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Ein Tor der Ewigkeit, ein Ausweg aus dem Trott, ein Prozess gefreit der Schaffung – dem Schafott entkommen bleibt der Geist; nun fort von jenem Hafen, sicherem Hort wenn man nur treibt auf Wellentürmen zu erleben, nach Erkenntnis strebend. 50 Gedichte ganz im Zeichen dieser Welt und einer Zeit, die krisenreicher kaum sein könnte. Neben gesellschaftskritischen Zeilen finden sich Naturlyrik und Gedichte des Mensch-Seins in einem Band – ein Dialog der besonderen Art. In medias res, ohne ausschweifenden Einstieg ins Geschehen geworfen wird die Lyrik ihrem Ruf gerecht und setzt neue Gedichte aus dem Jahr 2016 in Szene.
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Seitenzahl: 35
Veröffentlichungsjahr: 2016
Autor: Paul Köhler
Titel: Dialog
Untertitel: Lyrik in medias res
© Copyright 2016 Paul Köhler
www.paulkoehlerbooks.wordpress.com
Druck: epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Ewiger Halt
Vernunft
Wortgewalt
Eisen schmiedet uns
Des Ritters Leid
Der Tod in Lohn und Brot
Ein Spiele nur
Die hohe Eiche
Gebrochen sind die Mauern
Picturae
Der Souverän
Maschinae
Die Kugel fällt, sie steht auf Rot
Supernova
Du Gott des Lebens
Kleine Hymne auf den Mammon
Natur bist du
Reimen leicht gemacht
An Facetten reich
Sturmflut
Das grüne Erdenreich bezwungen
Auf Gedeih und Verderb
Heroisch mahnt der Cumulus
Leuchtfeuer
Zu neuen Landen schickt der Herr
Seemannsgarn
Magie der Farben
Momente
Entfacht das Feuer der Macht
Vitae momentum
Nur eine Legende
Vergänglichkeit
Gier
Im Takt des Geldes
Überwachungsstaat
Eine eigene Welt
Zeitungsdruck
Auf eis' gem Boden glimmt
Strebt zum Ende
Eiland
Zu jeder Schlacht
Dickicht
Odyssee
Aus fernem Land
Tanz
Agonie
Heizt an
Feuerball
Sprachfehler
Sonnenbarke
In der Brandung bricht er der Fluten Kraft,
Im Gebirg' trägt er der Gletscher Massen,
Im Land der Weiden weite Flur und
Der Metropolen eisernes Werk.
Erstand vor Jahrmillionen, geschaffen ward
Ein Mineral: formenreich von Farbgestalt
Granit fest und weich der Sand,
Heroisch in seiner Urgestalt; bruchfester
Ewig gebundener Halt der Erden Grund
Und als persistente Kraft.
Leblos und doch des Lebens Bund,
Als Grund, als der zum Existieren wahrt,
Als Macht dem zu entfliehen.
Als Macht festzustehen.
Es zeigt in seiner Diversität
In Farben, Formen seine Entität –
Nimmer zu besten droht es
Der Natur entgegen und doch
Verletzbar und porös.
Der Stein als Welten festes Element.
In der hallenden Bucht gestoßen steht
Ein Sinn nach Vernunft geschrieben
Und sehnt nach Ufern ferner Gestade
Ist hier nicht mehr umher getrieben,
Wähnt sich schwach bald gebrochen
In dem Geiste säuselnder Balladen
Gleich dem wo – denn habe Mut nur
Die Tücke dieser Seel' und dieses Geists
Sich nach Vernunft zu regen, stur
In den tiefen Himmel scheint getrieben
Die Aufklärung ihr Ziel zu arrivieren.
Habe Mut, dein Geist wird es Dir lohnen,
Sich dem vernünftigen zu wähnen
Und den Welten gar zu trotzen, die sich
Tosenden Fluten gleich hinab in das Tal
Stoßen, in dem wohl undefiniert die
Tücke des unverständlichen liegt.
Dort gehen böse Teufel um und fegen
All den Willen heraus, tröpfeln nach und
Nach nur ihre Idiotie … Vernunft
Zu zeigen ist nicht allein gerecht,
Der Unmündigkeit ungeachtet zu lassen
Zeigt sich besser dem.
Nie, oh nie so dargeboten will sich
Der Meister mit dem Volke zeigen,
Selbst verschuldet ist diese Misere,
Aus der zu befreien man starken, reinen
Willens bedarf, um Seel' und Kopf –
Ganz trunken noch zur See gefahren –
Aus dem Feuer zu entheben.
Der Geist lebt mit seinem Möglichen,
Der tristen Einheit zu entkommen
Und den Weg sich wohl zu sinnieren,
Da, wohin auch immer der Gedanke
Schweift soll er auch bleiben dürfen.
Kraft, die Kraft, die Du
Bedenkst zu besitzen
Zeigst in aller Bewunderung
Die in Dir steckt
Und von Dir in Urgewalt
Zu entsteigen sucht.
Derer Du Dich mit deinem
Geist und deinem Feingefühl
Verschreiben und versagen
Wirst, die Du beherrschen
Kannst.
Machst dich mündig nur
Zu betreiben deine Macht
Und zeigst dich fähig noch dazu,
Dich deiner Wortgewalt auch
Hinzugeben, ohne zetern
Einer niederen Sprache zu
Frohlocken.
Verrätst Du Dich
Oder willst Du wohl bemerken,
Was Du kannst? Du bist, wenn
Dir zu gedenken nicht bekommt
Auch Unmündig, deines eigenen
Lebens Faden zu sein.
Sprich nur wie Du sprichst
Und red' nur frei heraus, was
Du zu können glaubst. Es
Wird nur gut, wenn es die
Wahrheit ist und Du nicht
Quälend Wörter aus Dir buhlen
Musst – lasse frei der
Wortgewalten Macht über
Dich und deine Kunst zu reden,
Wenn mündig Du nur bist.