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Plötzliche Kündigung oder ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber? Das ist für viele ein Schock - aber Sie sind damit nicht allein. "Der Arbeitgeber kündigt - und jetzt?" von Andreas Lerg ist Ihr kompakter Erste-Hilfe-Ratgeber, der Sie sicher durch diese herausfordernde Zeit begleitet. Was Sie erwartet: Rechtliche Orientierung: Verständlich erklärt - alles zu Kündigungsschutz, Sozialauswahl und Aufhebungsvertrag. So wissen Sie, welche Rechte Sie haben und welche Fehler Sie vermeiden sollten. Konkrete Unterstützung: Von der emotionalen Bewältigung über das Einhalten wichtiger Fristen bis hin zu cleveren Verhandlungstaktiken - praxisnahe Tipps, die sofort helfen. Starke Strategien für Ihren Neustart: Lernen Sie, Resilienz aufzubauen, Ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren und Ihr Netzwerk zu aktivieren. So steigern Sie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Wertvolle Extras: Nutzen Sie Checklisten, Musterbriefe und Tipps zur finanziellen Absicherung, um strukturiert und selbstbewusst zu handeln. Verwandeln Sie Unsicherheit in Handlungsstärke! Mit diesem Buch behalten Sie den Überblick und legen den Grundstein für Ihren erfolgreichen Neuanfang. Greifen Sie jetzt zu und machen Sie das Beste aus Ihrer Situation.
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Seitenzahl: 73
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Buchbeschreibung
Dieses Buch soll gewissermaßen als "Erste Hilfe" und Ratgeber dienen, wenn der Arbeitgeber plötzlich eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht oder das Arbeitsverhältnis durch ein "faires Angebot" (Aufhebungsvertrag) beenden will.
Über den Autor
Andreas Lerg ist Journalist und Autor.
Vorwort
Einführung: Was ist eine betriebsbedingte Kündigung?
Relevanz und Wirkung für den Arbeitnehmer
Ziel des Buches
Grundlagen betriebsbedingter Kündigungen
Rechtliche Definition und Rahmenbedingungen
Abgrenzung zu anderen Kündigungsarten
Die Rolle des Betriebsrates
Rechtsprechung zu betriebsbedingten Kündigungen
Zusammenfassung
Quellen der gesetzlichen Grundlagen
Internationale Perspektive: Kündigungen im Vergleich
Erste Schritte nach Erhalt der Kündigung
Emotionale und praktische Bewältigung
Umgang mit dem ersten Schock
Organisatorische Erstmaßnahmen
Rechtliche Erstberatung einholen
Anwalt für Arbeitsrecht
Rechtsschutzversicherung und Prozesskostenhilfe
Prüfung der Kündigung durch den Anwalt
Dokumentation und Beweissicherung
Einlegen eines Widerspruches gegen die Kündigung
Vorbereitung auf die Kündigungsschutzklage
Vertreter des Betriebsrates zum Gespräch mitnehmen
Verhandlung über einen Aufhebungsvertrag
ACHTUNG: Ein Aufhebungsvertrag birgt ein Risiko!
Der Weg durch das Kündigungsschutzverfahren
Einleitung des Kündigungsschutzverfahrens
Vorbereitung auf das Verfahren
Gütetermin und Verhandlung
Tipps für die Gerichtsverhandlung
Strategie und Argumentation
Alternativen und Verhandlungsmöglichkeiten
Was ist ein Aufhebungsvertrag?
Vorteile eines Aufhebungsvertrags
So berechnet sich die Abfindung:
Die Turbo- oder Sprinterklausel
Die Risiken eines Aufhebungsvertrags
TIPP: Das Risiko der Sperrfrist vermeiden
Verhandlungstaktiken für den Aufhebungsvertrag
Vorbereitung der Verhandlungsgespräche
Durchführung der Verhandlung
Nachverhandlungen
Alternative Lösungen
Neuanfang nach der Kündigung
Bewertung der eigenen Situation
Detaillierte finanzielle Beratung
Tipps zur Umsetzung
Erstellung eines Aktionsplans
Weiterbildung
Bewerbungsstrategie
Psychologische Unterstützung
Aufbau von Resilienz
Tipps zur Umsetzung
Netzwerkaufbau und Karriereberatung
Bringen Sie sich „technisch“ auf den neuesten Stand
Segen und Fluch der Digitalisierung
Automatisierung von Arbeitsplätzen:
Neue Qualifikationsanforderungen:
Umstrukturierung von Unternehmen:
Remote Work und Outsourcing:
Datenschutz und Kündigungen:
Am Ball bleiben
Schlusswort
Proaktive Herangehensweise
Vorher vorbereitet sein
Informiert bleiben
Stärke und Resilienz
Wissen und Vorbereitung
Rechtliche und emotionale Unterstützung
Ausblick in die Zukunft und neue Möglichkeiten
Positiver Ausblick
Persönliches Wachstum
Abschließende Worte
Anhang mit Checklisten, Musterschreiben etc.
Muster: Widerspruch gegen die Kündigung
Checkliste: Vorbereitung Kündigungsschutzverfahren
Checkliste: Berufliche Neuorientierung
Überblick über die relevanten Gesetze
Kündigungsschutzgesetz (KSchG)
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), dort § 622
Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG), dort §§ 102-105
Sozialgesetzbuch (SGB), dort SGB III
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
„Sehr geehrter Herr ....
Wir möchten Sie zu einem Personalgespräch einladen, zu dem Sie gerne einen Vertreter des Betriebsrates hinzuziehen dürfen....“
Eine E-Mail oder ein Brief mit einem derartigen Wortlaut bedeutet selten Gutes. In einem solchen Personalgespräch geht es meist darum, dass Ihr Arbeitgeber sich von Ihnen trennen will. Er will Ihnen, wenn Sie Pech haben, kündigen. Wenn Sie weniger Pech haben, bietet er einen Aufhebungsvertrag an. Dass Sie einen Vertreter des Betriebsrates hinzuziehen dürfen, ist in Firmen mit einem Betriebsrat Pflicht bei solchen Maßnahmen. Dort wo es keine Arbeitnehmervertretung gibt, fehlt diese Möglichkeit.
Genau darum geht es in diesem Buch. Es soll „Erste Hilfe“ und Ratgeber für den Fall einer betriebsbedingten Kündigung sein. Diese Kündigung hat ihre Ursache nicht in Ihnen als Arbeitnehmer. Sie hat, wie der Name „betriebsbedingte Kündgung“ sagt, betriebliche Gründe.
Dem Unternehmen geht es wirtschaftlich nicht gut und es sollen Kosten durch Personalabbau gespart werden. Das ist ein „Klassiker“ der Gründe für eine betriebsbedingte Kündigung. Oder es wird umstrukturiert, ein Geschäftszweig eingestellt und daher abgewickelt. Oder es wird ein Standort oder gleich die ganze Firma geschlossen. Das alles bedeutet „betriebsbedingt“.
Die Tipps und Hilfen in diesem Buch mögen zum Teil bei anderen Kündigungsarten helfen, bei denen Sie als Arbeitnehmer selbst der Anlass für das Beenden des Arbeitsverhältnisses sind. Oder wo dies zumindest behauptet wird. Doch personenbezogenen, „verhaltensbasierten“ Kündigungen sind meist individueller. Sie sind von der Herangehensweise und „Abwehr“ her komplexer. Der Arbeitgeber kündigt, weil der Arbeitnehmer nicht qualifiziert genug für eine Stelle ist. Er kündigt, weil man mit seiner Leistung nicht zufrieden ist. Oder weil er gar ein eklatantes Fehlverhalten an den Tag gelegt hat. Dann wird es bei der Abwehr einer solchen Kündigung schnell kompliziert. Jeder Einzelfall ist da anders. Daher geht es hier in diesem Buch wie erwähnt im Schwerpunkt um die betriebsbedingte Kündigung.
Warum schreibe ich dieses Buch? Auch ich habe schon einmal ein solches Schreiben bekommen und die Erfahrung der betriebsbedingten Kündigung gemacht. Daher teile ich in diesem Buch meine eigenen Erfahrungen mit diesem Thema. Ich teile das Wissen, das ich dabei gesammelt und recherchiert habe. Als es mich erwischte, habe ich das getan, was ich als Journalist immer mit einem neuen Thema tue: Recherchieren, Informationen und Wissen sammeln, diese aus- und bewerten, interpretieren und dann anwenden.
Apropos Journalist. An dieser Stelle gebe ich Ihnen pflichtgemäß der deutliche Hinweis, dass ich kein Jurist bin. In diesem Buch gebe ich keine rechtlichen oder rechtssicheren Ratschläge. Dafür ist ein fachlich kompetenter Anwalt zuständig, der Sie in einem solchen Falle berät und vertritt. Ich gebe hier wie erwähnt meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse weiter. Das geschieht in der Hoffnung, dass diese Ihnen bei dem Thema betriebsbedingte Kündigung helfen. Denn das dürfte der Anlass dafür sein, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben.
Also dann, sozusagen „auf in den Kampf“.
Zunächst müssen Sie verstehen, worum es genau geht, wenn Ihr Arbeitgeber sich für diese Maßnahme entschieden hat. Die betriebsbedingte Kündigung ist ein häufiges und doch oft missverstandenes „Instrument“ in der Arbeitswelt. Dieses Kapitel soll ein Verständnis für das Thema schaffen und die Bedeutung für Sie als Arbeitnehmer klarstellen.
Der Arbeitgeber spricht die betriebsbedingte Kündigung nicht, wie im Vorwort angedeutet, aufgrund persönlicher oder verhaltensbedingter Gründe aus. Sprich, nicht wegen Ihres Verhaltens oder Ihrer Leistung als Arbeitnehmer. Die betriebsbedingte Kündigung erfolgt auf der Basis betriebswirtschaftlicher Entscheidungen des Unternehmens. Entscheidungen wie Umstrukturierungen oder aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
Die betriebsbedingte Kündigung ist ein Thema, das für viele Arbeitnehmer nicht nur eine rechtliche, sondern eine tiefe persönliche Relevanz hat. In einer Welt, die durch stetigen Wandel und zunehmende Unsicherheit geprägt ist, stellt der Verlust des Arbeitsplatzes ein Ereignis dar, das nicht nur die finanzielle Existenz, sondern zusätzlich das persönliche Selbstverständnis betrifft. Man stellt sich die Frage: „Warum ausgerechnet ich?“ Vor allem dann, wenn es mit Ihnen nur einzelnen Person aus einer Abteilung erwischt hat und nicht etwa alle Mitarbeiter. Die Personalanzahl in der Abteilung wird aus Kostengründen ausgedünnt, die Abteilung an sich aber nicht komplett abgebaut. Sie sollen gehen, die anderen dürfen bleiben. Dann quält einen die Frage „Warum ausgerechnet ich?“ um so mehr.
Betriebsbedingte Kündigungen treten wie beschrieben auf, wenn Unternehmen aufgrund wirtschaftlicher Entwicklungen oder struktureller Veränderungen gezwungen sind, Arbeitsplätze und Personal abzubauen. Obwohl solche Kündigungen oft als unvermeidlich angesehen werden, hinterlassen sie bei den Betroffenen Gefühle der Unsicherheit und des Zweifels. Dieses Buch soll Ihnen einen Wegweiser bieten, der zum einen die wichtigsten rechtlichen Aspekte beleuchtet. Es soll zum anderen dabei helfen, die emotionalen und praktischen Herausforderungen zu meistern, die mit einer solchen Situation einhergehen.
Das primäre Ziel dieses Buches ist es, Ihnen als betroffenem Arbeitnehmer einen sinnvollen Ratgeber an die Hand zu geben. Ich möchte Ihnen auf der Basis meiner eigenen Erfahrungen die nötigen Informationen, Werkzeuge und Strategien bereitstellen, um mit einer betriebsbedingten Kündigung bestmöglich umgehen zu können. Denn jetzt ist „Egoismus und Selbsterhaltung angesagt“. Es geht darum, für Sie das Beste herauszuholen. Warum? Üblicherweise wollen Arbeitgeber bei solchen Maßnahmen das abzubauende Personal „so billig wie möglich“ loswerden. Was dann beispielsweise als „faires Angebot“ für einen Aufhebungsvertrag bezeichnet wird, ist oft lediglich der Minimalstandard, der nicht unterboten werden kann.
Dieses Buch soll Ihnen helfen, die rechtlichen Grundlagen zu verstehen, Ihre Optionen zu bewerten und effektive Schritte zur Verteidigung Ihrer Rechte einzuleiten. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, Ihnen Wege aufzuzeigen, wie Sie die Situation emotional bewältigen und einen Neuanfang planen können.
Schauen wir uns hier zunächst die verschiedenen Grundlagen an, auf die eine betriebsbedingte Kündigung aufbaut. Denn der Arbeitgeber kann nicht „einfach so“ betriebsbedingt kündigen.
Die betriebsbedingte Kündigung ist eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die vom Arbeitgeber angestoßen wird. Sie erfolgt wie erläutert nicht aufgrund persönlicher oder verhaltensbedingter Gründe. Sie erfolgt wegen wirtschaftlicher Notwendigkeiten im Unternehmen, wie der finanziell schwierigen Lage verursacht durch Umsatzeinbrüche, durch Rationalisierungsmaßnahmen oder einer teilweisen oder vollständigen Betriebsschließung. Das wesentliche Merkmal einer betriebsbedingten Kündigung ist, dass der Arbeitsplatz des betroffenen Arbeitnehmers entfällt und der Mitarbeiter mit seinen Qualifikationen nicht anderweitig zu vergleichbaren Bedingungen eingesetzt und damit weiter beschäftigt werden kann.