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Nils Horn

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Lerne von den erleuchteten Meistern und Meisterinnen der Welt. Welche spirituellen Lehrer gibt es heute? Was sind ihre Lehren? Was können wir von ihnen für unseren Weg lernen?

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Nils Horn

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Finde deinen Weg zu innerem Frieden, Glück und Liebe

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Einführung

1. Buddha findet den Weg zur Erleuchtung

landmarks

Titelseite

Cover

Inhaltsverzeichnis

Buchanfang

Inhalt

Die wichtigsten erleuchteten Meister und Meisterinnen

1. Buddha findet den Weg zur Erleuchtung
Anekdoten von Buddha
Wie ich ein Buddhist wurde
2. Mahavira – Der Lehrer der Gewaltlosigkeit
Anekdoten von Mahavira
3. Zarathustra – Denke positiv, sprich positiv, handle positiv
Anekdoten von Zarathustra
Zarathustras Erleuchtung: Der Weg ins Licht
4. Die Geschichte von Abraham, dem Vater des Glaubens an einen Gott
Die Gotteserfahrung von Abraham
5. Moses sieht Gott als Licht in der Welt
Der brennende Dornbusch und die Kundalini-Schlange
6. Jesus Christus, der Lehrer der Liebe
Die Bergpredigt
7. Mohammed – Der Weg der Kraft
Ist der Islam eine gewalttätige Religion?
8. Rumi – Der Dichter der Liebe
Anekdoten von Rumi
9. Krishna – Der Beschützer der Guten
Die Geschichte von Krishna und seinen Frauen
10. Sokrates: Der Mystiker von Athen
Geschichten von Sokrates
11. Platon, der Schüler von Sokrates
Geschichten von Platon
12. Plotin – Der Höhepunkt der Philosophie der Antike
Geschichten von Plotin
13. Epiktet – Der Meister des Gleichmuts
Geschichten von Epiktet
14. Der griechische Philosoph Epikur und das innere Glück
Geschichten von Epikur
15. Laotse und das Tao Te King
Zitate aus dem Tao Te King
16. Sathya Sai Baba und seine Wunder
Die Wunder von Sai Baba
17. Swami Sivananda und die westliche Yoga-Frau
Wie Swami Sivananda in mein Leben kam
Anekdoten von Swami Sivananda
18. Anandamayi Ma lehrte es glücklich zu sein
Ein Mann fragt Anandamayi Ma nach dem Sinn des Lebens
Meine Erfahrung mit Anandamayi Ma
19. Amma umarmt die Welt
Geschichten von Amma
20. Mutter Meera ist eine indische Mystikerin, die in Deutschland lebt
Meine Reise zu Mutter Meera
Geschichten von Mutter Meera
21. Geburtstag des Dalai Lama
Witze vom Dalai Lama
Anekdoten vom Dalai Lama
Der Dalai Lama ist mein buddhistischer Meister
22. Thich Nhat Hanh und der engagierte Buddhismus
Thich Nhat Hanh und Chan Khong
Als ich Thich Nhat Hanh und Chan Khong traf
Anekdoten von Thich Nhat Hanh (Thầy) und Chan Khong
23. Bodhidharma – Der Zen-Begründer
Anekdoten von Bodhidharma
24. Zen-Meister Hakuin lehrt Meditation und Körperübungen
Heilmeditation
Anekdoten von Hakuin Ekaku
25. Zen-Meister Rinzai und der befreiende Schlag
Kraftvolle Anekdoten von Rinzai
26. Zen-Meister Dōgen lehrte das erleuchtete Sein
Zitate aus dem Shōbōgenzō
Anekdoten von Dogen
Passt der Zen-Buddhismus für moderne Menschen?
Lustige und lehrreiche Zen-Anekdoten
27. Budai, der lachende Buddha
Anekdoten von Budai (Hotei)
Sprüche von Budai – dem Buddha des Glücks und der Lebensfreude
28. Patrul Rinpoche, der Nichtsnutz
Anekdoten aus dem Leben von Patrul Rinpoche
Patrul Rinpoche’s Sterbe-Meditation
Der Tod meiner Mutter
29. Lonchenpa – Der große Meister der tibetischen Nyingma-Tradition
Die Sieben Schätze
Anekdoten von Longchenpa
Gottheiten-Meditation
30. Padmasambhava – Guru-Yoga ist der Weg zum Sieg
Padmasambhava und Yeshe Tsogyal
Anekdoten von Yeshe Tsogyal
31. Der Meister der Liebe Atisha
Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha
Anekdoten von Atisha
Meditation für inneren Frieden, Glück und Liebe
32. Buddha Amitabha rettet jeden, der ihn darum bittet
Meditation auf Buddha Amitabha
33. Chagdud Tulku Rinpoche und Jane
Anekdoten von Chagdud Tulku Rinpoche
Wenn sich die Verspannungen lösen, ist die Erleuchtung nicht fern
34. Dilgo Khyentse Rinpoche rettet durch eine Heirat sein Leben
Thukdam, das Verweilen im Körper nach dem Tod
Was ist Thukdam?
Anekdoten von Dilgo Khyentse Rinpoche
35. Der 16. Karmapa und seine beiden Reinkarnationen
Thukdam beim Tod 1981 in Chicago
Die Reinkarnation des Karmapa und die Frage der Sexualität
36. Chögyam Trungpa, ein erleuchteter Meister mit Fehlern
Die Beziehung mit Pema Chödrön
37. Pema Chödrön, die Meisterin des Tanzes mit dem Leben
Die chaotische Beziehung von Pema Chödrön und Chögyam Trungpa
Die Beziehung zwischen einem spirituellen Lehrer und seiner Schülerin
38. Sogyal Rinpoche liebte das Lachen
Die Missbrauchsvorwürfe
39. Drugpa Künleg – Der Heilige Narr
Anekdoten von Drukpa Künleg
40. Ayya Khema und ihr Umgang mit dem Leid
41. Jack Kornfield, der bekannte Bestsellerautor
Vom Mönch zum Ehemann
42. Lama Surya Das und der tantrische Sex
Die schöne Tänzerin und der alte Meister (von Surya Das)
Die Yogini und der tantrische Meister
43. Tenzin Palmo – Als Frau zur Erleuchtung
Vajrasattva-Meditation
44. Thubten Chodron überwindet ihre Krise
45. Die Liebesgeschichte von Adyashanti und Mukti
Tipps für eine glückliche Beziehung
46. Tsultrim Allione – Die Heilung der inneren Dämonen
Gespräch zwischen Emilia und Tsultrim Allione
Welche inneren Dämonen kann man haben?
47. Sharon Salzberg lehrt die liebende Güte Meditation
Metta-Meditation nach Sharon Salzberg
48. Tara Brach und die Heilung von Ängsten
Entspannungstechniken
49. Mingiur Rinpoche lebt vier Jahre als einfacher Bettler
Anekdoten von Mingyur Rinpoche
50. Gil Fronsdal und seine glückliche Familie
Anekdoten und prägende Erlebnisse aus dem Leben von Gil Fronsdal
Vipassana-Meditation nach Gil Fronsdal
Die fünf Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung
Geführte Meditation: Die fünf Hindernisse überwinden
51. Ramakrishna und die Einheit aller Religionen
Anekdoten von Ramakrishna und Sarada Devi
52. Swami Vivekananda und das Weltparlament der Religionen
Anekdoten aus dem Leben von Swami Vivekananda
53. Sri Aurobindo und der integrale Yoga
Erleuchtungserfahrungen
Anekdoten aus dem Leben von Sri Aurobindo
Auroville
54. Ramana Maharshi und der Weg der Ruhe
Anekdoten aus dem Leben von Ramana Maharshi
55. Papaji, der Begründer der westlichen Satsang-Bewegung
Eine lustige Geschichte von Papaji
Anekdoten aus dem Leben von Papaji
56. Shirdi Sai Baba und seine Wunder
Welche Wunder konnte Shirdi Sai Baba tun?
57. Mahaprabhuji hilft jedem
Anekdoten aus dem Leben von Mahaprabhuji
58. Swami Maheshwarananda und Yoga im täglichen Leben
Meine Begegnung mit Swami Maheshwarananda in Hamburg
59. Osho, der undogmatische Meister
Der nackte Yogi
Das Leben genießen
Ein Pole in Amerika
60. Neem Karoli Baba, der Meister der Hippies
Anekdoten über Neem Karoli Baba
Durgamayi Ma heilt ihr verletztes Herz
Meine Geschichte
61. Paramahansa Yogananda und der Kriya-Yoga
Anekdoten von Yogananda
Was ist Kriya Yoga?
62. Babaji, der unsterbliche Yogi
Lehre von Babaji
Lehre von Babaji
Meine Erfahrungen
63. Trailanga Swami, der radikale Asket
Anekdoten aus dem Leben von Trailanga Swami
64. Nisargadatta Maharaj übte das „Ich bin“
Zehn Geschichten aus dem Buch „I Am That“ („Ich bin“)
Anekdoten aus dem Leben von Nisargadatta Maharaj
65. Krishnamurti – radikaler Individualismus
Anekdoten von Jiddu Krishnamurti
66. Swami Praphupada gründet die Krishna-Bewegung
Zehn Geschichten von Anhängern
67. Maharishi Mahesh Yogi
Skandale um Maharishi Mahesh Yogi
Funktionsweise der Transzendentalen Meditation (TM)
68. Sadhguru und die Isha Kriya
Die Erleuchtungserfahrung von Sadhguru
Was Sadhguru lehrt, um Erleuchtung zu ermöglichen?
69. Sri Sri Ravi Shankar und die Sudarshan Kriya
Sudarshan Kriya – Die Atemübung von Sri Sri Ravi Shankar
Kritik an Sri Sri Ravi Shankar
70. Deepak Chopra, der Chefarzt
Die zehn Grundsätze der Gesundheit
71. Swami Krupanand und die Samarpan-Meditation
Die Samarpan Meditation
72. ShantiMayi – Eine westliche Frau wird eine indische Meisterin
Anekdoten und persönliche Erfahrungen
73. Das Leben und die Lehre von Ven. Pannavati Bhikkhuni
Anekdoten aus dem Leben von Pannavati Bhikkhuni
74. Bonnie Greenwell – Expertin für Kundalini-Erfahrungen
75. Swami Muktananda gibt Shaktipat
Die Geschichte des Shaktipat von Swami Muktananda
Geschichten vom Shaktipat
Meine Geschichte vom Shaktipat
76. Joan Shivarpita Harrigan – Expertin für Kundalini-Yoga
Typische Fehlentwicklungen der Kundalini
77. Keith Sherwood,, der Heiler
Meine Begegnung mit Keith Sherwood
78. Mantak Chia, mein taoistischer Meister
Mein Retreat mit Mantak Chia
79. Willigis Jäger, christlicher Priester und Zen-Meister
Anekdoten von Willigis Jäger
80. Bede Griffiths und der interspirituelle Dialog
Anekdoten aus dem Leben von Bede Griffiths
81. Mooji – Advaita-Lehrer mit Herz
82.Eckhart Tolle, der bekannteste heutige spirituelle Lehrer
Die Beziehung von Eckhart Tolle und Kim Eng
Empfehlungen zum Umgang mit Ego, Stolz, Anhaftung und Ablehnung
83. Gangaji und Eli, das erleuchtete Paar
Die Beziehung von Gangaji und Eli Jaxon-Bear
Anekdoten aus dem Leben und Wirken von Gangaji
Mein Treffen mit Gangaji
84. Ken Wilber und die große Liebe
85. Ram Dass, der Psychologe, der das innere Glück suchte
Anekdoten aus dem Leben von Ram Dass
86. Ein unvergesslicher Abend mit Krishna Das in Hamburg
87. Byron Katie hinterfragt ihre Stressgedanken
88. Samarpan
Mein Satsang bei Samarpan (Soham)
89. Mein Satsang bei Pyar
Die Erfahrung der Erleuchtung
Anekdoten und prägende Episoden aus dem Leben von Pyar
Meine Erfahrungen mit Pyar
90. Shankara und die drei Schätze
Zehn Anekdoten von Shankara
91. Sri Amma und Sri Bhagavan
Deeksha, die Energieübertragung
Anekdoten und Wunder von Sri Amma und Sri Bhagavan
92.Thomas Hübl arbeitet am kollektiven Trauma
Das Trauma der Deutschen
Meditation zur Heilung der Ahnen
93. Die wundersame Heilung des Joe Dispenza
94. Dan Millman – der Pfad des friedvollen Kriegers
95. Mirabai Starr, der Weg der Trauer
Emilia findet durch ihr Leid den Weg des inneren Glücks
96. Anodea Judith, die Chakra-Heilerin
97. Judith Blackstone und der Realization Process
Emilias Geschichte: Heilung und Selbstverwirklichung
98. Laura Malina Seiler, der Superstar der spirituellen Szene
Kritik aus buddhistischer Sicht
99. Tara Springetts Ratschläge zum Umgang mit der Kundalini
Emilia trifft Tara Springett
100. Amit Goswami und das bewusste Universum
Anekdoten von Amit Goswami
Sei dein eigener Meister
Das Tor des Lichts
Das Eine Licht in vielen Laternen
Die 20 wichtigsten spirituellen Lehrer in Deutschland
Welche Eigenschaften sollte ein Guru haben?
Über den Autor

Einführung

Viele Menschen suchen nach Orientierung, Sinn oder innerem Frieden. Erleuchtete Meisterinnen und Meister können als Wegweiser dienen. Sie verkörpern Eigenschaften wie Weisheit, Mitgefühl und innere Ruhe, die für viele inspirierend wirken und ein Ziel oder eine Möglichkeit aufzeigen, wie ein erfülltes Leben aussehen könnte. Letztendlich zeigen erleuchtete Wesen, dass eine Transformation des Bewusstseins und ein tieferes Verständnis des Lebens möglich sind. Sie sind lebendige Beispiele dafür, was der menschliche Geist erreichen kann, wenn er sich der Selbsterkenntnis und dem inneren Wachstum widmet. Dies kann Menschen Mut machen und sie darin stärken, ihren eigenen spirituellen Weg zu gehen.

Die Existenz erleuchteter Meister, Meisterinnen, Gurus und spiritueller Lehrer ist von unschätzbarem Wert für die Menschheit. Sie dienen als lebendige Wegweiser auf dem spirituellen Pfad, indem sie durch ihre Weisheit, Mitgefühl und innere Erleuchtung zeigen, dass der Weg zur Befreiung möglich ist. Ihre Erfahrung und Einsicht helfen uns, Hindernisse zu überwinden und den Lernprozess zu verkürzen, sodass wir schneller Fortschritte machen können. Als Inspirationsquellen wecken sie tiefes Vertrauen und Hoffnung in unser eigenes Potential, motivieren uns, an unserem eigenen Wachstum zu arbeiten, und fördern Eigenschaften wie Mitgefühl, Geduld und Sanftmut – Tugenden, die für unser inneres Wohlbefinden essenziell sind.
Kurz gesagt: Die Anwesenheit und das Wirken erleuchteter Meister sind eine große Gnade für die Menschheit. Sie helfen uns dabei, unser wahres Selbst zu erkennen, inneren Frieden zu finden und das Licht der Weisheit in die Welt zu tragen. Ihre Präsenz ist eine Quelle der Inspiration und des Trostes auf unserem spirituellen Weg.

1. Buddha findet den Weg zur Erleuchtung

Vor über 2500 Jahren wurde Siddhartha Gautama als Prinz in einem kleinen Königreich im heutigen Nepal geboren. Sein Vater wollte ihn vor allem Leid der Welt schützen und ließ ihn im Palast in größtem Luxus aufwachsen. Doch Siddhartha spürte eine innere Leere. Mit 29 Jahren verließ er heimlich den Palast und begegnete zum ersten Mal Krankheit, Alter, Tod – und einem asketischen Mönch. Diese vier Begegnungen erschütterten ihn zutiefst.

Er verließ seine Familie und wurde zum Wandermönch. Sechs Jahre lang praktizierte er extreme Askese, bis er erkannte, dass auch dieser Weg nicht zur Befreiung führte. Es heißt, er wurde so mager, dass er seine Wirbelsäule sehen konnte, wenn er sich nach vorn beugte. Doch trotz aller Entbehrungen fand er keinen inneren Frieden. Stattdessen war sein Geist schwach, sein Körper erschöpft – und die Wahrheit blieb verborgen. Eines Tages saß Siddhartha erschöpft am Ufer des Flusses Nairanjana, als eine junge Frau namens Sujata kam und ihm aus Mitgefühl eine Schale Milchreis anbot. Zuerst zögerte er – schließlich hatte er jeglichen Genuss abgelehnt. Doch dann nahm er die Speise an, spürte neue Kraft – und erkannte in diesem Moment eine tiefgreifende Wahrheit: „Weder in der extremen Askese noch im sinnlichen Genuss liegt der Weg zur Befreiung. Der wahre Pfad ist der Mittlere Weg – jenseits von Extremen.“
Gestärkt durch diese Einsicht, setzte er sich unter den Bodhi-Baum und schwor, nicht eher aufzustehen, bis er die Wahrheit gefunden hätte. In einer Nacht tiefer Einsicht erwachte Siddhartha zur Erleuchtung. Von da an wurde er der Buddha, der Erwachte. Buddha sah seine früheren Leben, er erkannte das Rad der Wiedergeburt (Samsara) und die Wirkungsweise von Karma. Gutes Denken, Reden und Handeln führen zu guten Wirkungen – schlechtes zu Leiden. Durch die Befreiung vom Ego kann das Rad durchbrochen werden.
Buddha verbrachte die restlichen 45 Jahre seines Lebens damit, seine Erkenntnisse weiterzugeben.
Buddha betonte, dass man seine Lehre nicht blind glauben, sondern selbst prüfen solle: „Glaube nichts, nur weil es gesagt wurde. Glaube nur, wenn es mit deiner eigenen Erfahrung übereinstimmt.“ Sein Weg war kein Dogma, sondern eine Einladung zur Selbsterforschung. Er lehrte, dass alles vergänglich ist, dass es kein festes „Ich“ gibt und dass Befreiung möglich ist – für jeden Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Stand.
Zitate von Buddha
1. „Hass wird nicht durch Hass überwunden, sondern durch Liebe.“
2. „Der Geist ist alles. Was du denkst, das wirst du.“
3. „Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.“
4. „Ein trainierter Geist bringt Frieden.“
5. „Wenn du ein Problem lösen kannst, warum solltest du dich dann sorgen? Wenn du es nicht lösen kannst, was nützt dir dann das Sorgen?“
6. „Wie schnell eine Blume welkt, so kurz ist das Leben. Nutze es weise.“
Anekdoten von Buddha
1. Die Frau, die ihr totes Kind nicht loslassen konnte
Eine Mutter kam mit ihrem toten Kind zu Buddha und bat um Hilfe. Buddha sagte: „Bringe mir Senfkörner aus einem Haus, das nie einen Todesfall erlebt hat.“ Sie suchte überall, doch jedes Haus hatte jemanden verloren. So erkannte sie, dass Leid zum Leben gehört – und ließ ihr Kind los.
2. Buddha und der wütende Mann
Ein Mann beschimpfte Buddha. Doch Buddha reagierte nicht. Als der Mann fragte, warum er nicht zornig wurde, sagte Buddha: „Wenn dir jemand ein Geschenk anbietet und du es nicht annimmst – wem gehört es dann?“
3. Angulimala, der Mörder
Der berüchtigte Mörder Angulimala traf auf Buddha. Als er versuchte, ihn zu verfolgen, konnte er ihn nicht erreichen – obwohl Buddha nur langsam ging. Als er rief: „Steh still!“, sagte Buddha: „Ich stehe still, Angulimala – es ist dein Geist, der läuft.“ Diese Worte führten zur Erleuchtung des Mörders.
4. Der Bettler und der goldene Schrein
Ein armer Mann betete täglich vor einem Schrein, ohne zu wissen, dass darin ein Schatz lag. Buddha erzählte diese Geschichte, um zu zeigen: „Wir alle tragen das Potenzial zur Erleuchtung in uns – doch wir suchen sie im Außen.“
5. Der verletzte Elefant Nalagiri
Feinde hetzten den wilden Elefanten Nalagiri auf Buddha. Doch als der Elefant näherkam, sah er Buddhas ruhige und liebevolle Ausstrahlung – und kniete friedlich nieder.
6. Buddha verweigert einen Disput
Ein Philosoph forderte Buddha zum Streit heraus. Buddha antwortete: „Ich streite nicht mit jemandem, der streiten will.“
7. Das Gleichnis vom Floß
Buddha erklärte seinen Schülern: „Ein Floß hilft dir, den Fluss zu überqueren – doch du trägst es nicht auf dem Rücken weiter.“ So sollen auch Lehren losgelassen werden, wenn man ans andere Ufer gelangt ist.
8. Der unzufriedene König
Ein König fragte Buddha, wie er glücklicher werden könne. Buddha antwortete: „Weniger Besitz, mehr Mitgefühl.“ Der König begann, seinen Reichtum zu teilen – und fand Frieden.
9. Der Streit unter Mönchen
Als Mönche sich stritten, verließ Buddha sie wortlos. Er sagte: „Wenn keine Bereitschaft zum Frieden da ist, bringen Worte nichts.“ Nach seinem Weggang erkannten sie ihre Torheit.
10. Buddhas letzte Worte
Am Ende seines Lebens sagte Buddha: „Strebt unablässig.“
Wie ich ein Buddhist wurde
Ich wurde zu einem Buddhisten, weil ich so kostenlos Einlass zu einem Vortrag des Dalai Lama bekam. Ich interessierte mich für den Dalai Lama und ging 1991 zu seiner Veranstaltung im Hamburger Kongresszentrum. Am Eingang wurde mir erklärt, dass die Plätze begrenzt seien und nur Buddhisten eingelassen würden. Da ich meine weite Anreise nicht umsonst gemacht haben wollte, erklärte ich mich kurzerhand zum Buddhisten. Daraufhin durfte ich an der Veranstaltung teilnehmen. Es waren tatsächlich nur noch wenige Plätze frei. Der Dalai Lama hatte gerade den Friedensnobelpreis bekommen und alle wollten ihn sehen. Ich setzte mich auf den Platz direkt vor dem Dalai Lama, auf den sich sonst keiner zu setzen gewagt hatte. Mein Mut wurde belohnt. Ich war dem Dalai Lama so nah, dass ich in seine spirituellen Energie eintrat und mit seiner Liebe verschmolz. So wurde ich ein Buddhist und blieb es auch, weil sich der buddhistische Weg für mich als hilfreich herausstellte.
Normalerweise wird man zu einem Buddhisten durch die dreifache Zufluchtnahme. Man nimmt Zuflucht zu Buddha, zu seinem Weg (seiner Lehre) und zu einer Gruppe von Buddhisten. Oft findet diese Zufluchtnahme durch ein kleines Ritual in der persönlichen buddhistischen Gruppe statt. Man kann das Ritual aber auch privat für sich alleine vollziehen. Es wird geraten die Zufluchtnahme jeden Tag durch ein kleines Mantra zu wiederholen, damit die Motivation auf dem spirituellen Weg erhalten bleibt. Ich verbeuge mich jeden Tag vor der Buddhastatue auf meinem Altar und verbinde mich so jeden Tag mit der Energie Buddhas.
Die beständige Verbindung mit Buddha ist entscheidend für den spirituellen Fortschritt. Der Dalai Lama hat erklärt, dass jeder, der auf Buddha meditiert, auf die Dauer ein Buddha wird. Dazu muss man aber die Verbindung dauerhaft aufrecht erhalten. Dann wächst man immer mehr in die Energie Buddhas und verwandelt sich selbst in einen Buddha. Manche Menschen lehnen die Orientierung auf einen Guru ab. Dann ist es hilfreich, sich selbst als Buddha zu visualisieren. Auch dadurch kann man in die Energie Buddhas gelangen und langfristig ein Buddha werden. Gut ist es sich nicht nur Buddha als Person, sondern auch seine Eigenschaften wie Gelassenheit, innerer Frieden, Glück, Wahrhaftigkeit und umfassende Liebe vorzustellen. Die Kraft der Visualisierung kann verstärkt werden, wenn man sie mit einem Mantra (Gesang, Chanten, Kirtan), Atemtechniken und Körperbewegungen (Mudras, Handhaltungen) verbindet. Ich erwecke so jeden Tag die Erleuchtungsenergie in mir.
Sich jeden Tag mit Buddha zu verbinden, genügt natürlich nicht. Man muss auch seine Lehre praktizieren. Der Weg der inneren Verwandlung und der Erleuchtung beruht auf zwei wesentlichen Techniken, der Gedankenarbeit und der Meditation. Wir sollten jeden Tag achtsam auf unsere Gedanken und unsere Handlungen sein. Wir sollten die fünf Silas beachten (Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, anderen nichts wegnehmen, keine Drogen und kein sexuelles Fehlverhalten). Wir sollten möglichst in der Ruhe, der Wahrheit und der Liebe leben. Wir sollten unseren spirituellen Weg auch in unserem Alltag bewahren. Die Basis der Gedankenarbeit besteht im täglichen Lesen eines spirituellen Textes. So orientieren wir unseren Geist immer wieder auf den spirituellen Weg. Ansonsten sollten wir beständig positive Eigenschaften wie Gelassenheit, Liebe, Wahrhaftigkeit und Selbstdisziplin üben.“
2. Mahavira – Der Lehrer der Gewaltlosigkeit
Vor etwa 2.600 Jahren, im 6. Jahrhundert v. Chr., wurde in einem kleinen Königreich in Nordindien ein Kind geboren, das die spirituelle Landschaft der Welt für immer verändern sollte. Sein Name war Vardhamana, später bekannt als Mahavira, der „große Held“. Die meisten historischen Darstellungen und die verbreitetsten Quellen folgen der Śvētāmbara-Überlieferung, nach der Mahavira verheiratet war und eine Tochter hatte.
Mahavira wurde in eine wohlhabende und adlige Familie geboren. Sein Vater war ein König, seine Mutter eine Königin. Schon als Kind zeigte Vardhamana große Ernsthaftigkeit, Mitgefühl und Weisheit. Obwohl er ein Leben im Überfluss hätte führen können, spürte er tief in sich eine andere Bestimmung: Er wollte den Weg zur höchsten Befreiung finden.
Mit dreißig Jahren entschloss sich Mahavira, seinen Besitz, seine Familie und alle weltlichen Bindungen aufzugeben. Er wurde ein Asket. Er zog hinaus in die Wälder und Dörfer Indiens und unterzog sich extremen Entbehrungen. Er fastete, sprach manchmal monatelang kein Wort und meditierte in tiefster Versenkung, selbst unter schwierigsten Bedingungen. Sein zentrales Anliegen war die vollständige Überwindung von Karma – der feinstofflichen Materie, die die Seele bindet – durch Erkenntnis, richtiges Tun und radikale Gewaltlosigkeit (Ahimsa).
Nach zwölf Jahren intensiver Askese und innerer Läuterung erlebte Mahavira die endgültige Erleuchtung. Er wurde ein Kevala Jnani, ein Allwissender, dessen Seele vollständig befreit war. In diesem Zustand der höchsten Erkenntnis sah er alle Wesen, alle Zeiten und alle Welten als miteinander verbunden und durchschaute das Gesetz des Universums. Mahavira begann nun zu lehren. Er wanderte durch Nordindien, predigte die Prinzipien von Gewaltlosigkeit, Wahrheit, Nicht-Stehlen, Enthaltsamkeit und Besitzlosigkeit. Er gründete eine Gemeinschaft von Mönchen, Nonnen und Laien, die sich dem Weg der Befreiung verschrieben.
Mahaviras Lehre ist die Grundlage des Jainismus, einer der ältesten Religionen der Welt, die bis heute existiert. Er lehrte, dass jede Seele göttlich ist, dass Befreiung möglich ist und dass der Weg dahin über radikale Selbstbeherrschung, Mitgefühl gegenüber allen Lebewesen und tiefe innere Reinigung führt. Mit etwa 72 Jahren verließ Mahavira seinen Körper in einem Zustand vollkommener Freiheit (Nirvana). Seine Seele verschmolz mit dem unendlichen Licht der reinen Existenz. Er hinterließ eine spirituelle Tradition, die das Ideal der absoluten Gewaltlosigkeit und der tiefen spirituellen Wahrheit hochhält.
Gewaltlosigkeit bedeutet, keinem Lebewesen — weder durch Gedanken, Worte noch Taten — Schaden zuzufügen. Es ist eine Haltung tiefen Respekts vor dem Leben in all seinen Formen. Im spirituellen Sinne, besonders bei Meistern wie Mahavira, Buddha oder Gandhi, geht Gewaltlosigkeit (Ahimsa) weit über das äußere Verhalten hinaus: Sie bedeutet, selbst im Innersten frei von Aggression, Hass, Zorn oder Schadenwünschen zu sein. Mahavira lehrte, dass sogar kleinste Lebewesen wie Insekten Mitgefühl verdienen. Kurz zusammengefasst bedeutet seine Lehre ohne Anhaftung und Ablehnung sanftmütig im erleuchteten Sein und in der Liebe zu allen Wesen zu leben.
Zitate von Mahavira
„Der Pfad zur Erlösung ist schmal und schwer zu gehen, wie der Weg einer Rasierklinge.“
„Alle Lebewesen lieben das Leben, fürchten den Tod und wollen glücklich sein. Darum verletze kein Lebewesen.“
„Gewaltlosigkeit ist die höchste Religion.“
„Wahre Weisheit ist, in allen Wesen sich selbst zu erkennen.“
„Anhaftung führt zu Geburt, Hass zu Wiedergeburt, Gleichmut führt zur Befreiung.“
„Du hast die Macht, dich selbst zu befreien.“
„Derjenige, der Selbstbeherrschung übt, lebt im Frieden.“
„In der Gewaltlosigkeit liegt die höchste Wahrheit.“
„Befreiung ist das Auflösen aller Verbindungen zu weltlichen Dingen.“
„Ein Tropfen Mitgefühl ist größer als ein Ozean voller Wissens.“
Anekdoten von Mahavira
1. Die Schlange Chandakaushika
Mahavira begegnete einer giftigen Schlange. Anstatt sie zu fürchten oder zu bekämpfen, blieb er ruhig, strahlte Liebe aus und segnete die Schlange. Sie verlor ihre Aggression und kroch friedlich davon.
2. Die Dorfbewohner und der Stock
In einem Dorf glaubten die Leute, Mahavira sei verrückt. Sie schlugen ihn mit Stöcken. Doch Mahavira reagierte nur mit Mitgefühl und Stille, ohne einen einzigen Gedanken des Hasses.
3. Die Meditation auf Nägeln
Um sich völlig von der Anhaftung an den Körper zu lösen, meditierte Mahavira stundenlang auf einem Nagelbrett — und empfand dennoch tiefen Frieden.
4. Der Bauernsohn und die Kuh
Ein Junge beschimpfte Mahavira, weil er seine Kuh nicht retten wollte. Mahavira antwortete ruhig, dass jede Seele ihre eigene Reise hat und Mitgefühl ohne Anhaftung geschehen muss.
5. Das Opfer des Hungers
Mahavira fastete häufig über Wochen hinweg. Er akzeptierte nur Nahrung, die ihm vollkommen freiwillig und mit reinem Herzen angeboten wurde.
6. Die Tierschutzregel
Mahavira wies seine Schüler an, stets auf den Boden zu achten, damit sie nicht versehentlich auf Insekten traten.
7. Das ruhige Durchqueren des Dschungels
Einmal wanderte Mahavira durch einen dichten Wald voller Raubtiere. Ohne Furcht und mit vollständiger innerer Ruhe gelangte er unversehrt ans andere Ende.
8. Die strikte Wahrheit
Selbst wenn es für ihn oder andere gefährlich war, sprach Mahavira nie eine Lüge. Wahrheit war für ihn heilig.
9. Die Stillejahre
Mahavira schwieg viele Jahre lang völlig, um das innere Selbst zu entwickeln und die Kraft des Schweigens zu erfahren.
10. Der Schutz der kleinen Ameisen
Einmal unterbrach Mahavira eine Predigt, als er bemerkte, dass Ameisen gefährdet waren. Er bat die Menge, ihnen zuerst Schutz zu geben.
11. Die Königin und das Mitleid
Eine Königin bewunderte Mahaviras Sanftmut so sehr, dass sie ihr königliches Leben aufgab und ebenfalls den Weg der Gewaltlosigkeit wählte.
12. Die Vision des Lichts
Während tiefer Meditation sah Mahavira ein unendliches, reines Licht, das die Einheit allen Lebens offenbarte.
13. Die Vergebung der Unwissenden
Mahavira sagte, dass die Menschen, die ihn verletzten, dies aus Unwissenheit täten — und dass ihnen dafür vergeben werden müsse.
14. Der Regenbogen
Während einer Meditation erschien ein Regenbogen direkt über Mahavira, als Zeichen für sein Eiheitsbewusstsein.
15. Der Tod in Meditation
Mahavira verließ seinen Körper nach jahrzehntelanger Askese bewusst in tiefer Meditation, im Zustand völliger Losgelöstheit und Glückseligkeit.
3. Zarathustra – Denke positiv, sprich positiv, handle positiv
Vor über 3000 Jahren, in einem alten Teil der Welt, den wir heute Persien nennen, lebte ein außergewöhnlicher Mensch: Zarathustra. Schon als Kind stellte er Fragen über das Leben, über Gut und Böse, über den Sinn der Existenz. Er spürte, dass es eine höhere Ordnung geben musste – ein Licht, das über allem stand. In seiner Jugend zog sich Zarathustra immer wieder in die Einsamkeit zurück. Er meditierte an Flüssen, auf Bergen, in Wäldern. Er sah, wie die Menschen oft blind handelten, von Gier und Gewalt getrieben, und er fragte sich: „Was ist der wahre Weg des Menschen?“
Mit etwa dreißig Jahren hatte er eine entscheidende spirituelle Erfahrung: In einer tiefen Vision erschien ihm der Gott des Lichts, den er Ahura Mazda nannte. Ahura Mazda offenbarte ihm, dass die Welt ein Kampfplatz zwischen Licht und Dunkelheit sei – zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Lüge.
Im Zoroastrismus gibt es eine klare Unterscheidung zwischen einem Reich des Lichts (Paradies) und einem Abgrund der Finsternis (Hölle). Nach dem Tod wird die Seele gerichtet: Wer überwiegend Gutes getan hat, gelangt ins Paradies; wer überwiegend Böses getan hat, kommt in die Hölle. Aber der Mensch hat die Freiheit zu wählen. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat kann das Licht stärken oder das Dunkel. Zarathustra begriff: Das höchste Ziel des Menschen ist es, sich bewusst für das Gute, das Wahre und das Rechte zu entscheiden.
Mutig begann er zu predigen. Er sprach von einem gütigen Gott, der die Menschen liebt und ins Paradies führen möchte. Er lehrte, dass jeder Mensch selbst für sein Schicksal verantwortlich ist – durch seine Entscheidungen. Und er verkündete eine Vision der Zukunft: Am Ende der Zeit würde das Gute siegen. Alles Böse würde gereinigt, und die Schöpfung würde in ein unvergängliches Licht verwandelt.
Zunächst stieß Zarathustra auf Widerstand. Die Priester und die Herrschenden hingen alten Ritualen und Göttern an. Doch Zarathustra blieb standhaft. Er wirkte durch die Kraft seiner Persönlichkeit und Reinheit. Er gewann Anhänger – einfache Menschen, später auch Fürsten. Schließlich unterstützte ihn ein mächtiger König, der seine Lehren im ganzen Reich verbreiten ließ.
Zarathustra selbst blieb einfach und demütig. Er lebte im Einklang mit der Natur, lehrte Güte gegenüber Mensch und Tier, förderte Wahrhaftigkeit und das Streben nach Weisheit. Seine Lehre – der Zoroastrismus – wurde zu einer der wichtigsten spirituellen Strömungen der Antike. Viele Ideen Zarathustras – etwa die Vorstellung von Himmel und Hölle, von einem jüngsten Gericht und der endgültigen Erlösung – beeinflussten später Judentum, Christentum und Islam.
Am Ende seines Lebens soll Zarathustra in einer Vision das kommende Goldene Zeitalter gesehen haben, in dem Frieden, Wahrheit und Licht herrschen. Dann verließ er diese Welt, aber seine Botschaft lebt bis heute weiter: Denke positiv, sprich positiv, handle positiv. Dann ist das Licht mit dir.
Zitate von Zarathustra
„Gute Gedanken, gute Worte, gute Taten – das ist der Weg zum Licht.“
„Wahrheit ist das höchste Gut.“
„Handle so, dass du das Gute vermehrst und das Böse verringerst.“
„Nicht durch Gewalt wird das Böse besiegt, sondern durch Wahrheit und Mitgefühl.“
„Das Leben ist ein heiliges Geschenk – schätze es in jedem Augenblick.“
„Das Licht ist stärker als die Dunkelheit.“
„Wer Gutes sät, wird Glück ernten.“
„Wichtig ist das Streben nach Weisheit.“
„Liebe alle Wesen. Alles Leben ist Teil des heiligen Kreislaufs.“
„Lass deine Gedanken wie Lichter sein, die die Dunkelheit durchdringen.“
„Frieden beginnt in deinem eigenen Geist.“
„Der Sieg des Guten ist gewiss – aber er beginnt mit dir.“
„Erkenne dich selbst als einen Hüter des Lichts.“
Anekdoten von Zarathustra
Die erste Vision
Als junger Mann empfing Zarathustra seine erste Vision: Ein Lichtwesen, Vohu Manah („Guter Geist“), erschien ihm und führte ihn zu Ahura Mazda, dem höchsten Gott.
Die Prüfung durch Dämonen
Dämonen versuchten Zarathustra mit Macht und Reichtum zu verführen, damit er seinen Weg aufgäbe. Er widerstand mit unerschütterlicher Entschlossenheit.
Das Wasser der Reinigung
Zarathustra badete symbolisch in einem heiligen Fluss, um sich innerlich und äußerlich zu reinigen, bevor er seine erste Predigt hielt.
Das Geschenk des Gebets
Er lehrte, dass das aufrichtige Gebet zum Guten hin wirke und den Menschen mit der höchsten Wahrheit verbinde.
Die Ablehnung falscher Priester
Zarathustra trat mutig gegen korrupte Priester auf, die Religion für Macht und persönliche Vorteile missbrauchten.
Der Kampf um Wahrheit
Obwohl er oft verspottet und bedroht wurde, verkündete Zarathustra weiter seine Lehre von der Wahrheit (Asha) und der Güte.
Die Verbreitung durch ein Pferd
Eine Geschichte erzählt, dass der König Vishtaspa erst durch die Heilung seines geliebten Pferdes von Zarathustras spiritueller Kraft überzeugt wurde.
Das Feuer der Erkenntnis
Zarathustra benutzte das Feuer als Symbol für das reine, göttliche Licht des Bewusstseins und forderte Respekt für alle heiligen Feuerstellen.
Die Wahl der Gedanken
Er lehrte, dass der Mensch jeden Tag zwischen guten und schlechten Gedanken wählen könne — und dass diese Wahl sein Schicksal bestimmt.
Der heilige Gesang
Zarathustra komponierte die Gathas – heilige Lieder, die bis heute als Kern seiner Weisheit überliefert sind.
Die Verhöhnung in der Stadt
Einmal wurde Zarathustra in einer Stadt verspottet und hinausgeworfen. Er verließ sie ohne Groll und segnete sie dennoch.
Das Opfer des Friedens
Er lehrte, dass das größte Opfer nicht Tierblut sei, sondern das Opfer von Egoismus und Hass im eigenen Herzen.
Der bewusste Tod
Es heißt, Zarathustra verließ seine körperliche Hülle bewusst in einem Tempel, im Gebet und in völliger Hingabe an das Licht.
Zarathustra steigt ins Paradies auf
In Persien lebte vor 2600 Jahren der Weise Zarathustra. Eines Tages, als er in der Stille der Berge meditierte, fernab vom Lärm der Welt, geschah etwas Ungewöhnliches. Er saß unter einem uralten Baum, dessen Äste gen Himmel ragten wie betende Arme, und vertiefte sich in die Leere seines Geistes. Plötzlich konnte er mit seinem Bewusstsein ins Jenseits reisen.
Zuerst erblickte er einen Ort von strahlender Schönheit, erfüllt von unbeschreiblicher Harmonie. Goldenes Licht durchflutete die Landschaft, sanfte Musik erfüllte die Luft, und Wesen von reinem Glanz bewegten sich in vollkommenem Frieden. Sie strahlten Liebe, Wahrheit und Glück aus. Dieser Ort, so erkannte Zarathustra, war das Paradies, der Himmel, die Heimat der erleuchteten Seelen. Ihm wurde klar: Dies war das Ziel, die Belohnung für ein spirituelles Leben.
Doch dann gelangte er an einen gänzlich anderen Ort. Eine düstere, trostlose Ebene breitete sich aus, erfüllt von Schatten und Klagen. Die Luft war voll von Angst und Verzweiflung, und Wesen, deren Herzen von Gier, Hass und Lüge verzehrt waren, irrten verzweifelt umher. Sie waren gefangen in einem ewigen Kreislauf des Leidens, geplagt von den Früchten ihrer eigenen dunklen Gedanken und Taten. Dies, erkannte Zarathustra mit einem Schaudern, ist die Hölle.
Als er auf die Erde zurückkehrte, war Zarathustra für immer verändert. Er verstand seine Aufgabe. Er erkannte, dass jeder Mensch das Potenzial hatte, ins Licht aufzusteigen. Man konnte sogar bereits auf der Erde im Licht leben, wenn man seinen Geist entsprechend ausrichtete. „Es ist die Meditation“, lehrte er später, „und die Gedankenarbeit, die den Menschen aufsteigen lässt.“ Er betonte die absolute Notwendigkeit, gute Gedanken zu pflegen und schlechte Gedanken zu stoppen. Wie ein Gärtner, der Unkrautjätet, so sollte der Mensch seinen Geist reinigen.
So wurde Zarathustra zum Propheten des Lichts, der den Menschen den Weg zur Erlösung zeigte. Er lehrte, dass jeder Mensch die Wahl hatte – die Wahl zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Aufstieg und Fall. Und er versprach, dass der spirituelle Weg die größte Belohnung bereithält: das ewige Leben im Licht.
In der heutige Zeit spricht man nur noch wenig über die Hölle und das Paradies. Aber viele erleuchtete Meister berichten davon. Es gibt außerdem viele Menschen mit Nahtoderfahrungen, die mit ihrem Bewusstsein ins Jenseits gereist und dort in Paradies- oder Höllenbereiche gelangt sind. Für mich sind das Paradies und die Hölle Bewusstseins- bzw. Energiebereiche, die man sowohl auf der Erde als auch im Jenseits erfahren kann.
Die Hölle sind Bewusstseinsbereiche der Depression, der Wut, der Angst, der Trauer und der Sucht. Ich persönlich gelangte einmal in meinem Leben in eine schwere Depression. Mir war klar, dass ich in einer Art Hölle lebte. Durch äußerste Selbstdisziplin, durch die Arbeit an meinen Gedanken, täglichem Sport und Meditation konnte ich mich davon befreien.
Nach einem halben Jahr intensiver innerer Arbeit löste sich plötzlich mein Ego auf. Die Depression verschwand und ich dachte aus mir selbst heraus grundlegend positiv. Deshalb hatte ich auch grundlegend positive Gefühle. Aber im wirklichen Paradies war ich damit noch nicht.
Ins Paradies im Jenseits konnte ich dann drei Jahre später durch eine tiefe Meditation aufsteigen. Meine Kundalini-Energie entfaltete sich vollständig und schleuderte mein Bewusstsein ins höchste Paradies. Dort gab es kein Ego mehr. Mein Bewusstsein war eins mit Gott, oder nennen wir es das Licht. Ich erfuhr keinen persönlichen Gott, sondern eine Dimension aus Frieden, Liebe, Wahrheit und unermesslichem Glück. Ich war eins mit dieser Dimension und doch gleichzeitig noch ein eigenständiges Bewusstsein. Ich lebte in einem Energiemeer aus Licht, war eins mit diesem Licht und gleichzeitig immer noch da. Ich war Meer und Welle zugleich.
Und ich konnte mit dieser Dimension sprechen. Insofern war sie etwas Persönliches. Ich konnte Fragen stellen und erhielt Antworten. Nach dieser Erfahrung begriff ich, dass das höchste Ziel aller Seelen der Aufstieg in diese Licht-Dimension ist. Allerdings braucht man viele Leben auf der Erde dazu, um genug Weisheit, Liebe und Kraft dafür zu entwickeln. Das Bewusstsein muss ausreichend gereinigt werden, um die starke spirituelle Energie aufnehmen und bewahren zu können.
Ich selbst konnte nur eine gewisse Zeit im Licht verweilen und kehrte dann wieder auf die Erde zurück. Später gelang es mir dann einige Male, auf der Erde in einem Zustand des Lichts zu kommen. Ich bin noch ein Übender. Jedoch kenne ich den Weg und kann bestätigen, dass die Lehre von Zarathustra richtig ist. Sie wird letztlich auch durch die psychologische Forschung bestätigt. Wer positiv denkt, erhält positive Gefühle. Durch regelmäßige Meditation und Gedankenarbeit kann man einen Zustand des inneren Friedens und Glücks erlangen.
4. Die Geschichte von Abraham, dem Vater des Glaubens an einen Gott
Abraham, ursprünglich Abram genannt, lebte vor über 4.000 Jahren in Ur, einer reichen Stadt im heutigen Irak. Trotz des Wohlstandes seiner Umgebung spürte Abraham eine innere Unruhe. Er glaubte nicht an die vielen Götzen seiner Heimat, sondern sehnte sich nach dem einen wahren Gott – dem Ursprung allen Seins. Eines Tages vernahm er einen inneren Ruf: „Verlass deine Heimat, deine Verwandtschaft und das Haus deines Vaters und geh in das Land, das ich dir zeigen werde.“ (Genesis 12,1)
In tiefem Vertrauen gehorchte Abraham diesem göttlichen Ruf. Gemeinsam mit seiner Frau Sarah, seinem Neffen Lot und einigen Bediensteten zog er los – ins Ungewisse, nur geführt durch den Glauben. Gott versprach ihm, dass aus ihm ein großes Volk hervorgehen werde.
Sarah war Abrahams Gefährtin, Mitstreiterin und Seelenspiegel. Sie war schön, klug und tiefgläubig – aber auch geprägt von tiefer Trauer: Sie konnte keine Kinder bekommen. Für ein Paar, das die Verheißung Gottes in sich trug, war das ein großes Leid. Doch Sarah ging den Weg mit. Durch Hunger, Zweifel, Gefahren und fremde Länder. Ihr Vertrauen war genauso tief wie das ihres Mannes – wenn auch mit Momenten des menschlichen Zweifels.
Abraham begegnete Gott nicht nur einmal – er erlebte ihn immer wieder, manchmal im Traum, manchmal als innere Stimme, und einmal sogar in Gestalt dreier geheimnisvoller Männer. Diese sagten Sarah voraus, dass sie in hohem Alter noch einen Sohn gebären werde. Sarah lachte ungläubig. Und doch geschah das Wunder: Sie wurde schwanger und gebar Isaak. Ihr Lachen wandelte sich in Freude und Dankbarkeit. Isaak wurde der Erbe der Verheißung und Träger des Lichts.
Gott stellte Abrahams Vertrauen auf eine harte Probe: Er forderte ihn auf, Isaak zu opfern. Das bedeutet, dass man auf dem Weg zu Gott alles Weltliche opfern muss, gerade das, woran man am meisten anhaftet. In tiefer Erschütterung gehorchte Abraham – bis ein Engel ihn im letzten Moment stoppte. Oft geschieht es auf dem spirituellen Weg, dass man doch alles bekommt, nachdem man es vollständig losgelassen hat.
Die Gotteserfahrung von Abraham
Gemäß der biblischen Überlieferung hatte Abraham eine Gotteserfahrung. Seine Geschichte ist ein zentrales Element im Judentum, Christentum und Islam. Abraham erfuhr, dass es nur einen Gott gibt. Er gelangte also in die höchste Dimension, die alle Begriffe übersteigt und wo man die Einheit allen Seins erfährt. Es ist eine Dimension über allen Gottesvorstellungen. Deshalb vertrat Abraham die Lehre, dass es nur einen Gott gibt. Und von diesem Gott kann sich ein Mensch kein Bild machen.
Die Überzeugung, dass es nur einen Gott gibt und dass dieser Gott jenseits menschlicher Vorstellungen und Bilder existiert, ist in vielen monotheistischen Religionen, einschließlich des Judentums, Christentums und Islam, zentral. Abraham wird deshalb als der Stammvater dieser monotheistischen Traditionen betrachtet. In diesen religiösen Traditionen wird betont, dass Gott nicht auf eine bestimmte Form oder ein bestimmtes Bild reduziert werden kann. Stattdessen wird betont, dass Gott unendlich und unvorstellbar ist.
Abraham erfuhr Gott nicht durch bestimmte Techniken wie Meditation oder asketische Praktiken, sondern durch eine direkte Offenbarung. Die biblischen Berichte schildern, dass Gott Abraham erschien und zu ihm sprach. Abraham deutete seine innere Stimme als die Stimme Gottes und vertraute ihr, was ihn zu radikalem Handeln und Gehorsam bewegte.
Im Buddhismus dagegen ist der Weg zur Erleuchtung ein strukturierter Prozess, der auf eigenen Bemühungen beruht. Buddha erreichte Erleuchtung durch Meditation und die Achtsamkeit auf die Gedanken. Vermutlich hat Abraham auch meditiert, einfach durch das Sitzen in der Abgeschiedenheit der Wüste. Und er hat intensiv an seinen Gedanken gearbeitet. Er hat sein Ego geopfert und sich konsequent dem Willen Gottes, dem Leben, überlassen. Des weiteren folgte er seiner inneren Stimme der Wahrheit und Weisheit. So gelangte er zur Gotteserfahrung, die er als Offenbarung beschrieb.
Letztlich bestand vermutlich auch der Erleuchtungsweg von Abraham aus Sitzen, Gehen und Gedankenarbeit im ständigen Wechsel und mit innerem Gespür. Man muss nur vorwiegend in der Ruhe leben und im richtigen Moment das Richtige tun. Dann lösen sich die inneren Verspannungen auf und die spirituelle Energie beginnt zu fließen. Das ist das Zentrum des buddhistischen Erleuchtungsweges. Und im Kern sind alle Erleuchtungswege ähnlich. Es kommen höchstens noch Kundalini-Techniken hinzu, wie wir sie bei Moses sehen.
5. Moses sieht Gott als Licht in der Welt
Moses wurde zu einer Zeit geboren, als das Volk Israel in Ägypten in harter Sklaverei lebte. Schon als Säugling entkam er auf wundersame Weise dem Todesurteil des Pharaos: In einem Körbchen auf dem Nil ausgesetzt, wurde er von der Tochter des Pharaos gefunden und als ihr eigener Sohn großgezogen.
Obwohl Moses in den Palästen Ägyptens lebte, fühlte er sich tief verbunden mit seinem unterdrückten Volk. Als junger Mann floh er nach Midian, nachdem er einen ägyptischen Aufseher getötet hatte, der einen Hebräer misshandelte. In Midian heiratete er und lebte viele Jahre als Hirte – in äußerer Einfachheit, aber innerlich auf der Suche.
Eines Tages, als Moses die Schafe seines Schwiegervaters weidete, sah er auf dem Berg Horeb einen Dornbusch, der in Flammen stand, aber nicht verbrannte. Er trat näher – und hörte die Stimme Gottes: „Moses, Moses!“ Er antwortete: „Hier bin ich.“ Gott offenbarte sich ihm als „Ich bin, der ich bin“ und beauftragte ihn, das Volk Israel aus der Sklaverei zu führen. Diese Gotteserfahrung war tief durchdrungen von Ehrfurcht, Licht und göttlicher Präsenz. Moses zog seine Schuhe aus, denn der Boden, auf dem er stand, war heilig.
Auf Geheiß Gottes kehrte Moses nach Ägypten zurück. Durch viele Zeichen und Wunder – die zehn Plagen – zeigte sich seine göttliche Macht. Nachdem das Volk Israel auf wundersame Weise das Rote Meer durchschritten hatte – das sich vor ihnen teilte –, begann die lange Wanderung durch die Wüste. Gott begleitete sie sichtbar: Tagsüber als Wolke und nachts als Feuersäule. Moses selbst stieg oft auf Berge, um sich allein in die Gegenwart Gottes zu begeben. Diese Zeiten der Einsamkeit waren erfüllt von Visionen, Offenbarungen und direkter göttlicher Führung.
Auf dem Berg Sinai empfing Moses die Zehn Gebote. Er verbrachte vierzig Tage und Nächte in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, fastend und betend. Es heißt, als er zurückkam, leuchtete sein Gesicht so sehr, dass die Menschen ihn nicht anschauen konnten – ein sichtbares Zeichen der göttlichen Berührung. Über Moses heißt es in der Bibel: „Gott redete mit Moses von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet.“ Diese tiefe, persönliche Beziehung zu Gott war einzigartig. Moses war mehr als ein Prophet – er war ein Freund Gottes, ein Diener seines Willens und ein Lichtträger für sein Volk.
Vor seinem Tod durfte Moses vom Berg Nebo aus das verheißene Land sehen, das Israel erben sollte. Er selbst durfte es nicht betreten, doch Gottes Nähe begleitete ihn bis zu seinem letzten Atemzug. Moses starb in Frieden, im Licht Gottes, und wurde von Gott selbst an einem unbekannten Ort begraben.
Der brennende Dornbusch und die Kundalini-Schlange
Meiner Meinung nach erlangte die Moses die Erleuchtung, als er Gott im brennenden Dornbusch sah. Er sah das Licht Gottes in der Welt. Der Dornbusch brannte nicht wirklich. Er war lichtdurchflutet. Und die ganze Welt auch. Und wenn Moses das Licht in der Welt sah, spürte er es auch in sich. Er spürte Frieden, Glückseligkeit und Licht in sich. Diese Erleuchtungssicht war verbunden mit einer Auflösung des Ego. Er konnte nicht mehr sagen: „Ich bin Moses.“ Er konnte nur noch von sich sagen: „Ich bin.“ Er lebte im erleuchteten Sein. Gleichzeitig iwar er alles. Er war eins mit Gott und der Welt. Er sah Gott von Angesicht zu Angesicht. Das Ich Bin war der Hauptweg von Moses zu Gott. Es war der Weg der Ruhe, des Gebetes und der Meditation auf Gott.
Moses erlangte die Erleuchtung nach vielen (symbolisch 40) Jahren Abgeschiedenheit in der Wüste. Und er kannte vermutlich den Kundalini-Yoga. Er warf seinen Stock auf die Erde und der Stock verwandelte sich in eine Schlange. Diese Schlange war ein Symbol für die im Körper aufsteigende Kundalini-Energie.
Der Kundalini-Yoga war damals eine Geheimtechnik, die Moses vermutlich von den ägyptischen Priestern bekommen hatte. Er besteht aus vielen verschiedenen Übungen, die im Wesentlichen auf Visualisierung, Mantra (Gebet), Atemübungen und bestimmten Körperhaltungen beruhten. Wir können uns einfach vorstellen, dass Moses durch die lange Wanderung durch die Wüste, das Meditieren beim Ziegenhüten und die intensive Arbeit an seinen Gedanken zu einem gewissen Grat der inneren Reinigung gekommen war. Dann visualisierte er plötzlich sich als brennenden Dornbusch und erweckte dadurch seine Kundalini-Energie. Er begann sich als Lichtwesen zu spüren. Er visualisierte sich als Gott und verstärkte dadurch die spirituelle Energie. Den Abschluss bildete die Visualisierung der Welt als Paradies. Wenn man das Paradies im Jenseits visualisiert, gelangt man irgendwann in die Paradies-Energie. Man erfährt durch sein gereinigtes Bewusstsein die ganze Welt als Paradies.
Danach konnte Moses wie die ägyptischen Priester Wunder tun. Er konnte seine spirituelle Energie so lenken, dass dadurch äußere Wunder geschahen. Und er hatte die Kraft, sein Volk aus der Sklaverei in das gelobte Land zu führen. Symbolisch bedeutete das, dass er seine Mitmenschen aus der Sklaverei der Materie in das Land des Lichts (in das Reich Gottes) führen konnte.
6. Jesus Christus, der Lehrer der Liebe
Jesus wurde in Bethlehem geboren, wuchs in Nazareth auf und begann im Alter von etwa 30 Jahren seinen öffentlichen Dienst. Er predigte das Reich Gottes, verkündete die Liebe und forderte seine Anhänger auf, ein Leben nach seinen Lehren zu führen.
Aus der Sicht der Mystik ist Jesus nicht nur ein religiöser Lehrer oder historischer Prophet, sondern ein verkörperter Ausdruck des göttlichen Bewusstseins, der die Einheit mit Gott verwirklicht und diese Erfahrung allen Menschen zugänglich machen wollte. Mystiker sehen in Jesus vor allem ein Vorbild für den inneren Weg der Seele zu Gott. Seine zentrale Lehre lautet: "Das Reich Gottes ist inwendig in euch." (Lukas 17,21) Das bedeutet: Jeder Mensch kann Gott in sich selbst erfahren. Die zwei höchsten Gebote Jesu („Liebe Gott von ganzem Herzen… und deinen Nächsten wie dich selbst“) sind mystische Anweisungen: Wenn man Gott liebt, erwacht die Einheit mit allem. Wenn man den Nächsten liebt, erkennt man das Göttliche im Anderen.
Für einen gläubigen Christen ist Jesus der Retter, sein Freund und sein erleuchteter Meister. Christen glauben daran, dass Jesus im Jenseits weiterlebt und allen Menschen auf dem spirituellen Weg hilft, die sich vertrauensvoll mit einem Gebet an ihn wenden. Für einen gläubigen Christen ist Jesus der Sohn Gottes, der an den Fähigkeiten Gottes teil hat und Wunder tun kann.
Jesus hat seine Anhänger aufgerufen, seine Lehre vom Leben in Gott und von der Nächstenliebe auf der Welt weiter zu verbreiten. Er hat ihnen dazu zu Pfingsten die notwendige spirituelle Energie übertragen. Dieser Missionsbefehl (Matthäus 28,18-20) ist mehr als nur eine Anweisung; er ist eine Einladung zur aktiven Teilhabe an Gottes Plan für die Menschheit. Es geht darum, das Leben in Gott – ein Leben geprägt von Vertrauen, Liebe und Frieden – nicht für sich zu behalten, sondern es zu teilen, damit andere Menschen es ebenfalls entdecken können.
Wikipedia: "Jesus von Nazaret (* zwischen 7 und 4 v. Chr., wahrscheinlich in Nazareth; † 30 oder 31 in Jerusalem) war ein jüdischer Wanderprediger. Etwa ab dem Jahr 28 trat er öffentlich in Galiläa und Judäa auf. Zwei bis drei Jahre später wurde er auf Befehl des römischen Präfekten Pontius Pilatus von römischen Soldaten gekreuzigt. Das Neue Testament (NT) ist als Glaubensdokument der Urchristen zugleich die wichtigste Quelle für die historische Jesusforschung. Danach hat Jesus Nachfolger berufen, den Juden seiner Zeit das nahe Reich Gottes verkündet und sein Volk darum zur Umkehr aufgerufen. Seine Anhänger verkündeten ihn nach seinem Tod als Jesus Christus, den Messias und Sohn Gottes. Daraus entstand eine neue Weltreligion, das Christentum."
Die Bergpredigt
1. „Selig sind die Armen im Geist, denn ihrer ist das Himmelreich.“
Arm im Geiste zu sein bedeutet, an keinen weltlichen Dingen anzuhaften, sich dem Willen des Gottes unterzuordnen und das Leben so anzunehmen, wie es ist. Im Vater unser beten Christen: „Dein Wille geschehe.“ Das ist mit Armut gemeint. Innere Armut ist eine Haltung der Demut. Es ist die Basis des Erleuchtungsweg. Man gibt seinen Eigenwillen auf und erlangt dadurch inneren Frieden und Erleuchtung. Es ist eine grundlegende Haltung des Loslassens und der Hingabe an eine höhere Macht, um inneren Frieden und spirituelles Wachstum zu erreichen.
2. „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“
Diese Seligpreisung spricht über diejenigen, die traurig oder gebrochen sind und Trost von Gott erfahren werden. Wie geschieht dieser Trost? Wir müssen das Leid in unserem Leben annehmen. Wir sollten die Dinge so akzeptieren, wie sie sind. Wir sollten unsere falschen, weltlichen Wünsche loslassen. Dann werden wir glücklich (selig) werden. Dann wird das innere Glück uns trösten. Leid an sich macht nicht glücklich. Es kommt darauf an positiv mit dem Leid umzugehen.
3. „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich erben.“
Jesus war sanftmütig. Erleuchtung macht sanftmütig. Jesus fordert uns auf auch sanftmütig zu sein. Wenn wir Glück in uns haben, dann werden wir innerlich friedlich. Wir können dann sanftmütig mit uns und unseren Mitmenschen umgehen. Wir erben das Erdreich, weil wir zu Meistern des Lebens werden. Sanftmut ist guter Weg Erleuchtung zu üben.
4. „Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“
Diese Seligpreisung spricht über diejenigen, die ein tiefes Verlangen nach Gerechtigkeit haben und danach streben. Warum macht Gerechtigkeit satt an innerem Glück? Das geschieht nur, wenn wir Gerechtigkeit als Richtigkeit deuten, als richtiges Leben in Gott. Dann bewirkt unser Leben Glückseligkeit, weil wir nach den Grundsätzen Gottes (des inneren Glücks) leben. Wir hungern danach Gott zu verwirklichen und im Licht zu leben. Das ist der schnellste Weg zu Gott. Wir werden dann alles tun, um schnell die Erleuchtung (das Leben in der Glückseligkeit Gottes) zu erlangen.
5. „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
Diese Seligpreisung bezieht sich auf diejenigen, die anderen mitfühlend und gnädig gegenüberstehen und selbst Gottes Barmherzigkeit erfahren werden. Es geht darum den Weg der Liebe zu gehen und sein Ego loszulassen. Dann werden wir ein glückliches und zufriedenes Leben führen.
6. „Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“
Diese Seligpreisung spricht über diejenigen, deren Herzen rein und aufrichtig sind und eine enge Beziehung zu Gott haben. Es geht darum sich innerlich zu reinigen, damit der Heilige Geist in den Menschen eintreten kann. Wir müssen uns mit unseren spirituellen Übungen reinigen, damit wir eines Tages im Licht leben können. Wir werden dann das Licht in uns haben und das Licht in der Welt sehen können. Das meint es Gott zu schauen.
7. „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Diese Seligpreisung bezieht sich auf diejenigen, die aktiv nach Frieden streben und zur Versöhnung beitragen. Wir sollten zuerst Frieden in uns schaffen. Dann können wir auch authentisch Frieden in die Welt ausstrahlen. Gottes Anhänger zeichnen sich durch aus, dass sie friedlich und liebevoll sind. Dadurch können wir gut die wahren und die falschen Gläubigen unterscheiden.
8. „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich.“
Diese Seligpreisung spricht über diejenigen, die für ihre Überzeugungen verfolgt oder leiden und gerade deshalb im Reich Gottes einen Platz haben. Letztlich geht es darum das Ego zu opfern, um in ein Gottesbewusstsein zu kommen. Die Kreuzigung des Egos ist der entscheidende Schritt zu einem Leben im Licht. Wie die Kreuzigung des Egos geht, zeigte Jesus, als er in der Wüste vom Teufel versucht wurde. Ein Christ strebt nicht nach Macht, Anerkennung und äußeren Genüssen, sondern nach einem glückseligen Leben in Gott. Dabei nimmt er auch äußere Schwierigkeiten in Kauf.
1995 beschäftigte ich mich dem Christentum. Ich las die Bergpredigt und war begeistert. Ich hatte schon viele Erleuchtungserfahrungen gemacht und erkannte, dass Jesus in der Bergpredigt den Weg der Erleuchtung und Liebe beschrieb, wie ich ihn auch für mich als richtig erkannt hatte. Es ging darum sanftmütig, demütig, liebevoll und gleichzeitig spirituell zielstrebig zu sein. Es ging darum sein Ego loszulassen, die Dinge so anzunehmen wie sie sind und sich auf das spirituelle Ziel zu konzentrieren. Das Ziel war es so zu werden wie Jesus. Das Ziel war es im Licht zu leben, Licht in sich zu haben und den Frieden, die Wahrheit und die Liebe in Welt zu bringen. Nachdem ich die Bergpredigt gelesen hatte, erschien Jesus plötzlich als große Lichtgestalt in meinem Zimmer und ging in mich ein. In mir waren Frieden, Liebe und eine unermessliche Glückseligkeit. Ich wusste, dass ich jetzt von Jesus gesegnet worden bin.
7. Mohammed – Der Weg der Kraft
Mohammed wurde um 570 n. Chr. in Mekka geboren, in eine Zeit großer Unruhe, sozialer Ungleichheit und religiöser Verwirrung. Er wuchs als Waise auf, wurde jedoch von seinen Verwandten liebevoll betreut. Schon früh zeichnete sich Mohammed durch seine Ehrlichkeit, Sanftmut und Weisheit aus, weshalb man ihn den Beinamen „Al-Amin“ – der Vertrauenswürdige – gab. Als Erwachsener arbeitete er als Kaufmann. Durch seine Reisen kam er mit verschiedenen Kulturen und Religionen in Berührung.
Tief in seinem Herzen spürte Mohammed eine Sehnsucht nach Wahrheit, Frieden und Gerechtigkeit. Auf der Suche nach Sinn und göttlicher Führung zog sich Mohammed oft in die Einsamkeit der Höhle Hira bei Mekka zurück. Dort meditierte er über die Geheimnisse des Lebens, die Ungerechtigkeit der Welt und die Einheit Gottes. Im Alter von etwa 40 Jahren hatte Mohammed eine überwältigende spirituelle Erfahrung, die sein Leben und die Welt veränderte. In einer Nacht (später bekannt als die „Nacht der Bestimmung“, Laylat al-Qadr) erschien ihm der Engel Gabriel (Dschibril) in Lichtgestalt. Mohammed fühlte die mächtige Gegenwart Gottes, durchdrungen von Licht, Majestät und Liebe. Gabriel sprach: „Lies!“ – damit begann die erste Offenbarung, die später Teil des Heiligen Qur’an wurde.
Die zentrale Botschaft des Engels war einfach und kraftvoll: „Es gibt nur einen Gott (Allah), der gütig, barmherzig und liebevoll ist. Alle Menschen sind gleich in ihrer Würde und sollen einander in Gerechtigkeit, Mitgefühl und Brüderlichkeit begegnen. Frieden (arabisch: Salam) und Liebe sollen das Herzstück des menschlichen Zusammenlebens sein.“
Mohammed lehrte, dass wahres Glück nicht im äußeren Besitz, sondern in der inneren Verbindung zu Gott liegt. Durch Gebet, Fasten, Wohltätigkeit und bewusstes Handeln reinigt der Mensch sein Herz. Mohammed lebte, was er lehrte. Er vergab seinen Feinden, auch nachdem sie ihn jahrelang verfolgt hatten. Er behandelte Arme, Frauen, Kinder und Fremde mit großer Achtung. Er setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein, für Bildung, für Frieden unter den Stämmen, für die Rechte der Bedürftigen. Nach einem erfüllten Leben verstarb Mohammed im Jahr 632 n. Chr.
Zitate von Mohammed
Frieden: „Verbreitet den Frieden unter euch.“ (Sahih Muslim)
Liebe: „Barmherzigkeit ist eine Eigenschaft Gottes. Wer barmherzig ist, dem wird auch Barmherzigkeit widerfahren.“ (Sahih al-Bukhari)
Wahrheit: „Haltet euch an die Wahrheit, denn Wahrheit führt zur Rechtschaffenheit, und Rechtschaffenheit führt ins Paradies.“ (Sahih Muslim)
Paradies: „Gott hat das Paradies für diejenigen vorbereitet, die freundlich sprechen, Speise geben, fasten und beten.“ (Sahih Ibn Hibban)
„Gott ist mit euch, wo immer ihr seid.“ (Sure 57:4)
„O die ihr glaubt, sucht Hilfe in Geduld und im Gebet. Wahrlich, Gott ist mit den Geduldigen.“ (Sure 2:153)
„Wer einen Menschen tötet, es ist so als ob er die ganze Menschheit getötet hätte; und wer ein Leben rettet, so als ob er die ganze Menschheit gerettet hätte.“ (Sure 5:32)
Ist der Islam eine gewalttätige Religion?
Viele Muslime und Islamwissenschaftler betonen, dass der Islam im Kern eine Religion des Friedens ist. Das Wort "Islam" selbst leitet sich vom arabischen Wort "Salam" ab, was "Frieden" bedeutet. Der Koran enthält Verse, die zu Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Versöhnung aufrufen. Es gibt eine starke Tradition der Gewaltlosigkeit, die bis auf den Propheten Mohammed zurückgeführt wird, der in Mekka seine Anhänger zur Geduld im Angesicht von Verfolgung ermutigte.
Es ist unbestreitbar, dass der Koran auch Verse enthält, die Gewalt und Krieg thematisieren. Diese Verse werden oft im Kontext der Selbstverteidigung oder der Abwehr von Aggressionen gesehen, die die frühe muslimische Gemeinde erfahren hat. Einige Interpretationen sehen in diesen Versen eine Legitimation für den Kampf gegen Unrecht. Die Auslegung dieser "Gewaltverse" ist jedoch Gegenstand intensiver Debatten. Moderne islamische Gelehrte betonen oft, dass diese Verse im historischen Kontext verstanden werden müssen und nicht als allgemeiner Aufruf zur Gewalt missbraucht werden dürfen.
Die Geschichte des Islam, wie auch die Geschichte vieler anderer Religionen, ist von Konflikten und Kriegen geprägt. Es gab Eroberungsfeldzüge und innere Auseinandersetzungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Religion selbst inhärent gewalttätig ist, sondern dass menschliche Akteure im Namen der Religion handeln und sie manchmal für politische oder weltliche Zwecke instrumentalisieren.
Der Begriff "Dschihad" wird oft fälschlicherweise ausschließlich mit "Heiligem Krieg" gleichgesetzt. Die wörtliche Bedeutung von Dschihad ist "Anstrengung" oder "Bemühung auf Gottes Weg". Dies kann den inneren Kampf gegen eigene Schwächen (der "große Dschihad") oder auch den bewaffneten Kampf zur Verteidigung des Glaubens und der Muslime (der "kleine Dschihad") umfassen. Die Mehrheit der islamischen Gelehrten interpretiert den bewaffneten Dschihad als rein defensive Maßnahme und lehnt Angriffskriege ab.
Organisationen wie der sogenannte "Islamische Staat" (IS) oder al-Qaida rechtfertigen ihre Terrorakte und Gewalttaten mit einer extremen und selektiven Auslegung islamischer Texte. Diese Gruppen repräsentieren jedoch nicht die Mehrheit der Muslime weltweit und werden von der überwiegenden Mehrheit der muslimischen Geistlichen und Verbände scharf verurteilt. Sie missbrauchen religiöse Symbole und Begrifflichkeiten für ihre politischen und ideologischen Ziele.
Im Islam gibt es keine zentrale Autorität, die verbindliche theologische Interpretationen vorgibt. Dies führt zu einer Vielfalt von Auslegungen, von denen einige extrem und gewalttätig sind, während andere den Frieden und die Barmherzigkeit betonen.
Ein wahrhaft spiritueller Mensch jeder Religion strebt danach Liebe über Hass zu stellen, Wahrheit über Ideologie, Frieden über Machtstreben. Und er versteht: Der wahre Dschihad ist der innere Kampf gegen das eigene Ego, nicht der äußere Krieg gegen andere Menschen. Mohammed sagte: „Der größte Kampf ist der gegen das eigene Selbst.“
8. Rumi – Der Dichter der Liebe
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, kurz Rumi genannt, wurde 1207 in Balkh (heute Afghanistan) geboren. Er stammte aus einer hochgebildeten Familie von Gelehrten und Mystikern. Schon als Kind wurde Rumi in den islamischen Wissenschaften, der Theologie und Poesie unterrichtet. Aufgrund politischer Unruhen wanderte seine Familie nach Westen und ließ sich schließlich in Konya (im heutigen Anatolien, Türkei) nieder. Dort wurde Rumi ein angesehener Religionsgelehrter und Prediger.
Rumis Leben verlief zunächst traditionell – bis er im Alter von etwa 37 Jahren auf den mysteriösen Derwisch Schams von Tabriz traf. Diese Begegnung veränderte alles. Schams war kein gewöhnlicher Lehrer. Er war ein erleuchteter Meister, ein Liebender Gottes, der Rumi zur direkten Gotteserfahrung führen wollte. Durch Schams erkannte Rumi, dass wahres Wissen nicht im Bücherwissen liegt, sondern in der unmittelbaren Erfahrung der göttlichen Liebe, dass das Herz wichtiger ist als der Verstand, dass man alles loslassen muss – Ruhm, Ansehen, Selbstbilder –, um eins mit Gott zu werden. Diese Begegnung stürzte Rumi in einen tiefen Transformationsprozess. Es war, als würde in seinem Inneren ein Feuer entflammt.
Nach dem plötzlichen Verschwinden von Schams (es wird gesagt, dass er entweder ermordet oder freiwillig verschwunden ist, um Rumi zu prüfen), fiel Rumi in tiefe Trauer. Doch aus dieser Trauer entstand seine größte schöpferische Kraft. Er begann ekstatisch zu dichten, zu tanzen, zu singen – alles im Namen der Liebe zu Gott. Er entwickelte den wirbelnden Tanz der Derwische, eine spirituelle Praxis, um sich in Ekstase mit dem göttlichen Geliebten zu vereinen. Seine wichtigste Einsicht war: „Liebe ist die Brücke zwischen dir und allem.“ Für Rumi war Gott kein ferner Richter, sondern die Quelle aller Liebe, das Herz hinter allen Dingen, das durch Liebe erfahrbar wird.
Rumi erreichte einen Zustand mystischer Verschmelzung. Er spürte Gott in jedem Moment, in jedem Atemzug, in jedem Lebewesen. Für ihn war das ganze Universum ein Spiegel der göttlichen Schönheit. Er erlebte das, was die Sufis „Fana“ nennen: das Aufgehen des Ichs in Gott, eine reine Erfahrung von Frieden, Glückseligkeit und bedingungsloser Liebe.
Rumi starb 1273 in Konya. Seine Grabstätte wurde zu einem Wallfahrtsort für Menschen aller Religionen. Bis heute wird er weltweit geliebt, seine Dichtkunst inspiriert Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten und Suchende aller Wege. Sein Vermächtnis ist einfach und zugleich unendlich tief: „Komm, wer du auch bist. Wanderer, Anbeter, Liebhaber des Abschieds. Es ist egal. Komm, auch wenn du tausendmal gebrochen bist.“ Rumi lehrt uns: „Liebe ist die Essenz des Lebens. Alles Trennen ist Illusion. Der Weg zu Gott ist der Weg der Sehnsucht, des Vertrauens und der Hingabe.“
Zitate von Rumi
„Die Wunde ist der Ort, an dem das Licht in dich eintritt.“
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“
„Du bist nicht ein Tropfen im Ozean. Du bist der ganze Ozean in einem Tropfen.“
„Warum bleibst du in der Gefängniszelle, wenn die Tür weit offen ist?“
„Liebe ist die Brücke zwischen dir und allem.“
„Lass dich still vom Zug der seltsamen Anziehungskraft dessen ziehen, was du wirklich liebst.“
„Sei wie der Fluss, der still fließt, nicht wie der Felsen, der alles blockiert.“
„Trenne dich nicht von deinem Inneren. Es ist der wahre Schatz.“
„In deinem Licht finde ich meinen Weg.“
„Öffne dein Herz, dann wirst du das Paradies überall sehen.“
„Stille ist die Sprache Gottes.“
Anekdoten von Rumi
1. Die Begegnung mit Shams:
Rumi war ein hochgelehrter Theologe. Als er dem wandernden Derwisch Shams-i-Tabrizi begegnete, erkannte er die tiefe lebendige Mystik jenseits bloßer Gelehrsamkeit. Diese Begegnung löste in ihm eine spirituelle Transformation aus.
2. Der Tanz der Seele:
Nach Gesprächen mit Shams begann Rumi, ekstatisch um die eigene Achse zu drehen. Daraus entstand später der berühmte Drehtanz der Mevlevi-Derwische, Symbol für die Umkreisung Gottes.
3. Der Brunnen der Liebe:
Ein Schüler fragte Rumi: „Wie finde ich Gott?“ Rumi antwortete: „Spring in den Brunnen deiner Sehnsucht und ertrinke darin.“
4. Das Licht im Herzen:
Rumi lehrte: Ein Herz, das wirklich liebt, wird selbst zu einer Lichtquelle, die andere erhellt – auch ohne Worte.
5. Die Geige des Herzens:
Ein Mann spielte auf einer zerbrochenen Geige. Rumi sagte: „Wenn dein Herz gebrochen ist, spielt Gott die schönsten Melodien auf dir.“
6. Der Baum und der Sturm:
Rumi verglich das Leben mit einem Baum: Nur durch den Sturm wird der Baum stark und fest verwurzelt.
7. Das leere Gefäß:
Rumi sagte: „Gott gießt seinen Wein nur in leere Gefäße. Entleere dich von deinem Ego.“
8. Der Fluss und das Meer:
Ein kleiner Fluss hatte Angst, im Meer zu verschwinden. Rumi lehrte: „Nur indem du dich hingibst, wirst du unsterblich.“
9. Die Reise nach innen:
Rumi lehrte, dass die größte Pilgerreise nicht zu fernen Orten führt, sondern nach innen – ins eigene Herz.
10. Die brennende Kerze:
Rumi erklärte: „Werde wie eine brennende Kerze: Schenke Licht und verzehre dabei sanft dein Ego.“
9. Krishna – der Beschützer aller Guten
Vor langer Zeit, in der Stadt Mathura, herrschte ein böser König namens Kamsa. Eine Prophezeiung besagte, dass der achte Sohn von Kamsas Schwester Devaki ihn stürzen würde. Aus Angst sperrte Kamsa Devaki und ihren Mann Vasudeva ein und tötete jedes ihrer Kinder. Als Krishna geboren wurde, vollbrachte das Göttliche ein Wunder: Vasudeva konnte das Baby heimlich über den Fluss Yamuna in das Dorf Gokul bringen und es dort mit Yashoda und Nanda austauschen, die gerade ein Mädchen zur Welt gebracht hatten. So entkam Krishna dem Tod und wuchs in Gokul unter Hirten auf.
In seiner Kindheit war Krishna ein verspielter und schelmischer Junge. Er liebte es, Butter zu stehlen, Streiche zu spielen und mit seinen Freunden im Wald zu tanzen und zu singen. Er zeigte schon früh außergewöhnliche Stärke und Mut, indem er Dämonen besiegte, die von Kamsa geschickt wurden, um ihn zu töten. Eines seiner berühmtesten Wunder war die Bezwingung der riesigen Schlange Kaliya, die den Fluss vergiftet hatte. Krishna tanzte auf ihren Köpfen, bis sie sich ergab und den Fluss verließ.
Als junger Mann verbrachte Krishna seine Zeit in Vrindavan, wo er die Herzen der Gopis (Hirtinnen) mit seinem Flötenspiel verzauberte. Seine innige Beziehung zu Radha, der schönsten unter ihnen, symbolisiert die tiefe Liebe und Hingabe der Seele zum Göttlichen. Die „Ras Lila“-Tänze Krishnas mit den Gopis werden als Ausdruck der spirituellen Vereinigung gefeiert.
Radha, die schönste und hingebungsvollste der Gopis, war mehr als nur eine Gefährtin für Krishna; sie war die Verkörperung seiner inneren Freude (Hladini Shakti), die Essenz seiner Liebesenergie. Ihre Beziehung war ein tiefes spirituelles Band, das die Dualität von Liebender und Geliebter transzendierte und die Einheit der Seele mit dem Göttlichen symbolisierte.
Radhas Liebe zu Krishna war bedingungslos und rein. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um ihn, und jede Begegnung mit ihm erfüllte sie mit unendlicher Glückseligkeit. In ihrer Trennung von ihm empfand sie tiefen Schmerz, ein Spiegelbild der Sehnsucht der individuellen Seele nach der Vereinigung mit dem Göttlichen.
Die innige Liebe zwischen Krishna und den Gopis fand ihren vollkommensten Ausdruck im Ras Lila, dem göttlichen Kreistanz in den Vollmondnächten von Vrindavan. Unter dem sanften Licht des Mondes spielte Krishna seine himmlische Flöte, deren betörende Melodie die Herzen der Gopis unwiderstehlich anzog. Wundersamerweise vervielfältigte sich Krishna, sodass er neben jeder Gopi tanzte.
Als Krishna erwachsen wurde, kehrte er nach Mathura zurück, um Kamsa zu stürzen, wie es prophezeit war. Er besiegte Kamsa und setzte den rechtmäßigen König Ugrasena wieder auf den Thron. Krishna wurde selbst ein wichtiger politischer Führer und spielte eine entscheidende Rolle im großen Krieg des Mahabharata.
Auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, kurz vor Beginn des Krieges, gab Krishna seinem Freund und Krieger Arjuna die zeitlosen Lehren der Bhagavad Gita. Krishna lehrt Arjuna und damit die ganze Menschheit, selbstlos zu handeln, seine Pflicht zu erfüllen, sich dem Göttlichen hinzugeben und nach spiritueller Erkenntnis zu streben. Die Bhagavad Gita ist eine der wichtigsten Schriften des Hinduismus und inspiriert Millionen von Menschen weltweit.
Nach dem Mahabharata-Krieg gründete Krishna die prächtige Stadt Dwarka und herrschte dort als König. Er lebte ein erfülltes Leben und wirkte weiterhin Wunder und bot seinen Anhängern Führung. Nach seinem irdischen Leben soll Krishna im Jahr 3102 v. Chr. in den Himmel zurückgekehrt sein. Diese Zeit markiert den Beginn des Kali Yuga, des gegenwärtigen Zeitalters.
Krishna wird als der achte Avatar Vishnus verehrt und gilt als eine der beliebtesten und einflussreichsten Gottheiten im Hinduismus. Sein Leben, seine Lehren und seine Wunder werden in zahlreichen Schriften, Liedern und Kunstformen gefeiert und inspirieren weiterhin Menschen auf ihrem spirituellen Weg.
Zitate aus der Bhagavad Gita
„Gleichmut ist Yoga.“ (Kapitel 2, Vers 48)
„Wann immer und wo immer ein Niedergang der Rechtschaffenheit und ein Aufstieg der Ungerechtigkeit herrscht, o Bharata, zu dieser Zeit inkarniere ich mich selbst.“ (Kapitel 4, Vers 7)
„Derjenige, dessen Freude inwendig ist, dessen Glück inwendig ist und dessen Licht ebenfalls inwendig ist, dieser Yogi, der im Brahman aufgegangen ist, erreicht die höchste Befreiung.“ (Kapitel 5, Vers 24)
„Unter Tausenden von Menschen strebt kaum einer nach Vollkommenheit, und unter denen, die nach Vollkommenheit streben, erkennt kaum einer Mich.“ (Kapitel 7, Vers 3)
„Wer sich im Augenblick des Todes an Mich erinnert und den Körper verlässt, der erreicht ohne Zweifel Mein Sein.“ (Kapitel 8, Vers 5)
„Für den Yogi, der in Hingabe zu Mir vertieft ist, ist nichts schwer zu erlangen.“ (Kapitel 8, Vers 14)
„Konzentriere deinen Geist auf Mich allein und richte deine ganze Intelligenz auf Mich. So wirst du ohne Zweifel immer in Mir leben.“ (Kapitel 12, Vers 8)
„Wo immer Krishna, der Herr aller Mystiker, und Arjuna, der Bogenschütze, sich befinden, dort werden mit Sicherheit auch Reichtum, Sieg, Macht und Moral herrschen.“ (Kapitel 18, Vers 78)
Die Geschichte von Krishna und seinen Frauen