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Die Hochphase von Atari und das Heranrollen der schweren Arcade Automaten habe ich live miterlebt und nein, ich bin nicht Methusalem, sondern ein liebenswert verrückter Spielefan. Soviel Leidenschaft und Wahnsinn kann man heute kaum noch erleben und es würde sogar für eine Verfilmung reichen. Also erlebt mit mir, die Anfänge des Atari 2600 und erfahrt wirklich alles über den Atari 7800, hiermit habe ich schon einige Gamer zum Sammeln geködert. Lasst eure Kindheit und Jugend neu aufleben, mit mir und viel irrer, als ihr es jemals für möglich halten werdet. Feiert mit mir Videospielkonsolen, Homecomputer, Spielhallen, die Einführung des Nintendo 64 und die ersten Schraubergeschäfte und und und. Empfehlungen zu den besten Retrogames gibt es gratis und natürlich höchst subjektiv von einem Retro-Urgestein, mir, dem alten Sack, ähm heroischen Held, der alles miterlebt hat und der euch auf eine Reise mitnimmt, die ihr so schnell nicht vergessen werdet. Von Atari bis Z81 hatte ich alles in den Griffeln. Also READY to GAMLE!
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Seitenzahl: 111
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Bedrock Gamer Paul Hartmann
Die besten Videospiel-Geschichten
Freude und Leid
Skurriles und absolut irres
aus einem langen Zockerleben
© DEVAchanVerlag: Paul Hartmann
Titelgestaltung und Abbildungen © Paul Hartmann
In der Hainlache 26, 68642 Bürstadt
Email:[email protected]
Vertrieb: © epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Inhaltsverzeichnis
Titel 1
Impressum 1
Was es zu lesen gibt 2
Kuckuck, wer bin ich? 2
Einleitung 4
Wie der Irrsinn anfing 6
TeleMatch oder TeleMatsch? 8
Das verschollene Hulk für Atari VCS 10
Das verflixte Kangaroo 18
GCC – Die Helden von Atari 21
Der Atari Whirlpool 25
Die Kunst ein Atari 7800 Fan zu sein 27
Atari lebt und gibt Leuchtsignale 52
Der Atari 400 Mini 59
ColecoVision oder Bleifuß war mein Name 62
In der Zockerkneipe 66
Highscores 67
Windel-Willy und der große Arcade 70
Es strahlt in der Nacht 73
Nix do Nintendo 77
Weihnachtsirrsinn mit dem N64 80
Sonntägliche Urschreie 84
Wie Atari alle Gamekonsolen killte 88
Lustiges mit Listings 90
Atari bis Amiga - Alle wollte ich haben 93
It’s Zockertime 99
Das war’s nun 105
Danksagung 106
Für die einen ein „alter Sack“ für die anderen eine kleine „Zockerlegende“ und für den Rest ein alles anderer als angepasster, aber dennoch erfolgreicher, liebevoller Zeitgenosse mit noch ein paar Haaren auf dem Kopf.
HäHä Heinrich Lenhardt, was habe ich dich immer bewundert in der „Happy Computer“ und „Power Play“ für deinen tollen Job als Spieletester, Mädchenschwarm und coole Socke und heute trägst du Vollglatze. Aber tröste dich, irgendwann schließe ich mich dir an und reduziere damit auch meinen Shampoobedarf (derzeit reicht eine große Flasche meist ein ganzes Jahr), so nun weißt du, wie ich ausschaue.
Herzliche Grüße an ein weiteres Retrospiele Urgestein, Winnie Forster, Autor von: „Atari: Kunst und Design der Videospiele“. Ein Mega Buch und für mich die Bibel des Atari 2600. Übrigens: „Winnie, bist Du vielleicht mein jüngerer Bruder, den ich nie hatte?“
Jörg Langer, herzlichen Glückwunsch zur Wiederbelebung des Retro Gamer Magazins, die ja am Schnorchel hing. Weiter so und bitte auch die leicht (oder schwer) gealterten Zocker mit ihren Ataris, nicht vergessen, denn du weißt ja, Atari heißt: „Ich werde gewinnen“.
Bedrock Gamer Paul Hartmann
Nein, ich bin nicht Methusalem, ich habe aber sowohl die Einführung des Atari 2600 als auch das Hereinrollen vieler legendärer Arcade Spielautomaten live miterlebt. Es war eine berauschende, schillernde, faszinierende und dudelnde Welt, in der Markstücke nur bis zum nächsten Automaten hielten und Atarispieledie gültige Währung für uns liebenswert Verrückte waren. Man lebte quasi nur zwischen Schule oder Beruf und der Veröffentlichung eines neuen und sehnsüchtig erwarteten Games.
Im folgenden beschreibe ich immer ironisch lustig diese irre Zeit mit „Meinem Schatz“ dem Atari 2600 und bis heute andauernden Freudenqualen mit dem Atari 7800 und lasst euch überraschen, es wird hier einiges geboten.
Selbstverständlich kommen auch die Helden des Atari die Jungs von GCC zu Wort, die Atari vor Gericht eine heldenhafte Schlacht geboten und sogar gewonnen haben.
Das verschollene und legendäre Parkerspiel „Hulk“ für den Atari 2600 hatten wir tatsächlich für einen Nachmittag in den Griffeln und konnten es spielen. Und natürlich wird auch die Frage beantwortet ob E.T. tatsächlich das schlechteste Atari Game aller Zeiten war.
Ihr erlebt den schillernden Glanz im Spielehimmel, der Arcade Automaten, die böse Zungen doch damals als „Spielhöllen“ bezeichneten.
Das brandneue Nintendo 64 führte bei mir zu einem skurrilen Weihnachten das dem Film „Weihnachtsjagd – Das Fest der Spiele“ in Chaos in nichts nachstand. „Sonntägliche Urschreie“ beschreibt, dass man mit Videospielen eine ganze Straße begeistern konnte und bei Gamern der ersten Stunde ein wenig Wahnsinn immer mit dabei war.
Höhepunkte sind auch meine drei skurrilen Abenteuer: „TeleMatsch“, „Das verflixte Kangarro“ und „Windel-Willy“ und werden euch Tränen vor Lachen in die Augen treiben.
Völlig Gaga wird es, wenn man versucht alle Atari und Commodore PC’s (Atari XL/XE, C64/128, Ataris ST’s, Amiga’s) zu besitzen und es auch fast schafft.
Früher gambelte ich mit gleichartigen Freunden, danach mit deren Söhnen, als die Schlaffis nicht mehr mithalten konnten und inzwischen sind schon die ersten Enkel aufgetaucht (nein, zum Glück nicht meine).
So langsam merke ich, dass ich älter werde und die Urenkel vielleicht nicht mehr schaffen werde. Aber in der anderen Welt habe ich mir doch wohl einen Ehrenplatz an den Arcadeautomaten verdient und komme ich den Spielehimmel. Und NEIN! Ich möchte nicht in den berüchtigten Atari Whirlpool, denn vielleicht ist der auf „Höllenheiß“ eingestellt.
Aber nun zu weltbewegenden Berichten und Schilderungen, voll von Erster-Hand-Informationen, zum schmunzeln, zum Haare raufen (wenn man noch welche hat) und lasst euch überraschen, denn es erwartet euch:
Freude und Leid
Skurriles und völlig Irres
aus einem langen Zockerleben
Begonnen hatte mein persönlicher Irrsinn bei Kumpel Dieter in Biblis. Dieser besaß neben den neuesten Videocassetten wie „Auf dem Highway ist die Hölle los“, plötzlich ein Atari 2600 mit Missile Command. Vergessen waren die geilen Sportwagen aus dem Film und selbst die atemberaubenden Girls lockten uns notorisch notgeile Teens nun nicht mehr uneingeschränkt.
Von 20:00 Uhr Abends bis Morgens gegen 7:00 Uhr dauerte meine erste Game Session. Von Dieter heftig assistiert und lautstark angefeuert, wollten wir sehen, was passieren würde, wenn ich den Punktestand von 999.999 überschritt, denn der Punktezähler war sechsstellig und musste einfach eine ungeheure Überraschung danach für den Sieger, Meister und herorischem Helden bergen.
Von rasend schnellen Toilettengängen mit nasser Hose unterbrochen, spielte ich über 11 Stunden hinweg und oft hing das Gelingen nur noch an einem Leben, sprich einer einzigen Stadt, die ich mit meinem Leben verteidigte, um sie nicht der Vernichtung preis zu geben. Aber, was soll ich sagen, Ehre und unsterblicher Ruhm erwarteten mich ja, nach überschreiten der magischen Grenze von 999.999.
Um es kurz zu machen, das berauschende Ziel und bis heute in meinem Hirn eingebrannte Ergebnis war… das der Zähler einfach wieder bei „0“ weiterlief. JA! So grausam konnten Spiele, Anfang der Achtziger sein.
NEIN, so hallen heute noch die Schreie von uns beiden durch den Äther und haben uns gelehrt, dass man auf Videospiele besser verzichtete.
„Quatsch mit viel Soße“, pünktlich um 9:50 Uhr am gleichen Tag stand ich mit geschlachtetem Geldbeutel, zerstörter Sparbüchse und geplündertem Sparkonto vor „Radio Zimmermann“ in Bürstadt und hatte nur ein einziges Ziel vor Augen - einen Atari 2600!
ATARI hieß nun das neue Zauberwort und verwandelte jeden zwischen 8 und 80 in spielsüchtige:
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(Hier einfach eintragen, was für ausgefallene, abgefahrene und verrückte Bezeichnungen euch einfallen.
Sie stimmen auf jeden Fall ALLE!
Die Telematch war Ende 1982 das erste Magazin, welches sich mit Videospielen befasste und ab der ersten Ausgabe, so etwas wie der heilige Gral von uns Spieleverrückten. War man beim Kauf eines 129 DM teuren Games, doch bisher lediglich auf die Verpackung als Informationsträger angewiesen oder einen Bekannten, welcher es schon hatte. Aber ein neues Spiel stellte ein großes Risiko da. Hier konnte man bis zum Hals im Spielemüll versinken, oder als erster Hero ein geiles Spiel vor allen anderen zocken und dem Rest einer kalten Welt entfliehen.
Bis zur Telematch hatten lediglich eine tolle Zeichnung auf der Kartonvorderseite, einem winzigen Informationstext und manchmal gar ein Bildschirmfoto über das Spiel informiert. Nun besaß man ein „unbestechliches“ Medium der Klarheit, eine Informationsquelle erster Güte und das in einer bunten Zeitschrift, welche monatlich erschien. Es war eine herrliche Zeit des Aufbruchs und des grausamen Wahnsinns, denn das Heft gab es nur zweimal am Bensheimer Bahnhof und immer genau Donnerstags zu kaufen.
Hatte man Pech, gab es keines mehr und man war um die schönste Lesezeit schmählich betrogen. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht hier ein Hintertürchen gesucht und gefunden hätte. Also schon Mittwoch Nachmittags losgefahren und das Heft dem Verkäufer abgeluchst.
Ja, wenn es nur so einfach gewesen wäre, denn der „alte Grummel“ gab es einem manchmal ohne zu zögern schon vor Verkaufsstart, um nur bei einem anderen mal grausamst: „Gibt es erst ab Donnerstag“ zu murren. Manchmal halfen hier Bestechungsversuche, in dem man mehr bezahlte, ein anderes mal bekam man es selbst dann nicht, wenn man sich wie im Comic Isnogud als „Mietsklave“ zum Mitarbeiten anbot.
Einen besonderen Tag habe ich bis heute nie vergessen. Voller Enthusiasmus sprang ich aus dem Auto, lief voller Selbstbewusstsein, (denn es war Donnerstag) und schnellen Schrittes auf den Kioskbesitzer zu, der gerade ein hübsches Mädchen bediente. Da war es auf der rechten Seite am Glasfenster! Und es waren zwei ZWEI Telematch zu sehen. Das Glück war mein!
Mittlerweile stand die Hübsche neben dem Verkaufsfenster und so konnte ich meinen Herzenswunsch voller Überzeugung äußern: Eine Telematch, bitte. Die freche Antwort des Mädchen holte mich schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurück und wurde ich nie wieder los: „TeleMATSCH, was soll denn das für ein Matsch sein?
Jeglicher Erklärungs- und Rehabilitierungsversuch scheiterte kläglich, denn nun wurde ich auch noch von dem alten Grummel in die Mangel genommen. Er kannte wohl die freche kurzhaarige nun nicht mehr niedliche Schönheit oder war gar mit ihr verwandt, denn zu gekonnt wurde ich zwischen den beiden zerrieben. Nach heroischen Erklärungsversuchen, die überhaupt nichts bewirkten, bekam ich das Objekt der Begierde, nein nicht das Mädchen, ihr alten Gierlappen, die Zeitschrift dann doch noch und zog verwirrt, angemacht, beschämt und mit tausend anderen Gedanken von dannen.
War es ein Anmachversuch gewesen, oder sollte ein Videospielefan, damals noch so etwas wie ein rosa Nashorn, nur in seine Schranken verwiesen werden. Bis heute weiß ich es nicht und vielleicht hätte ich doch besser ein Sexheft kaufen sollen?
Zeit: Irgendwann im Spätsommer 1983
Ort: Videothek in Bürstadt
Inhaber: Kanow & Rödig
Jürgen Kanow war Mitinhaber der ersten Videothek in Bürstadt in der Clarastraße / Ecke Nibelungenstrasse und ein großer Atarifan. In dieser schönen Videothek, zu deren allerersten Kunden ich zählte, wurden nicht nur Videocassetten sondern auch Atari Spiele verkauft und ziemlich einzigartig für Anfang der 80iger, auch neue und vor allem gebrauchte Atari Games verliehen!
Durch den Gebrauchtverkauf, kosteten doch neue Videospiele zur damaligen Zeit meist horrende 129 DM, wurden größere Umsätze generiert und die Kunden kamen extra von weiter her, um in Bürstadt günstig einzukaufen. Die Verpackung war oft noch neuwertig, da diese in weiser Voraussicht nicht mit verliehen wurde! Nach ca. 20 Ausleihungen, konnte man dann ein Spiel für den halben Neupreis oder weniger erwerben. Die Hälfte von 129 DM sind 64 DM, was eine große Motivation und Ersparniss darstellte.
Besonders begehrt waren neben den Modulen Ataris und Activisions die Parkerspiele in ihren wundervollen Pappboxen, liebevoll von uns „Stülpdeckel“ genannt. Frogger, Qbert, Spiderman, The Empire strikes back, Death Star Battle und Amidar konnte ich mir sichern und in die Sammlung einverleiben. Popeye, Super Cobra und Tutankham hatte mir ein anderer Geier leider weg geschnappt.
Ein Vertreter von Parker kam etwa alle zwei bis vier Wochen mit Neuheiten und natürlich hauptsächlich um weitere Bestellungen aufzunehmen. Diesmal hatte der umtriebige Vertreter aus dem norddeutschen Raum das Spiel Hulk dabei und drängte es regelrecht dem Inhaber zum testen und kurz bewerten auf. Hans-Jürgen Kanow besaß eine größere Sammlung an Atari Games, die er auch intensiv spielte und durch sein neuartiges Geschäftsprinzip, war er im kleinen Bürstadt zu einem wichtigen und geschätzten Kunden geworden.
Es war ganz kurz vor dem Videospiele-Crash und die letzten Parker-Games, waren alle keine Hits mehr und qualitativ auch deutlich schlechter geworden. Man hatte wohl noch gar keine professionellen oder privaten Tester, es waren halt Videospiele, sprich Kinderspiele.
Parker Bros. besaß viele Lizenzen durch ihre Spielwaren und versuchte diese großen Namen auch als Games zu vermarkten. U.a. wurden folgende Games anfangs gut, später schrecklich, für das Atari VCS umgesetzt: Spiderman, Star Wars, James Bond, G.I.Joe, Hulk usw. Jeder wollte halt in dem Milliardenmarkt kräftig mitverdienen. Dass Lizenzen noch kein gutes Spiel ergeben, ist heute ja bestens bekannt, aber Anfang der Achtziger, waren sie oft extrem lukrativ. Ohne genaue Vorgaben wurstelten die Programmierer meist, mit der extrem schwachen und limitierten Hardware, irgendetwas zusammen.
Ich war gerade mal wieder, wie so oft, im Laden und hatte mitbeommen, wie der Parker Vertreter, ein noch unveröffentlichtes Hulk Spiel vorstellte (heute Promo genannt). Er hatte nur insgesamt zwei in seinem Bestand und eines davon einer großen Videothek in Mannheim, in der Nähe des früheren Prinz Medienhauses zur Verfügung gestellt. Diese Videothek war ebenfalls einer der besten Parkerkunden, da sie ebenfalls Videospiele verliehen und dann gebraucht verkauften. Bisher hatte ich immer gedacht, die großen Kaufhäuser seien die besten Abnehmer, aber der Vertreter liebte seine Videotheken.
Als sehr guter Kunde und mit freundschaftlichen Beziehungen zu Kanow, bekam ich es, auf Bitten und Betteln (ich konnte recht hartn