Der kleine Fürst 105 – Adelsroman - Viola Maybach - E-Book

Der kleine Fürst 105 – Adelsroman E-Book

Viola Maybach

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Beschreibung

Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Sebastian von Lessenfeld fühlte sich in seine Schulzeit zurückversetzt. Drei Augenpaare ruhten auf ihm, streng, wenn auch nicht ohne Wohlwollen. Dennoch war er sicher, dass er durchgefallen war. Sie hatten sich gegen ihn entschieden. Noch hatten sie nichts gesagt, noch war alles offen, aber er wusste es einfach: Sie hatten ihm seinen schärfsten Rivalen Joachim von Klasnitz vorgezogen. Als dieser wenige Minuten zuvor aus diesem Raum gekommen war, hatte ein siegesgewisses Lächeln auf seinen Lippen gelegen, und der Blick, mit dem er Sebastian im Vorübergehen gestreift hatte, war mitleidig und herablassend gewesen

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Der kleine Fürst –105–

Eine Frau zum Verlieben

Aus einem schönen Spiel wird Ernst, Isabelle!

Roman von Viola Maybach

Sebastian von Lessenfeld fühlte sich in seine Schulzeit zurückversetzt. Drei Augenpaare ruhten auf ihm, streng, wenn auch nicht ohne Wohlwollen. Dennoch war er sicher, dass er durchgefallen war. Sie hatten sich gegen ihn entschieden. Noch hatten sie nichts gesagt, noch war alles offen, aber er wusste es einfach: Sie hatten ihm seinen schärfsten Rivalen Joachim von Klasnitz vorgezogen. Als dieser wenige Minuten zuvor aus diesem Raum gekommen war, hatte ein siegesgewisses Lächeln auf seinen Lippen gelegen, und der Blick, mit dem er Sebastian im Vorübergehen gestreift hatte, war mitleidig und herablassend gewesen.

Mit einem Mal sehnte er sich danach, die Räume dieser ehrwürdigen Anwalts- und Notariatskanzlei zu verlassen. Hier hatte er arbeiten wollen und sich gute Chancen ausgerechnet, dass man ihn einstellen würde: Er hatte gute Noten, er konnte selbstsicher auftreten, und er hatte ein gewinnendes Wesen, was nicht nur für den Umgang mit Mandanten wichtig war, sondern auch vor Gericht.

Aber sie wollten ihn nicht. Er wusste es, bevor Beatrice von Plathen, die Notarin, den Mund aufmachte und zurückhaltend sagte: »Wir behalten uns eine endgültige Entscheidung vor, Herr von Lessenfeld. Es gibt nur noch zwei Bewerber in der engeren Wahl, Sie und Herrn von Klasnitz. Nächsten Samstag laden wir Sie beide zu einem Abendessen ein – Sie und Ihre jeweiligen Partnerinnen. Auch unsere Ehepartner werden dabei sein. Danach teilen wir Ihnen unsere Entscheidung mit.«

»Machen Sie etwas daraus!«, sagte Dr. Maximilian von Thun, und Dr. Philipp von Rethmann, der immer für die kleinen, spitzen Bemerkungen gut war, setzte hinzu: »Wenn Sie können.«

Mit diesen Worten wurde Sebastian entlassen. Ihm war schwindelig, als er den holzgetäfelten Raum verließ. Die allerletzte Entscheidung war also noch nicht gefallen? Dann hätte er ja alle Zeichen falsch interpretiert. Das konnte er eigentlich nicht glauben. So, wie die drei Partner der Kanzlei ihn angesehen hatten, war er aus dem Rennen, daran änderte auch diese seltsame Einladung zum Essen nichts mehr.

Er fand sich unversehens im Vorzimmer wieder. Ada Senner, die Sekretärin, mochte ihn, das wusste er. Sie mochte ihn, und sie konnte Joachim von Klasnitz, diesen aufgeblasenen Wichtigtuer, so wenig ausstehen wie er. Selbst schuld, wenn sie diesen Windbeutel nehmen, dachte Sebastian trotzig. Nur weil er bessere Noten als ich hat und beim Reden jedes Mal eine dicke Schleimspur hinterlässt, ist er noch lange kein guter Anwalt.

»Da sind Sie ja!«, sagte Ada Senner.

Sie war eine schmale Vierzigjährige mit gutmütigem Gesicht, das von einer zu großen Nase beherrscht wurde. Doch sie hatte wunderschöne haselnussbraune Au­gen, und diese, ebenso wie ihre glänzenden dunkelblonden Haare, sorgten dafür, dass man sie gerne ansah. Sebastian wusste, dass sie glücklich verheiratet und Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern war. Ihr Mann arbeitete zu Hause, er kümmerte sich nachmittags um die Kinder. »Die perfekte Arbeitsteilung!«, hatte sie Sebastian einmal erzählt. »Wenn ich hier nicht mehr arbeiten könnte, würde ich nämlich verrückt, glaube ich. Ich liebe meine Arbeit!«

Das merkte man ihr an. Sebastian war jedes Mal voller Bewunderung, wenn er Ada in Aktion erlebte: Sie hatte alle Termine im Kopf, alle Fälle, nie verwechselte sie Namen oder vergaß etwas.

»Wie ist es gelaufen?«, fragte sie jetzt.

Ihr gegenüber kam nichts anderes als Ehrlichkeit infrage, und so antwortete er: »Sie haben mich für Samstag zu einem Essen eingeladen, aber ich bin sicher, Frau Senner, dass die sich schon entschieden haben. Mein Gefühl sagt mir, dass das nur noch Kosmetik ist mit diesem Essen. Die werden Herrn von Klasnitz einstellen.«

Ada vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, der ihr Gespräch mit anhören konnte, dann sagte sie mit gedämpfter Stimme: »Sie wollen eigentlich Sie. Aber Ihr Privatleben ist das Problem.«

»Wie bitte?« Sebastian war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte.

Sie beugte sich vor. »Herr von Klasnitz wird bald heiraten und eine Familie gründen. Das macht einen soliden Eindruck, während Sie …« Sie hörte irgendwo eine Tür gehen und fügte noch schnell an: »Bringen Sie zu dem Essen Ihre Freundin mit, mit der Sie schon länger zusammen sind.«

»Aber ich habe keine F…«

Sie ließ ihn nicht ausreden. »Bringen Sie sie mit und machen Sie klar, dass es was Ernstes ist. Jedenfalls, wenn Sie den Job hier wollen. Und jetzt raus mit Ihnen!« Sie machte eine unmissverständliche Kopfbewegung.

Im Flur waren Stimmen zu hören.

»Danke!«, flüsterte Sebastian und verließ eilig den Raum. Ohne sich noch einmal umzusehen, steuerte er den Ausgang an. Die schwere Tür fiel hinter ihm ins Schloss, draußen empfing ihn ein milder Herbsttag. Er blieb erst einmal stehen, atmete tief ein und aus und machte sich auf die Suche nach einem Café.

Er musste sich jetzt erst einmal setzen und darüber nachdenken, ob er mit Ada Senners Rat etwas anfangen konnte.

*

»Sie nehmen ihn garantiert nicht, Jo!«, sagte Silvia von Strapitz. »Er hat dauernd neue Freundinnen, das können sie nicht gutheißen. Das ist eine Kanzlei, die Wert auf Tradition legt. Die können keinen Juniorpartner aufnehmen, der ein Playboy ist.«

»Ein Playboy ist Sebastian von Lessenfeld nun nicht gerade, Silvie!«

»Was denn sonst? Er trennt sich immer sehr schnell wieder von seinen Freundinnen – oder etwa nicht?«

»Das stimmt schon, aber …«

»Er ist bindungsscheu!«, sagte Silvia triumphierend. »Und genau das darf er nicht sein, wenn er zu den anderen Partnern passen soll. Du bist das nicht, also bist du die bessere Wahl. Ich sage dir: Du hast im Grunde schon gewonnen.«

»Das denke ich ja eigentlich auch, aber …«

»Ganz sicher!« Sie gestattete sich ein zufriedenes kleines Lächeln. »Ich kenne Leute, die Bea­trice von Plathen kennen. Bei denen habe ich einige Bemerkungen über Sebastian von Lessenfelds Lebenswandel fallen lassen, ganz unauffällig. Die Leute klatschen gern, ich bin sicher, sie geben das weiter.«

»Sei bloß vorsichtig«, erwiderte Joachim besorgt. »Wenn sie uns für intrigant halten, fliege ich raus.«

»Keine Sorge«, erklärte sie selbstbewusst, »ich weiß, was ich tue. Und es ist für einen guten Zweck. Du bist der Beste, und der Beste soll gewinnen. Außerdem wissen sie bestimmt sowieso schon Bescheid.«

Er zog sie an sich und küsste sie. Sie war eine unglaublich attraktive Frau, und er schätzte sich glücklich, sie für sich gewonnen zu haben. Silvia hatte viele Verehrer gehabt, sich aber für ihn entschieden. Natürlich wusste er, dass auch er gut aussah. Wann immer sie zusammen auftraten, erregten sie Aufsehen: Beide waren sie groß und schlank, er hatte dunkle, Silvia hellblonde Haare. Ursprünglich, hatte sie ihm gestanden, waren ihre Haare braun gewesen, doch die Farbe hatte ihr nicht gefallen.

Ihre Figur war sehr weiblich, und er genoss die vielen bewundernden und auch neidischen Blicke anderer Männer, wenn sie an seiner Seite war.

Es war aber nicht nur ihre Attraktivität, die ihn an sie band, sondern auch ihr Glaube an ihn. Es schmeichelte ihm, dass sie so viel von ihm hielt und ihm das auch bei jeder Gelegenheit sagte. Andererseits setzte sie ihn damit natürlich unter Druck, aber selbst das gefiel ihm. Er brauchte einen Ansporn, sonst hätte vielleicht doch irgendwann seine Bequemlichkeit gesiegt.

»Also, jetzt noch das Abendessen, danach ist die Sache perfekt«, sagte Silvia in seine Gedanken hinein. »Wir wissen doch, wie das geht, Jo. Da sind die Ehepartner dabei, und es geht nicht um Fachliches, sondern nur darum, kein dummes Zeug zu reden, charmant und selbstsicher aufzutreten. Das beherrschen wir beide perfekt.«

»Charmant ist Sebastian auch«, murmelte Joachim. »Sehr sogar.«

»Er mag charmant sein, aber er ist nicht zuverlässig«, stellte Silvia fest, »jedenfalls nicht in seinem Privatleben. Lass mich nur machen, ich sorge schon dafür, dass an dem Abend deutlich wird, wie sehr du dich von ihm unterscheidest.«

»Und wie willst du das machen?«

»Wir könnten zum Beispiel unsere baldige Hochzeit ankündigen«, schlug Silvia vor.

Er sah sie verdutzt an. »Wieso bin ich nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen?«, rief er. »Das ist eine großartige Idee, Silvie!«

Wieder küsste er sie. Mit dieser Frau an seiner Seite konnte er alles erreichen!

*

Isabelle von Waldburg saß schon eine ganze Weile in dem kleinen Café. Es gab einiges, worüber sie nachdenken musste, und das konnte sie am besten an einem solchen Ort: umgeben von Menschen, die sie nicht kannte, mit einem großen Milchkaffee vor sich – es war bereits ihr zweiter – und einem Notizblock auf dem Tisch, auf dem sie notierte, was dafür sprach, ihre Zelte hier für eine Weile abzubrechen, und was dagegen.

Sie war an einem Wendepunkt in ihrem Leben angelangt, zum ersten Mal wusste sie nicht weiter. Sie hatte recht lustlos ein Studium absolviert – Deutsch und Geschichte fürs Lehramt – doch sie wollte nicht Lehrerin werden. Oder doch? Mit Kindern und Jugendlichen ging sie gerne um, aber der Gedanke, Lehrerin zu werden, schreckte sie. Es klang so schrecklich erwachsen und endgültig. Andere in ihrem Alter wussten genau, was sie wollten, bei ihr war das anders. Die Welt stand ihr doch offen – oder etwa nicht?

»Kann ich mich zu Ihnen setzen?«, fragte eine dunkle Stimme.

Sie hob unwillig den Kopf, sie wäre lieber allein am Tisch geblieben, aber ein rascher Blick in die Runde sagte ihr, dass sich das Café in der letzten halben Stunde, ohne dass es ihr aufgefallen wäre, gut gefüllt hatte. Also unterzog sie den Mann, der ihr die Frage gestellt hatte, einer genaueren Prüfung. Immerhin sah er nett aus mit seinen dichten braunen Haaren und den ebenfalls braunen Augen, die fragend auf ihr ruhten. Außerdem hatte ihn offenbar etwas ziemlich durcheinandergebracht. Er war blass und machte einen nervösen Eindruck. Sie schätzte, dass er vielleicht zwei oder drei Jahre älter war als sie selbst.

»Bitte«, antwortete sie endlich.

Er schenkte ihr ein dankbares, wenn auch sehr flüchtiges Lächeln, das ihn beinahe jungenhaft wirken ließ. Charmant, dachte sie. Wenn er nicht gerade Sorgen hat, wie jetzt, ist er bestimmt ein Herzensbrecher.

Um ihm gleich klar zu machen, dass er sich bei ihr nicht zu bemühen brauchte, wandte sie sich wieder ihren Notizen zu: Tatsächlich hatte sie begonnen, alles aufzuschreiben, was sie lieber tun würde als eine Stelle an einer Schule anzunehmen. Die Liste war schon ziemlich lang.

Sie hörte ihn ebenfalls einen Milchkaffee bestellen. Leider gelang es ihr nicht, sich wieder voll auf ihre Überlegungen zu konzentrieren, und das lag an ihrem neuen Gegenüber. Nicht etwa, dass er versucht hätte, mit ihr zu flirten – überhaupt nicht. Er schien seine Umgebung vergessen zu haben, starrte vor sich hin, stieß ab und an hörbar die Luft aus und trommelte mit den Fingern einer Hand auf den Tisch.

Eine Weile versuchte Isabelle, das zu ignorieren, doch es gelang ihr nicht, und so fragte sie schließlich ganz direkt: »Warum sind Sie so nervös?«

Das Trommeln hörte sofort auf, er wandte ihr sein blasses Gesicht zu. »Wie bitte?«, fragte er verwirrt.

Sie wies auf seine Hand, die jetzt ruhig auf dem Tisch lag. »Sie haben die ganze Zeit mit den Fingern getrommelt, und Sie stöhnen leise. Außerdem sind Sie ziemlich blass um die Nase. Ich will Sie nicht aushorchen, aber ich kann mich nicht konzentrieren bei dem Getrommel.«

»Tut mir leid«, sagte er. »Ich höre auf damit.«

»In Ordnung.«

Sie wandte sich wieder ihren Notizen zu, eine Minute später trommelten seine Finger wieder auf die Tischplatte. Sie blickte auf, begegnete seinem Blick, und erschrocken nahm er die Hand vom Tisch. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich …, ich bin durcheinander. Sobald irgendwo ein Tisch frei wird, wechsele ich den Platz.«

Isabelle schob ihre Notizen beiseite.

»Oder Sie erzählen es mir einfach«, schlug sie vor. »Manchmal soll es ja helfen, wenn man sich etwas von der Seele reden kann.«

»Wir kennen uns überhaupt nicht«, wandte er ein. »Und meine Geschichte ist …, es ist etwas Persönliches.«

»Davon gehe ich aus«, bemerkte Isabelle trocken.

Plötzlich lächelte er. »Na, schön«, sagte er. »Schaden kann es eigentlich nicht. Aber in dem Fall sollten wir uns wenigstens vorstellen, finden Sie nicht? Sebastian von Lessenfeld.«

»Isabelle von Waldburg.«

»Sehr erfreut«, murmelte er, dann schien er nicht weiter zu wissen.

Isabelle fand das sympathisch. Er sah gut aus, bestimmt liefen ihm die Frauen nach. Dass er trotzdem unsicher wirkte, jedenfalls jetzt, in dieser Situation, gefiel ihr. Sie mochte es nicht, wenn Männer allzu selbstbewusst auftraten.

»Ich habe Jura studiert«, begann er endlich. »Mein zweites Staatsexamen habe ich mit einer guten Note abgeschlossen, es gibt mehrere Kanzleien, in denen ich anfangen könnte.«

»Gratuliere«, warf Isabelle ein. Sie registrierte, dass er nicht angeberisch wirkte bei diesen Auskünften, sondern eher sachlich.

Er machte eine abwehrende Handbewegung.

»Ich habe mich innerlich auf eine bestimmte Kanzlei festgelegt, mit drei Anwälten, deren Arbeit ich in letzter Zeit verfolgt habe und die ich auch menschlich achte. Das ist mir wichtig. Ich habe mir gute Chancen ausgerechnet, dass sie mich nehmen.«

»Aber?«

»Es ist ein Konkurrent aufgetaucht, den ich vom Studium kenne. Um ehrlich zu sein: Ich halte ihn für einen Blender, und ich kann ihn nicht ausstehen.«

»Und jetzt nehmen sie lieber den Blender statt Sie?«, fragte Isabelle.

»Noch ist angeblich nichts entschieden, das soll ausgerechnet bei einem Abendessen am Samstagabend passieren. Aber mein Rivale hat mir gegenüber einen entscheidenden Vorteil, von dem ich nicht einmal geahnt habe, dass er einer ist: Er hat eine Verlobte.«

»Und das macht ihn zu einem besseren Anwalt?«, fragte Isabelle ungläubig.

»Jedenfalls zu einem Menschen mit Verantwortungsbewusstsein«, antwortete er. »Man kann sich darauf verlassen, dass er ein einigermaßen geordnetes Leben führt. Wenn dann noch Kinder da sind, ist das vielleicht keine Garantie, aber doch ein Hinweis darauf, dass er weiterhin brav arbeiten wird, weil er ja seine Familie ernähren muss.« Er hob den Blick und lächelte flüchtig. »Nicht, dass sie das so gesagt haben, aber das scheint dahinterzustecken.«

»Hat Ihnen einer der Anwälte gesagt, dass Ihr Privatleben ein Ablehnungsgrund sein könnte?«, fragte Isabelle mit hochgezogenen Augenbrauen.