Die 1-Stunden Eins - Nico Primas - E-Book

Die 1-Stunden Eins E-Book

Nico Primas

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Beschreibung

Was macht schulischen Erfolg aus? Wie lernen wir möglichst viel in kurzer Zeit? Wie können gute Noten ohne Freizeiteinbußen heutzutage gelingen? Nico Primas begibt sich auf Streifzug durch die Vorurteile und schulischen Richtlinien. Er zeigt mit vielen anschaulichen Beispielen, warum manche Schüler erfolgreich sind und andere nicht – auch, wenn sich deren Leistungen oft kaum unterscheiden. Du möchtest wissen, was das WM-Finale 2014 mit deinen Noten zu tun hat und wie du mit weniger als einer Stunde Arbeit pro Woche Bestnoten erreichen kannst? Dann bist du mit diesem Buch hier auf dem richtigen Weg!

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Seitenzahl: 163

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VORWORT
TEIL 1
DAS RICHTIGE ZEITINVESTMENT
Der erste Eindruck
Körpersprache
Expertenstatus
Positionierung
Fragen stellen
Umfeld
Small Talk
Melden
Langfristige Konzentration
Erfolg und Misserfolg
TEIL 2
EFFIZIENZ ALS ZEITEINSPARUNG
Lernmethoden
Pareto-Prinzip
Pomodoro-Technik
Parkinson’sche Gesetz
Loci-Methode
Visualisierung
Klausuren meistern
Motivation
Lernplan erstellen
Erwartungshorizont
Karteikarten
Organisation
Vertrauen
Der beste Lehrmeister
Präsentationen meistern
TEIL 3
ZEITFRESSER ELIMINIEREN
Zeitfresser - Schluss damit!
Hausaufgaben
Lerngruppen
Perfektionismus
Zweigleisig fahren
Kurzsichtigkeit
44 Dinge, die du mit der Zeitersparnis anfangen könntest
TEIL 4
DIE POWER-TIPPS
Powerfood
Power-Beginn
Power-Übersicht
Power-Pausen
Power-Mindset
TEIL 5
DAS ABITUR – MEINE ERFAHRUNG
DANKSAGUNG

Die 1-Stunden Eins

Oder: Wie ein jeder Bestnoten mit minimalem Zeitaufwand erreichen kann
Ein Roman von Nico Primas
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Die 1-Stunden Eins
Nico Primas
1. Auflage
Januar 2019
© 2019 DerFuchs-Verlag D-69231 Rauenberg (Kraichgau)[email protected] DerFuchs-Verlag.de
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk, einschließlich aller Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, Verbreitung, Übersetzung und Verfilmung liegen beim Verlag. Eine Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ohne Genehmigung des Verlags ist strafbar.
ISBN 978-3-945858-68-4 (Taschenbuch)
ISBN 978-3-945858-69-1 (ePub)

VORWORT

Wie ich anfange, dieses Buch zu schreiben, befinde ich mich in der späten Vorbereitungsphase meines Abiturs und sehe mich konfrontiert mit Mitschülern, die sich auf den letzten Metern ihrer schulischen Karriere völlig verrückt machen: Da ein Zusatzkurs, dort ein extra Tutor, der sich um jedes »Problemchen« kümmert, Ferienkurse zu allen erdenklichen Fächern und nicht zu vergessen zig Lerngruppen, die sich täglich für mehrere Stunden treffen – kurzum: Der absolute Wahnsinn.

Sicher, meine Ausgangslage ist nach den erfolgreichen vergangenen vier Halbjahren (die zwei Drittel des Abiturs ausmachen) besser als die der meisten meiner Leidensgenossen – so bin ich weit davon entfernt um mein Abitur zu bangen und mir reicht eine mittelmäßige Leistung in der letzten Prüfung, um immer noch wohl eine der besten Abiturprüfungen meiner Schule abzulegen. Aber natürlich lerne auch ich auf diese finale Abiturprüfung, allerdings nur mit gefühlt einem Hundertstel des Aufwands.

Warum erzähle ich diese Geschichte? Weil sie sehr gut zeigt, wie einfach man sich sein Leben machen kann, wenn man nicht erst auf den letzten Metern damit anfängt, sich um seine Ziele zu sorgen. Man stelle sich einen Marathonläufer vor, der bis auf die letzten 100m auf Sparflamme läuft und erst danach nochmal alles gibt. Wer wird schneller am Ziel sein: Der Läufer, der durchgehend sein Bestes gibt, dafür aber wenig Energie im Schlusssprint hat oder der Läufer, von dem ich dir gerade erzählt habe? Ich denke, du kennst die Antwort.

Nun heißt mein Buch »Die 1-Stunden Eins« – Ist das ein Widerspruch zu dem vorherigen Beispiel? Absolut nicht. Vielmehr steht der Titel sinnbildlich dafür, worum es in diesem Buch gehen soll: Mein Ziel, dich darauf vorzubereiten, ein geniales Ergebnis zu erreichen, ohne verzweifelt jahrelang mehrere Stunden auf Klausuren zu lernen. Um es in einem Satz zusammenzufassen: Beherzigst du die Methoden dieses Buches, wirst du gute Noten mit weniger Aufwand erreichen, was mehr Freizeit für dich bedeutet.

Ich werde dir in diesem Buch Techniken aufzeigen, mit denen du mit maximal einer Stunde Arbeit in der Woche zu absoluten Top-Noten kommen wirst.

Hierzu werde ich den Inhalt in vier Teile gliedern. Zuerst schauen wir uns an, wie du durch Präsenz in der Schule viel Zeit sparen kannst.

In Teil zwei präsentiere ich dir dann zusätzlich noch effektive Lernmethoden und praxisnahe Tipps, wie du deinen Schulalltag meistern und auch in Klausuren Bestnoten erzielen kannst. So habe ich in diesem Teil mit Experten aller Art zusammengearbeitet, namentlich unter anderem mit Benedikt Held von der Redefabrik, die eine unglaubliche Expertise in ihrem jeweiligen Themengebiet haben.


Diese werden ihren Blick auf die jeweiligen Sachverhalte mit dir teilen und dir dadurch noch mehr nützliches Wissen vermitteln.

Im dritten Teil der »1-Stunden Eins« beschäftigen wir uns dann gemeinsam mit dem größten Zeitfresser, die zwischen dir und deinem Ziel stehen. Ich werde meine Erfahrung und die vieler anderer guten Schüler mit dir teilen und dir überraschende neue Einblicke in Themen wie Hausaufgaben und Lerngruppen geben.


Teil vier beinhaltet indes meine Power-Tipps für die Schule und für Klausuren, durch die du kurz und bündig einige meiner noch nicht genannten Prinzipien erfährst – der Erfolg ist garantiert.

Hierdurch, und das verspreche ich dir, wirst du, nachdem du dieses Buch zu Ende gelesen hast, bestens auf alle Herausforderungen vorbereitet sein, mit denen du auf deinem künftigen Schulweg konfrontiert werden wirst.

Mit den Methoden dieses Buches habe ich einen 1,2-Abitur-Schnitt im anspruchsvollen Baden-Württemberg erreicht und ich bin zuversichtlich, dass dir dies auch gelingen wird.

In den folgenden Kapiteln erhältst du außerdem auch die geballte Kompetenz von Experten auf dem Gebiet der Rhetorik und von Repräsentanten des Schulsystems gepaart mit meinen Beobachtungen über ein gutes Jahrzehnt und persönlichen Erfahrungen zu allen Themen.

Allerdings kann es natürlich sein, dass für dich nicht alle dieser Methoden so gut funktionieren wie bei mir. Ich will dich dazu motivieren, jede einzelne einmal auszutesten und für dich selbst herauszufinden, ob die einzelnen Methoden zu dir passen. Mir haben sie nicht nur Unmengen an Zeitgespart, sondern auch zu schulischen Erfolgen verholfen, von denen ich vor drei Jahren noch geträumt hätte.

Also noch einmal ein kurzes Zwischenfazit: In Abschnitt eins erfährst du, wie du ohne viel Leistung ein Top-Abitur wirst schreiben können, in Teil zwei beschäftigen wir uns damit, wie man sich effizient und gleichzeitig exzellent auf Klausuren und Präsentationen vorbereiten kann und in Teil drei eliminieren wir gemeinsam die größten Zeitfresser.

Ich persönlich hatte das Worst-Case-Szenario meiner Schulzeit schon früh genau vor Augen – und vielleicht kommt dir ja der ein oder andere Aspekt bekannt vor: Meine Horror-Vorstellung war es, über mehrere Jahre hinweg stundenlang lernen zu müssen, mich dann zu Hause ewig an die Hausaufgaben zu setzen, zusätzlich auf Klausuren zu lernen und – auf der Zielgeraden meiner Schullaufbahn – mehrere Monate keine andere Beschäftigung zu haben, als mich auf das Abitur vorzubereiten.

Es kann natürlich ebenfalls sein, dass du damit kein Problem hättest. Ist dieses Buch deshalb nichts für dich? Ganz im Gegenteil: Mit dem Wissen aus diesem Buch verspreche ich dir, dass du deine Unterrichtsnoten in bisher unbekannte Gefilde wirst heben können – und das unabhängig von deinem derzeitigen Niveau.

Aber lass uns am Anfang beginnen. Die ersten Jahre meiner Schulzeit (und ich rede hier vor allem von den Anfangsjahren auf der weiterführenden Schule) habe ich anders verbracht, als es meine Lehrer und Eltern wohl gern gesehen hätten. Ich benutze bewusst nicht den Begriff »verschwendet«, da diese Jahre zwar schulisch weder aufschlussreich noch erfolgreich waren, allerdings konnte ich mich meinen Hobbys widmen – und diese Zeit will ich im Nachhinein um nichts auf der Welt missen.

Da meine Hobbys zwar Spaß gemacht haben, ich allerdings nie wirklich herausragend war – so hatte ich weder das Talent, Profifußballer zu werden, noch konnte ich mit meinen Tischtennis-Künsten wirklich überzeugen – und auch meine schulische Laufbahn so langsam in die finalen Jahre ging, stellte ich mir selbst einige Fragen. Diese waren oft nicht sehr schmeichelhaft und mündeten in eine zentrale Thematik: »Was will ich in meinem Leben erreichen? Und bin ich bereit, für dieses Ziel alles andere in meinem Leben aufzugeben?«

Wochenlang habe ich über dieser Frage gebrütet, bevor ich (inzwischen im jugendlichen Alter von 16) eine Entscheidung getroffen habe: Ich möchte ein sehr gutes Abitur, damit mir später alle Möglichkeiten offenstehen. Gleichzeitig bin ich aber nicht bereit, stundenlang über Monate und Jahre hinweg zu lernen. Ich wusste, dass es einen Weg geben muss, um Bestnoten mit wenig Zeiteinsatz zu erreichen – zumal viele der besten Schüler, die ich kenne, durchaus viel Freizeit haben.

Über die kommenden Monate hinweg habe ich also das Verhalten, bzw. die Art und Weise, wie diese Schüler in der Schule auftreten, genau studiert. Diese Beobachtungen, die ich über einen langen Zeitraum hinweg zusammengetragen und auch selbst in meiner schulischen Laufbahn verwendet habe, sind einfach unschlagbar und haben bei mir persönlich zu einer Leistungssteigerung um drei Noten geführt – bei unter einer Stunde Zeiteinsatz pro Woche.


Ich habe die Vorzüge eines guten Schülers genossen (super Noten und Anerkennung von den Lehrern, Mitschülern und meiner Familie) ohne die negativen Seiten dieses Daseins (zeit- und Kraft raubendes Lernen, Verlust von Freizeit) erleben zu müssen.

Durch stetige Verbesserung, immer neue Beobachtungen und nicht zuletzt durch den Austausch mit Experten auf verschiedenen Gebieten, ist eine Ansammlung an Methoden entstanden, die nicht nur funktionieren, sondern auch auf wissenschaftlichen Tatsachen beruhen.

Viele Schüler lernen viel, erzielen aber nur schlechte Resultate. So kann aus der »1-Stunden Eins« auch schnell mal eine »8-Stunden Drei« werden.

Damit dies nicht passiert, stelle ich dir im Folgenden meine Methoden vor, von denen ich ganz sicher weiß, dass sie funktionieren. Diese Methoden werden der Schlüssel sein, der dir den Weg zu Bestnoten mit unter einer Woche Zeiteinsatz pro Woche weisen wird.


Vielleicht bist du ja noch versierter in der Anwendung dieser Methoden als ich und schaffst sogar eine »30-Minuten Eins« – egal, was deine Zielstellung ist, egal wie alt du bist, egal, auf welche Schule du gehst: Dieses Buch wird dir helfen, die Schulzeit erfolgreich zu gestalten und dennoch viel Zeit mit Familie, Freunden und Hobbys zu verbringen.

Gute Noten sind einfacher, als du denkst. Ein Schnitt von 1,5 oder besser erfordert weder ein Akademiker-Elternhaus noch das Opfern von Freizeit. Vielmehr erfordert es, nachzudenken und bestehende Konventionen über Bord zu werfen – denn wenn das, was alle machen, der Schlüssel wäre, würde jeder die Schule mit einem 1,-Schnitt abschließen.

Dieses Buch ist ferner so konzipiert, dass du nach Belieben vor und zurückspringen kannst. Du kannst einzelne Kapitel weglassen oder das Buch in chronologischer Reihenfolge lesen – egal wie du dich entscheidest: Jede der in der »1-Stunden Eins« enthaltenen Methoden ist zumindest einmal einen Blick wert.

Bist du bereit, deine Leistung auf ein Maximum zu heben, ohne dabei mehr lernen zu müssen und deine Freizeit zu opfern? Dann lass uns doch direkt anfangen ...

TEIL 1

DAS RICHTIGE ZEITINVESTMENT

Ich möchte dir keine Illusionen machen: Wenn du keine Zeit in die Schule investierst, werden sehr gute Noten nicht möglich sein.

Allerdings – und das wirst du im Verlauf dieses Buches erkennen – ist es gar nicht mal so schwer, die Menge an Zeit, die du aufbringst, zu minimieren. Unabdingbar hierfür und für die »1-Stunden Eins« ist es nämlich, die Zeit, die du dem Lernen widmest, richtig zu investieren.

Und welche Zeitspanne wäre hierfür besser geeignet, als die, die du ohnehin in der Schule verbringst? Genau hier liegt der erste Schlüssel für die Realisierung der »1-Stunden Eins«: Nutze die Zeit in der Schule und spare dir dadurch Stunden an Arbeit zu Hause.


Wie du in den kommenden Kapiteln erkennen wirst, sind nämlich auch die Noten, die wir in den Klausuren bekommen, von unserem Verhalten in der Schule abhängig.

Noten sind relativ – daher musst du für Top-Noten nicht unbedingt Top-Leistungen zeigen. Alles liegt im Auge des Betrachters. Und genau das werden wir uns zu Nutze machen!

Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, wie du die Personen beeinflusst, die deine Leistung letztendlich bewerten: Die Lehrer.

Wir werden uns ansehen, was es heißt, die Körpersprache effektiv einzusetzen und warum deine Positionierung im Klassenzimmer eben nicht egal ist. Zudem stellen wir uns der zentralen Frage: Was ist der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg?

Wenn du bereit bist, deine Noten auf ein neues Level zu heben, lass uns doch gleich starten:

Der erste Eindruck

»Wow, heute habe ich das erste Vorstellungsgespräch für meinen absoluten Traumjob! Jetzt schnell die Jogginghose an, Deo statt Dusche und los geht’s!« – Du bist verwirrt? Das hoffe ich, denn wir beginnen unsere Reise durch die Methoden für schulischen Erfolg mit dem vielleicht wichtigsten schlecht hin: dem ersten Eindruck.

Als ich diesen Tipp einigen meiner Mitschüler vermittelt habe, die selbst ihre schulischen Leistungen verbessern wollten, bekam ich oft ungläubige Blicke zugeworfen.

»Das soll in der Schule wichtig sein?«, »Darüber habe ich noch nie nachgedacht.« – Immer wenn solche Zweifel aufkamen, habe ich den Vergleich angebracht, den du eingangs gelesen hast.

Bei einem Vorstellungsgespräch sind wir uns nämlich alle einig: Wenn wir den Job (Wunschresultat) wollen, sollten wir uns so gut wie möglich präsentieren. Die Art und Weise, wie wir dies tun, ist oft wichtiger als die fachlichen Kenntnisse, die wir mitbringen.

Hierzu habe ich mit einem Personaler eines der größten deutschen Unternehmen gesprochen und ihn gefragt, was denn ausschlaggebend für eine Einstellung sei.

Laut ihm entscheiden fachliche Kenntnisse zwar über die Einladung zum Vorstellungsgespräch – letztendlich wirklich ausschlaggebend für die Einstellung ist allerdings der erste Eindruck des Bewerbers und sein Auftreten.

Aber von vorn: Innerhalb von fünf Sekunden haben wir ein Bild von einer Person. Hierbei spielt sowohl die Körpersprache (dieser Thematik werden wir uns später noch widmen) als auch dein allgemeines Auftreten und deine ersten Worte eine wichtige Rolle. All diese Faktoren zusammen bilden letztendlich den ersten Eindruck und prägen das Bild, das die andere Person von dir hat.

In der Schule ist dies – wie im späteren Leben – essentiell, da der Eindruck, den du auf die Lehrkräfte machst, deine spätere Leistungsbewertung massiv beeinflusst.

Hierbei rede ich allerdings nicht von dem Eindruck, den du an deinem ersten Tag auf der neuen Schule machst – bei Gott, wäre dies der Fall, dann wäre ich jetzt ein wenig talentierter Fußballspieler (das war lange mein Berufsziel), der halbtags Tischtennis spielt (ein weiteres Hobby), und sein Abitur (wenn überhaupt) gerade so mit einem 4,0-Schnitt in den Händen halten würde.

Ich rede auch nicht von dem Eindruck, denn du machst, wenn du einem deiner zukünftigen Lehrer zum ersten Mal begegnest. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Mathematik-Lehrerin, die mich damals auf dem »Tiefpunkt« meiner Schulkarriere unterrichten musste und bei der ich damals den wohl schlechtesten Eindruck gemacht habe, den man sich nur vorstellen kann (entsprechend auch meine Noten).

Nein, ich rede von dem Eindruck, den du zu Beginn eines neuen Schuljahres abgibst. Wenn du es noch nicht erlebt hast, kannst du dir nicht vorstellen, wie schnell schlechte Eindrücke verschwinden können und wie du dir innerhalb kürzester Zeit eine erstklassige Reputation aufbauen kannst.

Denn, wie du vielleicht schon geahnt hast, sollte genau diese Mathematik-Lehrerin von damals mich in der alles entscheidenden Kursstufe zwei Jahre lang unterrichten. Mir war klar, dass ihre Bewertung meiner Mitarbeit im Unterricht und der Klausuren ein entscheidender Faktor in meinem Abitur sein würde.


So sehr ich diese Lehrerin mittlerweile auch schätze, hat die Nachricht, dass sie mich unterrichten sollte, verständlicherweise zuerst eine gewisse Schockreaktion ausgelöst – tagelang habe ich mich gefragt, ob ich den negativen Eindruck jemals wieder auslöschen und durch einen positiven ersetzten würde können.

Die Antwort auf diese Frage war: ja. Ja, innerhalb von einer Woche. Mehr haben mich meine Einsen in Mitarbeit in den folgenden Jahren nicht gekostet.


Diese Tatsache ist das Herz der »1-Stunden Eins«: Zeige am Anfang des Schuljahres massiven Einsatz, sodass du den Rest des Jahres mit einer Stunde Arbeit pro Woche absolute Top-Ergebnisse erzielen kannst.

Eines muss dir klar sein: Alle Noten, die du ab diesem Zeitpunkt in der Schule erhalten wirst, hängen zu einem großen Teil von dieser ersten Woche ab.

Ob du einer der besten Abschlüsse der Schule aufzeigen können oder versetzungsgefährdet sein wirst, alles hat sich noch vor den ersten Klausuren und der ersten Mitarbeitsnote entschieden. Glaubst du nicht? Ein Beispiel:

Es ist wieder mal ein Tag zum Vergessen: Fast verschlafen, es gibt kein Müsli mehr und jetzt steht auch noch eine Klausur an. Ich war wohl selten so schlecht vorbereitet auf eine Klausur wie heute und das habe ich auch gespürt, als ich im Klassenzimmer saß und inzwischen die dritte Seite der Klausur bearbeite.

Nach der Klausur: ein schlechtes Gefühl. Diese Klausur ist die zweite in diesem Fach und nach der sehr guten Leistung in der Ersten (1,0) habe ich nun auf erneut gute Klausur gehofft.

Unmittelbar nach dem Abgeben weiß ich aber, dass daraus wohl nichts wird.

Man könnte jetzt meinen, dass meine deutlich schlechtere Leistungen auch eine deutlich schlechtere Note zur Folge hat. Denn darum geht es doch in unserem Schulsystem: Jeder bekommt die Note, die seinen Leistungen entspricht, richtig? Falsch.

Denn so ging es weiter:

Tag der Klausurrückgabe. Ich bin schlecht gelaunt, da ich genau weiß, dass mir nun eine Note blüht, die meine gute Leistung aus der ersten Klausur zunichtemachen wird.

Ich sitze wie ein Häufchen Elend auf meinen Stuhl, öffne die Klausur und: 1-.

Mir ist an dieser Stelle wichtig, dass du eine entscheidende Sache aus deinem Kopf streichst: In der Schule kommt es nicht auf Leistung an.

Natürlich kannst du in Mathematik den Klausurbogen nicht einfach unbeantwortet abgeben und dann eine Eins erwarten. Jede andere Leistungsbemessung hingegen – von der mündlichen Note in (jedem!) Fach bis hin zu Klausuren in Fächer wie Deutsch, Geschichte und Chemie ist massiv durch den Eindruck, den die Lehrkraft von dir hat, beeinflussbar.

Lass es uns deutlicher machen: Zusammen schauen wir uns in der folgenden kurzen Geschichte einen Effekt an, den ich gerne als »Heiligenschein-Effekt« bezeichne – ich bin sicher, dass du ihn kennst:

Vorne weg solltest du wissen, dass ich einen sehr sagen wir »unterschiedlichen« Freundeskreis habe. Ich verstehe mich sowohl mit den besten Schülern der Klasse als auch mit den »Unruhestiftern« relativ gut, weshalb ich teilweise in sehr ambivalenten Reihen sitze.

So saß ich also in meiner Reihe an der äußeren Seite, neben mir ein schlechter Schüler, der mehr als deutlich sein Desinteresse an dem Fach zum Ausdruck gebracht hat und wiederum daneben zwei der wohl besten Schüler unserer Stufe.

Wie es nun mal manchmal so ist, waren wir alle an diesem Tag mit anderem beschäftigt und zugegebener Maßen relativ laut.

Nichts Besonderes bisher. Interessant wurde es für mich erst dann, als der Lehrer genug hatte:

Die Lehrkraft ist letzten Endes ziemlich sauer geworden und ich habe bereits mit einer Ermahnung bzw. einer Strafe für die ganze Reihe und mich gerechnet, denn wir alle hatten unseren Anteil an der Störung.

Allerdings war der einzige, an den die Standpauke gerichtet war, der schlechte Schüler.

Die Bewertung aller deiner Aktionen, sei es die Mitarbeit oder eben das Stören aus dem obigen Beispiel, werden also stets unter dem Gesichtspunkt des ersten Eindrucks bewertet.

Hat der Lehrer den Eindruck, dass du ein schlechter Schüler bist, wirst du schlechtere Noten bekommen als andere Schüler – selbst bei gleicher Leistung.

Allerdings ist es nur aus der Sicht des schlechten Schülers ein Nachteil: Denn genau diesen Effekt kannst du dir auch zu Nutze machen. Hast du nämlich einen erstklassigen ersten Eindruck hinterlassen, so kannst du diesem 1:1 auf deine Noten ummünzen.

Mit dieser Einsicht ist es mir gelungen, in jedem Fach eine Eins in der Mitarbeitsnote vorweisen zu können – auch, wenn ich oft zugegebener Maßen wenig Ahnung von dem Stoff hatte.

Doch wie baut man sich jetzt innerhalb von einer Woche einen exzellenten ersten Eindruck auf? Die Antwort ist recht einfach, allerdings gilt es in zwei Situationen zu unterscheiden. Zum einen, einen guten Eindruck bei Lehrern zu hinterlassen, die man bisher noch nicht als Fachlehrer im Unterrichthatte und zum anderen bei solchen, die einen früher bereits unterrichtet haben (so wie mich meine Mathematik-Lehrerin).

Letzteres ist ein wenig komplizierter, deshalb schlage ich vor, dass wir mit den »neuen« Lehrern anfangen. Zuerst beantworte mir aber bitte eine Frage: Magst du Theodor? Ja? Nein? Du hast keine Ahnung, wer Theodor ist? Genau da liegt das Problem.

Wir haben nämlich nur eine Meinung zu einer anderen Person, wenn wir sie grob kennen und ihr einen Namen zuordnen können – und genauso ist es in der Schule: Kennt der Lehrer nach der ersten Woche deinen Namen nicht, so hast du keinen Eindruck hinterlassen. Und keinen Eindruck zu hinterlassen ist manchmal noch schlimmer, als einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.