Der Roman - Arwed Vogel - E-Book

Der Roman E-Book

Arwed Vogel

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Beschreibung

Von der ersten Idee bis hin zur Frage, wie und wo der fertige Roman veröffentlicht werden könnte - dieses Buch begleitet Sie. Auf anschauliche und unterhaltsame Weise werden Techniken und Methoden vermittelt sowie sämtliche Fragen rund um den Schaffensprozess beantwortet: Wie kann ich das Schreiben in meinen Alltag integrieren? Wie gehe ich mit Schreibkrisen um? Wie finde ich meine Geschichte? Diese Aspekte sind ebenso wichtig wie die Grundbausteine des Schreibens: das lebendige Abbilden von Figuren, eine funktionierende Personenkonstellation, die Wahl der Perspektive, der Einsatz von Konflikten etc. Auch darüber hinausgehende Tipps werden gegeben, zum Beispiel wie man sein Unterbewusstsein am Schreiben beteiligen kann oder welche Möglichkeiten es gibt, seinem Roman das gewisse Etwas zu verleihen.

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Seitenzahl: 240

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Allitera Verlag

ARWED VOGEL wurde 1965 geboren und wuchs im Umland von München auf. Er studierte Kulturwissenschaften in München und London und ist seit 1985 als Dozent für Literatur und Kreatives Schreiben tätig. Er unterrichtet an der Ludwig-Maximilian-Universität, dem Fraunhofer Institut sowie an verschiedenen Volkshochschulen. Neben der Veröffentlichung zahlreicher Erzählungen und Gedichte erschien 2003 sein erster Roman »Die Haut der Steine«. Vogel ist Mitbegründer verschiedener Literaturzeitschriften sowie des Münchner Literaturbüros und erhielt diverse Auszeichnungen für sein literarisches Schaffen und Engagement. Der Autor, Dozent und Übersetzer lebt in München und Wartenberg.

Arwed Vogel

Der Roman

Planen – Schreiben – Veröffentlichen

Allitera Verlag

Weitere Informationen über den Verlag und sein Programm unter:www.allitera.de

September 2014 Allitera Verlag Ein Verlag der Buch&media GmbH, München © 2014 Buch&media GmbH, München Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Bilds von © gena96 - Fotolia.com ISBN print 978-3-86906-677-6 ISBN ePub 978-3-86906-678-3 ISBN Pdf 978-3-86906-680-6 Printed in Germany

Inhalt

Teil 1: Ideen- und Lebenswelten

Kapitel 1: Ein paar Gedanken vorneweg

Für wen schreiben Sie?

Was soll den Text prägen?

Warum schreibt man überhaupt?

Über Regeln, Anweisungen und Methoden

Try and error

Wie kann Ihnen dieses Buch helfen?

Kapitel 2: Vom Leben und Schreiben

Die Autorenpersönlichkeit

Lesen Sie!

Literarische Vorbilder

Die Gefahr schöpferischer Pausen

Lebensabschnittsthemen

Kapitel 3: Kerngeschichten

Kerngeschichten berühmter Autoren

Wie man seine eigenen Kerngeschichten findet

Teil 2: Der Schreibprozess

Kapitel 4: Die ersten Ideen, ein vager Plan und die Figurenkonstellation

Ein Lebensgefühl

Vom Gefühl zur Idee

Die Figurenentwicklung

Die Figurenkonstellation

Kapitel 5: Erzählsituation und -perspektive, Gliederung und Anfang

Ich oder Er?

Die Erzählperspektive und die Gliederung

Der erste Satz

Kapitel 6: Erste Szenen: Erzählweisen, der Erzählraum und dramaturgische Energien

Bewegung und Sinnlichkeit

Die Gestaltung des Raums

Denkfehler und Schreibkrisen

Die Energie von Geschichten

Kapitel 7: Der Autor und seine Figuren

Schreibfluss und Schreibpause

Fiktion und subjektives Erleben

Das Problem der Verselbstständigung

Kapitel 8: Offenes und geplantes Erzählen

Planen oder nicht planen?

Fragwürdige Ratschläge

Fünf Schritte vor dem offenen Erzählen

Die sprachliche Gestaltung

Kapitel 9: Die Zentralgeschichte und ihre Fokussierung

Und wieder die Autorenpersönlichkeit

Die Zentralgeschichte finden

Wie man aus zwei Geschichten eine macht

Der Leser weiß mehr

Kapitel 10: Enthüllungen mit Nebenfiguren und Tiefenstrukturen der Charaktere

Haupt-, Neben- und Botenfiguren

Die Funktion von Nebenfiguren

Vier Charakterdimensionen

Kapitel 11: Dramaturgische Überlegungen: Wie man aus einem roten Faden spannende Sequenzen webt

Das aktive Bedürfnis als Voraussetzung für Konflikte

Äußere Ereignisse mit Konfliktpotenzial

Das RDBD-Schema

Kapitel 12: Wie Literatur entsteht: Die besondere Idee

Besondere Figuren

Besondere Handlungen

Besondere Sprache

Probebühne des Lebens

Welthaltigkeit

Teil 3: Schaffens- und Arbeitswelten

Kapitel 13: Beständigkeit: Qualitatives Zeitmanagement für Autoren

Auf Qualität kommt es nicht an

Den richtigen Zeitpunkt finden

Arbeiten mit dem Unterbewusstsein

Kapitel 14: Qual oder Vergnügen? Von der Erstfassung zum fertigen Manuskript

Die eigenen Fehler erkennen

Die erste Fassung

Die zweite Fassung

Die ersten Kritiken

Die dritte Fassung

Kapitel 15: Wege zum Verlag: Wie man einen Roman veröffentlicht

Die digitale Revolution

Wer soll das Buch lesen?

Verlangt oder unverlangt?

Exposé und Manuskript

Oder doch ein Literaturagent?

Kontakte

Selbstvermarktung

Ein paar Worte zum Schluss

Teil 1: Ideen- und Lebenswelten

Kapitel 1: Ein paar Gedanken vorneweg

Menschen, die schreiben, sind so verschieden wie ihre Texte. Die Gründe, warum sie schreiben, sind so vielfältig wie die Wege, die sie dabei beschreiten. Wir wissen aber, was alle verbindet. Was die meisten erfahrenen Autoren ebenso wie Anfänger, Verfasser »hochliterarischer« Texte gleichermaßen wie Autoren von Unterhaltungsliteratur empfinden: Schreiben ist schwierig. Und einen Roman zu schreiben bedeutet, eine gehörige kulturelle und schöpferische Leistung zu vollbringen.

Dabei ist sich jeder professionelle Autor bewusst, dass trotz größter Anstrengungen am Ende nicht unbedingt ein Erfolg seine Bemühungen krönt. Wir wissen, dass die größten Dichter zu ihrer Zeit manchmal völlig unbekannt waren und dass Autoren, die zu ihren Lebzeiten sehr erfolgreich waren, heute vollkommen vergessen sind. Deswegen stellen wir, bevor wir Arbeitsschritte und Arbeitsweisen zeigen, einige Fragen, auf die Sie vorläufig keine Antwort finden müssen, die Sie aber begleiten sollen: Worauf kommt es Ihnen an, wenn Sie schreiben? Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was wollen Sie erreichen?

Viele Menschen interessieren sich gar nicht vordergründig für literarischen Erfolg, sie wollen einfach ein Buch schreiben. Der eine hat ein Thema, von dem er erzählen will, der andere träumt davon, mit Schreiben schnell sehr viel Geld zu verdienen, weil er gehört hat, dass es möglich sei. Kommerzieller und literarischer Erfolg von Büchern ist in unserer Welt kaum kalkulierbar. Manche werden von ihm überrascht, andere erarbeiten sich ihre Anerkennung über viele Jahrzehnte, wieder andere bleiben unbeachtet. Aber es gibt mindestens einen Menschen auf dieser Welt, für den sich all die Anstrengungen lohnen. Und der sind Sie selbst. Es ist wichtig, seine Texte zu publizieren, es ist schön, wenn man damit Geld verdient, und großartig, wenn man sich davon ernähren kann. Viel wichtiger jedoch ist, dass Schreiben Ihr Leben bereichert, verändert, in Bahnen lenkt, die Ihnen mehr Lebensqualität geben, als es viele andere Dinge auf dieser Welt tun können. Das möchte ich Ihnen mit diesem Buch zeigen. Ich meine damit nicht, dass Ihr Schreiben therapeutische Gründe haben soll. Das kann es, aber auch darauf kommt es nicht an. Schreiben bedeutet, sich selbst und die Welt ernst zu nehmen. So ernst, dass man versucht, sie durch Sprache zu begreifen, sich dem Vergnügen hingibt, für ihre Erscheinungen Worte zu finden, Geschichten zu ersinnen, sich selbst festzuhalten, die eigene Vergänglichkeit, die Vergänglichkeit der Schönheit zu überwinden, ihr zumindest etwas entgegenzusetzen. Schreiben bedeutet, in einer Weise zu handeln, die ganz die eigene ist. In die Ihnen niemand hineinreden kann. In der Sie Ihre Persönlichkeit kennenlernen, darstellen und verwirklichen können.

Sie werden in den folgenden Kapiteln auch lesen, dass dieser Zugang zum Schreiben einen literarischen Erfolg überhaupt erst ermöglicht. Wenn das Manuskript fertig ist, können Sie es verkaufen, vermarkten, publizieren, in die Schublade legen, wegwerfen.

Für wen schreiben Sie?

»Ein fertiges Manuskript ist wie ein Teppich, für den man den besten Preis aushandeln muss«, soll ein bekannter Schriftsteller einmal gesagt haben. Im letzten Kapitel dieses Buchs werden Sie Hinweise finden, wie sich ein literarisches Werk vermarkten lässt. Davor aber passiert etwas anderes. Und deswegen ist es wichtig, die Schreibarbeit von der späteren Vermarktung zu trennen. Wenn Sie sich zu sehr auf Zielgruppen und Formate einlassen, wird Ihr Text möglicherweise verkrampft wirken, weil Sie zu bewusst versuchen, in einer bestimmten Weise zu schreiben. Das heißt nicht, dass Sie nicht darüber nachdenken sollten, was Sie schreiben und wer das später lesen könnte. Aber wenn Sie Ihre Ideen einsperren und wie in einem Baukastensystem einzelne Elemente zusammenbasteln, dann wird der Text auch so wirken. Unsere Medien- und Unterhaltungsindustrie lebt davon, Formate zu erfinden, sie zu optimieren, Schubladen zu haben, in denen die Produkte sauber geschichtet angeboten werden können. Aber ist beispielsweise Harry Potter so ohne Weiteres in die gängigen Formate der Unterhaltungsliteratur einzuordnen? Ich glaube kaum. Wir finden in ihm viele bekannte Elemente wie die Detektiv- oder Internatsgeschichte, erfolgreiche Zutaten aus der Welt der Fantasy und fantastischen Literatur, aber dennoch hat dieses Werk ein ganz eigenes Gepräge, das vor allem von der Persönlichkeit der Autorin gespeist wird.

Wenn man schreibt, hat man den Menschen in seinem Umfeld immer wieder Fragen zu beantworten wie: Warum schreibst du? Hast du schon einen Verlag? Kann man damit Geld verdienen? Freunde fragen, ob man ins Kino mitgehen will. Man antwortet: »Nein, ich möchte noch meine Geschichte fertig schreiben.« Man sieht in leicht verwunderte oder respektvolle Gesichter. »Finde ich toll, dass du so was machst«, sagt einer der Freunde vorsichtig, in den Worten ist die Skepsis nicht zu überhören. »Und was schreibst du?« »Na ja, Geschichten. Liebesgeschichten. Beginne jetzt einen Roman«, antwortet man möglichst unauffällig. »Und hast du schon einen Verlag?« Diese Frage wird mit einem Blick von leicht unten mit einem zusammengekniffenen prüfenden Auge gestellt. »Nein, habe ich nicht.« »Und warum schreibst du dann?« Als ob man dabei wäre, sein Leben aufzugeben, nur weil man Geschichten erfindet und sie aufschreibt, ohne mit einer Vermarktungsmöglichkeit aufzuwarten. Die meisten Menschen, die diese Fragen stellen, schreiben selbst nicht und haben nur sehr vage Vorstellungen vom Schreiben und Veröffentlichen.

Einen Menschen, der gern Musik macht, fragt man selten: Warum spielst du ein Instrument? Hast du schon einen Plattenvertrag? Abgesehen vom Nachbarn, der sich womöglich in seiner Feierabendruhe gestört fühlt, finden es alle positiv und wichtig, wenn man in seiner Freizeit musiziert, mit anderen in einer Band spielt, nur zum Vergnügen. Es fragt auch niemand nach der Zielgruppe, die man erreichen will. Musik machen, weil es einem persönlich wichtig ist, wird nicht hinterfragt.

Zermürbt von diesen Fragen hinterfragt man als Schreibender dann wirklich seine Tätigkeit. Für wen schreibe ich eigentlich? Warum schreibe ich überhaupt? Aber diese Fragen darf man nicht vermischen. Nur weil andere Menschen die Möglichkeit haben, später das Geschriebene zu lesen, heißt das nicht, dass ich mich darum kümmern muss, wer das zu sein hat. Ich schreibe, weil ich schreiben möchte. Und wenn dabei ein Buch herauskommt, dann wird es mit dem richtigen Verlag auch die entsprechenden Leser finden. Stellen wir also die Frage zurück, für wen es geschrieben ist, verlassen wir uns auf unsere Ideen und unsere Persönlichkeit. Denn auch die Leser zeigen manchmal für ein Thema oder eine Schreibweise Interesse, mit dem niemand gerechnet hat.

So habe ich in meiner Arbeit als Dozent Teilnehmern nie eine Antwort auf die Frage geben wollen, ob man für eine Zielgruppe schreibt oder schreiben soll. Die Leser, denen das Werk schließlich gefällt, werden sich finden. Sie spielen am Anfang der Arbeit eine geringere Rolle, als viele meinen. Vielleicht sollte man sich erst am Schluss die Frage stellen: Wer möchte so etwas lesen? Das wäre der richtige Zeitpunkt und man kann den Text dann immer noch für ein gängiges Format einrichten.

Was soll den Text prägen?

Es gibt vier Fragen, die man sich zu einem Schreibvorhaben stellen kann. Unter ihnen ist der Leser ein Aspekt, aber eben nur einer. Man kann, wie es viele Autoren getan haben, diesen Aspekt vernachlässigen. Andere Aspekte rücken dann in den Vordergrund und bestimmen Ihre Arbeitsweise.

1. Das Thema

Wenn das Thema am wichtigsten ist, werden Sie Stil, Sprache und Konzeption des Buchs so gestalten, dass Ihr Thema am besten zu Geltung kommt. Ein Liebesroman wird in einem anderen Stil zu schreiben sein als ein Roman, der sich mit politischer Unterdrückung beschäftigt. Das gilt natürlich auch für die Methode: Recherche ist bei einem Liebesroman möglicherweise von geringerer Bedeutung als bei einem historischen Roman, bei dem man große Mengen an Sachinformationen in seine Geschichte unauffällig einfügen muss.

2. Der Leser

Wenn Ihnen der Leser am wichtigsten ist, müssen Sie darüber nachdenken, für welche Leser Sie das Buch schreiben, was diese durch Ihr Buch erfahren möchten oder können, wie die Sprache und Gestaltung aussieht, die gerade diese Menschen verstehen. Sie können aber auch gezielt versuchen, eine bestimmte Gruppe von Lesern durch Ihr Buch zu provozieren, deren Einstellungen kritisieren.

3. Das Spiel mit Sprache und Form

Wenn Sie mit der Form spielen, ist das Thema zweitrangig. Dann möchten Sie einen Roman schreiben, in dem Sie durch Ihre Erzählweise einen ästhetischen Gewinn erzielen und den Roman in seiner Entwicklung voranbringen. Sie fragen sich, welche Vorläufer Ihr Buch hatte und was daran neuartig gestaltet ist. Solche Beispiele finden wir vor allem in der modernen Literatur.

4. Die Schreibpersönlichkeit des Autors

Der Stil eines Textes ergibt sich auch aus der Frage, ob ein Autor seine persönliche Umgangsweise mit Sprache und Inhalten realisieren will, ohne auf den Leser Rücksicht zu nehmen. Die individuelle Gestaltung des Textes, die Unverkennbarkeit einer Art zu erzählen steht bei diesem Aspekt im Vordergrund und nimmt in Kauf, dass der Text für manche schwer zu lesen sein könnte.

Die Betonung der beiden letzten Punkte führt in die Richtung des literarischen Kunstwerks, während die ersten beiden informative und unterhaltende Aspekte in den Vordergrund stellen. Dennoch hängen diese Punkte zusammen und ergeben in ihrer Gesamtheit den Stil eines Textes. Kriminalromane und historische Romane werden vor allem zur Unterhaltung gelesen und doch finden wir auch in diesen Büchern die Schreibpersönlichkeit des Autors, der es sich nicht nehmen lässt, die Welt in einer bestimmten Weise durch seine Sprache auszudrücken. Wolf von Niebelschütz, der Autor des großen Mittelalterromans »Kinder der Finsternis«, gehört genauso dazu wie der Kriminalromanautor Friedrich Glauser. Beide brachten in ihren Büchern auch ihre Schreibpersönlichkeit zum Ausdruck.

Warum schreibt man überhaupt?

Ich habe schon angedeutet, dass literarischer Erfolg und damit verbunden der finanzielle Erfolg oft davon abhängt, ob es gelingt, eine eigene Schreibpersönlichkeit zu entwickeln. Man könnte sie auch schriftstellerische Identität nennen. Das bedeutet nicht, dass man immer das Gleiche schreiben muss. Es heißt zu lernen, was man will, was man kann und was man nicht kann. Um sie zu finden, muss man das empfinden, was alle Schreibenden verbindet: Die großen Meister, gleich ob sie Unterhaltungsliteratur oder hochliterarische Texte schaffen – sie schreiben, weil sie schreiben wollen. Oder weil sie schreiben müssen. Oder weil sie meinen, schreiben zu müssen. Diese Autoren sind auch deshalb erfolgreich, weil der Leser das auf eine merkwürdige Weise im Text spürt. Der Leser spürt, dass es dem Autor wichtig ist, ihm diese Geschichte zu erzählen, dass es ihm wichtig ist, dass er gelesen wird. Der Leser spürt, dass hinter dem Text ein Mensch steht, der nach Wahrheit sucht, der sich mit seinem Leben einbringt, dem man folgen möchte und glauben kann, dessen Fiktionen und Imaginationen man vertrauen kann. Dieses Gefühl entsteht erst, wenn der Autor sich und seine Geschichte wichtig nimmt, wenn das Abenteuer Schreiben ihm persönlich etwas bedeutet und unabhängig vom berechneten Erfolg unternommen wird.

Das ist sicher nicht die einzige Antwort auf die Frage, warum Menschen schreiben. Es gibt eine Reihe von Beweggründen, sie reichen von der Liebe zur Sprache bis zum Versuch, durch Schreiben traumatische Ereignisse des eigenen Lebens zu verarbeiten. Das Gefühl, in dieser Welt etwas festhalten zu müssen, treibt sehr viele Menschen an; der Wunsch, nicht nur zu konsumieren, sondern auch etwas schaffen zu wollen. Viele schreiben, weil sie die Welt als Sprache erleben und überall Geschichten finden, die wie Schatten in ihrem Kopf leben.

Manchmal kann man auch gar keinen rationalen Grund angeben. Es ist bei manchen das Gefühl, dass ein Leben ohne Schreiben keine Bedeutung hat. Die Erfahrung, dass die Arbeit mit Wörtern eine Zufriedenheit vermittelt, die auf andere Weise nur schwer erreicht werden kann. Man erlebt sich nach einem langen Tag müde und abgearbeitet, findet sich dennoch am Abend vor einem Blatt Papier oder vor dem Computer wieder und es dauert keine Minute, bis man einzelne Wörter aufschreibt oder die Geschichte vom Vortag in die Hand nimmt und auf einmal wieder wach, geradezu überwach, zu schreiben beginnt. Dass man nachts aufwacht und Gedanken durch den Kopf fließen, neue, ungewohnte Gedanken, die im Schlaf aus dem Unbewussten aufgetaucht keine Ruhe finden und aufgeschrieben werden wollen. Vielleicht ist es das Moment, dass man sich mit sich und der Welt verbunden fühlt, eine Verbindung aufbaut, ein Moment, das alle Entfremdung des Alltags überwindet von der Welt, die uns medial überschwemmt, ihre Geschwindigkeit aufzwingt, künstlich geschaffene Bedürfnisse in uns entbrennt.

Vielleicht spüren Sie Ähnliches, wenn Sie schreiben. Vielleicht haben Sie auch ganz andere Vorstellungen. Oder haben Sie etwas erlebt, was Sie unbedingt zu Papier bringen müssen – etwas, was die Welt erfahren soll? Möglicherweise möchten Sie zu einem politischen oder gesellschaftlichen Problem Ihre Meinung durch eine Geschichte darstellen, weil Sie nicht dazu schweigen wollen und zu der Überzeugung gelangt sind, dass Sie es nicht in einer Partei vertreten oder in einem Sachbuch darstellen können. Auch hier ist Ihr Handeln von Ihren Vorstellungen und Gefühlen bestimmt.

Wenn Sie allerdings gar nichts davon in sich spüren, sondern nur Geld mit Schreiben verdienen wollen, dann sollten Sie das Schreiben lassen. Denn es gibt auf unserer Welt einfachere Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

Über Regeln, Anweisungen und Methoden

Das Schreiben eines Romans ist in erster Linie eine künstlerische Tätigkeit. Es gibt deswegen keinen Königsweg und keine einfachen Rezepte, wie man es am besten machen kann – auch wenn viele das behaupten.

In den Büchern über kreatives und erfolgreiches Schreiben, über Plots und Figurenentwicklung stehen sehr viele wertvolle Hinweise. Wir können zahlreiche theoretische, strukturierende Anleitungen finden, die das gedankliche Chaos in unserem Kopf ordnen und in eine handhabbare Richtung lenken. In vielen dieser Bücher finden Sie Methoden, die Sie dazu bringen sollen, ohne Probleme in kurzer Zeit einen Roman zu schreiben. Wir kennen solche Versprechungen: der perfekte Roman in drei Wochen, mit spannendem Plot, lebensechten Figuren, verfilmbar und als dreiteilige Fortsetzung angelegt. Der Erfolg ist nur eine Frage des Willens, und so fassen Sie den Plan, Gitter vor den Fenstern Ihrer Wohnung anzubringen, um die auf Bäumen lauernden Verleger abzuhalten, das unfertige Manuskript zu stehlen, bevor Sie die erste Zeile geschrieben haben.

Es ist leicht, Regeln und Anweisungen zu formulieren, die einleuchtend klingen, und diese als Methode zu empfehlen. Aber ob sie sich in der Praxis bewähren, ist eine ganz andere Frage. Sie sollten diese Bücher lesen, wenn Sie das wollen. Aber Sie müssen mit diesem Wissen kritisch umgehen, so wie Sie auch das, was Sie in diesem Buch lesen, kritisch daraufhin überprüfen sollen, ob es für Sie von Bedeutung sein kann.

Wenn eine Methode nicht funktioniert, muss es nicht an Ihnen liegen. Es muss nicht einmal an der Methode liegen. Sie werden im Kapitel über Zeitmanagement sehen, wie zudem Lebensumstände und Lebenssituationen die Schreibmethode prägen können.

1. Funktioniert die Methode wirklich oder wurde sie nur von jemandem erfunden, der ein Buch darüber schreiben wollte? Der möglicherweise als Drehbuchcoach wenig Schreiberfahrung mit Romanen hat und das, was er beim Drehbuchschreiben zu Recht lehrt, auf den Roman anwendet, ohne zu sehen, dass das Schreiben von Romanen ganz anders abläuft?

2. Passt die Methode zu Ihrer Persönlichkeit oder sind Sie jemand, der ganz anders arbeitet? Sie wollen keinen Plan entwickeln, sondern intuitiv schreiben oder umgekehrt? Es fällt Ihnen gar nicht ein, sich den Schluss vorher auszudenken, weil Sie sich überraschen lassen wollen? Sie wollen vielleicht auch keine Kapitelgliederung vorher erstellen und Ihre Figur gar nicht von Anfang an – wie übrigens Stephen King – besonders gut kennen.

3. Passt die Methode zu Ihrem Projekt? Es kann durchaus sein, dass Sie eine Methode erfolgreich anwenden und beim nächsten Text feststellen müssen, dass Sie plötzlich ganz anders schreiben. Das hat den einfachen Grund, dass nicht nur jeder Mensch ein wenig anders arbeitet, sondern auch jedes Projekt seine eigenen Regeln der Umsetzung hat. Manche Texte entwickeln sich kreativ aus dem Schaffensprozess heraus, andere erfordern mehr Planung. Manche Texte müssen chronologisch von Anfang bis Ende geschrieben werden, bei anderen werden entstandene Einzelteile wie Mosaiksteine schließlich zusammengefügt.

Das heißt nicht, dass es keine Regeln gibt. Natürlich ist es von Vorteil, beim Schreiben einer Detektivgeschichte vorher zu wissen, wer das Verbrechen begangen hat, aber es ist nicht zwingend notwendig. Manchmal kennt man das Ende, oftmals nicht, und es ist überhaupt nicht klar, wie sich die Handlung im Mittelteil auf das Ende hin entwickeln wird. Man muss nicht immer alles schon vorher wissen, bevor man es realisiert. Figuren verändern sich im Laufe des Arbeitsprozesses oft auf unerwartete Weise – manchmal aber ist es wichtig, an Momenten festzuhalten, die man bereits ganz zu Anfang realisieren wollte.

Try and error

Lassen Sie sich nicht verunsichern. Das, was Sie tun, ist entscheidend. Und nicht die Frage, ob es richtig ist, wie Sie es tun. Sie müssen schreiben. Nicht mehr als das. Mit all Ihren Fähigkeiten, Gefühlen, Kräften, mit Bauch, Kopf, Herz, Hand und Fuß. Sie können nichts falsch machen, da sich alles verbessern lässt. Das Material ist billig, die Umweltverschmutzung minimal. Alles kann man umschreiben, für jedes Wort ein besseres finden.

Eine wichtige Quelle sind die Zeugnisse von Schriftstellern, die ihre eigenen Schreibprozesse dargestellt haben. Nicht wenige haben Bücher veröffentlicht, viele haben Vorlesungen gehalten, die meisten haben Tagebuch geschrieben, Vor- oder Nachworte zu ihren Büchern verfasst. Man muss ein wenig suchen, aber wenn man Briefwechsel zwischen Schriftstellern zur Hand nimmt, so finden sich meistens zahlreiche interessante Bemerkungen, Schilderungen von Problemen und Schreibkrisen, aber auch von den Glücksmomenten, wenn etwas gelungen ist. Von diesen Zeugnissen habe ich am meisten gelernt, weil sie das beschrieben haben, was die Autoren selbst erlebt haben, ihre ganz individuelle Situation. Wenn man die Werke kennt, kann man nachfühlen und noch besser verstehen, was sie zu ihren Schreibvorgängen festgehalten haben. Sehr häufig erzählen sie, wie Fassungen und Vorhaben gescheitert sind und dass sie auch nichts anderes tun konnten, als zu versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.

William Sommerset Maugham wird der Satz zugeschrieben, dass es drei Wege gebe, einen guten Roman zu schreiben: Unglücklicherweise wisse niemand, wie diese lauten. Deswegen sollten Sie kritisch sein, wenn man Ihnen erzählt, wie Sie zu schreiben und zu publizieren haben. Manchmal sind Irrwege nötig, um zu einem ansprechenden Ergebnis zu kommen, manchmal findet man auf ihnen überhaupt erst heraus, was man eigentlich will.

Wie kann Ihnen dieses Buch helfen?

Dieses Buch will Ihnen Instrumente zeigen, mit denen Sie unnötige Irrwege vermeiden können. Instrumente, die Sie dann einsetzen, wenn Sie nicht weiterkommen und Hilfe brauchen. So können Sie Ihr Projekt hoffentlich in einem überschaubaren Zeitraum bewältigen. Es gibt Stolpersteine und es gibt Fehler, die alle Anfänger zu machen versucht sind. Das Buch zeigt Ihnen nicht den Weg, sondern die Gefahren, die auf diesem Weg auf Sie lauern – wenn Sie diese vermeiden, kommen Sie leichter an Ihr Ziel.

Das Buch ist gespeist von eigenen Erfahrungen, von den Erfahrungen zahlreicher Schüler, mit denen ich gearbeitet habe, und von professionellen Autoren, mit denen ich im Schriftstellerverband zu tun habe. Erkenntnisse der Psychologie, Philosophie und Literaturwissenschaft fließen mit ein, aber nur, wenn sie die Vorgänge beim Schreiben erhellen.

Ich werde auch darauf eingehen, wie mein Roman »Die Haut der Steine« entstanden ist. Es gibt das Sprichwort: »Mit seinem ersten Buch macht man alle Fehler, die man nur machen kann.« Das kann ich für mich in Anspruch nehmen, und ich möchte Ihnen die Fehler zeigen, weil sie nicht ungewöhnlich sind, sondern vielen Autoren passieren. Es ist eine Reise durch viele Jahre, in denen ich an diesem Text gearbeitet habe, und ich nehme sie als Beispiel, damit die handwerklichen Grundlagen nicht in der Luft hängen. Ich versuche in diesem Buch zu zeigen, warum Fehler entstanden sind, versuche sie in Erkenntnisse umzusetzen, darzustellen, wie Schreibprozesse ablaufen, welche Instrumente es gibt und in welcher Situation sie sich anwenden lassen, damit Sie nicht dieselben Fehler begehen müssen.

Wenn wir nun durch die verschiedenen Themen den Bogen vom Nutzen der eigenen Biografie für einen Roman über die Prinzipien des Schreibens sowie die Grundlagen der Spannungserzeugung und der Figurenentwicklung spannen zu der Frage, was ein Buch zu Weltliteratur macht, dann sollten Sie bei allen handwerklichen und inhaltlichen Überlegungen trotzdem nie aus den Augen verlieren, was ich versucht habe, am Anfang dieses Kapitels zu beschreiben.

Jeder Mensch, der einen Roman schreibt, leistet einen kulturellen Beitrag für unsere Welt. Um dabei ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss man paradoxerweise erst einmal sich selbst als Ausgangspunkt sehen. Und deswegen erstaunt es nicht, dass bei einer Buchvorstellung der Schriftsteller Hans Pleschinski erzählt hat, er habe, um einer Krise aus dem Weg zu gehen und weiter arbeiten zu können, ein Schild mit drei Worten über seinen Schreibtisch gehängt: »Nur für mich!«

Kapitel 2: Vom Leben und Schreiben

Manche Leser glauben, dass der Autor eines Buchs das Beschriebene erlebt haben muss, andere gehen davon aus, dass Romane reine Erfindungen sind und, im Kopf des Autors geboren, wenig oder nichts mit dessen Existenz zu tun haben. Beide Annahmen stimmen nicht, denn das Leben und das Schreiben eines Autors sind untrennbar und in vielfältiger Weise miteinander verknüpft. Manchmal nur lose, sodass es kaum zu erkennen ist, manchmal so eng, dass der Autor es selbst schon gar nicht mehr wahrnimmt. Wie diese Verbindungen hergestellt sind, das entscheidet auch darüber, ob es gelingt, einen Roman zu beenden, sogar, ob das Buch für andere interessant sein kann.

Davon handelt dieses Kapitel, denn das eigene Leben hat für den Schreibprozess auf verschiedenen Ebenen eine Bedeutung, die wir nicht unterschätzen dürfen. Zudem hat dies praktische Auswirkungen auf das Schreiben selbst.

Jedes Buch hat eine Entstehungsgeschichte und sie beginnt meistens lange vor dem Schreiben. Man habe das ganze Buch im Kopf, aber wenn man sich hinsetze, um es zu schreiben, fehle einem schon der erste Satz, hat Hermann Broch einmal gesagt.

Diese Aussage lässt sich auf zweifache Weise interpretieren. Sie weist darauf hin, dass die Vorstellungen, die wir uns von einem Buch machen, und die praktische Arbeit – das Formulieren von Worten, Sätzen, also die Schreibarbeit – zwei unterschiedliche Dinge sind. Das erleben wir immer wieder schmerzlich, wenn der Gedanke geschmeidig und geglückt durch unseren Kopf gleitet – wenn wir ihn aufschreiben, begegnet er uns auf dem Papier dürftig und schwach in seiner Formulierung. Das bedeutet nicht, dass der Gedanke falsch ist, aber es muss noch mit ihm gearbeitet werden. Es ist, als begänne man eine Melodie zu singen, die im Kopf ist. Laut gesungen klingt sie merkwürdig schräg, ganz und gar nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat. Schnell merken wir, wie lückenhaft das Ausgedachte ist und dass es sich nur schwer in Sätze fassen lässt, ähnlich wie ein Traum, an den man sich am Morgen zu erinnern versucht. Das ist eine Erfahrung, von der nicht nur Anfänger betroffen sind. Es geschieht einem immer wieder und es liegt nicht am Autor.

Das zweite, was man dem Zitat von Hermann Broch entnehmen kann, ist die Erkenntnis, dass ein Text im Kopf zu entstehen beginnt und sich auf der Basis unserer Erinnerungen und Erfahrungen entfalten kann, bevor wir ihn zu Papier bringen. Wenn man nicht an göttliche Eingebung, Musenküsse und andere magische Momente glaubt, muss man auf das zurückgreifen. Nicht nur auf das gespeicherte Wissen und die erworbenen Fähigkeiten, sondern auf unsere gesamte Lebenserfahrung, das Lebensmuster, die vielfältigen Welten eines gelebten und lebendigen Daseins in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Autorenpersönlichkeit

Jedes Buch, auch jedes Kinderbuch, jeder Fantasy- und Science- Fiction-Roman, Unterhaltungsroman und Regionalkrimi, hat in irgendeiner Form mit der Persönlichkeit des Autors zu tun und gründet meistens auf ihr. Ich meine damit nicht, dass in einem Roman nur tatsächlich geschehene Ereignisse beschrieben werden sollen. Das wäre keine Literatur. Das, was geschehen ist, bezeichnen wir nach Aristoteles als Geschichtsschreibung. Literatur ist das, was geschehen sein könnte.

Was geschehen sein könnte – die Fiktion, die wir aufbauen, unsere Fantasie, unsere Vorstellungen – ruht auf dem Fundament dessen, was wir erlebt haben, und den Erfahrungen, die wir damit gemacht haben. Was geschehen sein könnte bedeutet, dass wir in unserer Vorstellung an eine Ausgangssituation anknüpfen, die wir in unserem Leben finden. Manchmal ist dieser Ausgangspunkt der Autor selbst, der versucht, sich zu begreifen, der nach sich fahndet, um das eigene Leben zu fixieren. Was für die Autobiografie gilt, ist an dieser Stelle auch für die fiktionale Literatur nicht falsch. Später erst, beim Schreiben, beim Erfinden einer Handlung, wenn die Figuren zu leben beginnen, trennen sich die Wege.

Diese drei Bereiche bestimmen den Stoff, der uns zur Verfügung steht:

Was haben wir erlebt und welche Erfahrungen haben wir aus diesen Erlebnissen gezogen?

Was haben wir an Geschichten gehört von Freunden, Verwandten, von unseren Vorfahren? Welche Erfahrungen haben sie gemacht und wie wirken sich diese auf uns aus?

Was haben wir in Büchern gelesen, im Fernsehen und Kino gesehen, im Radio gehört, im Internet erlebt?

Lesen Sie!

Das Lesen spielt eine bedeutende Rolle. Viele Menschen, die ein Buch schreiben möchten, lesen jedoch wenig oder gar nicht, und das ist schwer zu verstehen. Es ist die einfachste und vernünftigste Weise, um das Schreiben zu lernen. Denn das Reservoir an Worten, aus dem wir schöpfen, die Musikalität unserer Sprache, die Art und Weise, wie wir Sätze bauen und Beschreibungen und Perspektiven gestalten, ist von unserer Leseerfahrung abhängig. Beim Lesen nehmen wir unbewusst literarische Strukturen auf und erschaffen sie wieder aus uns, wenn der Augenblick da ist. Der Einwand, dass man eine eigene Sprache entwickeln und sich deswegen nicht von anderer Literatur ablenken lassen will, zählt nicht. Große Künstler haben das Handwerk durch Kopieren von Meisterwerken gelernt. Selbst wenn Sie zeitweise im Stil eines anderen Schriftstellers schreiben sollten, so spricht das eher für Ihre verbale Kompetenz. Vertrauen Sie darauf: Wenn Sie Ihr Thema gefunden haben, werden Sie sich solche stilistischen Attitüden wieder abgewöhnen.