Die baumstarken Abenteuer von Fortis Fichtennadel - Ylvie Wolf - E-Book

Die baumstarken Abenteuer von Fortis Fichtennadel E-Book

Ylvie Wolf

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Beschreibung

Kleiner Arbold ganz groß! Fortis Fichtennadel erlebt in seinem Heimatwald spannende Abenteuer: die Suche nach einem Schatz führt ihn in unterirdische Höhlen, ein Einkaufszettel in die Tiefen des Waldes. Doch welche Gefahren lauern in der Luft, in alten Gemäuern und auf dem Waldboden auf den daumengroßen Jungen? Erlebe den Wald und seine Bewohner aus anderer Perspektive. Doch nimm dich vor dem Monster in Acht!

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Seitenzahl: 38

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Für Oliver und Fabian

Fortis Fichtennadel, selbsternannter Abenteurer und Schatzsucher. 12 Jahre alter Arbold aus Buchenhain. Furchtlos, risikobereit und manchmal etwas übermütig.

Inhaltsverzeichnis

Die Schlucht

Ein Schatz ist verschwunden. Fortis begibt sich auf der Suche nach ihm in eine tiefe Schlucht. Doch was lauert in der Tiefe? Schon mal was vom Nachtschrecken gehört?

Sommerregen

Ameisenmist. Fortis soll für seine Mutter ein paar Zutaten besorgen – doch dann landet er irgendwo im Nirgendwo. In einem alten Gemäuer trifft er auf ein riesiges Monster.

Die Schlucht

Fortis beschattete seine Augen mit der Hand und verengte sie zu Schlitzen. Die Dunkelheit unter ihm war undurchdringlich.

„Du willst wirklich da runter?“ Lilia warf ihm einen dieser Blicke zu, die ihm deutlich sagten, was sie davon hielt.

Er grinste. „Zerbrich dir nicht die Fühler. Wird schon schiefgehen.“

Sie ballte die Hände zu Fäusten und deutete auf den Abgrund. „Du willst in diese völlig unbekannte Höhle runtersteigen mit nichts außer Leuchtpilzen und einem Seil, und ich soll dich einfach gehen lassen? Ich glaub, mein Uhu pfeift! Das ist mindestens einen Meter tief. Einen Meter!“

„Spannend, nicht wahr?“ Mit einem breiten Grinsen sah er hinab in die Erdspalte und zog seinen Rucksack zurecht. „Los geht’s!“

Er griff nach dem Hanfseil und tastete sich zum Rand des Abgrunds. Sein Herz hüpfte vor Aufregung. Ein letzter Blick zu Lilia und der Gruppe Arbolde hinter ihr, die ihn ebenso besorgt betrachteten. Er hob die Hand zum Gruß. „Wir sehen uns später.“

Bevor einer etwas sagen konnte, ließ er sich vorsichtig in die Spalte hinab. Auf den ersten Zentimetern kam er gut voran, hier wuchsen Moose, und kleine Wurzeln schauten aus dem Erdreich hervor. Erst, als es dämmriger wurde, spürte er einen kühlen Hauch und verharrte. Unter sich sah er nichts, sein Fuß trat in die Leere.

„Gut, dann sollte sich die Haupthöhle direkt unter mir befinden.“ Mit einer Hand hielt er sich fest, die andere zog einen der langstieligen Helmlinge aus seinem Gürtel hervor. Er ließ den Pilz fallen und verfolgte das sanfte Schimmern hinab. Endlich bewegte sich das Licht nicht mehr. „Das müssen gut ein Meter zwanzig sein. Mehr als gedacht.“ Er warf einen Blick hinauf und lachte. „Astrein.“

Insgeheim war er froh, dass Lilia ihn nicht hören konnte. Sie wollte einfach nicht einsehen, dass er alt genug war für solche Abenteuer. Und immer tat sie so, als sei sie ihm überlegen, weil sie mit ihren dreizehn Jahren ein paar Monate älter war.

Mit leisem Kichern machte er sich daran, den schweren Teil des Abstiegs zu meistern. Er stieß sich sacht von der Wand ab und baumelte umher. Stück für Stück ließ er sich in die Dunkelheit hinab. Weit unter ihm leuchtete der Pilz.

Nach der Hälfte des Weges wurden seine Hände feucht und die Muskeln brannten. Ameisenkacke. Er tat am besten das, was er immer in solchen Situationen machte: laut mit sich selbst sprechen.

„Es ist nicht mehr weit. Denk dran, du machst das für die Arbolde da oben, die ihren Schatz verloren haben.“

Ein weiterer Lufthauch schüttelte ihn durch. Er rutschte, packte fester zu. Sein Herz raste. „Alles kein Problem. Was wohl der Schatz ist? Boldstücke oder Salzklumpen? Ich habe gehört, es gibt himmelblaue Steine, die wunderbar schimmern sollen. Doofe Elster. Wenn sie den Arbolden den Beutel nicht gestohlen hätte, wüsste ich es.“

Irrte er sich oder konnte er die Umrisse des Helmlings ausmachen? Dann müsste er bald da sein. Zu seinem hämmernden Herzen gesellten sich Seitenstiche hinzu. Kurz stellte er sich vor, was Lilia sagen würde, sollte er nicht mehr wieder kommen. „Sie würde mich vermutlich erschlagen.“

Ihm entwich ein Glucksen.

Er rutschte ab, bekam das Seil nicht mehr zu fassen. Sein Magen schlingerte, Wind rauschte vorbei und – er landete mit einem Ruck erst auf den Füßen, dann fiel er nach hinten auf den Po. „Ha!“, brachte er hervor, ehe er sich stöhnend zurücklehnte und wartete, bis sich sein Herzschlag beruhigt hatte. Schließlich richtete er sich auf und tastete sich ab. Nichts gebrochen. „Das lasse ich bei meiner heldenhaften Erzählung vor Lilia lieber weg.“

Direkt neben ihm lag der Helmling. Wenigstens hatte er ihn bei seiner Bruchlandung nicht zerquetscht. Mit neuem Elan sprang er auf, rückte seinen Rucksack zurecht und hob den Pilz hoch. „Wo ist der Schatz?“ Er drehte sich im Kreis.

Der Boden bestand aus Kies und schwarzen Blättern, die bei der leisesten Berührung zu Staub zerfielen. Ringsum ragten die steinigen Wände empor und verschwanden in der Finsternis über ihm.