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Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an. Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt. Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen. Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert. »Ich würde Ihnen zu diesem Föhn raten, Frau Kessler«, sagte Josefine Eckert, nachdem sie sich geduldig angehört hatte, welche Ansprüche Hildegard Kessler an einen Föhn hatte. »Er wird Sie nicht enttäuschen, da bin ich sicher. Ich zeige Ihnen noch einmal, was er alles kann.« Sie führte den Föhn vor, erklärte, beantwortete die Fragen, die Hildegard Kessler noch hatte, aber die alte Dame zögerte noch immer, bis ihr Mann sich schließlich einmischte. »Hildchen, nimm den Föhn, Frau Eckert weiß doch, wovon sie spricht. Und wenn sie ihn uns empfiehlt …« »Hast ja recht, Karl, wir nehmen ihn, Frau Eckert. Und dann brauchen wir noch einen neuen Wasserkocher …« Als Josefine das Ehepaar zur Tür begleitete, war fast eine Stunde verstrichen. Zum Glück war sie nicht allein im Laden, samstags half nicht nur sie den Eltern, sondern auch ihre Brüder mussten einspringen. Kunden wie die Kesslers konnten leicht zu einer Warteschlange führen, wenn man allein war. Sie öffnete den beiden die Tür, denn Herr Kessler stützte sich auf einen Stock, und seine Frau brauchte beim Gehen einen Rollator, in dessen Korb die Einkäufe lagen. Beide waren hoch in den Achtzigern. »Wenn Sie noch Fragen haben oder wenn Probleme auftauchen, kommen Sie gerne wieder«, sagte Josefine zum Abschied. Karl Kessler lächelte. »Sie waren wieder sehr geduldig mit uns, junge Dame, und Sie haben uns sehr gut beraten. Auf Wiedersehen.« »Auf Wiedersehen«
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2021
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»Ich würde Ihnen zu diesem Föhn raten, Frau Kessler«, sagte Josefine Eckert, nachdem sie sich geduldig angehört hatte, welche Ansprüche Hildegard Kessler an einen Föhn hatte. »Er wird Sie nicht enttäuschen, da bin ich sicher. Ich zeige Ihnen noch einmal, was er alles kann.«
Sie führte den Föhn vor, erklärte, beantwortete die Fragen, die Hildegard Kessler noch hatte, aber die alte Dame zögerte noch immer, bis ihr Mann sich schließlich einmischte. »Hildchen, nimm den Föhn, Frau Eckert weiß doch, wovon sie spricht. Und wenn sie ihn uns empfiehlt …«
»Hast ja recht, Karl, wir nehmen ihn, Frau Eckert. Und dann brauchen wir noch einen neuen Wasserkocher …«
Als Josefine das Ehepaar zur Tür begleitete, war fast eine Stunde verstrichen. Zum Glück war sie nicht allein im Laden, samstags half nicht nur sie den Eltern, sondern auch ihre Brüder mussten einspringen. Kunden wie die Kesslers konnten leicht zu einer Warteschlange führen, wenn man allein war. Sie öffnete den beiden die Tür, denn Herr Kessler stützte sich auf einen Stock, und seine Frau brauchte beim Gehen einen Rollator, in dessen Korb die Einkäufe lagen. Beide waren hoch in den Achtzigern.
»Wenn Sie noch Fragen haben oder wenn Probleme auftauchen, kommen Sie gerne wieder«, sagte Josefine zum Abschied.
Karl Kessler lächelte. »Sie waren wieder sehr geduldig mit uns, junge Dame, und Sie haben uns sehr gut beraten. Auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen«, sagte Josefine. Sie hatte die Tür noch nicht ganz geschlossen, als sie Frau Kessler ziemlich laut, weil ihr Mann schwerhörig war, sagen hörte: »So ein hübsches junges Ding – ein Jammer, dass sie mit dieser hässlichen Nase geschlagen ist!«
Josefine knallte die Tür so heftig zu, dass sie sich einen strafenden Blick ihres Vaters einhandelte. Er beriet gerade ein junges Paar, das eine Waschmaschine kaufen wollte.
Da keine anderen Kunden im Geschäft waren, eilte Josefine nach hinten ins Lager. Sie musste ein paar Augenblicke allein sein, um sich wieder zu fassen. Ihre Nase, immer wieder ihre Nase! Sie träumte von einer Schönheitsoperation, seit sie das erste Mal darauf aufmerksam gemacht worden war, dass ihre Nase größer war als bei anderen – und dass sie dazu noch eine Form hatte, die als hässlich galt. ›Hakennase‹ oder ›Riesenzinken‹ – sie hatte schon viele Namen dafür gehört. Und, besonders schlimm für sie: Ihr Spitzname in der Schule war ›Zwerg Nase‹ gewesen, denn sie war auch noch relativ zierlich. In ihrer Klasse hatte sie immer zu den Kleinsten gehört.
Bei Männern schienen große Nasen nicht so schlimm zu sein, bei Frauen jedoch stellten sie einen Makel dar, der sie, so empfand Josefine es, entwertete.
Sie hatte große fast schwarze Augen, glatte, seidige Haut, einen verführerisch vollen Mund. Ihr Gesicht war gut geschnitten, sie hatte dichte, schwarze lange Haare. Sie wäre eine Schönheit gewesen – mit einer anderen Nase.
Was hatte sie nicht schon alles an Schminktipps ausprobiert! Es gab ja unzählige Ratschläge, wie man durch geschicktes Auftragen von dunklerem und hellerem Make-up etwas von der Länge ›wegmogeln‹ konnte, aber letzten Endes war das alles Quatsch. Ihre Nase war und blieb nach landläufigen Schönheitsbegriffen zu lang, und sie hatte die falsche Form. Kein Make-up-Künstler dieser Welt konnte daran etwas ändern.
In ihren Träumen sah Josefine sich mit einer ganz normalen kleinen, geraden, unauffälligen Nase. Aber bis sie genug Geld für die entsprechende Operation aufbringen konnte, würden noch Jahre ins Land gehen.
Mit ihren Eltern und ihren beiden jüngeren Brüdern konnte sie über dieses Thema nicht reden. Ihre Eltern fanden sie schön, sie sahen in Josefines Nase kein ernsthaftes Problem, und ihre Brüder boten jedem Schläge an, der eine Bemerkung darüber machte. Sie wussten viel besser als die Eltern, wie sehr Josefine unter ihrem Aussehen litt, aber reden konnte sie nur mit ihrem ältesten Bruder Valentin darüber, den beiden jüngeren, Frederik und Benjamin, waren solche Gespräche unangenehm, sie wichen ihnen lieber aus.
Die Nase war auch der Grund, weshalb Josefine eine Ausbildung zur Kauffrau machte, statt zu studieren, auf Lehramt. Lehrerin wäre ihr Traumberuf gewesen, aber wie hätte sie mit dieser Nase selbstbewusst vor eine Klasse treten können? Und selbst wenn: Irgendwann hätte sie sich operieren lassen und wäre dann zum Beispiel nach den großen Ferien mit neuer Nase in die Schule zurückgekehrt – nein, sie wollte sich die Reaktionen lieber gar nicht erst vorstellen. Da wurde sie lieber Kauffrau, Erfahrungen auf dem Gebiet hatte sie bereits reichlich gesammelt.
Josefine und ihre Brüder hatten von klein auf im Elektroladen der Eltern mitarbeiten müssen. Sie waren ohne finanzielle Not aufgewachsen, aber sie wussten, dass sie das nur dem Fleiß der Eltern zu verdanken hatten. Dennoch hatte es vor allem für ihren Vater, der die Finanzen verwaltete, so manches sorgenvolle Jahr gegeben, und so war es selbstverständlich, dass sie mitarbeiteten, wo sie konnten. Josefine zum Beispiel war eine sehr gute Verkäuferin geworden. Sie kannte sich mit den Waren aus, und es machte ihr Spaß, Kundinnen und Kunden zu beraten, die sich normalerweise an ihrer Nase nicht störten.
Normalerweise. Die Kesslers kannte sie schon seit Jahren, sie kamen immer samstags, weil sie sich am liebsten von Josefine beraten ließen. Das wussten ihre Eltern und ihre Brüder. Nie hatte Josefine bislang das Gefühl gehabt, dass das freundliche alte Ehepaar ihre Nase auch nur bemerkt hatte. Wie dumm sie gewesen war! Niemand konnte diesen Zinken übersehen.
Ihr kamen erneut die Tränen, doch da hörte sie ihren Vater rufen. Hastig tupfte sie sich die Augen trocken und atmete tief durch, dann betrat sie den Verkaufsraum von neuem. Zwei neue Kundinnen warteten bereits, ein weiterer vorwurfsvoller und auch fragender Blick ihres Vaters traf sie. ›Was ist denn heute mit dir los?‹ hieß dieser Blick.
Sie lächelte entschuldigend und wandte sich der ersten Kundin zu, die aber nur eine Frage hatte. Die zweite Kundin dagegen hatte gleich mehrere Wünsche und während Josefine sie beriet, fand sie ihre Fassung endlich wieder. Was war schon groß passiert? Frau Kessler hatte eine Bemerkung über ihre Nase gemacht, das war alles, und daran war sie schließlich gewöhnt.
*
Leon Laurin, Gynäkologe, Chirurg und Chef der Kayser-Klinik, stand wieder einmal im OP und assistierte. Das tat er, wann immer sein straffer Zeitplan es zuließ, denn er war ein Mensch, der ständig dazulernen wollte. Dieses Mal stand er neben seiner Kollegin Charlotte Hallmark im OP.
Sie war plastische Chirurgin, allerdings behandelte sie Unfallopfer, reine Schönheitsoperationen nahm sie nicht vor. Im Gegenteil, sie war eine entschiedene Gegnerin davon und konnte flammende Reden halten, wenn wieder einmal eine junge Patientin vor ihr saß und ihr erklärte, dass von größeren Brüsten und volleren Lippen ihr Lebensglück abhing.
Der junge Mann, der vor ihnen auf dem Operationstisch lag, wurde nicht zum ersten Mal von ihr operiert. Er hatte einen schweren Motorradunfall gehabt und danach so ausgesehen, dass seine eigenen Eltern ihn nicht erkannt hatten. Niemand war davon ausgegangen, dass es gelingen könnte, ihm sein Gesicht zurückzugeben, doch genau daran arbeitete Charlotte in dieser mittlerweile fünften Operation. Er würde natürlich Narben behalten, das war klar, aber Leon konnte nur staunen über die Wunder, die seine Kollegin wieder einmal vollbrachte. Sie gehörte zu den Besten ihres Fachs, deshalb hatte er sie seinerzeit heftig umworben, bis sie schließlich eingewilligt hatte, sich seinem Team anzuschließen. Mittlerweile pilgerten die Menschen scharenweise zur Kayser-Klinik in den Münchener Südwesten, darunter viele, die von anderen Kollegen unter vorgehaltener Hand als ›hoffnungslose Fälle‹ bezeichnet worden waren. Besonders diesen galt Charlottes Interesse, und besonders um diese bemühte sie sich.
»So, ich glaube, das war’s für heute«, sagte sie. »Eine weitere OP noch, dann hat er es hinter sich.« Sie richtete sich auf, dehnte den schmerzenden Rücken. »Wir werden die Narben noch glätten müssen, aber ich bin sehr zufrieden mit den Transplantationen.«
Sie hatten dem Patienten Haut von verschiedenen Körperstellen entnommen und sie in seinem Gesicht eingesetzt. Vor allem dabei hatte Leon viel gelernt.
»Deine Arbeit macht, wenn sie gelingt, die Menschen glücklich«, sagte er nachdenklich. »Das ist bei uns ›normalen‹ Chirurgen eher nicht so. Wir entfernen Tumore oder Organe, die nicht mehr gesund sind, wir flicken zusammen, was verletzt ist, aber du entfernst nichts oder flickst etwas, du baust, wenn es gut läuft, etwas Neues auf …«
»Ich flicke auch«, widersprach Charlotte nüchtern. »Unser Patient sah sehr gut aus vor seinem Unfall, ich habe mir viele Fotos angesehen. Ein höchst attraktiver junger Mann, wirklich. So wird er nie wieder aussehen, er wird also unsere Arbeit auch eher als Flickwerk ansehen, glaub mir.«
»Er war verzweifelt, als ich ihn kennengelernt habe – das ist er nicht mehr, und das ist absolut dein Verdienst.«
»Wenn du Menschen ihre Tumore entfernst, sind sie auch glücklich, Leon. Ich glaube nicht, dass es einen so großen Unterschied zwischen unseren Arbeitsgebieten gibt, wie du denkst. Nur ist leider die plastische Chirurgie in Verruf geraten, weil auf diesem Gebiet so viel Schindluder getrieben wird. Einigen wir uns doch darauf: Wenn mir etwas gelingt, tue ich eher etwas für die psychische Gesundheit meiner Patientinnen und Patienten, während bei euch die körperliche Gesundheit im Vordergrund steht.«
Der junge Mann wurde in den Aufwachraum gebracht, während Charlotte und Leon ihre OP-Kleidung auszogen und sich wuschen. Anschließend statteten sie dem Patienten noch einen Besuch ab. Charlotte beschloss, noch zu bleiben, während Leon sich verabschiedete und in sein Büro zurückkehrte.
Moni Hillenberg empfing ihn mit einem Stapel Post und einer langen Telefonliste. »Tut mir leid, Chef«, sagte sie. »Aber heute wollten ungefähr doppelt so viele Leute mit Ihnen sprechen wie sonst.«
»Meine Frau auch?«, fragte Leon, der Antonias Namen auf der Liste entdeckte.
»Ja, aber sie hat gesagt, Sie können später zurückrufen, wenn Sie Zeit haben.«
Leon nickte, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und machte sich an die Arbeit.
*
Saja de Vega blieb vor dem schicken Laden stehen, dessen Schaufenster sie immer von neuem faszinierten. Der Laden hieß ›Teresa Kayser‹ wie die Inhaberin, und richtete sich erkennbar an kaufkräftige Kundschaft. Die Preise waren hoch, aber die Qualität der Kleidung war sicherlich erstklassig. Sie selbst konnte sich nichts von dem, was dort ausgestellt war, leisten, wenn es nicht deutlich heruntergesetzt war. Einmal hatte sie sich bei Teresa Kayser einen Pullover gekauft – das war nach dem Abitur gewesen, als sie viel Geld geschenkt bekommen hatte und sich selbst für die viele Arbeit und den Stress hatte belohnen wollen. Der Pullover war das beste Stück in ihrem Kleiderschrank, und er sah noch immer aus wie neu. Sie musste unbedingt mit Josefine herkommen und ihr den Laden wenigstens von außen zeigen. Josefine schwärmte auch für schöne Kleidung, aber sie konnte sich, wie Saja, noch nichts Hochwertiges leisten.
Fine war noch in der Ausbildung, und sie wohnte noch bei ihren Eltern in Rosenheim. Eigentlich hatten die Freundinnen zusammen nach München gehen und dort gemeinsam auf Lehramt studieren wollen, aber Fine war abgesprungen.
Saja wusste, warum. Es war ein schmerzliches Thema, und noch war nicht abzusehen, wann es endgültig erledigt sein würde.
Sie warf einen Blick auf die Uhr und lief rasch weiter. Schließlich hatte sie einen Termin bei ihrem Gynäkologen, Herrn Dr. Laurin. Der war, wie sie wusste, der Schwiegersohn von Teresa Kayser. Oder der Stiefsohn? Das hatte sie vergessen, aber es spielte ja auch keine Rolle. Teresa Kayser war jedenfalls die Frau von Professor Kayser, der die Kayser-Klinik seinerzeit gegründet und ihr auch seinen Namen gegeben hatte.
Dr. Laurin war wahrscheinlich wegen dieser familiären Bindung immer so gut angezogen. Wer eine Frau wie Teresa Kayser in der Familie hatte, konnte nur gut angezogen sein.
Dr. Laurin war überhaupt ein sehr attraktiver Mann, aber es hieß, dass er nicht nur glücklich verheiratet war, sondern auch noch vier Kinder hatte.
Sie musste lachen. Es gab offenbar etliche Frauen, die schon versucht hatten, mit ihm zu flirten, aber die hatten auf Granit gebissen, wenn die Gerüchte stimmten. Sie wäre jedenfalls nie auf die Idee gekommen, mit ihrem Frauenarzt zu flirten. Aber sie würde heute, wenn er sie untersucht hatte, mit ihm über Josefine reden, das hatte sie sich fest vorgenommen. Sie hatte Vertrauen zu Dr. Laurin, der konnte gut zuhören, und er wich auch kritischen Fragen nicht aus. Und die kritische Frage in diesem Fall war natürlich: Was kostete eine solche Operation, wenn sie von einem wirklich guten Arzt vorgenommen wurde? Dr. Laurin selbst war auch Chirurg, aber sogenannte ›Schönheitsoperationen‹ machte er nicht. Soweit sie wusste, wurden die in der Kayser-Klinik überhaupt nicht vorgenommen, obwohl dort auch eine sehr bekannte plastische Chirurgin arbeitete.
Sie kam gerade noch pünktlich zu ihrem Termin. Es handelte sich lediglich um eine Vorsorgeuntersuchung, Beschwerden hatte sie nicht, sie rechnete auch nicht damit, dass etwas nicht in Ordnung war. Das bestätigte ihr Dr. Laurin wenig später, nachdem er sie untersucht und den Abstrich unter dem Mikroskop gründliche betrachtet hatte.
»Alles bestens«, sagte er zu ihr, als sie angezogen wieder aus der Umkleidekabine kam und vor seinem Schreibtisch Platz nahm.
»Kann ich trotzdem noch was mit Ihnen besprechen?«, fragte Saja.
»Aber natürlich. Worum geht es denn?«
»Um meine beste Freundin«, antwortete Saja. »Ich habe Ihnen ein Foto mitgebracht, dann muss ich nicht so viel erklären.«
Sie reichte ihm das Foto, das er aufmerksam betrachtete. »Was für eine schöne Frau«, sagte er.
»Ja«, bestätigte Saja. »Schön und sehr, sehr unglücklich wegen ihrer Nase. Sie träumt von einer OP, hat aber noch kein Geld, und ihre Eltern werden ihr keins dafür geben, weil sie erstens finden, dass sie keine OP nötig hat und zweitens fürchten sie gesundheitliche Probleme, wenn etwas nicht gutgehen sollte.«
Er reichte ihr das Foto zurück. »Und was genau möchten Sie jetzt von mir wissen?«