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Der Traum vieler Pferdebesitzer ist es, die eigenen Pferde selbst zu halten, um ihren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. In professionell oder privat geführten Ställen stößt man mit diesem Ziel oft an Grenzen, die mit Haltung, Fütterung oder Ansichten zu tun haben. Daher werden viele Pferdehalter zu Selbstversorgern und es beginnt ein Leben, das durch eigene Entscheidungen geprägt ist und für Mensch und Tier Verbesserungen bringen soll. Das Buch soll ein Gesamtkonzept für die Selbstversorgung darstellen. Anhand unserer Erfahrungen zeigen wir Lösungen auf, die alle dazu dienen, dass sich die Pferde wohlfühlen, gesund und ausgeglichen sind. Denn, wenn es den Pferden gut geht, geht es uns meist auch gut! www.die-abäppler.de
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2022
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In Erinnerung an Barbara Wetteroth
Sie sensibilisierte meine Wahrnehmung und bildete mich in klassischer Homöopathie aus.
I.
Einleitung
II.
Der Planungsprozess
Deine Persönlichkeit
Zeit
Finanzielle Ressourcen
Die Pferdeimmobilie
Bauliche Formalitäten
Sonstige Formalitäten
Die Suche nach einem geeigneten Objekt
Die Pferdeimmobilie gefunden?
Ablauf
Infrastruktur
Checkbox Planung
III.
Der Umsetzungsprozess
Stallbau
Umwandlung einer Halle in einen Offenstall
Stallgasse
Heu- und Einstreulager
Exkurs Heuqualität
Sattel- und Futterkammer
Die Herde
Liegeflächen / Einstreu
Innenausstattung
Kameraüberwachung
Beheizbare Tränken
Beregnungsanlage
Infrarotheizlampe
Kratzhilfen und Besen
Lamellenvorhänge an den Türen
Rollos am Südfenster
Lecksteine
Paddocks und Matsch
Wiesen, Weideland
Bodenproben
Giftpflanzen
Zäune und Strom
Wasserloch, Schwemme
Verletzungsgefahr
Mistentsorgung
Checkbox Umsetzung
IV.
Einzug der Pferde
Ankommen
Fütterung
Tägliche Fütterung
Optionale Zusatzfütterung
Ruhen und Schlafen
Und täglich grüßt das Murmeltier
Routinen
Arbeitserleichterungen
Mobiles Equipment
V.
Individuelle Lösungen
Allergischer Husten durch Staub
Heu waschen
Heu bedampfen
Hufgesundheit
Wechsel zwischen harten und weichen Böden
Nässe ja, aber kein dauerndes Stehen im Matsch
Regelmäßige Hufbearbeitung von klein auf
Hufe fetten?
Barhuf und Hufschuhe vor Beschlag
Wurmkuren, Wurmkräuter
„Best Ager“ oder Pferdesenioren
Notfallmanagement
Verletzungen, Stiche, Bisse
Kolik
Schlundverstopfung
Grundsätzliches zu Akutsituationen
VI.
Naturschutz
Umwelt und freilebende Tiere rund um die Pferde
Nachhaltigkeit in der Pferdehaltung
Erhalten von Gebäuden
Recycling, Zweitverwendung
VII.
Traumerfüllung
VIII.
Auf einen Blick
Hilfreiche Links
Literatur
Warum bin ich eigentlich Selbstversorger beziehungsweise „Abäpplerin“ geworden? Warum habe ich an 330 von 365 Tagen Gummistiefel an, trage alte Jeans und mit Heucobs-Sud verschmierte Jacken, kann kaum oder auf keinen Fall zu lange in Urlaub fahren und plane alle meine Termine rund um die äppelmacher? Die Antwort ist ganz einfach: Weil ich Pferde liebe, weil ich unsere Pferde liebe. Liebe ist nun mal ein allumfassendes Gesetz. Nichts freut mich mehr, als morgens mit leisem Gebrummel aus wachen, manchmal noch blinzelnden Augen begrüßt zu werden. Niemals hat ein Pferd schlechte Laune oder ist mies drauf, wenn ich morgens die Stalltür aufmache. Vielmehr spüre ich im Stall eine wunderbare Energie, eine tiefe Ruhe und Freundlichkeit. Mit der Zeit entwickelt sich durch das kontinuierliche und enge Zusammensein eine Beziehung zwischen Mensch und Pferd, die aus meiner Sicht nicht vergleichbar ist mit der Bindung, die man in einem Pensionsstall aufbauen kann.
Pferdehaltung in der Nähe des eigenen Hauses war seit vielen Jahren mein Traum. Mittlerweile ist er für mich und meinen Partner Wirklichkeit geworden. Wenn ich heute zurückschaue, wünsche ich mir in sehr seltenen Momenten, wieder Einstellerin zu sein und keine Verantwortung für Einstreu, Abäppeln oder Wasser auf den Wiesen zu haben. Das sind aber nur sehr kurze Phasen. Die meiste Zeit bin ich froh, dass ich selbst entscheiden kann und vor allen Dingen, dass es den Pferden gut geht, sie gesund sind und uns jeden Tag ihre Zuneigung und Freundschaft schenken.
Mein Fazit: Ich würde es jederzeit wieder tun!
Wenn du den gleichen Wunsch hast wie ich damals, wäre es ratsam, einige Themen im Vorfeld abzuklopfen. Damit bist Du besser gerüstet für das, was auf dich zukommt. Bevor du eine Wiese oder einen Stall pachtest oder gar mit einer Immobilie inklusive Stall und Weideland liebäugelst, solltest du dir über verschiedene Dinge im Klaren sein:
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass du dein Vorhaben nicht allein planst. Gegebenenfalls hast du einen Partner, einen Freund oder eine Freundin, mit dem / der du gemeinsam die Pferde versorgen wirst. Denn klar ist: Ein Pferd sollte nicht allein gehalten werden. Wenn du ein Pferd besitzt, brauchst du demnach einen zweiten Pferdehalter, der mitzieht, oder mindestens ein zweites Pferd. Wenn du krank bist, beruflich stark eingespannt, oder wenn du ein familiäres Problem hast, solltest du eine Vertretung für die Versorgung der Tiere haben. Noch besser wäre ein ganzes Netzwerk, auf das du zurückgreifen kannst.
Weiterhin sind grundsätzliche Charaktereigenschaften gefragt wie Durchhaltevermögen, körperliche Belastbarkeit, psychische Stabilität und jede Menge Idealismus. Um Pferde annähernd artgerecht zu halten, müssen wir im dicht besiedelten Deutschland einen recht großen Aufwand betreiben. Denn Voraussetzungen wie „weites Land“, Artenvielfalt auf den Wiesen, unberührte Natur, abwechslungsreiche Böden und Nachbarn, die Pferdegerüche lieben, sind nicht immer gegeben. Stattdessen sehen wir uns unter anderem konfrontiert
mit behördlichen Problemen
Spaziergängern, die Süßigkeiten in unsere Pferde stopfen
überdüngten, aber mineralienarmen Böden
mit (Groß-)Bauern, die unsere Ankunft misstrauisch betrachten, da Pferdehalter möglicherweise begehrte Wiesenflächen pachten oder kaufen möchten.
Insofern sollten wir gerade zu Beginn auch Durchsetzungsvermögen und eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Damit signalisieren wir dem Umfeld, dass wir nun zwar Nachbarn oder Ortsbewohner werden, aber (meist) keine Gefahr darstellen. Außerdem sind Pferdehalter erfahrungsgemäß ohnehin freundlich und hilfsbereit. Denn uns ist wichtig, dass nicht nur wir selbst sondern auch unsere Tiere positiv aufgenommen werden.
Traust du dir zu, diesen ganzen Berg möglicher Hindernisse zu überwinden? Traust du dir außerdem zu, sämtliche Steine wegzuräumen, die sonst noch so herumliegen?
Dann ist dies ein positiver Anfang.
Wenn ich mit Menschen spreche, die Pferde in Eigenregie halten, fehlt ihnen in den meisten Fällen eins: Zeit. Im Sommer ist der Zeitrahmen überschaubar, denn die Weidezeit bedeutet, dass die Pferde auf der Wiese grasen, dass es länger hell ist und sich der Tag länger hinzieht. Im Winter sieht das anders aus. Neben Beruf, Familie und Haushalt muss das Füttern, Misten und Abäppeln organisiert werden, und dies benötigt erfahrungsgemäß im Winter mehr Zeit. Wasser kann einfrieren, Schneewehen können ihren Weg bis in den Stall finden und man möchte bei eisigen Temperaturen ggf. seine Pferde eindecken. In der kalten und nassen Jahreszeit wird auch durch Schnee oder Matsch in den Hufen viel Dreck in die Offenställe getragen, der sich mit Raufutter oder Einstreu mischen kann. Das bedeutet beim Säubern erhebliche Mehrarbeit. All das kostet Zeit und Energie, die man haben und aufbringen muss, falls es erforderlich ist. Deshalb sollte man sich vorher überlegen, ob man diese Zeit hat. Ob man selbst in stressigen Momenten, etwa bei Stromausfall die Ruhe bewahren kann oder ob bei einem selbst die Sicherungen schnell durchbrennen. Permanenter Zeitdruck schadet auf Dauer nicht nur körperlich und seelisch, sondern wirkt sich auch auf die Beziehung zu seinem Umfeld und seinen Pferden aus. Pferde sind Meister der nonverbalen Kommunikation und spüren inneren Druck, Unausgeglichenheit oder schlechte Laune oft schneller, als wir sie an uns selbst wahrnehmen.
In einer Facebook-Gruppe las ich einmal die Frage einer Frau: „Was macht ihr eigentlich zuerst, wenn ihr als Selbstversorger in den Stall kommt?“ Eine andere Halterin riet der Fragenden, unbedingt zuerst ihr Pferd zu satteln und zu reiten. Denn später würde sie es sicherlich nicht mehr tun, weil sie dann mit anderen Dingen beschäftigt sei: Heu zu schütteln, Wasser aufzufüllen, Zäune zu reparieren etc. Damals lachte ich über diese Antwort, aber heute denke ich: „Sie hatte absolut Recht.“ Wenn man erst einmal anfängt, durch seinen eigenen Stall zu gehen, findet man ständig Dinge, die man noch verbessern kann. Hier nochmal kehren, dort hängt der Zaun schief und irgendetwas geht meistens kaputt und muss repariert werden. Vieles ist so zeitaufwändig, dass danach schon wieder Fütterungszeit ist. Manchmal ist es dunkel, matschig oder im Haus wartet noch Arbeit auf uns.
Seit wir einen einjährigen Hengst gekauft haben ist es immer wichtig, einen gut aufgeladenen Akkuschrauber im Stall zu haben, weil dieses Pferd dauernd irgendwelche neuen Ideen hat: Steine ausgraben, Torgriffe demolieren, die Gummimatten vom Mistbrett abfressen und noch vieles mehr.
Du brauchst also auf jeden Fall Zeitpuffer, vor allem am Anfang, wenn sich die Dinge zwischen Mensch und Pferd erst einspielen. Unvorhergesehenes kann passieren. Das frisst manchmal sehr viel Zeit. Wenn dazu noch ein Pferd krank wird, die Beleuchtung unzureichend und das Wasser eingefroren ist, kannst du sehr schnell an deine Grenzen kommen. Hier spreche ich übrigens aus eigener Erfahrung, denn nichts in meinem Leben hat mich so sehr an meine körperlichen und psychischen Grenzen gebracht wie meine Tätigkeit als Selbstversorgerin.
Um es gleich vorwegzunehmen, gespart haben wir durch die eigene Pferdehaltung nichts. Und das ist bis heute so geblieben. Natürlich muss ich keine Stallmiete mehr zahlen. Meine Rechnung vor der Umsetzung war, dass wir mit der gesparten Stallpension locker eine Hausfinanzierung bei Niedrigzins bedienen können. Das ist auch richtig. Die Zinsen für Baudarlehen waren 2016 sehr niedrig, als wir unser Anwesen kauften. Seit diesem Jahr (2022) ist ein deutlicher Anstieg der Bauzinsen zu verzeichnen, was man bei Neufinanzierungen einkalkulieren muss.
In unserem Fall mussten wir zunächst einmal eine Infrastruktur schaffen. Wir haben eine Hofreite mit Nebengebäuden übernommen und Wiesen, auf denen vorher Kühe und Rinder standen. Daher mussten wir umbauen, abreißen, renovieren und neu schaffen. Und dabei erlebt man in alten Gemäuern oft Überraschungen, die mehr Aufwand nach sich ziehen als geplant.
Natürlich kennst du deine finanziellen Möglichkeiten selbst am besten und hast dir sicherlich alles gut überlegt. Trotzdem möchte ich dir raten, einen großzügigen finanziellen Puffer einzuplanen – Geld, das du nur dann brauchst, wenn etwas aufwändiger wird als berechnet. Wenn du diese Rücklage später nicht brauchst ist alles gut. Aber mache nicht den Fehler, zu knapp zu kalkulieren. Auch so banale Dinge wie das Wetter können deine Finanzen durcheinanderbringen. Der zweite Sommer unserer Selbstversorgung im Jahr 2018 war der trockenste Sommer seit 2003, und die Heuernte war so schlecht wie in kaum einem anderen Jahr. Dies hatte zur Folge, dass die Heupreise explodierten und wir das Doppelte, teilweise sogar das Dreifache des sonst üblichen Preises zahlen mussten. Zugegeben, so etwas geschieht eher selten, aber du solltest es einkalkulieren.
Gepachtete Ställe, in denen ich auch Selbstversorger war, hatte ich schon seit meiner Schulzeit. Der allererste Stall lag nur wenige Schritte von meiner Wohnung entfernt, der zweite ein paar Kilometer weit weg. Doch selbst ein kurzer Weg kann auf Dauer beschwerlich werden. Hinzu kommt, dass man bei Ställen im Außenbereich häufig weder Strom noch Wasser vor Ort hat und alles hin-und hertransportiert werden muss.
Irgendwann war klar, dass wir gemeinsam mit den Pferden an einem Ort wohnen wollten. Aus dem Fenster schauen und sehen, was die Vierbeiner machen. Also haben wir eine Immobilie gesucht, die zum Wohnen ebenso geeignet ist wie zur Pferdehaltung.
Bevor man sich auf das Wagnis Pferdehaltung in Eigenregie einlässt, gibt es einige Formalitäten und gesetzliche Grundlagen zu beachten.
Was den Standort deiner Immobilie betrifft solltest du zunächst prüfen, in welchem Gebiet diese liegt und ob eine private oder auch gewerbliche Pferdehaltung erlaubt ist. Folgende Optionen sind möglich:
Wohngebiet
Mischgebiet
Dorfgebiet
Außengebiet
Gewerbegebiet (gibt es in kleinen Dörfern oft nicht)
Die Definitionen zu den einzelnen Gebieten findet man in der Baunutzungsverordnung (BauNVO). In reinen Wohngebieten ist Pferdehaltung meist untersagt, allerdings gibt es auch Ausnahmeregelungen. Bauernhöfe oder Bauernhäuser liegen oft in sogenannten Mischgebieten oder Dorfgebieten, in denen wiederum Pferdehaltung oft erlaubt und geduldet ist. In Gewerbegebieten ist die Haltung von Großtieren eher unüblich, allerdings besteht selbst hier die Möglichkeit von Ausnahmen.
Wenn man im Außenbereich (Flächen, die nicht im Geltungsbereich von Bebauungsplänen liegen) eine Stallung oder befestigte Plätze (Paddock, Roundpen, Reitplatz) anlegen möchte, benötigt man eine Erlaubnis. Als Privatperson, die kein privilegierter Land- oder Nebenerwerbslandwirt ist, bekommt man in vielen Bundesländern dafür eher keine Genehmigung, denn diese ist meist an eine gewerbliche land- oder forstwirtschaftliche Nutzung geknüpft.
Dieses Thema ist in sich sehr komplex und bundesweit nicht einheitlich geregelt. Während man in manchen Bundesländern Baugenehmigungen oder eine Erlaubnis zur Pferdehaltung bekommt, kann es sein, dass die gleiche Anfrage in einem anderen Bundesland oder Landkreis abgelehnt wird.
Grundsätzlich empfehlenswert für die Umsetzung von Pferdehaltung sind Grundstücke mit Bestandsgebäuden – gegebenenfalls ein Wohnhaus. Aber vor allem Scheunen, Hallen und Ställe, in denen früher Tiere gehalten und die auch anderweitig landwirtschaftlich genutzt wurden. Hier kann man davon ausgehen, dass es noch Misthaufen gab und die Nachbarn sowohl mit Gerüchen als auch Geräuschen vertraut sind. Gerade wenn vorher Milchvieh gehalten wurde, sind Pferde bei den Nachbarn oft sehr erwünscht, weil sie weniger Geräusche machen und wir Abäppler meist dafür sorgen, dass wenig Gerüche bei den Nachbarn ankommen. Viele Gartenbesitzer sind auch an Pferdeäpfeln interessiert, und so ist man häufig bereits zu Beginn im freundlichen Gespräch.
In welchem Gebiet dein Bauvorhaben bzw. deine Pferdeimmobilie liegt, solltest du über die Gemeinde erfahren. Dort sind diese Themen im Bauamt bzw. Ordnungsamt angesiedelt und es empfiehlt sich, all diese Fragen vorab zu klären. Eine Bauvoranfrage für einen Stall oder eine Halle wird in der Regel über einen Architekten erstellt und eingereicht.
Pferdebesitzer sind in der Regel Menschen, die sich privat ein oder mehrere Pferde halten. Diese Menschen sind sich ihrer Verantwortung meist sehr bewusst und sehen das Tier als Freund und Partner und nicht als Sportgerät. Insofern ist davon auszugehen, dass die artgerechte Haltung der Pferde die Grundlage darstellt, den enormen Aufwand überhaupt zu betreiben. Und der Passus im Tierschutzgesetz (TierSchG) §2 sollte für jeden von uns bekannt sein.
„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
(1) muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnisse entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
(2) darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
(3) muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.“
Darüber hinaus beenden wir die Pensionspferdehaltung ja meist, weil wir die Haltungsbedingungen für unsere Pferde verbessern und ihnen ein schöneres Leben ermöglichen wollen. Diese Zielsetzung, verbunden mit einem hohen Arbeitsaufwand und der Möglichkeit, eine tiefere Bindung zu unseren Pferden einzugehen lässt vermuten, dass wir weit mehr tun, als es dieses Gesetz in Worte fassen kann.
Private Pferdehaltung sollte auch beim Veterinäramt angezeigt werden, da dieses Amt dokumentiert, welche und wie viele Tiere in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Gesetzliche Grundlage hierfür ist die Viehverkehrsverordnung § 26 (welch ein „Unwort“ für unser schönes Hobby). Weiterhin sind wir verpflichtet, Anzahl und Art unserer Pferde auch bei der Tierseuchenkasse zu melden. Es liegt eine gesetzliche Meldepflicht vor, die bei Ausbruch einer Seuche sofortige Maßnahmen zum Schutz der Tiere ermöglichen soll. Die Adressen des Veterinäramts und der Tierseuchenkasse erhältst du von den Gemeinden oder Landkreisämtern.
Schließlich haben wir als Stallbetreiber die Pflicht für alle Pferde (Ponys und Esel), die Equidenpässe aufzubewahren. Diese sind von der EU vorgeschrieben und dienen der eindeutigen Identifikation der Tiere. Weiterhin werden im Equidenpass Arzneimittel und Impfungen dokumentiert.
Eine Haftpflichtversicherung für die Pferde in deinem Stall sollte selbstverständlich sein.