es auch nicht allzu schwer zu lesen.

Sie können das Buch verschenken an eine Freundin, die es nötiger hat.

Vielleicht werden Sie jetzt ärgerlich und denken: »Was soll denn der Unsinn?« Ich meine es (fast) ernst. Natürlich werde ich im Anschluss an diesen Unsinn einige praktikable Vorschläge machen. Wie Sie mit sich und diesem Buch verfahren, ist tatsächlich Ihre Sache. Genau darum geht es ja, dass Sie sich von niemandem sagen lassen müssen, was Sie zu tun und wie Sie zu sein haben. Außerdem gibt es einen Spruch aus der Antipädagogik, der da lautet: »Ratschläge sind auch Schläge.«

Wie also formuliere ich die Möglichkeiten, die ich für die Arbeit mit diesem Buch sehe, ohne Ihnen Ratschläge zu erteilen? Sie können das Buch zuerst einfach lesen, Sie können es auch durchblättern und die eine oder andere Übung ausprobieren. Sie können auch Übungen aus der Rubrik Extraübungen in Ihr tägliches Repertoire aufnehmen und werden dabei nach einer Weile feststellen, dass Ihnen manches in Ihrem Leben schon ein bisschen leichter fällt.

Meine Vorstellung davon, wie Sie mit diesem Buch am nutzbringendsten arbeiten können, sieht so aus: Für eine systematische Arbeit bräuchten Sie ein leeres Buch, ein paper blanc, möglichst groß und besonders schön, sodass Sie einfach Lust haben, etwas hineinzuschreiben. Es sollte unliniert sein, damit nichts Sie daran hindert, »unordentlich« zu schreiben, zu malen, durchzustreichen etc. und auch größere oder kleinere Bildchen hineinzumalen. Buntstifte und ein Schreibwerkzeug, das gut in der Hand liegt, gehören ebenfalls dazu. Die Übungen werden vielleicht traurige Gefühle in Ihnen hervorrufen, wütende, manchmal auch fröhliche. Ich wünsche Ihnen, dass, je weiter sich Ihr Heft füllt, umso mehr von den letzteren auftauchen. Deshalb schlage ich Ihnen vor, am Rand Ihrer Texte einen Vermerk über Ihre Gefühle zu machen– ein kleines Symbol reicht: Herz, weinender Mund, Sonne– oder so ähnlich. Wenn am Ende nur noch oder weit überwiegend Sonnen erscheinen, haben wir etwas richtig gemacht, Sie mit dem Üben und ich mit dem Schreiben dieses Buches. Am Ende ist Ihr Übungsheft so etwas wie Ihr persönlicher Roman über einen Inneren Kritiker und spiegelt die Veränderung, die Sie in den letzten Wochen/Monaten erlebt haben.

Wenn Sie regelmäßig arbeiten möchten, können Sie diese Arbeit zu einem Ritual machen und sie fest in Ihrem Tagesablauf verankern. Diese Verankerung hilft Ihnen dabei, konsequent weiterzumachen. Das könnte beispielsweise so aussehen: Jeden Abend vor der Tagesschau oder vor dem Zubettgehen nehmen Sie sich eine bestimmte Zeit (10–30 Minuten), setzen sich mit Ihrem Lieblingstee, diesem Buch und Ihrem schönen Schreibheft an immer denselben Platz. Wenn Ihr Innerer Kritiker sehr dominant und hartnäckig ist, macht eine chronologische Arbeit am Buch Sinn und Sie machen eine Übung nach der anderen. (Sie dürfen natürlich auch eine auslassen oder ihre Lieblingsübung öfter machen.)

Also: Ganz konsequente Menschen– und auch solche, die es schnell hinter sich bringen, sich schnell besser fühlen wollen– machen es so: Sie nehmen sich ihre tägliche Auszeit und arbeiten das Buch Schritt für Schritt bis zum Ende durch. Es ist nämlich, auch wenn es manchmal nicht den Eindruck macht, alles aufeinander aufgebaut. Sie sollten allerdings nicht mehr als 45 Minuten arbeiten und nicht mehr als zwei Übungen am Tag machen. Dann braucht das Gehirn eine Verarbeitungszeit und unsere Seele (oder Psyche) eine Zeit, das Neue zu integrieren.

Für die Extraübungen braucht es nicht so eine Konsequenz, die wenden Sie nach Bedarf an. Hier ist es hilfreich, sich zwei oder drei auszusuchen und diese öfter zu wiederholen. Dann werden Sie bald eine Lieblingsübung haben und sie in misslichen Situationen erfolgreich anwenden können. Um einen eher milden Inneren Kritiker zu beruhigen, reicht vielleicht die Arbeit mit den Extraübungen. Diese können Sie jederzeit machen oder weglassen, Sie können sie so oft machen, wie Sie Lust haben und/oder wie es Ihnen guttut. Diese Übungen sind– wie Meditationen– auch hilfreich bei der Arbeit an allen möglichen anderen Aufgaben Ihres Lebens, zum Beispiel bei der Bewältigung von Ängsten oder dem Umgang mit Schmerzen.

Für Menschen, die diese Übungen nicht schriftlich machen wollen, empfiehlt sich an dieser Stelle, mit »getrennten Stühlen« zu arbeiten. Auf jedem Stuhl sitzt einer der Beteiligten, die gerade in der Übung vorkommen. Am besten ist es, etwas auf den Stuhl zu legen, was den jeweiligen Teil symbolisiert, z.B. für den Inneren Kritiker ein Gesetzbuch, für das Innere Kind (je nach Alter) ein Kuscheltier, einen Fußball, ein Schulbuch etc., für den Ungeschickten Verteidiger ein Zuckertütchen, für das Gute Objekt einen Zauberstab, eine Blume oder Ähnliches. Ein Stuhl bleibt frei, darauf sitzen Sie, die reale Person, die Sie gerade sind. (Ein kleines Ergebnisprotokoll im Übungsbuch wäre sinnvoll, weil man neue Erkenntnisse schnell wieder vergisst.)

Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Arbeit und der Aussöhnung mit dem Inneren Kritiker!

A Verschiedene Seelen wohnen in meiner Brust

I. Kennenlernen der inneren Instanzen

Ständig sind wir erfüllt von einem »inneren Dialog«. Wir sprechen mit uns selbst, unserem Chef, mit Freunden, unseren Lehrern und Eltern. Wenn wir genau hinhören, gibt es dabei drei Instanzen, Parteien oder Beteiligte. Diese drei Parteien sind: der Innere Kritiker, der Hilflose Verteidiger und das Gute Objekt– das später einen präziseren Namen bekommen wird. Wir werden feststellen, dass dies alles Anteile unserer Person (das, was wir ICH nennen) sind und dass sie in Korrespondenz stehen mit anderen wirksamen Persönlichkeitsanteilen, den Inneren Kindern. Den Begriff des Inneren Kindes kennen wir aus den Büchern von ErikaJ. Choping. Sie bezeichnet damit Gefühlswelten, die sich aus dem Erleben des Erwachsenen nicht allein erklären lassen. (Ein bisschen Theorie hierzu können Sie im Kapitel über die Ego-State-Theorie lesen).

Hier erfahren Sie zuerst etwas über die oben beschriebenen Instanzen und können für sich die erste Zuordnung machen: »Wessen Stimme ist in mir besonders laut?« Dieser Anteil ist wichtig für Ihr Selbstbild, und er mischt sich am heftigsten in Ihre Entscheidungen ein.

1. Der Innere Kritiker

Man kann ihn auch Richter, Zensor, Verfolger, Ankläger nennen, vielleicht auch– je nachdem, wie stark er ist– den Meckerer oder den Unzufriedenen. Am besten, Sie erfinden einen eigenen Namen. Ich nenne ihn in diesem Buch durchgehend den Inneren Kritiker. Er sagt: Das kannst du sowieso nicht. Was hast du denn schon wieder gemacht? Du machst immer alles falsch. Kannst du nicht nachdenken? Denk bloß nicht, du wärst wichtig!

Die Stimme des Inneren Kritikers kann noch lauter werden, er benutzt harte, verallgemeinernde Worte wie: immer, alles, nie, zu dick, dumm, hässlich.…Du machst immer alles falsch. Nie wird dich jemand lieben. Alles ist hässlich an dir.

Du bist zu dumm zum…

Vor allem liebt er es nicht, wenn wir voller Freude und Selbstvertrauen sind, er schlägt uns die Freude aus der Hand, indem er etwas schwarzmalt, sich über uns lustig macht oder uns beschämt: Freu dich nicht zu früh.…Was bildest du dir ein?

Hochmut kommt vor dem Fall. Eigenlob stinkt. Vögel, die morgens singen, holt abends die Katz’.

Er kann sogar vernichtend sein: Wieso bist du eigentlich auf der Welt? Aus dir wird nie etwas! Du bist das Brot nicht wert, das du isst. In diesen schlimmen Fällen brauchen wir viel Zeit, Geduld mit uns selbst und oft auch Unterstützung, z.B. im Rahmen einer Psychotherapie oder eines Aufenthaltes in einer Therapie-Klinik. Der Innere Kritiker untersagt es uns oft, Hilfe zu holen, vielleicht, weil er um seine Daseinsberechtigung fürchtet. Das klingt dann so: Du bist doch nicht verrückt! Nein, man ist nicht verrückt, wenn man sich Hilfe holt, um mit seinen Problemen besser umgehen zu können. Dieses Buch kann dabei eine gute Unterstützung sein.

Wir fragen uns, wie diese Stimme in uns hineinkommt. Woher kennen wir solche Sätze? Wir kennen sie von Vater, Mutter, Großeltern, Lehrern, älteren Geschwistern oder anderen großen Leuten. Als wir klein waren, haben wir oft Sätze gehört, die uns kritisierten, herabwürdigten, demütigten. Manchmal waren diese Sätze sehr direkt, die Mutter sagte dann vielleicht, sie müsse mit uns schimpfen. Je gestresster und unglücklicher die Menschen waren, die sich (eigentlich liebevoll!) um uns kümmern sollten, als wir klein waren, umso mehr böse Bemerkungen bekamen wir zu hören. Die Bezugspersonen um das Kind herum schimpfen meist nicht ununterbrochen. Manche machen nur kleine Bemerkungen, die größere Entwertungen beinhalten wie: »Pass doch besser auf (du bist einfach ungeschickt).« Oder: »Nicht schon wieder (du bist zu dumm, das zu verstehen, das jemals richtig zu machen).«

Der amerikanische Familientherapeut John Bradshaw hat in seinem Buch »Wenn Scham krank macht« eine Berechnung angestellt, wie viele Stunden seines Lebens entwertende Bemerkungen auf ein Kind einprasseln. Ich habe die Zahl vergessen, aber rechnen wir nach– und zwar im Rahmen ganz normaler, bürgerlicher Verhältnisse: Wenn ein Kind nur sieben bis zehn Mal am Tag gesagt bekommt, was es falsch macht oder anders machen sollte, wie es nicht sein soll, so sind das in seinem Leben (bis zum Abitur) 766,5 bis 1095 Stunden, in denen es entwertet, gedemütigt, in seiner Würde angetastet wird.

Die Scham ist eine starke Verbündete des Inneren Kritikers; wenn nicht die stärkste. Wir schämen uns, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Diesen (angeblichen) Fehler verbinden wir mit dem Gefühl, falsch zu sein. Scham stellt uns also deutlich mehr infrage als Schuldgefühle oder schlechtes Gewissen.

Sich schämen heißt also nicht, verlegen sein, etwas falsch gemacht haben, sondern falsch sein. Hier ist besonders die Relativierungsübung wichtig: Ich bin nicht schlecht, falsch, böse, nur weil ich Fehler mache.

Meine Mutter hat deutlich mehr als 7 bis 10 Minuten am Tag geschimpft, es müssen zwei bis drei Stunden gewesen sein. Erst jetzt, viele Jahre später, kann ich sehen, dass sie dabei durchaus kreativ gewesen ist. Zum Beispiel sagte sie, wenn ich stolz darauf war, etwas geschafft zu haben: »Hier staubt’s. In Dortmund wird Asche gefahren.«

Manchmal sagte sie auch: »Du weißt es vielleicht noch nicht, aber du bist«, sie zeigte einige Zentimeter zwischen Daumen und Zeigefinger, »so klein mit Hut.« In diesem Fall war ich eher verwundert als gekränkt– ich war sieben Jahre alt und hatte noch nie einen Hut getragen. Bei Schimpfwörtern war sie sehr kreativ, ich nenne hier nur einige der harmlosen: alte Krücke, krummer Hund, Rabenaas und Satansbraten. Zu ihrer Verteidigung ist zu sagen, dass sie ihre Schimpftiraden gerecht auf ihre drei Kinder und den Ehemann aufteilte.

Anmerkung: Zu den letzten Sätzen gleich ein wichtiger Hinweis: Sie klingen so lapidar, und mein Innerer Kritiker sagt: Du spielst herab, wie schlimm das damals für dich war. Er hat nur halb recht. Es war schlimm, ich weiß es und werde es nie vergessen. Aber es sind viele Jahre vergangen seither, meine Mutter ist längst tot, und ihre Sätze tun nicht mehr weh.– Das Drama ist also vorbei. Und ich darf meinen Humor benutzen, wenn ich über meine bissige Mutter rede. Sie wird sicher in diesem Buch noch manchmal eine Rolle spielen. Das kommt daher, weil sie so kritisch war, dass sie mit dieser destruktiven Kraft sicher zehn Innere Kritiker hätte stärken können. Ich habe inzwischen verstanden, dass sie aufgrund ihrer Lebens- und Zeitgeschichte (geboren 1930) als Erwachsene nicht mehr fähig war, liebevoll und geduldig zu sein, jedenfalls nicht mit ihren Kindern und nicht mit ihrem Ehemann. Später, mit ihren Enkelkindern, gelang es ihr besser, sie war eine gute Oma, und dafür bin ich ihr dankbar.

Selbst Blicke und kleine Gesten können ausreichen, um einem Kind seine Fehlerhaftigkeit deutlich zu machen, es versteht die Botschaft und bildet sich eine Meinung über sich selbst: »Ich bin klein und bedeutungslos. Ich schaffe es nicht, meine Eltern glücklich zu machen. Wenn sie so unzufrieden mit mir sind, muss ich ja ein schlechtes, böses Kind sein!«

Thomas Bernhard hat das in seinem Buch Ein Kind herzerweichend dargestellt:

»Ich liebte meine Mutter, aber ich war ihr kein lieber Sohn, nichts war einfach mit mir, alles Komplizierte meinerseits überstieg ihre Kräfte. Ich war grausam, ich war niederträchtig, ich war, das war das Schlimmste, gefinkelt. Der Gedanke an mich erfüllte mich mit Abscheu. […] Du bist, was sie dich nennen, das scheußlichste aller Kinder.« (Bernhard, Thomas: Ein Kind, dtv München, 2011, 3.Auflage 2014, S.14f.)

Gefinkelt ist ein österreichischer Ausdruck, er bedeutet durchtrieben, gerissen, verschlagen. Wenn das Kind so weit ist, die Meinung der lieblosen anderen übernommen zu haben, hat es ihn, den Inneren Kritiker, verinnerlicht. Von nun an braucht ihm niemand mehr zu sagen, dass und warum es schlecht und nicht liebenswert ist. Es sagt sich nun all diese hässlichen, destruktiven Sätze selbst. Das hat für ein Kind durchaus Vorteile: So vermeidet es, Dinge zu tun, die den Erwachsenen missfallen, und erspart sich viel weitere Kritik oder sogar Strafen. Leider wird es oftmals nicht wieder damit aufhören, sich selbst zu kritisieren– und sich damit in seinem inneren Wachstum sehr einschränken. Auch dann nicht, wenn es selbst groß ist und sich nicht mehr vor seinen Eltern schützen muss. Ja, die meisten Erwachsenen sind der Meinung, dass Selbstkritik gut und nützlich ist, und sie erkennen nicht mehr das Kind, das unter diesen Äußerungen gelitten hat, noch diejenigen, die ihnen dies angetan haben.

Dieser Mensch läuft dann also mit einem Inneren Kritiker durch die Welt, den er manchmal fürchtet, manchmal gibt er ihm recht, und manchmal erkrankt er an ihm– an der andauernden Kränkung durch eine so (selbst-)entwertende innere Stimme.

In gewissem Maße ist es wichtig und notwendig, diese Stimme zu haben, z.B. im Sinne von Gewissen oder Unrechtsbewusstsein. Aber wie können wir diese vom negativen, destruktiven Inneren Kritiker unterscheiden?

(Darüber steht mehr im Kapitel »Das Gewissen«.)

Tricks des Inneren Kritikers

Der Innere Kritiker hat verschiedene Gesichter, und nicht bei allen Menschen ist er gleich laut. Er kann sanft sein, aber das bedeutet nicht immer, dass er es gut mit uns meint. Manchmal– wir wissen schon gar nichts mehr von seiner Existenz– springt er wie der Teufel aus der Kiste. Das tut er mit Vorliebe, wenn wir ihn gar nicht gebrauchen können (wann könnten wir das je?), wenn wir eher Ermutigung bräuchten, vor einem Vorstellungsgespräch zum Beispiel oder vor einem Fest, auf dem wir nur wenige Menschen kennen. Die Sätze, die er dann sagt, sind bekannt:

Meinst du nicht, du bist zu alt/zu dick für dieses Kleid?

Auf diese Stelle hast du dich beworben? Ja, bist du denn größenwahnsinnig?

Und so weiter, ihm fällt für jede Situation etwas ein.

Übung: Ich bin ein schrecklicher Mensch 1.Teil

Unterteilen Sie eine Seite Ihres Übungsbuches im Verhältnis 3:1. Nun schreiben Sie in die erste Spalte alle Sätze, die Sie je von Ihrem Kritiker gehört haben, lassen Sie sich viel Zeit dazu. Und lassen Sie am Ende Platz, im Laufe Ihrer Arbeit mit dem Inneren Kritiker werden Ihnen sicher noch viele Sätze einfallen. Und die zweite Spalte? Dazu kommen wir gleich.

Wenn ich in einer Therapie Menschen unfreundliche Sätze über sich sagen höre, frage ich oft: »Wer sagt das?« Meist antworten sie: »Ich.« Auch auf Nachfragen können sie sich selten erinnern, wo und von wem sie diese Sätze als Kind gehört haben. Manchmal sind die Erinnerungen an den Urheber böser Sätze einfach verdrängt, da das Kind diese Sätze akzeptiert hat. Und außerdem gilt dieses Vergessen auch dem eigenen Schutz: Wer möchte schon mit dem Wissen durchs Leben gehen, Eltern gehabt zu haben, die so destruktive, lieblose Sätze zu ihren eigenen Kindern sagen?

Vielleicht haben die Menschen diese Sätze auch wirklich nicht gehört