Die Chroniken von Tilmun - Alexander Knörr - E-Book

Die Chroniken von Tilmun E-Book

Alexander Knörr

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Beschreibung

Im Jahr 2012 drohte die Welt durch einen gewaltigen Asteroiden vernichtet zu werden. Als alle Hoffnung gewichen war, trafen die "alten Götter" der Menschen, die Nukarib, auf der Erde ein und versprachen Rettung. Mit dieser List konnten diese Außerirdischen eineinhalb Milliarden Menschen in einer Nacht- und Nebelaktion auf die ferne Welt EUREKA entführen und als Sklaven und zu Genexperimenten missbrauchen. Doch der Weltuntergang fiel aus, da der tödliche Asteroid sich als Täuschung der Nukarib herausstellte.Seit diesen Ereignissen ist auf der Erde ein Jahr vergangen. Kaum eine Familie, die nicht Angehörige an die Außerirdischen verloren hatte. Es bleibt nur die Hoffnung, dass diese wohlbehalten auf der neuen Welt EUREKA leben mögen. Oder waren diese längst tot?Seit den damaligen Ereignissen hat sich auf der Erde eine Weltregierung etabliert, die jedoch insgeheim mit den Nukarib paktiert. Doch es gibt auch den Widerstand, der den Plänen der Weltregierung und noch weniger den "Göttern" von den Sternen traut.Auf Malta kommt man in einer alten Tempelanlage einem Geheimnis auf die Spur, dem Geheimnis der Pelasger. Die Pelasger sind eine weitere außerirdische Rasse, welche ihre Spuren auf der Erde hinterließen – und Gegenspieler der Nukarib. Ein Umstand, welcher dem Widerstand entgegenkommt – denn die Feinde des Feindes sind bekanntlich Verbündete.Über den Fund eines Artefakts auf Malta kommt man dem Geheimnis der Pelasger nahe und kann mit diesen Kontakt aufnehmen. Gemeinsam mit den neuen Verbündeten ersinnt man einen Plan gegen die Nukarib, einen empfindlichen Schlag gegen die "Götter der Sterne".Jetzt in 2.Auflage im mysteria Verlag erschienen!

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Contents

Impressum

Widmung

Das Geheimnis der Pelasger

Infos zur Buchreihe

Alexander Knörr

Das Geheimnis

der Pelasger

Die Chroniken von Tilmun

Band 3

Alle Texte, Textteile, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werks sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung, sowie das Herunterladen z. B. in den Arbeitsspeicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar. Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten schöpferischen Elemente sind nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung des Verlags und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!

2. Auflage

Die Originalausgaben erschien Dezember 2013

im mysteria Verlag als Paperback & eBook

© 2013 mysteria Verlag

Publishing Rights © 2013 Alexander Knörr

Buchsatz & eBook-Erstellung: www.AutorenServices.de

Buchcover & Lektorat: Marlon Baker

CreateSpace Independent Publishing Platform

Gewidmet meinen Forscherkollegen der Prä-Astronautik in der ganzen Welt! Insbesondere meinen lieben Kollegen und Freunden Erich von Däniken und Reinhard Habeck, die Vordenker dieser Forschungsdisziplin sind.

Hamburg, Deutschland

Bedächtig greift Martin nach einem der Bilder, die auf einem kleinen Tisch in seinem Wohnzimmer stehen, nimmt es in beide Hände und schaut es lange und bedächtig an. Eine Träne tropft ihm von der Wange direkt auf das polierte Glas, welches das Andenken behütet. Martin nimmt seinen Hemdsärmel und wischt den Tropfen ab.

Tiefe Falten bilden sich auf seiner Stirn und er zieht die Augenbrauen hoch.

Ein Jahr ist es nun her, seit sein kleines Familienglück erschüttert und seine Familie zerbrochen wurde. Nicht durch einen Unfall oder ein Unglück, nicht durch Krankheit, sondern durch die Hand von Fremden; hinweggeholt aus ihrer angetrauten Umgebung. Unter falschen Voraussetzungen verschleppt. Niemand weiß, wie es seiner Familie, seiner Frau, seiner kleinen Tochter und seiner Schwiegermutter geht. Sie hatten sich nicht verabschieden können. Auf einmal waren sie einfach verschwunden, hatten sich nie mehr gemeldet. Die Hoffnung, dass sie noch am Leben sind, ist nie gestorben.

Obwohl viele Menschen auf der Erde mittlerweile denken, dass all die, welche verschwanden, nun tot sind. Die Menschheit ist mal wieder zwiegespalten in ihren Ansichten. Einige sind immer noch überzeugt davon, dass die Entführten wirklich auf dem Weg nach Eureka sind, zu dem fantastisch anmutenden, neuen Planeten, der als Fluchtstätte für die gesamte Menschheit gedacht war und jetzt wahrscheinlich über die ersten 1,5 Milliarden Menschen verfügt, die von der Erde hinweggenommen wurden.

Andere denken, dass sämtliche 1,5 Milliarden Menschen die nun auf der Erde fehlen, mittlerweile gestorben sind.

Waren die Besucher wirklich hier, um uns zu helfen und vor der Auslöschung zu retten oder haben sie nur ihre eigenen Bedürfnisse befriedigt, indem sie so viele Menschen mit sich nahmen?

Warum sollten sie das getan haben?

Martin dachte oft darüber nach – täglich – fast stündlich. Aber auf jeden Fall jeden Tag nachdem er von der Arbeit als Polizist nach Hause kam. Seinen Job hatte er nach dem tragischen Ende des letzten Kapitels seiner Familiengeschichte wieder aufgenommen. Er saß im Wohnzimmer vor seinem kleinen Tisch, auf dem die Bilder seiner Lieben liebevoll aufgestellt waren, zündete eine Kerze in Gedenken an seine Familie an. Dann saß er da und dachte oft den ganzen Abend nach. Malte sich Szenarien aus, was aus ihnen wohl geworden ist.

Helmut, sein Schwiegervater, hatte den Verlust zwar auch schwer getroffen, aber er verarbeitete das alles augenscheinlich besser als Martin. Immer gefangen in seiner Trauer und Verbitterung.

Warum nur?, dachte Martin immer wieder.

Warum nur hatte er sich dagegen gewehrt, auch ein solches Implantat zu tragen, wie es seine Familie tat? Er musste ja unbedingt in den Widerstand und sich gegen die Übermacht der Außerirdischen querstellen.

Jetzt, ja jetzt stellte sich sehr schnell heraus, dass genau diese Implantate die gemeinsame Schnittstelle zwischen den Außerirdischen und den Entführten darstellten. Wahrscheinlich haben die Fremden mithilfe der Implantate jederzeit gewusst wo sich ihre Schützlinge befanden; konnten diese sogar mit einer uns noch fremden Technik wegbeamen. Star Trek lässt grüßen!

Denn wie soll das alles sonst zu erklären sein? Man rätselte weltweit, wie es den Außerirdischen gelingen konnte, in einer Nacht- und Nebelaktion innerhalb kürzester Zeit 1,5 Milliarden Menschen von der Erdoberfläche zu schaffen. Ohne Aufruhr, ohne dass die Angehörigen, die keine Implantate hatten, etwas mitbekommen oder es verhindern konnten.

Auf unserer Erdhalbkugel hatten die meisten nichts von dem Szenario bemerkt. Erst als es zu spät war.

Wie Martin ist es den meisten Menschen gegangen, die Angehörige oder Freunde vermissten. Er hatte das Verschwinden seiner Familie zuerst bemerkt, als er am Morgen aufwachte und die Bettseite seiner Frau leer war. Alles Suchen half nichts. Alle, bis auf ihn und Helmut, also genau die beiden in der Familie, die sich gegen die Implantate gewehrt hatten, waren verschwunden.

Schnell wurde aber bekannt, dass auf anderen Teilen der Erde einige interessante Beobachtungen gemacht wurden. Teilweise wurden diese Szenen auch von Überwachungskameras festgehalten und kursierten jetzt im Internet. Denn während auf der einen Seite der Welt die Menschen, wie hier in Deutschland, beim Schlafen während der Nacht verschwanden, geschah dies auf der gegenüberliegenden Erdhalbkugel während des Tages. Und da wurde eben beobachtet, wie sich die Menschen regelrecht in sekundenschnelle auflösten. Also ist der Vergleich mit dem Beamen von Star Trek gar nicht so abwegig.

Die Menschen wurden auf der Straße, Zuhause, im Büro oder überall dort, wo sie sich gerade befanden, zuerst durchsichtig und waren nur noch schemenhaft zu erkennen, dann verschwanden sie innerhalb weniger Sekunden.

Es gab sogar sehr skurrile TV-Beweise für das Verschwinden, denn viele Fernsehmoderatoren und Nachrichtensprecher verschwanden vor laufender Kamera, während sie ihrer Arbeit nachgingen. Dies wurde dann live in die Welt ausgestrahlt.

Aber genau so spielten sich auch schreckliche Szenen ab, wenn die Fahrer von abertausenden Fahrzeugen während der Fahrt verschwanden und die führerlosen Gefährte in den Verkehr hineinrasten, von der Fahrbahn abkamen und andere Menschen teilweise verletzten und töteten. Es gab sogar Flugzeugabstürze, denn die Piloten verschwanden ebenso spurlos und ohne Vorwarnung. Es spielten sich wahre Schreckensszenarien ab.

Da kurz nach diesen Vorkommnissen auch alle Fremden mit ihren riesigen Raumschiffen verschwanden, war eines klar: Es war eindeutig deren Werk gewesen!

Sämtliche Kommunikationsversuche mit den Fremden schlugen fehl – sie meldeten sich einfach nicht mehr. Die Vertreter der neuen Weltregierung standen mehr als dumm da. Und irgendwie wollte ihnen auch niemand glauben, dass sie nichts von dieser Aktion gewusst hatten.

Zwei Wochen nachdem die Raumschiffe verschwunden waren, bekam man dann doch noch eine Antwort von dem Anführer der Außerirdischen, Enkidu, dieser tauchte wieder einmal – wie schon bei seiner Ankunft – als Hologramm vor den Vereinten Nationen auf und erzählte eine mehr als fadenscheinige Geschichte, die dessen unkonventionelles und für alle Beteiligten Erdenbürger sehr plötzliches Verschwinden erklären sollte.

Danach waren sich dann alle einig: Diese Geschichte konnte einfach nicht wahr sein! War vorgeschoben. Aber was steckte wirklich hinter dieser Aktion? Ob der Widerstand doch recht hatte? Immer mehr Zweifel kamen auf, ob man nicht doch vorschnell bei der Verurteilung des Widerstandes gehandelt hatte.

Komisch auch, dass sämtliche Fragen an Enkidu von diesem komplett ignoriert wurden. Die Vermutung kam auf, dass die Übertragung letztendlich gar nicht live, sondern eine Konserve, also aufgezeichnet, war.

Aber woher stammte sie dann?

Kommunikationsexperten konnten die Nachricht zwar nicht gänzlich zurückverfolgen, aber es war sicher, dass diese noch in unserem Sonnensystem abgesetzt wurde. Alles deutete auf unseren Mond als Ausgangspunkt hin. Aber es gab eigentlich keine Mondbasis der Außerirdischen, die bisher bekannt geworden war.

Fragen über Fragen, die aufgeworfen wurden, und alle Zurückgebliebenen beschäftigten. Das Leid, das durch das Verschwinden der 1,5 Milliarden Menschen auf der Erde ebenso zurückblieb, wurde dadurch auch nicht gemildert.

Martin selbst hatte der Schock um den Verlust seiner Familie und die kurz später aufkommende Zerschlagung der Widerstandsbewegung aus der Spur gebracht. Jetzt, Monate später, nachdem er sich auch mit vielen seiner Kollegen und Freunden die noch da waren, ausgetauscht hatte, jetzt brodelte wieder der Gedanke in ihm, dies nicht einfach so hinzunehmen, sondern irgendwas zu tun.

››Irgendwas muss man doch tun können!‹‹, schrie Martin laut aus. Er hielt immer noch das Bild seiner Familie in der Hand und seine Tränen hatten es schon wieder benetzt.

››Irgendwas, aber was?‹‹, murmelte er hinterher.

Valletta, Malta

Es war brütend heiß und die Sonne flimmerte auf dem Asphalt, als Julian und Armin das klimatisierte Flughafengebäude am internationalen Flughafen Luqa vor den Toren der Hauptstadt Valletta verließen.

In Sekundenbruchteilen breitete sich ein feuchter Film auf der Stirn von Armin aus, der ein wenig beleibter war als andere.

››Das liegt an den schweren Knochen und an der Schilddrüse‹‹, sagte Armin immer dann, wenn er auf sein Gewicht angesprochen wurde oder auch, wenn nur einer ihn etwas schief anschaute. Er wusste selbst, dass er einfach viel zu gerne aß und deswegen jedes Jahr eine Konfektionsgröße mehr angeben musste, wenn er sich Kleidung bestellte. Dass der Onlineshop, der ihn vorzugsweise belieferte, ››Pfundskerl‹‹ hieß, beachtete er schon gar nicht mehr. Hauptsache die Ware wurde neutral in einem Karton ohne Aufschrift verschickt.

Wie Beate Uhse für Dicke!, dachte er sich dann.

Die beiden standen nun vor dem Gebäude und hielten Ausschau nach ihrem Chauffeur, der sie abholen sollte. Sämtliche Abholer hielten Schilder mit Namen hoch, doch weder Armin Schürrle noch Julian Angerer waren darunter aufgeführt. Auch die Abkürzung ››DAI‹‹ für ››Deutsches Archäologisches Institut‹‹ war nicht dabei. Weder ausgeschrieben, noch abgekürzt. Da standen sie nun und wussten erst einmal nicht, wo sie hin sollten.

Keine fünf Minuten später raste ein Minivan vor den Eingang und hielt mit quietschenden Reifen an. Der weiße Subaru, der aussah, wie ein nach der Wäsche eingelaufener Reisebus, hatte auf der Seite das Logo des Deutschen Archäologischen Instituts prangen. Ein Nachfragen war zwar überflüssig, da sie wohl die Einzigen waren, die auf Abholung des DAI hofften, trotzdem fragte Armin in exzellentem Englisch artig, ob der junge Malteser derjenige war, auf den sie warteten.

››Jawohl, ich heiße Maurizio und soll Sie abholen‹‹, erwiderte dieser in einwandfreiem Deutsch und Armin schreckte erst ein wenig zurück. Dachte er bisher, dass hier alle nur Englisch sprachen.

››Willkommen auf Malta!‹‹, fuhr Maurizio fort, ››oder wie wir Einheimischen sagen, Merhba‹‹, ergänzte er mit einem Lächeln.

››Wie gefällt es Ihnen hier bei uns? Waren Sie schon einmal auf Malta? Werden Sie auch Gozo besuchen? Ich weiß, es ist heute sehr heiß, über 40 Grad. Das hält man selbst als Malteser kaum aus. Am besten Sie gönnen sich ein kühles Bier. Haben Sie unser Bier schon einmal probiert? Es ist fantastisch! Wir haben sogar deutsche Braumeister hier auf Malta. Und Holländer, aber die Holländer mag ich nicht so sehr wie Deutsche …‹‹ Maurizio plapperte wie ein Wasserfall, wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern legte gleich nach einer gestellten Frage wieder mit der nächsten los. Dabei lud er wie nebenbei das Gebäck in den Minivan und schob die Türen auf, damit die beiden einsteigen konnten.

Die drei fuhren ca. 20 Minuten, bis sie in Valletta beim DAI angekommen waren. Und die ganze Fahrt ging das mit dem Geplapper weiter. Aber das Beste war, als sie ausstiegen und Maurizio brav sagte: ››Danke für das nette Gespräch! Wir sehen uns sicher bald wieder.‹‹

Weder Julian noch Armin hatten auch nur einen Satz während der ganzen Fahrt gesagt. Sie setzten zwar oft zu einer Antwort an, kamen aber schlichtweg nicht dazu, diese auszuformulieren.

Julian lächelte gütig und bedankte sich ebenso, dass Maurizio sie so gut unterhalten hatte.

Kaum waren sie angekommen und ausgestiegen, kam Professor Dr. Bernd Mauser, der Leiter des DAI in Malta, auf sie zu und begrüßte die beiden überschwänglich.

››Maurizio, bringst du die Koffer der beiden Herrschaften schon mal ins Hotel und checkst dort für sie ein?‹‹, wies Dr. Mauser den jungen Mann an.

››Na klar, Chef, das mache ich doch gerne.‹‹

››Chef! Du weißt, ich mag den Ausdruck nicht.‹‹

››Aber Chef, Sie sind nun mal der Chef‹‹, erwiderte Maurizio trotzig und grinsend. Sprach es, war dann aber schon in seinen Mini-Mini-Bus gestiegen und brauste wieder mit quietschenden Reifen davon.

››Maurizio ist ein feiner Kerl. Sie werden ihn mögen. Er ist nur manchmal …‹‹

››Etwas zu redegewandt?‹‹, fiel Armin Bernd Mauser ins Wort.

››Das auch‹‹, ergänzte Mauser, ››aber ich dachte eher an ungestüm. Wenn man Pech hat, hat Maurizio schon den ersten Teil der Aufgabe, die man ihm stellen möchte, erledigt, bevor man zu Ende gesprochen hat.‹‹

››Aber das ist doch klasse!‹‹, jubelte Julian, um Maurizios Einsatzwillen zu honorieren.

››Schon‹‹, erwiderte Mauser, ››aber nicht, wenn man letztendlich eine ganz andere Aufgabenstellung hatte – hätte er einen den Satz zu Ende reden lassen.‹‹ Alle lachten schallend.

Alsdann verschwanden die drei in dem alten, festungsartigen Kastell, das dem DAI hier auf Malta den gebührenden Rahmen für dessen Arbeit schaffte.

Nach einer kurzen Führung durch das imposante Gebäude fanden die drei sich in einer Art Besprechungsraum wieder. Auf jeden Fall war es irgendwann einmal einer gewesen, denn der große Konferenztisch und die zwölf breiten Ledersessel waren unter Bergen von Büchern, Landkarten und sonstigen Unterlagen noch ganz schwach erkennbar.

Die Regale an den Wänden des Raumes waren ebenso mit Büchern und Dokumenten angefüllt. An einer anderen Ecke des eigentlich großzügigen Raumes befand sich ein riesiger, hölzerner Schreibtisch, der ebenso unter der Last, die auf ihm ruhte, ächzte.

Armin pfiff durch die Zähne bei dem Anblick.

››Da ist es ja bei mir im Büro noch aufgeräumt.‹‹

››Bitte entschuldigen Sie die Unordnung, aber wir haben in letzter Zeit so viel um die Ohren hier …‹‹ Mauser war sichtlich verlegen ››und dann noch diese Geschichte mit den Außerirdischen und dem Weltuntergang. Auch sind drei meiner Kollegen und vier unserer Angestellten unter den Verschwundenen. Das trägt alles nicht sehr zur Ordnung bei. Aber egal, suchen Sie sich freie Plätze oder schaffen Sie sich einfach Platz. Was ich Ihnen präsentiere, wird Ihnen die Sprache verschlagen‹‹, versuchte sich Mauser, zu rechtfertigen.

Armin nahm einen dicken Stapel an Unterlagen von einem der Ledersessel und ließ ihn geräuschvoll auf den Boden fallen.

Die anderen zuckten und verzogen die Gesichter angespannt, aber alle waren erstaunt, dass der Stapel eben nicht zerfiel und tausende lose Blätter umherflatterten, sondern genau so auf dem Boden lag, wie er zuvor auf dem Sessel platz hatte.

Armin bemerkte die Gesichter seiner Kollegen, die schon angespannt auf das Chaos warteten, das nun jedoch ausblieb und machte ein triumphierendes Gesicht, hob die Arme an, mit den Handflächen nach oben und zuckte mit den Schultern. Damit drückte er in seiner Mimik aus, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hatten, denn schließlich war es ja Armin, der agierte und solche Aktionen waren für ihn typisch. Kaum merklich wog Julian den Kopf während er Blickkontakt mit Armin hatte. Ihm war es peinlich, wie sein Freund und Kollege sich benahm. Aber so war Armin halt.

Ein Haudrauf in allen Gassen!

Kaum hatten Mauser und seine angereisten Kollegen Platz genommen, schwang die Tür zum Konferenzraum auf und eine junge Malteserin trat mit einem Tablett, auf dem neben einer Kanne Tee, Milchkännchen, Zuckerdose und Tassen auch drei Gläser mit einem sichtlich kühlen, braunem Getränk darin standen, herein.

Wieder pfiff Armin durch die Zähne und rief laut:

››Professor Mauser, Sie haben nicht zu viel versprochen. Es war nötig, sich zu setzen. Bei diesem erfrischenden Anblick!‹‹

››Armin‹‹, schnauzte Julian seinen Freund an.

››Ich meinte doch nur die Mezzo Mix da auf dem Tablett‹‹, versuchte sich der ertappte Armin, kleinlaut zu rechtfertigen. Nicht, ohne dass er der jungen Malteserin ein Augenzwinkern zuwarf.

Maurer und auch die Malteserin grinsten und Sheila, wie die heißblütige Insulanerin hieß, deutete Armin mit einem Augenaufschlag, dass sie jedes Wort verstanden hatte.

››Kinnie‹‹, warf Mauser in die Runde.

››Freut mich sehr‹‹, ereiferte sich Armin, stand auf und nahm die Hand der einheimischen Schönheit.

››Ich bin Armin.‹‹

››Und ich heiße Sheila; Kinnie ist das Getränk, das ich Ihnen bringe, unser Nationalgetränk aus Bitterorangen und das Professor Mauser Ihnen vorstellen wollte‹‹, konterte Sheila kokett und ihre Augen strahlten in einem unglaublichen, rehbraunen Glanz.

››Ups‹‹ Armin war nun wirklich anzusehen, dass es ihm peinlich war. ››Das habe ich wohl falsch verstanden, bitte entschuldigen Sie, Sheila‹‹, stotterte er.

››Ein wunderbarer Name, wenn ich das bemerken darf. Viel schöner und passender als Kinnie.‹‹ Schon hatte sich Armin wieder gefasst und seine Schlagfertigkeit zurückerlangt.

Bevor das noch weitergehen konnte, verschwand Sheila galant wieder und alle wandten sich nun den Getränken zu.

Während Julian noch den Kopf schüttelte, begann Mauser damit, den beiden auszuführen, warum er sie gerufen hatte.

Genau das fragten sich beide schon die ganze Zeit. War Julian Angerer Experte für sumerische Geschichte und Keilschriften aus der sumerischen Epoche, so war es Armin Schürrle für die Schriften und Kultur der Maya. Beides hatte mit Malta und dessen mehr als 6000jähriger Geschichte rein gar nichts zu tun. Davon waren beide bisher überzeugt. Umso verwunderter waren sie, als sie den Anruf von Mauser erhielten, der ihre Hilfe auf Malta benötigte.