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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 3.0, Universität zu Köln (Historisches Seminar 1), Veranstaltung: Politische Korruption in der Bundesrepublik Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Hausarbeit soll sich mit dem Thema der Wienand-Steiner Affäre befassen. Da eine hinreichende Bearbeitung des Themas durch den gesetzten Rahmen dieser Hausarbeit unmöglich wäre, soll sich diese in erster Linie mit der Darstellung der Affäre, beziehungsweise mit der Illustration Wienands in der Presse der damaligen Zeit beschäftigen. Zunächst wird der gesamtgeschichtliche Kontext im Deutschland der frühen siebziger Jahre beschrieben werden, um so die Rahmenbedingungen aufzuzeigen, die grundliegend für ein Zustandekommen der Affäre waren. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Beschreibung der Person Wienands, um den Werdegang und die Stationen der Arbeit dessen zu verdeutlichen. Das Hauptthema der Arbeit, die Darstellung der Affäre und insbesondere der Person Wienands in der Presse setzt nun ein und geschieht im Verlauf der Erklärung der zur Affäre gehörenden Zusammenhänge. Um das Bild, dass von Wienand in der Presse bzw. durch die Presse herrschte zu vervollständigen, werden zudem Artikel vor der Affäre aufgezeigt werden, um so zum einen mögliche Unterschiede der Berichterstattung über ihn angemessener darstellen zu können und zum anderen, weil Informationen aus diesen Artikeln für den späteren Verlauf der Hausarbeit von Bedeutung sind, um die Unterschiede, respektive Gemeinsamkeiten in den Darstellungen vor und nach der Affäre zu analysieren. Daher wird auch die Pan-Inter-Affäre bündig an Hand von Presseberichterstattungen der betreffenden Jahrgänge beschrieben werden. Die Bilder und Karikaturen, auf die im Text eingegangen wird, sind im Anhang zu finden.
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Veröffentlichungsjahr: 2010
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Die Darstellung der Wienand-Steiner Affäre
und Karl Wienands in der Presse
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Die folgende Hausarbeit soll sich mit dem Thema der Wienand-Steiner Affäre befassen. Da eine hinreichende Bearbeitung des Themas durch den gesetzten Rahmen dieser Hausarbeit unmöglich wäre, soll sich diese in erster Linie mit der Darstellung der Affäre, beziehungsweise mit der Illustration Wienands in der Presse der damaligen Zeit beschäftigen. Zunächst wird der gesamtgeschichtliche Kontext im Deutschland der frühen siebziger Jahre beschrieben werden, um so die Rahmenbedingungen aufzuzeigen, die grundliegend für ein Zustandekommen der Affäre waren. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Beschreibung der Person Wienands, um den Werdegang und die Stationen der Arbeit dessen zu verdeutlichen. Das Hauptthema der Arbeit, die Darstellung der Affäre und insbesondere der Person Wienands in der Presse setzt nun ein und geschieht im Verlauf der Erklärung der zur Affäre gehörenden Zusammenhänge. Um das Bild, dass von Wienand in der Presse bzw. durch die Presse herrschte zu vervollständigen, werden zudem Artikel vor der Affäre aufgezeigt werden, um so zum einen mögliche Unterschiede der Berichterstattung über ihn angemessener darstellen zu können und zum anderen, weil Informationen aus diesen Artikeln für den späteren Verlauf der Hausarbeit von Bedeutung sind, um die Unterschiede, respektive Gemeinsamkeiten in den Darstellungen vor und nach der Affäre zu analysieren. Daher wird auch die Pan-Inter-Affäre bündig an Hand von Presseberichterstattungen der betreffenden Jahrgänge beschrieben werden. Die Bilder und Karikaturen, auf die im Text eingegangen wird, sind im Anhang zu finden.
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Nach der Bundestagswahl von 1969 entschloss sich die FDP trotz eines Koalitionsangebotes von Seiten der CDU/CSU dazu, mit der SPD zu koalieren. Die sich hieraus ergebende sozialliberale Koalition konnte jedoch lediglich auf eine knappe Mehrheit im Bundestag zurückgreifen, in dem von ihr mit zweihundertvierundfünfzig Abgeordneten nur zwölf mehr gestellt wurden, als von Seiten der der CDU/CSU. Durch diese Entscheidung der FDP-Führung geschah es zum ersten Mal seit dem Bestehen der Bundesrepublik, dass eine Regierung ohne ein Mitwirken der CDU/CSU zustande kam und diese in der Opposition standen. Einige FPD-Mitglieder waren von diesem neuen Kurs der Parteiführung nicht überzeugt und unterstützten ihn nur nach großem Widerstand.
Die größte Gemeinsamkeit von SPD und FDP bestand in der Sicht der Parteiführungen in Hinblick auf die Ost- und Deutschlandpolitik, weshalb die neue Regierung in diesem Gebiet auch ihre größte Aktivität verbuchen konnte. Die Beziehungen zu den Staaten im Osten Europas sollten hierbei entspannt werden, wobei die Vorgehensweise durch die von Egon Bahr, einem engen Mitarbeiter von Bundeskanzler Brandt, geprägten Devise „Wandel durch Annäherung“ erfolgen sollte. Hierbei ging Bahr davon aus, dass die kommunistische Herrschaften im Osten des Kontinents nicht „beseitigt, sondern nur verändert werden könnten.“1Ebenso wurde nicht davon ausgegangen, die innerdeutsche Trennung in naher Zukunft rückgängig machen zu können, stattdessen jedoch die Auswirkungen, die diese Trennung auf beide deutsche Staaten hatte, erträglicher zu gestalten. Im Zuge dieser Ostpolitik erkannte die Bundesrepublik durch den Moskauer Vertrag vom 07.08.1970 sowohl die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR als auch die Oder-Neiße-Grenze an, die im Warschauer Vertrag vom 07.12.1970 ebenfalls als Westgrenze Polens betrachtet wurde. Beiden Verträgen musste hierfür jedoch durch die Mehrheit der Mitglieder des Bundestages zugestimmt werden, damit diese ratifiziert werden konnten. Im Gegenzug wurde durch das Viermächteabkommen vom 03.09.1971 die Zugehörigkeit West-Berlins zur Bundesrepublik von russischer Seite her anerkannt und durch das Transitabkommen vom