Die Bedeutung der österreichischen Automobil-Zulieferindustrie in der Neuwagenproduktion - Michaela Fuchs - E-Book

Die Bedeutung der österreichischen Automobil-Zulieferindustrie in der Neuwagenproduktion E-Book

Michaela Fuchs

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,5, Fachhochschule Kufstein Tirol, Sprache: Deutsch, Abstract: Aktuell beobachtete Tendenzen der Umstrukturierung und Reorganisation innerhalb der gesamten, automotiven Wertschöpfungskette sowie der Erweiterung der Europäischen Union (EU) mit der daraus resultierenden Rolle Österreichs als Tor zwischen West und Ost sind nur einige der Gründe für grundlegende Veränderungen in der österreichischen Zulieferindustrie. Des Weiteren prognostizieren diverse Studien, dass durch die eintretende Verringerung der Fertigungstiefe der Original Equipment Manufacturer die Zulieferunternehmen große Teile an Entwicklungs- und Produktionsarbeit übernehmen werden, und somit bis 2015 um bis zu 70% wachsen können. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, ob bzw. welche Auswirkungen die oben genannten Veränderungen auf die österreichische Zulieferindustrie haben. Nach näherer Betrachtung der treibenden Wirtschaftskräfte Österreichs kristallisierte sich die maßgebliche Bedeutung der Automobil- bzw Automobilzulieferindustrie für die österreichische Wirtschaft heraus. Die Automobilindustrie und die damit verbundenen Zulieferungen gelten als eine der wichtigsten Zukunftsbranchen in den neu beigetretenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in Mittel- und Osteuropa. Somit entstand der Grundgedanke zu erforschen, wie groß der Einfluss der EU-Beitrittsländer in Bezug auf die Produktion von Teilen für die Automobil-Erstausrüstung in Österreich ist. Da in der Automobilindustrie die Standortwahl einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt, soll erläutert werden welche Vorteile Österreich international agierenden Unternehmen der Automobilindustrie bietet. Es soll erläutert werden wie sich die Ist-Situation der österreichischen Zulieferindustrie zum derzeitigen Zeitpunkt darstellt und ob die geographische Nähe zu den boomenden Automobilproduktionsstaaten Mittel- und Osteuropas für die zukünftige Bedeutung Österreichs in dieser Industrie essentiell ist. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Bedeutung Österreichs als Zuliefernation, vor allem für die Automobilindustrie im neuen Europa. In weiterer Folge soll eine Analyse strategischer Allianzen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit mit abschließenden Trendaussagen in Bezug auf die Zukunft österreichischer Zulieferunternehmen entwickelt werden.

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Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG UND FORSCHUNGSINTERESSE
1.2 FRAGESTELLUNG UND ZIEL DER ARBEIT.
1.3 AUFBAU DER ARBEIT
2 DIE AUTOMOBILZULIEFERINDUSTRIE
2.1 DEFINITION
2.2 OPTIMIERTE ZULIEFERFORMEN
2.2.1 Just-In-Time
2.2.2 Just-In-Sequence.
2.3 GRÜNDE FÜR ZULIEFERBEZIEHUNGEN
2.4 INDUSTRIE- UND BRANCHENABGRENZUNG
2.4.1 Industriestrukturabgrenzung
2.4.1.1 Original Equipment Manufacturer
2.4.1.2 Tier 1
2.4.1.3 Tier 2
2.4.1.4 Tier 3
2.4.2 Branchen- und Marktabgrenzung nach NAICS
2.4.3 Systeme und Komponenten zur Neuwagenproduktion
2.5 HISTORISCHE ENTWICKLUNGEN
2.5.1 Erste Revolution und Fordismus.
2.5.2 Zweite Revolution
2.6 GLOBALE TRENDS DER DRITTEN REVOLUTION
2.6.1 Emerging Markets
2.6.2 Veränderung der Beziehung zwischen Zulieferunternehmen und OEM
2.6.2.1 Globalisierung
2.6.2.2 Verringerung der Fertigungstiefe für OEM
3 AUTOMOBILZULIEFERINDUSTRIE IN EUROPA
3.1 DEUTSCHLAND - DIE ZULIEFERNATION IN EUROPA
3.2 DIE AUTOMOBIL(-ZULIEFER)INDUSTRIE IN DEN NEUEN EU-LÄNDERN.
3.2.1 EU-Osterweiterung
3.2.2 Fahrzeugindustrie in den CEE Ländern
3.2.2.1 Slowakei
3.2.2.2 Ungarn
3.2.2.3 Tschechische Republik
3.2.2.4 Polen
3.2.3 Fahrzeugindustrie in Russland
4 ANALYSE DER ÖSTERREICHISCHEN AUTOMOBIL- UND
4.1 ENTWICKLUNG DER ÖSTERREICHISCHEN FAHRZEUGINDUSTRIE
4.2 DIE ÖSTERREICHISCHE AUTOMOBILZULIEFERINDUSTRIE
4.2.1 Industrieanalyse nach Porter
4.2.1.1 Eintrittsbarrieren.
4.2.1.2 Verhandlungsstärke der Abnehmer (OEM)
4.2.1.3 Verhandlungsstärke der Lieferanten
4.2.1.4 Rivalität unter bestehenden Unternehmen
4.2.1.5 Gefahr durch Ersatzprodukte
4.2.1.6 Abgeleitete Strategieformulierung
4.2.1.7 Schaffung von Wettbewerbsvorteilen
4.2.1.7.1 Differenzierung
4.2.1.7.2 Kostenführerschaft
4.3 MERKMALE DES WIRTSCHAFTSTANDORTES ÖSTERREICHS
4.3.1 Stabilität und Sicherheit
4.3.2 Zentrale Lage und Infrastruktur
4.3.3 Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte, Motivation und Produktivität
4.4 AUTOMOBIL-CLUSTER
4.4.1 Definition
4.4.2 Gründe zur Bildung von Clustern
4.4.3 Merkmale von Clustern
4.4.3.1 Größe des Clusters
4.4.3.2 Geographische Konzentration
4.4.3.3 Hoher Spezialisierungsgrad der Unternehmen.
4.4.4 Cluster in Österreich
4.4.4.1 AC Styria
4.4.4.2 AC Oberösterreich
4.4.4.3 AC Vienna Region
5 EMPIRISCHER TEIL
5.1 METHODIK DER DATENERHEBUNG
5.1.1 Primärdatenerhebung
5.1.1.1 Fragebogen
5.1.1.2 Experteninterview
5.1.2 Die 5 Wettbewerbskräfte nach Porter
5.1.2.1 Eintrittsbarrieren.
5.1.2.2 Verhandlungsstärke der OEM
5.1.2.3 Verhandlungsstärke der Lieferanten
5.1.2.4 Rivalität unter bestehenden Unternehmen
5.1.2.5 Gefahr der Substitution
5.2 FRAGESTELLUNGEN
5.3 AUSWERTUNG DER DATEN.
5.3.1 Fragebogen
5.3.2 Experteninterview
6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
6.1 ZUSAMMENFASSUNG
6.2 FAZIT

Page 1

Page 2

Page 6

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AC Automobil-Cluster ACVR Automobil-Cluster Vienna Region AG Aktiengesellschaft BIP Bruttoinlandsprodukt Bzgl. Bezüglich Bzw. Beziehungsweise FAST Future Automotive Industry Structure F&E Forschung und Entwicklung EU Europäische Union GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung HVAC High-Voltage Alternating Current IKT Informations- und Kommunikationstechnologien JIT Just-In-Time JIS Just-In-Sequence KG Kapitalgesellschaft KMU Klein- und Mittelgroße Unternehmen OEM Original Equipment Manufacturer OÖ Oberösterreich MOEL Mittel- und Osteuropäische Länder NAFTA North American Free Trade Association NAICS North American Industry Classification System PANAC Pannon Automotive Cluster PKW Personenkraftwagen TU Technische Universität US United States USD United States Dollar z.B. zum Beispiel

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Einleitung 1

1 EINLEITUNG

1.1 Problemstellung und Forschungsinteresse

Aktuell beobachtete Tendenzen der Umstrukturierung und Reorganisation innerhalb der gesamten, automotiven Wertschöpfungskette sowie der Erweiterung der Europäischen Union (EU) mit der daraus resultierenden Rolle Österreichs als Tor zwischen West und Ost sind nur einige der Gründe für grundlegende Veränderungen in der österreichischen Zulieferindustrie. Des Weiteren prognostizieren diverse Studien, dass durch die eintretende Verringerung der Fertigungstiefe der Original Equipment Manufacturer die Zulieferunternehmen große Teile an Entwicklungs- und Produktionsarbeit übernehmen werden, und somit bis 2015 um bis zu 70% wachsen können. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, ob bzw. welche Auswirkungen die oben genannten Veränderungen auf die österreichische Zulieferindustrie haben.

Das Interesse an der Bearbeitung des Themas ist durch die Präsentation des Wirtschaftsstandortes Österreich, im Zuge eines Auslandsjahres an der Polytechnic University in Hong Kong, entstanden. Nach näherer Betrachtung der treibenden Wirtschaftskräfte Österreichs kristallisierte sich die maßgebliche Bedeutung der Automobil- bzw Automobilzulieferindustrie für die österreichische Wirtschaft heraus. Die Automobilindustrie und die damit verbundenen Zulieferungen gelten als eine der wichtigsten Zukunftsbranchen in den neu beigetretenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in Mittel- und Osteuropa. Somit entstand der Grundgedanke zu erforschen, wie groß der Einfluss der EU-Beitrittsländer in Bezug auf die Produktion von Teilen für die Automobil-Erstausrüstung in Österreich ist. Aufgrund der breiten Definition des Begriffs der Zulieferindustrie wurde die Entscheidung zur Eingrenzung des Themas auf die Produktion von Zulieferteilen zur Neuwagenproduktion getroffen.

1.2 Fragestellung und Ziel der Arbeit

Da in der Automobilindustrie die Standortwahl einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt, soll erläutert werden welche Vorteile Österreich international agierenden Unternehmen der Automobilindustrie bietet. Es soll erläutert werden wie sich die Ist-

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Einleitung 2

Situation der österreichischen Zulieferindustrie zum derzeitigen Zeitpunkt darstellt und ob die geographische Nähe zu den boomenden Automobilproduktionsstaaten Mittel- und Osteuropas für die zukünftige Bedeutung Österreichs in dieser Industrie essentiell ist.

Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Bedeutung Österreichs als Zuliefernation, vor allem für die Automobilindustrie im neuen Europa. In weiterer Folge soll eine Analyse strategischer Allianzen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit mit abschließenden Trendaussagen in Bezug auf die Zukunft österreichischer Zulieferunternehmen entwickelt werden. Folgende Forschungsfragen sollen im Zuge dieser Arbeit beantwortet werden:

NWelche Bedeutung hat die österreichische Automobilzulieferindustrie, vor allem in Bezug auf die EU-Osterweiterung und den boomenden Automobilmarkt in den neuen Beitrittsländern?

NWelche Maßnahmen können getätigt werden um internationale Bedeutung der österreichischen Zulieferindustrie zu steigern?

Im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit sollen durch die Erhebung und Analyse von Primärdaten, sowie der Verarbeitung von Sekundärdaten die folgenden Arbeitshypothesen getestet werden:

Hypothese 1:Österreichs geographische Lage und die daraus resultierende Aufgabe als Tor zu den neuen Beitrittsstaaten ist der Hauptgrund für die zukünftige Ansiedelung von Zulieferunternehmen.

Hypothese 2:Österreichs Zulieferindustrie hat aufgrund der EU-Osterweiterung und daraus resultierender Chancen Umsatzsteigerungen verspürt.

Hypothese 3:Österreichische Zulieferunternehmen profitieren von den Auswirkungen der Mitgliedschaft in einem Automobilcluster.

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Einleitung 3

Hypothese 4:Innerhalb der österreichischen Automobilindustrie kommt es zu Umstrukturierungen in der Wertschöpfungskette und somit zu einer Veränderung der Aufgaben für österreichische Zulieferbetriebe.

Hypothese 5:Österreichs Zulieferindustrie wird an internationaler Bedeutung gewinnen.

1.3 Aufbau der Arbeit

Der Beginn dieser Arbeit bildet das theoretische Grundgerüst der Arbeit und soll Definitionen sowie historisch wichtige Entwicklungen aufzeigen und erläutern.

Kapitel 2,Grundlagen der Automobilzulieferindustrie,besteht aus der theoretischen Basis der Arbeit und beschäftigt sich mit der Erklärung von Begriffen der Automobil- sowie Automobilzulieferindustrie und bildet somit eine Grundlage für die darauffolgenden Abschnitte. Zu Beginn wird der Begriff des Zulieferwesens definiert und die verschiedenen Zulieferformen aufgezeigt. Dabei beschränkt sich die Autorin auf zwei der für den weiteren Ablauf der Arbeit essentiellen Zulieferformen. Im Anschluss werden diverse Gründe für das Entstehen von Zulieferbeziehungen genannt, sowie eine Industrie- und Branchenabgrenzung durchgeführt. Darauf folgen die wichtigsten historischen Entwicklungen bis hin zu aktuellen, globalen Trends welche die Automobil- und Automobilzulieferindustrie maßgeblich beeinflussen.

Kapitel 3,Automobilzulieferindustriein Europa, untersucht die Zulieferindustrie in ausgewählten Ländern der EU. Zu Beginn wird Deutschland, als größte Zuliefernation Europas untersucht, gefolgt von einer theoretischen Überleitung durch eine Zusammenfassung der EU-Osterweiterung. Um einen Überblick über die Bedeutung der Automobilzulieferindustrie in Mittel- und Osteuropa zu bekommen werden vier ausgewählte, neue EU-Beitrittsstaaten anhand deren Automobil-und

Automobilzulieferindustrie analysiert. Abschließend wird aufgrund aktueller Fusionen österreichischer Unternehmen mit russischen Konzernen auch die Russische Fahrzeugindustrie untersucht. Um im Anschluss die Bedeutung Österreichs beurteilen zu können, ist es essentiell die potentiellen Konkurrenten, in diesem Sinne Österreichs Nachbarländer bzw. die neuen EU-Beitrittsländer zu analysieren Dieser Teil soll dazu dienen, die unmittelbaren Wettberber und deren Stärken und Schwächen aufzuzeigen und somit eine Analysebasis für die darauffolgenden Kapitel darstellen.

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Einleitung 4

Kapitel 4,Analyse der österreichischen Automobil- und Automobilzulieferindustrie,ist als theoretisch-analytischer Teil der Arbeit zu sehen. Nachdem in den vorherigen Kapiteln die Rahmenbedingungen für die österreichischen Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie erläutert wurden, widmet sich dieser Abschnitt dem Wirtschaftsstandort Österreich an sich. Das Kapitel beginnt mit der Entwicklung der österreichischen Fahrzeugindustrie nach Ende des zweiten Weltkriegs und gibt einen Überblick über die Automobilproduktion und deren Wandel bis zum jetzigen Zeitpunkt. Des Weiteren werden die österreichische Automobilzulieferindustrie und deren wirtschaftliche Bedeutung aufgezeigt sowie vier der größten

Automobilzulieferunternehmen Österreichs angeführt. Michael E. Porter´s Theorie der 5 Wettbewerbskräfte dient in diesem Zusammenhang als Analyseinstrument der Automobilzulieferindustrie in Österreich und bildet zusammen mit ausgewählten Merkmalen des Wirtschaftsstandortes Österreich das Grundgerüst für den empirischen Teil des fünften Kapitels. Abschließend wird noch auf die Automobil-Cluster (AC) in Österreich, deren Merkmale und Aufgaben Bezug genommen.

Kapitel 5,Empirischer Teil,beginnt mit einer Einführung in die gewählte Methodik der Primärdatenerhebung und erläutert die genaue Vorgehensweise bei Erstellung und Aussendung des Fragebogens sowie der Durchführung des Experteninterviews. Die fünf Wettbewerbskräfte nach Porter werden nun im Hinblick auf deren Stärke in der Automobilzulieferindustrie dargestellt und eine vollständige Auswertung der Ergebnisse präsentiert. Ziel des empirischen Abschnitts dieser Arbeit ist es, die in den vorhergehenden Kapiteln theoretisch aufgearbeiteten Themen praktisch zu analysieren sowie die, von der Autorin aufgestellten Arbeitshypothesen zu verifizieren oder zu wiederlegen. Dieses Kapitel bildet die praktische Basis für das darauffolgende Fazit.

Kapitel 6,Fazit,fasst alle gewonnenen Erkenntnisse zusammen und gibt einen letzten Überblick über sämtliche, im Zuge der Diplomarbeit behandelten Themengebiete. In diesem abschließenden Abschnitt wird eine, auf den vorangegangenen theoretischen und empirischen Erkenntnissen aufgebaute Antwort auf die zu Beginn formulierten Fragestellungen gegeben. Dabei werden die wesentlichen Merkmale und Einflussfaktoren der österreichischen Automobilzulieferindustrie zusammengefasst. Abschließend werden die zukünftige Bedeutung österreichischer Zulieferunternehmen analysiert und Handlungsempfehlungen der Autorin dargestellt.

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Die Automobilzulieferindustrie 5

2 DIE AUTOMOBILZULIEFERINDUSTRIE

In diesem Abschnitt erfolgt eine klare Abgrenzung der Materie, beginnend mit der Definition im Bereich der Zulieferindustrie sowie den Gründen von Zulieferbeziehungen. Im Anschluss folgt eine Industriestrukturabgrenzung in der zwischen Automobilherstellern und Zuliefern auf drei Ebenen unterschieden wird sowie Differenzierung der einzelnen Branchen durch ein international anerkanntes Klassifizierungssystem.

2.1 Definition

Abend definiert Zulieferprodukte als

„[…] beim Abnehmer nicht mehr wesentlich verändert und bewahren, obwohl sie laut Definition ihren Nutzen erst in Verbindung mit einem anderen Produkt erhalten, auch im Endprodukt ihre Identität […]sind für sich genommen nicht marktfähig.“(Abend, 1992 S.10/S.22)

Die wesentliche Voraussetzung für das Entstehen von Zulieferbeziehungen zwischen einem Zulieferer und dessen Abnehmer1ist das Vorhandensein einer, unter den diversen Wirtschaftsstufen vertikal-teilbaren Leistungserstellung, die es ermöglicht, betriebliche Funktionen untereinander abzustimmen bzw. gemeinsam auszuführen.2Grundlegend wird in der Zulieferindustrie von Produkten gesprochen die zur Herstellung und Instandhaltung von Automobilen essenziell sind und die ausschließlich in Hinblick auf ein nachgelagertes Endprodukt entwickelt und produziert werden. Es erfolgt eine Differenzierung zwischen Unternehmen die im Originalteilemarkt und Unternehmen die im Ersatz- und Zubehörteilemarkt tätig sind.3

1Im Zuge dieser Arbeit werden Abnehmer als die dem Zulieferer nachgeordnete Produktions- und Wirtschaftsstufen bzw. Automobil-Erstausrüster bezeichnet.

2Vgl. Abend (1992) S.11

3Vgl. Fieten (1991) S.15

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Die Automobilzulieferindustrie 6

NOriginalteile: Einzelteile, Komponenten und Systeme, die nicht direkt zum Endabnehmer gelangen, sondern die von Original Equipment Manufacturer (OEM) zur Neuwagenproduktion zugekauft werden.4

NErsatz- und Zubehörteile: Werden überwiegend an Zubehörteile-Händler und Reparaturunternehmen vertrieben und stehen somit in direktem Kontakt zum Endabnehmermarkt.5

Anhand dieser Unterteilung leitet sich unter anderem die, auf dem Markt gewählte, strategische Positionierung der Betriebe ab, da Unternehmen im Standard-Zubehörmarkt einem deutlich höheren Wettbewerbsdruck, nicht zuletzt aufgrund der hohen Möglichkeit der Substitution der Produkte, unterliegen als Produzenten von Originalteile mit hohem Forschungs- und Entwicklungsaufwand.

Im Rahmen dieser Arbeit beschränkt sich die Autorin ausschließlich auf das Segment der Zulieferung von Originalteilen zur Neuwagenproduktion von Personenkraftwagen, dementsprechend wird die Produktion von Nutzfahrzeugen, Motorrädern und anderen Kraftfahrzeugen sowie die Produktion von Teilen dieser Fahrzeuggruppen in den folgenden Untersuchungen nicht berücksichtigt.