Der Pestizid-Ausstieg - Kira Deltenre - E-Book

Der Pestizid-Ausstieg E-Book

Kira Deltenre

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Beschreibung

"Pestizide sind genauso unverzichtbar und ungefährlich wie AKWs. Ohne sie können wir nicht leben!" Wir brauchen Pestizide, weil die Natur gefährlich sei? Projektion, Affinität, Strategie - der bekennend verantwortungslosen Giftchemie? Ein Paradigmenwechsel ist überfällig: Pestizide verfügen über keine Existenzberechtigung, ihre Notwendigkeit und ihr Nutzen sind nicht nachweisbar: Die wissenschaftlichen Beweise für ihre angeblichen Ertragssteigerungen sind fehlerhaft, oder normalerweise … fehlend. Die Chemieindustrie missbraucht die Nahrungsproduktion als Anreicherungssubstrat für ihre überflüssigen Toxine, sie ist eine subventionierte, giftige Investmentblase. Ein Gefährdungsbusiness, dem wir ohnmächtig ausgeliefert sind, das Bravourstück eines Brainwash? Der missing link, um eine angekündigte furchtbare Zukunft in eine fruchtbare umzuwandeln, ist eine unterbeachtete Ressource: Der Wissenstransfer der Fachpublikationen. Wissenschaftliche Beweisführungen sind nerdy? Der wissenschaftliche Enthüllungstriller ist bekömmlich serviert und leicht verständlich. Aber schwer verdaubar, das Opfer ist ja der Leser selber... Mit happy-end-Option.

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Seitenzahl: 231

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Kira Deltenre

Der Pestizid-Ausstieg

Der Paradigmenwechsel –ein wissenschaftlicher Enthüllungsthriller

© 2021 Kira Deltenre

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-347-30407-9

Hardcover:

978-3-347-30408-6

e-Book:

978-3-347-29354-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Die 10 urbanen Mythen der agrarindustriellen IrreFührung:

Die fehlende Existenzberechtigung der Pestizidindustrie

Mythos Pestizid

Der Paradigmenwechsel

Die industrielle Hungerhilfe

Kognitive Dissonanz

Die Natur ist nie das Problem. Die Natur ist das System.

Die feindliche Übernahme der Landwirtschaft

Eine unbeachtete, mächtige Schutzinstanz

Glyphosat – das staatliche öko

Gift statt Pflug

„Öko“-Strategie Krebs statt Pflug

Der „geheime“ Klima-Rettungsplan

Der klimazerstörende – Himmel?!

Die schwindende Erde

Toxic Overdrive-Eskalation

Zu Tode fräsen

Wenn die Erde schreien könnte

Mulch statt Pflug

Die Beelzebub-Strategie

Betonfräser

Die Hundert- und die Tausendfachen Grenzwert-Erhöhungen

Der toxische Overdrive: Krebs statt Pflug

Gesundheitsschutz Veterinäramt

Sterben für eine Handvoll Dollar

Das grüne Fenster: „Torture your data till it confess“

Das Greenwash-Design

Betonfräser

Die echten Klimaretter

Die Synergien der Teufelskreise

Fazit: Glyphosat – die Spitze des Eisbergs

Die letzte Meile: Die feindliche Übernahme der Hoffnung

Die bio-Diffamationskampagne

„Krebsgefahr bio“

Das Design der „Killerpilze“

Feuchteschaden Weizenkeim statt Schimmelpilz

Die selffullfilling prophecies

Biologicals – Industriepestizide für bio

Die Sabotage von bio

Intermezzo: Biotech und bio – der Definitionssalat

Ökologie - der „Kostenfaktor” Fachkompetenz?

Bienensterben – der illegale Overkill

Die Sabotage von öko

Die geplante Abschaffung von öko und bio

Mogelpackung Agrarwende

Der unbeachtete industrielle Rollback

Der fehlende Bedarfsnachweis

Imaginäre Invasoren

Die Zerstörung der natürlichen Schutzmechanismen

Das bio-Surrogat „Bio“-Tech

Designfehler „Bio“-Tech

Intermezzo: Obligatorische und fakultative Invasoren

Die fehlenden Wirkbeweise der Pestizide

Die Geschäftsgeheimnisse der Pestizide

Ertragssteigernde Pestizidverzichte?

Die kaschierten Ertragsbilanzen

Die industriellen Ertragsdepressionen

Bio global

Die Persiflage der Wissenschaft

Transparenz statt Komplizenschaft, die verpasste Chance

Der fehlende Bedarf der Pestizidindustrie

Win-Win-Lösung Schädlingsversicherung

Das Fazit der wissenschaftlichen Verifizierung

Die Tabus der Agrarpolitik

Beste fachliche Praxis statt Pestizide

Eine beste fachliche Agrarpolitik

Die Lizenz zum Töten

Der fehlende Nutzen der Pestizide

Die Arroganz der Macht

Die Pestizidindustrie: Eine quersubventionierte, giftige Investmentblase

Die vertuschte Krebspandemie

Einführung: Die behördliche Verniedlichung der Risiken

Die Schuld der Opfer

Pandemien: Panikmache und Vertuschung

Die „Tsunamibewilligung“

Die Vertuschung

Die verbotene Heilung

Die Kurvendiskussion des Grauens

Urbane Märchen

Genetische Prädisposition

Die Warnschilder der Killer

Die Serienkiller-Garantie

Intermezzo: Der Billionen-Businessplan

Das tödliche Tabu eines organisierten Verbrechens

Fazit: Kranke Kinder für fette Autos

Endlagerstätte Konsument - der Pakt mit dem Teufel

Der vergiftete Apfel

Tomaten auf den Augen

„Chemo“ statt bio?

Sterben für protzige Autos und billigem Sprit?

Intermezzo:

Gesunde Ernährung

Die Strukturen der Verantwortungslosigkeit

Die Banalität des Bösen

Der „vergessene“ Schutz der Bevölkerung

Das Blinde Vertrauen in die Giftchemie

Die urbanen Mythen

Das Feld der hysterischen Hypochonder

Junkies: Wer einmal zur Spritze greift, bleibt dran hängen

Mad Max

Die Rückkehr der Killer

Invasive Pflanzen

Wes Geistes Kind: Ypern – Immerwahr

Die Dämonisierung von Natur und Kultur

Paranoia Pommes und Killer-Kekse

Die staatlichen Fehldeklarationen

Die gefährlichen Nutz- und Heilpflanzen

Das Erfahrungswissen von Natur und Kultur.

Die Monopolisierung der Lebensressourcen

Das Bauernopfer – die Entmündigung der echten Experten des Feldes

Patentlösungen Bauernsterben und Millionenboni – der Putsch der Fachkompetenz

Die kleinen Heuschrecken und die Grossen

Hunger ist keine Kalamität, Hunger ist ein Business

Einführung: Die grossen Heuschrecken der Hungerpolitik

Verhungern vor überquellenden Töpfen?

Überbevölkerung - die „Malthus-Excuse“ der Hungerpolitik

Landverteilung

Geldverteilung

Die kaschierten Ertragsbilanzen

Überproduktion: Dysfunktionale Wirrtschaft

Simple Problemanalysen – simple Lösungen

Intermezzo: Die Hungerhilfe von Jekyll and Hyde

Die Politik der Verschwendung

Das Verbot ungiftiger Lebensmittel

Omas kriminelle Kartoffeln

Die staatlich verbotene Rettung der traditionellen Sorten

Ausländer raus!

Die Inzucht der „reinen Rasse“

Die staatliche Eliminierung des Genpools

Der Angriff auf das bio-Saatgut

Knebelverträge statt Bauernprivileg

Intermezzo: Bunkermentalität

Die illegalen Verbote

Die Hungerfalle

Gentech – the Seed of Greed

Gentech – der weltgrösste Flopp

Das Mysterium des „smart breeding“

Die surreale Klimafalle

Das Recycling der Investmentblase

Die Trojaner der invasiven Patenttechnik

Die Kohabitations-Strategie

Saatgut- und Nahrungsmonopol

Biopiraterie – ein selbstverfügtes Privat-Recht

Marker - das Eigentums-Gen

Das Enigma der Wundergene: Die schönen Vogelmännchen

Das Neue Eldorado—die Patentjagd

Der fehlende Nutzen

Food-Hunter statt Food-Designer

Das grüne Gold des Tresorbauer

Fabrik-System

Fehlinvestition Gentech

Der Umweg über den Aldebaran

Das Genom – ein Lego-Baukasten des Lebens?

Die vergessene Steuerungs-Software

Inkompatible Steuerungssysteme

Trennung der Arten

Gentherapien – eine technische Utopie

Erworbene vs. genetische Störung

Ewiges Leben und Pharmacrops

Gentech - die Fortschrittsblockade

Die „substanziell gleichwertige“ Vergiftung

Die Drehtür-Selbstkontrolle

Die Eliminierung der Wahlfreiheit

Kollegenschelte

Fazit: Gentech – die subventionierte Investmentblase

Die globalisierte Hungerfalle: Das Patentrezept der Grossen Heuschrecken

Der Garten Eden

Cui bono?

Die „grünen Revolutionen“ des Agrarbusiness

Burnout - die Politik der verbrannten Erde

Der Ausverkauf der Völker

Eine neue Epoche der Sklaverei

Die industrielle Hungerhilfe

Der Berg der Enttäuschung, Mount Deception

Die Global Governance der Deregulierer

Die Deregulierung des freien Marktes

Die Deregulierung der Demokratien

Das Demokratie-Surrogat „Global Governance“

Empowerment

Der Leistungsausweis der Hungerhilfe

Winwin-Lösungen

Nahrungsmittelsouveränität

Die Bank gewinnt immer

Kein Ende der Chemo-Ära

Fazit: Die Hungerhilfe der grossen Heuschrecken

Die Monopolisierung des Regens

Mythos Wasserknappheit – Katastrophe, es schneit

Verknappung oder Vergiftung?

Monopolstrategien

Fachkompetenz vs. Techno-Overdrive

Die dürreresistente und wassereffiziente bio-Landwirtschaft

Die Wundermethoden Mulch und Gründünger

Die industriellen Teufelskreise

Verdursten statt verhungern

„Dreckiges“ Wasser?

Fazit: Die Monopolisierung des Regen

Fazit: Das Agrarbusiness – eine giftige Investmentblase

Literaturverzeichnis

Die 10 urbanen Mythen der agrarindustriellen IrreFührung:

1. Wir brauchen Pestizide für Rekorderträge, um den Hungernden zu helfen. Die Verluste durch Foodwaste, Agrarsprit und Klimaveränderung betragen das Vielfache der Verluste durch natürliche Schädlinge. Kleinere Autos und Steaks wären eine effizientere und günstigere Lösung des Klima- und Hungerproblems. Hunger ist kein landwirtschaftliches Problem, sondern ein politisches, bzw. moralisches.

2. Notwendigkeit und Nutzern der Pestizide sind wissenschaftlich legitimiert. Die wissenschaftlichen Beweise fehlen jedoch, sie sind meist geheim, oder fehlerhaft.

3. Bio produziert weniger als industriell. Nur in Europa. Zudem produziert die US-Agrarindustrie kaum halb so hohe Weizenerträge wie die europäischen Bauern.

4. Bio ist teurer als industriell. Die besten bio-Methoden können alle Grundnahrungsmittel rentabler und oft billiger produzieren als industriell.

5. Wir brauchen die Agrarindustrie. Die Hungerhilfe ist die einzige Legitimierung der Pestizide. Dennoch hat global jedeR zweite Angst vor dem (Ver-)hungern, und JedeR zweite wird an Krebs erkranken. Und dieser Leistungsausweis legitimiert die landwirtschaftliche Führungsrolle der stets bekennend verantwortungslosen Chemieindustrie, und ihre Nutzung der Nahrungsproduktion als Anreicherungssubstrat für ihre Giftstoffe? Mit ihren Subventionen hätte ein Paradies auf Erden für Alle finanziert werden können.

6. „Kavaliersdelikt“ Zivilisationserkrankungen: Krebs tötet in jeder Familie, das ist der wissenschaftliche Beweis, dass die Grenzwerte und Belastungen auch der Pestizide viel zu hoch sind. Die Bagatellisierung dieser lukrativen Massentötung ist der Freipass und Garant für die weitere Expansion dieses Gefährdungsbusiness.

7. Toxische Pestizide dürfen nicht generell verboten werden, das verstösst gegen die freie Marktwirtschaft. Sondern nur harmloses traditionelles Saatgut. Und wenn die Bauern der armen Länder sich das hyperteure Industriesaatgut nicht leisten können, dann…

8. Wir können uns die Bauern nicht leisten. Sondern nur die Millionenboni der Agrarmanager und -Gewinne der Agrarspekulanten einer quersubventionierten, giftigen Investmentblase. Die mit ihrer Patentlösung Bauernsterben den einzig wirklich benötigten Fachleuten die Existenzberechtigung entzieht.

9. Die Chemieindustrie ist die wissenschaftlich legitimierte Fachkompetenz des Agrarsektors. Obwohl sie gegen fast alle Gesetze der Wissenschaft und Justiz verstösst. Die Chemiesteuerung der Landwirtschaft entzieht den praxiserfahrenen echten Experten des Feldes, den Bauern jede Fachkompetenz. Die Entwicklung immer neuer Gifte, um die bereits verbotenen zu ersetzen, legitimiert nicht das landwirtschaftliche Fachmonopol der Giftchemie.

10. Die Einhaltung der Naturgesetze ist unrentabel. Wenn auch nur im Agrarsektor, behauptet die Agrarchemie. Die wissenschaftliche Expertin für lebende (Produktions-)Systeme ist die Ökologie, zum Kostenfaktor wird sie nur, wenn das entscheidende Erfolgskriterium, das Fachwissen fehlt.

Die fehlende Existenzberechtigung der Pestizidindustrie

„Wir entwickeln Technologien nicht, um zu tun, was wir tun wollen, sondern wir tun das, was sie möglich machen.“ Zygmunt Baumann

Mythos Pestizid

„Pestizide sind genauso unverzichtbar und ungefährlich wie AKWs. Ohne sie können wir nicht leben!?“

Die Krisen stehen Schlange: Zivilisationserkrankungen, Klima- und Umweltzerstörung – ein unaufhaltsamer Mahlstrom des Verderbens? Und nirgendwo ein sicherer Hafen in Sicht?!

Unsere Ohnmacht ist in Wirklichkeit nur das Bravourstück eines Brainwash, virtuos inszeniert, aber doch virtuell: Denn die Macht solcher Geschäftsstrategien beruht auf urbanen Märchen und Tabus, die einer wissenschaftlichen Verifizierung nicht standhalten, auf angeblichen Sachzwängen, die nur funktionieren, solange sie nicht durchschaut werden.

Der Paradigmenwechsel

Ein Leben ohne Pestizide scheint unvorstellbar, die Idee eines Pestizidausstiegs fast ein Sakrileg, Pestizide sind die heilige Kuh der Agrarpolitik.

Zwei Schweizer Volksinitiativen wagten es, ein Pestizidverbot einzufordern, und ein übermächtiges industrielles Dogma in Frage zu stellen.

Die Führungsrolle der Chemieindustrie über die Nahrungsproduktion ist das wohl verheerendste Tabu der modernen Ära: Denn wozu brauchen wir die Agrarchemie, was kann sie, was die Bauern nicht können? Um Nahrungsmittel herzustellen braucht es Ackerland, Regen, Saatgut, Dünger, Maschinen, Bauern und Fachwissen.

Mehr nicht.

Die industrielle Hungerhilfe

„Die Natur sei gefährlich?“ – Projektion, Affinität, Strategie einer einschlägig vorbestraften Giftchemie?

Die Agrarindustrien beharren auf Pestizide, weil so viele Menschen (ver-)hungern? Und lobbyieren gleichzeitig einen foodwaste, der alleine schon das Mehrfache an Nahrungsmittel wie sämtliche Insekten, Blumen und Pilze zusammen vernichtet. Sowie das Landgrabbing und das Weizen verheizen, bzw. der Agrarsprit für übergewichtige SUFFs. um mit dem künstlich arrangierten Sachzwang Hunger ihre Giftlösungen zu legitimieren.

JedeR zweite hat Angst vor dem (Ver-)hungern, und JedeR zweite wird an Krebs erkranken. Und dieser Leistungsausweis legitimiere die landwirtschaftliche Führungsrolle eines stets bekennend verantwortungslosen Agrarbusiness?

Die Politik vertraut die Hungerhilfe Managern an, die in einer Stunde mehr verdienen als die Ärmsten in einem ganzen Leben. Und die versprechen, all jene Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hätten.

Kognitive Dissonanz

Die Kunst der Magie besteht darin, Augenmerk und Aufmerksamkeit in eine andere Richtung zu lenken.

Die Kunst des Lobbyings besteht im Vorspiegeln falscher Tatsachen, um Politik und Presse auf falsche Prämissen einzuschwören, auf falsche Problemanalysen und -Lösungen. Der industrielle Tunnelblick verhindert die Wahrnehmung der wirklich wichtigen Frage: Ist es wirklich sinnvoll oder gar unvermeidlich, die Hälfte der Bevölkerung zu Tode zu vergiften?

Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich unsere (Agrar-)Politik auf einen Kollisionskurs mit jeder Logik und Moral konzentriert.

Die Natur ist nie das Problem. Die Natur ist das System.

Wenn jemand erfriert, macht es wenig Sinn, den Schnee zu bekämpfen.

Wenn jemand verhungert, macht es wenig Sinn, die Insekten und Gräser zu bekämpfen.

Schuld an solchem Leiden ist nicht die herzlose Natur, sondern die mangelnde Solidarität.

Böse, böse Gravitationskraft? Wenn Flugzeugingenieure Misserfolge so begründen, fliegen sie.

Böse, böse Schmetterlinge und Blumen? Wenn Agraringenieure Misserfolge so begründen, werden sie mit Forschungsmillionen überschüttet.

Die feindliche Übernahme der Landwirtschaft

Die einzige Existenzberechtigung der Pestizidindustrie ist das edle humanitäre Engagement ihrer Hungerhilfe. Dank dem sie sich das fachliche Führungsmonopol über die Landwirtschaft aneignen durfte und das Recht, die Nahrungsproduktion als Anreicherungssubstrat für ihre Gifte zu nutzen.

Mit dem Feindbild böse Natur und der Patentlösung Bauernsterben gelang es der Chemieindustrie, den einzig benötigten Nahrungsproduzenten jede Fachkompetenz und Existenzberechtigung abzusprechen.

Die Chemie-Strategie entreisst den Bauern die Kontrolle über die Nahrungsproduktion.

Der einzige echte Mangel der Landwirtschaft ist die fehlende Wertschätzung der echten Experten des Feldes. Denn die rentabelste aller Investitionen ist Fachkompetenz, Probleme löst man mit Wissen, Gifte lösen keine Probleme, sie lösen nur noch mehr davon aus.

Die beste fachliche Praxis verhindert Probleme präventiv, darum engagiert sich die Klientelpolitik, dass bio, öko und Bauernstand mitsamt ihrem Fachknowhow verschwinden. Bevor sie beweisen können, dass das Agrarbusiness und seine Pestizide überflüssig sind.

Die Kunst der Interessenpolitik besteht darin, auch idealistische Ziele und Gesetze in maximale Profite umzumünzen. Indem sie geschickt falsche Problemanalysen vorschickt, um so den Blick auf die eigentlichen Problemursachen zu verstellen.

Die Landwirtschaft ist so komplex, dass sie für lukrative Irreführungen geradezu prädestiniert ist. Die Pestizidindustrie verkauft ihre Gift-Lösungen mit einer „ganzheitlichen“ Palette humanistischer, ökonomischer, wissenschaftlicher, erkenntnistheoretischer und neu sogar ökologisch verbrämter Slogans und Sachzwänge.

Eine unbeachtete, mächtige Schutzinstanz

Eine Falle funktioniert nur, solange man die Auswege nicht erkennt. Und die Verbündeten.

Die Wissenschaft ist das moderne Instrument der Wahrheitsfindung.

Sie wurde von der Wirtschaft gekapert, und als Werbeträger missbraucht.

Aber die Wissenschaft eignet sich nicht nachhaltig für die Legitimierung von Manipulationen und Fehlanleitungen – denn die bleiben immer nachweisbar.

Die systematische, wissenschaftliche Verifizierung der agrarindustriellen Erfolge zeigte auf, dass diese sich auf dem blinden Glauben in sie limitieren, auf Tabus, die ihre Macht verlieren, sobald sie wahrgenommen werden.

Denn Betrugskonstrukte sind marode Flickwerke, je gewaltiger der Machtapparat, desto lückenhafter ihre Kontrolle und Koordination, und desto peinlicher die Pannen, mit denen sich die Seilschaften der Klientelpolitik immer tiefer in ihr komplexes Netz aus Lug und Trug verheddern. Das plumpe Niveau der Fehler erheitert, und befreit.

Glyphosat – das staatliche öko

Insiderwissen statt IrreFührung: Die Ressourcenschutz-Subventionen für die Glyphosat-Direktsaat sind das Paradebeispiel einer menschenverachtenden Greenwash- Strategie.

Gift statt Pflug

Der Frühling, kommt, die Wiesen überziehen sich mit bunten Frühlingsblumen.

Aber vermehrt auch mit den gelblich-rostroten Herbstfarben der Direktsaat.

Die Agrarministerien nahmen die Ängste der Bevölkerung ernst und engagieren sich nun für den Schutz der Natur: Mit schönen Fotos präsentieren sie den von Pferden gezogenen, bodenschädigenden Pflug, dahinter der Traktor mit dem Retter der Erde, dem ressourcenschützenden Glyphosat. (1-2)

Denn Glyphosat statt Pflug sei Umweltschutz?

In den meisten Industrieländern fliessen gigantische Förderströme in dieses Musterbeispiel einer innovativen öko-Strategie mit ihren netten Etiketten: Direktsaat, no-tillage, no-till, direct seeding.

Und ihren Rekordmengen an Glyphosat, die ins Grundwasser versickern.

Die IARC stuft Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein.

„Öko“-Strategie Krebs statt Pflug

Umweltschutz dank noch grösseren Mengen an Herbiziden?

Wie nur konnten die Agrarministerien eine derart von allen guten Geistern verlassene öko-Strategie finanzieren und forcieren?

Die Wendepflüge dienen primär der Umwandlung einer Wiese in einen Acker, sie pflügen die Grasnarbe unter, um sie abzutöten.

Und genau das kann ein Herbizid eben auch.

Und Herbizide sind das Kerngeschäft der Agrarindustrie.

Aber wie nur verwandelt man den doch eher harmlosen Pflug in eine derartige Gefahr, dass sogar ein Krebsrisiko als öko-Fortschritt verkauft werden kann?

Die Pestizidindustrie brauchte für diese Verkaufsstrategie einen vertrauenswürdigen Partner: Der idealste war natürlich der Klimaschutz, denn wer würde es schon wagen, sich gegen die Rettung von Klima und Zukunft zu stellen?

2008 verkündete u.a. der Vorsitzende eines Pestizid-/Gentech-Konzerns, dass sie in den nächsten 25 Jahren bis zu 80 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die Äcker einlagern können. (3) Also über 3 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr, der Grossteil jener 4 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die jedes Jahr zusätzlich in der Atmosphäre verbleiben (bzw. ca. 15 Milliarden Tonnen CO2). (4)

Glyphosat statt Pflug rettet das Klima, Heureka! Die Behörden jubelten und überschütteten den Retter von Himmel und Erde mit ihrem Geldsegen.

Der „geheime“ Klima-Rettungsplan

Selbst der abstruseste Unsinn kann auf einer ursprünglich guten Idee basieren.

Und auch das ehrlichste Engagement kann auf das Surrealste missbraucht werden.

Das Kyoto-Protokoll ratifizierte einst die Einbindung des Kohlendioxids in die Biomasse und in die Böden. Dieses kaum noch bekannte Klimasanierungs-Konzept kann das gesamte überschüssige CO2 vollständig und erst noch gratis aus der Atmosphäre entfernen. Auf Englisch existiert ein Fachbegriff für diese Methode, die carbon sequestration, nicht aber im Deutschen. (5-6)

Wir befinden uns in einer höchst bedrohlichen Gefahrenzone, unsere Experten entwickeln optimale, hocheffiziente Fluchtwege, die jedoch keine Namen bekommen und deshalb nirgends angeschrieben werden. Schwierig, das Klima zu retten mit einem anonymen Rettungsplan.

Deutsch ist eine Sprache, die Vieles elegant ausdrücken kann. Nun denn: „Humusbildung“ wäre doch ein elegantes, schönes, verständliches Wort für das „in-die-Böden-einbauen-von-CO2“.

(Und für das noch weit effizientere „in-die-Biomasse-einbauen-von-CO2“ existiert ebenfalls ein Fachbegriff: Wald, bzw. Wiederbewaldung. Allerdings verkam diese win-win-Methode erst recht zum Top-secret der Klimapolitik. (mehr dazu im Klimabuch)

Die Humusbildung kann das Zuviel an Kohlendioxid gemächlich einbinden, sie kann aus einem Problemgas fruchtbare Erde machen. Die Umwandlung von CO2 in Humus ist ein natürliches Recyclingsystem, das seit der Urzeit funktioniert: Pflanzen nehmen CO2 auf und wachsen, sterben sie ab, werden sie von Bodenlebewesen gefressen, und diese scheiden den Kohlenstoff in Form von Humus aus. Sobald wir die Fruchtbarkeit der Natur nicht mehr mit Gewalt klein machen, mit Pestiziden und Motorsägen, reinigt sich das Klima von alleine. Der Kohlenstoff will ja nichts anderes, als am Leben mitmachen, er ist das Grundgerüst jedes Lebewesens.

Dieses rettende, von fast allen Staaten ratifizierte Klimasanierungs-Konzept wurde finanziell nie gefördert oder gar umgesetzt.

Ausser mit einer einzigen Methode: Der Glyphosat-Direktsaat.

Der klimazerstörende – Himmel?!

In vielen Sprachen ist der Name unseres Planeten identisch mit dem Material das ihn bedeckt: Erde, earth, terre, tierra… Eine antike Wertschätzung? Die Erde, die uns ernährt. Meistens. Aber sie schwindet zunehmend. Und mit ihr die Erträge.

Der Pestizidindustrie entlarvte nun den Verursacher dieser massiven Erosionsschäden, einen bisher völlig unbeachteten Bösewicht: Den Himmel, bzw. den Sauer-Stoff, schon sein Name entlarvt den Schurken: Er verbrennt die Erde zu CO2.

Am Klimadesaster schuld ist also der Himmel selber, er verschlingt dermassen viel Erde, dass er sich dabei selber verdreckt, Himmel und Erde zerstören sich gegenseitig – wie schrecklich! Und noch weit alarmierender: Mit der Erde verduften auch die Erträge. Der Verantwortliche an den Hungersnöten ist ergo ebenfalls der böse Himmel.

Eine reichlich verworrene Verschwörungstheorie? Leider das weitgehend unbeachtete öko-Engagement unserer Agrarpolitik: Ein Grossteil der öko-Fördergelder fliesst in die Bekämpfung des angeblichen Boden- und Klimazerstörer… Sauerstoff.

Aber wie nur kann der Sauerstoff, unsere vitalste Lebensressource Bodenerosion und Hunger verursachen?

Die schwindende Erde

„Die industrielle Landwirtschaft räumt fruchtbaren Boden aus wie eine Kohlemine“. (H. Herren, Welt-Agrarrat).

Eine Milliarde Hektaren Agrarland sind bereits durch die Erosion schwer geschädigt, von weltweit 5 Milliarden Hektaren Agrarland. Die Erosion wandelt jährlich rund 1 Milliarde Tonnen Humus-Kohlenstoff in CO2 um, eine gleich grosse Klimabelastung wie durch den Verkehr. (7)

Die FAO warnt vor massiven Ertragseinbrüchen der industriellen Landwirtschaft, v.a. in den Tropen. (8).

Das Erosionsproblem ist jedoch primär ein amerikanisches, die Schäden eines durch und durch naturfeindlichen, industriellen Raubbaus, der sich in Europa bisher noch nicht im selben Ausmass etablieren konnte: Im Maisanbaugebiet der USA tragen die dust bowls, Sandstürme, die fruchtbare Erde weg. Und mit ihnen die Erträge. Die Äcker des corn belts verloren in einigen Jahrzehnten über einen Drittel ihres Humus, die Humusverluste konnten gar 50% erreichen. (9)

Mit einem verheerenden Resultat:

Die nordamerikanischen Weizenerträge erreichen kaum die Hälfte der europäischen, ein bestens gehütetes Tabu der Agrarpolitik. (10-11)

Wobei die USA das Mehrfache der Kunstdüngermengen der EU einsetzt, Kunstdünger verbrennt Humus zu CO2, ein weiteres Tabu der Agrarpolitik. (Siehe Kap. Bodenfresser Kunstdünger)

Dem nordamerikanischen Vorbild folgen nun die aufstrebenden Wirtschaftsnationen: In China müssen die Computerchips-Fabriken während der Sturmsaison hermetisch abgedichtet werden, die Belegschaft muss in die Sandferien, wenn Chinas fruchtbare Lössebenen von den Sturmwinden abgetragen werden. Kanada beklagt sogar das Phänomen des schwarzen Schnees.

Toxic Overdrive-Eskalation

Die Agrarchemie ist die Kunst, ein hochintelligentes System auf ein intellektuell tiefst mögliches Niveau zu reduzieren. Ihre Definition, das Vergiften der Erde sei ein Ressourcenschutz, entlarvt ihre Affinitäten und Ziele.

In den USA praktizieren viele Farmer den chemical fallow, die chemische Schwarzbrache: Die Erde bleibt nach dem Pflügen dank den Herbizideinsätzen, meist Glyphosat, bis zu zwei Jahre ohne Erosionsschutz durch eine Vegetationsbedeckung. Das wirkt sich v.a. in windigen Trockengebieten wie der Prärie verheerend aus, die nackte Erde wird von den berüchtigten dust bowls abgetragen.

Beim speziell erosionsanfälligen Sojaanbau betragen die Bodenverluste oft das Vielfache der Erträge. 20 bis 40 Tonnen Erde pro Hektar können durch einen einzigen Starkregen abgeschwemmt werden, bei wirklich extremen Wetterereignissen gehen in der amerikanischen Intensivlandwirtschaft bis zu mehreren hundert Tonnen Erde auf einer einzigen Hektare verloren. Erodierte Böden haben bis zu fünfmal weniger Nährstoffe in der obersten Bodenschicht.

Die europäischen Agrarministerien wollen diese Ressourcenzerstörung der US-Agrarindustrie nun via „Ressourcenschutz“-Subventionen in Europa etablieren. Die Erosion konzentriert sich im meist kleinstrukturierten Europa jedoch auf Erdabrisse bei Hochertrags- Futtermittelproduktionen am Hang. Diese äusserst seltenen und sehr begrenzten Schäden wurden von den Agrarministerien zu einem ökologischen Problem aufgebauscht.

Denn der Anbau von Grundnahrungsmitteln beschränkt sich vernünftigerweise auf flaches Gelände. Dennoch fliessen die Fördergelder für die Glyphosat-Direktsaat primär in die Ackerkulturen, obwohl die in Europa nicht erosionsgefährdet sind.

Die Agrarpolitik „bekämpft“ die horrenden Erosionsschäden der US-amerikanischen Glyphosat-Brachen durch eine Globalisierung der Direktsaat mit ihren noch weit höheren Glyphosat-Mengen.

Zu Tode fräsen

Laut dem öko-Verständnis der Agrarministerien müsse die Unkrautvernichtung per Pflug durch Gift ersetzt werden. Denn Pflüge seien schuld an den Bodenverlusten, weil der Luftkontakt die Erde verbrennt.

Bodenschädigende Pflüge? Die Bauern pflügen seit Jahrhunderten, die Pflüge sind durchaus mitschuldig an den Bevölkerungsexplosionen, aber wie konnten sie zu Klima- und Bodenzerstörern degradiert werden?

Die agrarindustrielle Befehlsgewalt nutzt geschickt die Synergien ihrer Sünden, sie ist mit dieser Methode der Humuszerstörung bestens vertraut: Sie empfiehlt das Hacken der Böden als Düngungsmethode bei den „Hackfrüchten“ mit hohem Nährstoffbedarf, wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. Denn durch den Kontakt mit dem Sauerstoff löst sich der Humus auf und gibt seine Nährstoffe an die Kulturen ab, Hackfrüchte gelten darum in der klassischen Landwirtschaftslehre als Humuszehrer.

Die Agronomen zerstören Humus nicht nur, um seine Nährstoffe als Düngemittel zu nutzen. Sie verordnen auch eine Überbearbeitung der Ackerböden, denn nur „ein möglichst feinkrümeliges Saatbeet garantiere den gleichmässigen Saataufgang und optimale Ernten“. Die Bodenstrukturen müssten zuerst minutiös „zu Tode gefräst“ werden, danach müssen die Maschinen nur noch für die Belüftung der Erde sorgen. Auch wenn von den Grössenverhältnissen her Maschinen für das Anlegen dieser filigranen Versorgungsnetze so geeignet sind, wie Baukräne für das Spielen von Flamencogitarren.

Die noch gängige Feinvermahlung der Böden mit Eggen oder Fräsen führt zu verschlämmten Böden mit geringer Stabilität und Wasseraufnahmefähigkeit. Wird der strukturfreie Boden einer Palette an Agrarchemikalien ausgesetzt und starken Regengüssen, verpampt er zu einer undurchdringlichen Masse. Bei Platzregen schiessen die Wassermassen über die fast hermetisch versiegelten Äcker, nur ein minimaler Teil kann eindringen.

Der maschinelle und chemische Overdrive beschert dem Land Überschwemmungen. Und den Bauern Dürreprobleme, ideale Vorbedingungen für künstliche Bewässerungsanlagen.

Neuerdings wird eine zurückhaltende Bodenbearbeitung empfohlen, aber ohne die staatlichen Werbeveranstaltungen und finanziellen Anreize der „bodenschützenden“ Glyphosat-Direktsaat.

Schuld am Humusabbau ist neu und offiziell nur noch der seit Jahrhunderten benutzte Pflug, und nicht die bereits offiziell gerügte Dauerpürierung der Ackerböden durch maschinelle Hacken, Eggen und Fräsen. Und schon gar nicht der Humusfresser Kunstdünger und die jedes Leben abtötenden Pestizide.

Der cleverste Bodenschutz wäre der Verzicht auf jene Herbizideinsätze, die landwirtschaftlich keinen Sinn machen; und auf das seltsame Dogma der Agronomen, dass Wildpflanzen in den Äckern jederzeit eliminiert werden müssen.

Denn sind die Ackerpflanzen erst mal gut etabliert, stellen die weit kleineren Wildpflanzen und -Gräser keine reale Konkurrenz mehr dar. Mit Ausnahme der Problemunkräuter, die durch Fehlervermeidung verhindert werden müssen.

Wenn die Erde schreien könnte

Die Natur bedeckt die Erde immer, unter der Vegetation schwindet sie nie, Wasser und Wind können sie nur abtragen, wenn sie nicht geschützt ist. Die Bauern investieren viel Arbeit und Geld für Herbizideinsätze, damit die Erde möglichst lange nackt und schutzlos den Elementen ausgeliefert wird.

Nicht nur die Erde schwindet, sondern auch ihre gigantischen, unterirdischen Metropolen, ihre Transportwege und ihre Speicheranlage, sowie deren Erbauer: Die Pflanzen, Pilze, Tiere und Mikroorganismen – und ihre Fruchtbarkeit. An der Schädigung der Ertragsfähigkeit sind primär die naturfeindlichen Anordnungen der Agronomen schuld: Herbizide töten nicht nur die Pflanzen, ohne Nahrung verhungern die Bodenlebewesen. Die chronischen Hungersnöte in der wichtigsten Jahreszeit, im Frühjahr, blockieren die Sanierungsarbeiten an den Bodenstrukturen, den Speicheranlagen und Transportwege für Luft, Wasser und Nährstoffe: Die Böden verbacken, die Erträge versacken.

Mit dem Verschwinden der Lebewesen und der Fruchtbarkeit in der industriellen Landwirtschaft verschwindet auch das Fachwissen über die Funktionsweisen der Böden: Mit dem bäuerlichen Fachbegriff Gare geht die wichtigste Ernährungsgrundlage der Pflanzen verloren: Der Duft der guten Erde, die gigantischen Supermoleküle der Humus- oder Fulvosäuren. Sie bestehen primär aus Kohlenstoff, aber auch aus diversen Nährstoffen, die in dieser Form äusserst pflanzenverfügbar sind.

Die modernen Agronomen verbannen sogar das Wort Humus, den zentralen Grundbegriff der Bodenkunde, aus dem Vokabular der Landwirte. Erde ist für sie eine amorphe Masse, sie reduzieren den Humus auf die Prozentzahlen einiger Nährstoffe. Aber auch wir bestehen nur aus einigen Dutzend chemischen Elementen. Kein echter Wissenschaftler würde es wagen, uns auf unsere Prozentanteile von N, P, K und C zu reduzieren, denn die sind die gleichen, ob wir leben oder nicht. Unter der Federführung der Agrarindustrie mutiert jedes Leben zu einer leblosen Chemikalie. Deren Leistungsfähigkeit ausgerechnet mit Giftstoffen verbessert werden müsse.

Die Nährstoffspeicher der Erde sind die Ton-Humuskomplexe, ihre Leistung wurde bis vor kurzem noch als Kationenaustauschkapazität gemessen. Diese technisch hochelaborierten, wissenschaftlichen Messinstrumente verschwanden aus den Agrarpublikationen, denn ohne die Erfassung der Schädigung der Böden durch die Agrarchemikalien – keine Schädigung.

Mulch statt Pflug

Die Erde schützt sich stets mit einer Vegetationsschicht, eine störende Konkurrenz für den Nahrungsanbau. Ein Wildpflanzenfreier Acker kann mit unterschiedlichen Lösungsansätzen erreicht werden.

Die Agrarministerien behaupten, dass Pflüge schädlich seien und darum durch Pestizide ersetzt werden müssten? Landwirtschaft ist komplex, leider werden die ausgeklügelten, hochwirksamen Methoden der Bauern vermehrt durch die simplistischen Pestizidlösungen einer Klientelpolitik verdrängt.

Denn warum sollen Äcker überhaupt gepflügt werden?

Seit Jahrtausenden betreiben die Bauern die Wiese-und-Pflug-Methode: Die Wiesen sind eine unverzichtbare und optimale Methode der Bodensanierung, um danach ein leeres Saatbeet für die Aussaat der Ackerpflanzen zu ermöglichen, vergraben Wendepflüge die dichte Grasnarbe beim sogenannten Wiesenumbruch.

Nach einer Ackerkultur ist die Erde jedoch fast vegetationsfrei, im Schatten der grosswüchsigen Kulturpflanzen gehen fast alle Wildpflanzen ein. Nach einer Ackerkultur ist der Pflug oft unsinnig, ein oberflächliches, maschinelles Schälen oder Grubbern genügt meist.

Vor der Erfindung der Traktoren wurde der Pflug nur bei Bedarf eingesetzt, der Acker wurde nicht routinemässig nach jeder Kultur gepflügt und gefräst.

Der japanische Pionier Fukuoka entwickelte eine innovative Mulch statt Pflug-Rotation, unkrautfrei, ohne Pflug und ohne Herbizide: Er säte wie einst der Sämann von Hand in die fast erntereife Vorkultur, danach erst erntete er, die Schösslinge wuchsen durch den Mulch durch. Diese ausgeklügelte bio-Methode der dauernden Bodenbedeckung durch Getreide und der Eliminierung der Wildpflanzen durch das Überschwemmen der Reisfelder funktioniert in den gemässigten Zonen nicht.

Wohl aber eine Variante der „Mulchsaat“: Bei der „Stoppelsaat“ des „Folgeweizens“ wird der neue Weizen in das liegengelassene Weizenstroh eingedrillt. Die Ernteresten werden liegengelassen und die sogenannten Drillmaschinen bringen das Saatgut durch den Mulch hindurch in die Erde ein.

Diese zweite Weizenernte fällt meist etwas geringer aus als im ersten Jahr, aber dafür sind Arbeitsaufwand und Kosten auch rekordmässig tief. Danach muss eine andere Ackerfrucht angebaut werden.

Eine innovativere Methode der Mulchsaat braucht nicht einmal eine Drillmaschine: Heutzutage können pneumatische Sämaschinen oder Diskus-Säer an den Vollerntern die Folgekultur kurz vor der Ernte der Vorfrucht in den Acker einsäen, so dass das Saatgut von deren Mulch bedeckt wird. Sie können den Fruchtwechsel in einem einzigen Durchgang erledigen, gleichzeitig säen und ernten, eine Unkraut- oder Schädlingsbekämpfung erübrigt sich.

Und die Düngung? Z.B. eine kluge Leguminosen-Fruchtfolge. Alle paar Jahre ist jedoch eine ein- bis zweijährige Unkrautkur in Form einer Wiese notwendig.

Noch simpler wären Mähdrescher mit einer Fall-Saat-Vorrichtung an der Unterseite: Vorne ernten, oben dreschen, unten säen, hinten mulchen.

Warum werden diese ökologisch und erst recht ökonomisch optimalen Konzepte nicht angewendet?

Weil die Agrarministerien sie mit all ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sabotieren:

Die pfluglose, ökonomisch und ökologisch unschlagbare Folgeweizen-Mulchsaat wurde in den meisten Industrieländern verboten.

Die pfluglosen Gift-Varianten der Direktsaat und der RR-Gentech werden mittels Öko-Fördergeldern forciert.

Die Beelzebub-Strategie

Der kritisierten Pestizidindustrie gelang es, das öko-Engagement gegen ihre Toxine für eine öko-Finanzierung von noch mehr Giftstoffen zu instrumentalisieren. Ihre Lobbyisten konnten den unsinnigen mechanischen Overdrive durch einen noch weit unsinnigeren toxischen Overdrive ersetzen, und dies als „Ressourcenschutz“ verkaufen. Sie projizierten einen Teufel an die Wand, um den dann mit Beelzebub auszutreiben, sie ersetzten den angeblich „bodenschädigenden Pflug“ durch eine massive Erhöhung der Krebsgefahr.

Fukuokas Prinzip der pfluglosen Mulch-Landwirtschaft wurde in den 80er-Jahren weltberühmt, die Mulchsaat bedrohte die Umsätze der Pestizid-Industrien, denn ihr reduzierter Unkrautdruck senkt nicht nur den Herbizidbedarf: Herbizide schädigen auch die Kulturpflanzen, und machen sie gegen andere Schädlinge anfällig, das kurbelt den Verkauf der Insektizide und Fungizide an. Glyphosat schädigt zudem die Stickstofffixierung bei Soja, die Leguminose braucht plötzlich Kunstdünger, zudem fördert es den Befall mit Krankheitserregern. (12)