Der Retter im Regen - René Bote - E-Book

Der Retter im Regen E-Book

René Bote

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Beschreibung

Der Traum ihres Vaters verschlägt Stadtkind Emma in ein Bergdorf in Südtirol: In St. Vinzent können ihre Eltern eine Hutmacher-Werkstatt übernehmen. Emma kommt kaum zum Luftholen, so viel Neues prasselt auf sie ein, und sie vermisst die Freundinnen, die sie zurücklassen musste. Immerhin lassen die Eltern ihr mehr Freiheiten als vorher in der Stadt, doch gleich ihre erste Alm-Wanderung droht zu einem Desaster zu werden. "Der Retter im Regen" ist der erste Band der Reihe um die elfjährige Emma, die es aus dem Ruhrgebiet in die südtiroler Alpen verschlägt, mit allen Herausforderungen, die das mit sich bringt.

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Seitenzahl: 24

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Der Retter im Regen

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Der Retter im Regen

Emma war den Tränen nah. Es war ihre allererste Wanderung in den Bergen, und die drohte gleich ein Fiasko zu werden. Nicht nur, dass es in Strömen regnete, Emma hatte sich auch noch hoffnungslos verlaufen.

Sie war elf und wohnte erst seit einer Woche in Südtirol. Geboren war sie in Dortmund, und dort hatte sie auch ihr gesamtes bisheriges Leben verbracht. Der Abschied war ihr alles andere als leicht gefallen, auch wenn sie irgendwie verstand, dass ihr Vater die Chance, die sich ihm in St. Vinzent geboten hatte, nicht hatte liegen lassen wollen.

Emmas Vater hatte Hutmacher gelernt; das war sein absoluter Traumberuf, aber keiner, in dem man so leicht ein Auskommen fand. Notgedrungen hatte er eine zweite Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht, um seine Familie ernähren zu können, aber er hatte nie aufgehört, davon zu träumen, als Hutmacher zu arbeiten. Wie er von dem Hutmacherladen tausend Kilometer entfernt in den Alpen erfahren hatte, wusste Emma nicht, aber er hatte einen ganzen Abend mit dem Vorbesitzer telefoniert, und danach waren die Würfel gefallen gewesen. Natürlich hatte es noch Dinge zu klären gegeben, aber den Entschluss, den Hutmacherladen zu übernehmen, hatte davon nichts ins Wanken bringen können. Emma war von der Entwicklung komplett überrollt worden, und jetzt musste sie sich an eine völlig neue Umgebung gewöhnen, die so gar nichts mit der alten Heimat gemein zu haben schien.

Die Wanderung zur Gruber-Alm hatte ihre Mutter vorgeschlagen. Sie hatte gemeint, jetzt, wo sie in den Bergen lebte, sollte Emma die Natur ringsum auch erkunden. Emma hatte keine rechte Lust gehabt, sie litt noch viel zu sehr unter der Trennung von den alten Freundinnen in Dortmund, um neugierig zu sein. Trotzdem hatte sie schließlich zugestimmt, in der Hoffnung, dass die Wanderung sie ein wenig ablenken würde.

Zusammen hatten sie sich den Weg auf der Karte angeguckt. Emma war nie zuvor in den Bergen gewesen, deshalb durfte die erste Wanderung nicht zu schwer sein. Die Gruber-Alm galt als leichtes Wanderziel, die Gehzeit war mit anderthalb Stunden angegeben. Auf der Karte war der größte Teil der Strecke mit einer durchgezogenen roten Linie markiert, das bedeutete einen einfachen Weg. Das letzte Drittel war dann rot gestrichelt, „wenig schwierig“ hieß das, aber Emmas Mutter hatte sich erkundigt und gesagt bekommen, dass auch dieser Teil kein Problem war. Dort führte der Weg eben nicht mehr über die gewalzte Fahrstraße, sondern über Wiesen und durch den Wald. Der Pfad war etwas steiler als der Fahrweg und galt deshalb nicht mehr als einfach, war aber trotzdem gut zu gehen. Es gab keine Stellen, die so steil waren, dass man wegrutschen konnte, keinen unsicheren Untergrund und keinen Abgrund direkt neben dem Weg. Alles war gut markiert, an jeder Abzweigung stand ein Wegweiser, und zwischendurch gab es immer wieder Wegzeichen an Bäumen und Steinen: zwei waagerechte Streifen, rot und weiß, und in Schwarz die Nummer des Wegs.