DICK Die verheimlichten Ursachen - Dr. med. Jan-Dirk Fauteck - E-Book

DICK Die verheimlichten Ursachen E-Book

Dr. med. Jan-Dirk Fauteck

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Beschreibung

Hochprozessiertes Essen macht dick und schwächt Abwehrkräfte. Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden, Bluthochdruck, Fettleber und Krebs werden in der Corona-Krise zum erhöhten Risiko.Die Wissenschaft spricht vollschlanke, füllige, mollige, full-bodied Menschen frei. Es ist nicht Gefräßigkeit, nicht Faulheit, nicht Willensschwäche. Dutzende, wenn nicht Hunderte Faktoren sind entscheidender als Kalorien. Oft Antibiotika schon im Mutterleib.Die These vom Übergewichts-Industrie-Kartell sieht die Schuld bei der Nahrungsindustrie, der Pharmabranche, bei Werbeagenturen und Medien, geduldet von der Politik für Ernährung und Gesundheit. Sie alle zocken ihre Opfer erst bei der Fettleibigkeit und später durch Fettscham prächtig ab.Dicke Menschen sind eine Folge des Neoliberalismus ohne Regeln, mit dem Staat als Zuschauer an der Seitenlinie. Warnungen der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), der Deutschen Diabetes Gesellschaft und anderer Kämpfer für Verbraucherrechte werden von der Politik weitestgehend missachtet.Eine Lösung bieten Mikronährstoffe mit Reset-Funktion. Sie können den Ausgangszustand wiederherstellen.

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DICK

Die

verheimlichten Ursachen

• Antibiotika

• Chemikalien

• Ultraprozessiertes Essen

Gefräßigkeit, Faulheit, Willensschwäche sind es nicht!

Von Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (insbesondere durch elektronisches oder mechanisches Verfahren, Fotokopie, Mikroverfilmung oder Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Ausgenommen davon sind kurze Text-Zitate in Rezensionen.

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Die folgende Veröffentlichung dient ausschließlich Informations- und Lehrzwecken. Sie ist nicht als Ersatz für ärztlichen Rat oder medizinische Behandlung gedacht. Vor jeder gesundheitlichen Maßnahme sollte ein medizinischer Experte konsultiert werden. Die kombinierte Einnahme von Nahrungs-Ergänzung oder pflanzlichen Substanzen und verschriebenen Medikamenten ohne Zustimmung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes wird nicht empfohlen. Die Autoren, der Verlag, der Vertrieb und alle jene, die in dieser Veröffentlichung namentlich genannt werden, übernehmen keinerlei Haftung oder Verantwortung für Verluste oder Schäden, die durch die Informationen, die in dieser Veröffentlichung vermittelt werden, entstanden oder angeblich entstanden sind.

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IGK-Verlag. 22393 Hamburg

Autoren: Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

Copyright © 2021 IGK-Verlag

ISBN: 9783985223145

„Der Trend geht zu einer Gewichtszunahme aus Profitsucht, vorangetrieben durch die großen Nahrungsmittelkonzerne, durch die Massenmedien und die Pharmaindustrie.“

Dr. med. David L. Katz,

Präsident des American College of Lifestyle Medicine,

Sprecher der Präventionsmedizinbewegung in den U.S.A

INHALT

Editorial

Einleitung

Verlierer und Profiteure

Wie ein 3D-Drucker im Bauch

Die Anti-Übergewichtseffekte von Tomate, Karotte, Mais & Co.

Noch mehr erstaunliche Hilfen aus der Natur

Triple A Rating für Sekundäres

Silizium – Giftmagnet, Darmretter, Heilwunder

Ein Riesenproblem: Was Menschen nicht essen

Unser Organismus mag Fett

Fettgewebe werden stillgelegt

Verlorene Jahre

Calcium, die früheste Anti-Fett-Substanz

Auch Vitamin D hat Anti-Fett-Kräfte

Vitaminmangel ist mit Übergewicht verknüpft

Dauerkampf gegen Krankheit von außen

Günstige Fettsäuren gegen falsches Fett

Pflanzen drücken das Gewicht

Körpersysteme auf Sparflamme

Stress füttert Fettzellen

Dem Stoffwechsel ausgeliefert

Der allererste Denkfehler

40 Jahre Desinformation

Angst vor ein paar Gramm

Die falsche Story vom Herzinfarkt durch Fett

Der Zeitgeist war gegen Fett

Statt Wissen Beweise minderer Qualität

Zucker problematischer als Fett und Salz zusammen

Die giftige Wahrheit über Zucker

Deutschlands Sonderweg mit Schonfrist

Verwirrung um richtiges Essen

Fünf Jahrzehnte guter Zucker, böses Fett

Gewicht entsteht im Gehirn

Industriemonster Transfett

Die Körner der Wahrheit

„Selbstmord mit dem Löffel“: High Fructose Corn Syrup

Fructose fördert Fettleibigkeit

Jede Diät löst eine Gegenwehr aus

Das Versagen der Wissenschaft

Gegenspieler von Zucker: Schlankmacher Bitterstoffe

Cholesterin-Skeptiker werden aktiv

Fettgewebe ist intelligent

Fettzellen brauchen selbst Mikronährstoffe

Das Gewicht, Spielball der Hormone

Fremde Hormone im Bauch

BPA, BPS, BPF, BPB, BPE, BPAF

Schwierige Bezeichnung für Kohlenhydrate

Festmahl für die falschen Bakterien

Geschmack und Gewicht hängen zusammen

60 Tonnen Nahrung im Laufe des Lebens

Wie kann Joghurt helfen?

Antibiotika und Übergewicht: Das große Risiko ab Geburt

Die Wahrheit über das Ei

Länger leben mit mehr Fett

Schlank mit Torten

Mit Chemie und Baumrinde

Gesunde Öle, ungesunde Rückstände

Wir essen fast pausenlos und die Entzündung gleich mit

Schlank mit den Fetten der Mittelmeerdiät

Weißmehl ist besser als sein Ruf

Erregungsstoffe aus dem Supermarkt

Hochprozessierte Nahrung, hochproblematische Belastung

Nahrung wirkt im Gehirn – leider auch minderwertige

Übergewicht und Krebs: Gefährliche Zusammenhänge

Dick durch die Luft in den eigenen vier Wänden?

Cholesterin verursacht nicht Arteriosklerose

Kritische Worte zu künstlichen Süßstoffen

Warten auf eine Entschuldigung durch die Nahrungsindustrie

Frau Klöckner, dieses Kapitel müssen Sie lesen!

Vor 30 Jahren war es leichter

Ein logischer Umgang mit Fett fehlt

… und ebenfalls gut zu wissen

Empfehlungen: Gewürze, Getränke, Glücks-Food

Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente mit Hoffnungspotenzial

Gastkommentar: „Wir wissen es seit einem Jahrzehnt, und doch ziehen wir niemanden zur Rechenschaft“

Anhang

Entzündung: Akut genial, chronisch verheerend

Sauerstoff: Unentbehrlich, jedoch höchst gefährlich

Neoliberalismus: Politik verkaufte die Gesundheit

Quellen

Editorial

Drei Marktforscher an der Universität Göttingen, Südniedersachsen, unter Leitung der Wissenschaftlerin Kristin Jürkenbeck veröffentlichten am 18. Februar 2020 in einer ziemlich unbedeutenden Studie auf Englisch alarmierende Informationen. Der vierte und der fünfte Satz ihrer Einleitung lauteten: „Die jährlichen unmittelbaren Kosten für Übergewicht in Deutschland summieren sich auf ungefähr € 29,39 Milliarden und die indirekten Kosten (das sind niedrigere Wirtschaftsleistung, Langzeitpflege und Schmerzen) zu zusätzlichen € 33,65 Milliarden. Die Gesamtzahl von 102.000 Personen stirbt frühzeitig jedes Jahr wegen Übergewicht.“

Diese Toten erzeugten keine einzige Schlagzeile … während Deutschland dem ersten Todesfall durch das Coronavirus entgegenzitterte!

Über die jeweilige Todesursache der Übergewichtsopfer des Jahres 2019 ist nichts bekannt. Keine dicke Person stirbt am Gewicht. Das übernehmen zahlreiche nicht-übertragbare Erkrankungen. Herzleiden, Schlaganfall, Zuckerkrankheit, nichtalkoholische Fettleber, Nierenversagen, Depression, Krebs. Diabetes und Fettleibigkeit gelten in Bezug auf Viruserkrankungen wie COVID-19 als kritische Vorerkrankungen, falls ihr Immunsystem durch eine Herzerkrankung, andere Organschäden oder als Folge früherer Infektionen geschwächt ist.

Drei Vorwürfe an schwer Übergewichtige räumt die aktuelle Wissenschaft aus. Gefräßigkeit. Faulheit. Willensschwäche. Wenn wir jedoch Dicken und ihrem Verhalten nicht die Schuld an ihrem schweren Schicksal geben können, wem sonst? Warum wirklich sterben mitten unter uns jede Woche 1924 Menschen mit falschem Gewicht? 279 jeden Tag.

Antworten stehen in diesem Buch.

Einleitung

Dieses Buch hat eine Schwäche. Selbst wer alle Seiten bis ans Ende liest, wird sich intuitiv immer noch gegen die Hauptaussage sträuben: Nicht Gefräßigkeit macht Menschen dick. Auch nicht Faulheit und Willensschwäche. Aber es stimmt. Es sind nicht die Menschen, die unersättlich werden. Es sind ihre Körper. Sie werden es durch dickmachendes Essen.

Was und wie viel wir verzehren und was unser Stoffwechsel daraus macht, bestimmen nicht hauptsächlich wir. Es ist das Ergebnis unzähliger Faktoren. Einer der unwichtigsten sind Kalorien. Die Folgen können die weit verbreiteten nicht-übertragbaren Krankheiten sein und betreffen sogar die Fettleibigkeit. Darauf kann nicht früh und nicht oft genug hingewiesen werden.

Es ist ein Gebot der Stunde aus einer wissenschaftlichen Studie vom 30. November 2019 zu zitieren, weil sie in doppelter Hinsicht typisch ist: Die Schlussfolgerung ist eine Anklage an die Nahrungsindustrie und an die Gesundheitspolitik … und niemand hat reagiert! Die Untersuchung beschreibt die Folgen von hochprozessierter Nahrung und erschien mit dem ins Deutsche übersetzten Titel „Über die Kalorien hinaus – Liegt das Problem in der Produktion?“

Zitat: „Es gibt eine zunehmende Übergewichtsepidemie, dementsprechende chronische Erkrankungen und Steigerungen im Konsum von ultraprozessiertem Essen.

In jüngsten Studien mit Menschen erwiesen sich hochprozessierte Nahrungsmittel als Beitrag zu verringerter Sattheit, zu erhöhter Essenshäufigkeit, zu verschlechterten biochemischen Messwerten in Bezug auf Fettsucht und zu mehr Gewichtszunahme“ (Quelle: „Beyond the Calories-Is the Problem in the Processing?“ Janese Laster MD, Leigh A. Frame PhD, MHS. „Current Treatment Options in Gastroenterology“ 30 November 2019).

Also: Weniger Sattheit, mehr Mahlzeiten, stärkere Fettsucht, höheres Gewicht. Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, das zu glauben. Aber bedenken Sie. Wir sprechen von einem Organismus, der in jeder Sekunde geschätzte 30.000 bis 100.000 biologische Handlungen vollbringt. Am liebsten ohne irgendwelche Schadstoffe von außen.

Bevor Sie jetzt falsche Schlüsse ziehen: Hochprozessierte Nahrung ist ein echtes Problem, aber wahrlich nicht das einzige oder wichtigste. Bequemlichkeit, Geschmack und unschlagbar niedrige Preise machen diese Art von ultraprozessiertem Essen fast unwiderstehlich. Während jedoch immer mehr Menschen zu Fertiggerichten und Snacks zwischendurch greifen, werden auch immer mehr Menschen dicker oder fetter.

Am häufigsten sind es Kartoffelchips, gesüßte Getränke mit Geschmack, Süßigkeiten, Desserts, Backwaren mit weißem Mehl, rotes Fleisch und mariniertes und industriell zubereitetes Fleisch. Langsamere Gewichtszunahme im Laufe des Lebens oder sogar Abnehmen verbinden die Forscher mit Vollkornprodukten, Früchten und Gemüse.

Die in der Studie untersuchten Amerikaner aßen zu wenig Ballaststoffe und nahmen zu viele Nahrungszusätze und appetitfördernde Chemikalien auf. Diese Substanzen veranlassen uns, rascher zu essen, häufiger zu essen. Die gesundheitlichen Folgen sind erheblich. Sie werden hingenommen. Sie werden vertuscht.

Einer der Autoren, der Arzt Dr. med. Leigh A. Frame, sieht die Regierungen in der Pflicht: „Statt hinterher Fettsucht und Stoffwechselkrankheiten mit Medikamenten zu behandeln, brauchen wir ernste Bemühungen, unser Essen als Medizin einzusetzen. Ein Rückgang der Gewichtskrise und damit verbundener Krankheiten wird weniger prozessierte Nahrung erfordern und einen größeren Verzehr von vollwertigem Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und schlicht Wasser statt Softdrinks.“

Eine Gesundheitsbranche als Profitmaschine lässt nichts Gutes erwarten. Sehr viel stärker als wir selbst beeinflussen fremde Kräfte das Verhältnis unseres Körpers mit Essen. Das Dickmacherkartell aus Nahrungsindustrie, Pharmaherstellern, Handel, Werbeagenturen, Medien, Modebranche und Politik hat es sogar geschafft, die krankmachenden Exzesse erfolgreich jenen betroffenen Personen anzuhängen, die dann wegen ihrer korpulenten Figur auch noch erfolgreich diffamiert werden. Unterm Strich sichern diese schlimmen Verhältnisse Gewinne in Milliardenhöhe! Nicht zuletzt auch Trittbrettfahrern, die mit Schlankheitsprojekten in jeder Großstadt riesige Hallen füllen.

Für einen größtmöglichen Geschäftserfolg verringern Unternehmen schamlos die Qualität der Nahrung und maximieren den Umsatz. Unsere Gesundheit hat keinen Stellenwert. Hersteller haben zu oft weder das geringste Interesse an den Lebensvorgängen im Organismus ihrer Kundschaft, noch verfügen sie über die einfachsten Kenntnisse. Einige wischen alle Hemmungen beiseite. Und doch bestimmen ausschließlich sie die Spielregeln. Immer verweisen sie auf das gleiche Schuldprinzip. Übergewicht ist eine Frage der Kalorien. In Wirklichkeit sind Dutzende, wenn nicht Hunderte Faktoren viel gravierender!

Möglich wurden diese Bedingungen durch den fast vollständigen Rückzug der Regierungen von ihrer ureigensten Pflicht, die Bürger zu schützen. Neoliberalismus mit der Devise „mehr privat, weniger Staat“ wurde zur Rechtfertigung für den weitestgehenden Verzicht auf Schutz, auf Regeln, auf Kontrolle. Entfesselte Konzerne vervielfachten ihre Profite, aber auch unseren Bauchspeck und Erkrankungen. Keine Nation der Welt hat es bisher geschafft, den Anstieg der Übergewichtskrise zu stoppen. Zu lange ließ auch die Wissenschaft sich an den Rand drücken. Es ist alarmierend. Schon seit drei Jahrzehnten hat angeblich der Kampf gegen Übergewicht höchste Priorität hat. Wichtigste Erkenntnisse haben jedoch erst die Jahreszahl 2019.

Als Belege zu konkreten und oft verblüffenden Aussagen in diesem Buch wurden mehr als 200 der fundamental elementarsten und aktuellsten Studien über die komplexe Entstehung von Fettleibigkeit ausgewertet. Mehr als ein Drittel stammt aus den letzten zwölf Monaten.

Sie geben eine völlig andere Sicht wieder. Schon Medikamente im Mutterleib können verheerende späte Folgen auf die Bedingungen

im Verdauungstrakt haben. Jedoch wahrlich katastrophal wirken sich Strategien einer Nahrungsindustrie aus, die sich bis heute ihrer Mitverantwortung für die globale Fettleibigkeitsepidemie entzieht. Raffinierte Zuckervarianten, Überdosierung mit Salz und minderwertige Fette sind die Säulen eines obersten Ziels aller Maßnahmen: ausufernder Mehrkonsum, auf Teufel komm raus! Substanzen durchdringen die Blut-Hirn-Schranke. Sie heißen offiziell Exzitotoxine, Erregungsgifte und sind zugelassen. Sie animieren Geschmacksnerven und zerstören Gehirnzellen. Kopfschmerz, Nesselsucht, Unfruchtbarkeit, Schlafstörung, Schlaganfall? Selber schuld.

Hunderte Zusätze mit chemischen Wirkungen trimmen den Stoffwechsel dann endgültig in den roten Bereich. Und das Beschämendste: Kleinkinder werden schon vor dem dritten Lebensjahr raffiniert fast unstoppbar auf dick getrimmt. Hier einige ganz böse Mitspieler in der Übergewichtskrise:

• Antibiotika, noch im Mutterleib und ab Geburt.

• Zuckerversionen mit heimtückischen Wirkungen, allen voran High Fructose Corn Syrup, HFCS.

• Dubiose Zusätze mit chemischen Wirkungen in hochprozessierter Nahrung, Xenobiotika genannt.

• Gehärtete Fette, die auch ungekühlt nicht ranzig werden.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind Zusammenhänge überhaupt nicht durchschaubar. Nur den wenigsten ist bewusst, dass sie das Recht haben, ihren Frust herauszuschreien: „Mein Speck kommt von eurem Dreck!“

Die Wissenschaft weiß täglich mehr und wird konsequent totgeschwiegen. Davon profitieren alle Partner im Kartell der Übergewichtsindustrie.

Der überwiegende Teil der Seiten in diesem Buch präsentiert einen vielleicht sogar Mut machenden völlig anderen Blick auf das Dicksein, wie Sie es am eigenen Körper möglicherweise selbst erleben oder an anderen sehen. Eindeutig widerlegen alle seriösen Studien jeden Vorwurf von Gefräßigkeit, Faulheit und Willensschwäche. Auf den Punkt gebracht: Alles, was allgemein über das Dicksein unterstellt und behauptet wird, ist grundsätzlich falsch.

Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite eine Materialsammlung, die Besorgnis erregt. Aber zur Belohnung für die Lektüre finden Sie schon innerhalb der ersten 30, 40 Seiten geballte Informationen, die eine erstaunliche These stützen: Eigentlich nur mehr spezielle Mikronährstoffe der Natur selbst können reparieren, was Nahrungsindustrie, Pharmabranche, Medien und Politik mit unserem Körper anstellen. Sie finden sie in den Kapiteln „Die Anti-Übergewichtseffekte von Tomate, Karotte, Mais & Co.“, „Noch mehr erstaunliche Hilfen aus der Natur“ und ziemlich verblüffend in „Calcium, die früheste Anti-Fett-Substanz“ und „Auch Vitamin D hat Anti-Fett-Kräfte“. Hilfreiche wissenschaftliche Erkenntnisse sind über das ganze Buch verteilt und konzentriert in „Empfehlungen: Gewürze, Getränke, Glücks-Food“ sowie „Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente mit Hoffnungspotenzial“.

Es sind Substanzen mit Reset-Effekt, wie bei einem Computer, der abgestürzt ist. Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente, Mineralstoffe, Fettsäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe. Ihnen gelingt die Wiederherstellung eines Ausgangszustandes.

In diesem Buch wird an vielen Stellen von Entzündung die Rede sein, von entzündlichen Prozessen, von inflammatorischem Stress. Aber auch vom Gegenteil, von anti-entzündlichen Mikronährstoffen. Entzündung ist eine geniale Waffe unserer Krankheitsabwehr. Stets ist sie der Versuch einer Korrektur durch das Immunsystem. Unser Fieber markiert krankmachende Erreger, und Killerzellen und Fresszellen beseitigen sie. Die Körperpolizei bekämpft mit aller Kraft jedoch auch gefährliche Nahrung. Mit negativen Folgen vom Verdauungstrakt bis hinauf in das Gehirn.

Anti-entzündliche Nährstoffe können den gefährlichen Stress beenden. Doch sie kommen in den allermeisten Produkten der Nahrungsindustrie nicht vor.

Nahrungszusätze, Umweltgifte und manche Medikamente können doppelt schädlich sein. Sie jagen auch aggressive Sauerstoffmoleküle wie Brandfackeln durch die Gefäße. Das bewirkt eine Art Rostfraß im Körper. In der Natur lässt der Effekt von Oxidation aufgeschnittene Äpfel braun und Fette ranzig werden. Eisen rostet. Dieser oxidative Stress schafft eine Zellzerstörung mit der Geschwindigkeit eines Kurzschlusses. Im Körper startet er das langsame Erlahmen vieler Organfunktionen durch reaktive Sauerstoffteilchen. Die Folgen sind Alterungsprozesse, Entzündungen, Arteriosklerose, Übergewicht, Fettleber, Bluthochdruck, Bedrohungen für Herz und Gehirn, sowie die Bereitschaft für einige Krebserkrankungen.

Wirksamsten Schutz bietet die anti-oxidative Selbsthilfe des Körpers. Dafür benötigt er ebenfalls bestimmte Mikronährstoffe, die in dem, was am besten schmeckt, nicht vorkommen.

Auf den Punkt gebracht: Moderne Nahrung startet nach Verzehr Belastungen im Körper, erneuert sie immer wieder und stoppt sie nicht. Damit stehen die so genannten nicht-übertragbaren Krankheiten in einem Zusammenhang: Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Schlaganfall, Bluthochdruck, nichtalkoholische Fettleber, Nierenfunktionsstörung, sogar Krebs. Ein dadurch gefordertes Immunsystem entwickelt weniger Abwehrkräfte auch gegen Infektionen.

Essen könnte uns so gut tun. Doch diese Rechnung geht mit der Nahrungsindustrie nicht auf.

Verlierer und profiteure

Interessensgruppen diktieren uns eine völlig eingeengte Sicht auf schwere Körper und auf Fettleibigkeit. Dabei sind sie wahnsinnig erfolgreich. Deshalb ist dieses Buch notwendig. Wenigstens ein dünner Hoffnungsschimmer für Dicke gleich in den allerersten Zeilen war für die beiden Autoren eine wirkliche Herzensangelegenheit.

Also beginnen wir so: Karotten, rote Paprika, die Wassermelone, Aprikosen, Kürbis, Papaya, Tomaten, Spinat und Broccoli besitzen magisch wirkende Substanzen. Sie programmieren sowohl die Fettgewebe wie das Gehirn, möglichst mit dem Dickmachen aufzuhören, auch gegen vorhandene biologische Widerstände, und stellen die Weichen auf Gewichtsreduktion. Dutzende andere Lieferanten pflanzlicher Substanzen ebenso. Mit Haferflocken gelingt ein ähnliches Wunder dank ihrer 14 Gruppen wertvoller Mikronährstoffe und der Heilsubstanz Silizium.

Und es geht weiter. Braunalgen sagen ebenfalls im Verdauungstrakt der Kalorienflut den Kampf an. Auch Joghurt schafft dort bessere Verhältnisse mit Geduld. Und wenn wir die neun bis zwölf Stunden mit Nicht-Essen zwischen Abendessen und Frühstück auf vierzehn bis sechzehn Stunden ausdehnen, legt das ebenfalls einen Schalter um, auch wenn wir in den übrigen Stunden unverändert das Gleiche essen.

Lesen Sie also dieses Buch mit Block und Bleistift griffbereit.

Wodurch werden diese Empfehlungen so besonders interessant? Alle dicken Körper machen nicht das, was wir eigentlich wollen. Und schon gar nicht, wenn wir schließlich Strategien dagegen starten, weil wir darunter leiden. Mikronährstoffe können da sehr hilfreich sein. Sie schützen Pflanzen vor allen möglichen Risiken. Nach Verzehr haben sie in unserem Körper gewünschte Wirkungen.

Das ist bemerkenswert. Denn Menschen mit schwerem Körper verharren für gewöhnlich in einer Sackgasse, unabhängig davon, aus welchen der möglichen zahlreichen Gründe sie dort gelandet sind. Der Organismus dicker Personen zeigt eine lähmende und scheinbare Teilnahmslosigkeit an den Anstrengungen von Millionen Betroffenen für eine Figur ohne Scham und für ein Leben ohne Mobbing.

Nicht wenige Substanzen aus der grünen Apotheke der Natur können einen übergewichtigen Organismus aus seiner Lethargie reißen. Es handelt sich um verzehrbare Vitamine, um Aminosäuren, Spurenelemente, Mineralstoffe, Fettsäuren und Enzyme. Das ist wirklich beachtlich. Denn unsere Fettgewebe sind ein Organsystem mit eigenem Willen. Sie bestimmen selbständig über ein natürliches Verwerten der Nahrung – das würde unsere Schlankheit bewahren - oder über ein Speichern – das macht uns dick. Diese Hartnäckigkeit der Fettzellen, eigenwillig zu agieren, bildet sich sofort ab dem ersten Atemzug nach unserer Geburt.

Auf welche Weise, hat die Wissenschaft erst spät begriffen.

Während der Entbindung erwirbt das Neugeborene das vollständig ausgebildete Mikrobiom der Mutter, also die für sie typischen Bakterien, und jene des Krankenhauses und der Familie. Kaiserschnittbabys hingegen werden vor allem mit Hautbakterien auf den Weg geschickt. Sie brauchen zehn Jahre, um das Versäumte aufzuholen. In Bezug auf schlank bleiben oder dick werden, ist schon diese Phase die erste allerwichtigste. Jedes Lebewesen bildet seine persönliche Symbiose mit Billionen Mikroorganismen. Sie mischen sofort in allen biologischen Prozessen mit. Dutzende weitere Hauptfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle, vielleicht sogar Hunderte. Die Forschung erkennt immer mehr. Wohl der entscheidendste, auch negativ, ist unser Essen.

Der Mensch ist ein komplexer Organismus aus Dutzenden Trillionen Zellen, von denen jede ihre eigene Struktur und Funktion hat. Am Ende spiegelt sich die Flut unserer Darmbakterien nach Schätzungen in der unvorstellbaren Zahl 30 mit 15 Nullen wider, etwa so viele wie unsere Körperzellen (Quelle: „How Many Cells Are in the Human Body? Fast Facts“. Healthline, 2020). Niemand weiß es genauer.

Wer Pech hat und im Laufe des Lebens die falschen Mikroben anhäuft, bei dem holen sie das Letzte aus den verzehrten Kalorien herausholen. Sie pressen außer den möglichst vielen Nährstoffen auch Giftstoffe durch die Darmwände ins Blut! Sie haben eine entscheidende Rolle bei zerstörerischen Entzündungen. Sie fördern das Anlegen von Fettdepots.

Mehr Nährstoffe, der ins Blut gelangen, erhöhen eindeutig die Wahrscheinlichkeit, durch Überernährung fettleibig zu werden. Vielleicht ist es nur ein winziger Unterschied im Grammbereich. Für die meisten ist fast nicht vorstellbar, dass so Dramatisches passieren kann. Aber es ist so. Einige Rechenbeispiele: Täglich 2,5 Gramm Gewicht mehr addieren sich in drei Jahren – also in 1.000 Tagen – zu 2,5 Kilogramm. Fünf Gramm täglich schlagen in zehn Jahren mit 18,25 Kilo zu Buche. Zehn Gramm Tag für Tag bringen in 15 Jahren mehr als 54 Kilo auf die Waage, die eigentlich unerklärlich sind.

Das betrifft nur das Gewicht. Aber falsche Darmmikroben machen auch krank. Bei den Glücklicheren bewirken ganz andere Bakterien das genaue Gegenteil. Im besten Fall erledigen unsere günstigsten Mikroorganismen rund um die Uhr unzählige lebenswichtige Aufgaben. Sie verhindern zum Beispiel entzündliche Prozesse und verbessern unsere Versorgung mit Blut, Sauerstoff, Vitaminen und Spurenelementen. Sie unterstützen im Darm die Krankheitsabwehr. Während sie gewünschte biologische Prozesse initiieren, vernachlässigen sie im Endeffekt ein wenig die Funktion der reinen Energiegewinnung. Alles Maßnahmen gegen ein Dickwerden. Sie verwenden ihr Potenzial auch darauf, jene Hormone wirken zu lassen, die dem Gehirn eine Sättigung verkünden. Nur dann wird der Körper die Verwertung der allerletzten Kalorien unterlassen.

Ein perfekt funktionierender Stoffwechsel ist die allererste Voraussetzung für die Balance zwischen Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch. Alles hängt davon ab, welche Mikroben in diesem Mix nach und nach die Oberhand gewinnen, günstige oder ungünstige. So startet sehr früh die lebenslange Gratwanderung zwischen Normalgewicht und Fettleibigkeit. Im Laufe von Jahrzehnten mischen auch noch Abertausende andere Einflüsse mit. Fast der unwichtigste ist die Nahrungsmenge. Nicht aber ihre Qualität.

Mit die schlimmsten Effekte kommen von der Nahrungsindustrie. Nicht wieviel sie essen, grenzt dicke Menschen aus. Was uns als Essen verkauft wird, ist der Skandal. Dieselben Unternehmen, deren Produkte dick machen, sind gleichzeitig die größten Nutznießer vom Diätwahn und vom Mobbingkrieg gegen Übergewichtige. Medien verschaffen sich Vorteile all zu oft mit Ausgrenzung und Versprechen, die an Verdummung grenzen: „Pfunde purzeln“ mit „simplen Alltags-Tricks“, denn „wichtig sind vor allem Disziplin und Wille“. Dauerbrenner ist „8 Ernährungstipps: So bekommen Sie einen flachen Bauch“. Fast jeder dieser Beiträge enthält dann auch den Hinweis, dass es gar nicht möglich ist, das Abnehmen auf ein bestimmtes Körperteil zu lenken. Es zählt immer das Ganze.

Auch die Politik und die Gesundheitssysteme verdienen unseren größten Aufschrei. Alle machen sich mitschuldig. Aus unterschiedlichen Gründen unterlassen sie die Vermittlung existenziell wichtiger Botschaften an Menschen mit Übergewicht und Fettleibigkeit.

Solche Erkenntnisse liegen vor. Aber kaum jemand verbreitet sie. Diese sinnvollen Orientierungen wären auch für Normalgewichtige genauso wertvoll. Wer also im Bus auf eine Person in einem korpulenten Körper trifft, sieht vor sich womöglich einen Menschen, der sich mit 1.000 Kalorien durch den langen Tag quält.

Dieses Buch wurde nicht geschrieben, um schwere Menschen zum Abspecken zu bringen. Aber auch dazu finden Sie lesenswerte Anleitungen. Tatsache bleibt: Illusionen wären fehl am Platz. Höchstes Ziel ist ein endlich zufriedenes und gesundes Leben. Die meisten Betroffenen werden mehr oder weniger mit Übergewicht leben müssen.

Zugrunde liegt eine vielschichtige, viele Faktoren einschließende Problematik. Fettleibigkeit, Fachbegriff Adipositas oder Obesity, ist ein medizinischer Zustand, bei dem übermäßiges Körperfett sich in einem Ausmaß angesammelt hat, dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit wahrscheinlicher werden. Bei diesen Menschen ist der Body Mass-Index 30 oder darüber.

Fettleibigkeit ist unter Umständen unlösbar. Lösbar ist das Stigma. Die Diskriminierung des Dickseins muss enden!

Es leben bereits mehr übergewichtige Menschen als hungernde auf den fünf Kontinenten. Sie ernähren sich zunehmend falsch und, was lebenswichtige Mikronährstoffe angeht, absolut unzureichend. Hauptgrund ist das beherrschende Nahrungsmittelsystem. Es ermutigt zum Konsum von hochprozessierten essbaren Substanzen. Sie sind schwer mit Salz, Zucker, gesättigten Fetten und künstlichen Zusätzen beladen. Sie sind preiswert. Sie sind unwiderstehlich schmackhaft. Fast immer sind die wahren Dosierungen der verzehrbaren, aber problematischen Substanzen der Nahrungsmittel nicht eruierbar. Die Nahrungswirtschaft weiß über unser Essen mehr als die Gesundheitsminister. Sie ist der große Sieger. Das wird teuer.

Noch gelingt es der Übergewichtsindustrie mit einer verheerenden Faustregel die Einstellung der Gesellschaft zu diktieren: Jeder Dicke ist ganz allein selber schuld. Zahllose Studien weisen jedoch in eine ganz andere Richtung. Übergewichtige sind keinesfalls gefräßiger, fauler oder willensschwächer. Sie sind jedoch stärker Opfer als andere. Opfer einer Nahrungsindustrie mit einem einzigen schamlosen Ziel: Soviel Produkte zu verkaufen wie nur irgendwie möglich. Und zwar unter allen Umständen und ohne Rücksicht auf den Zustand einer Gesellschaft.

Die Weltgesundheitsorganisation World Health Organisation, W.H.O., erklärt 39 Prozent der Erwachsenen für übergewichtig. 13 Prozent erfüllen die Bedingungen für Fettleibigkeit.

Heute wissen wir, worauf es ankommt. Entscheidend ist, was das Essen entweder zum Gesundbleiben oder zum Krankwerden beiträgt. Unabhängig von irgendeinem Effekt auf das Gewicht. Unabhängig von seinem Energiebeitrag. Dafür gibt es in einem sehr komplexen System schon ganz simple Belege. Ein Beispiel: Menschen, die vier Mal pro Woche Nüsse essen, erkranken seltener an Diabetes, egal wie viele Kilo sie auf die Waage bringen. Auch bestimmte Todesrisiken werden reduziert.

Warum ist das so? Die verschiedensten Nüsse sind reichhaltige Quellen für wertvollste Mikronährstoffe. Darunter sind die oft besonders vernachlässigten Mineralstoffe Selen, Eisen, Zink, Silizium, das Vitamin C, viele Vitamine der B-Gruppe und jede Menge Antioxidanzien gegen freie Sauerstoffradikale ... und schließlich reichlich gesunde Fettsäuren. Das sind sehr energiereiche Moleküle mit mehr als doppelt so vielen Kalorien je Gramm als Kohlenhydrate und Eiweiße. Aber sie besitzen viele günstig wirkende Eigenschaften.

Davon profitieren gleichermaßen sehr viele Pflanzen selbst, wie zum Beispiel die Olive von ihrem eigenen Öl, und wie auch unser Körper, sobald wir es verzehren. Aber 50 Jahre lang wurde den Menschen eingetrichtert, dass Fette für den Herztod verantwortlich sind! Gleichzeitig wurden mehr als 50 unterschiedliche äußerst nützliche Fettsäuren entdeckt. Sie fördern das Wachstum und entwickeln die Nervensysteme. Die Gehirngewebe bestehen größtenteils aus ihren Fettmolekülen.

Und ein negatives Beispiel dafür, wie unwichtig der Energiegehalt von Nahrung ist: Konzentrierte Industriefructose hat pro Gramm die gleichen Kalorien wie jede andere Zuckerart: auch nur vier. Sie ist jedoch einerseits extrem billiger herzustellen als Zucker aus der Zuckerrübe oder aus dem Zuckerrohr, gleichzeitig süßer, so dass sie sparsamer eingesetzt werden kann. Andrerseits aber ist sie für den Organismus erheblich gefährlicher. Denn da wir inzwischen süchtig nach süß sind, setzt die Nahrungsmittelproduktion Fructose ausufernd ein, auch im Brot, im Feigensenf, im Getränk mit Geschmack. So verzehren wir – wären die Produkte mit Haushaltszucker gesüßt – etwas weniger Kalorien, aber einen für die Funktionen vieler Organe verheerende Substanz!

Wie ein 3D-Drucker im Bauch

Die unverständliche Überschrift ist irgendwie gerechtfertigt und wird gegen Ende des Kapitels verständlich. Soviel vorweg: Auf welche Weise sich unser Darm-Mikrobiom entwickelt und aus welchen Komponenten es sich allmählich zusammensetzt, hat mit additivem Aufbau in winzigsten Schritten zu tun ... wie bei einem Produkt aus einem 3D-Drucker.

Stellen wir uns die größte Sportarena des Universums vor. Zu Beginn ist das gigantisch ausgedehnte Spielfeld noch leer. Zwei Großspender geben Tag für Tag Hunderte Millionen Freikarten für Mitspieler aus. In zehn Jahren wollen sie gemeinsam dort friedlich mehr als 100.000 Milliarden Akteure versammeln. 100 Billionen! Schön wäre es, würden sich am Ende zwei ähnlich starke Mannschaften gebildet haben. Rund um die Arena sind Büfetts aufgebaut. Einigen Ankommenden und Anwesenden schmeckt es mehr, anderen weniger. Ganze Gruppen wandern wieder ab, verschwinden, verhungern.

Während sich das riesige Stadion langsam füllt, geht gleichzeitig die Balance verloren. Die Schieflage wird in jeder Sekunde immer krasser. Schließlich ein krasses Endergebnis: Statt im Verhältnis eins zu eins stehen sich die Sportler in einem extremen Missverhältnis gegenüber: Auf je 2.000 der einen Gruppe kommt am Ende nur noch ein einziger Gegenspieler. Fair Play ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten.

Was hier beschrieben wird, ist die unvorstellbar riesige Wohngemeinschaft der Mikrolebewesen in unserem Verdauungstrakt. Alle Bakterien, Viren, Pilze und anderen Kleinstlebewesen, Mikrobiom genannt, wiegen zwischen eineinhalb und zwei Kilo. Sie sind überall, außen auf der Haut, freischwebend in unserer Atemluft, auf allen Schleimhäuten. Aber der Großteil lebt in unserem Bauch. Dieses Darm-Mikrobiom setzt sich aus schätzungsweise 1.400 bis 5.000 verschiedenen Arten von Bakterien und Kleinstlebewesen zusammen, die überwiegend zu zwei Großspezies gehören. Sie siedeln in den Wänden der Organe und in deren Inhalt.

Mehr und mehr Funktionen der lebenswichtigen Mikroben-WG im Darm werden entschlüsselt. Klar ist, dass sie nicht nur Hilfe leisten bei der Absorption und Verdauung unserer Nahrung. Sie bilden Hormone und vitaminähnliche Vitalstoffe. Sie kommunizieren mit dem Immunsystem und der Krankheitsabwehr und schulen sie auf diese Weise. Sie wehren im Idealfall Krankheitskeime ab und entschärfen Giftstoffe. Über die im Darm endenden Nervenbahnen kommunizieren sie mit dem Gehirn.

Leider ist es eine störanfällige Gemengelage, die auf der einen Seite schützende Leistungen erbringt und andererseits als Auslöser verschiedener Erkrankungen fungieren kann. Sehr viele Bakterienarten können richtig unangenehm werden. Wenn unser Immunsystem sie als Gefahr einstuft und bekämpft, wehren sich die Mikroben mit Giften und anderen schädlichen Absonderungen. Schützende Darmwände werden löchrig, durchbrochen, und der Kampf gegen gefährliche Darmbakterien verlagert sich in die Blutbahnen und über den ganzen Körper. Die Zusammensetzung startet im Augenblick der Geburt. In jedem menschlichen Verdauungssystem bildet sich ein ganz individuelles Darm-Mikrobiom, unverwechselbar wie ein Fingerabdruck.

Medikamente wie Antibiotika, Umweltgifte, chemisch wirkende Fremdstoffe in der Nahrung hemmen vermutlich günstiger wirkende Mikroben und fördern die Ausbreitung von böseren Mitbewohnern. Die Zusammensetzung startet im Augenblick der Geburt. Ob per Kaiserschnitt oder durch den Geburtskanal bedeutet bereits die erste Weichenstellung. In jedem menschlichen Verdauungssystem bildet sich ein ganz individuelles Darm-Mikrobiom, unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Jede einzelne falsche Mischung wird auf eigene Weise zum Risiko, an einem der gefürchteten chronischen und nicht-übertragbaren Leiden zu erkranken, an Fettleibigkeit, Diabetes, Depression, Rheuma, Multiple Sklerose, Darmentzündung und viele mehr.

Umgekehrt verändern Krankheiten die Leistung der Krankheitsabwehr zum Schlechteren, auch an weit entfernten anderen Organen, und beeinflussen ebenfalls die Zusammensetzung der Darmbakterien.

Die Wissenschaft sucht nach den bösen Darmbewohnern und will sie zu Gunsten der besseren zurückdrängen. Schlechte Ernährung hat eine große Rolle. Das zeigen Veränderungen der Darmflora und eine damit verbundene Häufigkeit spezieller Krankheiten durch Umstellung traditioneller Kost auf westliche Ernährungsgewohnheiten. Beispielsweise wenn asiatische Bevölkerungsgruppen auswandern, etwa zu Verwandten im amerikanischen Hawaii.

Forschungsergebnisse lassen hoffen, dass durch eine intelligente Nahrungswahl das Darm-Mikrobiom von außen moduliert werden kann. Aus der Darmflora als Ursache von Erkrankung soll eine Quelle der Gesundheit werden. In diesem Zusammenhang werden Probiotika und Präbiotika am häufigsten genannt.

Das bringt uns zu dem Stichwort 3D-Drucker. Die damit verbundene Technologie besteht aus dem schichtartigen Aufbau aus flüssigen oder festen Werkstoffen. Einzelne Lagen haben die Dicke eines Hundertstel Millimeters und ergeben am Ende ein konkretes Erzeugnis. Auch unser Darm-Mikrobiom entsteht wie aus einem biologischen 3D-Drucker. Unsichtbar, unmerklich, unaufhörlich. Nicht allein aus jedem einzelnen Bissen, aus jedem Schluck. Viele Dutzende, wenn nicht Hunderte weitere Einflüsse wirken mit. Vermutlich besonders prägend sind die ersten Lebensjahre. Das Ergebnis ist nahezu unumkehrbar! Die Bakterien entwickeln im Laufe der Zeit eine Art Gedächtnis, eine Beharrlichkeit, von der sie sich später nicht so einfach durch ein paar Becher Naturjoghurt abbringen lassen.

Mut machen Erkenntnisse der Anti-Aging-Medizin oder Präventionsmedizin zur Rolle sekundärer Pflanzenstoffe. Viele unserer Mikronährstoffe dienen im Königreich der Natur als chemische Abwehrstoffe gegen Fressfeinde und andere Gefahren und haben nach Verzehr auch für uns Menschen einen hohen Stellenwert. Besondere Unterstützung leisten sie gegen viele Faktoren, die unser Gewicht ansteigen lassen, unabhängig von den Kalorien.

Die Anti-Übergewichtseffekte von Tomate, Karotte, Mais & Co.

Reden wir von Carotinoiden.

Gelbrote Farbstoffe der Pflanzen entstehen in den Ölen und Fetten. Wenn in diesem Zusammenhang jetzt gleich von Karotte, Paprika und Tomate die Rede ist, werden Sie es vielleicht nicht glauben. Öle? Fette? Aber es ist schon so. Eine 60 Gramm schwere Karotte enthält etwa ein Tausendstel ihres Gewichts als Pigmentstoff in Form von Fettsäuren, 0,06 Gramm. Solche Winzigkeiten genügen, um in der grünen Apotheke der Natur Wirkungen zu erzielen.

Zu den bekanntesten fetthaltigen Farbstoffen in der Natur zählen die Carotinoide. Pflanzen inklusive Algen erzeugen an die 750 Versionen davon und 40 bis 50 kommen in unseren Früchten und in Gemüse mit gelborangeroter Farbe vor. Von den Mikronährstoffen Carotinoide ist für uns ein halbes Dutzend am interessantesten, wozu Carotin, Lycopin, Lutein und Zeaxanthin zählen. Alle diese Pigmentstoffe stoppen in Pflanzen sehr wirksam gezielte Entzündungen, nachdem durch sie Bakterien, Viren und Pilze entschärft worden sind. Außerdem fungieren sie als Antioxidanzien.

Genau das Gleiche spielt sich durch Carotinoide nach Verzehr auch in unserem Körper ab. Im menschlichen Organismus beenden diese und weitere anti-entzündliche Mikronährstoffe unter bestimmten Voraussetzungen chronische Entzündungsprozesse des Immunsystems.

Sinnvoll ist ein Blick auf die Zelle und auch hinein. Sie ist in jedem Organismus die kleinste komplette Lebenseinheit. Für die menschliche Zelle bedeutet das in erstere Linie: der Zellkern mit den Erbanlagen, die Kraftwerke zur Erzeugung der speziellen Energieform ATB und die schützenden Zellwände. An den Außenwänden besitzt die Zelle unterschiedliche Andockstationen für Hormone und weitere Substanzen. Entweder empfangen sie Informationen und leiten sie in das Zellinnere weiter. Oder sie lassen den Botenstoff selbst passieren. Rezeptoren zählen zu den wichtigsten Werkzeugen der Kommunikation. Sie sind Knotenpunkte für Mikronährstoffe und leider auch für strukturell ähnliche Schadstoffe.

Durch Maßnahmen gegen inflammatorischen und auch gegen oxidativen Stress können ausgewählte Pflanzensubstanzen der Entstehung vieler Krankheiten vorbeugen, nämlich Arteriosklerose, Krebs, Alzheimer, Parkinson, Grauer Star, Parkinson, Rheuma und sogar Krebs. Seit erst ein, zwei Jahrzehnten ist der Wissenschaft bewusst, dass Carotinoide mit den für sie typischen Eigenschaften auch einen Anti-Übergewichtseffekt bewirken.

Die Zusammenhänge sind erforscht. Wenn ein Organismus von chronischen Entzündungen verschont wird oder wenn sie durch Carotinoide eingedämmt werden, wirkt auch das Hormon Insulin besser. Und der Austausch über die aktuelle Lage zwischen Fettgeweben und Gehirn funktioniert ungestört. Das macht die Entstehung einer Zuckerkrankheit weniger wahrscheinlich. Diabetes, Dicksein und Depression bilden gemeinsam eine dreifache Bedrohung für den Stoffwechsel.

Außer diesen Vorteilen werden einige Carotinoide im Körper zu dem lebensnotwendigen Vitamin A umgewandelt.

Das alles müsste genügen, so dass wir uns täglich bewusst für Karotten und für mit vergleichbaren Mikronährstoffen ausgestattete Tomaten, Paprika, Mais, Kohl, Spinat, Kürbis, Bohnen, Orangen, Nektarinen, Wassermelonen, Avocado und Eigelb und mehr entscheiden! Sie alle sind reich an Carotinoiden. Dazu kommt es im Alltag von Millionen Menschen aber nicht, weil in allen entscheidenden Schichten der Konzerne und Eliten zu wenig Interesse besteht, über solche Potenziale zu informieren und die Gesellschaft zu mehr Gesundheit zu leiten.

Schon gar nicht interessiert daran ist die Nahrungsmittelindustrie. Sie tritt nicht gerade als Freund von Karotten, Tomaten und Mais in Erscheinung.

Aber auch die Gesundheitspolitik bleibt unbeachtet ihres Auftrags, für das Wohl der Bevölkerung zu sorgen, untätig, obwohl schon im Jahr 2006 eine Nachricht im „British Journal of Nutrition“ einen Zusammenhang von Übergewicht und einem Mangel an Carotinoiden aufdeckte: Je niedriger der Spiegel dieser pflanzlichen Farbstoffe im Blut sinkt, desto höher steigt der Body Mass-Index [1].

Eine mitreißende Aufklärung von Übergewichtigen wäre übrigens doppelt notwendig gewesen. Ein Mangel wird nämlich umso wahrscheinlicher und größer, wenn Frauen und Männer aus Angst um ihr Gewicht fetthaltige Lebensmittel verbannen. Denn die Carotinoide können Entzündungen und Zerstörung durch freie Sauerstoffradikale besser entgegenwirken bei gleichzeitig verzehrtem Fett. Sie wandern nämlich in Fett ein und verbinden sich damit, während die meisten übrigen Nährstoffe sich in Wasser auflösen. Deshalb ist eine extrem fettarme Kost für Übergewichtige kontraproduktiv.

Der kluge Körper häuft die mit den Fetten kooperierenden Mikronährstoffe logischerweise genau dort an, wo er auch Fett in großen Mengen bereithält: in den Fettgeweben und in der Leber. Auch deshalb hätte der typische Mangel an Carotinoiden bei Übergewicht längst als wichtiger Hinweis begriffen werden müssen. Fettgewebe sind der bedeutendste Speicherplatz für diese überaus wichtigen Carotinoide aus Tomaten, Mais & Co. Umgekehrt ist bei einem derartigen Mangel jede einzelne Fettzelle der entscheidende Tatort in der Entwicklung von Fettleibigkeit.

Eine Gruppe von Biologen in Marseille, Frankreich, hat am 11. Juli 2019 die Versäumnisse der Vergangenheit durch eine äußerst aufschlussreiche Veröffentlichung mit der Überschrift „Anti-Übergewicht Effekt von Carotinoiden: Direkter Einfluss auf Fettgewebe und vom Fettgewebe ausgehende Wirkungen“ wettgemacht [2]. Die wichtigsten Aussagen: Fettgewebe informieren über ihren Zustand mit der Freisetzung von etwa 50 stark chemisch wirkenden Hormonen und Wachstumsfaktoren das Gehirn. Gleichzeitig werden zu prall gefüllte Fettzellen vom Immunsystem mit gut gemeinten Entzündungen angegriffen. Dieser inflammatorische Stress unterbricht den Dialog zwischen Fettgewebe und Kopf über Hunger, Appetit und Sattheit. Sie geben jetzt noch mehr Botenstoffe ab und lösen noch heftigere Entzündungen aus.

Genau hier setzt die gesundheitsfördernde Wirkung von Carotinoiden an. Es ist vor allem ihr anti-entzündlicher Effekt. Sie ermöglichen, dass das hochintelligente Kontrollsystem des Körpers in Bezug auf Energiebedarf und Energievorrat von den inneren Organen richtig informiert wird und richtig entscheiden kann: Hunger nur, wenn Energie tatsächlich fehlt.

Von schwerem Gewicht geplagte Frauen und Männer denken an ihre unerwünschten Pfunde in erster Linie schuldbewusst. Die Anti-Aging-Industrie sieht als Ursache eine Störung in diesem Sattheits-System.

Es gibt nicht wegzudiskutierende Zusammenhänge, die problematische hochprozessierte Nahrungsmittel durch ihren entzündungsfördernden Beitrag mit den modernen Volkskrankheiten in Verbindung bringen … mit chronischen Entzündungen, Insulinresistenz, nicht-alkoholischer Fettleber, Bluthochdruck, zu hohen Blutfettspiegeln in Bezug auf Cholesterine und Triglyzeride, mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, einigen Krebserkrankungen, sowie mit Diabetes, Depression und Fettleibigkeit.

Die Autoren der Studie aus Marseille über den Anti-Gewicht-Effekt von Carotinoiden stützen sich sowohl auf positive Effekte nach Verfütterung dieser Pflanzenstoffe an fette Mäuse, als auch auf ermutigende Erfahrungen mit übergewichtigen Schulkindern. Die Mikronährstoffe reduzierten verschiedene Fettbereiche, auch unter der Haut, aber am stärksten schrumpften sie in der Bauchregion, weil sie hormonell am aktivsten ist. Auch der Body Mass-Index generell wurde ebenfalls verringert.

Die Faustregel stimmte: Je mehr Carotinoide im Blut landeten, umso geringer ausgeprägt waren nach etlichen Wochen die Fettanlagen. An der Schlussfolgerung ist nicht zu rütteln: Das Fehlen von Carotinoiden und ein krankhaft erhöhter Appetit mit daraus entstehender krankhaft gesteigerter Nahrungsaufnahme hängen zusammen.

Ein weiterer Hinweis unterstreicht alle mit diesen Farbstoffen verbundenen Erwartungen. Carotinoide dringen direkt bis in das Gehirn vor, während viele Substanzen die schützende Blut-Gehirnschranke nicht überwinden können und abgehalten werden. Das wurde für Lutein, Carotin, Zeaxanthin und Lycopin sehr eindrucksvoll nachgewiesen. Vermutlich üben sie dort direkt weitere Schlankmacher-Impulse aus.

Die meisten Carotinoide sind sehr fest mit den Pflanzeneiweißen verbunden. Zerkleinern, kochen und dünsten bricht diese biologische Einheit auf und erleichtert die Absorbierung.

Fast jede Pflanze mit hohem Carotinanteil ist für die eine oder andere Weise der Zubereitung besonders geeignet. Das gilt auch für Konservenware und Säfte. Typisches Beispiel ist die Tomate. Ihr Lycopin wird erfolgreich befreit, wenn sie in Olivenöl erhitzt wird. Tomatensaft hat die Erhitzung ebenfalls schon hinter sich und wird gut und leicht aufgenommen. Grundsätzlich werden Carotinoide am besten absorbiert während einer Mahlzeit mit Fettanteil.

Übrigens: Kardiologen interessieren sich für die Frage, ob Carotinoide möglicherweise Herzrisiken miniminieren. Carotinoide erschweren vermutlich eine Plaquebildung.

Noch mehr erstaunliche Hilfen aus der Natur

Das Verlangen nach Nahrung einerseits und das Empfinden von Sattheit andrerseits sind Prozesse, die heute durch chemisch wirkende Substanzen von außen nachhaltig gestört werden, wobei als massive Unterbrecher Arzneistoffe, Nahrungszusätze, Fremdstoffe in der Nahrungsmittelproduktion, Pestizide und Schwermetalle identifiziert wurden.

Eine Wiederherstellung der richtigen Zustände kann nur mit wertvollen Wirkstoffen erzielt werden, die wir verzehren müssen. Dutzende weitere pflanzliche Substanzen würden ebenfalls ein eigenes Kapitel verdienen wie die Carotinoide. In tatsächlich Tausenden medizinischen Universitäten und Forschungsteams weltweit steht die wissenschaftliche betriebene Suche nach essbaren pflanzlichen Substanzen mit der Fähigkeit, das Körpergewicht auf gesunde Weise günstig zu beeinflussen, im Mittelpunkt. Und sie ist erfolgreich.

Kleie: Bereits in den 1970er Jahren entwickelte der amerikanische Sachbuchautor Dr. David Reuben („The Save Your Life Diet High-Fiber Cookbook“) unter Verwendung von Kleie die nach ihm benannte Diät, von der nur das Reuben Sandwich mit einem gegrillten Grahambrot aus Vollkornmehl mit Sauerkraut und Pastrami bis heute überlebte. Kleie ist ein Sammelbegriff für Ballaststoffe der besten Qualität, nämlich Rückstände aus den Schalen und dem Keimling von Getreidekörnern und ist reichlich im Müsli und im Knäckebrot enthalten. Als Mühlennachprodukt ist es käuflich zu erwerben, so dass sie Speisen zugesetzt werden kann. Haferkleie wird im 500-Gramm-Karton angeboten, Weizenkleie gibt es im 200-Gramm-Päckchen. Je 100 Gramm Weizenkleie enthalten fünf Gramm wertvoll wirkende pflanzliche Fette und Öle, sowie vor allem die Mineralstoffe und Spurenelemente Kalium, Magnesium und Calcium.

Pfiffige Hobbyköche verwenden Kleie an Stelle von Mehl, zum Beispiel für ein Kilo Kleiebrot 240 Gramm Haferkleie, 60 Gramm Weizenkleie, sowie weitere Zutaten wie Leinsamen, Mandeln, getrocknete Tomaten. Dazu 150 Gramm Magerquark und 150 Gramm Hüttenkäse. Die Hamburger Veranstaltungskauffrau Güldane Dana Altekrüger setzte auf Kleie beim Abspecken und landete schließlich mit eigenen Rezepten in „Abnehmen mit Brot & Kuchen“ einen gigantischen Bestseller.

Ballaststoffe: Wählen Sie ballaststoffreiche pflanzliche Nahrung: Bohnen, Spargel, Rosenkohl, Orangen, Leinsamen. Ihre faserigen Substanzen erleichtern das Sattwerden. Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate und bringen Null Kalorien ein. Nichtauflösbare vermehren nur das Stuhlvolumen. Andere lösen sich in Wasser und werden zu einem Gel, mit günstigen Wirkungen auf eine verlangsamte Absorption. Ballaststoffe sind Nahrung für unsere etwa 100 Billionen Darmbakterien, viele davon im Dickdarm. Zellulosefasern und resistente Stärke ernähren vor allem günstige Bakterien und werden deshalb Präbiotika genannt. Zahlreiche Beobachtungsanwendungen belegen durch Ballaststoffe eine Verminderung von Entzündungsprozessen im Verdauungs-Trakt. Umgekehrt sind solche Entzündungen Mitfaktor von Gewichtszunahme.

Probiotika: Wissenschaftler an der Université catholique de Louvain, Belgien, ermittelten, dass bei Fettleibigkeit die Wahrnehmung von Geschmack im Mund reduziert ist. Man spricht von einem ernährungsbedingt erworbenen sensorischen Mangel. Einfach gesagt, Betroffene benötigen mehr Impulse, um mit ihrem Essen ähnlich Genuss zu empfinden, wie es Normalgewichtigen gegönnt ist. Auch deshalb essen Menschen in einem großen Körper vielleicht mehr, und zwar vor allem Nahrungsmittel mit hohem Belohnungseffekt durch Fette, Zucker und Salz. Die Forscher in Belgien ermöglichten Mäusen freien Zugang zu Trinkwasser mit unterschiedlichen, stets geringen Zuckerzusätzen. Sie beobachteten, ob überhaupt und wenn wie rasch und intensiv fette Mäuse sich nach dem Trinken das Mäulchen leckten, und bewerteten auf diese Weise, ob Tiere die Süße herausschmecken konnten. Dann veränderten die Wissenschaftler mit der Gabe von Probiotika die Zusammensetzung der Darmbakterien bei ihren dicken Versuchsmäusen. Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, die einen gesundheitsfördernden Effekt im Verdauungstrakt haben können. Es zeigte sich im Verlauf von zwölf Wochen, dass die Tiere je nach Probiotikazufuhr jetzt viel schneller mehr Freude an ihrem Trinken verspürten. Das hatte Auswirkungen. Sie fraßen weniger und reduzierten ihr Gewicht [6].

Probiotika sind sehr zahlreich in fermentierten Nahrungsmitteln und auch als Nahrungsergänzung in Apotheken und Drogerien erhältlich. Das Probiotikum Inulin aus der Chicoréewurzel gilt aktuell als gesündester und wohlschmeckender Ersatzstoff, wenn der Anteil von Zucker und Fett verringert werden soll. Inulin wurde 2018 von der U.S. Food and Drug Administration als neunter Ballaststoff mit Gesundheitsnutzen anerkannt. Für 2020 wurde die Zulassung von Glucomannan versprochen, aus der runden Konjakknolle einer südostasiatischen Pflanze namens Teufelszunge. Konjakmehl wird für Nudeln und mit Reisgerichten verwendet und stoppt natürlich den Appetit.

Polyphenole: Polyphenole sind neben Carotinoiden die nächste große Gruppe von hochwirksamen biologischen Substanzen. Pflanzliche Mikronährstoffe aus der Gruppe der Polyphenole finden wir reichlich in Früchten, Gemüsen, Getreiden und natürlichen Getränken. Trauben, Birnen, Kirschen und Beeren enthalten 200 bis 300 Milligramm je 100 Gramm Frischgewicht. Polyphenole schützen Stängel, Blätter, Frucht, Blüte, Samen und Kerne vor UV-Strahlung und Krankheitserregern und sorgen nebenbei für Farbe, Geruch, Geschmack von bitter bis süß und Widerstandsfähigkeit gegen Sauerstoff. Erst ein geschnittener Getreidehalm wird zu Stroh. Die wichtigsten Untergruppen sind Flavonoide, Isoflavone, Catechine, Lignane, Stilbene, Coumarine und Säuren. Die namhaftesten heißen Resveratrol und Quercetin. Nach Verzehr verbessern Polyphenole in unserem Körper die biologischen Bedingungen im Verdauungstrakt. Darüber hinaus wirken sie anti-oxidativ, denn sie neutralisieren freie Sauerstoff-Radikale. Ein Glas Rotwein, die Tasse Kaffee oder Tee enthalten noch 100 Milligramm Polyphenole. Besonders reich an Polyphenolen sind ungesüßtes Kakaopulver, Chilli, Ingwer, Leinsamen, Curry, Oregano, Rosmarin, schwarze Oliven, rote Zwiebel, Spinat, Broccoli, Gewürznelken, die rote Apfelbeere und die Artischocke. Das am meisten geschätzte Catechin findet sich im Grünen Tee [7]. Selbst unscheinbare Bohnen sind reich an Antioxidanzien und entschärfen aggressiven Sauerstoff im Blut, sowie vor Diabetes und Krebs.

Kaffee: Kaffee enthält an die 1.000 pflanzliche Substanzen, darunter fünf B-Vitamine, sieben Mineralstoffe, fünf Spurenelemente und mehr als ein Dutzend Aminosäuren. Auch jene anti-oxidativ wirkenden Polyphenole zählen dazu, die ebenfalls im Rotwein, in Früchten, Gemüse, im Tee und in dunkler Schokolade für zahlreiche Gesundwirkungen sorgen. Eine Studie in Korea sieht einen direkten Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem geringeren Risiko, an Diabetes zu erkranken. Im Auftrag der dänischen Diabetesgesellschaft wurde diese These von der Universität Odense, Dänemark, an zuckerkranken Ratten überprüft. Dabei erwies sich die Sorte Robusta der Arabica als überlegen. Vor allem die Chlorogensäure und die Nikotinsäure im Kaffee verlangsamen nach einer Mahlzeit die Freisetzung von Glukose und unterstützen die Leber dabei, Fettsäuren zu verbrauchen.

Soja: Japanische Ernährungsberater, die sich mit den Ursachen von Übergewicht befassen, widmeten sich kürzlich erst dem Umstand, dass von 1975 an in Japan das Auftreten von Fettleibigkeit umgekehrt verlief zum Konsum der Sojapaste namens Miso. Je weniger Miso, desto mehr Fettanhäufung. Sie übertrugen ihre Neugier in einen Versuch mit dick gemästeten Mäusen. Eine Gruppe bekam Futter, in das fast drei Prozent gefriergetrocknetes Miso untergemischt war, wie es vor fast fünf Jahrzehnten in jedem japanischen Haushalt üblich war. Eine Kontrollgruppe verzehrte, was der japanischen Durchschnittskost von heute entspricht, sehr wenig Miso. Alle Mäuse absolvierten auch ein Fitnessprogramm. Nach acht Wochen wurden die Tiere untersucht. In der Misogruppe hatte sich mehr Fettauflösung ergeben, was zu einer Reduktion des weißen Fettgewebes führte. Erklärung: Sojaeiweiß ist hochwertiges Protein, ähnlich wie Vollmilch, mit weniger Kalorien und hohem Sättigungspotenzial, und intensiviert gekoppelt mit Aktivität für den Muskelaufbau [8].

Kakao: Pflanzliche Antioxidanzien können Sauerstoffradikale neutralisieren und auch Entzündungsprozesse eindämmen. Ein sehr sympathischer Vertreter ist fast vollständig aus unseren Küchen verschwunden: Kakaopulver aus den fermentierten, gerösteten, von der Schale befreiten und gemahlenen Samen des Kakaobaumes. Es ist sehr reich an Polyphenolen und Flavanoiden. In einer Studie an fett gefütterten Mäusen wurde mit Kakaopulver eine nennenswerte Reduzierung der erhöhten stoffwechselbedingten Giftstoffe und Entzündungsmarker im Blut erzielt [96]. In Beobachtungsstudien an Menschen wurden ähnliche Verbesserungen mit Bio-Orangensaft erzielt, der ebenfalls Polyphenole mit wertvollen Ballaststoffen verbindet.

Buffalo-Mozzarella-Käse: Unter gesunden Umständen bildet der Dünndarm über seine Rolle in der Verdauung hinaus auch die wichtigste Schutzbarriere gegenüber krankmachenden Bakterien und anderen Agenten. Sobald chronische Entzündungsprozesse, die fast immer unbemerkt unterhalb der Schmerzwahrnehmung verlaufen, eine gewisse Intensität überschreiten, gefährden und zerstören sie die inneren Schleimhäute an den Darmwänden. Eiweiße aus Original-Buffalo-Mozzarella-Käse reduzieren den Entzündungsstress auf Darmwände und verbessern ihre Fähigkeit, nur gewünschte Nährstoffe in den Blutkreislauf durchzulassen [13].

Bohnen: Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), die italienische Borlotti-Bohne und die südamerikanische Pinto-Bohne sind wertvolle Eiweißquellen. Außerdem liefern sie gesunde Kohlenhydratstärke, Ballaststoffe, Beta-Carotin, B-Vitamine, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen; Zink, Kupfer, Selen und Mangan. Sie besitzen ein günstiges Verhältnis der gesunden Omega3-Fettsäure zu der entzündungsfördernden Fettsäure Omega6. Wesentlich sind auch ihre Effekte durch Polyphenole und Flavonoide, sogar gegen Krebszellen. Ihre Kohlenhydrate gehen nur langsam ins Blut über, das hält den Blutzuckerspiegel im günstigen Bereich. Einzelne Studien belegen cholesterinsenkende Wirkungen, denn Bohnen-Antioxidanzien neutralisieren freie Radikale, ehe sie Cholesterine durch Oxidation gefährlich klebrig machen. Bohnen dürfen nur gekocht konsumiert werden. Frisch geerntete werden sofort gekocht. Getrocknete Bohnen über Nacht in wenig Wasser einweichen, am Morgen das Wasser abgießen, spülen, in frischem Wasser ohne Salz weich garen, das Kochwasser ebenfalls abgießen.

Isomaltulose: Wirklich verblüffend: Mit einer speziellen Zuckerart können sogar Gewicht reduziert und Fettgewebe abgebaut werden! Die natürliche Isomaltulose wird deutlich besser vertragen und verändert wegen des niedrigen glykämischen Indexwertes von 32 den Blutzuckerspiegel nur langsam. Isomaltulose ist Bestandteil von Honig und Zuckerrohr und kann durch Fermentation auch aus der Zuckerrübe hergestellt werden. Der feinkörnige Süßstoff kann wie herkömmlicher Haushaltszucker verwendet werden. In einer gemeinsamen Studie von Universitäten in Oxford, Großbritannien, und Singapur mit 50 übergewichtigen Gesunden, Alter im Durchschnitt 40,7 Jahre, Body Mass-Index: 29,4, wurde in einer Zwölf-Wochen-Diät mit reduzierten Kalorien bis zu sechs Kilogramm Gewichtsverlust von jenen erzielt, die täglich 40 Gramm Isomaltulose einnahmen. Ein großer Teil wurde durch Fettabbau beigesteuert. Eine Vergleichsgruppe mit der gleichen Menge Haushaltszucker speckte durchschnittlich nur 2,1 Kilo ab [14].

Aminosäuren: Zwei Aminosäuren sind laut dem Fachblatt „Circulation Research“ fähig, die Wirksamkeit von Fresszellen zu verstärken, indem sie Material von zerstörten Fettzellen zur Leber transportieren. Die orale Gabe der Aminosäure Glutamin (nicht identisch mit dem Exzitotoxin Glutamat!) verbesserte bei 39 Freiwilligen mit schwerem Übergewicht mehrere Stoffwechselvoraussetzungen positiv, auch die Verringerung von Entzündungsprozessen im Verdauungstrakt. Beobachtet wurden eine verbesserte Aufnahme von Zuckermolekülen aus dem Blut durch Muskelgewebe und als Resultat eine verringerte Einspeicherung von Nahrungsüberschuss in Fettzellen [15].

Zimtsäure: Erfolgsversprechend erscheint die Behandlung von schwerem Übergewicht mit der Aktivierung des braunen Fettgewebes. Seine Zellen können sehr viel Energie verbrauchen, denn sie haben die Fähigkeit, Wärme zu erzeugen. Bei den meisten Erwachsenen sind diese Fettzellen weitgehend inaktiv. Bei der Suche nach Natursubstanzen, die braunes Fettgewebe zum Leben erwecken, stießen Wissenschaftler auf die Zimtsäure aus der Rinde des Zimtbaums. Sie kommt auch im gelblichen Pflanzenfett des Shea-Nussbaums und im Balsam vor. Zimt wird weltweit von Millionen Menschen als tägliches Gewürz verwendet. Hauptsubstanz ist das ätherische Zimtöl. Zimt-Mikronährstoffe werden therapeutisch gegen Diabetes, gegen chronische Entzündungen und sogar gegen Krebsprozesse eingesetzt. Wissenschaftler aus Korea haben den Großteil der verfügbaren medizinischen Studien über Zimt unter dem Aspekt Übergewicht ausgewertet. Sie kamen zu dem Schluss: Zimtsäure hemmt die Entstehung von weiteren Fettzellen und regt die Oxidation, also eine Art Auflösung des Inhalts von Fettzellen an [17].

Wassermelone: Wenn Übergewichtige die Gelegenheit haben, täglich eine Portion Wassermelone zu verzehren, erzielen sie ein besseres Gefühl von Sättigung als etwa durch den Konsum von gleich viel Kalorien in Form von Keksen. Die meisten Melonen sind reich an Vitamin C, Kalium und Kupfer. Wissenschaftler aus San Diego, Kalifornien, haben das an 33 Übergewichtigen kontrolliert getestet und empfehlen sehr überzeugt die Wassermelone als idealen Schlankmacher [18].Wissenschaftler der Keio University in Kanagawa, Japan, meldeten zusätzlich im August 2019: Substanzen der Melone hemmen die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber, da sie in diesem Organ die Fettspeicherung bremsen.

Avocado: Das Lorbeergewächs Avocado hat in einer Bevölkerungsgruppe von 55.407 Menschen in einem Zeitraum von rund elf Jahren jene vor Übergewicht bewahrt, die durchschnittlich mehr als 32 Gramm Avocado pro Tag verzehrten. Avocado-Anhänger um Mitte 50 wogen mit 78 Kilo drei Kilo weniger als Nicht-Esser. Gleichzeitig wurde andrerseits bei älteren Menschen, die generell von Gewichtsverlust bedroht sind, die natürliche Gewichtsabnahme reduziert, ein für sie gewünschter Effekt. Die Avocado ist eine Frucht sehr reich an Mikronährstoffen. Offensichtlich wirken sie positiv verändernd auf jene Gene, also auf Träger der Erbeigenschaften, ein, die den Fettstoffwechsel prägen. Bekannt ist die zuckrige Substanz Mannoheptulose. Wissenschaftler aus Loma Linda, Kalifornien, sind überzeugt: Der regelmäßige Verzehr von Avocado trägt zur Kontrolle des Gewichts bei. Und die University of Guelph, Kanada, ergänzte am 31. Oktober 2019: Die Avocado verhindert nach Verzehr die Oxidation von Fettsäuren, aus der sich in aller Regel Diabetes und Insulinresistenz entwickeln.

Haferflocken: Und gerade die besonders nährstoffreichen Haferflocken eignen sich ebenfalls als Schlankmacher. Lediglich die nicht-essbaren Teile des Haferkorns werden entfernt, und da die wertvollen Randschichten prall gefüllt mit Vitalstoffen und Schutzstoffen dranbleiben, enthalten Haferflocken unter allen Getreidearten am meisten Vitamin B1 und Vitamin B6, auch üppig Silizium, Biotin, Kupfer, Mangan und Zink. Alle B-Vitamine können nur begrenzt gespeichert werden und müssen regelmäßig aufgenommen werden. Hafer ist der Spitzenlieferant für die chemischen Elemente Silizium und Magnesium. Silizium ist dank seiner elektrischen Leitfähigkeit eine Art Dirigent unter den Mineralstoffen und Spurenelementen. Einen besonders wichtigen Beitrag erfüllt es mit anti-entzündlichen Potenzialen gegen chronische Entzündungen, die gerade bei schwerem Übergewicht fast unvermeidlich sind. Magnesium wird gebraucht, wenn ein Stresszustand beendet werden muss. Hochprozessierte Nahrung ist in der Regel magnesiumarm, kann jedoch mit Zucker und Salz die Nervensysteme strapazieren. Auch Abwertung wegen seines Körpers zu erleben, kann zur schweren Belastung werden. Während der Gegenmaßnahmen droht dem Organismus ein Magnesiummangel. Das trägt speziell bei Jugendlichen zu Überaktivität und zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bei.

Hafer liefert dem Muskelaufbau auch tolles Eiweiß. Weizenmehl und Zucker gehen rasch ins Blut über und treiben den Blutzuckerspiegel rasant hoch … und ebenso rasch sackt er wieder ab. Das erzeugt Heißhunger. Beim kompletten und komplex verzweigten Haferkorn verläuft das wesentlich langsamer. So versorgt Hafer den Körper auch längere Zeit mit Energie. Am Ende wird dem Gehirn zuverlässig eine „Ich bin satt"-Botschaft übermittelt.

Die unverdaulichen Pflanzenfasern der Haferflocken sind ebenfalls Sattmacher, weil sie die Verdauung ordentlich erleichtern, im Magen-Darm-Trakt aufquellen und das Stuhlvolumen vergrößern. Dabei bildet sich auf der Schleimhaut ein Schutzfilm, der vor Säure und Darmgiften schützt. So lindert Hafer sogar auftretende Darmbeschwerden. Der Nichtinformierte denkt mit Schrecken nur an die Kalorien und verbannt Haferflocken aus seinem Blickfeld.

Algen: Die rote Algenart Gelidium elegans hat mit einem Extrakt ihrer Inhaltsstoffe in zwei vom Yonsei University Health System in Seoul, Südkorea, kontrollierten getrennten Versuchen mit 94 und mit 78 Teilnehmern den Body Mass-Index und das Übergewicht reduziert. Dabei mussten die Testpersonen nicht ihren Alltag oder besondere Verhaltensweisen ihres Lebensstils verändern. Die Frauen und Männer starteten mit einem sehr hohen BMI von rund 30. In zwei Gruppen aufgeteilt, erhielt jeweils eine Hälfte der Testpersonen zwölf Wochen lang täglich 1.000 Milligramm Gelidium elegans-Extrakt. Die Kontrollgruppe schluckte nur eine wirkungslose Placebopille. Es war ein Doppelt-Blindversuch. Weder die Frauen und Männer, noch das medizinische Personal konnten wissen, wer wirklich behandelt wurde. Substanzen von Algen der Familie Gelidium, die in den Ozeanen um Korea und Japan beheimatet sind, enthalten Polysaccharide mit interessanten Eigenschaften. Sie heißen Agar-Agar und werden von der Nahrungsindustrie statt Gelatine als Bindemittel und Verdickungsmittel verwendet. Sie quellen nach Verzehr auf und binden Wasser, das beseitigt das Hungergefühl. Auch die Flavonoide Rutin und Hesperidin bilden sich in dieser Wasserpflanze. Gemeinsam mit Sterolen dringen sie in Fettzellen ein und verhindern eine neue Fetteinlagerung.

Die Forscher beobachteten diese Wirkungen im Labor an Tieren und starteten den ersten Versuch mit Menschen 2018. Das Ergebnis, laut schriftlicher Aussage in der Studie: „Körpergewicht und Fettmasse wurden signifikant verringert durch Gelidium elegans-Extrakt und erhöhten sich in der unbehandelten Kontrollgruppe.“ Ihre guten Ergebnisse wiederholten sie ein Jahr später [19].

Ananas: Tropische Früchte sind trotz ihrer überzeugenden Süße in aller Regel kalorienarm, jedoch bis unter die wasserdichte Haut vollgepackt mit wertvollen Wirkstoffen. Ihre Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Antioxidanzien stärken die Immunkräfte, unterstützen den gesamten Prozessverlauf des Stoffwechsels, versorgen mit Faserstoffen und halten begründete niedrigschwellige Entzündungen im Verdauungsbereich unter Kontrolle. Außerdem schmecken sie köstlich. Von all dem kann eine Person in einem schweren Körper nur träumen.

Ein Expertentipp ist die Ananas. Die weltgrößte Sammlung medizinischer Veröffentlichung, die U.S. National Library of Medicine mit rund sieben Millionen Studien und Büchern, bekräftigt, dass die Ananas beim Abbau von Bauchfett hilft. Da ihre Ballaststoffe den Appetit zügeln, ist sie die wünschenswerte Alternative zu ungesunden Zwischengerichten. Empfohlen wird die frische Frucht. Eine Tasse Ananaswürfel enthält 78 Milligramm Vitamin C, das ist schon die gesamte Tagesempfehlung für diesen anti-entzündlichen Vitalstoff. Die Ananas ist mit einem chemisch wirkenden Enzym versehen, das bei der Aufspaltung von Fett hilft – am stärksten morgens auf leerem Magen. So kann auch die weitere Einlagerung im Fettgewebe gehemmt werden. Das Gleiche bewirkt Ananastee. Die Frucht versorgt ihre Freunde auch mit dem gegen freie Sauerstoffradikale wirkenden Spurenelement Mangan. Weitere Mikronährstoffe reinigen den Verdauungstrakt. Das „Journal of Nutrition and Metabolism“ rät zu zwei bis drei Tassen Ananaswürfel pur oder mit Joghurt pro Woche, und die gewünschten Effekte werden bereits eingeleitet.

Kaktuspflanze: Fündig werden Wissenschaftler häufig, wo der Laie sie nicht vermutet. Ein Beispiel vom Mai 2019: Ein Extrakt aus Blättern der Kaktuspflanze Opuntia ficus indica cladodes bindet im Verdauungstrakt 28 Prozent von Fettmolekülen, die sich dort befinden, und befördert sie nach draußen, ohne dass sie absorbiert und ins Blut weitergeleitet werden. Wenn mehr als Viertel des Fettanteils einer Nahrung nicht mitzählt, macht das einen Unterschied. Jedes Gramm Fett würde neun Kalorien in die Energiebilanz einschleusen. Also: Ein Effekt, als hätte die Versuchsperson dieses Fett gar nicht gegessen, und noch ein paar Gesundwirkungen dazu. Günstigere Blutfettwerte, erhöhter HDL-Cholesterinspiegel, verbesserter Blutzuckerspiegel. Jetzt wird erforscht, auf welche Weise Moleküle der Kaktuspflanze im medizinischen Alltag zum Einsatz kommen könnten. Ehe es diese Erkenntnisse in Bezug zum Abnehmen gab, wurden die Moleküle der Kaktuspflanze bloß als anti-oxidativ eingestuft, die unsere Haut vor UV-Strahlen schützen.

Resveratrol, Sirtfood: Und eine weitere hochinteressante Information. Knallhartes Hungern verlängert die Lebensspanne bei einer Reihe von Tieren, und auch Hefezellen expandieren ihre Existenz. In Notzeiten konzentriert sich ein Organismus voll auf das Wesentlichste, und das Wichtigste ist die Reparatur der Erbanlagen, um der nächsten Generation von Zellen auch unter schwierigsten Bedingungen einen besseren Start zu sichern. Das Eliminieren beschädigter Strukturen hilft der Gesamtgesundheit, zu der ein längeres Leben gehört. Zu verdanken sind solche Effekte speziellen Eiweißen im Organismus. Sie werden durch Nahrungsentzug oder durch starke körperliche Anstrengung aktiviert und heißen Sirtuine.

Hungern ist mit Menschen nicht einmal für die Belohnung durch ein längeres Leben zu machen. Wissenschaftler haben jedoch zum Glück erkannt, dass wir sieben Gattungen von Sirtuinen besitzen und dass ihre Effekte nicht nur durch extremes Hungern, sondern auch durch den Mikronährstoff Resveratrol eingeschaltet werden können. Resveratrol kommt in verschiedenen Pflanzen vor, am intensivsten jedoch in bestimmten Traubensorten, die unter widrigen Naturbedingungen existieren müssen. Diese Erkenntnis machte den Mikronährstoff zur Zentralsubstanz der Rotweinmedizin. Als weiterer Schritt wurden die speziellen Sirtuin-Eiweiße in einer kleinen Gruppe von etwa 20 Lebensmitteln ebenfalls entdeckt. Als Sirtfood bilden sie den Kern eines umstrittenen Versprechens, bei einer Gewichtsreduktion zu helfen. Die am häufigsten genannten Beispiele sind: Grünkohl, Petersilie, Buchweizen, rote Zwiebeln, Sellerie, Kapern, Soja, Apfel, Orange, Blaubeeren, Erdbeeren, Walnüsse, Chilli, Kurkuma, wertvolles Olivenöl, Grüner Tee, Kaffee und Rotwein.

Schon zeitweiliges Aussetzen der Nahrungsaufnahme kann die gleichen Reaktionen im Organismus starten.

Buttersäure: Die Zellen der Darmwände ernähren sich vorrangig von der Fettsäure Butyrat, auch Buttersäure genannt. Sie wird genial praktisch direkt im Verdauungs-Trakt von etwa 20 biochemisch vielfältigen Bakterienstämmen erzeugt, vor allem Firmicutes. Nur eine große Artenvielfalt hält das Darm-Mikrobiom stabil und ist besonders wichtig bei Störungen wie eine Antibiotikabehandlung. Pflanzliche Kost erhöht die Präsenz der Butyrat-bildenden Bakterien, während sie bei hohem Fleischverzehr abnimmt. Butyrat programmiert die Abwehrkräfte mit günstigen Effekten auch außerhalb des Darms, beispielsweise in der Leber und im Gehirn. Ein chronischer Mangel erhöht sofort das Risiko von Darminfektionen und langfristig Erkrankungen wie Diabetes, Fettsucht, Herz-Kreislauf-Leiden (Quelle: „Mikrobiom: Butyrat-bildende Darmbakterien identifiziert“. Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Ärztezeitung, 16. Januar 2018).

Mineralwasser? Vorsicht! Forscher der University of Copenhagen haben im Zusammenhang mit Übergewicht Mineralwasser mit prickelnder Kohlensäure seiner Unschuld beraubt. Sie erzeugt nämlich Appetit. Diese Säure entsteht bei einer Verbindung von Wasser mit dem fossilen Treibhausgas Kohlenstoffdioxid, CO2. Überall, wo dieser Treibgasanteil in der Luft sehr hoch ist, ist auch der durchschnittliche Body Mass-Index erhöht. Möglicherweise ist Kohlensäure im Mineralwasser ebenfalls ein versteckter Dickmacher, weil sie durch das appetitfördernde Hormon Ghrelin den Körper dazu drängt, neue Nahrung aufzunehmen.

Brottrunk, ähnlich dem russischen Kwass, aus dem Reformhaus und Bioladen schafft mit Brotsäurebakterien, Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen probiotische, entgiftende, entschlackende und fastende Wirkungen.

Übrigens: Wer die Darstellung von Lebensmitteln digital abruft, läuft Gefahr, dass die Portionsgrößen unterschätzt werden [20].

Triple A Rating für Sekundäres

Pflanzen bestehen aus zwei Arten von Substanzen. Eine Gruppe wird unbedingt für ihr Wachstum, ihre Entwicklung und ihre Vermehrung gebraucht und kommt in jedem Gewächs vor. Deshalb heißen sie primäre Pflanzenstoffe. Zum Beispiel gibt Cellulose den festen Halt und mit Chlorophyll wird Sonnenergie absorbiert. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Aminosäuren gehören ebenfalls zu dieser Auswahl.