Die Abenteuer der Kriegskinder - Gisela Pekrul - E-Book

Die Abenteuer der Kriegskinder E-Book

Gisela Pekrul

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Beschreibung

Tauche ein in das mutige Geheimnis der Kriegskinder und erlebe 30 spannende und humorvolle Geschichten voller Abenteuer mit einem bisschen Fantasy. Begleite Gisela und ihre Freunde in das kleine sächsische Dorf, in dem sie nach dem Krieg aufwachsen. Dort warten auf sie wilde Schneeabenteuer, geheimnisvolle Luftritter und ein frecher Klapperstorch. Doch auch alltägliche Herausforderungen wie das Stiefelchaos oder das Butter-Abenteuer sorgen für jede Menge Spaß und Aufregung. Gisela ist ein echtes Dorfkind und liebt es, in Büchern zu schmökern. Doch auch die reale Welt hält so manche Überraschung für sie bereit. Von geheimnisvollen Hausaufgaben bis hin zu einer mutigen Freundschaft, Gisela und ihre Freunde meistern jedes Abenteuer mit Bravour. Begleite Gisela bei ihrer abenteuerlichen Bonbonjagd, lass dich verzaubern von den Tintenklecksen und tauche ein in das geheimnisvolle Buch, das so manches Rätsel birgt. Doch auch ein tierisches Abenteuer wartet auf die Kinder, eine gefährliche Ziegenjagd. Die Nachkriegszeit hält viele Herausforderungen bereit, aber Gisela und ihre Freunde beweisen immer wieder, dass sie mutig und einfallsreich sind. Zusammen mit der geheimen Pionier-Helferbande stellen sie sich großen Rübenhelden, klären mysteriöse Kriminalfälle auf und feiern das große Schnee-Schlachten-Fest. Eine abwechslungsreiche Sammlung mit lustigen und spannenden Geschichten, kniffligen Rätseln und lustigen Spielen, die nicht nur für Kinder ab sechs Jahren ein besonderes Lesevergnügen bereithält. Lass dich verzaubern von der Welt der Kriegskinder und erlebe mit ihnen unvergessliche Abenteuer im kleinen sächsischen Dorf Wolteritz und werde zur/zum echten Zeitreisenden!

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Seitenzahl: 70

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Impressum

Gisela Pekrul

Die Abenteuer der Kriegskinder

Geschichten von Mut und Magie

ISBN 978-3-96521-964-9 (E-Book)

ISBN 978-3-96521-966-3 (Buch)

Das E-Book entstand nach der gleichzeitig erschienenen Druckausgabe (978-3-96521-966-3).

Bildbearbeitung, Retusche und Bildmontage: Ernst Franta. Die Fotos wurden den Büchern „Geschichte lebendig erhalten – Versuch einer Chronik von Wolteritz und Lössen“ von Angelika Hofmann, „Bäckerbrot und Bergkristall“ von Klaus Möckel sowie „Oma, ich kann deine Geschichten schon lesen“ von Gisela Pekrul entnommen, alle bei EDITION digital erschienen.

© 2023 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860-505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de

Für Kinder von 6 Jahren an

Für Noah, Joshua und Ilijan

Abenteuer, Mut und Freundschaft: Die spannende Reise beginnt im kleinen Dorf Wolteritz

Komm mit ins kleine Dorf Wolteritz, das ganz in der Nähe von Leipzig liegt. Unsere Geschichten beginnen im Jahr 1943, mitten im schrecklichen 2. Weltkrieg. Fast alle Männer waren entweder im Krieg oder schon im Himmel. Die Frauen und alten Männer mussten ganz schön schwer arbeiten, in Fabriken, die Dinge für den Krieg herstellten, oder auf den Feldern.

Große Städte wie Leipzig erlebten viele schlimme Bombenabwürfe. Aber auch in kleineren, unbedeutenden Orten mussten die Leute bei dem schrillen Fliegeralarm in die Keller flitzen, sogar mitten in der Nacht. Manche Flugzeuge flogen ganz tief und schossen auf alle, die sie im Freien sehen konnten. Sie schossen sogar manchmal in die Fenster von Häusern!

Als der Krieg endlich vorbei war, konnten die beiden Freundinnen Gisela und Christina gerade erst richtig laufen – sie waren etwas über ein Jahr alt. Christinas großer Bruder Klaus und Giselas Geschwister Annelies und Ingo durften schon zur Schule gehen. Ihre Mütter, Marta und Minna, waren erleichtert, dass der Krieg endlich vorbei war. Aber jetzt kam eine neue Sorge: Wie sollten sie genug zu essen finden? Alles war knapp und sie mussten Lebensmittelkarten und Kleidermarken sammeln, um Essen und Kleidung zu bekommen. Diese Marken brauchten sie bis zum Jahr 1958 – genau in dieser Zeit enden auch die Geschichten.

Viele Männer hatten im Krieg ein Bein oder einen Arm verloren. Christinas Vati hatte Glück, er kam gesund nach Hause. Giselas Vati arbeitete in Rackwitz in einer Fabrik, die Platten für Kriegsflugzeuge herstellte. Als die Fabrik schloss, arbeitete er in Gerbisdorf als Bäcker. Der nette Meister Kohlmann gab seinen Gesellen oft zusätzliches Brot mit nach Hause, sodass Gisela und ihre Geschwister nicht hungern mussten.

Gisela bekam noch ein Brüderchen, Wolfgang.

Obwohl diese Zeit nach dem Krieg von Hunger und Sorgen geprägt war, waren Gisela und Christina gesunde und fröhliche Kinder. Sie lernten fleißig in der Schule und erlebten viele spannende Abenteuer. Freue dich also auf aufregende Geschichten aus dieser vergangenen Zeit!

Das mutige Geheimnis der Kriegskinder

In dem kleinen Dorf Wolteritz lebten die beiden Freundinnen Minna und Marta. Die Zeiten waren schwer, denn der II. Weltkrieg brachte viele Sorgen und Ängste mit sich. Männer waren an der Front, Städte wurden bombardiert, und die Lebensmittel wurden immer knapper. Die Frauen des Dorfes mussten schwere Arbeit in der Landwirtschaft verrichten, sonst drohten harte Strafen.

Eines Morgens hatte Minna einen ungewöhnlichen Plan. Sie flüsterte Marta aufgeregt zu: „Wenn alles klappt, brauche ich nächstes Jahr nicht mehr zu arbeiten.“ Marta war überrascht und ängstlich zugleich. „Aber das ist doch verboten! Du könntest ins Gefängnis kommen!“, warnte sie.

Minna ließ sich jedoch nicht beirren und erklärte ihren Plan. Ihr Mann Walter hatte ein paar Tage Urlaub und musste erst danach wieder an die Front. „Es wird sicher klappen, wir schaffen uns ein Kind an. Mein Mann ist einverstanden. Dann müssen wir nicht mehr so schwer arbeiten“, flüsterte Minna.

Marta dachte nach und sah ein, dass die Idee gar nicht so schlecht war. „Vielleicht bekommen wir beide sogar Mädchen, und sie könnten Freundinnen werden wie wir“, meinte sie. „Mein Mann hat auch nichts gegen ein drittes Kind, und wenn der Krieg vorbei ist, wird alles besser.“

Während Marta voller Hoffnung in die Zukunft blickte, konnte Minna ihre Begeisterung nicht teilen. Ihr Mann Walter hatte ihr von den schrecklichen Ereignissen an der Front erzählt, wie hart die Deutschen gegen die russische Bevölkerung vorgingen und von den großen Verlusten im Krieg. Er hatte Minna eingeschärft, nicht darüber zu reden, um keine Probleme zu bekommen. Deshalb schwieg sie lieber, sogar gegenüber ihrer besten Freundin.

Ein knappes Jahr später, im darauf folgenden Februar, spürten auch Marta und ihr Mann die harten Realitäten des Krieges. Obwohl sie noch an den Endsieg glaubten, hörten sie die Flugzeuge, die fast täglich Bomben über dem nahen Leipzig abwarfen. Sie mussten sich oft im Keller ihres Hauses verstecken, wenn Fliegeralarm war. Die Lebensmittel wurden immer knapper, und es gab immer weniger auf die Lebensmittelkarten zu kaufen.

Doch inmitten all der Not und der Ängste empfanden Minna und Marta eine starke Freundschaft. Die beiden Freundinnen hatten ein mutiges Geheimnis miteinander geteilt und wussten, dass sie sich immer aufeinander verlassen konnten, egal wie schwer die Zeiten waren.

Die Kriegskinder wuchsen gemeinsam auf und wurden enge Freundinnen, die sich durch dick und dünn begleiteten. Sie erlebten viele Abenteuer, doch nichts konnte ihre Freundschaft erschüttern.

Und als der Krieg endlich vorbei war und das Dorf Wolteritz wieder zu neuem Leben erblühte, erinnerten sich Minna und Marta an ihre mutige Entscheidung, in den dunklen Zeiten zusammenzuhalten. Sie wussten, dass wahre Freundschaft ein Licht in der Dunkelheit sein kann und dass sie alles gemeinsam meistern können – selbst die schwierigsten Zeiten. Und so wurde ihre Freundschaft zu einer Geschichte, die mehrere Generationen lang erzählt wurde.

Giselas wilde Schneeabenteuer

Es war Februar 1944, und der kalte Kriegswinter beherrschte das kleine Dorf Wolteritz. Vater Paul hatte alle Hände voll zu tun, Aluminiumplatten für Kampfflieger im Werk zu walzen. Doch das Baby in Mutter Martas Bauch hatte es eilig, das Licht der Welt zu erblicken.

Eines Tages passierte das Unglück: Der Schnee hatte die Telefonleitung zerstört, und im Dorf gab es kein Auto, mit dem man die Hebamme hätte holen können. Oh je, wer sollte ihr nur bei der Geburt beistehen? Früher halfen sich die Nachbarn viel mehr als heutzutage, aber Minna war gerade mit ihrer kleinen Tochter Christina zu ihrer Mutter gefahren.

Doch Marta wäre nicht Marta, wenn sie sich nicht zu helfen wüsste. Sie beschloss, zu Frau Löffler zu gehen, die immer einen guten Rat wusste. Frau Löffler zögerte keine Sekunde und erklärte sich bereit, die Hebamme zu holen. Sie zog sich dick an, schnappte sich den Schlitten ihrer Tochter und machte sich auf den Weg, die vier Kilometer nach Zschortau zu laufen.

Der Weg war mit hohem Schnee bedeckt, und Frau Löffler versank bis zum Bauch im Schnee. Aber sie gab nicht auf und stapfte tapfer voran. Sie forderte die Hebamme auf, sich auf den Kinderschlitten zu setzen und zog sie mit aller Kraft und so schnell, wie sie konnte, den vier Kilometer langen Weg zurück. Endlich erreichten sie das Haus von Marta, und das neugeborene Baby bekam den Namen Gisela.

Als der Frühling kam und die Sonne den Schnee wegtaute, war es Zeit für Giselas Taufe. Die ganze Familie war voller Vorfreude. Martas Mutter und ihre Schwestern Klara und Else waren angereist, alle in ihren besten Kleidern und mit schicken Hütchen.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Gerade als sie sich auf den Weg zur Kirche machten, heulte plötzlich eine Sirene los. Fliegeralarm! Schnell mussten alle in den Keller flüchten.

Gisela schrie vor Angst, aber zum Glück war die Sirene bald wieder verstummt. Sie stiegen vorsichtig aus dem Keller und machten sich erneut auf den Weg zur Kirche. Doch die Sirene heulte erneut, Voralarm, und der Kirchendiener raste auf seinem Fahrrad herbei, um sie zu warnen.

Trotz der Eile schafften sie es gerade noch rechtzeitig zur Kirche. Der Pastor beeilte sich, die Taufzeremonie durchzuführen. Doch kaum war die Taufe vorbei, heulte die Sirene erneut, und alle mussten schnell in den Keller flüchten.

Es war ein wildes Hin und Her zwischen Taufe und Fliegeralarm, aber Gisela und ihre Familie hielten tapfer durch. Endlich kehrte wieder Ruhe ein, und sie konnten das Festmahl genießen.

Gisela lachte fröhlich, als sie von all den Abenteuern erzählt bekam, die sie bereits als Baby erlebt hatte. Sie wusste, dass ihre Geburts- und Taufgeschichte eine ganz besondere war und dass ihre Familie immer füreinander da sein würde – egal, wie wild die Abenteuer auch sein mochten.

Ingo und das nächtliche Abenteuer

Als Gisela noch ein Baby war, gab es häufig Fliegeralarm. Sie war damals noch zu jung, um zu verstehen, was vor sich ging. Aber ihre beiden älteren Geschwister, Annelies und Ingo, wussten genau, dass dies bedeutete, dass sie sich schnell anziehen und in den Keller ihres Hauses eilen mussten.

Eines Nachts, als ihr Vater nicht da war, weil er in der Nachtschicht arbeitete, hörten sie alle sehr spät das schrille Jaulen der Sirenen. Mutti öffnete die Haustür und sah kleine Stücke, sogenannte Flaksplitter, vom Himmel regnen. Diese waren eigentlich sehr gefährlich, aber für Ingo waren sie wie magische Sternenfragmente, die er unbedingt sammeln wollte.