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Der 9-jährige Freddi ist aktiver Plastikvermeider und umsichtiger Fahrradfahrer, geht zu fridays-forfuture-Demos und schreibt auffordernde Briefe an Politiker*innen. Er erzählt die Geschichte, wie er Klima-Schützer wurde: Als er ein Vorschulkind war, rief ihn der Wassergeist Wongan um Hilfe, weil die Wasserelemente in Not sind! Schon der Weg ins Meer hinein ist ein Abenteuer. Dabei verlieren er und seine Schwester ihre Stimmen. Dann müssen sie den wunderbaren Schatz der Constructa finden, der die rettenden Ideen in sich birgt... Am Ende des Buches gibt Freddi Tipps, wie Kinder mit ihren Familien das Klima retten können. Für Kinder ungefähr ab 4 bis 9 Jahren, zum Selber-Lesen und Vorlesen! Pro verkauftem Buch geht EUR 1,- an plant-for-the-planet - dadurch wird pro Buch ein Baum gepflanzt. Jeder Baum hilft, die Luft zu verbessern.
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Seitenzahl: 111
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Für die Kinder dieser Welt, die alles wissen wollen, die Freude haben und denen die Welt wichtig ist!
Lasst uns gemeinsam die Welt retten! Kein Handeln ist zu einfach. Jedes hilfreiche Tun ist nötig und herzlich willkommen! Machst Du mit?
Schulkinder retten die Welt
Wie alles begann
Meeresrauschen-Rap
Am Strand
Im Haus des Wassergeistes
Wilde Wasserfahrt
Das Lied der Wassergeistkinder
Yaibollas Haus
Auf Yaibollas Stühlen
Auf Yaibollas Wasserturm
Zählen!
Die Aufgabe
Constructas Höhle
Was für ein Schreck
Constructa
Die Perlen
Schau genau!
Perlen fädeln
Die Heimfahrt
Perlen-Rap
Das Fest
Geschenke
Constructas Schatz – Einige Ideen aus Constructas Perlen
Warum ich dieses Buch geschrieben habe
Elternratgeber Telos®-Ermutigungspädagogik und andere Bücher von Veronika Seiler
Ich bin Freddi. Ich bin neun Jahre alt. Vormittags gehe ich in die Schule, nachmittags radle ich zum Sporteln, renne im Wald herum, baue mit meinen Freunden Hütten aus Stöcken oder sitze auf einem meiner anderen Freunde, einem dicken Buchenbaum, und höre zu, wie er leise flüstert und singt.
Oder ich lese Bücher und Zeitungsartikel oder recherchiere auf den Internet-Seiten, die meine Eltern mir erlaubt haben. Ich informiere mich über die Umwelt, über‘s Einkaufen, über Plastik und CO2.
Oder ich schreibe Briefe an Politiker oder kleine Artikel für Zeitschriften. Was genau ich schreibe, bespreche ich vorher mit meinen Freunden und Freundinnen. So helfe ich mit, dass die Erwachsenen endlich etwas tun, damit es der Natur wieder besser geht.
Oder ich helfe meinem Papa beim Einkaufen mit dem Fahrrad – er hat den alten Kinder-Anhänger dran, ich den großen Rucksack auf. Den Rest laden wir in meinen Fahrradkorb am Gepäckträger. Dann kann unser Auto Pause machen.
Manchmal an Freitagen gehe ich nicht in die Schule. Dann demonstriere ich mit anderen Schülern und Schülerinnen, dass die Erwachsenen endlich etwas gegen die Umweltverschmutzung machen sollen. Jetzt treffen sich schon in der ganzen Welt viele tausende Schülerinnen und Schüler. Wir nennen es „fridays for future“, das heißt „Freitage für die Zukunft“.
Die Zukunft – das ist die Zeit, die morgen beginnt und danach weitergeht, also die Zeit, wenn wir Kinder ein bisschen älter geworden sind. Wir wollen, dass es uns in der Zeit, wenn wir ältere Jugendliche und Erwachsene sind, auch gut geht. Es soll genau richtig viel regnen, sodass die Felder genügend Wasser bekommen, aber nicht so viel, dass es Überschwemmungen gibt. Es soll genau richtig viel Sonne scheinen und so warm sein, dass die Pflanzen wachsen, aber nicht vertrocknen. Es soll aus den Autos und Fabriken kein CO2, also diese schädlichen Abgase, ausgestoßen werden. Das macht nämlich, dass die Erde in eine unsichtbare Hülle eingehüllt wird. Dann wird es auf der Erde zu heiß, weil die warme Luft von der Sonne aus dieser Hülle nicht mehr hinauskommt. Das heißt „Treibhaus-Effekt“. Die Erfinderinnen sollen sich etwas Neues einfallen lassen! Die Meere, die Erde und die Luft sollen gesund sein, es soll kein Plastik drin sein.
Bestimmt habt ihr davon schon gehört in eurem Kindergarten oder in eurer Schule. Es ist gut, wenn wir Kinder Bescheid wissen! Wir wollen ja alle, dass es uns gut geht. Es soll allen Menschen, ob jung oder alt, gut gehen auf der Erde! Und es soll auch allen Tieren auf der Erde gut gehen! Und den Pflanzen. Dazu müssen alle mithelfen: Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Und dann verschenke ich natürlich noch zusammen mit meiner Schwester Melanie unsere ganz besonderen Perlen. Die Perlen der guten Ideen, die wir von Constructa geschenkt bekommen haben. Jede Perle hat in sich eine super Idee, die der Natur und der Erde hilft, wieder gesund zu werden! Toll, nicht wahr?
Wollt ihr wissen, woher ich die Perlen habe? Und wie es dazu kam, dass ich so viele Dinge tue, damit es der Erde gut geht? Das kam, weil ich an einem Tag vor drei Jahren viele neue Freunde im Meer gefunden habe. Ja, Ihr habt schon richtig gehört: Ich war mittendrin im Meer! Das war was, sage ich euch. Erst dachte ich ja, ich ersticke, aber das tat ich gar nicht - es war ganz geheimnisvoll. Das kam aber nur daher, dass ich von Wongan, dem Wassergeist, geleitet wurde. Sonst hätte ich natürlich nicht so lange im Wasser tauchen können.
Ach, ihr wisst ja gar nicht, wer Wongan ist.
Fange ich also lieber ganz von vorne an!
Wart ihr schon mal in den Ferien am Meer?
Schön, nicht wahr? Ja! Wenn die Sonne scheint und man baden kann.
Wart ihr auch schon mal am Meer, als es regnete? Dauerregen, drei Tage lang! Ununterbrochen!!!
Das hatte ich vor drei Jahren in den Ferien erlebt.
Meine Schwester, meine Eltern und ich, Freddi Tulli. Damals, vor drei Jahren, waren wir in den Ferien am Meer – und:
Es regnete.
Dass dieser Tag, an dem ich dem Wassergeist begegnete, einer meiner besondersten Tage in meinem bisherigen Leben werden sollte, konnte kein Mensch ahnen… Aber ich fange von vorne an.
Damals, vor drei Jahren, lehnte ich meinen Kopf an die Scheibe und schaute zum Fenster hinaus. Der kleine Garten vor dem Haus versank in Regenschleiern, in der Wiese standen Pfützen, an den Bäumen glitzerte Wasser. Kein Mensch und kein Tier waren zu sehen, alle hatten sich in Häuser und Verstecke zurückgezogen.
Die Regentropfen machten Dauerlauf nach unten an der Fensterscheibe. „Mann, ist das langweilig!“ stöhnte ich. „Muss das die ganze Zeit so regnen!“
Hinter mir saß meine Schwester Melanie im Lehnstuhl und las ein Buch. Sie konnte schon lesen. Ich konnte damals noch nicht lesen. Ich war gerade kurz vor den Pfingstferien sechs Jahre alt geworden und meine letzten Monate im Kindergarten begannen. Nach den Sommerferien kam ich in die Schule. Jetzt waren wir also in den Ferien am Meer und es regnete schon seit 3 Tagen.
„Wenn das so weitergeht, fällt mir noch die Decke auf den Kopf“ murmelte ich. Das sagte meine Mutter manchmal. Mama und Papa waren mal kurz einkaufen gefahren. Meine Schwester und ich warteten derweil in der kleinen Ferienwohnung.
Zum Spielen hatte ich keine Lust mehr, alle Legoideen, die ich jemals hatte, waren schon gebaut und wieder abgebaut worden. Ihr müsst wissen, ich bin ziemlich gut in Lego-Bauen! Schon damals hatte ich die tollsten Einfälle. Also könnt ihr euch vorstellen, wie viel Lego ich in diesen drei Regentagen schon gebaut hatte. Malen wollte ich jetzt gerade nicht, es fiel mir überhaupt nichts ein. Und die paar wenigen Bilderbücher, die wir mitgenommen hatten, konnte ich eigentlich schon auswendig. In unserer kleinen Ferienwohnung konnte man sonst nichts machen. Zu Hause hatten wir wenigstens das Trampolin und den Kickertisch. Aber hier…!?
Ich schaute also wieder zum Fenster hinaus, wie schon so oft in diesen drei Tagen…
Weiter hinten rauschten die Wellen im Meer. Ganz grau. Und so richtig wild und durcheinander. Eigentlich scheußlich.
„Dabei wollten wir doch baden!“ jammerte ich lauthals. Meine Schwester machte nur „psst!“, weil sie beim Lesen nicht gestört werden wollte.
Die Wellen rauschten, die Tropfen trommelten ein trauriges Lied an die Scheibe. Ja, in der Tat trommelten sie traurig! Ich glaube, sie wollten nach dem langen Regen nun auch mal wieder als Dampf nach oben steigen, nicht immer nur nach unten fallen.
Eine Zeit lang schaute ich also nur diesen Regentropfen am Fenster zu und döste fast ein.
Da hörte ich plötzlich eine Stimme – direkt neben mir:
„Freddi – komm!“
Was war denn das?! Ich fuhr total erschrocken hoch.
„Freddi – du musst uns helfen!“ Die Stimme tönte drängend.
„Wer, wer bist du?“ stotterte ich, so durcheinander war ich.
„Ich bin Wongan, der Wassergeist!“
Ich fasste mir an den Kopf, machte meine Augen schnell auf und zu und zwickte mich sogar in den Arm. Was war denn das?! Ich träumte doch nicht etwa?
„Da ist doch niemand!“ sagte ich laut und blickte mich zu meiner Schwester um. Die saß immer noch im Lehnstuhl und las, was auch sonst, ganz vertieft ihr Buch.
„Melanie – bist du das?“ fragte ich trotzdem.
„Was denn? Lass mich doch in Ruhe lesen!“ murmelte Melanie. Sie war es jedenfalls nicht, die gesprochen hatte.
Ich blickte also wieder zum Fenster. Und da sah ich jetzt doch wahrhaftig gleich vor dem Fenster draußen, direkt vor mir, gleich hinter der Fensterscheibe, ein ganz seltsames Wesen: Graugrünblau, schlabberig, voller Wasser, Algen und Schlingpflanzen. Schlagartig wusste ich, was es war: Ein Wassergeist, eindeutig! Mit großen, grünen Augen blickte er mich an, eigentlich recht freundlich – aber ich erschrak furchtbar! Wann hat man schon die Gelegenheit, einen Wassergeist von so nahem zu sehen! Stellt euch vor, nun winkte der auch noch mit der Hand.
Mit gurgelnder, tiefer Stimme rief er: „Du musst gleich kommen! Nur jetzt ist das Wassertor geöffnet. Nur einmal im Monat, wenn die Flut genau an Neumond ist – und das ist jetzt!“ Er drängte!
„ Warum soll ich denn kommen?“ fragte ich verwirrt. Heute weiß ich eigentlich nicht, warum ich überhaupt auf die Idee kam, mit ihm zu reden. Aber ich tat es.
„Das erkläre ich dir später! Komm!“ bekräftigte der Wassergeist. „Und bring deine Schwester mit!“
„Aber...“ wollte ich noch fragen – aber der Wassergeist verschwand ins Nichts. Einfach so weg, nicht mehr zu sehen.
„Na so was! Spinn ich oder was? Ich glaube, ich träume. Wassergeister gibt`s ja gar nicht.“ Das sagte ich mir und lehnte meinen Kopf wieder an die Scheibe – aber mein Herz, das klopfte so heftig vor lauter Aufregung! Ich konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben… In meinem Kopf wirbelten die Gedanken: Wassergeist – Hilfe – ich spinne – was soll ich machen?“ Meine Füße begannen wie von alleine hin und her zu wandern: vom Fenster zum Tisch, vom Tisch zum Lehnstuhl, vom Lehnstuhl zum Fenster. Melanie gab schon unwillige Töne von sich.
Könnt ihr euch vorstellen, wie es in meinem Kopf hin und her dachte? Entweder ich träume, dachte ich, dann ist alles nur Einbildung. Oder ich träume nicht, und es braucht tatsächlich jemand meine Hilfe! Wenn ich dann nicht helfe, passiert vielleicht etwas Schlimmes. Schließlich murmelte ich zaghaft vor mich hin: „Was das wohl werden wird!“
Ich hatte beschlossen zu helfen! Außerdem war ich insgeheim ein bisschen froh, dass ich nun etwas zu tun bekam. Und dass meine Schwester vielleicht doch ihr Buch weglegen würde und mit mir etwas unternehmen würde.
Ich fasste mir ein Herz und rief laut und ungeduldig zu ihr:
„Melanie komm, da braucht jemand unsere Hilfe – wir müssen sofort los!“ Ich lief zu ihr, schnappte das Buch aus ihren Händen, legte es auf den Tisch und zog mir auch schon in der kleinen Garderobe meine Regensachen an.
„He – was soll das?“ empörte sich Melanie.
Aber nun war ich richtig in Eile! Ich sagte nur mit drängender Stimme kurz angebunden: „Ein Wassergeist war da. Das Wassertor ist jetzt geöffnet. Deshalb müssen wir sofort los!“
Melanie schüttelte genervt den Kopf. Warum war sie denn so begriffsstutzig!
Ungeduldig hüpfte ich um Melanie herum, bis ich wenigstens das Gefühl hatte, dass sie mich gehört hatte.
„Nun komm schon! Es pressiert!“
Melanie verstand überhaupt nichts. Aber ich war so ungeduldig und stand außerdem schon in Regenjacke und Gummistiefeln neben ihr, dass sie gar nicht anders konnte, als mit mir mitgehen. Sie knotete ihre Beine auseinander und schälte sich aus dem Sessel. Endlich zog auch sie ihre Regenjacke über.
„Du musst noch eine Nachricht an Mama und Papa schreiben, dass wir gleich wiederkommen!“ erinnerte ich sie. Schließlich sollten sich Mama und Papa keine Sorgen machen, wenn sie gleich vom Einkaufen zurückkamen. Melanie angelte sich einen Zettel aus dem Malblock und schrieb: „Kommen gleich wieder. Helfen dem Wassergeist! Melanie und Freddi“.
Endlich zog Melanie auch noch ihre Gummistiefel an. Eilig zogen wir die Haustüre hinter uns zu und liefen zum Strand.
Wer einmal das Meer gehört, der weiß, wie schön es klingt!
Viele Töne macht es und die Welle munter springt.
Meeresrauschen freudig in den Ohren tobend singt.
Meeresrauschen unser Herz deshalb zum Singen bringt.
Meeresrauschen bringt auch schöne leise Töne vor,
denn dann singen viele tausend Sandkörnchen im Chor.
Tausende von Tröpfchen machen Weltmeeresmusik,
Ozean, Pazifik und im großen Atlantik.
Wer einmal das Meer gehört, der weiß, wie schön es klingt!
Viele Töne macht es und die Welle munter springt.
Meeresrauschen freudig in den Ohren tobend singt.
Meeresrauschen unser Herz deshalb zum Singen bringt.
Am Strand war es an diesem besonderen Tag wirklich ungemütlich. Von „freudig“ konnte keine Rede sein. Und davon, dass das Meeresrauschen unsere Herzen zum Singen gebracht hätte, auch nicht. Die Wellen hatten schmutzige Schaumkronen und klatschten eine nach der anderen auf den nassen Sandstrand. Der Wind zerrte an Melanies und meinem Anorak und Haaren. Während wir zum Strand gerannt waren, hatte ich meiner Schwester keuchend erklärt, was ich wusste – viel war es ja bisher nicht.
Nun standen wir da – und kein Wassergeist weit und nah.
„Hätte der Wassergeist sich nicht einen anderen Zeitpunkt aussuchen können!“ jammerte ich. „So eine Nässe!“
„Wo ist er denn eigentlich?“ Melanie blickte sich suchend um. „Hat er denn gesagt, wo wir uns treffen sollen?“
„Nö – eigentlich nicht!“ wunderte ich mich. „Ich hab halt gedacht, dass wir uns am Meer treffen, weil er ein Wassergeist ist!“
„Na, das kann ja heiter werden.“ Melanie stöhnte.
Doch plötzlich rauschte und tobte gleich vor ihr eine riesige Welle hoch.