Die Angst wuchs in der Einsamkeit zum Mut heran - Luisa Baresi - E-Book

Die Angst wuchs in der Einsamkeit zum Mut heran E-Book

Luisa Baresi

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Beschreibung

Bei diesem Gedichtband handelt es sich um einen Sammelband der die drei bereits als Einzelband erschienenen Werke »Angstverzerrte Lyrik«, »Einsamkeitfürchtende Lyrik« und »Mutentbrannte Lyrik« in einer überarbeiteten Fassung enthält.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 110

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über die Autorin:

Luisa Baresi wurde 1993 geboren und wuchs im schönen Münsterland auf. Während ihres Designmanagement-Studiums begann sie sich intensiv mit dem Schreiben auseinanderzusetzen. 2018 folgte der erste Verlagsvertrag für eine Kurzgeschichte. Im Jahr darauf veröffentlichte sie im Selbstverlag ihren ersten Gedichtband „Angstverzerrte Lyrik“. Während ihres Masterstudiums beendete sie ihre Lyrik-Trilogie.

2025 erschien ihr aktuellstes Projekt „Aus zerrissenen Gedichten tropft die Hoffnung“.

Inhaltsverzeichnis

ANGSTVERZERRTE LYRIK

Wolke7

Leben aus Glas

Angst I: Die Wirkung der Angst

Schreibmaschine

Sinnlos

Ich, Du, kein Wir

Schutzschild

Edelgase

Angst II: Das Wesen der Angst

Raucher I : Der Raucher

Wo?

Raucher II: Die Nichtraucherin

Windige Hoffnung

Konsum

Problemlöser?

Angst III: Aus &Ein

Vertrauensrechnung

Bettgeflüster

Spiegelsplitter

Kommunikativer Drahtseilakt

Wurzeln

Angst IV: Pavorgestein

Verboten

Game Over

Innere Uhr

Verbalduell

Abrechnung

Angst V: Thrill

Liebe(r) nicht...

Gleich

Ungeduld

Bushaltestelle

Angst VI: Anonymer Angstjunkie

Kalte Schulter

Kitsch hoch Zehn

Kaugumminächte

Auf die Freundschaft

Angst VII: Die Angst ist alles, was bleibt

Falsch gespielt

Hier und Jetzt

∞: 0

Wacher wird’s nicht

Relativität des Alters

Unerwidert

Angst VIII: Abstieg

Verkrampfte Liebe

Blaue Alkoholschatten

Angst IX: Vorsichtig

Freund&Helfer

Erkenntnis

Angst X: Übel

Zu heiß

Klebrige Wahrheit

Herzlos

Könnte, muss aber nicht

EINSAMKEITFÜRCHTENDE LYRIK

Einsamkeit I: Grammophon

Raucher III: Der Nicht-Mehr-Raucher

Nie im Jetzt

Ratlos

Einsamkeit II: Abgrund

Eisige Schatten

Erwartungshaltungen an die Liebe

Herzzerreißend

Einsamkeit III: Ende einer Liebe

Am seidenen Faden

Einsamkeit IV: Hotelzimmer

Leicht

Narbengewebe

Einsamkeit V: Untröstlich

Definition von Liebe

Wolkenverhangen

Der Geist

Einsamkeit VI: Trauen

Oberflächlich

Jagdtrieb

Einsamkeit VII: Kälte in allen Ritzen

Gefangen

Altlasten

Anziehungskraft

Einsamkeit VIII: Zu nah

Affäre

Hitze

Einsamkeit IX: Zwei-Gesichter

Letzte Chance

Verpasst

Einsamkeit X: Nichts

Kupfergeld

Die Viskosität der Wahrheit

Einsamkeit XI: Brutal

Wo bin ich hier?

Rot, fast Schwarz

Einsamkeit XII: Weder warm noch kalt

Wortlos

Flüchtig

Einsamkeit XIII: Gegangen

Die Alternative

Fremde Zweifel

Einsamkeit XIV: Strohhalm

Liebe aus

Blechspielzeug

Einsamkeit XV: Raus hier

MUTENTBRANNTE LYRIK

Sommernachtsalbtraum

Mut I: UnzuMUTbar

Ausgebremst

Vier Worte

Mut II: Aufstehen

Mutwillig

Mut III: Relativ

Ungerade

Zufriedenheit

Mut IV: Losgeworden

Zugeknöpftes Warten

Spuren im Schnee

Mut V: Glück

Dahinter

Raucher IV: Der Vielleicht-Wieder-Raucher

Mut VI: Blendende Bruchstücke

Fluchtinstinkt

Wunsch frei…

Mut VII: Grüner Samt

Raucher V: Die Aus-Not-Raucherin

Mut VIII: Splitter

In allen Sinnen verfangen

Geldverschwendung

Mut IX: Puls

Zwischen dem Schweigen

Ob ich spinne?

Mut X: Risikomanagement mit Wachstumsschmerz

Lungenflügel

Zu viel verlangt?

Mut XI: An den Taxifahrer

Verwünscht

Noch ganz...

Mut XII: Einzwängen

11 Tage

Leben auf Vinyl

Mut XIII: Tinnitus

Schreib es auf mir

Abschied (oder: „Vom Mut abwärts“)

Am Ende wird alles...

Danksagung

Weitere Werke der Autorin

Angstverzerrte Lyrik

Luisa Baresi

Gedichte aus den Jahren 2017&2018

Band 1

Gedichte

von

Luisa Baresi

Wolke 7

Feige wie ich bin,

hangle ich mich,

von der einen Wolke 7,

atemlos zur nächsten.

Durch meine Adern

rauscht eine uralte Droge,

die meine Sinne

verschwimmen lässt.

Drei Worte,

werfe ich dir

inflationär,

vor die Füße.

Du willst sie,

nicht.

Auch nicht morgen,

oder irgendwann.

Ich lass dich ran,

um meine Seele

zu betäuben.

Mein Innerstes,

zu verleugnen.

Ich sage,

was ich nicht fühl‘.

Atme,

deine Kälte ein

und meine Wut aus.

Ich erzwinge

deine Zuneigung.

Ertränke mich

bei Nacht

in unerfüllten Tagträumen.

Ich bin blau,

vom Leben,

im emotionalen Überfluss.

Bin erschöpft

vom Reden,

dem verbalen Überdruss.

Ich wollte deine Liebe,

aber keine Erkenntnis.

Und nun steh ich hier…

Ohne dich,

nur mit dem Wissen,

wie feige ich bin.

Ich hangle mich,

von einer Wolke 7,

direkt zur nächsten.

Verstecke mich

vor der Monotonie

des Alltags,

die mir die Luft,

abschneiden will…

Mich würgt.

Fast zerquetscht.

Ich liebe dich,

um zu überleben.

Ich liebe mich zu wenig,

um auf eigenen Beinen zu stehen.

Getrieben von den Trieben,

verwechsele ich Selbsthassen,

mit Verlieben.

Ich liege betäubt

auf sämtlichen Wolken

der Sorte Nummer Sieben.

Leben aus Glas

Was ist wahr?

Wann fühlt man sich real?

Manchmal…

bin ich mir plötzlich so sicher…

Aber jetzt?

Alles scheint verwoben.

Ein Universum aus unsichtbaren Fäden.

Durchschaubar nur von oben.

Was, wenn sie mich sehen,

wie ein Tier im Zoo, oder

das einzige Exponat

einer besucherlosen Ausstellung?

Was wenn sie nur sehen wollen,

wie ich stürze?

Wie ich durch die Höhe

und Geschwindigkeit des Fallens

Feuer fange,

verglühe

in schallendem Gelächter.

Ist meine Welt aus Glas?

Oder bin ich nur ein paranoider Vogel,

in einem Käfig

aus ebendiesem scheindurchlässigen Material,

dem die Flügel gebrochen wurden

und das Gehirn nicht gründlich genug gewaschen?

Was ist wahr?

Wann fühlt man sich real?

Manchmal… bin ich mir plötzlich so sicher…

Aber jetzt?

Alles scheint verwoben.

Ein Universum aus unsichtbaren Fäden.

Durchschaubar nur von oben.

Doch zu solch erhabenen Perspektiven,

schaffe ich es nicht mal in Gedanken zu fliegen.

Angst I: Die Wirkung der Angst

Mein Herz zittert.

Die Luft erstarrt

zu Beton.

Versteinert meine Lunge,

das einzige Paar Flügel,

das ich je besaß.

Deine rauen Fingerkuppen,

streichen sanft

und unerschrocken

meine Schenkel hinauf.

Ich spüre mich

und den kühlen Lauf.

Die Waffe schießt,

unsere Gedanken,

bis in das Nichts hinauf.

Sag mir,

werden wir je fliegen?

Oder zieht die Angst

vorher den Stecker raus?

Die Furcht vorm Leben

mir die Flügel stahl‘.

Die Sucht nach Liebe,

meinen Stolz zerschlug.

Du und ich,

allein in einem Raum,

voller leerer Worte

und einem vernagelten Fenster,

gegen all´ die

an Heimweh leidenen Voyeure.

Unser Haus der Trümmer,

aus bunten Scherben erbaut.

Ein falscher Atemzug

und der Traum zerfällt zu Staub.

Hoffnungsvoll

blicke ich zu dir auf.

Doch alles Leben

ist schon aus dir raus.

Schreibmaschine

Worte sprudeln aufs Papier,

weil ich die Stumme bin,

die es nur zu schreien schafft,

mithilfe eines Stifts.

Ich bin die,

die nichts zu Ende bringt,

wenn es nicht

aus Buchstaben besteht.

Sätze purzeln durch meinen Kopf,

ergeben keinen Sinn,

wenn ich sie nicht niederschreibe.

Sie fließen durch meine Hand,

in die Welt hinaus,

sortieren sich von selbst,

wenn ich es verbal nicht kann.

Ich bin die Eloquente,

der die Worte

stecken bleiben.

Deren Streitgespräche,

im Innersten verwelken.

Sinnlos

Farbenblind,

versuche ich den Abendhimmel zu bestaunen.

Das Grau vermischt sich,

mit dem anderen Grau

zu einem immer gleichen Farbverlauf.

Taub,

lausche ich deinem Geschrei.

Deine Mimik gerät außer Kontrolle.

Verzerrt

sind alle Komponenten deines Gesichts.

Lächerlich wirkt deine Wut,

die ich nur überhören kann.

Stumm,

forme ich die Worte

spiele deren Bedeutung laut und deutlich durch.

Die Kombinationen der Silben

bereiten mir Kopfschmerzen,

weil ich nicht weiß,

wie sie bei dir ankommen werden.

Sinnlos

erscheint alles,

wenn ich nichts mehr

mit Haut und Haaren

wahrnehmen kann.

Ich, Du, kein Wir

Ich tanze dir,

auf der Nase herum.

Ich lache,

über deinen mangelnden Humor.

Du genügst,

dir mehr, als mir.

Du willst mehr,

als gut für uns ist.

Wir stehen,

an einem Scheideweg.

Wir geben uns,

unsere Herzen zurück.

Ich sage,

dir Lebwohl.

Du meinst,

du hättest mich nie geliebt.

Wir ahnten wohl beide,

dass der Tag kommen würde,

an dem wir über unsere Egos stolpern.

Schutzschild

Jede Lüge ist ein Schutzschild,

die kleinen retten mich durch den Tag,

nagen an meiner Glaubwürdigkeit.

Ich rede Müll,

um meine Gedanken zu bewahren.

Meine Wahrheit gehört mir,

der Abfall ist für euch.

Meine Gefühle halte ich unter Verschluss,

sie machen angreifbar

und einsam.

Jede Lüge ist ein Schutzschild,

die spontanen bringen Spannung in den Moment.

Bis zur Sekunde, in der alles zu bröckeln beginnt.

Einstürzt über mir.

Meinen Sinn für die Wahrheit

endgültig begräbt.

Wie soll ich mich wiedererkennen,

mit den ganzen paranoiden Flecken

auf der Netzhaut?

Oder mich trauen auf so ein dreckiges

von Intrigenmorast verschmiertes

Spiegelbild zu schauen?

Ohne mich

vor mir selbst zu erschrecken?

Jede Lüge macht krank,

bleibt mir im kratzigen Halse stecken.

Lässt mich schneller altern und verkalken.

Das Schutzschild, nur eine Halluzination,

im Fieberwahn der Unantastbarkeit.

Jede weitere Lüge, keine Option.

Edelgase

Neonröhrenlicht

liebkost mein Gesicht.

Lila ist das neue Sonnenlicht.

Die Luft ist uneinatembar,

toxisch rein und milchglasklar.

Meine Anwesenheit lässt farbenreich

die Atmosphäre kippen.

Statt O2 inhalieren wir

innovative Edelgasgemische.

Unser surrealer Fluchtinstinkt

erhellt vollendete Zukunftsvisionen

in einem gelben Neonschein.

Ich täusche Lebensfreude vor,

doch mein laienhafter Versuch

ist radioaktiv verseucht.

Zerfällt unter deinem

kritischen Röntgenstrahlenblick.

Grün und Pink phosphoreszieren

meine Gedanken,

ihre Halbwertszeit ist blitzartig überschritten,

zersplittern im Millisekunden-Takt,

zersetzen meine Schädeldecke.

Erst durch die dunklen Risse,

auf meinem zweiten Gesicht

verflüchtigen die Edelgase sich...

Angst II: Das Wesen der Angst

Sie kriecht, sie nagt, sie beißt…

sich fest.

Ich sehe dich.

Doch du mich nicht.

Nicht so…

Was bin ich für dich?

Sie schreit, sie fleht, sie reißt… an mir.

Ich mache mich lächerlich.

Und doch lachst du nicht.

Was denkst du über mich?

Sie jagt, sie hetzt, sie greift…

nach dir.

Ich will dich nicht

vergessen.

Wie lange erinnerst du dich

noch an mich?

Sie ermahnt, sie treibt, sie ist…

die Angst,

dich endlich ehrlich zu lieben

und im selben Augenblick

zu verlieren.

Raucher I : Der Raucher

Orange glimmende Asche

bröselt hinab.

Du bemerkst es nicht einmal…

Bist viel zu beschäftigt,

mit dem Rauchen.

Du bemerkst nicht mal mich.

Und dann bemerkst du mich doch.

Siehst herüber und

ziehst nochmal.

Unverblümt und vernebelt

sind unsere Blicke.

Eine gekonnte Dreivierteldrehung,

und sie ist aus.

Du rauchst sie nicht bis zum Filter,

du bist ein Könner,

und kein Narr.

Du knauserst nicht,

auch nicht mit deinem Charme.

Schalkhaft dein Blick.

Wild wirbelt der Rauch

aus dem Aschenbecher empor.

Bäumt sich noch einmal auf.

Räkelt sich für dich.

Ich wünscht‘ ich wär der Grund,

wonach du dir noch eine anstecken musst.

Aber die Angst, mich zu verbrennen,

hält mich zurück…

Wo?

Wo ist die Poesie?

Wenn der Alltag mich zu Tode trivialisiert…

Und alles Bedeutsame unsichtbar,

und das Leben undurchsichtig wird.

Wo sind sie,

die wahren Alphamännchen?

So wie ich sie mir vorgestellt habe…

Wortgewandt und überselbstbewusst.

Wo ist der Lyriker, wenn man ihn braucht?

Ich habe seinen Namen gehaucht.

Schreib‘ ihn auf die beschlagene Scheibe.

Ein stummer Hilferuf.

Wo ist der Mut?

Welche meiner Ängste hat ihn gefressen?

Ihn vor Schreck

mit all seinen Knochen

heruntergewürgt...

Raucher II: Die Nichtraucherin

Du ziehst nochmal,

eine Zigarettenschachtel hervor.

Sie ist neu.

Mein Geheimnis ist alt.

Du zerrst am Cellophan,

ich wünschte,

du zögst stattdessen

mich für meine Dummheit auf.

Ich weiß, es wäre Zeit,

wortlos fortzugehen,

und der Versuchung zu widerstehen,

dich vom Rauchen abzuhalten.

Die Zigarette würde

zwischen deinen Fingern erkalten,

weil deine Lippen besseres als Tabak

zu schmecken bekämen.

Aus deinem Mund

in dessen Winkel eine Kippe verschwindet,

klingt alles schrecklich

selbstverliebt.

Aber in meinen Ohren

verheißungsvoll genug,

um zu verglühen.

Ich bin der Schall,

in dessen Geschwindigkeit,

man sich besser nicht verliebt.

Du bist der Rauch,

der sich so unauffällig verflüchtigt,

wie er gekommen ist.

Du besitzt zwei Gesichter.

Eines, wenn du am Hintereingang stehst

und rauchst,

als wärst du ungesehen.

Und eines,

wenn du den Menschen deine Selbstsicherheit

ins Gesicht bläst.

Ich weiß,

wenn ich dir den kleinen Finger hinstrecke,

dann ascht du mir gleich

in die ganze Hand.

Ich sollte das nicht tun.

Rede es mir gewissenhaft aus.

Aber in deinem schönsten Aufreißer-Singsang

widersprichst du mir,

indem du mir die Luft raubst.

Entzündest die Gewissheit,

dass der Rauch zwischen deinen Lippen

schon immer mein Atem sein sollte.

Windige Hoffnung

Ich weiß,

es ist unfair,

im höchsten Maße,

dass ich dich so anseh‘,

als könntest du mich retten.

Du kennst meinen Namen.

Das ist nicht genug,

um sich Wahrheiten zuzuflüstern.

Und Versprechen so zu meinen.

Und doch wispert mir die Liebe

oder eine windige Intrige

säuselnd ins Ohr,

dass du mein letzter Halt sein könntest.

Aber ich weiß, du bist nicht frei.

Ich könnte immer nur

dein Geheimnis sein.

Konsum

Geben sie mir Alles,

aber bitte mehr davon!

Was ich heute kaufe,

ist Morgen vergessen.

Daher machen sie pronto!

Ich spar Porto,

wenn ich drei nehme,

von denen ich zwei nicht brauche.

Gleich ist es schon wieder vorbei,

kurz die Freude

über das monetär gefälschte Hochgefühl.

Problemlöser?

Das löst vielleicht mein Problem,

dass ich manchmal gar nicht

da sein will...

Woanders ist es auch nicht besser.

Hier bleiben,

aber unerreichbar sein.

Nicht ansprechbar und ungesehen.

Ungestört,

durch noch leere Flure gehen.

Ich bin lieber hier als dort,

aber...

ich wünscht´ die Welt

wär´ ein verlassener Ort.

Ich öffne die Augen,

bin wieder da,

nicht mehr unsichtbar.

Menschen starren mich an,

weil meine Naivität

ihnen vor die Köpfe stößt.

Sie wussten bereits,

dass Hände vor die Augen halten,

keine Erwachsenenprobleme löst.

Angst III: Aus & Ein

Schauer sprinten über meinen Rücken, laufen mit der Gänsehaut um die Wette.

Menschen,

machen wenig.

Aber mir zu viele

Sorgen.

Jagen mich aus

schlaftrunkenen Traumwelten.

Jagen mir ein,

die Angst,

der ich nicht gewachsen sein kann.

Ich bin nie sicher, immer nur bang.

Angst.

Angst, Angst, Angst

bis ich nicht mehr schlafen kann.

All die Befürchtungen,

treten zu selten ein,

gehen aber nie heim.

Jagen mich aus

sicher erscheinenden Luftschlössern heraus.

Jagen mir ein,

die Angst.

Vertrauensrechnung

Beim Sezieren von Blättern,

und Mikroskopieren von Zellen,

habe ich in neunzig Prozent der Fälle nichts entdeckt.

Dabei steckt in allem ein wahrer Kern,

so heißt es doch…

Doch ich habe immer am Zellkern

vorbei geschnitten.

Ihn zerstört oder übersehen.

Wieso sollte es mir,

bei der Wahrheit nicht genauso gehen?

Also rechne ich lieber damit,

dass es nur ein schwer auffindbares

Quäntchen Ehrlichkeit gibt.

Nimm die Hälfte von dem, was einer sagt,

teile dies durch sieben,