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Partnerschaften, in denen die Beziehung ständig thematisiert wird, sind erfahrungsgemäß die schlechtesten. Dabei ist Reflexivität nicht grundsätzlich schlecht. Doch wird sie in unserer Gesellschaft maßlos übertrieben. Eine uferlose Reflexivkultur ist entstanden. Ergebnis sind überdrehte Zeitgenossen, die mit ständigem Psychologisieren und Problematisieren nicht nur nervtötend sind, sondern auch wichtige Entscheidungen blockieren. Ob im Privaten oder in der Politik: Eigene Befindlichkeit geht vor Gemeinwohl, Subjektives sticht Tatsachen, Wohlfühl-Diktat schränkt individuelle Freiheit ein. Burkhard Voß, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, zeigt, wie die Gesellschaft systematisch erst durchpsychologisiert, dann psychopathologisiert wird. Nährboden für diese ungesunde Entwicklung sieht er historisch in Psychoanalyse, postmoderner Philosophie und Gender-Mainstreaming. Leitend sind die Mythen der Reflexivkultur: "Alle Menschen sind gleich", "Wir müssen achtsam sein" oder "Wir müssen wertschätzend miteinander umgehen". Reflexivkultur ist für Voß die kultische Verehrung reflexiven Denkens, das die Aufmerksamkeit von der Umwelt aufs eigene Selbst lenkt. Im Übermaß auf selbstverständliche Lebensprozesse angewandt, wirkt reflexives Bewusstsein zersetzend. Natürliches und Selbstverständliches wird zu Grabe getragen. Künstliche Probleme sprießen hervor. Und den Bürgern werden gebetsmühlenartig Partialsichtweisen aufgedrängt, die als herrschende Meinung ausgegeben werden, aber kritischer Überprüfung nicht standhalten - eine reale Gefahr für Demokratie und Freiheit. Voß ruft uns deshalb zu: Schluss mit der Therapiegesellschaft! Nehmt Euch selbst nicht mehr so wichtig. Denn eine Gesellschaft, in der sich jeder dauersensibel seine Privatwirklichkeit zurechtzimmert und immer mehr Gruppen nicht mehr miteinander reden können, ist in einer Sackgasse gelandet. Jenseits der Reflexivkultur wird es wieder um Projekte und Ideen gehen und nicht darum, wer was wann gesagt und wie gemeint hat.
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Der Autor:
Dr. med. Burkhard Voß (* 1963) studierte von 1985 bis 1991 Medizin in Münster. Anschließend folgte die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Von 2001 bis 2004 leitete Burkhard Voß den Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Krefeld. Nach Erhalt der Zusatzbezeichnung Psychotherapeut arbeitet er seit 2005 in eigener Praxis als Arzt für Neurologie und Psychiatrie in Krefeld.
Das Leitthema seiner bisherigen Veröffentlichungen ist die Kritik der inflationären Ausweitung des Begriffs der psychischen Krankheit. Ein weiteres zentrales Anliegen ist sein Plädoyer für ein Modell lebenslanger Arbeit angesichts der demographischen Entwicklung.
Bibliografie(Auswahl)
Neurologie und Psychiatrie für Heilpraktiker (2004) •
Anatomie des Psychozirkus (2007) •
Total Banane oder wie irre ist der Psychoboom wirklich? (2009) •
Kleines Lexikon psychologischer Irrtümer (2012) •
Der Ruhestand – das süße Gift (2013) •
Deutschland auf dem Weg in die Anstalt (2015) •
BURKHARD VOSS
WIE WIR UNSKAPUTTPSYCHOLOGISIEREN
MIT EINEM VORWORT VON
WOLFGANG CLEMENT
1.Guido Eckert: Zickensklaven. Wenn Männer zu sehr lieben
1. Aufl. 2009, ISBN 978-3-932927-43-0
1. Aufl. 2013, eISBN 978-3-932927-59-1 (epub)
2.Peter Wiesmeier: Ich war Günther Jauchs Punching-Ball! Ein Quizshow-Tourist packt aus
1. Aufl. 2010, ISBN 978-3-932927-45-4 (vergriffen)
1. Aufl. 2013, eISBN 978-3-932927-58-4 (epub)
3.Guido Eckert: Der Verstand ist ein durchtriebener Schuft Wie Sie garantiert weise werden
1. Aufl. 2010, ISBN 978-3-932927-47-8
1. Aufl. 2013, eISBN 978-3-932927-60-7 (epub)
4.Maternus Millett: Das Schlechte am Guten Weshalb die politische Korrektheit scheitern muss
1. Aufl. 2011, ISBN 978-3-932927-46-1
1. Aufl. 2013, eISBN 978-3-932927-61-4 (epub)
5.Frank Jöricke: Jäger des verlorenen Zeitgeists Frank Jöricke erklärt die Welt
1. Aufl. 2013, ISBN 978-3-932927-55-3
1. Aufl. 2013, eISBN 978-3-932927-62-1 (epub)
6.Burkhard Voß: Deutschland auf dem Weg in die Anstalt Wie wir uns kaputtpsychologisieren
1. Aufl. 2015, ISBN 978-3-932927-90-4
1. Aufl. 2015, eISBN 978-3-932927-91-1 (epub)
ISBN 978-3-932927-91-1
1. Auflage 2015 / Originalausgabe
© SOLIBRO® Verlag, Münster 2015
Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: Michael Rühle
Titelbild: © Depositphotos.com/eugenesergeev
Autorenfoto S. 2: privat
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verlegt. gefunden. gelesen.
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Das ist das Problem in den heutigen Ehen: Kom-mu-ni-ka-tion.
Zu viel: Kom-mu-ni-ka-tion!
Homer Simpson
Der strenge Code egalitärer Euphemismen dient dazu, genau die Art von schmerzhaftem, unschönem und manchmal beleidigendem Diskurs zu unterdrücken, der in pluralistischen Demokratien zu wirklichen politischen Veränderungen führt.
David Foster Wallace
Danksagung
Vier Menschen haben maßgeblich Anteil am Zustandekommen des Buches. Frau Anna Schwenke, die gründlich lektorierte und dem Text den letzten Schliff gab. Frau Elke Baumgardt, die mit großem Eifer und auch zu ungewöhnlichen Zeiten zahlreiche Ergänzungen und Korrekturen einarbeitete. Herr Uwe Lohberg, der provokative Ideen beitrug. Und, last but not least, Herr Dr. Klaus Kriegel, der Mann mit dem untrüglichen Spürsinn für kulturelle Fehlentwicklungen.
Titelbild
Der Autor
Vorwortvon Wolfgang Clement
Einleitung
WAS IST REFLEXIVKULTUR?
DIE AKTEURE
DIE THEORIEN UND AHNEN
Psychoanalyse
Postmoderne Philosophie
Gender-Mainstreaming −oder die Kaiserin ist nackt
Die drei Säulen der Reflexivkultur
DIE MYTHEN DER REFLEXIVKULTUR
Erinnerungsarbeit befreit
Wir müssen wertschätzend miteinander umgehen
Wir dürfen keine Tiere essen
Psychische Erkrankungen nehmen zu
Trauern braucht professionelle Hilfe
Der Mensch braucht einen Ruhestand
Wir müssen achtsam sein
Burn-out ist eine ernstzunehmende Krankheit
Alle Gespräche müssen auf Augenhöhe stattfinden
Beruf, Familie usw. müssen vereinbar sein − der Vereinbarkeitswahn
Alle Entscheidungen müssen transparent sein
Alle müssen an einer Entscheidung beteiligt sein
Europa muss afrikanische Flüchtlinge großzügig aufnehmen
Alle Menschen sind gleich
DIE DEUTSCHEN IN DER WELT
DER DAUERREFLEXIVE HYPERSENSITIVISMUS
DIE SPRACHE DER HYPERSENSITIVEN DAUERREFLEXIVITÄT
DAS SCHIZOPHRENE DER POSTMODERNE
ZIVILISATION – EIN NEUES KONZEPT
Epilog
Literaturverzeichnis
Lektüreempfehlungen
Für Anna
70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg geht es den Menschen in Deutschland so gut wie nie zuvor, sowohl im Vergleich zu anderen Epochen dieses Kontinents, als auch im Vergleich zu den meisten Ländern dieses Globus.
Aber eine wachsende Zahl von Bürgern unseres Landes will die objektiven Verhältnisse offensichtlich nicht mehr wahrhaben. Sie reflektiert in einer Art Endlosschleife die subjektive Befindlichkeit und scheint sich in psychische Krankheitskonzepte wie Burn-out zu flüchten, rennt Gleichheitsutopien hinterher oder braucht für jeden Firlefanz einen Coach. Geht man in einen Buchladen, so ist in den Regalen die Fülle an Psychoratgebern nicht zu übersehen. Doch stimmt wirklich, was dort zu lesen ist? Geht es nur noch um Achtsamkeit, Sensibilität und wertschätzendes Miteinanderumgehen, um die derzeit beliebtesten Psychosprachhülsen zu zitieren?
Definitiv nicht, wie Burkhard Voß, selbst Neurologe und Psychiater, es in diesem Buch analysiert. Der Psychoboom ist eine Sackgasse, er führt uns weg von notwendiger Entscheidungsbereitschaft und tatkräftigem Handeln. Auch ist es schädlich für eine Demokratie, wenn immer mehr Menschen vor allem um sich selbst kreisen. Das ist nur ein Aspekt, doch ein wesentlicher.
Wie es dazu kommen konnte, erklärt der Autor mit klaren Worten in bisweilen polemischem Stil. Wenn das Psychologisieren derart zum Mainstream wird, sind Denkanstöße und Provokationen jedoch durchaus angebracht. Oder um es mit den Worten des Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell auszudrücken:
Auch wenn alle einer Meinung sind,können alle Unrecht haben.
Man muss nicht alle Positionen des Autors teilen – das tue ich auch nicht –, aber seine entschiedene und auch erfrischende Kritik an einer leichtfertigen Übernahme von Trends und Zeitgeistverirrungen kann die öffentliche Diskussion bereichern.
Wolfgang Clement
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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