Der kleine Fürst 116 – Adelsroman - Viola Maybach - E-Book

Der kleine Fürst 116 – Adelsroman E-Book

Viola Maybach

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Beschreibung

Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Wir haben ein Glück!", stellte Tatjana von Hövede fest, nachdem sie in die geräumige Wohnküche zurückgekehrt war. "Die Wohnung ist perfekt. Ich finde einfach nichts, was mir hier nicht gefällt." Sie war eine sportlich durchtrainierte, hübsche schlanke Frau mit braunen halblangen Haaren. Ihre Freundin Caroline von Badnitz nickte. Sie saß noch am Frühstückstisch an diesem strahlenden Frühlingsmorgen, schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee ein und griff nach dem letzten Brötchen. Anders als Tatjana war sie blond und zart, mit verträumten blauen Augen im weichen, manchmal noch kindlich wirkenden Gesicht.

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Der kleine Fürst –116–

Spätes Geständnis

Carolines Glück in großer Gefahr

Roman von Viola Maybach

»Wir haben ein Glück!«, stellte Tatjana von Hövede fest, nachdem sie in die geräumige Wohnküche zurückgekehrt war. »Die Wohnung ist perfekt. Ich finde einfach nichts, was mir hier nicht gefällt.« Sie war eine sportlich durchtrainierte, hübsche schlanke Frau mit braunen halblangen Haaren.

Ihre Freundin Caroline von Badnitz nickte. Sie saß noch am Frühstückstisch an diesem strahlenden Frühlingsmorgen, schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee ein und griff nach dem letzten Brötchen. Anders als Tatjana war sie blond und zart, mit verträumten blauen Augen im weichen, manchmal noch kindlich wirkenden Gesicht.

Sie waren am Freitag erst eingezogen, hatten bis spät in den Abend und natürlich auch noch den ganzen Samstag Möbel gerückt und Kisten ausgepackt. Noch war längst nicht alles fertig, aber immerhin hatten sie Besteck und Teller gefunden, die Betten und Kleiderschränke standen, Fernseher und Waschmaschine funktionierten, die meisten Lampen waren angeschlossen, der Kühlschrank war gut gefüllt. Den Rest würden sie nach und nach erledigen: Bilder, Spiegel, Vorhänge aufhängen, die letzten Kisten auspacken, einige Möbel noch einmal verrücken, bis der beste Platz für sie gefunden war und endlich die Teppiche, die noch zusammengerollt in einer Ecke lagen, im Wohnzimmer auslegen, sodass sie eine gemütliche Atmosphäre verbreiten konnten.

»Wie lange willst du da eigentlich noch sitzen bleiben?«, erkundigte sich Tatjana.

»Ich habe Muskelkater und muss mich heute ein bisschen schonen«, antwortete Caroline, nachdem sie einen weiteren Schluck Kaffee zu sich genommen hatte. »Seit Freitagmorgen haben wir ununterbrochen geschuftet, Tatjana. Heute machen wir mal ein bisschen langsamer, ja? Schließlich geht morgen die Arbeit wieder los, ich will nicht vollkommen fertig im Geschäft erscheinen. Und ich bin ja nicht so durchtrainiert wie du.«

Caroline war Fotografin, sie arbeitete in einem kleinen Laden, dem ein Fotostudio angeschlossen war. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass sie außergewöhnliche Bilder machte, und so war ihr Chef begeistert von den vielen Aufträgen, die das Studio neuerdings bekam. Natürlich träumte Caroline davon, sich eines Tages selbstständig zu machen, aber noch fehlte ihr zu diesem Schritt der Mut. Tatjana hingegen war Sportlehrerin, zurzeit arbeitete sie in einem Fitness-Studio als Trainerin, was ihr großen Spaß machte.

»Ein bisschen weiterkommen sollten wir aber schon noch. Während der Woche bleibt wenig Zeit, das weißt du doch. Und ich mag nicht wochenlang aus Kisten leben.«

»Ich auch nicht«, erklärte Caroline friedlich. »Ich bin ja auch bereit, noch was zu machen, nur etwas langsamer als gestern und vorgestern. Ich spüre echt jeden Knochen.«

»Dann solltest du dich vielleicht in meinem Fitness-Studio anmelden. Hab ich dir ja schon öfter gesagt.« Tatjana grinste spitzbübisch bei diesen Worten.

Sie setzte sich wieder und schenkte sich ebenfalls noch eine Tasse Kaffee ein. Caroline und sie hatten sich im Fotostudio kennen gelernt. Tatjana hatte ein paar künstlerische Fotos von sich haben wollen – Fotos, auf denen sie Sport machte. Caroline hatte ihren ganzen Ehrgeiz in die Arbeit gelegt, und Tatjana war vom Ergebnis überwältigt gewesen. So hatte ihre Freundschaft begonnen, vor etwas mehr als zwei Jahren.

Ein halbes Jahr zuvor hatten sie dann die Idee einer gemeinsamen Wohnung ausgebrütet, nicht nur aus Kostengründen, sondern weil sie ohnehin viel zusammen unternahmen. Die Suche war mühsam und langwierig, aber letzten Endes erfolgreich gewesen.

»Und auch noch ein Balkon!«, sagte Tatjana jetzt. »Da stellen wir zwei Liegen drauf und eine Menge Grünzeug. Wenn dann die Sonne scheint, werden wir uns fühlen wie im Urlaub.«

Caroline hatte ihr letztes Brötchen verspeist. »Ich sollte vielleicht mal duschen«, seufzte sie. »Warmes Wasser ist ja angeblich gut, um verkrampfte Muskeln zu lockern.«

»Auf jeden Fall. Ich dachte, wir räumen heute wenigstens die Küche fertig ein und rollen die Teppiche aus. Das Wohnzimmer wirkt noch so kahl.«

Die Wohnung hatte drei Zimmer, die große Küche, ein ebenfalls großes Bad und einen Balkon. Jede hatte also ihr eigenes Zimmer, in das sie sich bei Bedarf zurückziehen konnte, das dritte wollten sie gemeinsam nutzen. Tatjana hatte schon Recht, dachte Caroline, als sie sich unter die Dusche stellte: Die Wohnung war einfach perfekt.

Als sie fertig war, schlüpfte sie in bequeme Sportsachen, dann machten Tatjana und sie sich wieder an die Arbeit, allerdings, wie Caroline es sich gewünscht hatte, deutlich gemächlicher als an den beiden Tagen zuvor. Sie kamen dennoch gut voran. Als sie sich entschlossen, eine Pause zu machen, war die Küche so gut wie fertig, die Teppiche waren ausgebreitet, und im Flur hing ein großer Spiegel. Weitgehend unausgepackt waren jetzt nur noch die Kisten mit Büchern, CDs und allerlei Kleinkram.

»Es wird immer besser«, freute sich Tatjana. »Komm, ein bisschen machen wir noch.«

»Eine richtige Sklaventreiberin bist du«, stöhnte Caroline. Sie konnte es nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf ihr Gesicht stahl, als sich in diesem Moment ihr Handy meldete.

»Wehe!«, rief Tatjana. »Dauergespräche sind heute nicht vorgesehen!«

»Ja, hallo, Mama«, sagte Caroline.

Tatjana verdrehte die Augen. Ihre Mutter hatte auch schon angerufen, wie sie denn vorankämen und ob sie Hilfe brauchten. Sie wollte gerade den Raum verlassen, um eine weitere Kiste zu öffnen, als ihr auffiel, wie still es plötzlich war. Sie sah zu Caroline hinüber, die mit bleichem Gesicht auf einen Stuhl gesunken war. Ihr Handy umklammerte sie mit so festem Griff, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Offenbar redete ihre Mutter noch, und Caroline hörte ihr zu, mit verstörtem Blick. Sie sah so aus, als sei sie in Gefahr, jeden Moment vom Stuhl zu fallen.

Tatjana ging zum Tisch zurück und setzte sich. Gleich darauf sagte Caroline tonlos: »Ja, natürlich, Mama. Ich komme, so schnell ich kann.« Nach diesen Worten legte sie, sehr langsam, ihr Handy auf den Tisch.

»Was ist denn?«, fragte Tatjana.

Es dauerte mehrere Sekunden, bis Caroline antworten konnte: »Mein Vater ist gestorben, an Herzversagen. Ganz plötzlich.«

Tatjana stand auf, kniete neben Carolines Stuhl nieder und umschlang die Freundin mit beiden Armen. Caroline erwiderte ihre Umarmung. Sie weinte nicht, sie blieb ganz ruhig, aber Tatjana konnte sich denken, was in ihr vorging, sie hatten oft genug über Carolines Verhältnis zu ihrem Vater gesprochen.

Ludwig von Badnitz war erheblich älter gewesen als seine Frau Monika, Carolines Mutter. Monika war Ludwigs zweite Frau, seine erste war Jahre vor seiner zweiten Hochzeit gestorben. Aus dieser ersten Ehe stammte sein Sohn Rudolf, Carolines Halbbruder, der knapp zwanzig Jahre älter war als sie. Sowohl mit ihrer Mutter als auch mit ihrem Halbbruder hatte Caroline ein gutes Verhältnis, zwischen ihr und ihrem Vater aber war immer eine Distanz gewesen, die sie sich nicht erklären konnte. Schon oft hatte sie zu Tatjana gesagt: »Manchmal denke ich, er mag mich nicht. Dann sieht er mich so an, als wünschte er sich, es gäbe mich nicht.«

»Das bildest du dir bestimmt bloß ein, er muss doch glücklich gewesen sein, noch eine Tochter bekommen zu haben.«

»Vielleicht wollte er aber meine Mutter lieber für sich allein haben – und dann kam ich und habe ihre traute Zweisamkeit gestört. Sie waren ja schon ziemlich lange verheiratet, als ich geboren wurde, sieben oder acht Jahre.«

»Trotzdem, Caro, ich bin sicher, du irrst dich, was die Gefühle deines Vaters angeht.«

Aber später hatte Tatjana Carolines Familie kennen gelernt, und da war ihr aufgegangen, dass Caroline sich die Abneigung ihres Vaters vielleicht doch nicht nur einbildete. Es ging eine gewisse Kälte von dem alten Mann aus, sobald er mit seiner Tochter sprach. Er war bei Carolines Geburt bereits über fünfzig gewesen.

»Ich muss nach Hause, zu meiner Mutter, Tatjana«, sagte Caroline. Ihre Stimme klang, als käme sie aus sehr weiter Ferne. »Tut mir leid, dass ich dich ausgerechnet jetzt hier allein lasse.«

»Red keinen Unsinn. Soll ich …, kann ich irgendwas tun, um dir zu helfen?«

Caroline richtete sich auf, woraufhin Tatjana ihre Umarmung löste und sich wieder an den Tisch setzte. »Nein, ich wüsste nicht, was du tun könntest. Ich weiß im Moment nicht einmal, was ich fühle.« Sie sah Tatjana an. »Ist das nicht furchtbar? Mein Vater ist gestorben, und ich bin nicht sicher, ob ich Trauer empfinde.«

»Ihr habt euch nicht nahe gestanden. Da ist es doch verständlich, dass du zwiespältige Gefühle hast.«

»Aber er ist mein Vater, Tatjana!« Ganz langsam füllten sich Carolines Augen nun doch noch mit Tränen. »Mein Vater, nach dessen Liebe ich mich immer gesehnt und die ich nie bekommen habe.«

»Wer weiß. Vielleicht konnte er seine Gefühle nicht zeigen.«

Caroline schüttelte den Kopf. »Doch, das konnte er. So …, so eisig war er nur zu mir. Zu allen anderen konnte er sehr lieb sein. Und jetzt ist er tot, und ich kann nicht einmal mehr hoffen, eines Tages zu erfahren, was er eigentlich gegen mich hatte. Vielleicht habe ich ihn als Kind mal verletzt, ohne es zu merken. Oder …«

»Hör auf«, sagte Tatjana ruhig und griff nach Carolines Hand. »Ein Erwachsener, der einem Kind jahrzehntelang etwas nachträgt, ist nicht ernst zu nehmen. Ich glaube nicht, dass dein Vater so ein Mensch war.«

»Er hat meine Mutter vergöttert«, erwiderte Caroline leise. »Vielleicht hatte er gehofft, ich würde werden wie sie, und dann war er schrecklich enttäuscht, dass seine Tochter blond und blauäugig wurde wie er selbst und wie sein Sohn, statt schwarzhaarig und ­temperamentvoll wie meine Mutter. Das könnte ich sogar verstehen.«

»Ich glaube nicht daran, Caro, und ich denke, es bringt dich nicht weiter, dir darüber den Kopf zu zerbrechen. Du wirst ja keine Antwort mehr bekommen.« Tatjana hielt es für das Beste, das Thema nicht weiter zu vertiefen. »Wann willst du fahren?«

Caroline trocknete ihre Tränen und stand auf. »Ich ziehe mich nur um und packe ein paar Sachen. Dann rufe ich noch meinen Chef an, damit er Bescheid weiß. Ich schätze, Ende der Woche bin ich wieder da.«

Eine Stunde später war sie zur Abfahrt bereit.

»Ruf an, wenn was ist«, bat Tatjana, als sie sie zum Abschied umarmte.

Das versprach Caroline, dann machte sie sich auf den Weg.

*

»Kann ich am Donnerstag Termine für Sie machen, Herr von Stuckenbrock?«, erkundigte sich Karen Dittmann bei ihrem Chef.

Florian von Stuckenbrock, der seine Anwaltskanzlei erst vor zwei Jahren eröffnet hatte, sah von den Akten auf, die er gerade studierte. Er sah noch jünger aus, als er war mit seinen zweiunddreißig Jahren, was wohl vor allem an seinen lebhaften grauen Augen und dem mutwilligen Lächeln lag, zu dem sich sein Mund gern und oft verzog. Er war ein großer Blonder mit breiten Schultern und gut geschnittenem Gesicht. Wie jemand, der seinen Lebensunterhalt mit dem Studium von Akten verdiente, wirkte er wahrhaftig nicht. Eher hätte man in ihm einen Mann vermutet, der auf Baustellen herumkletterte oder auch durch die Wälder streifte.

»Auf keinen Fall, da wird Ludwig von Badnitz begraben, wie ich hörte«, sagte er. »Ich habe ein paar Erkundigungen eingezogen, aber ich weiß noch nicht, ob die Beisetzung vormittags oder nachmittags stattfinden wird. Wenn das feststeht, sage ich Ihnen Bescheid, ich werde mich da ja nicht lange aufhalten.«

Sie wechselten einen kurzen Blick, dann nickte Karen Dittmann. Sie war zweiundsechzig Jahre alt, er schätzte sich glücklich, dass sie bereit gewesen war, für ihn zu arbeiten, nachdem sie überraschend arbeitslos geworden war. Sie hatte ihm dreißig Jahre an Erfahrung voraus, und auch wenn sie keine Anwältin war, so hatte sie doch im Laufe der Jahre ein gutes Gespür für Fälle und für Mandanten entwickelt. Er tauschte sich oft mit ihr aus.

»Wird man sich nicht fragen, wer Sie sind?«, erkundigte sie sich jetzt.

»Das denke ich nicht. Er hatte einen großen Bekanntenkreis, ich werde in der Menge völlig untergehen. Aber ich möchte mir die Familienmitglieder in Ruhe ansehen. Außerdem bedeutet mir der Ausdruck ›jemandem die letzte Ehre erweisen‹ etwas. Ich mochte ihn sehr, ich habe Hochachtung vor ihm.«

»Sein Tod ist ja sehr plötzlich gekommen.«

»Für ihn nicht. Er hat mir schon vor Wochen gesagt, dass seine Kraft schwindet. Nun hat sie ihn endgültig verlassen.«

Karen Dittmann verließ das Büro ihres Chefs, der sich umgehend wieder in seine Akten vertiefen wollte. Doch die Gedanken liefen ihm davon. Er verspürte echte Trauer um Ludwig von Badnitz, mit dem er in den vergangenen anderthalb Jahren zahlreiche Gespräche geführt hatte.

Im Vorzimmer klingelte das Telefon, er hörte, wie Karen Dittmann sagte: »Nein, tut mir leid, so kurzfristig ist das nicht möglich, aber ich könnte Ihnen den nächsten Montag anbieten.«

Die Kanzlei ging gut, er konnte über Aufträge nicht klagen. Höchste Zeit also, dass er sich wieder an die Arbeit machte, statt hier zu sitzen und vor sich hin zu träumen.

*

Nachdem Baronin Sofia von Kant auf Schloss Sternberg die Post durchgesehen und ein längeres Telefongespräch geführt hatte, machte sie sich auf die Suche nach ihrem Mann, von dem sie wusste, dass er einen Gang durch die Ställe machte. Baron Friedrich hatte das Gestüt sehr erfolgreich ausgebaut, mittlerweile waren Sternberger Pferde in der ganzen Welt begehrt.

Sie fand ihn im Gespräch mit dem jungen Stallmeister Robert Wenger vor dessen Büro.

»Guten Morgen, Frau Baronin«, sagte Robert Wenger. »Sie haben uns ja lange nicht mehr besucht.«

»Es ist auch heute kein richtiger Besuch, Herr Wenger«, erwiderte Sofia. »Ich müsste Ihnen mal kurz meinen Mann entführen.«

»Wir sind ohnehin fertig mit unseren Besprechungen«, sagte der Stallmeister. »Ich mache das dann wie besprochen, Herr Baron.«

Baron Friedrich nickte, bevor er sich Sofia zuwandte, ihren Arm nahm und langsam mit ihr Richtung Schloss ging. »Schlechte Nachrichten?«, fragte er.

»Ludwig von Badnitz ist gestorben, Herzversagen.«

»Ich wusste nicht, dass er Herzprobleme hatte!«, rief der Baron betroffen.

»Anscheinend wusste es niemand.«

»Wie alt war er? Ende Siebzig?«

»Ziemlich genau, ja. Die Anzeige ist heute gekommen, ich habe Monika gleich angerufen. Sie hat sehr geweint am Telefon.«

»Das kann ich mir vorstellen. Meine Güte, mitten aus dem Leben gerissen. Er war doch noch so aktiv!«

»Ich denke, wir sollten hinfahren.«

»Ja, natürlich, gar keine Frage.«

»Die Beisetzung wird aber am Donnerstag sein, Fritz.«