Der kleine Back-Engel Ibrahim - Christa Garbe - E-Book

Der kleine Back-Engel Ibrahim E-Book

Christa Garbe

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Beschreibung

Der kleine Back-Engel Ibrahim hat keine Lust immer nur derjenige zu sein, der die verklebten Teigschüsseln in der Backstube spülen muss. Aber leider ist das so, wenn man zu den kleinsten Back-Engeln gehört. Daher findet er für sich einen Weg, trotz seiner klitzekleinen Flügel auf die Erde zu fliegen, wo sonst nur die ganz großen Weihnachtsengel hin dürfen. Dort erlebt er die schönsten Geschichten, von denen hier berichtet wird. Und ihr erfahrt, wie es der allerkleinste Back-Engel wieder zurück in den Himmel schafft.  christa-garbe.de Von Christa Garbe sind bereits diverse Märchen als Bücher und eBooks sowie MC/CD veröffentlicht worden. Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung oder Vervielfältigung dieses Buches – auch auszugsweise –sowie die Übersetzung dieses Werkes ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet. Handlungen und Personen im Roman sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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Christa Garbe

Der kleine Back-Engel Ibrahim

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

In der himmlischen Backstube

Auf einem Stern am Abendhimmel saß müde der kleine Engel Ibrahim. Er stützte den Kopf auf eine Hand und gähnte laut. Um ihn herum saßen viele kleine und große Engel und übten fleißig das ‚Halleluja‘, das stets an der großen Weihnachtsfeier im Himmel gesungen wird.

 

Oh, wie müde war der kleine Engel Ibrahim. Er gehörte zur Schar der Back-Engel in der weihnachtlichen Backstube. Seine Aufgabe war es, die riesigen Teigschüsseln zu säubern und für den nächsten Tag bereit zu stellen. Es waren mächtig große Schüsseln, einige sogar so groß, wie er selbst. Ihm taten die Arme weh vom Abwaschen und Trocken reiben. Immer wieder, jeden Tag aufs Neue – nur diese Arbeit!

 

Nun ja, manchmal machte es auch Spaß, wenn noch ein wenig von dem köstlichen Teig zum Naschen übrig war. Hm, wie herrlich all diese verschiedenen Kuchen- und Plätzchenteige schmeckten: nach Vanille, Koreander, Zimt, Lebkuchengewürzen und vielen anderen himmlischen Ingredienzen, die der kleine Engel Ibrahim gar nicht alle mit Namen kannte.

 

Bewundernd schaute er oft den großen, kräftigen Back-Engeln zu, die mit geschickten Händen die Zutaten mischten, mit Augenmaß genau die richtige Menge zusammenfügten und walkten und kneteten. Wundersame Düfte stiegen aus den riesigen Teigschüsseln.

 

Ibrahim musste auch ab und zu das himmlische Mehl, den Zucker, die Mandeln und die anderen Zutaten herbeischleppen, einfach alles, was die Back-Engel so anforderten. Er beneidete die Garnier-Engel, die die Plätzchen und Kuchen nach dem Backen mit den buntesten Zucker-Kügelchen und Streuselchen, mit Glasuren in allen Farben verzieren durften.

 

Die allerfeinsten Plätzchen aber wurden mit Sternenstaub überzuckert, so daß sie im Dunkeln leuchteten. „Ach“, seufzte Ibrahim dann einige Male, „wenn ich doch nur ein einziges dieser Köstlichkeiten selbst machen dürfte“.

 

„Du bist noch zu klein“, wies ihn bei solch einer Frage einmal einer der großen Back-Engel ab, „das ist noch nichts für dich!“ Nun, da er ein braver Engel war, fügte er sich, wenn auch leise seufzend. Wann war er endlich groß genug?

 

Ungeduldig zupfte er ein wenig an seinen winzigen Flügeln, die eigentlich immer verwuschelt waren und einfach nicht so ordentlich aussahen, wie die der anderen Engel. „Warum wachsen meine Flügel nicht? Andere haben doch auch schon so Schöne am Rücken“, fragte er sich manchmal ein wenig verzweifelt. Seine waren so winzig und zerzaust. Nun ja, er musste sich eingestehen, dass er auch immer ein wenig unachtsam war. Oftmals schwirrte er von hier nach dort, ohne sich zu kümmern, ob er irgendwo anstieß und dadurch seine Federchen geknickt wurden.

 

Und das Hantieren mit den großen Teigschüsseln war auch für seine Flügel nicht gerade die richtige Pflege. Immer blieb etwas Teig an ihnen haften und es war schwer, diese zähe Masse aus den zarten Federchen heraus zu bekommen. Abends war er oft so müde, dass er sich in seiner Wolke schlafen legte, ohne die Federchen gesäubert zu haben. Wenn es nicht hin und wieder eine liebevolle Wolkenfrau gäbe, die während er schlief seine Flügel sachte mit ihren Regentropfen reinigte, ja, dann sähen die Flügel des kleinen Engel Ibrahim noch schlimmer aus.

 

„Halleluja, Halleluja, Hallelu ....“, oh, beinahe wäre der kleine Engel eingeschlafen. Sein Kopf sank nieder und das hatte ihn wieder aufgeweckt. Er rieb sich die Augen, während um ihn herum lieblicher Gesang ertönte. Ganz langsam stand Ibrahim auf und schlich sich von dannen. Er hatte genug ‚Halleluja‘ gesungen. Es reichte ihm!

 

Schnell flog er in die Backstube. Hier hatte Ibrahim sein kleines Geheimnis. Hinter den dicken Mehlsäcken gab es eine kleine Höhle, in die er sich manchmal verkroch, wenn es in der himmlischen Backstube allzu turbulent zuging. Und in dieser Höhle hütete er einen Schatz. Denn hin und wieder kam hoher Engel-Besuch in die Backstube, um den Fortgang der Weihnachtsbäckerei zu kontrollieren. Dann kam es vor, daß einer dieser prächtigen Engel eine Feder aus den Flügeln verlor. Wie der Blitz kam Ibrahim dann angesaust und schnappte sich die Feder, bevor ein anderer Engel sie entdeckte. Schnell trug er dann seinen Fund in die Höhle. Erst dort besah er sich in Ruhe das zarte Gebilde aus himmlischen Federn mit Goldglanz an den Spitzen. „Oh“, seufzte Ibrahim dann selig, „wie wunder-wunderschön ist diese Feder.“ Er hatte inzwischen schon siebzehn dieser besonderen Federn gesammelt.

 

Ab und zu, wenn die anderen Engel - wie jetzt während des ‚Halleluja‘- nicht in der Backstube waren, schlüpfte Ibrahim in seine Höhle und holte die Federchen hervor. Jedes Einzelne hob er ans Licht und ließ das Gold an den Rändern glänzen. Glücklich sortierte er sie nach Größe und Form: es gab Federn von der Innenseite der Flügel, welche aus der Mitte und zwei ganz Große, die außen saßen. Das waren die Wichtigsten, denn sie gaben den meisten Auftrieb für die Engel.