Der hygienische Geier - Donald Kulesza-Betzen - E-Book

Der hygienische Geier E-Book

Donald Kulesza-Betzen

0,0

Beschreibung

Ein nahezu alle Bereiche durchdringendes materialistisches Denken hat die Poesie in eine Randposition verdrängt. Nur im Lied ist es ihr gelungen, ihren Sitz mitten im Gefühlsleben der Menschen zu bewahren. Ansonsten dominieren (Trivial-)Romane und auf ihnen basierende Drehbücher in der Gegenwartsliteratur. Die vorliegende Gedichtsammlung soll sich diesem Zeitgeist unverzagt entgegenstellen. Sie stellt Gedichte vor, die den Themen Natur, Liebe, Philosophie, Spiritualität, Krieg und Politik zuzuordnen sind. Lyrik ist mehr als die Ästhetik des gebundenen Wortes. Sie erfüllt eine wichtige gesellschaftliche Funktion, die weit über den individuellen Lebenshorizont hinausreicht. Die Zeit wird kommen, in der sie wieder ins Zentrum des literarischen Schaffens zurückfindet.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 74

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Hygiene in Natur und Kultur

Philosophie

Der Zeitfaktor

Roulette

Carpe diem

Vergiftetes Denken

Das Wesen des Krieges

Die Frist

Fortunas Rolle

Megafrust

Eustress

Altersdiskriminierung

Die richtige Strategie

Verstellung

Keine Selbstbemitleidung

Erkenntnis statt Angst

Hasse den Krieg

Raumzeit

Ars longa, vita brevis

Das Wesen der Natur

Die Venushölle droht

Schöpfung oder Evolution

Der Gott in Weiß

Das Serotonin der Poesie

Was bleibt zum Schluss?

Die Macht der Vergangenheit

Der 73. Geburtstag

Massenpsychologie

Was tun in bitterer Zeit?

Durch die lange Nacht

Gedanken zum neuen Jahr

Verblendung

Melancholie im Alter

Hoffnung

Sehnsucht nach Harmonie

Wonach sollte man streben?

Die globale Lösung allein

Freiheit ist das höchste Gut

Endlichkeit

Am Rande des Abgrundes

Schicksal oder Materialismus

Naht das Jüngste Gericht?

Der Lohn des Heldentums

Der Verlust der Hoffnung

Das Urnengrab

Kismet

Liebe - Gefühlswelten

Nur das Schöne zählt

Das Wesen der Liebe

Kein Blick zurück

Zerrissenheit

Eifersucht

Liebe und Leidenschaft

Verlorene Liebe

Liebe auf den ersten Blick

Bittersüße Erinnerung

Warum ich liebe

Trotzdem

Natur

Der natürliche Zyklus

Weinseliger, goldener Oktober

Vorkehrungen

Herbstfrust, Herbstlust

Herbstgedanken

Trügerisches Herbstlicht

Oktoberchancen

Stärke zeigen

Die Wandergans

Seelenlage

Novembermelancholie

Katharsis im Novemberwald

Der unabänderliche Zyklus

Inschallah

Das Vorbild der Natur

Schöne Träume in kalter Zeit

Der rebellische Nordwind

Milde Januartage

Frühlingsahnen

Ambivalente Winterfreude

Bleierne Januartage

Gedankenspiele am Meeresstrand

Panta rhei

Politik

Unfähigkeit

Warum es keinen Frieden geben kann

Letzte Warnung

Atomkrieg

Welt in Trümmern

Die Wirkung der Sanktionen

Tanz auf dem Vulkan

Sargnägel

Ein politisches Rätsel

Herbstsorgen

Die globale Lösung

Der richtige Weg

Wer nicht kämpft …

Der deutsche Sonderweg

Nur internationale Solidarität

Realsatire: Eine geile Zeit

Fragwürdige Sicherheit

Offene Fragen

Der politische Diskurs

Wir werden siegen.

Friedenssehnsucht

Krieg und Frieden

Der Ritt auf der Rasierklinge

Der verdammte Krieg

Ist Neutralität moralisch?

Kopf und Kragen

Kriegsende durch Diplomatie

Böse Früchte der Machtgier

Höllenfahrt

Frieden schaffen

Mal schnell die Welt retten

Ohne Wissen und Gewissen

Hygiene in Natur und Kultur

Man hat ihn einst Lämmergeier

genannt

Und sein Wesen verzerrt und

gröblich verkannt.

Die üblen Lügengeschichten

dezimierten ihn sehr.

Verfolgung machte ihm das schiere

Überleben schwer.

Doch dann, wenn auch spät, kam

die vernünftige Wende.

Für den majestätischen Vogel

führte sie zum guten Ende.

Leider siegen nicht immer Vernunft

und Wahrheit.

Oft setzen sich durch Hetze und

ekelhafte Gemeinheit.

Man hängte ihm an, er würde

Lämmer, ja sogar Kinder töten.

Ihn erbarmungslos zu jagen, sei

daher absolut vonnöten.

Zeigt das nicht, wie üble Nachrede

vernichten kann?

Man übernimmt falsche

Standpunkte, gerät in ihren Bann.

Dabei hat der Geier in der Natur

eine wichtige Funktion.

Wer sich mit Hygiene beschäftigt,

weiß das schon.

Indem er fauliges Aas verzehrt,

Er gefährliche Krankheiten

abwehrt.

So stellen sich Dichter und Denker

Ideologen entgegen,

Indem sie gezielt grobe Irrtümer

offenlegen.

So schaffen Dichter und Denker

geistige Hygiene

Und sind unverzichtbare Gestalter

der kulturellen Szene.

Philosophie

Der Zeitfaktor

Zeit ist Leben,

Wird nur einmal vergeben.

Irgendwann ist sie abgelaufen.

Dies wirft alles über den Haufen.

Ob du Christ bist

Oder Atheist,

Nichts verlängert deine Frist.

Immer nur gefangen in der Zeit,

Vermehrt sich das Herzeleid.

Es gibt kein Entrinnen.

Was also kannst du schließlich

gewinnen?

Steigere deine Lebenslust.

Das hat schon Epikur gewusst.

Jeder Tag kann sein ein ganzes

Leben.

Nur danach sollst du streben.

Nichts sonst bleibt,

Was den Schmerz vertreibt.

Nimmst du Zuflucht zur Illusion?

Da hast du nichts davon.

Besser dem Tiger in die Augen zu

sehen,

Als nach dem Beistand der Götter

zu flehen.

Roulette

Die Kugel rollt.

Das Schicksal grollt.

Wem ist es heute hold?

Die Spieler haben‘s gewollt.

Die Kugel rollt.

Das Kätzchen tollt

Auf dem Tisch herum.

Der Croupier nimmt’s ihm krumm.

Die Kugel springt.

Ein Gewinn winkt.

Geld niemals stinkt.

Der Groschen zärtlich klingt.

Die Kugel ruht.

Die Zahl ist nicht gut.

Es sinkt der Mut.

Gewinn tät gut.

Das Schicksal spielt Roulette.

Es ist nicht immer nett,

Zu zittern, wenn die Kugel rollt.

Fortuna launisch grollt.

Heute habe ich alles verloren.

Wozu bin ich geboren?

Das Schicksal ist wie ein wildes

Tier,

Brutal wie ein gereizter Stier,

Aber Roulette ist schlimmer,

Denn zum Schluss verlierst du

immer.

Du forderst das Schicksal heraus.

Es macht dir den Garaus.

Dann ist das Spiel für immer aus.

Carpe diem

Ach, du tust mir wirklich leid,

Klagst nur über die verflossene Zeit.

Warum bist du denn nicht bereit,

Der Zeit ein Schnippchen zu

schlagen

Und das pralle Leben tapfer zu

erjagen?

Noch bist du nicht zu alt.

Noch lässt dich vieles nicht kalt.

Du willst das süße Leben genießen.

Lass es dir nicht durch andere

verdrießen.

Wirf keine wertvolle Stunde

Vor missgünstige Hunde.

Warum sollst du dich

entschuldigen?

Sollst du der Askese huldigen?

Nur weil du alt und grau bist?

Noch ist nicht abgelaufen deine

Frist.

Zahm kannst du immer noch

werden,

Wenn alles vorbei ist auf Erden.

Vergiftetes Denken

Neue Bedrohung

Führt zur Verrohung.

Menschen schlagen aufeinander

ein.

Sie handeln verbrecherisch gemein.

Gierig will man annektieren.

Sogar Blutsbrüder malträtieren.

Nichts ist heilig, nichts sakrosankt,

Wenn die Werteordnung wankt.

Vielleicht hat es sie nie gegeben.

Vielleicht war sie nur Illusion im

Völkerleben.

War sie nur blanke Theorie?

Gab es sie in Wirklichkeit nie?

Leider steht an erster Stelle nicht

das Recht.

Macht tritt ganz nach vorne. Das ist

schlecht.

Man agiert wieder imperial.

Das wird zur internationalen Qual.

Woher kommt das vergiftete

Denken,

Mit dem man Ethik und Moral will

versenken?

Auch den Atomkrieg schließt man

nicht mehr aus.

Worauf will man denn noch

hinaus?

Der kollektive Selbstmord scheint

zu drohen.

Wie kann man nur so blindwütig

verrohen!

Das Wesen des Krieges

Oft schon hat man sich zu früh

gefreut

Und es dann später bitter bereut.

Die Champagnerkorken knallten.

Die Jubelchöre verhallten.

Aus dem vermeintlichen Sieg wurde

die Niederlage.

Aus den Mündern von Millionen

erschallte die Todesklage.

Wer Krieg führt, kann nie wissen,

wie er endet,

Wann sich das Blatt zum Guten

oder Schlechten wendet.

Jeder Kriegsherr sei daher

bescheiden

Und erkenne im Angesicht der

Leiden,

Dass der Krieg kein Mittel der

Politik ist,

Weil er zum Schluss auch seinen

Urheber frisst.

Wie kann man den Tod von

Abertausenden in Kauf nehmen,

Ohne sich abgrundtief vor Gott und

den Menschen zu schämen?

Denn selbst der überzeugte Atheist

Weiß, was man darf und was

verbrecherisch ist.

Die Frist

Bunte Blätter wirbeln im

stürmischen Wind.

Ob ich noch Freude am goldenen

Oktober find?

Graue Wolken dahin am Himmel

ziehen.

Sie scheinen hurtig nach dem

Süden zu fliehen.

Der Sommer war zu trocken und

viel zu heiß.

Doch wenn der kühle Regen fällt,

wird die Kritik ganz leis.

Leider ist der Mensch nie zufrieden

mit dem, was er hat.

Was er verloren, spürt er erst, wenn

sich wendet das Blatt.

Man sollte daher nie zur Unzeit laut

klagen,

Sondern die Gesetze der Natur zu

erkennen wagen,

Dann wird man verstehen, warum

der Wechsel nötig ist.

Jeder Zustand auf Erden hat eine

gesetzte Frist.

Was vergangen ist, ist auf ewig aus

und vorbei.

Da hilft kein Jammern, kein

zorniges Geschrei.

Nur im schwarzen Loch steht die

Zeit still,

Für den, der es glauben will.

Fortunas Rolle

Auf die Dauer

Vergeht die Trauer.

Alles ist nur eine Frage der Zeit.

Gilt für die Freude und das Leid.

Alles hat seine Stunde.

Es heilt die größte Wunde.

Du brauchst nur Geduld.

Sie ist Fortunas Huld.

Die Göttin dreht das Rad.

Es ist in beständiger Fahrt.

Mal oben, mal unten.

Alles wird verwunden.

Glaubst du an Beständigkeit,

Irrst du in Ewigkeit.

Nichts bleibt.

Alles immer treibt

Im launischen Strom der Zeit.

Megafrust

Heute bin ich wahrhaftig wenig

motiviert,

Eher verärgert und ziemlich

frustriert.

Krisen folgen über Krisen,

Um die Lebensfreude zu vermiesen.

Finanzkrise, Flüchtlingskrise,

Pandemie, Krieg, Klimakrise

Überrollen jeden und drücken ihn

an die Wand.

Habe ich sie alle schon genannt?

Oder kennt noch jemand eine fiese

Expertise?

Ach ja, Inflation, Gasmangellage,

Wohlstandsverlust

Erzeugen noch mehr ätzenden

Bürgerfrust.

Wo soll all dies in Zukunft enden?

Kann sich das Blatt wieder

wenden?

Haben unsere Politiker versagt?

Warum hat man nicht früher

geklagt?

Leider fehlt es uns an Mut.

Oder gebricht es uns an Wut?

Manche Krise ist nämlich

hausgemacht.

Nur wenige kamen unverschuldet

über Nacht.

Die Verursacher werden nie

bestraft,

Obwohl man sie leicht entlarvt.

Sie sind als Gutmenschen über jede

Kritik erhaben