Vollmond - Christa Garbe - E-Book

Vollmond E-Book

Christa Garbe

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Beschreibung

Hier wird die Geschichte des tapferen Mäuserichs "Flitzer" erzählt, der schon als kleines Mausekind nur Unsinn im Kopf hatte und nicht auf seine Eltern hören wollte. Dies bringt ihm immer wieder gefährliche und spannende Situationen ein, die es alleine oder zusammen mit Freunden zu meistern gilt.  Dann aber steht das größte Abenteuer seines Lebens an: wird er sich mit seinen Freßfeinden verbünden, um eine lebensgefährliche Situation zu lösen und wird er mutig genug sein, seinem schlimmsten Feind die Stirn zu bieten?  Dieses Märchen ist - ganz im Stil von Christa Garbe - dem Mut einzelner gewidmet, die über sich selbst hinauswachsen. Die an das Gute in anderen Menschen glauben und die sich selbst immer wieder neu erfinden, um ihren Weg im Leben zu finden.  christa-garbe.de Von Christa Garbe sind bereits diverse Märchen als Bücher und eBooks sowie MC/CD veröffentlicht worden. Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung oder Vervielfältigung dieses Buches – auch auszugsweise –sowie die Übersetzung dieses Werkes ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

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Christa Garbe

Vollmond

Die Abenteuer eines tapferen Mäuserichs

Für Anschi Tischendorf. In herzlicher Freundschaft und liebevoller Erinnerung an Werner Blaebst BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Auf ins erste Abenteuer

Als der kleine Mäuserich Flitzer geboren wurde, ahnte niemand, was für wilde Abenteuer in seinem Leben auf ihn warteten. Er war so winzig, hilflos und klein, dass seine Mäuse-Eltern meinten, ihn niemals großziehen zu können. Acht Mäuse-Geschwister drängten sich in dem warmen Nest zusammen, das die Mäuse-Eltern in einem Feld, weit weg von der großen Stadt, gebaut hatten.

 

Natürlich hieß das klitzekleine Mäuslein nicht von Anfang an 'Flitzer', doch im Laufe der Wochen entwickelte sich endlich auch das Jüngste der Familie. Sowie es ein wenig zu Kräften gekommen war, strebte es aus dem schönen, warmen Nest in einen der Gänge Richtung Tageslicht. Wie oft zogen die Eltern es am rosa Öhrchen zurück zu den anderen. Es war ihnen ein Rätsel, warum das Jüngste, das noch nicht einmal die Augen richtig geöffnet hatte, ständig davon krabbelte! Doch als das Kleine sehen konnte wurde es noch schlimmer! Ständig war es unterwegs nach oben - aber immer wieder erwischten es die Eltern. So kam das Mäuschen zu seinem Namen: Flitzer.

 

Natürlich ahnte es nichts von den vielen Gefahren, die oben lauerten. Die Alten konnten so oft es ging von Katzen, Füchsen, Raubvögeln und den Maschinen der Menschen erzählen, die den Ackerboden bearbeiteten - nichts konnte Flitzer davon abhalten, nach oben zu flitzen! Er wollte die Welt endlich erleben! Es gab dort so unendlich viel zu sehen und zu schnuppern ... zu probieren, wie dieses oder jenes schmeckte, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, im Sonnenschein mit den Geschwistern herumzutollen - es war einfach herrlich!

 

Und eines frühen Sommertages, als die Sonne genau in den vorderen Gang des Nestes fiel, war kein Halten mehr: Flitzer rannte nach oben, dem Licht entgegen. Überrascht stoppte er am Eingang. Es sah plötzlich alles ganz anders aus! Dicht an dicht standen nun die Halme der Ähren und wiegten sich im Morgenwind. Einige Körner, die aus den reifen Ähren gefallen waren, lockten ihn nun ganz hervor. Er rannte zwischen den Halmen umher und sammelte und fraß und sammelte und fraß. Kreuz und quer über das Feld, suchte er die leckeren Kerne zusammen. Immer das Näschen schnuppernd erhoben im Winde: wo lag noch mehr? Sein Bauch rundete sich - müde legte Flitzer sich zwischen die gelben Ähren nieder und schlief ein. Er hatte wirklich Glück: da er so winzig war, entdeckte ihn die streunende Dorfkatze nicht!

 

Ferne Geräusche, die immer näher kamen, schreckten ihn schließlich auf. Was war das? Er schnupperte kurz: ein fremder Geruch wehte zu ihm herüber! Lauter und lauter polterte etwas in seine Richtung. Erschrocken sprang Flitzer auf. Der Lärm tat seinen Ohren weh, nie zuvor hörte er etwas so Furchterregendes. Er rannte und rannte - so schnell ihn seine kurzen Beine trugen. Doch immer näher kam dieser Lärm! Im letzten Moment rutscht er in eine verlassene Maulwurfkammer und blieb zitternd liegen. War er hier sicher? Er wusste es nicht.

 

Der Mähdrescher polterte mit Getöse über ihn hinweg - dann verklang der Lärm langsam. Flitzer hatte nun große Mühe sich aus diesem rettenden Versteck heraus zu arbeiten, denn die Maschine hatte das Erdreich fest zusammengedrückt. Oh, das war so mühsam! Und keine Eltern oder Geschwister, die helfen konnten! Verzagt hielt Flitzer inne. Dann versuchte er einen anderen Ausweg zu finden und kroch vorsichtig witternd weiter und immer weiter. Langsam knurrte nun doch wieder sein Magen - doch außer einer vertrockneten Raupe und trockenen Gräsern gab es hier unten nichts. Er musste unbedingt wieder nach oben! Also begann er wieder zu graben.

 

Nun hatte er langsam Erfolg - hier war die Erde weicher, nicht so fest zusammengedrückt, wie vorhin. Mit einem erleichterten Piepser durchbrach er die Oberfläche - endlich oben!

 

Verwundert sah er sich um. Alles sah wieder ganz anders aus! Die Sonne war längst untergegangen und in der Dämmerung konnte er nichts Vertrautes entdecken. Verzagt blieb er hocken und putzte sich erst einmal, bis er sein Fell von all der Erde befreit hatte.

 

Nächtliche, ungewohnte Geräusche ließen ihn erschrocken zusammenzucken und ängstliche Blicke hin und her werfen. Es wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er alleine war. Das war eine neue Erfahrung, die ihm gar nicht gefiel! Zum Glück fand er etliche Getreidekörner ringsumher, doch dann zog er sich vorsichtshalber in den Gang zurück, aus dem er sich gerade mühsam herausgearbeitet hatte. Der Schrei einer Eule, die auf Futtersuche war, ließ ihn sofort in Deckung kriechen. Nach einer Weile des Horchens schlief der kleine Flitzer ein - und träumte dem neuen Abenteuer entgegen.