Der böse Nik (eBook) - Helwig Arenz - E-Book

Der böse Nik (eBook) E-Book

Helwig Arenz

4,4

Beschreibung

Lauri ist das Schmuckstück im Leben von Nik. Sonst besitzt er nicht viel - es sei denn, er hat es vorher eigenhändig geklaut. Er ist Vogelmörder, Drogenkoch, Lügner und Betrüger; außerdem Teil eines privaten sozialen Wohnprojekts. Vor allem ist er jedoch der lakonische Erzähler seiner eigenen, haarsträubend brutalen und brutal komischen Geschichte. Um Machtspiele geht es da, um derbe Silvesterspäße, die nicht alle Beteiligten überleben, seinen Kampf um Autonomie, um verwirrte Mitbewohner oder eine Französin, die manchmal auch nur eine Katze anhat. Und natürlich um Lauri, die immer wieder vor allem flüchtet - vor Nik, vor Gabriel, dem Leiter des Wohnprojekts, mit dem sie offiziell zusammen ist, vor der Polizei … Doch, wie Nik und seine Freunde lernen müssen: Wenn alles eskaliert, ist es zum Weglaufen zu spät.

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helwig arenz

der böse nik

 

roman

 

 

 

 

ars vivendi

 

Vollständige eBook-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen Originalausgabe (1. Auflage Oktober 2014)

© 2014 by ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, Cadolzburg

Alle Rechte vorbehalten

www.arsvivendi.com

 

Lektorat: Stefan Imhof

Umschlaggestaltung: ars vivendi verlag unter Verwendung eines Fotos von © plainpicture/Millennium/Kayla Stoate

Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag

 

eISBN 978-3-86913-471-0

 

Dem Stumpfhof gewidmet

 

Prolog. Oder: In die Ferien!

Ich erwache aus dem Matsch irgendeiner pathetischen Scheiße, die ich geträumt habe. Gefangen auf dem Rücksitz eines Autos. Eingeklemmt zwischen Menschen, leblosen Lappen. Das Auto ist zu klein und wird von Kilometer zu Kilometer, den es panisch in den Süden rast, kleiner. Ab jetzt habe ich viel Zeit, um nachzudenken.

Was ich erzähle, ist Lauris und meine Geschichte. Wir haben eine Zeit lang zusammengewohnt. Aber zusammen trifft es nicht ganz. Denn da war eine Tür zwischen uns. Eine blaue Tür, die uns getrennt hat wie ein Staudamm. Auf der einen Seite ich, in einem Ozean voller reiner, selbstloser Liebe. Auf der anderen sie, in einem Inferno der Sehnsucht – und Gabriel, ein verstiegener, kleinlicher Diktator, der an ihr zerrt, während sie darin verbrennt. In ihre Asche schreibe ich meinen Namen. Ich heiße Nik. Mein Leben gehört nicht mehr mir selbst, und wie das kam – ja, daran versuche ich mich zu erinnern.

 

Wie wir Gabi den Hof machten

Jetzt muss ich mal erklären, wie wir da lebten. Wir hatten ein ganzes Haus für uns. Na ja, eigentlich waren es drei Häuser, aber ganz war da nichts. Durch ein rostiges Tor an der Straße führte eine holperige Einfahrt zum Hof. Rechts vom Weg war ein halb vertrockneter Karpfenteich, links zog sich ein Streifen Wildnis um den Hof he­rum. Dieses Gestrüpp war eine schöne Schutzmauer, denn dort war es derart vermüllt, verwachsen und sumpfig, dass sich niemand reinwagte, nicht mal die Katzen. Hinter dem Weg lagen die drei Gebäude – eines zum Wohnen, eine Scheune und eines, in das man nicht hineindurfte, das aber voller Schätze war: verschimmelte Stoffballen, rostiges Werkzeug, Stühle, Kartons. In einem Winter war das Dach einfach heruntergebrochen und hatte den ersten Stock mitgerissen. Seitdem war es verboten, sich in der Ruine rumzutreiben. Ein idealer Ort, wenn man ungestört sein oder etwas nicht mit den anderen teilen wollte. Dort, wo wir schliefen, hatten wir rostrotes Wasser, nur ein Klo ohne Tür, und die Heizung fiel aus, wenn es kalt wurde. Gabriel ließ uns da für lau wohnen. Wir mussten nur ein bisschen renovieren helfen als Gegenleistung. Doch die Ergebnisse waren mager. Keiner von uns war es gewohnt, eine Arbeit länger als fünfzehn Minuten konzentriert auszuführen. Also schoben wir weiterhin das alte Wellblech vor das Klo, wenn wir ungestört scheißen wollten, und klebten im Winter die Fenster zu.

Es strandeten immer wieder die unterschiedlichsten Leute auf Gabis Hof. Aber so richtig da gelebt – ich meine, was die Geschichte angeht – haben nur wir fünf. Tommi L und ich. Die Französin. Gabi selbst natürlich – irgendwie. Und seine Freundin Lauri. Gabi hatte den Hof gekauft und uns einen nach dem anderen von der Straße aufgelesen und mitgenommen. Wie Puppen für seine Puppenstube. Aber die Puppen waren mindestens genauso angeschlagen wie ihr neues Zuhause.

 

Lauri und ich hatten uns noch nicht mal richtig aneinander gewöhnt, als Tommi L dazukam. Wir saßen in der Küche herum. Der Riesenkerl mit dem Babygesicht drehte mir den Rücken zu und tat so, als würde er nachdenken, aber in Wirklichkeit übte er, Zigaretten zu drehen. Was jämmerlich war, weil er es nicht konnte. Wenn man ihm zusah und ab und zu eine Bemerkung fallen ließ, wurde er zittrig und sauer, das war noch lustiger.

Vor Tommi Ls Einzug waren wir nie einfach so in der Küche herumgesessen. Aber auf einmal waren wir zu dritt, und es war nicht mehr so komisch und verfänglich und es fiel nicht mehr so auf, wenn man nichts zu sagen hatte.

Wir sagten zwar immer noch nicht viel, und das Licht war kaputt, weil Wasser in die Elektrik getropft war, aber das machte nichts. Vorher war Lauri immer wie ein Geist gewesen. Schlich auf Zehenspitzen durchs Haus und erschrak, wenn man sie ansprach. Also hab ich meine Zeit damit verbracht, sie anzugucken. Warum Gabi sie anfangs bei uns hat wohnen lassen, ist mir nie so recht klar geworden. Aber ich vermute, das war so ein Gemeinschaftsding von ihm. Als Tommi L dann zu uns stieß, wurde es normaler. Aber wenn er die Tür offen ließ, stank der ganze Flur nach seinem Zimmer. Lauri konnte das nicht ertragen und wollte woandershin. Platz hatten wir ja genug, nachdem ich einen von den ­Hippies rausgeekelt hatte, ich weiß nicht mal mehr seinen Namen, so schnell ist der verschwunden. Ich glaube, er hatte sich vor der Polizei verstecken müssen. Von dem war nichts übrig außer dem Stroh, das er auf den Estrich in seinem Zimmer gestreut hatte, weil er es nicht ertragen konnte, wie ein normaler Mensch auf einem Stuhl zu sitzen. Da wollte Lauri hin.

»Man sieht auf die Bäume«, war ihr einziger Kommentar an dem Tag gewesen. Aber in dem Strohzimmer zog es irgendwann so durch das Fenster, dass wir eine Matratze davorkleben mussten. Das war ihr zu dunkel, und sie ist ganz still geworden, also ging es wieder ein Zimmer weiter. Gabi hat das Spiel dann beendet und sie zu sich in die Einliegerwohnung geholt, aber das war erst später.

Tommi L warf wütend irgendetwas hinter den Heizkörper, drehte sich um und schlich in Richtung meiner Filterzigaretten. Da flog die Tür auf. Lauri kam hereingestürmt. Hinter ihr Gabi. Ich erkannte sie erst kaum. Weil sie so strahlte und uns in die Augen leuchtete. Irgendetwas stach mich. Eine Mischung aus Wut und Geilheit.

»Lasst doch die Tür in den Angeln«, schrie ich die beiden an, etwas zu grob, ich weiß auch nicht, wieso. Dann war es vorbei: Sie setzte sich, sagte nichts, wurde still. Gabi trat vor und redete für sie, als wäre er ihr Vormund oder so.

Sie saß auf dem Stuhl, er stand neben ihr und hatte die Hand auf ihrer Schulter. So erzählte er es uns: Irgendwas mit dem Jugendamt. Lauri hat eine Tochter. Die kriegt sie jetzt vielleicht zurück.

»Du hast ne Tochter?«, fragte Tommi L und verstand die Welt nicht mehr.

»Die Leute müssen wir leider zu uns auf den Hof lassen«, erklärte Gabi. »Tommi, Nik, also da wird jemand kommen und mal nachschauen, ob wir auch richtige, nützliche Menschen sind, ja? Jemand ganz Befugtes.«

»Wir können ja so tun«, schlug ich vor und grinste schief.

»Mensch!«, wetterte er los. »Das machen wir nicht! So tun, das haben wir nicht nötig!«

Zum Wettern brauchte er seine Hände. Das gefiel mir, denn dann konnten sie nicht mehr auf Lauris Schulter liegen. Das freute mich.

»Du bist doch ein ganz nützlicher Mensch. Das kannst du ja mal rauskehren. Und Tommi auch. Apropos rauskehren. Morgen fangen wir an, hier klar Schiff zu machen. Die Klotür, die Hygiene in der Küche, ein paar Sachen draußen. Es gibt da ein paar Auflagen, die die abhaken wollen.«

»Ach, du willst, dass wir arbeiten. Sag das doch gleich! Musst doch nicht über nützliche Menschen sprechen. Das verstehen wir nicht«, lachte ich ihn an.

»Nik, du bist so ein humorvoller Mensch. Das macht mir Hoffnung«, antwortete Gabriel und schien sich zu freuen. Irgendwie hatte er nicht begriffen, dass ich keinen Witz gemacht hatte. Aber Lauri hob den Kopf. Sie lächelte mich schelmisch an.

 

Im Zimmer war es inzwischen grau geworden. Die Dämmerung versuchte Lauri unsichtbar zu machen. Aber diesmal nicht, das wollte ich nicht zulassen.

»Du siehst ziemlich glücklich aus«, sagte ich einfach so in ihre Richtung.

»Kannst du doch gar nicht sehen!«, antwortete sie. Tommi L wollte uns Licht machen, aber wir ließen ihn nicht. Er setzte sich und zündete seine krumme Selbstgedrehte an. Irgendwann ging Lauri zu ihm hin und nahm auch einen Zug. Dann reichte sie mir die Zigarette. Im Aufglühen konnte ich in ihre Augen sehen. Ich war Tommi L plötzlich recht dankbar für dieses schiefe, lose Teil.

Am nächsten Tag waren wir mit Gabriel draußen auf dem Hof. Er zeigte uns, was er vorhatte. Was gemacht werden musste, war uns selbst klar, aber er ließ es sich nicht nehmen, uns bei der Gelegenheit einen Vortrag zu halten.

»O. k., Gabi. Wir putzen hier die ganze Asozialität weg und nageln eine Tür vors Klo. Um die Ruine wickeln wir Kinderabsperrband und machen den Abwasch. Aber was willst du jetzt hier draußen von uns?«, fragte ich mal nach.

»Ihr sollt hier nicht einfach nur hausen, ihr sollt euch mal umschauen und selber auf ne Idee kommen. Was seht ihr?«, rief er und lachte und strahlte dabei.

»Drei verschimmelte Häuser«, antwortete ich, und Tommi L nickte. Gabriel aber sah etwas anderes. Wir standen vor der Scheune, und er redete unaufhörlich von Sonnenkollektoren und Trinkwasserversorgung. Er schwärmte von irgendeiner Art Unabhängigkeit, die wir nicht nachvollziehen konnten. Ich erinnere mich nicht mehr, was genau er sagte, aber es kam mir im Nachhi­nein doch recht absurd vor. Ich nickte und warf ab und zu mal was Unverbindliches ein wie: »Ja klar, neue Treppe hier wär toll.«

Vor Gabriels innerem Auge entstand gerade irgendetwas, das für uns ziemlich viel Arbeit bedeutete. Vor meins schlich sich eine Erinnerung. Der Betonboden war überall aufgebrochen, Gestrüpp wuchs hindurch. Hinten standen die beiden Autowracks wie ein blindes altes Paar. Ein paar zersplitterte Paletten lehnten an den Türöffnungen. Mitten aus dem Steinboden wuchs ein hoher Busch, so eine Art Flieder mit lila Dolden. Da hatte ich sie mal stehen sehen. Sie hatte die Augen geschlossen und die Nase mitten hinein in dieses kitzelige Nest aus Duft und Staub gereckt. Ihr Körper hatte sich ein ganz klein bisschen auf die Zehenspitzen gehoben, und so wiegte sie hin und her, um das Gleichgewicht zu halten. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich lieber wollte: ihr auf den Hintern hauen oder mich anschleichen und mich mit meinem Mund leise und heimlich gegen ihre Lippen lehnen. Ich tat gar nichts, stand nur da und machte ein kleines Loch in meine Lebenszeit. Die beiden blinden Autos grinsten zahnlos und gutmütig zu uns herüber.

»Sonnenkollektoren! Sonnenkollektoren!«, rief Ga­briel nun und schaute auf die bröseligen Ziegeldächer. Ich dachte an eine ganz andere Art, Licht in Energie umzuwandeln – es hatte mit dem Seeufer, Sonnencreme und Frauenkörpern zu tun.

Gabi kam gerade in Fahrt, Tommi L lief ihm zu langsam, und so trieb er uns immer weiter über das Gelände. Komisch, in seiner Welt bedeutete alles immer mehr, als es war.

»Das Gewächshaus hier, wenn man das wieder herrichtet!« Dadrinnen würde dann nicht nur Gemüse wachsen, sondern auch gleich ein neues Bewusstsein. Es hatte mit der Gesellschaft zu tun. Mit Transportwegen, Bioetikettenschwindel und miesen Bedingungen für Gastarbeiter. Ich sah nur eine fette rote Tomate vor mir. Als wären Supermärkte nie erfunden worden! Tommi Ls Gesichtsausdruck wurde immer leerer. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er wütend werden oder einfach tot umfallen sollte. Ich versuchte mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Vielleicht auf die weißen Haare an Gabis Ohren, hoffentlich hatte ich solche nicht, ich fasste mir gleich mal an den Kopf.

»Was?« – Jetzt hatte er mich irgendetwas gefragt. Mist, ich hatte nicht zugehört.

»Sicher«, antwortete ich ins Blaue hinein. »Mit ein bisschen gutem Willen geht das schon. Das kriegen wir schon gebacken!« Gabriel sah mich kurz irritiert an. Tommi L feixte im Hintergrund. Wir ließen noch die Scheune und die Einfahrt über uns ergehen. Dann erlöste uns Lauris Stimme. Sie schrie etwas aus dem Fenster der Einliegerwohnung. Schreien hatte ich sie auch noch nie gehört, glaubte ich mich zu erinnern. Sie war wie ausgewechselt, seit ihr eine zweite Chance mit ihrer Tochter in Aussicht gestellt worden war. Während Gabi den Weg zurück zum Haus lief, bekam ich das Gefühl, es könnte endlich klappen. Wenn das alles wie ein Wunder auf Lauri wirkte, warum dann nicht das Wunder selbst in die Hand nehmen? Für jeden Nagel, den ich mit Gabis Hammer hier in die Balken treibe, ein paar Zentimeter näher zu diesem lebenden Rätsel von Frau. Unter die gewebten Schichten, unter die gewachsenen, unter die Knochen. Ich rammte meine Faust gegen einen morschen Pfosten am Wegrand.

»Wo bist du denn gerade?«, fragte mich Tommi L.

»Hab nur nachgedacht.« Ich lächelte. »Tommi«, sagte ich, »ich habe da was gesehen. In der Stadt.« Und dann versuchte ich ihn ein wenig anzufixen. Erzählte ihm davon, dass der alte Baumarkt hinter dem Bahnhof ja abgebrannt war. Das war in der Zeitung gestanden. Das hatten wir alle mitgekriegt. Jetzt wollten sie einen neuen aufbauen. Hinten im Industriegebiet, die Halle hatten sie schon hochgezogen, in weniger als vier Wochen. Das Ding sollte jetzt so schnell wie möglich eröffnet werden, und dafür suchten sie Leute, die einräumen halfen. Regale aufbauen, einschlichten.

»Die fragen nicht lang nach, die gucken auch nicht auf deine Papiere«, machte ich Tommi L Mut. »Schau, wir könnten dann vielleicht Sachen abstauben oder billiger kriegen. Du hättest was in der Kasse, und wir müssten nicht vor jedem Scheißbier rechnen gehen.« Tommi L schien noch unschlüssig. »Wenn du hier nur herumsitzt, kriegst du doch die Krise. Außerdem kannst du ein bisschen bei Gabi und Lauri punkten«, drängte ich weiter.

»Nik«, wandte Tommi L ein, »wenn der Job so toll ist, warum machst du es dann nicht?«

Ich hielt inne, seufzte und sah zu Boden. »Du kapierst gar nichts«, sagte ich. »Tommi, das ist nichts für jemanden wie mich. Ich mach meinen Teil hier. Ich halt dir Gabi vom Leib. Ich denk mir Sachen für uns aus.« Dass ich wenig Lust hatte, mich da draußen bei Tageslicht blicken zu lassen, konnte ich Tommi L nicht so gut erklären.

»Passt schon, Nik«, sagte Tommi L nach einer Weile und legte mir die Hand auf die Schulter. »Ist schon gut, ich seh es mir mal an.«

 

Weil Gabi abends noch einmal bei uns in der Küche vorbeischaute und ankündigte, den abgebrochenen Rundgang morgen fortzusetzen, mussten Tommi L und ich später doch noch mal raus.

»Wo ist diese Scheißtasche?«, fluchte ich. »Halt deine Taschenlampe höher!«, fuhr ich Tommi L an, der wirkte, als sei er kurz vorm Einschlafen. Ich durchwühlte die Kartons im Keller. Beim Auszug der Hippies hatte ich manchmal die ein oder andere Kiste verschwinden lassen, wenn ich was Brauchbares drin vermutet hatte. Irgendwo waren doch diese Dosen gewesen!

»Was machen wir?«, fragte Tommi L. Er klang uninteressiert.

»Hast du irgendwas genommen?«, fragte ich ihn. Er hatte. Aber das war jetzt egal, ich würde ihn schon wieder wachkriegen. »Die Führung morgen«, rief ich. »Mit Gabriel.«

»Und was ist damit?«, maulte Tommi L unwillig.

»Er sieht doch immer Sachen, die kein anderer sieht. Das kann er haben. Wir machen Graffiti.«

Nachts sprühten wir hinter die Tür zum zukünftigen natürlichen Kühlkeller, unter den visionären Carport mit fiktiven Solarzellen und vor den ungegrabenen Brunnen zur autarken Wasserversorgung Hakenkreuze und Schwänze.

»Müssen die Hippies gewesen sein«, sagte Tommi L am nächsten Tag achselzuckend zu Gabriel.

Flaschengeist

Es waren Tage voller Überraschungen. Seit Tommi L im Baumarkt arbeitete, fluchte er zwar den ganzen Abend über seinen Chef, wirkte aber wie ausgewechselt. Man konnte viel mehr mit ihm anfangen. Ich machte mich auf dem Hof nützlich, indem ich Eisenschrott zusammensuchte, von dem es auf dem Gelände einen Haufen gab. Den fuhr ich zu einem Schrotthändler, der mit Gabriel befreundet war. Gabriel traute mir. Gabriel freute sich. Ich konnte es in seinem Gesicht lesen, wenn er bei uns vorbeischaute. Er war zufrieden: Aus seinen Schützlingen waren Nützlinge geworden. Tommi L machte am Wochenende irgendwelche Schreinerarbeiten zu Hause. Ich riss mir Metallsplitter in die Finger. Lauri putzte und strich. Aber wegen Gabis ekelhafter Zufriedenheit brachte ich es nicht fertig, das gesamte Metall zu seinem Kumpel zu fahren. Ich klapperte auf dem Weg die Schrottplätze ab und verdiente mir so ein kleines Zubrot.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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