Der Weg des Fuchses - Rose Lee Wayne - E-Book

Der Weg des Fuchses E-Book

Rose Lee Wayne

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Beschreibung

In New York City erpresst der reiche Yakuza Ken die junge Studentin Jasmine zu einer zweijährigen Scheinehe, damit er schneller die amerikanische Staatsangehörigkeit erhält. Jasmine stimmt zu, um ihren spielsüchtigen Vater vor seinen Schlägern zu retten. Dennoch verhält sie sich Ken gegenüber alles andere als unterwürfig und dieser erkennt in ihr bald die schlaue Füchsin, die er sich schon lange an seiner Seite gewünscht hat. Aber ein Mann, dem sich die Frauen normalerweise schamlos an den Hals werfen, weiß nicht, wie er die eine, widerstrebende für sich gewinnen kann. Oder etwa doch?

Eine heiße Romanze, in der ein dominanter, selbstherrlicher Ehemann seine Frau zu einem Tattoo überreden möchte, die diesem Anliegen rein gar nichts abgewinnen kann. Lesen Sie, ob die Verstärkung, die er sich holt, ein sexy Tätowierer mit speziellen erotischen Wünschen, das Blatt zu seinen Gunsten wenden kann.

M/F, M/F/M und eine Prise M/M

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Rose Lee Wayne

Der Weg des Fuchses

Billionaires hungry for Love Triangles

Bildquelle:Depositphotos Gestaltung des Covers:Norma Banzi

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Zwölf

Ryan

Social Media

Impressum

Inhalt

In New York City erpresst der reiche Yakuza Ken die junge Studentin Jasmine zu einer zweijährigen Scheinehe, damit er schneller die amerikanische Staatsangehörigkeit erhält. Jasmine stimmt zu, um ihren spielsüchtigen Vater vor seinen Schlägern zu retten. Dennoch verhält sie sich Ken gegenüber alles andere als unterwürfig und dieser erkennt in ihr bald die schlaue Füchsin, die er sich schon lange an seiner Seite gewünscht hat. Aber ein Mann, dem sich die Frauen normalerweise schamlos an den Hals werfen, weiß nicht, wie er die eine, widerstrebende, für sich gewinnen kann. Oder etwa doch?

Eine heiße Romanze, in der ein dominanter, selbstherrlicher Ehemann seine Frau zu einem Tattoo überreden möchte, die diesem Anliegen rein gar nichts abgewinnen kann. Lesen Sie, ob die Verstärkung, die er sich holt, ein sexy Tätowierer mit speziellen erotischen Wünschen, das Blatt zu seinen Gunsten wenden kann.

M/F, M/F/M und eine Prise M/M

Eins

Der Chauffeur legte Jasmines Gepäck in den Kofferraum der Stretchlimousine und öffnete ihr dann den Wagenfond. Zögernd stieg sie ein. Von Ken Takura, ihrem Bräutigam, sah sie zunächst nur das markante Profil. Er wirkte so kalt und unnahbar wie bei ihrem ersten Treffen vor einigen Tagen. Sie fröstelte trotz des schönen Wetters. Als die Tür zufiel, wurden die Geräusche des New Yorker Straßenverkehrs jäh abgeschnitten. Wie fantastisch abgeschirmt so ein Luxusfahrzeug doch war. Die Stille fühlte sich allerdings für Jasmine bedrückend an. Um sie zu durchbrechen, sagte sie: „Hallo Ken!“

Davon unbeeindruckt tippte er irgendetwas in sein Handy und sie hatte sich längst angeschnallt, bevor Ken sich endlich bequemte, sie zu begrüßen.

„Es freut mich, dass du es einrichten konntest, zu unserer Trauung zu kommen“, erwiderte er mit einem ironischen Lächeln. Sie lachte innerlich freudlos auf. Als wenn sie die Wahl gehabt hätte. Ken war reich und in New York geschäftlich erfolgreich, aber ihm fehlte noch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Vielleicht gab es mit seinem Einbürgerungsantrag Probleme oder er wollte wegen der restriktiven Politik des Präsidenten auf Nummer sicher gehen. Daher hatte er sich eine Braut gekauft und das war Jasmine. Freiwillig hätte sie sich nie auf den Handel eingelassen. Leider war Daddy durch seine Spielsucht wieder einmal in die Scheiße gerasselt, was Jasmine nun ausbaden musste. Ken erließ Jordan Richard eine Millionen Dollar Spielschulden, wenn seine Tochter bereit war, eine Ehe auf Zeit einzugehen.

Nun saß sie hier mit einem Mann, der neben seriösen Unternehmen auch illegale Spielcasinos betrieb. Was seine Organisation mit ihrem Vater anstellen würde, wenn sie sich nicht auf den merkwürdigen Handel eingelassen hätte, wagte sie kaum, sich vorzustellen.

„Ken!“, antwortete sie ihm kühl und strich ihre langen, naturblonden Haare zurecht. Der Chauffeur fädelte die Limousine in den Verkehr ein.

„Champagner?“, fragte Ken und musterte sie distanziert.

Warum nicht, dachte sich Jasmine und nickte deshalb zustimmend. Ken goss ihr und sich ein. „Auf unsere Vereinbarung“, prostete er ihr zu.

Sie hätte ihm am liebsten das teure Getränk in das schöne, aber kalte Gesicht gekippt, nur war es in ihrer Lage bestimmt ratsamer, einem Yakuzaboss mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen. Sie würde die zwei Jahre ihrer Ehe schon irgendwie rumbringen. Am Ende winkten ihr neben dem Schuldenerlass für ihren Vater eine Millionen-Abfindung, sowie eine Eigentumswohnung in einem von Manhattans Luxus-Wohntowern. Den Schmuck, den Ken ihr für ihre Auftritte an seiner Seite zur Verfügung stellen würde, durfte sie mitnehmen, hatte er ihr bei der Vorbesprechung in ihrem Büro erklärt. Knauserig war er nicht. Wahrscheinlich wollte er ihr Schweigen gleich mitkaufen, falls sie in der Zeit ihrer Ehe etwas Illegales oder Halbseidenes mitbekam.

Jasmine leerte ihr Glas mit wenigen Schlucken und Ken goss ihr ein zweites ein. Sein Handy klingelte und er verbrachte den Rest der Fahrt zum Standesamt mit Telefongesprächen – auf Japanisch, eine Sprache, von der Jasmin nur Bruchstücke verstand, obwohl sie eine japanische Großmutter hatte. Ihre Züge wirkten jedoch alles andere als asiatisch und auch ihre Haare waren naturblond. In ihr schlug das Erbe ihrer dänischen Mutter durch, ein erfolgreiches Model, das viel zu früh verstorben war. Greta hatte gut verdient, nur leider hatte Jordan das Erbe innerhalb weniger Jahre durchgebracht.

Jasmine hatte dank eines Treuhandfonds, an den Jordan nicht herankam, relativ sorgenfrei Jura studierte, bis er ihr diese Ungeheuerlichkeit vorgeschlagen hatte.

Der Wagen hielt und sie stiegen aus. Jasmine strich ihr weißes Cocktailkleid glatt. Die hellen und grauen Kunstperlen am Ausschnitt wirkten stilvoll und es erübrigte sich anderer Schmuck, den Jasmine ohnehin nicht mehr besaß. Sie vermisste wie so oft schmerzhaft die Erbstücke von ihrer Mutter, die Jordan ihr gestohlen und versetzt hatte, um seine Spielsucht zu finanzieren. Der Rockteil des Kleids war in mehreren Bahnen halb übereinander gelegt. Ihre Heirat würde sie elegant überstehen, hatte sie sich bei der Auswahl ihrer Robe gesagt. Ken hatte ihr da keine Vorschriften gemacht. Wahrscheinlich kam ihm gar nicht in den Sinn, dass sie eventuell aus der Reihe tanzen könnte und in T-Shirt und Jeans ankam, eine kindische Trotzreaktion, ihrer unwürdig. Mit ihren High Heels hatte sie gehofft, Ken zu überragen, aber für einen Japaner war er ziemlich groß, größer als ihre eins achtzig, wie sie nun feststellen musste.

Ken hielt ihr demonstrativ den Arm hin und sie hakte sich bei ihm ein. Trotz seines schwarzen Designersakkos fühlte sie seine Muskeln. Unter anderen Umständen hätte er ihr wohl gefallen. Er war groß, kräftig gebaut und sein kantiges Gesicht wirkte auf eine strenge Art wahnsinnig attraktiv.

Kens Schwester Ayame wartete im Vorraum auf sie. Missbilligend nahm sie eine von Jasmines blonden Haarsträhnen in die Hand und sagte: „Die wirst du dunkel färben müssen.“

Na toll! Statt einer freundlichen Begrüßung gab es Kritik an ihrem Aussehen.

„Werde ich nicht“, antwortete Jasmine und bemühte sich, ihre aufsteigende Wut zu beherrschen.

„In unserer Familie gibt es keine blonden Frauen.“

„Sobald die Ehe zwischen mir und Ken geschlossen worden ist, schon.“ Von dieser Hexe ließ sich Jasmine nicht die Courage nehmen.

„Wir reden noch darüber“, sagte Ayame mit zusammengebissenen Zähnen.

„Sicher nicht.“ Stocksteif verharrte Jasmine im Flur des Standesamts und verhinderte so, dass Ken sie zu den Fahrstühlen führen konnte. Seine Armmuskeln spannten sich an, das spürte Jasmine ganz genau. Sein kalter Blick frostete nun gänzlich ein und als Ayame noch etwas sagen wollte, ließ er ein kleines Zischen hören. Augenblicklich drehte sich Ayame um und stöckelte zu den Lifts. Ken nahm nun seinerseits eine Locke von Jasmine und ließ sie sich durch die Finger gleiten. Sie blickte ihn fragend an, bereit, die Hochzeit hier und jetzt abzusagen, sollte er es wagen, ihr Vorschriften bei ihrer Haarfarbe zu machen, das Risiko gebrochener Beine bei ihrem Vater hin oder her. Ein zweites Mal betastete er die Strähne und sein Gesicht wirkte weicher dabei, als würde er genießen, was er tat. Dann packte er sie fest am Arm und dirigierte sie zu den Fahrstühlen. Jasmine hatte die Wahl, in ein peinliches Gerangel mit ihm verwickelt zu werden, das sie doch nicht gewinnen konnte, oder ihm nachzugeben. Sie entschied sich für Letzteres.

Im Trauzimmer hatten sich einige Gäste von Kens Seite eingefunden, von ihrer Seite war nur ihr Vater da. Er verhielt sich betont fröhlich. So gut sie es vermochte, spielte Jasmine das Spiel mit und unterdrückte ihren Zorn und ihre Angst. Auch wenn sie es nicht ganz schaffte, die glückliche Braut zu geben, zeigte sie sich aufgeschlossen und freundlich.

Dank der zwei Gläser Champagner ging ihr das Jawort relativ leicht über die Lippen und sie bekam dabei keine Panikattacke. Zu ihrer Unterschrift auf der Heiratsurkunde musste sie allerdings dreimal ansetzen, weil ihre Finger so zitterten. Sie sah dann auch entsprechend krakelig aus. Leider galt eben auch ein krakeliger Namenszug unter einem Vertrag. Innerlich seufzte Jasmine. Kens Signatur sah natürlich männlich, kraftvoll und selbstsicher aus. Er erhielt ja auch, was er wollte.

Am Ende der kurzen Zeremonie hauchte ihr Ken einen kleinen Kuss auf die Wange, wahrscheinlich eine Geste, die dazu diente, seinen amerikanischen Geschäftspartnern seine Zuneigung zu ihr vorzugaukeln. Japaner küssten – wenn überhaupt - nicht in der Öffentlichkeit, hatte ihr ihre Großmutter beigebracht.

In einem Hotel der Spitzenklasse gab es einen Empfang und ein Essen. Daddy schlich sich weg, als Jasmine einmal auf die Toilette ging, der Feigling. Erst dachte sie, dass er nur kurz eine Zigarette rauchen gegangen war. Als ihr bewusst wurde, dass er nicht ins Restaurant zurückkehrte, zeichnete sich ihre Enttäuschung darüber offenbar so deutlich auf ihrem Gesicht ab, dass Ken ihr noch ein Glas Wein eingoss und ihr kurz mitfühlend die Hand drückte. Der flüchtige Moment der zarten Annäherung verflog leider allzu schnell, weil Ayame penetrant die Aufmerksamkeit von Ken für sich vereinnahmte. Sie tat so, als sei sie für ihren Bruder unerlässlich und wich kaum von der Seite des Paars. Als sie ihnen auch noch in das Penthaus folgte, dachte Jasmine: Das kann ja heiter werden.

xxx

Jasmine rauchte der Kopf. Zwei geschlagene Stunden lang hatte Ayame ihr erklärt, wie sie sich um Ken kümmern musste, bevor sie endlich ging. Dabei dachte Jasmine gar nicht daran, die Dienerin ihres arroganten Ehemanns zu werden. Sie klopfte an seine Bürotür und trat forsch ein. Er blickte sie fragend und ein wenig ungeduldig an. Er hatte die Krawatte gelöst, ansonsten wirkte er noch sehr steif und förmlich.

„Ist diese Ayame wirklich deine Schwester?“, wollte Jasmine wissen.

„Was soll sie denn sonst sein?“ Ken hob eine seiner Brauen und sein intensiver Blick sandte einen Schauer durch ihren Körper. Einschüchtern konnte er seine Untergebenen. Das zog bei ihr nicht! Also ihr Herz klopfte schon schneller und ihre Hände zitterten ein wenig. Verbissen ignorierte sie es, trat noch einen weiteren Schritt vor und stemmte ihre Hände auf den Schreibtisch. So verbarg sie klugerweise das Zittern. Sie beugte sich zu ihm herunter.

„Deine Geliebte? Diese Frau benimmt sich, als sei sie deine Ehefrau.“

„Es wäre geschmacklos, die Geliebte zur Hochzeit einzuladen. Findest du nicht?“ Kens Stimme tropfte vor Ironie. Er bewegte sich nun seinerseits in ihre persönliche Sphäre, fast trafen sich ihre Lippen.

Standhalten!, feuerte sich Jasmine an. „Ist ja nur eine Zweckehe.“

„Noch etwas?“

„Ich habe nicht vor, dir jeden Tag dein Bad einzulassen, ich koche dir keinen Tee, ich rolle deinen Futon nicht aus und ich tue auch sonst nichts von dem, was hier auf der Liste steht.“ Genüsslich zerriss Jasmine das Blatt Papier, das ihr Ayame ausgehändigt hatte. „Wenn du eine unterwürfige Dienerin willst, dann hättest du eine traditionell denkende Japanerin mit amerikanischem Pass heiraten sollen. Klar?“

„Klar!“, antwortete Ken. Sein Lächeln überraschte sie. Es wirkte echt und er blickte sie mit amüsiert glitzernden Augen an. Etwas passierte zwischen ihnen. In Jasmines Zorn mischte sich ein verwirrender Funken Erregung. Für einen Moment vergaß sie fast, wer da vor ihr stand, und sah nur noch einen umwerfend attraktiven Mann.

Jasmine schüttelte das unwillkommene Gefühl ab, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte in das Schlafzimmer, das sie sich ausgesucht hatte. Dort gab es ein richtiges Bett. Der Raum wirkte japanisch angehaucht, bot aber den Komfort, den eine westlich orientierte Frau zu schätzen wusste. Das Bett war toll, die Wäsche edel. Nach einer schnellen Runde im Bad schlüpfte sie in ihren alten und verschlissenen Lieblingspyjama aus Flanell. Der schreckte Ken hoffentlich ab, sollte er trotz gegenteiliger Versprechungen einen Annäherungsversuch wagen. Den Impuls, ihre Tür abzuschließen, verwarf sie. Bestimmt besaß er einen Zweitschlüssel oder konnte Schlösser knacken oder … Du liebe Güte! Jetzt ging ihre Fantasie mit ihr durch. Der Tag hatte Jasmine mehr erschöpft, als sie es sich selbst gegenüber zugab. Ken wollte sie nicht als Sexhäschen, sondern lediglich seine Einbürgerung beschleunigen. Bei der Trauung und später während der Feier hatte er sie nur berührt, wenn es notwendig gewesen war, um den Schein zu wahren. Wenn er Sex wollte, musste er keine unwillige Frau überwältigen. Mit seinem Aussehen und seinem Vermögen hatte er bestimmt an jedem Finger zehn Bewunderinnen, die sich ihm an den Hals warfen. Mit diesem Gedanken kuschelte sich Jasmine einigermaßen beruhigt ins Bett. Die ihr fremden Geräusche in der Wohnung rissen sie gelegentlich aus ihrem Schlummer, aber ihre Zimmertür blieb fest verschlossen und sie schlief besser, als ihre Situation erwarten ließ.

Am nächsten Morgen machte sie in ihrem Bad eine Katzenwäsche, bürstete sich die Haare und zog sich einen bodenlangen Seidenkaftan über ihren Schlafanzug. In der Küche angekommen war sie froh, das getan zu haben. Eine ältere Frau werkelte dort herum und was noch schlimmer war, da saß ein fremder Mann am Küchentisch und schlürfte Misosuppe. Er sprang auf, als er sie sah.

„Wer sind denn Sie?“, fragte Jasmine den verlegen dreinblickenden Mann.

„Ich bin Hotaka, der Leibwächter.“ Der Mann verneigte sich.

„Mein Mann hat einen Leibwächter?“

„Mehrere, ich bin der Chef des Sicherheitsteams.“

„Und Sie sitzen jetzt jeden Morgen in meiner Küche?“ Jasmine runzelte die Stirn.

„Also ich …“ Hotaka fehlten offenbar die Worten und es tat ihr ein bisschen leid, wie dieser muskulöse Berg von einem Mann peinlich berührt von einem Bein auf das andere trat. Jasmine drehte sich abrupt um und suchte in der großen Wohnung nach ihrem Ehemann. Sie fand ihn in seinem Meditationsraum, wo er mit nacktem Oberkörper auf einer Matte saß und eine Entspannungsübung zu machen schien. Jasmine lehnte sich an den Türrahmen und studierte seine Rückentätowierung. Viel Ahnung hatte sie ja nicht von den Motiven der Yakuza, aber sie fand, dass er untypisch tätowiert war. Die Arme waren frei und er hatte sich einen Fuchs als Symboltier gewählt. Nach zehn Minuten drehte er sich um und hob eine seiner Brauen an. Seine Vorderseite war weitgehend untätowiert, wenn man von der rechten Schulter absah.

„Da sitzt ein Mann in unserer Küche.“

„Und?“

„Normalerweise frühstücke ich im Schlafanzug und ich gedenke nicht, meine Gewohnheiten zu ändern. Wo bitte schön, kann ich in Ruhe meinen Morgenkaffee trinken, ohne von deinem Sicherheitspersonal behelligt zu werden?“

„In deinem Zimmer oder im Esszimmer?“, schlug Ken mit einem ironischen Gesichtsausdruck vor.

„Dein Speisezimmer ist traditionell eingerichtet und ich müsste auf dem Boden sitzen. In meinem Schlafzimmer zu frühstücken, käme einer Verbannung gleich. Außerdem möchte ich mir vielleicht selbst etwas zurecht machen und da ist eine Frau in der Küche, die aussieht, als würde sie diesen Raum als ihren Herrschaftsbereich betrachten. Deine Haushälterin?“

„Ja!“

„Unser Vertrag sieht vor, dass mir angemessener Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Findest du meinen Wunsch nach einer eigenen Küche unangemessen, zu teuer zu verwirklichen vielleicht?“ Jasmines Stimme klang herausfordernd, ihre Haltung drückte Selbstbewusstsein aus.

Ken sprang geschmeidig wie eine Raubkatze auf die Füße, zog sich einen Kimono über und legte seine Hand um Jasmines Taille. Sie zuckte ein wenig zusammen, versuchte aber nicht, sich ihm zu entziehen. Gespannt blickte sie ihm in die Augen.

„Dann lass uns nachschauen, in welchem Raum dieser Wohnung wir deine Privatküche verwirklichen können.“ Seine Lippen streiften ihre Wange und ihr wurde warm dabei. Das war reine Provokation von ihm und sie konterte damit, dass sie ihn ebenfalls auf die Wange küsste. Sein Rasierwasser duftete ganz wunderbar. Unter anderen Umständen … Nein, nein, nein! Das letzte, was sie wollte, war, ihn in ihr Bett mitzunehmen. Sie rückte etwas von Ken ab, duldete aber weiter seine Hand auf ihrer Hüfte.

Ein Platz für ihre Küche war schnell gefunden. Eines der Gästezimmer, es lag neben dem ihren, eignete sich ganz hervorragend als Wohnzimmer mit angeschlossener Küchenzeile, fand Jasmine, und Ken stimmte ihr ohne mit der Wimper zu zucken zu.

„Sonst noch etwas, meine liebe Gattin?“, fragte er sie.

„Ein Arbeitszimmer für mich wäre wunderbar.“ Sie hatte vorgehabt, sich ihre Arbeitsecke im Schlafzimmer einzurichten, groß genug war es dafür, doch gerade ritt sie ein kleiner Teufel. Ken führte sie in seine Bibliothek. Dort gab es ausreichend freie Regalfläche für ihre juristischen Lehrbücher und Kommentare und ein breiter Schreibtisch stand auch in dem Raum. Sie verliebte sich augenblicklich in die edel eingerichtete Bibliothek und deshalb sagte sie kühl: „In Ordnung!“

Abrupt ließ Ken sie los, drehte sich auf dem Absatz und ging.

---ENDE DER LESEPROBE---