Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums - Horst-Joachim Rahn - E-Book

Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums E-Book

Horst-Joachim Rahn

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Beschreibung

Die Idee des Autors für dieses Werk basiert auf der Entdeckung, dass sich viele Aphorismen und Zitate zu bestimmten Stichworten als Thesen bzw. Antithesen eignen und im Ergebnis als thematische Synthese präsentierbar sind. 2012 kamen nach Abschluss von Rahns Veröffentlichung zum »Sinn des Lebens - Erinnerungen und Postulate zur Lebensbewältigung« und die Veröffentlichung seiner Aphorismen im Jahr 2015 beim Engelsdorfer Verlag hinzu. Es ergab sich die Gelegenheit, die obigen Gedanken zu vollenden und unter Sichtung von dazu passender Literatur die vorliegenden Inhalte zusammenzutragen und sinnvoll zu ordnen: Wer geistreiche Aphorismen sammelt, besitzt den größten Schatz der Welt! - Horst-J. Rahn (geb. 20.02.1944) studierte Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik und Psychologie an der Universität Mannheim (1968-1972). 1964 absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Grünzweig & Hartmann AG in Ludwigshafen/Rhein. Danach erwarb er dort als Ausbildungsleiter seine Führungserfahrungen und Praxis im Personal- und Ausbildungswesen. Seit 1975 hielt er an der Fachhochschule Ludwigshafen über dreißig Jahre hinweg Vorlesungen u. a. über Personalwesen und Führungspsychologie. Außerdem nahm er Lehrtätigkeiten an der FH Heidelberg, BA Mannheim und an der IHK Ludwigshafen wahr. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen. In den letzten Jahren seiner schriftstellerischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit dem Sinn des Lebens und insbesondere mit Aphorismen. Für seine bleibenden Verdienste an der FH Ludwigshafen wurde er 2005 mit der Hochschulmedaille ausgezeichnet. Heute ist er im Ruhestand.

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Horst-Joachim Rahn

Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Horst-J. Rahn (geb. 20.02.1944) studierte Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik und Psychologie an der Universität Mannheim (1968-1972). In 1964 absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Grünzweig & Hartmann AG in Ludwigshafen/​Rhein. Danach erwarb er dort als Ausbildungsleiter seine Führungserfahrungen und Praxis im Personal- und Ausbildungswesen. Seit 1975 hielt er an der Fachhochschule Ludwigshafen über 30 Jahre hinweg Vorlesungen u.a. über Personalwesen und Führungspsychologie. Außerdem nahm er Lehrtätigkeiten an der FH Heidelberg, BA Mannheim und an der IHK Ludwigshafen wahr. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen. In den letzten Jahren seiner schriftstellerischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit dem Sinn des Lebens und insbesondere mit Aphorismen. Für seine bleibenden Verdienste an der FH Ludwigshafen wurde er in 2005 mit der Hochschulmedaille ausgezeichnet. Heute ist er im Ruhestand.

E-Mail: [email protected]

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Coverabbildungen (gemeinfrei):

Vorderseite (v. l. n. r.):

Goethe, von Ebner-Eschenbach, Marx, Papst JohannesXXIII.

Rückseite (v. l. n. r.):

Voltaire, Schlegel, Kant, Trotzky

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

E-Book

Meinen Eltern gewidmet

Vorwort

Die Idee für dieses umfassende Werk basiert auf der Entdeckung, dass sich viele Aphorismen und Zitate zu bestimmten Stichworten als Thesen bzw. Antithesen eignen und im Ergebnis als thematische Synthese präsentierbar sind. Vor allem die Inhalte folgender Bücher haben mich zu diesem Buch angeregt: Einerseits das Zitatenhandbuch von Eberhard Puntsch (erschienen 1967 bei der Modernen Verlags-GmbH) und andererseits das Argumente-Buch (pro und contra) von Rudolf Walter Leonhardt aus dem Jahre 1974 (Piper-Verlag). Es reifte in mir der Wunsch, diese Inhalte grundsätzlich zu erweitern und durch viele Zitate der Literatur und durch zusätzliche Stichworte anzureichern. Hinzu kamen weitere Anregungen in 2012 nach Abschluss meiner Veröffentlichung zum „Sinn des Lebens – Erinnerungen und Postulate zur Lebensbewältigung“ und insbesondere die Veröffentlichung meiner Aphorismen in 2015 beim Engelsdorfer Verlag in Leipzig. Es ergab sich die Gelegenheit, die obigen Gedanken zu vollenden und unter Sichtung von dazu passender Literatur die vorliegenden Inhalte zusammenzutragen und sinnvoll zu ordnen. Dabei bin ich von folgendem Aufbau des Buches ausgegangen:

(1) Die Stichworte münden in die dialektische Betrachtung des Menschen, die Dialektik der Sinnbasis bzw. des philosophischen Überbaus, die dialektische Sicht der Welt und des theologischen Überbaus.

(2) Die Thesen zu den einzelnen Stichworten sind als Pro-Argumente zu verstehen, die jeweils ausdrücken, was für das jeweilige Argument spricht.

(3) Die Antithesen der Phänomene sind Contra-Argumente, die inhaltlich verdeutlichen, was jeweils gegen das Argument gerichtet ist.

(4) Die Synthese bildet die Conclusio als Schlussfolgerung, die insbesondere von meinem persönlichen Standpunkt getragen wird.

(5) Im Namensteil finden Sie ein Register mit den Hinweisen auf Daten der über eintausend großen Geister, welche mit ihren Weisheiten dieses Werk tragen.

(6) Im Literaturteil werden über achthundert ausgewählte Werke zitiert, deren Autoren sich um diese Thematik verdient gemacht haben. Über eintausend Fußnoten und ein Stichwortverzeichnis runden dieses Werk ab.

Schon Fichtes Dialektik ging vom Kampf der Gegensätze aus, dem ewigen Widerspruch der Polaritäten, die am Ende in die Zusammengehörigkeit des Verschiedenen münden. Nachdem ich mich viele Jahre lang ausschließlich mit betriebswirtschaftlicher und pädagogischer Literatur auseinandergesetzt habe, suchte ich nach neuen, ebenfalls interessanten Aufgaben und fand sie in obiger Aufgabenstellung. Der besondere Reiz eines solchen Werkes, in präziser Form, Thesen und Antithesen zusammenzutragen, liegt vor allem in der enorm hohen Abwechselung und in dem Ineinandergreifen natur- bzw. geisteswissenschaftlichen Gedankenguts. Bei der Sammlung dieser Thesen galt im Zweifel: „In der Kürze liegt die Würze!“ Damit wurden die Idee und der Versuch geboren, wesentliche Aussagen über das geisteswissenschaftliche Universum zu sammeln, zu ordnen und zu interpretieren.

Meine persönlichen Beiträge wurden dabei im Text jeweils mit einem Stern versehen.* Gerade die Darlegung der jeweiligen, persönlich geprägten Synthesegedanken in kompakter Form kann und will es nicht jedem Leser recht machen. Das kann auch nicht das Ziel sein, sondern das Buch möchte zur Unterhaltung beitragen, zum Nachdenken anregen und zur vernünftigen Gewinnung weiterer, interessanter Standpunkte verhelfen. In vielen Fällen sind zur Findung einer Konklusion als logischem Schluss vor allem Kompromisse notwendig. Auch Widerspruch ist erwünscht!

Grünstadt, im November 2015

Horst-Joachim Rahn

Gliederung

Cover

Titel

Der Autor

Impressum

Widmung

Vorwort

1. Grundlagen des geisteswissenschaftlichen Universums

1.1 Geisteswissenschaftliches Universum

1.2 Faszination der Dialektik

1.3 Wissenschaft und Forschung

1.4 Theorie und Praxis

2. Dialektische Betrachtungen des Menschen

2.1 Entwicklung des Menschen

2.1.1 Geburt

2.1.2 Kindheit

2.1.3 Jugend

2.1.4 Frau

2.1.5 Mann

2.1.6 Ehe

2.1.7 Altern

2.1.8 Sterben

2.1.9 Leben nach dem Tode?

2.2 Menschlicher Geist

2.2.1 Denken

2.2.2 Vernunft

2.2.3 Verstand

2.2.4 Gefühl

2.2.5 Wollen

2.2.6 Wissen

2.2.7 Gewissen

2.2.8 Klugheit

2.2.9 Dummheit

2.2.10 Intelligenz

2.3 Das Gute, das Böse und das Schöne

2.3.1 Das Gute und das Böse

2.3.2 Das Schöne

2.4 Tugenden des Menschen

2.4.1 Tapferkeit

2.4.2 Mut

2.4.3 Mäßigung

2.4.4 Dankbarkeit

2.4.5 Vertrauen

2.4.6 Ehrlichkeit

2.4.7 Besonnenheit

2.4.8 Hilfsbereitschaft

2.4.9 Barmherzigkeit

2.4.10 Hoffnung

2.4.11 Geduld

2.4.12 Fleiß

2.4.13 Bescheidenheit

2.4.14 Höflichkeit

2.4.15 Menschlichkeit

2.5 Untugenden des Menschen

2.5.1 Stolz

2.5.2 Geiz

2.5.3 Eitelkeit

2.5.4 Wollust

2.5.5 Zorn

2.5.6 Neid

2.5.7 Lüge

2.5.8 Faulheit

2.5.9 Völlerei

2.6 Antriebe des Menschen

2.6.1 Bedürfnis

2.6.2 Begehren

2.6.3 Egoismus

2.6.4 Leidenschaft

2.6.5 Ehrgeiz

2.7 Verhalten des Menschen

2.7.1 Aggression

2.7.2 Vorsicht

2.7.3 Anstand

2.7.4 Entschuldigung

2.7.5 Freundlichkeit

2.7.6 Anpassungsfähigkeit

2.7.7 Kritik

2.8 Gegebenheiten des Menschen

2.8.1 Ich

2.8.2 Du

2.8.3 Freundschaft

2.8.4 Ziel

2.8.5 Charakter

2.8.6 Vorbild

2.8.7 Ehre

2.8.8 Erfahrung

2.8.9 Ruhe

2.8.10 Freude

2.8.11 Emotionen

2.8.12 Humor

2.8.13 Selbsterkenntnis

2.9 Bittere Gegebenheiten

2.9.1 Einsamkeit

2.9.2 Leid

2.9.3 Not

2.9.4 Schmerz

3. Dialektik der Sinnbasis und des philosophischer Überbaus

3.1 Persönliche Sinnbasis

3.1.1 Leben

3.1.2 Lebensbewältigung

3.1.3 Lebensgrundsätze

3.1.4 Lebenssinn

3.2 Philosophischer Überbau

3.2.1 Wahrheit

3.2.2 Weisheit

3.2.3 Gerechtigkeit

3.2.4 Freiheit

3.2.5 Glück

3.2.6 Liebe

3.2.7 Zufriedenheit

4. Dialektische Sicht der Welt

4.1 Gesellschaft

4.1.1 Gemeinschaft

4.1.1.1 Nation und Vaterland

4.1.1.2 Orden und Ehrentitel

4.1.2 Politische Systeme und Anschauungen

4.1.2.1 Diktatur

4.1.2.2 Sozialismus/Kommunismus

4.1.2.3 Klassengesellschaft

4.1.2.4 Monarchie

4.1.2.5 Demokratie

4.1.3 Gesellschaftsprobleme

4.1.3.1 Streit

4.1.3.2 Mobbing

4.1.3.3 Frauenquote

4.1.3.4 Moral

4.1.3.5 Kongress

4.1.3.6 Großstadt

4.1.4 Rechtsprobleme

4.1.4.1 Schwangerschaftsabbruch

4.1.4.2 Todesstrafe

4.1.4.3 Tötung auf Verlangen

4.2 Kultur

4.2.1 Kunst

4.2.2 Kulturbereiche

4.2.2.1 Musik

4.2.2.2 Malerei

4.2.2.3 Festspiele

4.2.2.4 Drama

4.2.2.5 Dichtung

4.2.2.6 Theatersubventionen

4.2.3 Buchkultur

4.2.3.1 Bestseller

4.2.3.2 Bücher

4.2.3.3 Buchmesse

4.2.3.4 Schriftsteller

4.2.3.5 Fremdwörter

4.2.3.6 Aphorismen

4.2.3.7 Handgeschriebenes

4.2.3.8 Kleinschreibung

4.2.3.9 Klassiker

4.2.3.10 Journalismus

4.2.3.11 Literaturkritik

4.2.3.12 Stilblüten

4.2.4 Medienkultur

4.2.4.1 Fernsehen

4.2.4.2 Film

4.2.4.3 Internet

4.2.5 Verkehrskultur

4.2.5.1 Autofahren

4.2.5.2 Bahnreisen

4.2.5.3 Flugreisen

4.2.5.4 Schiffsreisen

4.2.5.5 Reisen ins Ausland

4.2.5.6 Sportwagen

4.2.5.7 Motorradfahren

4.2.5.8 Radfahren

4.2.6 Ernährungskultur

4.2.6.1 Essen und Trinken

4.2.6.2 Alkoholkonsum

4.2.6.3 Cocktail

4.2.7 Lebenskultur

4.2.7.1 Feste

4.2.7.2 Abendanzug

4.2.7.3 Feuerwerk

4.2.7.4 Bordelle

4.2.7.5 Zigaretten

4.2.7.6 Camping

4.2.7.7 Folklore

4.2.7.8 Heimat

4.2.7.9 Freikörperkultur

4.2.7.10 Frühaufsteher

4.2.7.11 Sex

4.2.7.12 Zeitumstellung

4.2.8 Sportkultur

4.2.8.1 Fußball

4.2.8.2 Videobeweis (Fußball)

4.2.8.3 Olympische Spiele

4.2.8.4 Reiten

4.2.8.5 Wandern

4.2.9 Kulturtechniken

4.2.9.1 Reden

4.2.9.2 Schreiben

4.2.9.3 Lesen

4.2.9.4 Rechnen

4.2.9.5 Spielen

4.2.9.6 Schachspiel

4.2.9.7 Tanzen

4.3 Natur

4.3.1 Biologie

4.3.2 Chemie

4.3.3 Entdeckung

4.3.4 Experiment

4.3.5 Forschung

4.3.6 Fortschritt

4.3.7 Medizin

4.3.7.1 Gesundheit

4.3.7.2 Krankheit

4.3.8 Physik

4.3.9 Technik

4.3.10 Tiere

4.3.10.1 Hunde

4.3.10.2 Katzen

4.3.11 Jahreszeiten

4.4 Erziehung

4.4.1 Erziehungsbereiche

4.4.1.1 Abitur

4.4.1.2 Studium

4.4.1.3 Numerus clausus

4.4.1.4 Bildung

4.4.1.5 Berufswahl

4.4.2 Erziehungspersonen-/institutionen

4.4.2.1 Eltern

4.4.2.2 Familie

4.4.2.3 Vorschulerziehung

4.4.2.4 Schule

4.4.2.5 Schulfreier Samstag

4.4.3 Erziehungsmaßnahmen

4.4.3.1 Gespräch

4.4.3.2 Strenge

4.4.3.3 Lob

4.4.3.4 Tadel

4.4.3.5 Schulnoten

4.4.3.6 Hausaufgaben

4.4.4 Erziehungsprozesse

4.4.4.1 Lehren

4.4.4.2 Lernen

4.4.4.3 Latein

4.4.4.4 Mündliche Prüfung

4.4.5 Erziehungsmerkmale

4.4.5.1 Autorität

4.4.5.2 Persönlichkeit

4.5 Politik

4.5.1 Frieden

4.5.2 Gewalt

4.5.3 Gesetz und Ordnung

4.5.4 Macht

4.5.5 Lobbyismus

4.5.6 Militär und Krieg

4.5.7 Parlamentsdebatten

4.5.8 Podiumsdiskussionen

4.5.9 Bundespräsident

4.5.10 Rassentrennung

4.5.11 Strategie

4.5.12 Wahlkampf

4.6 Wirtschaft

4.6.1 Wirtschaftordnungen

4.6.1.1 Marktwirtschaft

4.6.1.2 Zentralverwaltungswirtschaft

4.6.1.3 Kapitalismus

4.6.2 Unternehmungsformen

4.6.2.1 Aktiengesellschaft

4.6.2.2 GmbH

4.6.2.3 OHG

4.6.2.4 Kommanditgesellschaft

4.6.3 Wirtschaftselemente

4.6.3.1 Arbeit

4.6.3.2 Arbeitsteilung

4.6.3.3 Betrug

4.6.3.4 Bewirtungsaufwand

4.6.3.5 Computer

4.6.3.6 Fehler

4.6.3.7 Gerücht

4.6.3.8 Globalisierung

4.6.3.9 Hauseigentum

4.6.3.10 Ideen

4.6.3.11 Innovation

4.6.3.12 Irrtum

4.6.3.13 Recht

4.6.3.14 Sonntagsarbeit

4.6.4 Wirtschaftsfaktoren

4.6.4.1 Kapital

4.6.4.2 Geld

4.6.4.3 Einkommen

4.6.4.4 Gewinn

4.6.4.5 Erfolg

4.6.5 Führung

4.6.5.1 Unternehmer

4.6.5.2 Führungskraft

4.6.5.3 Karriere

4.6.5.4 Gruppe

4.6.5.5 Gruppenarbeit

4.6.5.6 Projektgruppe

4.6.5.7 Matrixorganisation

4.6.5.8 Kommunikation

4.6.5.9 Aufgabe

4.6.5.10 Kompetenz

4.6.5.11 Verantwortung

4.6.5.12 Delegation

4.6.5.13 Planung

4.6.5.14 Stellenbeschreibung

4.6.5.15 Leistungsbeurteilung

4.6.5.16 Vorgesetztenbeurteilung

4.6.5.17 Vorstandsgehälter

4.6.5.18 Strategische Allianzen

4.6.5.19 Zentralisation

5. Dialektik des theologischen Überbaus

5.1 Schöpfung

5.2 Evolution

5.3 Himmel

5.4 Seele

5.5 Glaube

5.6 Kirchenaustritt

5.7 Weihnachten

5.8 Religion

5.9 Christentum

5.10 Gott

5.11 Gebet

5.12 Zehn Gebote

Gesamtfazit

6. Namensregister

7. Literaturverzeichnis

8. Stichwortverzeichnis

Fußnoten

1. Grundlagen des geisteswissenschaftlichen Universums

Das Universum als Kosmos1 bezeichnet in der Physik die umfassende Anordnung aller Materie und Energie. Dabei ist das Gegebene aus der Zeit heraus bedingt.2 Es ist das zu einem Ganzen zusammengefasste Weltall.3 Im Gegensatz zu diesem Universum mit der Sonne, der Milchstraße, den Sternen, dem Mond und der Erde besteht das geisteswissenschaftliche Universum insbesondere aus Gott, dem Gebet, dem Himmel, der Welt, der Gesellschaft und dem Menschen. Gott ist hier das Zentrum des geisteswissenschaftlichen Universums. Das erstgenannte Universum wird von den Naturwissenschaften4 analysiert.

1.1 Geisteswissenschaftliches Universum

„Das geisteswissenschaftliche Universum ist ein theoretisches Konstrukt als spezielle Gesamtordnung in Form einer mehrdimensionalen Raum-Zeit-Welt. Es ist insbesondere Gegenstand theologischer und philosophischer Betrachtungen und zeigt den Wirkzusammenhang zwischen Gott, der Gesellschaft, dem Menschen und seiner Welt.“5 Wir gehen davon aus, dass die Philosophie die Wissenschaft der Wahrheit ist (Aristoteles) und dass die Theologie die Lehre von Gott im Himmel, des Glaubens und der Glaubensdokumente darstellt. Aber auch andere Geisteswissenschaften tangieren dieses Thema. Theologie und Philosophie bilden in der Welt des Menschen als Metaebene den theoretischen Überbau und damit das Äquivalent zu dessen persönlicher Sinnbasis,6 die sich mit dem Sinn des menschlichen Lebens auseinandersetzt.

Der Philosoph Konrad P. Liessmann beschäftigte sich intensiv mit dem „Universum der Dinge.“ Nach seiner Auffassung geht es im Grunde bei dieser Betrachtung der Welt des Menschen darum, viele Dinge, mit denen wir es täglich zu tun haben, besser zu verstehen.7 Die Welt des Menschen ist unvorstellbar groß, aber der einzelne Mensch ist darin nur ein ganz kleines, aber bedeutendes Element. Mit seinem Geist (z.B. Intelligenz, Denken, Gefühl, Wollen, Wissen, Gewissen), seinen Tugenden und Untugenden, seinem bewussten Erleben (z.B. Wahrnehmung, Emotionen, Liebe), seiner inneren Haltung (z.B. Gesinnung, Besonnenheit, Mut), seinem Handeln (z.B. Verhalten), seinem Umfeld (z.B. Das Böse, das Gute, die Natur) und dem Ergebnis des Handelns (z.B. Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit) bildet er Ansatzpunkte für tiefere dialektische Betrachtungen. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin Wege aufzuzeigen, wie sich der Mensch in dem großen geisteswissenschaftlichen Universum besser zurechtfinden kann.

1.2 Faszination der Dialektik

Wir wollen den Versuch wagen, das schwierig zu erfassende geisteswissenschaftliche Universum mit der Methode der Dialektik zu ergründen und zu beschreiben. „Wir können das geisteswissenschaftliche Universum in seiner Gesamtheit bzw. Funktionsweise nicht vollständig erklären, weil es unübersehbar komplex ist und uns Menschen dazu die Kenntnisse fehlen.“*

Der Begriff Dialektik wird in der philosophischen Literatur sehr unterschiedlich verwendet.8Johann Gottlieb Fichte spricht 1794 das erste Mal von einem synthetischen Verfahren, welches die Vereinigung der Gegensätze von These und Antithese zum Zweck hat.9 Der Philosoph F. W. J. Schelling10 behauptet, dass die Triade als Dreiheit von These-Antithese und Synthese der Entwicklung in Natur und Geschichte entspricht. „In der durchgängigen Tiefe und Breite zu analysierender Inhalte des geisteswissenschaftlichen Universums gewinnt die dialektische Methode nicht nur für den Dialektiker eine gewisse Faszination.“* Dieser ist ein Mensch, „… der das Für und Wider einer Sache scharfsinnig darlegen Widersprüche, die im Denken auftauchen, geschickt erklären und lösen kann.“11

Vereinfachend lässt sich der Zusammenhang in folgender Weise ausdrücken:

► Eine These ist eine allgemeine Aussage, die das Wesentliche aus einem Aussagenkomplex zur Geltung bringen soll. Thesen sind als Pro-Argumente zu verstehen, die jeweils zeigen sollen, was für das jeweilige Argument spricht.

► Eine Antithese ist die auf das Wesentliche begrenzte Gegenbehauptung zu einer These. Die Antithesen sind also Contra-Argumente, die detailliert angeben, was gegen das jeweilige Argument spricht.

► Die Synthese bildet den Versuch einer sinnvollen Verknüpfung von These bzw. Antithese und bildet dabei die Conclusio als Schlussfolgerung, die z.B. von einem persönlichen Standpunkt getragen wird und im Ergebnis als subjektiv zu interpretieren ist.

Die dialektische Sicht des geisteswissenschaftlichen Universums soll zunächst am Beispiel des Menschen und seiner Welt beschreiben werden. Die vielen Aphorismen, Thesen, Fußnoten, Sprüche und Aussagen dieses kompakten Werkes stammen von vielen großen Geistern und wurden in mehrjähriger, zeitlich sehr aufwändiger Arbeit jahrelang gesammelt und später systematisch geordnet.12 Es kommen in diesem Buch viele Meinungen zu Wort, die nicht alle im Einzelnen reflektiert werden können. Es ist ein weiteres Ziel dieser Arbeit, den Leser mit den Thesen bzw. Antithesen und Synthese zum Genießen, zum Nachdenken, und zur vertiefenden Diskussion anzuregen.

1.3 Wissenschaft und Forschung

Der große englische Dichter W. Shakespeare sagte: „Wissenschaft, was für ein Segen bist du!“ Die Wissenschaft ist der Erwerb von neuem Wissen durch Forschung, seine Weitergabe durch die Lehre sowie die Gesamtheit des so erworbenen Wissens. Die Tätigkeit eines Forschers besteht darin, Sätze oder Systeme von Sätzen aufzustellen und systematisch zu überprüfen.13 Forschung ist die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen, ihre systematische Dokumentation und Veröffentlichung in Form wissenschaftlicher Arbeiten. „Für mich ist das wissenschaftliche Arbeiten die Krone des menschlichen Tätigseins überhaupt.“*

Wir unterscheiden14 Metawissenschaften (z.B. Philosophie, Theologie), Naturwissenschaften (z.B. Physik, Chemie, Biologie, Geologie, Medizin, Informatik), Geisteswissenschaften15 (z.B. Rechtswissenschaft, Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Sprachwissenschaften, VWL, BWL) und Formalwissenschaften, z.B. Logik, Mathematik. Was will die Wissenschaft? „Sehen, um vorauszusehen, so lautet der Spruch der wahrhaften Wissenschaft“ (A. Comte). Dabei gilt: „Missbrauchte Begriffe sind nicht mehr unschuldig“ (U. Erckenbrecht). Die Wissenschaft sucht insbesondere nach Begründungen. Aber sie stellt klar: „Wo keine Wirkung ist, braucht man keine Ursache zu suchen“ (Rousseau). Bezogen auf das obige Thema der Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums imponiert die Feststellung: „Nichts in der Welt ist stärker als eine Idee, für die die Zeit gekommen ist“ (V. Hugo). Zum Schluss: „Ihrer wahren Wesensbestimmung nach ist die Wissenschaft das Studium der Schönheit der Welt“ (S. Weil). Auch die Wissenschaft lässt sich dialektisch betrachten.

► „Die Wissenschaft nährt die Jugend und ergötzt das Alter“ (Cicero). „Sie ist ewig in ihrem Quell, unermesslich in ihrem Umfang, endlos in ihrer Aufgabe, unerreichbar in ihrem Ziel“ (K.E. von Baer). „Wissenschaft ist nichts als geordneter und erprobter, gesunder Menschenverstand“ (T.H. Huxley). „Persönlichkeit auf wissenschaftlichem Gebiet hat nur der, der rein der Sache dient“ (M. Weber). „Als namhafter Wissenschaftler haftet man mit seinem Namen“ (G. Uhlenbruck). Erfolgreiche Menschen würdigen aber auch die Leistungen ihrer Mitstreiter: „Wenn ich weiter als andere gesehen habe, dann nur deshalb, weil ich auf der Schulter von Giganten stand“ (I. Newton). Die folgende Bemerkung ist von großer Bedeutung: „Die Wissenschaft ist immer Diener, aber sie darf nicht dienen“ (T.H. Huxley).

► Auch die Wissenschaft wird kritisch beurteilt.16 „Wer den Kern der Sache trifft, zerstört dabei oft die Frucht, die ihn so attraktiv macht“ (A. Bechstein). Interessant ist auch folgende Aussage: „Manches wird erst kompliziert, wenn man es möglichst einfach erklären will“ (E. Ferstl). Wissenschaftliches Arbeiten führt nicht zwangsläufig zum Erfolg: „Die Gelehrsamkeit kann auch ins Laub treiben, ohne Früchte zu tragen“ (G.C. Lichtenberg). Der Menschenkenner F.W. Nietzsche stellt fest: „Sie sind kalt, diese Gelehrten!“ Es gibt aber auch gefühlvolle Wissenschaftler!

Insbesondere Fußnoten prägen die Wissenschaft: „Fußnoten sind die Schweißperlen des Forscherfleißes“ (U. Erckenbrecht). „Wissenschaftliche Kontrahenden versetzen sich gegenseitig Fußnoten“ (H.J. Quadbeck-Seeger). Nachweisbar ist: „Es gibt Wissenschaftler, die Probleme erledigen und es gibt Probleme, die Wissenschaftler erledigen“ (S. Latzel). J.W. von Goethe wirft die Frage auf: „Was ist denn die Wissenschaft? Sie ist nur des Lebens Kraft. Ihr erzeuget nicht das Leben. Leben erst muss Leben geben.“ Eigentlich schade ist: „Wissenschaft belehrt nur den Klugen“ (aus Russland). Was fällt dem Wissenschaftler schwer? „Nichts fällt Wissenschaftlern schwerer als ein Umzug in ein neues Theoriengebäude“ (H.J. Quadbeck-Seeger). Leider gilt zeitlos: „Auch die Wissenschaft hat ihre Selbstsucht“ (F.C. Overbeck). Oder: „In der Wissenschaft ist einer der stärksten Kräfte der Neid“ (W. von Humboldt). Und es gilt zeitlos: „Wo der Glaube anfängt, hört die Wissenschaft auf“ (E. Haeckel). „Wissenschaft fängt eigentlich erst da an interessant zu werden, wo sie aufhört“ (J. von Liebig). Da sind wir beim Thema!

► Fassen wir zusammen: „Vollgestopft mit Wissenschaft und Technik begreifen wir heute, dass der Verstand allein die Leute nicht klug macht“17 (P. Bosmans). „Trotz der Wunder von Wissenschaft und Technik sind die tiefen menschlichen Probleme geblieben“ (Dalai Lama). Außerdem: „Wissenschaftliche Revolutionen sind selten“*18A. Einstein sagte einmal: „… dass der Wissenschaftler vor die Wahl gestellt ist, entweder verständlich und oberflächlich oder gründlich und unverständlich zu schreiben.“ Das ist nach seiner Auffassung nicht immer richtig: „Im Prinzip sollte jeder Mensch die Ergebnisse der Forschung nachvollziehen, überprüfen und für sich selbst nutzen können.“ Ein weiterer Experte hat in einem Vorwort folgendes betont:

„Erst wenn der Wissenschaftler aus dem berüchtigten Elfenbeinturm seiner Wissenschaft herauskommt, merkt er, wie klein eigentlich sein eigener Beitrag zu der Gesamtheit des Menschenwissens ist“

(Konrad Lorenz)

„Wissenschaft ist heute keine allein nationale Begebenheit mehr, weil sich die Globalisierung auch hier zeigt“ (H.J. Quadbeck-Seeger). Zum Schluss: „Der Wissenschaftler soll zwar die Wissenschaft ernst nehmen, aber er darf sich nicht selbst ernst nehmen“ (P. Blanchard).

1.4 Theorie und Praxis

Eine Theorie19 ist eine Menge von Gesetzen, die durch logische Ableitbarkeitsbeziehungen miteinander verbunden ist. Sie bildet ein System von Sätzen, dessen Axiome und Theoreme als Hypothesen zu interpretieren sind, beispielsweise als Wenn – Dann – Aussagen.20 Die Tätigkeit eines Forschers besteht darin, solche Sätze oder Systeme von Sätzen aufzustellen und systematisch zu überprüfen. Mit Theorien beschäftigt sich auch die Wissenschaftstheorie. Die Praxis zeigt sich in den Gegebenheiten der Wirklichkeit und in der Anwendung im Alltag.21 Sie versteht sich als tätige Auseinandersetzung mit der Realität und ist durch Vollendung, Taten und Handlungen gekennzeichnet. Theorie und Praxis stehen sich auch im geisteswissenschaftlichen Universum gegenüber. Dazu äußern sich sowohl Naturwissenschaftler als auch Geisteswissenschaftler.

► Grundsätzlich gilt: „Unsere Theorien sind unsere Erfindungen …“ (K. Popper). Bewährte Theorien halten sich hartnäckig: „Denn je bewährter eine bestehende Theorie ist, umso empfindlicher und widersetzlicher zeigt sie sich gegenüber allen Abänderungsversuchen“ (M. Planck). Folgender Vergleich ist gelungen: „Theorie bringt Licht in die Praxis; Praxis bringt Leben in die Theorie“ (H.J. Quadbeck-Seeger).22 Die Erfahrung zeigt: „Praktiker erfahren oft sehr schmerzlich, dass ihnen die Theorie gefehlt hat“ (F.P. Rinnhofer). „Man kann Theoretikern vieles unterstellen – aber einen großen Wagemut besitzen sie“ (M.G. Reisenberg). Zum Schluss: „Theorie ist die Mutter der Praxis“ (L. Pasteur).

► Aber: „Grau, teurer Freund ist alle Theorie …“(J.W. von Goethe). „Mitunter wird die Theorie von der Praxis übertroffen“ (unbekannt). „Die Tragödie der Wissenschaft – das Erschlagen einer schönen Hypothese durch eine hässliche Tatsache“ (T.H. Huxley). „Theorien können ins Kraut schießen und seltsame Blüten treiben“ (H.J. Quadbeck-Seeger). „Praxis ohne Theorie leistet immer noch mehr als Theorie ohne Praxis“ (Quintilean). Auch: „Die meisten Theorien sterben in der Praxis“ (E. Limpach). Aber: „Theorie bereitet keineswegs auf die Praxis vor“ (L. Maisel). Zum Schluss: „Die Praxis ist die Quelle der Theorie“ (A. Saheb) bzw. „Die Praxis ist der Reißwolf der Theorie“ (H. Schmid).

► Mein Fazit: „Praxis ohne Theorie ist blind, Theorie ohne Praxis unfruchtbar“ (J.D. Bernal). Beide sollen sich gegenseitig ergänzen, wie es z.B. Leonardo da Vinci ausdrückte: „Stets muss die Praxis auf guter Theorie beruhen.“ Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt“ (H. Hesse). Und es gilt zeitlos: „Theorien zu entwickeln bedarf es einer ausreichenden Praxis“ (M.G. Reisenberg). I. Kant sagte: „Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.“ Dabei soll eine gute Theorie Erklärungswert besitzen, andere Wissenschaften befruchten und auch Prognosen ermöglichen. Demgegenüber korrigiert und bereichert die Praxis menschliche Erkenntnisse, verhindert die Erstarrung von Theorien und orientiert sich an aktuell, zeitlich oder örtlich anstehenden Gegebenheiten. „In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon“ (J. Berra). Zum Nachdenken: „Die Theorie verhält sich zur Praxis oft, wie die Behauptung zur Enthauptung“ (K. von Welser). Dazu passend:

„Theorie ist, wenn nichts klappt und jeder weiß warum.Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum.Wir vereinen Theorie und Praxis:Nichts klappt und keiner weiß warum“

(unbekannt)

Wer die Realität kennt, weiß, dass Theoretiker und Praktiker nicht immer miteinander harmonieren: „Theorie und Praxis sind Partner, aber nicht immer Freunde“ (H.J. Quadbeck-Seeger). „Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist nicht so groß, wie der zwischen Praktikern und Theoretikern“ (H.J. Quadbeck-Seeger). Dazu die Forderung: „Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein“ (E. Rutherford). Zum Schluss humorvoll: „Im Niemandsland zwischen Theorie und Praxis blühen die Hypothesen“ (H.J. Quadbeck-Seeger).

2. Dialektische Betrachtungen des Menschen

Die dialektische Betrachtung des Menschen als Teil des geisteswissenschaftlichen Universums bezieht sich mit ihren Thesen, Antithesen und Synthesen auf die Entwicklung bzw. den Geist des Menschen, auf das Böse, das Gute und das Schöne, auf die Tugenden und die Untugenden, auf die Antriebe, auf das Verhalten und darüber hinaus auf bestimmte Gegebenheiten. Von großer Bedeutung für die Entwicklung des Menschen im geisteswissenschaftlichen Universum sind Wechselwirkungen zwischen genetischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren. Wo steht der Mensch? „Der Mensch steht in der Mitte der Schöpfung, zwischen Stoff und Geist, zwischen Zeit und Ewigkeit“ (A. Magnus). Mit der Erforschung des Menschen als kulturell und gesellschaftlich geprägtem Lebewesen befassen sich u.a. die Anthropologie23, die Sozialwissenschaften, die Philosophie und die Psychologie. Mit der Typologie des Menschen hat sich insbesondere die Psychologie intensiv auseinandergesetzt. Der Mensch wird auch in der Philosophie unterschiedlich betrachtet:

► Anerkennend sagt W. Shakespeare: „Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an Fähigkeiten …“ Proragoras würdigt das Individuum ebenfalls: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“ J.W. von Goethe stellt fest: „Die Menschen sind, trotz allen ihren Mängeln, das Liebenswürdigste, was es gibt.“ Dazu treffend: „Es gibt Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“ (G. de Montpassant). Und ergänzend: „Wie liebenswert ist der Mensch, wenn er wirklich ein Mensch ist“ (Menander). Noch stärker ausgedrückt: „Der Mensch ist ein Volltreffer der Evolution“ (H.S. Markl). Deshalb gilt ihm unsere Sorge: „Die Sorge um den Menschen selbst und sein Schicksal muss stets das Hauptanliegen der fachwissenschaftlichen Bestrebungen sein“ (A. Einstein). „Jeder große Mensch entnimmt allen Dingen und allen Menschen Gutes“ (J. Ruskin). Von besonderer Bedeutung sind dabei die Gene und die Augen: „Die Gene sind Ketten, die uns mit Ahnen und Verwandten verbinden“ (H.J. Quadbeck-Seeger). „Die Augen sind Fenster ins Innere“ (H. Lahm). Ganz anders urteilt C. Powell: „Die Menschen in meinem Leben haben mich zu dem gemacht, der ich bin.“ F. von Schiller sucht den Bezug zur Natur: „Der gebildete Mensch macht die Natur zu seinem Freund.“ Am Ende noch eine positive These: Das Leben ist für den Menschen schön, wenn er es nimmt wie es ist.24

► Nicht alle Menschen haben mit Menschen gute Erfahrungen gemacht: „Mensch: Grausame Zumutung der Schöpfung“ (P. Rudi). Mancher Experte äußert sich weniger anerkennend: „Was ist der Mensch? Jedenfalls nicht das, was er sich einbildet zu sein, nämlich die Krone der Schöpfung“ (W. Raabe). Auch Molière äußert sich negativ: „Der Mensch ist, ich gesteh’ es Euch, ein böses Lebewesen.“ K. Kraus kommt zu folgendem Ergebnis: „Menschsein ist irrig.“ Auch lässt sich feststellen: „Über jeden Menschen gibt es etwas Negatives zu berichten, man muss nur intensiv danach suchen.“* Ein weiteres Urteil: „Der Mensch kommt unter den Tieren der Welt dem Affen am nächsten“ (G.C. Lichtenberg). Realistische Aussage: „Es hat keinen Sinn, dem Spiegel die Schuld zu geben, wenn das Gesicht entstellt ist“ (N.W. Gogol). Oder global gesehen: „Der Mensch verkommt in der heutigen Zeit zur bloßen Nummer“ (M. Wichor). Bedauerndes Urteil: „Mensch, du armer, Lebensgehetzter, ewig hoffender, ewig getäuschter Tantalus“ (Otto Ludwig). „Galaktisch gesehen sind wir völlig unbedeutend“ (A. Maggauer-Kirsche). Mitunter sind wir an manchen negativen Entwicklungen selbst nicht ganz schuldlos, denn: „Wer sich selbst zu wichtig nimmt, menschlich immer tiefer sinkt.“* Und zum Schluss: „Menschen, auf die kein Verlass ist, sollte man verlassen“ (G. Uhlenbruck).

Zu den wesentlichen Merkmalen des Menschen gehören das Angewiesensein auf mitmenschliche Zuwendung in der Kindheit, das Sprechen lernen, geistige Anlagen bzw. kulturelle und soziale Bindungen. Menschen stellen sich Fragen nach ihrer persönlichen Freiheit, nach ihrer Stellung in der Natur und nach der Lebensaufgabe: „Die Hauptaufgabe des Menschen sollte es sein, andere Menschen glücklich zu machen“ (B. Stramke). Dabei ist folgender Rat zu beherzigen: „Wo immer du lebst, achte den Menschen!“* „Dem Menschen selbst ist gar nicht so recht bewusst, wie klein er letztlich in dieser großen Welt ist.“* Nicht erst beim Besuch der Großen Mauer im Nordwesten von Peking in 2006 wurde mir klar, dass wir alle nur ein winziges Rädchen in dem großen geisteswissenschaftlichen Universum sind. Ich habe noch nie in meinem Leben eine so große Menschenmenge auf einem Bauwerk gesehen.

Die Bewältigung des Lebens durch den Menschen zeigt sich in der Art und Weise, wie er sein individuelles Dasein meistert. „Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall“ (Seneca). Ein frommer Mann sagte einmal: „Herr, ich wollte, daß ich wäre ein Mensch nach Deinem Willen.“ (A. Magnus). Jeder Mensch, der den Erfolg sucht, muss mit Bedacht auswählen, in welchen Fällen er welche Maßnahmen ergreift, um jeweils das richtige tun zu können. Trotzdem gibt es für die Praxis keine Patentrezepte. Auch durch Alltagssorgen darf man sich nicht von einer grundsätzlich positiven Lebenseinstellung abbringen lassen. „Letztlich wird derjenige eher zufrieden und glücklich werden, der es versteht, negative Lebenserfahrungen positiv zu verarbeiten.“*25

2.1 Entwicklung des Menschen

Die Entwicklung des Menschen lässt sich von der Geburt aus, über das Kindheits-, Jugend-, Erwachsenenalter (Mann und Frau) bis zum Tode und danach darstellen. „Die Gegenwart reicht von der Geburt bis zum Tod“ (A. Eilers). Wobei festzustellen ist: „Bei der Geburt weinen wir, beim Tode sehen wir warum“ (aus Bulgarien). Sehr kompakt: „Zweimal sind wir unbeschwert von jedem Gepäck: bei der Geburt und beim Tod“ (F. Löchner). Dabei gilt: „Die Geburt bringt nur das Sein zur Welt; die Person wird im Leben erschaffen“ (Th. S. Jouffroy). Der Menschenkenner A. Schopenhauer sagt: „Nach dem Tode wirst du das sein, was du vor deiner Geburt warst.“ Die einzelnen Phasen der Entwicklung des Menschen werden nun in dialektischer Sicht interpretiert.

2.1.1 Geburt

Die Geburt des Menschen ist der Prozess am Ende einer Schwangerschaft und hat in jedem Leben eine Kulturgeschichte.26 Ich erblickte am 20. Februar 1944 in dem kleinen – aber sehr liebenswerten – Städtchen Olbernhau27 im mittleren Erzgebirge (440m NN)28 in Sachsen29 das Licht der Welt. Auch die Geburt des Menschen lässt sich aus dialektischer Sicht beurteilen:

► „Die Geburt eines Kindes ist ein Glück über alles“ (A. Necker-Saussure). Wie ist das zu beurteilen? „Wenigstens mit seiner Geburt macht jeder Mensch einen Fortschritt“ (M.G. Reisenberg). Kontaktfreude wird meistens schon in die Wiege gelegt: „Freundlichen Menschen schenkt Gott schon bei der Geburt den Schlüssel zu anderen Herzen“ (E. Joung). Wir sind in der Regel nicht allein: „Gleich von Geburt an begleitet einen jeden ein Schutzgeist, der unbemerkt sein Leben leitet“ (Menander). Deshalb kommen wir aus positiver Sicht zum Ergebnis: „Das beste Rezept auf Erden ist das der Geburt“ (W. Fürst). Allerdings hat das alles auch eine Gegenseite:

► Etwas hart ausgedrückt: „Gleich nach der Geburt bekommt man lebenslang“ (unbekannt). Und: „Der Tod ist der Antipode der Geburt“ (W. Meurer). Manche Babys werden in eine schwierige Welt „hineingeworfen“: „Alkoholkinder sind schon vor der Geburt bestraft“ (M. Hinrich). Und eine für einen so erfolgreichen Menschen erstaunliche Feststellung: „Meine Geburt war das erste meiner Missgeschicke“ (J.J. Rousseau). Auch: „Manche verderben es schon von Geburt an mit sich selbst“ (M.G. Reisenberg). Der Amtsschimmel greift für alle schon früh zu: „Mit der Geburt beginnen leider auch die behördlichen Verfolgungen“ (M.G. Reisenberg).

► Fazit: Die Geburt eines Menschen ist für die Betroffenen ein kaum zu beschreibendes Erlebnis, weil es unter normalen Umständen mit einem „Glück über alles“ verbunden ist. Eine Schwangerschaft dauert durchschnittlich 266 Tage und endet, wenn der Fötus die Gebärmutter der Mutter verlässt. Die Dauer der Geburt ist unterschiedlich; statistisch gesehen wird mit 13 Stunden für Erstgebärende gerechnet und 8 Stunden für Mütter, die bereits ein Kind geboren haben. Eine erfolgreiche Geburt erfordert eine gute Vorbereitung30 und eine gute medizinische Betreuung.31 Für die Mutter bringt eine Geburt zunächst große Schmerzen mit sich, oft auch Durchfall oder Erbrechen. Der Werbetexter Manfred Postel stellte philosophisch fest: „Die Wehen der Geburt sind der Atem der Schöpfung.“ Wenn ein Mensch zur Welt kommt, dann ist das für die Betroffenen ein großes Ereignis. Dabei gilt die Erkenntnis: „Geburt macht weder böse noch gut“ (Deutsches Sprichwort). Oder anders gesehen: „Der Mensch ist von Geburt an gut, aber die Geschäfte machen ihn schlecht“ (Konfuzius). „Alle Menschen sind von Geburt an gleich“ stellt der ehemalige Präsident der USA (Th. Jefferson) fest. Ist das wirklich so?

Demgegenüber behaupten Experten der Astrologie, dass die Konstellation der Sterne Einfluss auf die Wesensmerkmale des betreffenden Menschen habe. Damit wären die Menschen nicht von Geburt an gleich. Dazu folgende Modellbeispiele in kompakter dialektischer Betrachtung mit den jeweiligen positiven und negativen Charaktereigenschaften.32

Tierkreiszeichen:

Positive Tendenzen

Negative Tendenzen

Fische

(19.02.-20.03.)

empfindsam, mitfühlend, selbstlos, hilfsbereit, feinfühlig, verständnisvoll,

schnell eingeschnappt, blauäugig, phlegmatisch, leidend, verletzlich, passiv,

Widder

(21.03.-20.04.)

risikofreudig, dynamisch, reaktionsschnell, energisch, unternehmerisch,

cholerisch, impulsiv, jähzornig, uneinsichtig, jähzornig, uneinsichtig, manchmal aggressiv,

Stier

(21.04.-20.05.)

beharrlich, zielorientiert, herzensgut, verlässlich, starker Wille, treu,

starrköpfig, stur, kaum anpassungsfähig, bedächtig,

Zwillinge

(21.05.-21.06.)

lernbereit, interessiert, gut im Argumentieren, anpassungsfähig,

launisch, wandlungsfähig,

Krebs

(22.06.-22.07.)

sehr gefühlsbetont, fürsorglich, mitfühlend, empfindsam, hilfsbereit,

phlegmatisch, bequem, nicht durchsetzungsfähig,

Löwe

(23.07.-22.08.)

ehrgeizig, unbeirrbar, durchsetzungsfähig, sehr willensstark,

selbstherrlich, eitel, hochmütig, kaum anpassungsfähig,

Jungfrau

(23.08.-22.09.)

Gute Beobachtungsgabe, Sicherheitsstreben, analysierend,

nüchtern, kritisch, mitunter zynisch, wenig romantisch,

Waage

(23.09.-22.10.)

Streben nach Harmonie, sachlich, ausgleichend, abwägend, verträglich,

zögerlich, weniger gefühlsbetont,

Skorpion

(23.19.-21.11.)

zuverlässig, verschwiegen, verantwortungsvoll, Disziplin,

verschlossen, argwöhnisch, mitunter spröde,

Schütze

(22.11.-20.12.)

tolerant, anpassungsfähig, gesellig, heiter,

kühn, unbesonnen, sprunghaft,

Steinbock

(21.12.-19.01.)

fleißig, ausdauernd,

ehrgeizig distanziert, kühl, weniger Gefühl,

Wassermann

(20.01.-18.02.)

freiheitsliebend, sanguinisch, großzügig, gesellig, uneigennützig, geistig rege

lebt sich voll aus, mitunter oberflächlich, dominant

„Allerdings sind die Aussagen der Astrologie als Charaktertypologie begrenzt. Man sollte Menschen nicht in ein Rollenbild pressen, sondern vielmehr differenzierend urteilen.“*33

2.1.2 Kindheit

Kinder sind Menschen, die sich in der Entwicklungsphase der Kindheit befinden, also in der Zeit von der Geburt bis zur Pubertät.34 Zu unterscheiden sind Kleinstkind, Kleinkind und Schulkind. Juristisch gesehen ist ein Kind, wer noch nicht 14 Jahre alt ist. Die Art und Weise, wie sich ein Kind mit der Welt auseinandersetzt, ist das Ergebnis von Wechselwirkungen zwischen Entwicklungsprozessen und Erfahrungen, die das Kind schon früh mit seiner Umgebung macht. Für die Erziehung der Kinder ist es besonders bedeutsam, dass man ihnen zuhört, sich ihren Gefühlen gegenüber offen zeigt und als Erzieher bestimmt bzw. konsequent auftritt.35 Konsequente Eltern setzen ihren Kindern frühzeitig Grenzen.36 Denn: „Wer Kindern keine Grenzen setzt, verbaut ihnen den Weg zum Leben“ (E. Koch).

Leider geht es den Kindern nicht überall so gut, wie in Deutschland: Täglich verhungern in der Welt viele Kinder. Dazu der ehemalige Schauspieler Karlheinz Böhm, der in Äthiopien viel Gutes nicht nur für arme Kinder getan hat: „Wollen wir wirklich immer erst so lange warten, bis uns Schreckensbilder verhungerter Kinder aus unserer Bequemlichkeit herausreißen?“ Die dialektische Betrachtung der Kindheit führt zu folgenden Erkenntnissen:

► „Leuchtende Kinderaugen sind Impressionen des Himmels“ (F. Schmidberger). Martin Luther sagte: „Kinder sind das liebste Pfand in der Ehe. Sie binden und erhalten das Band der Liebe.“ Und wir stellen fest: „Die Kinder sind das Gewissen der Eltern“ (T. Toeche-Mittler). R.W. Leonhardt hat das kompakt so ausgedrückt: Kinder sind liebenswert, nett, unschuldig und einfach süß. Für die eigenen Kinder übernehmen die Eltern gern Verantwortung. Wenn Kinder in der Familie fehlen, gibt es kein erfülltes Leben. Wer keine eigenen Kinder hat, kann ihnen kein Vermögen vererben. Ohne eigene Kinder gibt es keine Enkelkinder. Eine Gesellschaft, die keine Kinder mehr will, verliert ihre Zukunft. Wenn die Älteren nicht mehr für die Jungen sorgen wollen, gibt es bald keine Jüngeren mehr, die für die Alten sorgen werden.37 Zum Schluss spannt M. Gandhi den großen Bogen zum Frieden: „Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“

►R.W. Leonhardt stellt demgegenüber aber auch treffend fest: Kinder kosten viel Zeit und Nerven. Kinder auf die Welt zu setzen ist heute für die Eltern sehr teuer. Außerdem gibt es für nicht wenige Menschen nichts Schöneres auf der Welt, als nur sich selbst verantwortlich zu sein, ohne Kinder großziehen zu müssen: „Mit Kindern hast du Probleme, die du ohne Kinder nie hättest.“* Die Frau, die ihren Mann liebte, liebt nach der ersten Geburt an erster Stelle ihr Kind. Manche Männer fühlen sich dann zurückgesetzt. Wer sein kinderloses Leben genießt, soll nicht denken, dass Kinder kaputte Ehen kitten. Es geht wohl besser ohne Kinder: Warum zur sowieso gegebenen Überbevölkerung auf der Erde beitragen? „Nicht wenige Kinder sind ihren Eltern sowieso nicht dankbar, sondern sie gehen später ihre eigenen Wege.“* Aus Japan stammt die wahre Erkenntnis: „Zuerst hat man das Kind auf dem Arm, dann auf dem Schoß und schließlich auf dem Rücken.“

► Fazit trotz kritischer Sicht: „Kinder sind der größte Schatz der Erde und bilden unsere Zukunft.“* „Weib und Kind das höchste Gut auf Erden sind“ (N. Lenau). „Kinder sind ein Segen Gottes“ (W. Shakespeare). Sie sind eine Brücke zum Himmel (aus Persien). „Kinder erfrischen das Leben und erfreuen das Herz“ (F.D.E. Schleiermacher). „Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen und in das wir schreiben sollen“ (P. Rosegger). „Die Eindrücke der Kindheit wurzeln am tiefsten“ (K.E. Franzos). „Erinnerungen an unsere Kindheitstage sind unentbehrliche Bausteine unseres Erwachsenwerdens“ (W. Meurer).

„Von der Freude der Kindheit und Jugend ernährt sich unser ganzes Leben“ (O. Ernst). Erstaunlich ist, dass mancher seine eigenen Kinder nicht liebt: „Wer seine Kinder nicht liebt, hat sie nicht verdient“ (F. Schmidberger). Und zu beachten ist: „Wer ein Kind schlägt, schlägt sich selbst“ (H.A. Bruder). Es geht auch ohne Schläge, aber Konsequenzen müssen sein! „In den Kindern erlebt man sein eigenes Leben noch einmal, und erst jetzt versteht man es ganz“ (Kierkegaard). Meine persönliche Folgerung: „Eine Gesellschaft, die keine Kinder mag, ist auf dem falschen Weg und stirbt aus.“* Deshalb ist zu fordern:

„Wir müssen einen nächsten Schritt machen, wir müssenLebensbedingungen schaffen, die es uns ermöglichen, mehrKinder zu haben …“

(Iris Radisch)

Interessant ist auch folgende Feststellung: „Am Vornamen der Kinder erkennt man den Geist der Eltern“ (W. Schwöbel). Ein Leben ohne jeden Kontakt zu Kindern kann ich mir nicht vorstellen. Da wir selbst keine Kinder haben, freuen wir uns immer über den Kinderbesuch aus der Nachbarschaft, wo vor allem die kleine Klara W. (ab 3 Jahre) uns sehr viel Freude bereitet hat. Wer keine eigenen Kinder haben möchte oder haben kann, sollte die Möglichkeit der Adoption nutzen, was im konkreten Falle allerdings gut zu überlegen ist. Es gibt viele Fälle, wo die adoptierten Kinder ihren neuen Eltern viel Freude gebracht haben, es gibt aber auch ebenso viele Fälle, wo es nicht so war und großer Kummer folgte.

„Wer Kinder mag, der wirst’s versteh’n, dass sie oft eigne Wege geh’n“ (O. Stock). Man versteht die Kinder nicht, ist man nicht selbst kindlichen Herzens. „Man weiß sie nicht zu behandeln, wenn man sie nicht liebt, und man liebt sie nicht, wenn man nicht liebenswürdig ist“ (L. Börne). Und es ist zu beachten: „Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit“ (Ch. Dickens). „Wenn man seine Kindheit bei sich hat, wird man nie älter“ (J.W. v. Goethe). Die Erfahrung zeigt: „Tute einem Kind Ehre an, und es wird dir Ehre antun“ (aus Rhodesien). Allerdings ist die Kindheitszeit kostbar: „Heute gewinnt man den Eindruck, als wenn sich die Kindheit immer mehr verkürzen würde.“* „Dabei soll die Kindheit die glücklichste Zeit des Lebens sein; ich bezweifle das, denn man muss erst alt werden, um das zu wissen“ (W. Schlichting). „Was aber in der Kindheit zerstört wurde, kann im Leben niemals mehr korrigiert werden – man kann sich höchstens damit arrangieren“ (W.J. Reus).

2.1.3 Jugend

Die Jugendzeit ist die Zeit des Übergangs zwischen Kindheit und dem Erwachsenenalter.38 Der Abschnitt ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil in ihm entscheidende Weichen für die weitere Entwicklung des Menschen gestellt werden.39 Diese Altersspanne ist allerdings nicht genau festlegbar und im Einzelfall von unterschiedlicher Dauer. In dieser Zeit vollzieht sich die Geschlechtsreife (Pubertät). Die Jugendzeit ist die Zeit des Erlernens und Einübens von Kompetenzen sowie der Entwicklung moralischer Orientierungen, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Übernahme von Rollen der Erwachsenen führen sollen40, z.B. als Eltern, Bürger, Erwerbstätige bzw. Konsumenten. Wann wird man erwachsen? „Erwachsen wird man, wenn man damit aufhört, sich für den Nabel der Welt zu halten.“ (A. Rahn). Die Dialektik der Jugendzeit:

► Wer sich mit der Jugend umgibt, wird nicht so schnell alt: „Im Kreis der Jugend muss man weilen, der Jugend Lust und Freude teilen. Wer das vermag, der wird bewahren ein junges Herz bei grauen Haaren“ (W. Jordan). „Die Jugend ist uneigennützig im Denken und Fühlen. Sie denkt und fühlt deshalb die Wahrheit am tiefsten und geizt nicht, wo es kühne Teilnahme an Bekenntnis und Tat gilt“ (H. Heine). „Dabei ziemt die Bescheidenheit dem Jüngling“ (T.M. Plautus). Wie bleibt der Mensch „jung“? „Man bleibt jung, so lange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann“ (M. von Ebner-Eschenbach).

► Eine wahre Erkenntnis ist: „Junge Leute leiden weniger unter eigenen Fehlern als unter der Weisheit der Alten“ (L. de Vauvenargues). Und es gilt: „Wer kükenklug ist, wird nicht huhnalt“ (aus Dänemark). Zum Nachdenken: „Altklug wird jung alt“ (E. Baschnonga). A. Einstein stellt fest: „Das Ärgerliche an der jungen Generation ist die Tatsache, dass ich nicht länger dazu gehöre.“ Eine interessante Feststellung ist: „Pubertät ist, wenn Eltern anfangen, schwierig zu werden“ (Gräfin Fito). Außerdem steht die Behauptung: „Das wird kein ganzer Kerl, der nie ein Rüpel war“ (O.J. Bierbaum). Nicht neu ist: „Es ist keine Kunst, jung zu sein, wenn man 24 Jahre alt ist“ (Sprichwort). Zum Schluss: „Eine freudlose Jugend ist nur zu oft das traurige Vorspiel zu einem freudlosen, vergrämten, menschenscheuen, ja menschenfeindlichen Alter“ (F. Spielhagen).

► Conclusio: „Ach, das ist das Schönste an der Jugend, dass sie mit ebenso viel Hoffnungen operiert wie das Alter mit Erinnerungen“ (B. von Suttner). Andererseits bringt die Jugend auch Probleme mit sich: Dass Probleme mit der Jugend nicht neu sind, sagt schon Sokrates: „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Dazu meine Wertung: „Wer für die Jugend kein Verständnis hat, hat seine eigene vergessen:“*

„Wer nie in der Jugend Gewitterdrang über jedes trennendeGitter sprang, wer nie in sünd’gem Verlangen gebebt hatund immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat, den schmückedas Wams mit Orden und Tressen, doch sag ihm,er habe zu leben vergessen“

(Oskar Blumenthal)

„Die schlechten Züge, die boshaften und hinterlistigen Streiche seiner Jugend wird ein kluger Mann nicht zum besten geben; denn er fühlt, dass sie auch von seinem gegenwärtigen Charakter noch Zeugnis ablegen“ (A. Schopenhauer). Das Genie Schopenhauer wurde übrigens von Goethe früh erkannt, denn er prophezeite ihm eine große Laufbahn. Schopenhauer selbst fühlte sich von niemandem verstanden. Seine Pudel liebte er abgöttisch. Sein Vater soll Selbstmord begangen haben und seine Mutter setzte ihren intelligenten, aber schwierigen Sohn vor die Tür, als dieser 21 Jahre alt war.41 „Was ist denn die Jugend? „Die Jugend ist ein unvergessener Traum, denn man ist „unsterblich.“* „Und was ist Liebe? Der Inhalt des Traums“ (S. Kierkegaard). Merke: Alt werden, das ist Gottes Gunst. Jung bleiben, das ist Lebenskunst (Sprichwort). „In der Tat gibt es ältere Menschen, die in ihrem Herzen jung geblieben sind und es verstanden haben, den Abschied von der Jugend auf mehrere Jahrzehnte zu verteilen“ (F. Rosay).

2.1.4 Frau

Eine Frau ist ein erwachsener Mensch von weiblichem Geschlecht und das geschlechtliche Gegenstück ist der Mann. Frauen unterscheiden sich physiologisch gesehen von Männern z.B. durch die unterschiedlichen Geschlechtsmerkmale und durch den Knochen- und Muskelaufbau. In psychologischer Hinsicht sind Unterschiede zwischen Frau und Mann allerdings mit Vorsicht zu interpretieren. Die Frau scheint mitunter jedoch zu emotionalem Verhalten zu neigen, zeigt häufig mehr Personeninteresse als der Mann und hat eine etwa 4 bis 5 Jahre höhere Lebenserwartung. Etwas bissig: „Wenn eine Frau einen Schönheitswettbewerb gewinnt, ist es ein Miss-Erfolg“ (D. Fleichhammel). Interessant: „Die größte Klugheit einer klugen Frau besteht darin, ihre Klugheit nicht zu zeigen“ (V. Woolf). Und auf den ersten Blick ist folgendes nicht immer zu erkennen: „Jede Frau beherrscht die Kunst, einen Mann zu beobachten, ohne ihn anzusehen“ (G. Armani). Auch Frauen werden unterschiedlich beurteilt.

► Thesen: „Am Anfang aller großen Dinge steht eine Frau“ (A. Walpole). Etwas überschwänglich: „Frauen, ihr Engel der Erde! Des Himmels lieblichste Schöpfung! Ihr seid der einzige Strahl, der unser Leben erhellt“ (A. de Lamartine). Ohne Frage: „Die Frauen sind die Stützen der Gesellschaft“ (H. Ibsen).42 „Frauen sind unserer Kindheit Stütze, unserer Jugend Freude und unseres Alters Trost“ (P. Aretino). Es stimmt auch: „Anmut macht schön das Weib“ (W. von der Vogelweide). Für mich persönlich gilt: „Durch ihre Schönheit wird meine Frau zu meiner Geliebten.“* Und vor allem für Genießer: „Die nackte Frau ist ein göttliches Werk“ (W. Blake). „Eine Frau ist eine Dame, die es einem Herrn leicht macht, ein Herr zu sein“ (Sprichwort). Stark ist die folgende Erkenntnis: „Willst du genau erfahren, was sich ziemt, so frag nur bei edlen Frauen an“ (J.W. von Goethe). „Die beste Frau ist die, die am wenigsten spricht“ (Perikles). „Die stärkste Waffe einer Frau ist ihre Sanftheit“ (D. Wieser). Feststellung einer klugen Frau: „Die Fantasie des Mannes ist die beste Waffe der Frau“ (S. Loren). Auch: „Die Lippen einer Frau haben viele Krankheiten geheilt“ (aus Frankreich). Verdeckte Wünsche: „Eine Frau soll aussehen wie ein junges Mädchen, auftreten wie eine Lady, denken wie ein Mann und arbeiten wie ein Pferd“ (C.K. Simon). Ich stehe zu folgender Erkenntnis: „Wir Männer sollten unsere Frauen verehren.“*43

Dazu eine Anekdote über Nasreddin Hodscha44, den orientalischen Till Eulenspiegel. Seine historische Existenz ist nicht gesichert, aber man nimmt an, dass er im 13./​14. Jahrhundert im südwestlichen Anatolien gelebt hat. Im Orient war es früher erlaubt, dass Männer mehr als eine Ehefrau haben durften. Nasreddin nahm sich also eine zweite Frau, die deutlich jünger als die erste war. Eines Abends als er nach Hause kam, traf er beide zankend an. Sie keiften darüber herum, welche von beiden er wohl mehr liebte. Zuerst sagte Nasreddin, dass er sie beide gleich lieb habe, aber mit dieser Antwort war keine der beiden Frauen wirklich zufrieden. So fragte die Ältere: „Nehmen wir einmal an, wir drei sitzen in einem Boot und es fängt zu sinken an. Welche von uns beiden würdest du dann retten?“ Nasreddin dachte einen Moment nach und dann sagte er zu seiner ersten Frau: „Aber Liebling, du kannst doch schwimmen, nicht wahr?“

► Antithesen: „Schwachheit, dein Nam’ ist Weib“ (W. Shakespeare). Oder auch: „Das Weib ist stets ein wankendes und veränderliches Wesen“ (Vergil). F.W. Nietzsche zieht heftig nach: „Die Frau war Gottes zweiter Fehler.“ Und: „Es gibt niemanden, der weiß, was ein Weib vermag“ (H. Ibsen). Emanzen haben es bei den Männern meistens nicht leicht. Der Kampf um die Gleichstellung der Frau ist dabei ein geschichtliches Phänomen.45 Heute ist manches anders geworden: „Unsere Zeit hat die Ritterlichkeit durch die Gleichberechtigung ersetzt“ (S. Fleicher). „Männer haben ihre Seilschaften, Frauen Netze“ (Gräfin Fito). Und es gilt schon immer: „Eine Frau mit Vergangenheit hat keine Zukunft“ (O. Wilde). „Wenn die Weiber auch von Glas wären, sie würden doch undurchsichtig sein“ (aus Russland). „Eine Frau ist eine Person, die dauernd in den Spiegel blickt, außer wenn sie eine Parklücke verlässt“ (unbekannt). Manche stellen resignierend fest: „Nichts ist unerträglicher als eine wohlhabende Frau“ (Juvenal). Auch: „Die Zwiebel hat sieben Häute, ein Weib neun“ (aus Russland). Sehr kluge Frauen haben es allerdings auch nicht immer leicht: „Manche kluge Frau ist nur deshalb allein, weil sie es nicht verstanden hat, ihre Klugheit zu verbergen“ (Daphne du Maurier).

„Frauen sind ganz einfach. Zumindest solange man sie nicht kennt“ (B. Stramke). Verblüffend: „Was eine Frau verdeckt, ist manchmal mehr als sie hat“ (F. Ammon). „Die Mehrzahl der anständigen Frauen sind verborgene Schätze, die nur deshalb sicher sind, weil sie niemand sucht“ (F. de la Rochefoucaould). Ganz anders: „Jedes Weibes Fehler ist des Mannes Schuld“ (J.G. von Herder). Bisweilen bleiben Reaktionen nicht aus: „Brummt das Weib den ganzen Tag, so geht der Mann zum Schwarzen Bären“ (J.U. Megerle). Oder er geht ins Wirtshaus zur „Nickenden Fichte!“ (unbekannt). „Früher bekam der Mann eine Frau, die kochen konnte wie seine Mutter, heute bekommt er eine Frau, die trinken kann, wie sein Vater“ (unbekannt). Etwas heftig: „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ sagte F.W. Nietzsche: An dieser Stelle einige Worte über diesen großen Mann, der allerdings körperlich relativ klein war und dicklich wirkte. Er trug einen trotzigen Schnurrbart, war stark kurzsichtig, litt unter ständigen Magenbeschwerden und schweren Migräneanfällen. Vermutlich hatte er später eine Syphilis-Infektion. Bereits mit 35 Jahren fühlte er sich als körperliches Wrack.46 Von Frauen hatte er nicht mehr viel.

► Synthese: „Ein Weiberfeind ist auch ein Menschenfeind“ (J. Paul). Das gilt aber nicht immer. Es gilt allerdings: „Der größte Reichtum für einen Mann ist eine gute Frau.“* „Das Weib trägt die Schuld des Lebens nicht durch Tun, sondern durch Leiden ab, durch die Wehen der Geburt, die Sorgfalt für das Kind …“(A. Schopenhauer). Aber aufgepasst: „Eine Frau auf Händen zu tragen, ist die gefährlichste Methode, mit einer Frau umzugehen“ (M. Frisch). Auch gilt: „Frauen ticken anders als Männer“ (unbekannt). Und: „Frauen würden ihre Fehler sofort zugeben, wenn sie welche hätten“ (R. Lembke). Interessant ist: „Der Mann ist der Kopf und die Frau ist der Hut“ (aus Schweden). „Ist sie der Hals, dann bewegt sie den Kopf so, wie sie es will“ (aus Griechenland). Trotzdem: „Frauen sehnen sich nach einem Führer, der ihnen folgt“ (P. Kosorin). Oder auch: „Die Frau möchte einen Löwen als Mann, der aus ihrer Hand Zucker frisst“ (A.O. Weber). Für Männer gilt gegenüber Frauen grundsätzlich: „Mann soll sich Frauen niemals aufdrängen“ (A.F. von Knigge). G. Casanova war wegen seiner Verführungskünste bekannt: „Um eine Frau zu verführen, muss man ihr nur einreden, dass ihr Ehemann sie nicht versteht.“

Außerdem gilt: „Wer die Frau eines Freundes begehrt, wird oft dadurch bestraft, dass er sie tatsächlich bekommt“ (unbekannt). Darüber hinaus: „Frauen, die lange ein Auge zudrücken, tun es am Ende nur noch, um zu zielen“ (H. Bogart). „Frauen unterscheiden sich in ihren Vorteilen, nicht aber in ihren Nachteilen“ (M. Richter). O. Wilde hat einmal gesagt: „Frauen sind da, um geliebt, nicht um verstanden zu werden.“ „Man erkennt die besten Frauen am Glück ihrer Männer und an der edlen Art ihrer Kinder“ (J. Ruskin). Nicht zu unterschätzen ist die Sehnsucht einer starken Frau nach einem starken Mann.47 Auch ist schon immer klar: „Eine Partnerschaft funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig achtet.“* Außerdem gilt: „Die schönsten Frauen sind die, denen wir gefallen“ (G. Laub). Und: „Die besten Frauen sind am schwersten kennen zu lernen“ (J. Ruskin). Klare Feststellung: „… Mir ist eine Frau lieber, die nicht durch Äußerlichkeiten auffällt, sondern ihre Schönheit in der Beziehung entfaltet“ (G. Armani). Sehr treffend: „Eine Frau, welche die Fehler ihres Mannes nicht liebt, liebt ihn nicht“ (S. Loren). Zum Schluss: „Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen“ (K. Tucholsky).

2.1.5 Mann

Ein Mann ist ein erwachsener Mensch von männlichem Geschlecht. Mitunter sucht er heute nach seiner Identität.48 Das Gegenstück des Mannes ist die Frau. Männer unterscheiden sich physiologisch gesehen von Frauen, z.B. durch die Geschlechtsmerkmale und durch den Knochen- und Muskelaufbau. In psychologischer Sicht sind Unterschiede zwischen Mann und Frau vorsichtig zu interpretieren. „Männer suchen zuerst die Sache, Frauen suchen zuerst den Menschen“ (P. Fröhling). Der Mann scheint mehr sach- als personenbezogen zu denken und scheint sich wohl weniger von Emotionen als die Frau leiten zu lassen. Seine Lebenserwartung ist in Deutschland etwa 4 bis 5 Jahre geringer als die der Frau. Interessant ist die folgende Feststellung einer Frau: „Ein schöner Po ist das Dekolleté eines Mannes“ (E. Klepgen). „Wenn ein Mann den Geburtstag seiner Frau vergisst, hat er nicht gemerkt, dass sie ein Jahr älter geworden ist“ (Josef Meinrad). Wir Männer sind gar nicht so schlimm, wie es manchmal aussieht:

„O liebe Mädchen, liebe Frauen. Ihr unser Unglück, unserGlück, Zwar spricht man oft von Euch mit Grauen. Undkehrt doch stets zu Euch zurück“

(P.A. de Beaumarchais)

► „Jeder Mann ist der Sohn einer Frau“ (aus Russland). „Ohne die Frauen würde der Mann roh, grob, einsam sein und die Anmut nicht kennen“ (Chateaubriand). Und es gilt: „Nichts schmeichelt einem Mann so sehr, wie das Glück seiner Frau“ (S. Johnson). „Der Mann ist des Weibes Haupt“ (Neues Testament: Epheser 5,23). Auch: „Vatertag ist ein Tag, an dem alle Männer zu Vätern werden“ (G. Kropp). Direkter Bezug zum Spiel: „Ein Schachspiel kann weitergehen ohne Königin, aber nicht ohne König“ (P. Kosorin). „So ein Traummann ist was Schickes, wird gewürdigt manchen Blickes und die Frau ihn gerne nimmt, wenn auch sein Charakter stimmt“ (N. van Tiggelen).

► Aber: Traummänner sind genauso selten wie Traumfrauen: „Auch die tollsten Hechte haben Gräten“ (K. Karius). Und: „Der ideale Ehemann ist ein unbestätigtes Gerücht“ (B. Bardot). „Es sind nicht alle Männer, die Hosen tragen“ (aus Schweden). Andere Feststellung: „Ein Weib, das unverschämt und männlich ward, ist nicht so widrig wie ein weibischer Mann“ (W. Shakespeare). Auch: „Ein Junggeselle ist ein Mann, dem zum Glück die Frau fehlt“ (Sprichwort). Bemerkenswert: „Auch ein kluger Mann wird zu Hause nicht so geschätzt wie draußen.“* Außerdem: „Wo die Frau die erste Geige spielt, streicht der Mann den Brummbass“ (W. Schlichting). Leider: „Es gibt Männer, die man mit jeder Frau betrügen könnte“ (K. Kraus). Auch: „Im Sohn will die Mutter Mann werden“ (Ch. Morgenstern). „Männer, die Schwächen zeigen, sind Weicheier!“ (Sprichwort).

► Fazit: „Ein Mann, der nachgibt, obwohl er recht hat, ist entweder ein Weiser oder verheiratet“ (J. Ramone). Dabei gilt: „Die Eroberung der Frauen ist das spannendste Abenteuer eines Mannes“ (G. de Maupassant). Und: „Der größte Reichtum für eine Frau ist ein guter Mann.“* Auch: „Das Schönste an den Männern sind ihre Frauen“ (F. Ammon). Männer (Frauen) wollen von ihren Frauen (Männern) verstanden, aber auch geliebt werden. Norbert van Tiggelen drückt es für die Männer so aus: „Lieber Gott schenk mir ’ne Frau, die nicht schimpft, wenn ich bin blau. Die für mich das Bier besorgt und das Haushaltsgeld mir borgt. Eine, die nicht ständig redet, Pläne für den Abwasch schmiedet. Die im Bett ein Engel ist und mir aus den Händen frisst …“

Dazu das Gegenstück: „Lieber Gott, schenk mir einen Mann, der im Haushalt alles kann. Der auch lieb und zärtlich ist, das Verwöhnen nicht vergisst. Er soll reichlich Muskeln haben … Er muss immer gut aussehen und zu seiner Meinung stehen, muss beim Shopping mich begleiten, darf sich niemals mit mir streiten. Muss mich auf den Händen tragen, darf nicht nach dem Konto fragen …“ (N. van Tiggelen). Vor allem: „Vernünftige Männer vertrauen auf die weibliche Intuition“ (P. Kosorin). Zum Schluss meine Überzeugung: „Richtige Männer stehen zu ihren Frauen und sind ihnen treu.“*

2.1.6 Ehe

Die Ehe ist eine rechtlich anerkannte, dauerhafte Verbindung einer Frau und eines Mannes zu einer Lebensgemeinschaft. Sie kommt als Eheschließung durch eine vertragliche Vereinbarung zustande und stellt ein Dauerrechtsverhältnis dar. Ihr Zweck ist die eherechtliche Lebensgemeinschaft. Die Partner werden auch als Eheleute, Ehegatten und Ehepartner bezeichnet. Abreden der Partner über Getrenntleben oder über die Erlaubnis intimer Beziehungen zu anderen Personen sind für eine Ehe unwirksam. Die rechtsgültige Beendigung der Ehe ist die Scheidung. In manchen Staaten der Erde wird der Begriff Ehe auch für Lebenspartner gleichen Geschlechts verwendet, die dort sogar das volle Adoptionsrecht für Kinder erhält. Ein anderes Thema ist die eheliche Treue: „Ehebruch beginnt nicht im Bett, sondern im Kopf“ (D. Fleichhammel). Und es gilt auch: „Ehe ist eine Koalition mit der Opposition“ (W. Weidner). Vor allem die Beurteilung der Ehe ist sehr unterschiedlich:

► „In einer guten Ehe fügen sich Himmel und Erde zusammen“ (aus Brasilien). Sehr treffend: „Glücklicher Bund, wo der Gatte das Haupt und die Gattin das Herz ist“ (F. Haug). „In einer guten Ehe soll niemand die Hosen anhaben“ (Sprichwort). „Mann und Frau müssen eins sein, sonst ist es keine Ehe“ (L. Thoma). Und. „Vom guten Partner weiß man, dass er seine Ellenbogen nur zum Einhaken benutzt“ (W. Hadulla). Der Frauenkenner H. de Balzac bringt es auf den Punkt: „Das Bett ist das Barometer der Ehe.“ Warum ist die Ehe so beliebt? „Die Ehe ist deswegen so beliebt, weil sie das Maximum der Versuchung mit dem Maximum an Gelegenheit verbindet“ (G.B. Shaw). Besonders treffend ist: „Gleiches Blut, gleiches Gut und gleiche Jahre geben die besten Ehepaare“ (Sprichwort). Auch die zahlreichen Ehescheidungen sprechen nicht gegen die Institution Ehe, denn oft sind beide Geschlechter bald wieder mit anderen Partnern verheiratet. Millionen von Ehen halten sogar 30 Jahre und länger.49

► In nicht wenigen Fällen folgen den hohen Erwartungen von Ehepartnern herbe Enttäuschungen. Deshalb gilt: E h eErrare humanum est (irren ist menschlich). „Wer im Hafen der Ehe gelandet ist, sollte nie vergessen, dass die Heimat der Liebe das offene Meer ist“ (E. Ferstl). Schon zu Beginn kann man feststellen: „Die Ehe ist ein Zweikampf, der mit Ringen beginnt.“ Dabei ist zu beachten: „Die richtigen Polterabende kommen erst in der Ehe“ (Gräfin Fito). „Die meisten Differenzen in der Ehe beginnen damit, dass eine Frau zu viel redet und ein Mann zu wenig zuhört“ (Sprichwort). Interessant ist: „Pantoffelhelden sind die Kriegsdienstverweigerer der Ehe“ (K. Klages). „Je länger man unverheiratet bleibt, desto rühmlicher ist es“ (G.J. Cäsar). Schlimmer ist die Feststellung: „Die Ehe ist eine Institution zur Lähmung des Geschlechtstriebs“ (G. Benn). Oscar Wilde meint dazu: „Ehe: gegenseitige Freiheitsberaubung im beiderseitigen Einvernehmen.“ Mancher schimpft über seinen Ehepartner: „Wer über den Ehepartner bei anderen klagt, der bricht die Ehe“ (H. Oeser). Die Erfahrung zeigt: „Vor der Heirat hört die Frau dem Mann zu, danach ist es umgekehrt. In der Ehe hören die Nachbarn beiden zu!“ (Sprichwort). „Manche Ehe ist ein Todesurteil, das jahrelang vollstreckt wird“ (A. Strindberg). Makaber: „Von einer Madonna bleibt in der Ehe oft nur das Kreuz übrig“ (F. Beutelrock). Ähnlich schwer wiegt die folgende Erkenntnis: „Wer unglücklich verheiratet ist, hat bereits einen Vorschuss auf die Hölle“ (aus Schweden).

► Synthese: Bekommt jeder wirklich den Partner, den er verdient?50 Wie oben zu lesen ist, machen die Menschen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Ehe. Die Entscheidung für eine Ehe muss deshalb sehr gut überlegt sein. „Drumm prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet“ (F. von Schiller). „Es ist besser unglücklich verliebt zu sein als unglücklich verheiratet. Manchen gelingt beides“ (G. de Maupassant). „Einen passenden Partner zu finden, ist vor allem heute ein Griff in die Lostrommel.“* „Glück in der Ehe ist allein eine Sache des Zufalls“ (J. Austen). Ergebnis: „Heirate oder heirate nicht. Du wirst beides bereuen“ (Sokrates). Auch die Ehe hat ihre Ansprüche: „Zur Heirat gehört mehr, als nur vier Beine ins Bett“ (K. Tucholsky). Der Kenner weiß: „In der Ehe muss man eine unaufhörlichen Kampf gegen ein Ungeheuer führen, das alles verschlingt: die Gewohnheit“ (H. de Balzac). Merke: „Das große Geheimnis jeder guten Ehe ist, jeden Unglücksfall als Zwischenfall und keinen Zwischenfall als Unglücksfall zu behandeln“ (H. Nicolson). „Der Zank in der Ehe ist die Schneedecke, unter der sich die Liebe warm hält“ (J. Paul). Außerdem: „Richtig verheiratet ist der Mann erst dann, wenn er jedes Wort versteht, das seine Frau nicht gesagt hat“ (A. Hitchcock).

Wenn der Partner allerdings geht und nicht mehr will, soll man konsequent sein und nicht Dingen nachtrauern, die nicht mehr sind.51 „Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann“ (S. Kierkegaard). Von Kierkegaard stammt auch der Ausspruch: „Man soll nicht immer recht haben wollen.“ „Man darf auch von der Ehe nicht zu viel erwarten und muss es im Leben nehmen, wie es kommt: nach dem Ärger kommen schönere Tage, wo man wieder zufriedener wird! In einer guten Ehe rauft man sich doch immer wieder zusammen.“* Wichtig ist, dass man sich gegenseitig achtet, immer wieder seine Zuneigung zeigt, Probleme gemeinsam löst52 und einen Streit nicht zu eng sieht. Patentrezepte zur Lösung von Streit gibt es aber nicht. Merke zum Schluss: „Eheliche Treue ist unverzichtbar, denn Ehe ist nicht teilbar mit anderen Menschen.“*

2.1.7 Altern

Das Alter des Menschen ist ein Lebensabschnitt zwischen dem mittleren Erwachsenenalter und dem Tod. Das Altern ist ein Prozess, der mit nachlassender Aktivität und körperlichen Problemen verbunden ist, z.B. ab 60 Jahre. Von dem römischen Dichter Ovid stammt der Ausspruch: „Nichts ist schneller als die Jahre.“ „Ich fühle mich nicht alt, weil ich so viele Jahre hinter mit habe, sondern weil nur noch so wenige vor mir liegen“ (E. Kishon). Interessant ist, dass in Deutschland nach einer Meldung vom Februar 2013 schon 17.000 Menschen über 100 Jahre und älter sind, wobei die Tendenz steigernd ist. Die besten Aussichten auf ein langes Leben haben gut ausgebildete Frauen: Heute ist die Zahl der hundertjährigen Frauen knapp viermal so hoch wie die der Männer. Aber nicht jeder erreicht ein hohes Alter. Georg Büchner ist nur 23 Jahre alt geworden: „Ich bin so jung und die Welt ist so alt.“ Gegensatz: Mit 108 Jahren sagte Johannes Heesters: „Ich danke Gott für all die schönen Jahre.“ Die älteste Frau der Welt war Japanerin und 117 Jahre alt. Auch das Alter wird nicht einheitlich beurteilt.

► „Alter bedeutet Erfahrung, Gelassenheit, Einsicht und Erinnerung.“* Dabei gilt: „Ewig bleiben treu die Alten“ (J. von Eichendorff). „Die Würde ist die Sonne des Alters“ (aus Persien). „Gütige Herzen altern nie“ (N. Tommassen). Und es gilt bis heute: „Die Pension ist die begehrteste Alterserscheinung“ (W. Weidner). „Dem Alter ist mit Respekt und Ehrerbietung zu begegnen.“* Im Grunde haben die Menschen nur zwei Wünsche: „Alt zu werden und dabei jung zu bleiben“ (P. Bamm). Altern wird zur Aufgabe: „Älter werden ist eine Lebensaufgabe“ (H. Lahm). „Falten im Gesicht sind die Seiten des Lebensbuches“ (H. Lahm). In ihm haben Geburtstage ihren Stellenwert: „Geburtstage sind Stufen auf der Lebenstreppe“ (H. Lahm). Nicht alle Menschen haben eine lange Lebenstreppe: „Ein langes und erfülltes Leben ist ein Geschenk Gottes“ (unbekannt). „Es ist ein Vorteil des Altwerdens, dass man gegen Hass, Beleidigungen, Verleumdungen gleichgültig wird, während die Empfänglichkeit für Liebe und Wohlwollen stärker wird“ (O. von Bismarck). Hinzu kommt: „Das Alter hat zwei große Vorteile. Die Zähne tun nicht mehr weh und man hört nicht mehr als das dumme Zeug, das ringsum gesagt wird“ (G.B. Shaw).