Der clevere Praktikumsführer - Birgit Adam - E-Book

Der clevere Praktikumsführer E-Book

Birgit Adam

0,0
15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Auf der Suche nach einem Praktikum begegnen den Schülern und Studierenden viele Fragen und wenige Antworten. Welches Praktikum brauche ich und vor allem: Wie finde ich es? Was erwartet mich in einem Praktikum? Welche Voraussetzungen sollte ich erfüllen und was kann ich vom Arbeitgeber verlangen? In diesem Ratgeber finden Sie alles, was Sie bei der Suche brauchen: Infos zu Praktikumsbörsen im Internet sowie zahlreiche nützliche Adressen im Inund Ausland mit Angaben zu Ansprechpartnern, Tätigkeitsbereich, Verdienstmöglichkeiten und Einstiegschancen. Außerdem gibt das Buch Hilfestellung zu Fragen der rechtlichen Situation, Bewerbungstipps und Ratschläge für Bewerbungen im Ausland.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 199

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Birgit Adam

Der cleverePraktikumsführer

Birgit Adam

Der cleverePraktikumsführer

Recherche

Bewerbung

Organisation

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Nachdruck 2012

© 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

© 2003 by Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Frankfurt/Wien

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: INIT, Büro für Gestaltung, Bielefeld

Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86881-385-2

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-354-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-777-7

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.redline-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

www.muenchner-verlagsgruppe.de

eBook by ePubMATIC.com

Inhalt

Vorwort

1. Kapitel: Grundlegende Überlegungen

1.1. Praktikumsarten

1.2. Die optimale Dauer eines Praktikums

1.3. Der richtige Zeitpunkt

1.4. Die Anzahl der Praktika

1.5. Ein Urlaubssemester für ein Praktikum?

1.6. Die Wahl des Unternehmens

1.7. Die Perspektive der Unternehmen

2. Persönliche Faktoren: Bestandsaufnahme

2.1. Wer bin ich?

2.2. Weitere Faktoren

3. Die rechtliche Situation

3.1. Versicherungsschutz

3.2. Beurlaubung von der Hochschule

3.3. Anerkennung von Praxiszeiten

3.4. Der Praktikumsvertrag: Darauf sollten Sie achten

4. Wie finde ich einen Praktikumsplatz?

4.1. Persönliche Beziehungen

4.2. Aushänge an der Hochschule

4.3. Praktikantenamt der Hochschule

4.4. Praxisinitiativen

4.5. Arbeitsamt und Berufsinformationszentrum (BIZ)

4.6. Stellenanzeigen in der Tageszeitung und in Fachzeitschriften

4.7. Praktikumsbörsen der Kammern

4.8. Praktikumsbörsen im Internet

4.9. Berufs- und Interessenverbände

4.10. Unternehmensrecherche

4.11. Alumni-Klubs

4.12. Absolventenmessen

4.13. Weitere nützliche Adressen

5. Bewerbung und Vorstellungsgespräch

5.1. Bewerbungsformen

5.2. Telefonische Kontaktaufnahme mit der Firma

5.3. Die Bewerbungsunterlagen

5.4. Besonderheiten bei der Online-Bewerbung

5.5. Das Vorstellungsgespräch

5.6. Wenn’s nicht gleich klappt

6. Die Rahmenbedingungen

6.1. Die Betreuung im Unternehmen

6.2. Die Bezahlung

6.3. Das Zeugnis

6.4. Der Praktikumsbericht

7. Die ersten Tage im Praktikum

7.1. Früh aufstehen – oh je, oh je!

7.2. Kleider machen Leute

7.3. Die lieben Kollegen

7.4. Jetzt geht’s los: die Arbeit

7.5. Der Praxisschock

8. Was tun, wenn’s nicht so gut läuft?

8.1. Probleme am Arbeitsplatz

8.2. Durchhalten oder abbrechen?

8.3. Kündigung durch den Arbeitgeber

9. Praktikum im Ausland

9.1. Für welche Studienrichtungen ist ein Auslandspraktikum sinnvoll?

9.2. Wie finde ich einen Praktikumsplatz im Ausland?

9.3. Planung

9.4. Besonderheiten bei der Bewerbung in verschiedenen Ländern

9.5. Weitere Wege ins Ausland

10. Die Top 50: Die besten Praktika in Deutschland

Anhang

Literaturhinweise

Vorwort

Ob Ingenieur, Geisteswissenschaftler oder Betriebswirt – in jedem Stellenangebot wird heutzutage praktische Erfahrung im Arbeitsgebiet verlangt. Gute Noten garantieren nicht mehr automatisch einen guten Job, die Praxis ist mindestens ebenso wichtig wie die Theorie. Vom ersten Arbeitstag an müssen Akademiker mit ihrer theoretischen Ausbildung neben praxiserfahrenen Kollegen bestehen. Daher ist es nur ratsam, schon frühzeitig praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln, um diesen „Praxisschock“ etwas zu mildern.

Gerade bei Studiengängen, die nicht auf einen konkreten Beruf hinführen, sind Praktika in verschiedenen Bereichen mittlerweile unerlässlich geworden. Sie erlauben Studenten, in bestimmte Berufsfelder hineinzuschnuppern und helfen ihnen herauszufinden, welche berufliche Richtung sie einmal einschlagen wollen. Auch wertvolle Schlüsselqualifikationen wie EDV-Kenntnisse, Rhetorik oder soziale Kompetenz können hier schon fast nebenbei erworben werden. Abgesehen von der reinen Berufspraxis bietet ein Praktikum die Möglichkeit, Arbeitsabläufe in Firmen oder Betrieben kennen zu lernen. Nicht zuletzt ist es auch eine wertvolle Gelegenheit, ein Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu knüpfen, die sich nach dem Studienabschluss als nützlich erweisen können.

In Zeiten zunehmender Globalisierung legen viele Unternehmen Wert auf Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse. Je nach gewählter Branche kann daher auch ein Auslandspraktikum von Nutzen sein. Dafür können Sie ruhig Ihr Studium für ein Semester auf Eis legen, denn im Normalfall macht ein Auslandspraktikum bei Personalern immer einen guten Eindruck.

Wie finde ich aber nun ein Praktikum, das zu mir und meinem Berufsziel passt? Was kann ich von einem Praktikum erwarten? Welche Arten von Praktikum gibt es überhaupt? Wie bin ich während dieser Zeit versichert? Muss ich bei einer Bewerbung genauso vorgehen, wie bei einem „richtigen“ Job? Und wo kann ich überhaupt ein Praktikum absolvieren?

Diese und noch viele weitere Fragen werden Ihnen durch den Kopf schießen, wenn Sie zum ersten Mal über ein Praktikum nachdenken. Die Antworten finden Sie zusammen mit vielen weiteren Anregungen und Hinweisen in diesem Buch. Neben den grundlegenden Fragen zur rechtlichen Situation eines Praktikanten erhalten Sie Tipps zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch sowie zahlreiche Adressen von Praktikumsbörsen und eine Liste der 50 besten Praktikumsstellen. Je besser Sie Ihr Praktikum vorbereiten, umso mehr Nutzen werden Sie daraus ziehen können – Sie wollen doch schließlich mehr als nur die „drei Ks“ – Kuschen, Kopieren und Kaffee kochen!

Übrigens: Aus Gründen der Einfachheit habe ich in diesem Buch stets die männliche Form „Praktikant“, „Student“ usw. gewählt – Frauen dürfen sich hier natürlich ganz genauso angesprochen fühlen!

Viel Erfolg auf dem Weg zu Ihrem Traumberuf wünscht Ihnen

Ihre Autorin Birgit Adam

1Grundlegende Überlegungen

Praxiserfahrung gut und schön – doch bevor Sie sich auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machen, sollten Sie einige Dinge im Vorfeld überlegen. Welche Arten von Praktika gibt es überhaupt? Wie lange sollte ein Praktikum dauern? Ist es sinnvoll, schon nach dem ersten Semester ein Praktikum zu machen? Wie viele Praktika sollte ich überhaupt absolvieren? Diese Fragen und weitere grundsätzliche Fragen beantwortet das folgende Kapitel.

1.1. Praktikumsarten

Praktikum ist nicht gleich Praktikum: In manchen Studiengängen ist ein Praktikum vorgeschrieben und fest in der Studienordnung verankert, man spricht dann von einem Pflichtpraktikum. Daneben gibt es aber auch freiwillige Praktika, deren Gestaltung den Studenten weitgehend selbst überlassen bleibt. Weitere Möglichkeiten, praktische Erfahrungen zu sammeln, sind Traineeprogramme und Volontariate, die sich jedoch an Absolventen wenden und erst nach dem Studium einen praktischen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen.

Pflichtpraktikum

Besonders an Fachhochschulen, die großen Wert auf Praxisbezug legen, sind Praktika häufig integraler Bestandteil des Studiums. Studierende sollen dort fachliche Fertigkeiten erwerben und das bereits an der Hochschule erlernte Wissen praktisch erproben. Im technischen und sozialpädagogischen Bereich sind immer Praktika vorgeschrieben. Auch in Lehramtsstudiengängen, Medizin und Rechtswissenschaft gehören Praxiszeiten fest zum Ausbildungsplan. Schlecht sieht es dagegen bei den meisten geisteswissenschaftlichen sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen aus: Hier bleibt es den Studenten selbst überlassen, ob und wie sie praktische Erfahrungen sammeln.

Übersicht: Pflichtpraktika und freiwillige Praktika

Studienrichtung

FH

Universität

Wirtschaftswissenschaften

Pflichtpraktika (u.U. auch Vorpraktikum)

manchmal Pflichtpraktikum

Sozialwesen

Pflichtpraktika (auch Vorpraktikum)

Pflichtpraktika

Ingenieurwesen

Pflichtpraktika (auch Vorpraktikum)

Pflichtpraktikum

Naturwissenschaften/Informatik

manchmal Pflichtpraktikum

in der Regel kein Pflichtpraktikum

Geisteswissenschaften

selten Pflichtpraktika

Bei einem geregelten Pflichtpraktikum gibt die Hochschule die Rahmenbedingungen des Praktikums vor und schreibt sie in der Praktikumsordnung fest. Dazu gehören:

Art des Praktikums (Vorpraktikum, studienbegleitendes Praktikum, Praxissemester)

Nachholfristen für Vorpraktika

Dauer des Praktikums

Zeitpunkt im Studium (z.B. nach dem Vordiplom)

Inhalte des Praktikums

Art der Dokumentation, z.B. Berichtsheft

Anerkennung von Praxiszeiten

Als Nachweis für das Praktikum benötigt die Hochschule in der Regel zunächst einmal den Praktikantenvertrag, nach Ableistung des Praktikums außerdem eine Bestätigung oder ein Zeugnis des Unternehmens. Außerdem verfasst der Studierende einen Praktikumsbericht oder führt begleitend ein Berichtsheft, in dem er seine Tätigkeiten und Erfahrungen vermerkt.

Die Vorgaben für Pflichtpraktika legt jede Hochschule individuell fest, sie können sich von Hochschule zu Hochschule stark unterscheiden. Bei einem Hochschulwechsel ist es daher besonders wichtig, sich zu informieren, ob absolvierte Praktika anerkannt werden.

Die Praktikumsbestimmungen – dazu zählen Zeitpunkt, Dauer, Ablauf, Zulassungsvoraussetzungen und Inhalte – sind in den Prüfungs- oder Praktikumsordnungen der Hochschulen festgelegt, die bei der Studienberatung erhältlich sind. Unter bestimmten Umständen kann Ihnen ein Praktikum auch erlassen werden, zum Beispiel wenn Sie bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung in Ihrem Fachbereich verfügen oder auf andere Weise praktische Erfahrungen gesammelt haben. Ansprechpartner in einem solchen Fall ist das Prüfungsamt oder das Praktikantenamt der jeweiligen Hochschule.

Vorpraktikum

In einigen Studiengängen müssen angehenden Studenten bereits vor Studienbeginn ein so genanntes Vorpraktikum absolvieren, um sich überhaupt für das gewählte Studienfach einschreiben zu können. Dieses Vorpraktikum kann zwischen acht und zwanzig Wochen betragen. Es ist daher wichtig, dass Sie sich rechtzeitig vor der Einschreibung über solche Zulassungsvoraussetzungen informieren, denn so können Sie die Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn sinnvoll nutzen. Auch hier kann unter Umständen eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Praxiserfahrung aus Bundeswehr oder Zivildienst das Vorpraktikum ersetzen. So wird zum Beispiel im Bereich Sozialwesen eine Ausbildung als Erzieher/-in in der Regel als Vorpraktikum anerkannt. Ansprechpartner ist auch in diesem Fall wieder das Praktikantenamt Ihrer Hochschule. Lassen Sie sich dabei stets eine schriftliche Bestätigung darüber geben, welche Teile Ihrer Ausbildung anerkannt werden.

Tipp

Informationen über Hochschulen und Studiengänge bietet die Broschüre „Studien- und Berufswahl“, die jährlich von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung zusammen mit der Bundesanstalt für Arbeit herausgegeben wird. Dort erfahren Sie auch, welche Studiengänge Pflichtpraktika enthalten. Noch besser ist die Internetversion dieser Broschüre http://www.studienwahl.de, denn sie bietet zugleich Links zu allen Hochschulen an.

In der Regel werden Pflichtpraktika während des Studiums in der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt, meistens noch innerhalb des Grundstudiums. In manchen Studiengängen ist auch ein ganzes Praxissemester vorgeschrieben. Gerade wenn Studiengänge ein Pflichtpraktikum verlangen, ist die Hochschule ihren Studenten häufig bei der Suche nach einem Praktikumsplatz behilflich. Wer auf eigene Faust sucht, sollte sich vergewissern, dass die Stelle auch den in der Prüfungsordnung festgelegten Zielen und Inhalten entspricht. Ziel eines Pflichtpraktikums ist nämlich vor allem die praktische Umsetzung der im Studium erworbenen theoretischen Kenntnisse, die die Studierenden auf ihre spätere Tätigkeit vorbereiten soll.

ungeregelte Pflichtpraktika

Darüber hinaus gibt es auch ungeregelte Pflichtpraktika, bei denen die Hochschule lediglich Zeitpunkt und Dauer festlegt, die weitere Gestaltung bleibt dem Studierenden überlassen. Ein fachlicher Bezug zu Ihrem Studiengang sollte natürlich vorhanden sein, doch letztendlich sind auch Praktikumsordnungen nur Richtlinien. Wenn Sie zum Beispiel Marketing studieren, kann Ihnen Ihre Hochschule nicht vorschreiben, ob Sie Ihr Praktikum nun bei einem großen multinationalen Konzern oder einer kleinen Plattenfirma absolvieren. Wichtig ist, dass Sie dabei Ihr späteres Berufsziel vor Augen haben.

Auch bei einem Praxissemester gilt: Dauer und Inhalte müssen der Prüfungsordnung der Hochschule entsprechen. Als Nachweis benötigen Sie meist Berichte und eine Bestätigung des Unternehmens. Unter Umständen müssen auch Veranstaltungen zur Vor- und Nachbereitung besucht werden. Für die Anerkennung von Praxiszeiten sind wiederum Prüfungs- bzw. Praktikantenamt zuständig.

Freiwilliges Praktikum

Der Großteil der geisteswissenschaftlichen sowie sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge schreibt nach wie vor keine Pflichtpraktika vor. Mit dem Studienabschluss erhält der Absolvent einen Titel – wie zum Beispiel einen Magister Artium (M.A.) –, der zwar zur Ausübung vieler Berufe berechtigt, aber in keinen eindeutigen Beruf mündet. „Was wirst du jetzt eigentlich?“, ist eine Frage, die wohl jeder Magisterstudent im Laufe seines Studiums unzählige Male zu hören bekommt und bald auch nicht mehr hören will. Deshalb ist es gerade in den Fächern, die auf kein bestimmtes Berufsziel hinführen, besonders wichtig, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln, denn die Studieninhalte sind hier sehr breit gefächert und den Absolventen stehen viele verschiedene Wege offen. Alles, was über die rein fachlichen Qualifikationen hinausgeht, müssen sich Studenten hier selbst erarbeiten. Die Erfahrungen aus der Praxis motivieren zum Weiterlernen und können Anregungen geben, welche Bereiche Sie in Ihrem Studium vertiefen wollen. Darüber hinaus ist ein freiwilliges Praktikum eine gute Möglichkeit, schon während der Studienzeit Kontakte zu knüpfen, die Sie nach dem Studienabschluss vielleicht dringend brauchen. Nicht zuletzt freut sich vor allem Ihr zukünftiger Arbeitgeber, wenn Sie bereits praktische Erfahrungen auf Ihrem Tätigkeitsgebiet mitbringen, denn so können Sie sich von Anfang an nützlich machen und die Einarbeitungszeit verkürzt sich oft erheblich. Ein Bewerber mit Praxiserfahrung hat daher immer einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem reinen Theoretiker – selbst wenn dessen Abschlussnote eine glatte Eins ist!

Deshalb sollten Sie gerade in Studiengängen, die kein Praktikum vorschreiben, frühzeitig damit beginnen, praktische Erfahrungen zu sammeln. Wo Sie Ihr Praktikum absolvieren, wie lange es dauert und welchen Bereich Sie sich aussuchen, bleibt Ihnen hier weitgehend selbst überlassen. Als Orientierungspunkt dient Ihnen dabei stets Ihr Berufsziel – richtig ist, was Sie vorwärts bringt, z.B. weil Sie Kontakte knüpfen oder spezielle Fähigkeiten erwerben können. Vergessen Sie jedoch nicht, sich auch bei einem freiwilligen Praktikum einen möglichst detaillierten Tätigkeitsnachweis ausstellen zu lassen. Sie benötigen ihn zwar nicht fürs Studium, doch bei der späteren Suche nach einem Arbeitsplatz kann er sehr wohl von Nutzen sein: So zeigen Sie nämlich Ihrem potenziellen Arbeitgeber, was Sie alles auf dem Kasten haben.

Schließlich empfiehlt sich ein freiwilliges Praktikum auch für Studiengänge, bei denen ein oder mehrere Pflichtpraktika vorgeschrieben sind. Neben den allgemeinen Einblick in die Berufswelt, die Ihnen diese Pflichtpraktika gewähren, bietet Ihnen ein zusätzliches freiwilliges Praktikum die Möglichkeit, Ihre Kenntnisse in einem bestimmten Tätigkeitsfeld zu vertiefen. Auch ein zusätzliches Praktikum im Ausland macht sich immer hervorragend im Lebenslauf – Tipps hierzu finden Sie im Kapitel „Praktika im Ausland“.

gelenktes Praktikum und Projektpraktikum

Grundsätzlich haben Sie bei einem freiwilligen Praktikum zwei Möglichkeiten – je nachdem, wie selbstständig Sie arbeiten wollen. Wer seine ersten Schritte in den Arbeitsalltag macht, ist mit einem gelenkten Praktikum am besten beraten, denn dabei wird er einer bestimmten Abteilung zugeteilt und dort betreut. Nach und nach gewinnt man so einen guten Überblick über das Tätigkeitsfeld und die im Arbeitsalltag anfallenden Aufgaben. Die Dauer eines solchen gelenkten Praktikums beträgt meistens etwa zwei bis drei Monate. Wenn Sie dagegen schon etwas Arbeitserfahrung mitbringen, können Sie diese Kenntnisse in einem Projektpraktikum vertiefen. Diese Art von Praktikum ist vor allem im Hauptstudium zu empfehlen – vielleicht können Sie daraus ja sogar Ihre Magister- oder Diplomarbeit entwickeln. Dabei bekommen Sie einen konkreten Auftrag, den Sie so selbstständig wie möglich ausführen. In einem Buchverlag kann dies zum Beispiel die Betreuung eines Buchprojektes von der Konzeption bis zum fertigen Buch sein. Die Dauer eines Projektpraktikums hängt von der Art des Projektes ab. In jedem Fall können Sie dabei überprüfen, wie Ihnen die Arbeitsabläufe im gewählten Berufsbild liegen und wie Sie in einer weitgehend normalen Arbeitssituation zurecht kommen.

Volontariat

Ein Volontariat wird zwar nach dem Studienabschluss durchgeführt, ist jedoch noch Teil der Ausbildung – Sie sind während diesem Zeitraum sozusagen noch kein vollwertiger Arbeitnehmer. Schritt für Schritt macht Sie Ihr Arbeitgeber mit Ihrem gewählten Arbeitsgebiet vertraut, so dass Sie nach Abschluss des Volontariats in der Lage sind, selbstständig in Ihrem Beruf zu arbeiten.

Diese Art des „Training-on-the-Job“ ist vor allem in den folgenden Bereichen üblich:

Journalismus

Verlagswesen

Film- und Musikbranche

Werbebranche

PR-Abteilungen

Museen, Galerien und Kunsthandel

Tarifrechtliche Bestimmungen gibt es allerdings nur im Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus. Ein Volontariat dauert hier 18 bis 24 Monate und wird durch einen Ausbildungsplan geregelt, der unter anderem festlegt, dass alle Abteilungen des Unternehmens durchlaufen werden müssen. In anderen Bereichen des Journalismus – wie zum Beispiel Fernsehen oder Hörfunk – gibt es dagegen keine solchen Bestimmungen.

Überhaupt wird mit den Begriff „Volontariat“ gerne sehr frei umgegangen. Die Grenzen zu einem Praktikum sind häufig fließend. So bezeichnen einige Unternehmen ein längeres (ab ca. sechs Monaten) bezahltes Praktikum bereits als Volontariat, andere Unternehmen dagegen setzen ein Volontariat mit einem Traineeprogramm (siehe unten) gleich. Besonders in der Werbebranche ist die Definition eines Volontariats häufig unklar. Wenn Sie sich daher um eine Stelle als Volontär bewerben, sollten Sie vorab klären, was das Unternehmen unter dieser Bezeichnung versteht.

Zum Teil können Sie sich für ein Volontariat auch schon direkt nach dem Abitur bewerben, doch generell bevorzugen die meisten Unternehmen Bewerber mit Hochschulabschluss. Eine weitere unabdingliche Voraussetzung für ein Volontariat sind praktische Erfahrungen, die Sie zum Beispiel während Ihres Studiums durch Praktika oder die Mitarbeit bei einer Studentenzeitung erworben haben. Arbeitsproben gehören hier immer in Ihre Bewerbungsmappe.

Tipp

Wenn Sie sich für ein Volontariat im Medienbereich bewerben wollen – sei es bei einer Zeitung, Zeitschrift oder auch beim Fernsehen –, sollten Sie das Produkt natürlich genau kennen. Besorgen Sie sich in der Bücherei den letzen Jahrgang der Zeitschrift, die Sie in Zukunft mitgestalten wollen, und informieren Sie sich im Internet über Organisation und Zielgruppe des Mediums.

Traineeprogramm

Eine weitere Form des „Training-on-the-Job“ sind Traineeprogramme, wie sie vor allem große Wirtschaftsunternehmen – zum Beispiel Banken und Versicherungen – anbieten. Darunter versteht man spezielle Programme für Berufseinsteiger, die Jungakademiker ins Berufsleben einführen sollen. Hauptsächlich wenden sie sich an Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure. Die Unternehmen investieren bei dieser Art der Ausbildung viel Zeit und Geld in ihre Trainees, denn immer häufiger werden die Programme individuell auf die Qualifikationen des Trainees zugeschnitten. Welches Ziel das Unternehmen damit verfolgt? Man will sich motivierte Mitarbeiter heranziehen, die dem Unternehmen treu bleiben und sich nicht nach ein paar Monaten oder Jahren gleich wieder abwerben lassen. Meist steht dem Trainee dabei ein Mentor zur Seite, der seinen Schützling persönlich betreut und dessen Entwicklung genau beobachtet.

Je nach Dauer und Einsatzgebiet unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Traineeprogrammen:

Fachtraineeprogramm

: Ein Fachtraineeprogramm dauert sechs bis zwölf Monate und führt den Berufseinsteiger in ein bestimmtes Fachgebiet wie Controlling oder Marketing ein.

Führungstraineeprogramm

: Ein Führungstraineeprogramm wendet sich an angehende Manager und dauert zwölf bis 18 Monate.

projektorientiertes Traineeprogramm

: Hier arbeiten Sie an einem bestimmten Projekt mit und erhalten so Einblick in die unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens.

Eines haben diese verschiedenen Programme jedoch gemeinsam: Sie alle beginnen mit einer Einführungsphase, während der Sie das Unternehmen kennen lernen. Danach werden Sie mit eigenen Aufgaben betraut. Diese praktischen Arbeitsphasen werden immer wieder von Weiterbildungsphasen unterbrochen, in denen Ihnen wichtige Zusatzqualifikationen vermittelt werden.

Voraussetzungen

Zunächst wird ein Trainee zwar nur für die Dauer des Programmes eingestellt, doch da das Unternehmen viel Zeit und Geld in seine Trainees investiert, ist die Chance, dass man nach Abschluss des Programmes auch übernommen wird, sehr hoch. Dafür wird bei der Auswahl der Kandidaten für das Traineeprogramm aber auch ganz genau hingesehen. Neben einem hervorragenden Studienabschluss und hoher sozialer Kompetenz wird hier besonders viel Wert auf praktische Erfahrungen gelegt. Auch Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrungen sind große Pluspunkte in der Bewerbungsmappe. Zumeist steht neben einem oder mehreren Vorstellungsgesprächen auch noch ein Assessment-Center auf dem Programm, bei dem die Bewerber auf ihre Tauglichkeit im Arbeitsalltag überprüft werden. Team- und Organisationsfähigkeit, soziale Kompetenz und Kreativität werden hier besonders unter die Lupe genommen.

1.2. Die optimale Dauer eines Praktikums

In Studiengängen mit Pflichtpraktikum ist die Dauer des Praktikums durch die Studienordnung genau geregelt. Meist beträgt sie mindestens sechs Wochen, kann jedoch auch ein ganzes Praxissemester umfassen. Ein erstes freiwilliges Praktikum, bei dem mehrere Abteilungen eines Unternehmens durchlaufen werden, sollte etwa zwei bis drei Monate dauern, so dass Sie einen ausführlichen Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsfelder erhalten. Auch ein zweites Praktikum, bei dem Sie sich die ganze Zeit über in derselben Abteilung befinden, sollte mindestens sechs Wochen dauern. Bei einem Projektpraktikum dagegen richtet sich die Dauer des Praktikums nach dem Umfang des Projektes, mit dem Sie betraut werden. Vielleicht arbeiten Sie hier auch nur einen Tag pro Woche, dies jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg.

1.3. Der richtige Zeitpunkt

So früh wie möglich anfangen

Bei einem Pflichtpraktikum schreibt Ihnen die Praktikumsordnung vor, bis zu welchem Zeitpunkt im Studium Sie das Praktikum absolviert haben müssen, bei einem freiwilligen Praktikum können Sie diesen Zeitpunkt jedoch selbst wählen. Grundsätzlich gilt: Bringen Sie Pflichtpraktika so früh wie möglich hinter sich, denn so bleibt Ihnen mehr Zeit, die erworbenen Kenntnisse in Ihr Studium zu integrieren. Außerdem haben Sie danach Gelegenheit, noch ein weiteres Praktikum zu absolvieren und so Ihre praktischen Fähigkeiten weiter zu vertiefen oder auf ein anderes Gebiet auszudehnen. Und falls Sie bei Ihrem praktischen Arbeitseinsatz gemerkt haben, dass Ihr vermeintlicher Traumberuf doch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist, haben Sie nicht ganz so viel Zeit verschwendet und können noch rechtzeitig umsatteln und falls nötig das Studienfach wechseln.

Viele Hochschulen bieten die Möglichkeit, ein Vorpraktikum auch während der ersten Semester abzuleisten. Wenn es gar nicht anders geht, sollten Sie auf diese Möglichkeit zurückgreifen, doch erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, dass Erstsemester mit der Organisation ihres Studiums schon genug zu tun haben und spätestens mit den ersten Prüfungen und Klausuren ins Schleudern kommen. Wer dann auch noch ein Praktikum am Hals hat, kann nur schwer Studium und Praktikum für alle Seiten befriedigend bewältigen. Daher ist es ratsam, das Vorpraktikum tatsächlich vor Aufnahme des Studiums zu absolvieren, um sich später den Rücken für das Lernen freizuhalten.

1.4. Die Anzahl der Praktika

Im Schnitt absolvieren deutsche Stundeten im Laufe ihrer Universitätskarriere zwei bis drei Praktika. In Studiengängen mit Pflichtpraktikum ist die Anzahl der Praktika, die ein Student absolvieren muss, genau festgelegt. Trotzdem kann es unter bestimmten Umständen – zum Beispiel wenn Sie sich auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich spezialisieren wollen oder Auslandserfahrung sammeln möchten – ratsam sein, noch ein oder zwei zusätzliche Praktika abzuleisten. Dies hängt ganz von Ihren individuellen Berufsvorstellungen ab.

Das erste Praktikum bietet einen Überblick

Für freiwillige Praktika kann man nur schwer eine allgemeine Auskunft geben. Grundsätzlich gilt: Am Beginn Ihrer praktischen Tätigkeit sollte ein Praktikum stehen, das Ihnen einen Überblick über verschiedene Tätigkeitsfelder innerhalb Ihres gewählten Berufsziels verschafft. Sie sollten dabei etwa drei bis vier Abteilungen durchlaufen, so dass Sie nach dem Praktikum eine Vorstellung haben, welche Tätigkeiten das Berufsfeld umfasst.

Klasse statt Masse!

In einem zweiten Praktikum können Sie diese ersten Erfahrungen dann vertiefen und sich auf eine der Abteilungen konzentrieren, die Sie im ersten Praktikum durchlaufen haben. Nun können Sie beispielsweise ein Projektpraktikum absolvieren, bei dem Sie mit einer konkreten Aufgabe betraut werden. Je nachdem, ob Sie Ihre Kenntnisse noch in weiteren Bereichen vertiefen wollen oder auch noch andere Unternehmen kennen lernen wollen, können Sie noch zusätzliche Praktika absolvieren. Je mehr praktische Erfahrungen Sie mit sich bringen, umso besser ist dies zunächst einmal. Allerdings macht es auf Personaler auch keinen allzu guten Eindruck, wenn Sie in jeden Semesterferien wahllos Praktika absolvieren, die nicht immer in einem erkennbaren Zusammenhang mit dem gewählten Berufsziel stehen. Diese Art von „Praktikumsschwemme“ lässt darauf schließen, dass Sie kein klar definiertes Ziel vor Augen haben und nicht so recht wissen, was Sie eigentlich wollen. Geben Sie daher in Ihrer Bewerbung nur diejenigen Tätigkeiten an, die mit Ihrem Berufswunsch in Zusammenhang stehen. „Klasse statt Masse!“, heißt hier das Schlagwort.

1.5. Ein Urlaubssemester für ein Praktikum?

Natürlich legen Personaler großen Wert auf ein zügiges und zielstrebiges Studium, doch sollten Sie die Chance auf ein Praktikum, das Sie wirklich weiter bringt, nicht ausschlagen. In einem solchen Fall – zum Beispiel, wenn Sie die Möglichkeit haben, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren –, lohnt es sich durchaus, ein Urlaubssemester einzulegen. An einigen Hochschulen wie zum Beispiel an der Universität München wird ein qualifiziertes Praktikum bereits als Grund für eine Beurlaubung von der Hochschule anerkannt.

Dass Sie diese Zeit nicht sinnlos verbummelt haben, können Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen bzw. im Vorstellungsgespräch deutlich machen. Eine solche Zusatzqualifikation wird Sie in dem meisten Fällen erheblich weiter bringen als ein schnell abgeschlossenes Studium.

1.6. Die Wahl des Unternehmens

Bei der Suche nach einem Praktikumsplatz sollten Sie zunächst vor allem darauf achten, dass das Unternehmen, in dem Sie Ihr Praktikum ableisten, auch eine Ausbildungsberechtigung hat. Viele Hochschulen erkennen Praktika, die im Betrieb von Eltern oder Verwandten absolviert wurden, gar nicht erst an.

Ausrichtung nach dem Berufsziel

Außerdem ist wichtig, dass der Inhalt des Praktikums etwas mit Ihrem gewünschten Berufsziel zu tun hat, denn sonst bringt Sie das Praktikum auf dem Weg zum Traumberuf nicht viel weiter. Ideal ist es natürlich, wenn Sie wissen: „In dieses Unternehmen will ich einmal, da möchte ich ein Praktikum machen!“ Doch leider klappt es nicht immer so, wie man es gerne hätte. In diesem Fall hilft es, sich einen Überblick über die Branche zu verschaffen, in der man einmal arbeiten möchte. Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Unternehmen arbeiten in ähnlichen Bereichen wie die Traumfirma? Tipps für die Auswahl der Firma finden Sie im Punkt „Unternehmensrecherche“ im Kapitel „Wie finde ich einen Praktikumsplatz?“

Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften können sich übrigens durchaus für ein fachfremdes Praktikum, wie zum Beispiel Marketing oder Vertrieb, bewerben. Stellen Sie dabei in Ihrer Bewerbung jedoch unbedingt heraus, warum Sie sich für dieses Praktikum entschieden haben und welche Qualifikationen Sie dafür bereits mitbringen.

1.7. Die Perspektive der Unternehmen