Der kleine Fürst 114 – Adelsroman - Viola Maybach - E-Book

Der kleine Fürst 114 – Adelsroman E-Book

Viola Maybach

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Beschreibung

Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Müssen wir da nachher wirklich noch hin?", flüsterte Diana von Landsberg ihrer Tante Clarissa zu, als sie ihre Plätze in der Münchener Oper eingenommen hatten. Die Premiere einer Neuinszenierung der ›Aida‹ stand auf dem Programm. "Ich würde viel lieber mit dir noch in eine nette Bar gehen, einen gepflegten Drink zu mir nehmen, der schwarzen Jazzpianistin lauschen und dann …" Clarissa von Landsberg unterbrach ihre Nichte mit einem amüsierten Lachen. "Man merkt, dass du in den USA aufgewachsen bist, Diana. Ich weiß überhaupt nicht, ob es hier in München irgendwo eine schwarze Jazzpianistin in einer Bar gibt." "München ist doch aber eine Weltstadt, oder?" "Du hast in New York gelebt, das ist nicht zu vergleichen."

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Der kleine Fürst –114–

Die Lüge der schönen Diana

Ihr Übermut wird böse bestraft!

Roman von Viola Maybach

»Müssen wir da nachher wirklich noch hin?«, flüsterte Diana von Landsberg ihrer Tante Clarissa zu, als sie ihre Plätze in der Münchener Oper eingenommen hatten. Die Premiere einer Neuinszenierung der ›Aida‹ stand auf dem Programm. »Ich würde viel lieber mit dir noch in eine nette Bar gehen, einen gepflegten Drink zu mir nehmen, der schwarzen Jazzpianistin lauschen und dann …«

Clarissa von Landsberg unterbrach ihre Nichte mit einem amüsierten Lachen. »Man merkt, dass du in den USA aufgewachsen bist, Diana. Ich weiß überhaupt nicht, ob es hier in München irgendwo eine schwarze Jazzpianistin in einer Bar gibt.«

»München ist doch aber eine Weltstadt, oder?«

»Du hast in New York gelebt, das ist nicht zu vergleichen.«

Clarissa senkte die Stimme, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihnen niemand zuhörte. »Um also deine Frage zu beantworten: Ja, wir müssen der Einladung von Graf Adamski unbedingt Folge leisten. Er würde es mir nie verzeihen, wenn ich nicht käme und da er ein großzügiger Förderer meiner gemeinnützigen Projekte ist, werde ich das nicht riskieren. Außerdem ist er wirklich reizend, ich bin sicher, er wird dir gefallen.«

»Aber wir bleiben da nicht lange, ja?«, bat Diana. »Vielleicht können wir dann hinterher doch noch das Münchener Nachtleben erforschen. Ich bin doch nur ein paar Tage hier bei dir, die möchte ich natürlich ausnutzen.«

»Wieso gehst du eigentlich davon aus, dass du dich auf dem Empfang des Grafen langweilen wirst?«

»Er ist schon so alt«, murrte Diana. »Und die anderen, die zu dem Empfang gehen, sind bestimmt auch alt. Es wird niemand dort sein, mit dem ich mich unterhalten könnte, stimmt’s?«

Clarissa blieb vollkommen ernst, ihre Augen jedoch funkelten vor Spott. »Oh, es soll durchaus ältere Menschen geben, mit denen noch eine normale Unterhaltung möglich ist«, erwiderte sie.

Diana wurde rot, was sie noch hübscher machte. Sie war ohnehin ein reizender Anblick mit ihren kurzen, leicht gelockten dunklen Haaren und den großen blauen Augen, die ihr ebenmäßiges Gesicht fast noch mehr beherrschten als der Mund mit den vollen Lippen. Sie trug ein Kleid in sehr dunklem Bordeaux-Rot, das schlicht, aber elegant wirkte. Auf Schmuck hatte sie, bis auf einfache goldene Ohrringe, verzichtet.

»So habe ich das doch nicht gemeint, Tante Clarissa«, beteuerte sie hastig. »Mit dir kann ich sowieso über alles reden, aber du bist ja auch noch nicht alt. Also, ich meine …« Sie merkte, dass sie sich verheddert hatte und brach ab, wobei sich die Röte auf ihren Wangen noch vertiefte.

Clarissa legte ihr eine Hand auf den Arm. »Ich habe nur Spaß gemacht«, sagte sie. »Aber du musst schon aufpassen, was du sagst, Diana. Hier kann schnell mal jemand eine Bemerkung falsch auffassen. Außerdem ist Graf Adamski auch irgendwo hier im Saal, und viele derjenigen, die er für später eingeladen hat, sind es ebenfalls.«

»Ist schon gut, ich sage ja nichts mehr. Gehen wir also zu diesem Empfang, ich langweile mich eine Stunde lang entsetzlich, bis du mich endlich von meinen Qualen erlöst und wir …«

»Sei still!«, zischte Clarissa. »Da kommt Monika von Galen, die hat sowieso schon ganz neugierig nach dir gefragt. Sie sitzt direkt vor uns. Kein Wort mehr, verstanden?«

Diana sah der korpulenten Frau entgehen, die sich in erkennbar zu engen Schuhen und einem grellblauen, ebenfalls zu engen Seidenkleid vorwärtsquälte und offenbar gern noch ein paar Fragen gestellt hätte. Doch unmittelbar nach ihrem Eintreffen wurden die Saaltüren geschlossen und das Licht erlosch.

»Wir sehen uns ja später noch«, raunte sie ihnen zu, bevor sie sich in ihren Sitz zwängte.

Die Ouvertüre begann. Diana vergaß den Ausblick auf einen langweiligen Ausklang dieses Abends und gab sich ganz der Musik hin.

*

Johannes von Orth hatte seinen Freunden auf Schloss Sternberg wieder einmal einen Besuch abgestattet. Mit Baron Friedrich von Kant war er seit Langem befreundet. Der Baron war zwar etliche Jahre älter als er selbst, doch das hatte ihrer Freundschaft keinen Abbruch getan.

Jetzt saßen sie alle beim Abendessen, das wie immer hervorragend war: Marie-Luise Falkner, die junge Köchin im Schloss, war nicht nur sehr ehrgeizig, sondern auch außerordentlich talentiert. Sie hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft, die Schlossküche weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen.

Langsam ließ Johannes den Blick um den Tisch wandern: Neben Friedrich saß Baronin Sofia, Friedrichs Frau. Ihnen gegenüber hatten ihre beiden Kinder, die dreizehnjährige Anna und der sechzehnjährige Konrad, und Sofias Neffe Prinz Christian von Sternberg Platz genommen. Christians Mutter war Sofias Schwester gewesen.

Er zuckte unwillkürlich zusammen als er das Wort ›gewesen‹ dachte. Fürstin Elisabeth von Sternberg, Christians Mutter, war gemeinsam mit ihrem Mann, dem Fürsten Leopold von Sternberg, vor nicht ganz einem Jahr tödlich verunglückt. Seitdem lebte ihr fünfzehnjähriger Sohn in der Familie seiner Tante, die auf Wunsch des Fürstenpaares schon vor über zehn Jahren nach Sternberg gezogen war: Elisabeth und Leopold hatten so verhindern wollen, dass ihr kleiner Sohn als Einzelkind aufwuchs, denn schon damals hatte festgestanden, dass sie keine weiteren Kinder bekommen würden.

Nach dem Unglück war Christian vom Ostin den Westflügel des Schlosses zu den Kants umgezogen. Er hatte also auf Sternberg bleiben können, das sein Zuhause war, und er war von Anfang an nicht allein gewesen. Für Sofia und Friedrich war er ihr drittes Kind geworden, Anna und Konrad betrachteten ihn ohnehin als Bruder. Besonders mit Anna verstand er sich gut.

Johannes merkte, dass er den Gesprächsfaden verloren hatte, als Christian sagte: »Da bin ich gerade in London, da kann ich nicht.«

Rasch schaltete er sich wieder ein. »Was machst du denn in London, Chris?«, fragte er.

Der Junge wandte sich ihm zu. Er war schmal und dunkelhaarig, seinen Augen war anzusehen, dass er schon mehr erlebt hatte als andere in seinem Alter. Er wirkte älter als fünfzehn, auch ernster, aber er machte keinen verzweifelten oder unglücklichen Eindruck.

»Wir machen eine Klassenfahrt dorthin«, erklärte er. »Ich war noch nie in London, es soll sehr interessant sein.«

»Das klingt nicht so, als würdest du dich wirklich auf die Reise freuen«, stellte Johannes fest.

Christians Augen wanderten ganz von selbst zu einem der großen Fenster im Salon. Von dort aus sah man in den wunderschön angelegten Schlosspark, und im selben Moment hätte Johannes sich ohrfeigen können. Er wusste doch, dass Christian jeden Tag zur Gruft seiner Eltern ging, wo er einige Minuten verharrte, um ihnen in Gedanken von dem zu erzählen, was ihn bewegte. Wenn er in London war, mussten diese Besuche natürlich ausfallen, und er konnte sich gut vorstellen, dass dem Jungen das zu schaffen machte. Diese täglichen Besuche auf dem Familienfriedhof am Rande des Sternberger Schlossparks waren seine Art der Trauer-Bewältigung, und offenkundig half ihm dieses Ritual sehr.

»Ich weiß nicht«, sagte Christian leise. »Einerseits schon, andererseits …«

»Gedanken kann man überallhin mitnehmen«, erwiderte Johannes ruhig. »Und Gespräche in Gedanken kann man von jedem Ort der Welt aus führen, Chris.«

Niemand sonst sagte etwas, es herrschte eine Art atemloser Stille, bevor der Junge mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln und brüchiger Stimme erwiderte: »Das …, das stimmt. Es ist nur so, dass ich es nicht gewöhnt bin.«

An dieser Stelle schaltete sich die Baronin ein. »Du wirst später sicherlich auch reisen müssen, Chris. Nimm es als Vorbereitung auf diese Zeit. Und ich kann ja, während du weg bist, öfter mal auf den Hügel gehen.«

Nach diesen Worten wurde es wieder still. Baronin Sofia hatte bei dem tödlichen Hubschrauberunglück ihre Schwester verloren, mit der sie ein inniges Verhältnis verbunden hatte. Elisabeth und sie waren sehr enge Freundinnen gewesen, die Fürstin fehlte ihr jeden einzelnen Tag. Aber Sofia ging mit ihrer Trauer anders um als Christian: Sie besuchte den Hügel, auf dem der Familienfriedhof lag, fast nie, weil es sie jedes Mal um ihre Fassung brachte, wenn sie Elisabeths Namen in den Marmor eingraviert sah. Natürlich trauerte sie auch um ihren Schwager, aber er war ihr nicht so nahe gewesen wie die Fürstin.

Jetzt lächelte Christian seine Tante an. »Danke, Tante Sofia, es wäre schön, wenn du das tun könntest. Sie würden sich darüber freuen, glaube ich.«

Nach einigen weiteren Sekunden der Stille hielt die lebhafte Anna es nicht länger aus. »Es wird bestimmt toll in London für dich, Chris«, sprudelte sie heraus. »Du wirst so viel Neues sehen und erleben. Ich wünschte, ich könnte mitkommen.«

»Ich auch«, setzte Konrad hinzu. »Warst du schon mal in London, Jo?«

»Schon öfter, ich liebe die Stadt sehr. Seltsamerweise ist sie mir näher als Paris oder Mailand. Ich mag den englischen Humor gerne, und dieses trübe Nebelwetter hat seinen eigenen Reiz, wenn man nicht ständig dort lebt, finde ich. Ich bin sicher, es wird dir auch gefallen, Chris.«

Der Junge nickte, und Johannes fragte sich, wie lange die Bevölkerung ihn wohl noch ›der kleine Fürst‹ nennen würde. Klein war er schon längst nicht mehr, im Gegenteil.

Wenn er weiterhin so wuchs, würde er die Größe seines Vaters erreichen, der über einen Meter neunzig groß gewesen war. Den Namen hatte Christian mit zwei oder drei Jahren bekommen. Damals hatte ihn sein stolzer Vater gern mit auf Reisen genommen, und das ungleiche Duo hatte die Leute entzückt. So waren sie ›der große und der kleine Fürst‹ geworden. Nun gab es nur noch den kleinen Fürsten. Erst wenn Christian volljährig wurde, würde er der nächste Fürst von Sternberg sein. Bis dahin trug er den Titel eines Prinzen. Die Bevölkerung freilich kümmerte das wenig, für sie war und blieb er ›der kleine Fürst‹.

»Wie lange kannst du bleiben, Jo?«, fragte der Baron, in dem offensichtlichen Bestreben, dem Tischgespräch eine andere Wendung zu geben.

Das gelang ihm auch, und insgeheim waren alle froh darüber, auch Christian, der seine bedrückte Stimmung abschüttelte und sich lebhaft an den Diskussionen beteiligte, die sich im Verlauf des Abends noch entspannte.

*

»Sie waren gar nicht in der Oper?«, rief Monika von Galen entsetzt.

Sie trug wieder einmal ein unmögliches Kleid, stellte Bettina von Orth fest. Sie sah wie eine Wurst darin aus, und sie begriff offenbar nicht, dass sie grelle Farben besser meiden sollte bei ihrer kompakten Figur. Aber manche Menschen sahen wohl durch eine rosarote Brille, wenn sie vor dem Spiegel standen.

Selbstverständlich ließ sich Bettina von ihren Gedanken nichts anmerken, sie lächelte weiterhin höflich. Sie mochte Monika von Galen nicht sonderlich, die klatschte und tratschte gern. In ihrer Gegenwart musste man sich vorsehen, und das würde sie auch tun.

»Nein, ich war verhindert«, erwiderte sie mit freundlichem Lächeln. »Glauben Sie mir, ich habe es selbst am meisten bedauert, aber ich wollte nicht auch noch die freundliche Einladung von Graf Adamski ausschlagen.«

Natürlich lag Monika von Galen die Frage auf der Zunge, was denn so wichtig gewesen war, dass man darüber den Besuch einer spektakulären Opernpremiere verpasste, aber die ebenfalls bei ihnen stehende Gräfin von Lahnstein kam ihr zuvor. Emilia von Lahnstein war in den Siebzigern, eine hochgewachsene, elegante und eher zurückhaltende Frau.

»Sie haben etwas verpasst, meine Liebe«, sagte sie zu Bettina. »Es war ein außergewöhnliches Erlebnis. Wundervolle Stimmen, ein schönes Bühnenbild, eine insgesamt sehr gelungene Inszenierung.«

Das schien die vorherrschende Meinung zu sein, und längst bedauerte Bettina es, dass es ihr nicht gelungen war, sich diesen Abend freizuhalten. Aber sie war nun einmal in mehreren gemeinnützigen Organisationen aktiv, und gerade heute Abend hatte ein sehr wichtiges Treffen stattgefunden, bei dem sie nicht hatte fehlen können.

»Ich werde mir eine der nächsten Vorstellungen ansehen«, sagte sie.

»Aber das ist doch nicht dasselbe wie eine Premiere!«, rief Monika von Galen. Sie trat einen Schritt näher an die beiden anderen Damen heran.

Bettina musste an sich halten, um nicht zurückzuweichen. Es war ihr unangenehm, wenn ein fremder Mensch ihr so nahe kam. Und so gut kannte sie Monika von Galen nicht, dass sie unbedingt auf Tuchfühlung mit ihr gehen wollte.

»Wie finden Sie denn die junge Frau von Landsberg, Clarissas Nichte? Ist ja ganz frisch aus den USA zurück.«

Bettina hatte bisher nur Clarissa von Landsberg gesehen, die sie jedoch nicht näher kannte. Eine einflussreiche Frau war sie, seit langem Witwe. Sie hatte drei Söhne, bereits erwachsen, von denen es hieß, dass sie das mütterliche Vermögen geschickt verwalteten. »Welche ist denn die junge Frau von Landsberg?«, fragte Bettina.

»Sie redet gerade mit Graf Adamski. Die in dem roten Kleid. Ein bisschen schlicht, der Aufzug, für eine Opernpremiere, das muss ich schon sagen. Es wundert mich, dass Clarissa da nicht eingegriffen hat.«

Bettina lächelte nur noch darüber, dass Monika von Galen so tat, als sei sie mit Clarissa von Landsberg per ›Du‹. Zufällig wusste sie, dass das nicht so war, aber Frau von Galen schmückte sich gern mit einflussreichen Leuten, die wurden dann schnell zu ›engen Freunden‹, auch wenn sie noch keine drei Mal mit ihnen gesprochen hatte.

»Sie ist sehr hübsch, finde ich«, sagte sie.

»Und sehr charmant«, setzte Gräfin Emilia hinzu. »Clarissa hat sie mir vorhin vorgestellt. Ganz reizend und so unbekümmert. Sehr natürlich. Das ist vielleicht das amerikanische Element.«

Monika von Galen stieß prustend die Luft aus und hatte ganz bestimmt eine verächtliche Bemerkung auf der Zunge, die sie jedoch nicht mehr herauslassen konnte, denn eine weitere Dame gesellte sich zu ihnen: Ines von Hoff, die im letzten Jahr ihren Sechzigsten gefeiert hatte, was man ihr jedoch nicht ansah. Böse Zungen behaupteten, sie habe sich schon mehrmals liften lassen, aber Bettina glaubte, dass es einfach ihre Lebensfreude war, die sie jünger erscheinen ließ. Sie hatte Ines gern und freute sich, sie hier zu sehen. Ines war Chefredakteurin einer einflussreichen Frauenzeitschrift und immer entsprechend extravagant gekleidet. Auch heute machte sie ihrem Ruf wieder alle Ehre: Sie trug eine superenge schwarze Hose mit einem Oberteil, das an einen Poncho erinnerte, aber aus hauchfeiner durchsichtiger Spitze war. Die schwarzen Haare trug sie kinnlang, mit einem Pony, der ihre Augen halb verdeckt, an ihren Ohren baumelten riesige Kreolen. Sie bedachte Monika von Galen mit einem knappen Kopfnicken, während sie Gräfin Emilia und Bettina je ein herzliches Lächeln schenkte.